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Die Erfindung betrifft die in den Ansprüchen gekenn-
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zeichneten Gegenstände.
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Die 7a-Fosmyl-1,3,5(10)-östnatriene der allgemeinen Formel I sind
neue Verbindungen, die als Zwischenprodukte zur Herstellung von pharmakologisch
wirksamen Steroiden verwendet werden können.
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Die Herstellung der neuen Verbindungen nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren und die Weit erre aktion zu den pharmakologisch wirksamen Verbindungen
edolgt in so guten Ausbeuten. und so wenigen Reaktionsschritten, daß in unerwarteter
Weise eine ökonomische. ; Herstellung dieser wichtigen Verbindungen ermöglicht wird.
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Unter niederen Alkylgruppen R1 und R2 sollen Alkylgruppen mit 1-4
C-Atomen verstanden werden, wie beispielsweise.
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Methyl , Äthyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, wobei die Methyl-und Äthylgruppe
bevorzugt ist.
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Als funktionell geschützte Hydroxymethylengruppe X kommen Esterund
Ätherreste in Betracht, die insbesondere in alkalischem und schwach saurem Reaktionsmedium
beständig sind. Vorzugsweise sind Alkoxymethylengruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
als Schutzgruppen geeignet, beispielsweise seien genannt: der Methoxy-, Äthoxy
Propyloxy-,
Butyloxy- oder der Isopropyloxyrest, wobei der tert.-Butylrest bevorzugt ist.
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Darüber hinaus geeignet sind auch gemischt Acetale wie zum Beispiel
Tetrahydropyranyläther oder Xthoxyäthyl äther.
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Ist die Carbonylgruppe durch leicht abspaltbare Reste geschützt, beispielsweise
durch Ketalisierung, so werden unter den Cyclisierungsbedingungen die Schutzgruppen
abgespalten.
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Die im Reaktionsschritt a) vorgenommene Cyqlisierung der Verbindungen
der allgemeinen Formel II wird vorteilhafterweise in Gegenwart saurer Katalysdatoren
wie beispielsweise Mineralsäuren, Sulfonsäuren, Lewissäuren oder stark dissoziierende
Carbonsäeren vorgenommen. Als saure Cyclisierungsmittel seien beispielsweise genannt:
Ameisensäure, Monofluoressigsäure, Trifluoresigsäure, Oxalsäure, Malonsäure 9 Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Perchlorsäure, Nethansulfon
säure, Benzolsulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure oder Bortrifluorid. Besonders bevorzugt
sind Mineralsäuren wie beispielsweise Salzsäure 9 Schwefelsäure und Phosphor säure
Die Cyclisierung wird vorteilhaft in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels
vorgenomaenO
Geeignete protische Lösungsmittel für die Cyclisierung
sind Carbonsäuren, wie beispielsweise Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Alkohole
wie Methanol, i-Propanol, Ketone wie Aceton, Methyläthylketon u.a.
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oder dipolare aprotische Lösungsmittel wie Dimethylformamid, N-Methylpyrrolidon
oder Hexamethylphosphorsäuretriamid. Die Cyclisierung kann sowohl bei tiefer Temperatur
- etwa ab OOC - als auch bei erhöhter Temperatur - bis etwa 1500C - durchgeführt
werden.
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Vorzugsweise erfolgt die Cyclisierung bei einer Reaktionstemperatur
von 20°C bis 80°C.
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Inwieweit durch die Einführung einer 7-Cyangruppe der Cyclisierungsablauf
dahingehend beeinflußt wird, daß neben #9(11)-Verbindungen auch A8(9)-Verbindungen
erhalten werden, ließ sich auch von einem Fachmann nicht vorhersehen.
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Es ist daher überraschend, daß als Cc:lisierungsprodukt ausgehend
von der reinen 7S-Cyan-Verbindung in Ausbeuten bis zu 80% die gewünschten 7ß-Cyan-1,3,5(10),9-stratetraene
isoliert werden können.
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Die Hydrierung der #9(11)-Doppelbindung, die im Reaktionsschritt b)
vorgenommen wird, kann in Gegenwart von Edelmetållkatalysatoren wie Platin, Palladium
oder Rhodium vorgenommen werden, die gegebenenfalls auch auf Trägern wie CaCO3,
Sr003, BaS04, Aktivkohle u.a. verwendet werden.
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besonders bevorzugt ist ein Palladium-Kohle-Katalysator.
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Die Hydrierung kann in protischen und aprotischen Lösungsmitteln vorgenommen
werden zum Beispiel in Kohlenwasserstoffen wie Cyclohexan, Benzol, Toluol; Äthern
wie Diäthyläther, TRF; Ketonen wie Aceton; Alkoholen wie Methanol, Äthanol; und
anderen Lösungsmitteln.
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Die Hydrierung kann sowohl bei Raumtemperatur als auch bei erhöhter
Temperatur durchgeführt werden, bevorzugt ist eine Riktionstemperatur von 1000 bis
300C, Die Hydrierung kann sowohl unter Normaldruck als auch bei erhöhtem Druck erfolgen;
vorzugsweise wird bei 0-80 at. H2-Druck hydriert.
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Je nach den Cyclisierungsbedingungen kann die funktionielle Schutzgruppe
in X abgespalten werden.
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Im Reaktionsschritt c) wird die 7ß-Cyan-Verbindung in die gewünschte
7α-Formyl-verbindung überführt. Hierbei kann der Konfigurationswechsel der
Substituenten in 7-Stellung vor oder nach tberführung-in eine Formylgruppe vorgenommen
werden.
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Vorzugsweise wird jedoch die 7ß-Cyan-Verbindung zuerst isomerisiert
und anschließend nach an sich bekannten Methoden zum Aldehyd reduziert.
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Die Reduktion der Nitrilgruppe kann mit Metallhydriden, wie zum Beispiel
Diisobutylaluminiumhydrid oder Lithiumaluminiumhydrid u.a. erfolgen.
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Die Reaktion wird üblicherweise in einem inerten Lösungsmittel wie
zum Beispiel Toluol,Hexan, Benzol, Tetrahydrofuran, Äther, Dioxan, / u.a. bei Temperaturen
zwischen 80°C bis 20°C vorgenommen, vorzugsweise bei -70°C bis -20°C .
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Die Isomerisierung zu den 7a-substituierten Verbindungen kann nach
den dem Fachmann bekannten Methoden, beispielsweise durch Behandeln mit einer Base
vorgenommen werden. Als Basen
kommen starke Basen, wie zum Beispiel
Lithiumdiisopropylamid, Lithiumdicyclohexylamid und Alkalimetallhydride, wie zum
Beispiel Naß, LiH, KH, Alkalimetalloxide, wie zum Beispiel Na-Methoxid u.a. in Betracht.
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Die Reaktion wird bevorzugt bei Temperaturen zwischen 200C und 800C
durchgeführt.
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Als Lösungsmittel für die Isomerisierung sind polare Lösungsmittel
besonders eignet, wie zum Beispiel Tetrahydrofuran, Dimethylformamid, Äthanol, DMSO,
u.a., gegebenenfalls in Mischung mit Kohlenwasserstoffen, wie zum Beispiel Toluol
oder Hexan.
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Es war auch für den Fachmann nicht vorhersehbar, daß unter den oben
genannten Reaktionsbedingungen eine Isomerisierung der Nitrilgruppe eintritt, die
in fast quantitativer Ausbeute zu der gewünschten 7a-Nitril-Verbindung führt.
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Die neuen Verbindungen der allgemeinen Formel I eignen sich insbesondere
zur Herstellung von 7-Methyl-östratrienen, die als Zwischenprodukte für pharmakologisch
wirksame Steroide bekannt sind (DT-Patentschrift 1 593 509).
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Die Überführung der 7α-Formylgruppe in eine 7α-Methylgruppe
kann nach an sich bekannten Verfahren, wie zum Bei spiel nach Clemmensen und Wolff-Kishner
vorgenommen werden.
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Die Erfindung betrifft ferner die neuen Zwischenverbindungen der allgemeinen
Formel V.
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Die Überführung der Verbindungen der allgemeinen Formel VI in pharmakologisch
wirksame Verbindungen, insbesondere mit östrogener und ovulationshemmender Wirkung
erfolgt nach an sich bekannten Verfahren.
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Beispiehsweise wird die funktionell geschützte 17ß-Hydroxymethylengruppe
X in eine freie Hydroxymethylengruppe überführt und anschließend zur 17-Keto-Verbindung
oxidiert. Anschließend kann der l,iäther - wie bekannt -zu einem 7α-Methyl-#1,3,5(10)-östratrien-17-on-1,3-diacetat
umgewandelt werden, dessen Herstellung und Weiterverarbeitung in der Dt-Patentschrift
1 593 509 beschrieben ist.
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Die neuen Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel II werden in
an sich bekannter Weise hergestellt, beispielsweise in dem man 5,5-Äthylendiox;y-lß-tert,-butoxy-4-cyanmethyl-7aß-methyl-perhydroinden
in Gegenwart einer starken Base wie z.B. Lithiumdiisopropylamid mit 3,5-Dialkoxybenzylhalogenid
alkyliert. Das Alkylierungsprodukt ist durch einfache Umkristallisation in das 7S-
und 7R-Isomere auftrennbar.
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Herstellung der neuen Ausgangsverbindungen a) 1ß-tert.-Butoxy-4-cyanmethykl-7aß-methyl-perhydroinden-5-on
20,8 g }7ß-tert-.-Butoxy-7aß-methyl-4-(phenylsulfonyl-methyl)-perhydroinden (55
mMol) löst man in 900 ml DMF und gibt die Lösung von 16,4 g Kaliumcyanid (250 mMol)
und 11,1 g Ammoniumchlorid in 230 ml Wasser bei Raumtemperatur unter Stickstoff
zu. Dann wird 1,25 Stunden bei 1000C gerührt und anschließend im Vakuum etwa 500
ml DMF abdestilliert.
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Der Rückstand wird auf Eis gegossen und fünfmal mit Äther ausgeschüttelt.
DieÄtherphase wird mit Magnesiumsulfat getrocknet und eingedampft.
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Rohausbeute: 16,7 g. Nach Kristallisation aus Diisopropyl äther isoliert
man 9,5 g der Titelverbindung (65 Vo).
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t + 44,6°C (1 % in Chloroform) b) 5,5-Äthylendioxy-1ß-tert.-butoxy-4-cyanmethyl-7aßmethyl-perhydroindan
2,84 g 18-tert.-Butoxy-4-cyanmethyl-7aß-methyl-perhydro indan-5-on löst man in 100
ml Benzol, gibt 3,2 ml Äthylenglykol und 0,1 g p-Uoluolsulfonsäure zu und erhitzt
am Wasserabscheider. Nach 1,5 Stunden gießtman auf Eis, trennt die Benzolphase ab
und extrahiert sie zweimal mit Wasser. Dann wird diese Phase mit Magnesiumsulfat
getrocknet und eingedampft. Aus dem Rohprodukt von 3,08 g erhält man durch Kristallisation
aus wenig Methylenchlorid und
Diisopropyläther bei -200C 2,05 g
der Titelverbindung, Schmelzpunkt 184°C rU D= +24°C (0,5 % in Chloroform).
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c) 5,5-Xthylendioxy-lß-tert.-butoxy-5-(2-(3,5-dimethoxyphenyl)-1-cyanäthyl)-7aß-methyl-perhydroinden
Zur Lösung von 7,4 g 5,5-Xthylendioxy-lß-tert.-butoxy-4-cyanmethyl-7aß-methyl-perhydroinden
(24 mMol) in 220 ml absolutem THF gibt man 4 ml Diisopropyl amin und kühlt unter
Inertgas auf -78 0C ab. Dann gibt man 13 ml etwa 2 n Butyllithium Lösung (Hexan)
zu und rührt 30 Minuten bei -200C.
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Nach Abkühlen auf -78°C wird mit einer Lösung von 6,12 g 3,5-Dimethoxybenzylbromid
(26 mMol) in 50 ml absolutem THF versetzt und über Nacht be -200C aufbewahrt. Unter
Eiskühlung säuert man mit Eisessig an, zieht die Hauptmenge des organischen Lösungsmittels
im Vakuum ab und nimmt in Chloroform auf. Diese Lösung wird mit 1 n Natronlauge,
1 n Salzsäure und gesättigter Bicarbonatlösung geschüttelt, mit Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und eingedampft.
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Aus dem Rohprodukt von 13,8 g kristallisieren aus Essigester Diisopropyläther
6,55 g (60 %) der praktisch reinen Titelverbindung mit S-Konfiguration neben der
Nitrilgruppe aus. Schmelzpunkt l46-1470C, D= +0,6° (1 % in Chloroform).
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d) 5,5-ithylendioxy-lR-tert.-butoxy-4-(2-(3-tethoxyphenyl)-1-cyanäthyl)-7aß-methyl-perhydroinden
Eine Lösung von 3,7 g 5, 5-Äthylendioxy-lß-tert ,-butoxy-4-cyanmethyl-7aß-methyl-perhydroinden
in 100 ml wasserfreiem THF kühlt man auf -7O0C und gibt nacheinander 8 ml obige
Butyllithiumlösung in Hexan und nach 30 minütigem Rühren bei -200C die Lösung von
3-Methoxybenzylbromid in 15 ml absolutem THF hinzu. Man läßt über Nacht bei -2O0C
stehen, säuert dann mitEssigsäure an, dampft die Hauptmenge des Lösungsmittels im
Vakuum ab und verteilt zwischen Chloroform und Wasser. Die organische Phase wird
mit ln Natronlauge, kalter ln Salzsäure und gesättigter Bicarbonatlösung gewaschen,
getrocknet und eingedampft. Aus dem Rohprodukt wird die S-Cyan-Verbindung durch
Chromatographie abgetrennt und kann direkt ölig weiterverwendet werden.
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Beispiel 1 a) 7ß-Cyan-1,3-dimethoxy-1,3,5(10),9-(ll)-tetraen -17ß-ol
1,0 g 5,5 Äthylendioxy-1ß-tert.-butoxy-4-(2-(3,5-dimethoxyphenyl)-lS-cyan-äthyl)-7aß-methyl-perhydroinden
löst man in 10 ml Äthanol und 0,5 ml konzentrierterSchwefelsäure und erhitzt 45
Minuten unter Rückfluß, Das Solvens wird im Vakuum weitgehend abdestilliert, der
Rückstand in Wasser und Chloroform aufgenommen und die Chloroformphase nochmals
mit Wasser ausgeschüttelt. Man trocknet sie mit Magnesiumsulfat, destilliert das
Lösungsmittel ab und erhält die Titelverbindung in quantitativer Ausbeute als Öl.
Aus Essigester/Diisopropyläther erhält man 466 mg (63 %).
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Schmelzpunkt l48-l500C D= + 145,9°C (1 % in Chloroform).
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b) 7B-Cyan-1,3-dimethoxy-17ß-hydrox-östra-1,3,5(10)-trlen Etwa 0,75
g;der unter a) hergestellten nicht kristallinen Verbindung löst man in 100 ml Aceton
und hydriert mit 0,5 g Palladium/Eohle (10 %) in etwa 30 Minuten bei Raumtemperatur.
Man filtriert vom Katalysator ab, destilliert das Lösungsmittel ab und kristallisiert
aus Essigester/ Diisopropyläther, Ausbeute: 504 mg (68 %) Schmelzpunkt: l94-l960C,
D= tl93,80C (1 % in Chloroform).
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c) 7-Cyan-1,3-dimethoxy-1,3,5(10)-östratrien-17R-ol 70 mg 80%iges
Natriumhydrid wäscht man mit Pentan aus und erwärmt es zusammen mit einer Lösung
von 341 mg 7ß-Cyan-1,3-dimethoxy-1,3,5(10)-östratrien-172-ol (lmMol) in 5 ml wasserfreiem
DMF 5 Stunden auf 600C.
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Dann säuert man mit Essigsäure an, schüttelt mit Wasser und Chloroform
aus und erhält nach Trocknen und Eindampfen 335 mg der gewünschten Verbindung, die
nach Gaschromatographie 95 Vo rein ist und direkt weiterverarbeitet werden kann.
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d) 1,3-Diemthoxy-7α-formyl-1,3,5(10)-östratrien-17ß-ol 4,0 g
7-Cyan-l,5-dimethoxy-1,3,5(10)-östratrien-17ß-ol (11,8 mMol) löst man in 200 ml
absolutem Toluol und gibt bei -780C 20,8 ml einer 20%igen Lösung von DIBAH in Toluol
(23,5 mMol) tropfenweise zu. In etwa 30 Minuten läßt man auf -300C erwärmen, säuert
mit Eisessig an und verteilt zwischen Äther undWasser. Die organische Phase wird
mit Magnesiumsulfat getrocknet und ergibt nach Eindampfen 5,24 g Rohprodukt, das
direkt in die Wolff-Kischner Reduktion eingesetzt wird.
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Beisiel 2 1,3-Dimethoxy-7α-methyl-1,3,5(10)-östratrien-17ß-ol
5,0 g rohes 1,3-Dimethoxy-7α-formyl-1,3,5(10)-östratrien-17ß-ol (etwa 10 mMol)
löst man in einer Mischung aus 40 ml Hydrazinhydrat (80 %ig) 8,4 g Hydrazinhydrochlorid
und 200 ml Triäthylenglycol und erhitzt 2 Stunden auf l300C.
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Man gibt nun nach und nach 12,3 g pulverisiertes Kaliumhydroxid zu,
wobei die Temperatur langsam auf 2000C gesteigert wird. Nach einer Stunde ist die
Reaktion beendet, man läßt abkühlen, nimmt mit Wasser auf und extrahiert mit Äther.
Die organische Phase wird mit Wasser neutralgewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet
und eingedampft. Das Rohprodukt (4,8 g) wird aus Diisopropyläther kristallisiert
und man erhält 2,9 g vom Schmelzpunkt 82-830C, tc7D=+l480C (0,5 % in Chloroform).
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Beispiel 3 a) 17ß-tert.-Butoxy-7ß-cyan-1,3-dimethoxy-1,3,5(10),9(11)-östratetraen
Man löst 5,6 g 5,5-Äthylendioxy-1ß-tert.-butoxy-3-(2-(3,5-dimethoxy-phenyl)-1-cyanäthyl)-7aß-methyl-perhydroinden
(12 mMol) in 170 ml Methanol, fügt 15 ml lOn Salzsäure hinzu und rührt 5 Tage bei
Raumtemperatur unter Stickstoff. Dann wird die Reaktionsmischung auf etwa OOC abgekühlt
und anschließend die Kristalle abgesaugt.
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Man isoliert 3,61 g (77 % der Theorie), Schmelzpunkt: 188-190°C, [α]D=
+126°C (1 % in Chloroform).
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b) 17ß-tert.-Butoxy-7ß-cyan-1,3-dimethoxy-1,3,5(10)-östratien 3,5
g 17ß-tert.-Butoxy-7ß-cyan-1,3-dimethoxy-1,3,5(10)-9'(ll)-östrätetraen (9 mMol)
löst man in 310 ml Aceton, fügt 1,5 g Palladium auf Kohle (10%ig) hinzu und hydriert
bei Raumtemperatur und Normaldruck. Nach 15 Minuten wird vom Katalysator abfiltriert,
eingeengt und aus Methylenchlorid/Diisopropyläther kristallisiert. Man erhält 3,05
g, Schmelzpunkt 200-201°C, [α]=+177°C (1% in Chloroform).
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c) 17ß-rtert.-Butoxy-7α-cyan-1,3-dimethoxy-1,3,5(10)-östratrien
390 mg Natriumhydrid (8ig) (13 mMol) werden mit Pentan ausgewaschen und mit einer
Lösung von 2,20 g 17ß-tert.-Butoxy-7ß-cyan.-1,3-dimethoxy-1,3,5(10)-östratrien (5,5
mMol) in 55 ml wasserfreiem DMF versetzt. Man erhitzt unter Stickstoff 4 Stunden
auf 500C, säuert vorsichtig mit Essigsäure an, nimmt in Äther auf und schüttelt
mit Wasser und gesättigter Natriumchloridlösung aus. Die organische Phase wird getrocknet
und eingeengt und ergibt 2,5 g Rohprodukt, das nach Kristallisation aus Diisopropyläther
2,04 g der Titelverbindung vom Schmelzpunkt 210-215°C enthält. sa«7D= f1020C (0,5
% in Chloroform).
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d) 17ß-tert.-Butoxy-1,3-dimethoxy-lo3X5tlO)-östratrien-7a-carbaldehyd
397 mg (lmMol) 17ß-tert.-Butoxy-7α-cyan-1,3-dimethoxy-1,3,5(10)-östratrien
werden in 18 ml Toluol gelöst, bei -60°C mit 1,83 ml DIBAH-LÖSUNG (20%ig in TZoluol)
versetzt und 30 Minuten bei dieser Temperatur gerührt. Man säuert mit Essigsäure
an, nimmt in Äther auf und wäscht mit gesättigter Kochsalzlösung neutral. Die organische
Phase hinterläßt nach Trocknen 428 mg Rohprodukt, das nach Kristallisation aus Diisopropyläther
285 mg der Gitelverbindung liefert vom Schmelzpunkt 166-170°C.
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[α]D=+125°C (0,5 % in ChG13.
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B e i sp i el 4 17ß-tert.-Butoxy-1,3-dimethoxy-7α-methyl-1,3,5(10)-östratrien
Die Mischung von 5 ml Triäthylenglycol, 1 ml Hydrazinhydrat (80 %ig), 210 mg Hydrazinhydrochlorid
und 100 mg 17ß-tert.-Butoxy-1,3-dimethoxy-1,3,5(10)-östratrien-7a-carbaldehyd (0,25
mMol) wird 2,5 Stunden auf 1300C erhitzt, dann wird nach Abkühlen 310 mg pulverisiertes
Kaliumhydroxyd zugegeben und langsam auf 2200C erhitzt.
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Nach einer Stunde läßt man Abkühlen, nimmt in Äther auf und wäscht
mit Wasser neutral. Die Ätherphase wird getrocknet und eingeengt, Rohausbeute 87
mg (Th. 97 mg).
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Durch Kristallisation aus Methanol erhält man 46 mg (47 % der Theorie)
vom Schmelzpunkt 135-138 [α]D t1240C.
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Beispiel 5 a) 7ß-Cyan-5-methoxy ,5(10),9(11)-östratetraen-17B-ol Die
Lösung von 1,5 g 5,5-Äthylendioxy-lß-tert.-butoxy-4 [2-(3-methoxyphenyl)-1S-cyanäthyl]-7aß-methyl-perhydro
inden in 10 ml Aceton versetzt man mit 0,5 ml konzentrierter Schwefelsäure und erhitzt
eine Stunde-unter Rückfluß, destilliert dann das Lösungsmittel im Vakuum ab und
verteilt zwischen Chloroform und Wasser. Man trocknet die-organische Phase, destilliert
das Lösungsmittel ab und kristallisiert aus Essigester/Diisopropyläther, Schmelzpunkt
151-153°C, [α]D=+135°C (0,5% in Chloroform).
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b) 7ß-Cyan-3-methoxy-1,3,5(10)-östratrien-17ß-ol Man löst die unter
a) dargestellte Substanz in 100 ml Äthanol und hydriert über 0,2 g Palladium/Kohle
(logo) bei Raumtemperatur. Man filtriert ab, dampft das Lösungsmittel ein und erhält
einen Rückstand, der direkt für die folgende Isomerisierung verwendbar ist.
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c) 7α-Cyan-3-methoxy-1,3,5(10)-östratrien-17ß-ol 1,3 g rohes
7ß-Cyan-3-methoxy-1,3,5(10)-östratrien-17ßol löst man in 40 ml DMF und erhitzt mit
300 mg Natriumhydrid 5 Stunden auf 60°C. Nach Andauern mit Essigsäure nimmt man
in Äther auf, schüttelt mit gesättigter Kochsalzlösung aus und dampft die organische
Phase nach Trocknen ein. Aus Diisopropyläther werden 0,9 g der Titelverbindung isoliert,
Schmelzpunkt 1952000C [α]D=+121°C (0,5 % in Dioxan).
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d) 17ß-Hydroxy-3-methoxy-1,3,5(10)-östratrien-7a-carbaldehyd 367 mg
7α-Cyan-3-methoxy-1,3,5(10)-östratrien-17ß-ol (1 mMol) löst man in 20 ml Toluol
und gibt bei 7000 1,83 ml DIBAH-Lösung (20 96 in Toluol) hinzu. Nach 30 Minuten
säuert man mit Essigsäure an, gibt Wasser hinzu und zieht mit Äther aus. Die Ätherphase
wird getrocknet und eingedampft. Aus Essigester/Diosopropyläther
kristallisiert,
werden 160 mg erhalten, Schmelzpunkt: 168-171°C, [α]=+117°C.
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B e i s p i e l 6 3-Methoxy-72-methyl-1,3,5(10)-östratrien-17ß-ol
Wie im Beispiel 4 beschrieben, unterwirft man 100 mg des 17ß-Eydroxy-3-methoxy-1,3,5(10)-östr-atrien-7-carbaldehyds
der Wolff-Kishner Reaktion und erhält nach Aufarbeitung und Kristallisation aus
Diisopropyläther 53 mg 3-Methoxy-7a-methyl-1,3,5(10)-östratrien-17B-ol, Schmelzpunkt
128-130°C, [α]D=+66°C (0,5 % in Chloroform).