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Bezeichnung: Verschiebbarer Fahrzeugsitz
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Die Erfindung betrifft einen verschiebbaren Fahrzeugsitz mit zwei
seitlichen, je aus einer Basisschiene und einer Sitzschiene bestehenden Schienenpaaren
und einem Sitzrahmen, der mit beiden Sitzschienen verbunden ist.
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Die bekannten Fahrzeugsitze weisen unterhalb ihrer Sitzfläche einen
Sitzrahmen auf, der dem Fahrzeugsitz Festigkeit verleiht und als Widerlager für
die Rückenlehne dient. An den parallel zur Verschieberichtung verlaufenden Seiten
des Sitzrahmens sind Sitzschienen befestigt, die in Basisschienen geführt sind,
welche am Fahrzeugboden oder an damit starr verbundenen Konsolen befestigt sind.
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Bei den bekannten Fahrzeugsitzen werden die Sitz schienen an den Sitzrahmen
angeschraubt. Derartige Schraubverbindungen erfordern Material, Montagezeit und
-kosten. Die Sitzschienen müssen parallel zueinander ausgerichtet sein, damit eine
leichtgängige Verschiebung des Fahrzeugsitzes in den Basis schienen nicht behindert
ist. Deshalb ist die Befestigung der Sitzschienen am Sitzrahmen relativ aufwendig.
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Die Verbindung von Sitzschiene und Sitzrahmen muß auch ausreichend
belastbar sein, damit beispielsweise die während eines
Auffahrunfalls
auf die Rücklehne wirkenden Massenkräfte über die Sitz schienen in den Fahrezugboden
eingeleitet werden können.
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Die von den Sitz schienen bei einem Auffahrunfall aufzunehmenden Kräfte
sind besonders groß, wenn der Sicherheitsgurt an einer Seite oder gar an beiden
Seiten am Fahrzeugsitz bzw. am Sitzrahmen befestigt ist. Eine derartige Befestigung
des Sicherheitsgurtes hat den Vorteil, daß seine Einstellung, ganz oder weitgehend
unabhängig ist von der eingestellten Längsposition des Fahrzeugsitzes.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten
verschiebbaren Fahrzeugsitze zu vermeiden und einen Fahrzeugsitz zu schaffen, der
bei kostengünstiger Herstellung und bei möglichst geringem Gesamtgewicht hohe Kräfte
auf den Fahrzeugboden zu übertragen vermag.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß mindestens eine Sitzschiene
und der Sitzrahmen aus einem Blech, vorzugsweise Stahlblech in einem Stück geformt
ist.
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Mit diesem Sitzrahmen sind die Sitzschienen zumindest teilweise integriert,
so daß ein späteres Ausrichten und Montieren der Sitzschienen am Sitzrahmen entfällt.
Die Seitenwände des Sitzrahmens gehen ohne Überlappung von Material in die Sitzschienen
über Dadurch wird Gewicht eingespart und zugleich eine hohe Festigkeit erreicht,
zumal die Sitz schienen auf ihrer gesamten Länge in die Seitenwände des Sitzrahmens
übergehen.
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Durch die erfindungsgemäße Vereinigung von Sitzrahmen und Sitzschienen
wird auch die Lagerhaltung vereinfacht. Befestigungsteile - wie z.B. Schrauben und
Muttern - werden nicht benötigt.
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Besonders vorteilhaft ist es, beide Sitzschienen mit dem Sitzrahmen
zu integrieren. Der Sitzrahmen und die beiden Sitzschienen können dann in einem
Arbeitsgang aus einem Blech geformt werden.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß der Sitzrahmen an seinen Rändern ein nach unten offenes, ringsumlaufendes
U-Profil aufweist, dessen äußere an den Seiten des Sitzes verlaufende Schenkeln
in die Sitzschienen übergehen. Damit der Sitzrahmen und die beiden Sitz schienen
in einem Arbeitsgang aus einem Blech geformt werden können, haben die Sitzschienen
ein J-förmiges Profil. Der Sitzrahmen mit den Sitzschienen werden vorzugsweise aus
Stahlblech hergestellt. Ein Sitzrahmen mit besonders geringem Gewicht kann auch
aus Aluminiumblech geformt werden.
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In diesem Fall ist es vorteilhaft, die Profile für die Sitzschienen
einstückig mit dem Sitzrahmen zu vereinigen, jedoch empfiehlt es sich, die mit Gleit-
oder Wälzkörpern in Rontakt kommenden Flächen der Sitzschienen durch ein Stahlprofil
zu verstärken, da dieses Material bessere Gleit- und Rolleigenschaften hat.
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Wird der Sicherheitsgurt nur an einer Sitzseite mit der Sitzschiene
verbunden,
dann muß die an dieser Seite befindliche Sitzschiene hohe, beispielsweise bei einem
Auffahrunfall,vom Sicherheitsgurt aufgefangene Massenkräfte übertragen können, wohingegen
die zweite Sitz schiene schwächer ausgebildet sein kann. In diesem Fall empfiehlt
es sich, die stärker belastete Sitz schiene durch ein Zusatzprofil zu verstärken
oder an dieser Seite ein aus stärkerem Material hergestellte Sitzschiene am Sitzrahmen
anzuschweißen.
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Vorteilhafterweise sind die Profile der Sitz schienen und der Basisschienen
entsprechend dem DE-GM 77 11 097 ausgebildet.
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Diese Schienen weisen jeweils hochstegige Bereiche mit U-Querschnitt
auf, die im gegenseitigen Eingriff stehen und bei denen die Außenrundung des U-Querschnittbereiches
der Sitz schiene über Kugeln oder Gleitkörper auf einen J-förmig abgewinkelten Tragschenkel
der Basisschiene abrollt bzw. gleitet.
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Weitere Ausbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden unter Bezugnahme auf diese näher erläutert. Es zeigen: Fig.
1 eine perspektivische Ansicht eines tunnelseitigen Teils eines Sitzrahmens mit
zugehöriger, am Tunnel befestigter Basisschiene, Fig. 2 eine Ansicht nach der Schnittlinie
II-IIin Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht nach der Schnittlinie III-III
in Fig. 1, Fig. 4 eine Schnittansicht einer am Sitzrahmen angeschweißten Sitzschiene,
Fig. 5 eine Schnittansicht einer durch Zusatzprofil verstärkten Sitz schiene.
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Fig. 1 zeigt einen Teilbereich eines Fahrzeugbodens 1, der entlang
der Fahrzeugmitte U-förmig zu einem Tunnel 2 gewölbt ist.
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Aus einer Seitenwand dieses Tunnels 2 sind zwei Konsolen 3 herausgedrückt.
Auf diese Konsolen 3 sind die Endbereiche einer Basisschiene 4 aufgeschraubt. In
der Basisschiene 4 ist eine J-förmige Sitzschiene 5 geführt, die mit einem Sitzrahmen
6 verbunden ist.
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Wie insbesondere aus Fig. 3 zu sehen ist, besteht der Sitzrahmen 5
aus einem tief gezogenen Blech, an dem auch beide oder zumindest eine Sitz schiene
5 angeformt ist.
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In den Fig. 1 bis 5 sind nur die tunnelseitgen Sitzschienen dargestellt.
Die fahrzeugaußenseitigen Sitzschienen sind entsprechend der in Fig. 3 gezeigten
Sitzschiene 5 ausgebildet, weil diese Sitzschiene weniger stark ausgebildet sein
muß als die fahrzeuginnenseitige Sitzschiene, sofern an dieser das Kupplungsstück
20 für einen Sicherheitsgurt angreift.
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Diese außen gelegene Sitz schiene 5 eignet sich bevorzugt für eine
Integration mit einem schalenartigen Sitzrahmen 6, weil die Sicherheits urte an
ihrer Seite im allgemeinen an Teilen g
der Fahrzeugzelle befestigt
werden, sodaß diese Sitzschiene wegen der geringeren Belastung bei Unfällen aus
dünnerem Blech hergestellt werden kann. Die Sitzschienen 5 haben etwa die Länge
der Basisschienen 4 und ihr Querschnitt ist J-förmig. Der lange, mit dem Sitzrahmen
6 verbundene Schenkel der Sitzschiene 5 geht über in einen nach unten gerichteten,
äußeren Schenkel 9 eines nach unten offenen U-Profils 7, das in den den Sitzrahmen
6 bildenden Teil des Bleches eingeformt ist.
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Der Sitzrahmen 9 ist schalenartig ausgebildet. Er erhält seine Tragfestigkeit
durch ein das ringsumlaufende U-Profil 7, das einen hochstegigen Innenschenkel 8
und einen Außenschenkel 9 aufweist. Im Boden 10 des schalenförmigen Sitzrahmens
6 sind zur Gewichtsersparnis große Ausnehmungen 11 derart ausgestanzt, daß ein ringsumlaufender
Tragflansch 12 und eine Traverse 13 verbleibt. Das geschlossen umlaufende U-Profil
7 wird durch diesen waagerecht zur Sitzmitte vorspringenden Tragflansch 12 sowie
durch die Traverse 13 versteift. Der Tragflansch 12 und die Traverse 13 sind durch
Sicken 14, die ineinander übergehen, versteift.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist die Seitenwand der Ronsole 4 durch
ein innenseitig des Tunnels 2 aufgeschweißtes Blech 19 verstärkt. Dadurch wird ein
Ausreißen der die Basisschiene 8 haltenden Befestigungsschraube 21 erschwert. Die
Seitenwände des sehr formsteifen Tunnels 2 können hohe vertikale Kräfte aufnehmen.
Die Befestigung der Basisschiene 4 an einer Seitenwand
des Tunnels
2 ist daher besonders günstig bei Sicherheitsgurten, die z.B. über ein Kupplungsstück
20 an einer Sitzschiene 5 oder am Sitzrahmen 6 angreifen.
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Die J-förmige Sitzschiene 4 ist über Kugeln 24 in der Basisschiene
geführt. Dabei liegt die Außenrundung 25 des U-förmig gebogenen Teils der Sitzschiene
5 auf den Kugeln 24 auf und die Kugeln 24 sind auf einem Tragschenkel 22 der Basisschiene
4 geführt, der an seinem freien Ende eine nach oben abgebogene Führungsleiste 23
aufweist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist an der Seite des Sitzes,an
dem ein Sicherheitsgurt angreift, am Sitzrahmen 6 eine Sitzschiene 15 angeschweißt,
das aus einem dickeren bzw.
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stärkerem Material besteht als der Sitzrahmen 6. Die Sitzschiene 15
weist einen zweifach abgewinkelten Flansch 16 auf, der das U-Profil 7 des Sitzrahmens
6 umgreift.
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Der Sitzrahmen 6 gemäß Figur 5 ist analog dem Sitzrahmen nach Figur
3 ausgebildet, jedoch ist die tunnelseitige Sitzschiene 5 durch ein Zusatzprofil
17 versteift. Dieses Zusatzprofil 17 umhüllt die mit dem Sitzrahmen 6 integrierte
Sitz schiene 5 und wird nach dem Pressen oder Tiefziehen des Sitzrahmens 6 in einem
zweiten Gesenk eingepreßt. Dabei ist ein Nacharbeiten des Schienenprofils nicht
erforderlich.
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In Phantomlinien ist in Fig. 1 ein Sitzlehnenbeschlag 18 und ein an
diesem befestigtes Kupplungsstück 20 für einen Sicherheitsgurt eingezeichnet.