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Vorrichtung zu Funkenerodier-Anlagen
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zu Funkenerodier-Anlagen,
durch die zwischen Werkzeugelektrode und bearbeitetem Werkstück zusätzlich zur Erodier-Hauptbewegung
weitere Bewegungen überlagert werden können.
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Da der Erodierprozess charakteristisch in alle räumlichen Richtungen
wirksam werden kann, wo sich die Werkzeugelektrode und das Werkstück auf einen genügend
engen Bearbeitungsspalt annähern, ist bereits sehr frühzeitig daran gedacht worden,
zwischen Werkzeug und Werkstück eine kompliziertere Relativbewegung durch Ueberlagerung
verschiedener Einfachbewegungen zu erzeugen. Das Ziel der Erfindung ist, diese Arbeitsweise
mit einer geeigneten Vorrichtung noch so zu verbessern, dass mit einer oder wenigen
Elektroden Bearbeitungen durchgeführt werden können, für die sonst auf verschiedene
Untermasse abgestimmte, grössere Anzahlen von Elektroden notwendig gewesen wären.
Darüberhinaus wird es ermöglich, mit einfach geformten Elektroden kompliziertere
Bearbeitungsgeometrien, z.B. eine Konizitäts- oder ein Hinterschnitt zu erzeugen,
indem diese Vorrichtung im Sinne einer Kopier-Einrichtung eingesetzt wird.
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Neben den hinreichend bekannten Vorschlägen zur Ueberlagerung von
Bewegungen bei der funkenerosiven Bearbeitung, wird die erfundene Vorrichtung zusätzlich
so gestaltet, dass die prozesssteuernde Regelbewegung der Haupterodierrlchtuna auch
in die Richtung der Zusatzbewegung umgelenkt wird. Diese Umlenkung der Wirkrichtung
der Prozessregelung ist bereits in der Schweizerischen Patentschrift 561 102 (BE
16'207) und ebenfalls in der Patentschrift CH-565 004 (BE 15'197) bekanntgemacht
worden.
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Die auf dem Markt befindlichen Geräte zur Ausnutzung solcher Bewegungsüberlagerungen
und auch zur Umlenkung der Prozessregelung sind bis heute nicht genügend universell
einsetzbar oder benötigen zur Erzielung verschiedener Bewegungskombinationen den
Anbau von Zusatzgeräten und Hilfsvorrichtungen. Dies gilt besonders dann, wenn mit
einfach gestalteten Elektroden eine komplexere Geometrie durch dem Kopieren ähnliche
Bewegungsvorgänge erzeugt werden sollen.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine kompakte Vorrichtung
zu schaffen, die die Möglichkeit der Ueberlagerung verschiedener Bewegungen, wie
Umlenkung der Richtung der Prozessregelung und die Anwendung von Kopiermöglichkeiten
in einem kompakten, anbaubaren Geräteteil vereinigt. Gelöst wird diese Aufgabenstellung
erfindungsgemäss dadurch, dass in der Vorrichtung ein Differential-Getriebe, mit
Planetenrädern oder Schneckenrädern oder ein Schiebegestänge mit Entkopplungs-Zwischenlager
verwendet wird, mit dem die Ueberlagerung verschiedener Bewegungen möglich ist und
dass darüberhinaus mit Hilfe eines an einer Schablone geführten Kopierfühlers der
Haupterodierbewegung eine Zusatzbewegung überlagert werden kann, die selbst von
der Prozessregelung abhängig wird, indem der Kopiervorgang in Abhängigkeit des mit
der geregelten Servobewegung gemeinsam mitbewegten Gehäuses erfolgt. Der Antrieb
auf dem Koptrfühler kann in einer besonderen Version auch ein selbstätiger Servoantrieb
sein, z.B. auch ein servogeregelter Schrittmotor, über den die überlagerte Bewegung
gesteuert oder prozessgeregelt ausgeführt werden kann.
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Durch Variationen im Kopiersystem und im Betrieb der verschiedenen
Bewegungsfunktionen können in der Praxis vielfältige Bearbeitungsaufgaben gelöst
und meistens ein erheblicher Anteil an Elektrodenkosten eingespart werden. Dadurch,
dass die Zusatzbewegung ihren Antrieb indirekt von der geregelten
Hauptbewegung
der Anlage bezieht, entsteht ausserdem ein Gerät, das wie ein Zubehör leicht anbaubar
und demontierbar ist und damit auf mehreren Anlagen im Wechsel eingesetzt werden
kann.
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Die Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden anhand einiger
Figuren in ihrem wirkungsmässigen Zusammenhang beschrieben, wobei die gestalterischen
Elemente nur beispielhaft gelten. Diese Figuren zeigen im einzelnen Fig. 1 eine
Uebersicht über den kinematischen Gesamtzusammenhang der Vorrichtung und ihre Wirkverbindung
mit der Erodieranlage.
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Fig. 2 Detail über die Verknüpfung der Kopierbewegung zur Hauptbewegung
der Erodieranlage.
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Fig. 3 Schematische Skizze über eine Relativbewegung zwischen der
Werkzeugelektrode und dem Werkstück in einem horizontalen Schnitt.
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Fig. 4 Ausführungsbeispiel für eine betätigbare Klemmeinrichtung
für eine prozessabhängig verstellbare Schablone.
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Fig. 5 Uebersicht über den kinematischen Aufbau bei umgekehrtem Antrieb.
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Fig. 6 Uebersicht über den kinematischen Gesamtzusammenhang einer
alternativen Vorrichtung wie Fig. 1 unter Benutzung eines Differential-Schneckengetriebes.
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Fig. 7 Uebersicht über den kinematischen Gesamtzusammenhang einer
alternativen Vorrichtung wie Fig. 1 unter Ausnutzung einer Gestängeübertragung mit
Entkopplungslagerung
Der allgemeine Aufbau einer Funkenerodier-Anlage
kann als bekannt vorausgesetzt werden und ist in Fig. 1 darum nur andeutungsweise
enthalten. Im Arbeitskopf (1) einer solchen Anlage wird eine Pinole (2) geführt,
die den prozessgeregelten Hauptantrieb für die Bearbeitung ausführt. Durch den Erodiervorgang
wird dann die Elektrode (6) in ein bearbeitetes Werkstück (7) eingesenkt, das auf
dem Aufspanntisch (8) der Maschine in der notwendigen, ausgerichteten Lage befestigt
wird.
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An die Frontfläche der Pinole (2) wird nun ein kleiner Koordinatenschlitten
(4) befestigt, der an seinem Unterschlitten (3) eine seitliche Auslenkung (5) besitzt,
die für den Antrieb der Zusatzbewegung benutzt wird. Die eigentliche Vorrichtung
(100) wird mit ihrem Gehäuse (101) ebenfalls an der Pinole (2) befestigt, und wird
von dieser im Regelfall mitbewegt. Innerhalb dieses Gehäuses (101) ist eine Spindel
(102) gelagert, deren eines Ende mit einem Flansch aus der Vorrichtung herausragt
und dort eine Gradteilung zur Anzeige ihres Verdrehwinkels besitzt. An demselben
Ende der Spindel ist ein Verstellschlitten (103) befestigt, der selbst mit einem
Nocken in den Aus,lenker (5) zum Bewegungsantrieb über ein Lager eingreift. In Fig.
2 ist näher zu erkennen, wie der Schlitten (103) einachsig bewegbar in der Spindel
(102) angeordnet ist, die selbst wieder im tragenden Gehäuseteil (101) gelagert
wird.
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Der Schlitten (103) kann während des Betriebes der Vorrichtung mit
Hilfe einer im Zentrum der Spindel (102) durchgeführten Welle (104) verstellt werden,
z.B. über ein Zahnrad (105) und eine Zahnstange (106) gemäss der Zeichnung oder
aber auch mit anderen Mitteln, wie einem Verstellnocken gegen Feder oder einem Umschlingungsband,
das mechanisch gespannt wird.
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Die den verstellbaren Schlitten (103) tragende Spindel (102) kann
in der Vorrichtung (101) angetrieben werden, z.B. mit Hilfe der Zahnräder (107 und
108) von einem Elektromotor (109).
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Um die Drehgeschwindigkeit der Spindel nach technischem Bedarf leicht
einstellen zu können, kommt für den Antrieb (109) bevorzugt ein Gleichatrommotor
in Frage, der mit dem Steuergerät
(110) betrieben wird. Dieses Steuergerät
(110) hat einen Eingang (111), mit dem die Drehgeschwindigkeit vorgewählt werden
kann, z.B. über einen Potentiometer und besitzt einen zweiten Eingang (112), durch
den die Drehgeschwindigkeit in voreingestellten Grenzen prozessabhängig verändert
werden kann. Ueberschreitet die zwischen der Werkzeugelektrode (6) und dem Werkstück
(7) abgefühlte mittlere Spaltspannung einen Schwellwert, dann wird durch den Eingang
(112) die Drehbewegung beschleunigt.
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Dieser Schwellwert ist einstellbar. Eine hohe, mittlere Spannung an
der Entladestrecke repräsentiert im allgemeinen einen Leerlaufzustand, bei dem die
vom Generator angebotenen Impulse nicht zu Entladungen führen. Entsprechend ist
bei einem derartigen Zustand ein schlechtes Leistungsniveau vorhanden. Der Sinn
dieser Steuerung ist es deshalb, solche Leistunsverluste zu vermeiden, die charakteristisch
in Verbindung mit der Anwendung von überlagerten Bewegungen zu einer Erodierhauptbewegung
eintreten. Das wird an der Fig. 3 kurz näher erläutert. Das Bild zeigt einen horizontalen
Schnitt durch eine Anordnung einer Elektrode (6) in einer Einsenkung in einem Werkstück
(7). Die Elektrode, die durch die Pinole in der Haupteinsenkrichtung senkrecht in
die Bildebene bewegt wird, führt in diesem Beispiel eine kreisende Zusatzbewegung
aus, die angedeutet ist und die von der angebauten Vorrichtung gesteuert wird. In
der gezeichneten Momentanlage befindet sich die Elektrode (6) in einer Auslenkung
nach links, so dass sich in der bearbeiteten Gravur der kleinste Bearbeitungsspalt
(114) in einer Gegenüberstellung Elektrodenfläche zu Werkstückfläche ausbildet und
dass dort momentan die Erosion stattfindet. Wird die Bewegung der Elektrode (6)
mit der Rotation gleichmässig weiter fortgeführt, so wird der Bearbeitungsspalt
an der Stelle (114) schnell wieder vergrössert. Entladungen können dann momentan
nur entlang der Linie der links oben gezeichneten Elektrodenecke stattfinden, solange,
bis sich der Bearbeitungsspalt an der Stelle (115) durch Annäherung der Elektrode
so verkleinert hat,
dass dort wieder flächig Erosion stattfinden
kann. Entsprechend wechselt das Spiel weiter auch über die anderen Seitenflächen
der Gravur. Nach kurzer Erodierdauer wird sich der Zustand so einstellen, dass in
den Ecken bereits das Material voll abgetragen ist, während der grössere Volumenanteil
auf den Flächen bei der geringen Verweilzeit nur sehr langsam abtragen lässt. Durch
die Zusatzbewegung wird damit ein dauernder Wechsel zwischen Erodierzustand und
Leerlaufzustand erzwungen werden. Wird nun entsprechend den beschriebenen Vorgängen
mit der elektrischen Steuerung (110) die Drehgeschwindigkeit entsprechend verändert,
so kann eine gleichmässigere Erodierleistung dadurch erzeugt werden, dass die Verweilzeit
der Elektroden vor den Flächen vergrössert wird, während für den Wechsel über die
Ecken eine schnellere Bewegung zur Anwendung kommt.
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Natürlich wird durch den schwankenden Eingriff und das damit schwankende
Erodiersignal auch die Haupt-Servoeinrichtung, die die Vorschubpinole antreibt,
beeinflusst. Es ist deshalb in Verbindung mit diesen Steuerungen notwendig, den
vertikalen Hub der eigentlichen Maschinenpinole zu begrenzen, was durch schrittweises
Nachstellen des eigentlichen Tiefenendschalters oder aber durch digitale Vorgabe
mit üblichen Messgebern erfolgen kann.
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Um der Drehbewegung der Spindel (102) bei der Anwendung des Gerätes
einen zustätzlichen Antrieb für den Schlitten (103) durch die Welle (4) überlagern
zu können, ist wie in Fig. 1 gezeigt, am anderen Ende der Spindel (102) weiterhin
ein Doppel-Differentialgetriebe angeordnet, das aus den Differentialrädern (121,
122, 123, 124, 125, 126 und 107a) besteht.
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Das Antriebsrad (107a) ist fest mit der Spindel (102) verbunden und
dreht mit dieser gemeinsam. Die Planetenräder (122, 123) sind fest im Gehäuse gelagert,
während das zweite Planetenradpaar (124, 125) gemeinsam von dem Nabenteil einer
Welle (127)
getragen werden. Es kann auch jeweils nur ein Planetenrad
zur Anwendung kommen oder umgekehrt können auch mehr als zwei Planetenräder benutzt
werden. Die beiden Planetenradgruppen sind untereinander über die frei beweglich
gelagerten Räder (126) verbunden. Durch Drehen der Welle (127) kann über deren *labe
und die daran getragenen Planetenräder (124,125) auf das Differentialrad (121) eine
Bewegung eingeleitet werden, die die Welle (104) zur Verstellung des Schlittens
(103) bewegt.
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Die so beschriebene Bewegungseinleitung kann dabei erfolgen während
der Antriebsmotor (109) über die Räder (108 und 107) die Spindel (102) antreibt
oder während deren Stillstand. Die Verdrehung der Welle (104) entsprechend der Drehung
der Welle (127) verschiebt den Schlitten (103), der in der Spindel (102) gelagert
ist und bewirkt damit die Verstellung des Auslenkerteils (5), der selbst wiederum
den an der Pinole der Erodieranlage befestigten Kreuzschlitten entsprechend verstellt.
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Eine Ruhelage der Spindel (102) kann durch eine Klemmung in beliebiger
Drehlage erfolgen und kann mit Hilfe des Dorns (115), der eine Kugelraste (116)
besitzt, auch in festen indexierten Stellungen arretiert werden. Eine elektrische
Verriegelung mit dem Endschalter (117) schliesst dabei aus, dass der Motor (109)
gestartet werden kann, wenn die Spindel (102) durch diese Vorrichtung festgestellt
ist.
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Um während der Bearbeitung mit Hilfe der Vorrichtung zwischen Werkzeugelektroden
(6) und Werkstück (7) eine Veränderung der Relativbewegung durchführen zu können,
befindet sich auf der Vorrichtung (101) oben noch ein Kopierfühler, der mit Hilfe
der Welle (127) durch das Differential die Verstellung des Schlittens (103) in der
Spindel (102) bewerkstelligen kann. Dieser Antrieb kann z.B. auch wie gezeichnet,
mit einerZahnstange (131) und einem Zahnrad (132) erfolgen, wobei die Zahnstange
(131) auf dem verschieblich gelagerten Fühler (133) befestigt wird. Zur Einstellung
der
Ausgangslage für eine beabsichtigte Bearbeitung ist der Fühler-Arm
(134) mit Hilfe z.B. einer Schraube (135) verstellbar, wobei diese Verstellung z.B.
mit einer genauen Messuhr (136) kontrolliert werden kann.
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Die Schablone (202), gegen die der Kopierfühler mit seiner Fühlerrolle
(201) arbeitet, befindet sich auf einem Schablonenhalter (200), der am Arbeitskopf
(1) der Maschine befestigt wird. Dieser Schablonenhalter (200) ist zunächst gekennzeichnet
durch einen Halter (206), auf dem ein verstellbarer Schlitten (205) mit Verstellmitteln
(207) z.B. einer Schraube angeordnet ist, so dass die darauf befestigte Schablone
(202) entsprechend der Höhenlage der Pinole (2) so verstellt werden kann, dass die
Ausgangslage für die Bearbeitung zwischen dem Werkstück (7) und der Werkzeugelektrode
(6) mit dem Beginn der Kopierbewegung oder der Einführung der über lagerten Zusatzbewegung
abgestimmt werden kann. Die Schablone (202) kann auf dem Schlitten (205) z.B. fest
mit einem Dorn (204) angeordnet sein und nach der Art des Sinuslineals durch den
Gebrauch von Endmassen (203) in die entsprechenden Schräglagen verstellt werden.
Selbstverständlich können dafür auch Schraubmittel Benutzung finden und die Schablone
muss nicht immer ein Lineal sein, sondern kann auch eine der herzustellenden Geometrie
entsprechende Form haben, wobei die Dimensionen der Fühlerrollen noch zusätzlich
berücksichtigt werden müssen. Bei der praktischen Anwendung des Gerätes kann nun
die Bearbeitung einer Gravur in dem Werkstück (7) mit Hilfe der Werkzeugelektrode
(6) so erfolgen, dass nach einer ersten Schruppbearbeitung weitere Schlichtbearbeitungsoperationen
mit zusätzlicher Aus lenkung der Elektrode um das Mass der Schlichtzugabe erfolgen.
Durch die Einstellbarkeit der Schablone (202) auf beliebige Winkel können dabei
die Seitenauslenkungen in beliebigem Uebersetzungsverhältnis zum Vorschub in der
Haupteinsenkrichtung stehen. Technologisch
gewinnt man durch die
Möglichkeit, die Elektrode in der eingesenkten, geschruppten Bohrung zu belassen
und nur allmählich seitlich zu Schlichten den Vorzug, dass eine bessere Verschleissverteilung
entsteht und dass durch die mit der Bewegung verbundene Verstärkung der Spülwirkung
unter Umständen der Prozess technologisch günstig beeinflusst wird.
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In der beschriebenen Art ist der Einsatz des Gerätes jedoch immer
schwieriger, je mehr die Betonung auf der Seitenauslenkung und nicht mehr auf dem
Vorschub in der Haupteinsenkrichtung besteht. Durch kinematische Umkehrung in der
Anwendung ist es aber möglich wie in Fig. 5 gezeigt, schliesslich mit dem Gerät
auch eine rein horizontale Servobearbeitung durchzuführen, bei der die ursprüngliche
Einsenkung der Pinole gänzlich unterbleibt. Zu diesem Zweck wird wie in Fig. 5 gezeigt,
das Gehäuse (101) am Arbeitskopf anstatt an der Pinole befestigt und der Schablonenschlitten
(205) statt dessen über die Verbindung (208) an die Bewegung der Pinole angekuppelt.
Die normal senkrecht erfolgende Einsenkbewegung mit Hilfe der Pinole (2) wird durch
diese Massnahmen über den Verbindungsteil (208) den Schablonenschlitten (205) die
Schablone (202), den Kopierfühler (135) durch das Gerät für die Zusatzbewegung die
Werkzeugelektrode (6) schliesslich in eine prozessgeregelte, horizontale Seitenbewegung
versetzt.
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Bei der Anwendung des beschriebenen Gerätes bleibt technologisch im
Falle von Prozessstörungen ein Nachteil bestehen, der darin zu sehen ist, dass die
durch Prozessstörung ausgelegte Rückwärtsbewegung der Elektrode auf der vom Kopiersystem
vorgegebenen, vorher abgearbeiteten Strecke erfolgt, d.h. dass der seitlich der
Elektrode befindliche Erodierspalt nicht schnell vergrössert wird. Eventuell vorhandene
Lichtbogen können deshalb nicht durch Spaltvergrösserung unterbrochen werden. Mit
Hilfe einer Zweitschablone auf der
Schablonenhaltevorrichtung (200)
kann jedoch erreicht werden, dass bei Prozessstörung und entsprechenden Rückwärtshub
der Pinole im Arbeitskopf die Werkzeugelektrode (6) in der Gravur im Werkstück (7)
auch bezüglich der überlagerten Zusatzbewegung immer in das Bewegungszentrum zurückgezogen
wird. Dazu wird wie in Fig. 1 weiterhin dargestellt, eine zweite Schablone (220)
an einem eigenen Führungssystem (221) mit Führungen (225) angebracht, die in einer
Ausführungsart Selbsthemmvorrichtungen (226) besitzen, die es erlauben, diese Schablone
in eingestellter Lage gegenüber der Hauptkopierschablone (202) durch einen am Gehäuse
(101) befestigten Mitnehmernocken (223) mitzuschleppen, so dass dann bei Prozessstörung
und Rückwärtsregelung der Pinole mit ensprechender Rückwärtsbewegung des Gehäuses
(101) die Rolle (201) des Kopierfühlers für die Rückwärtsbewegung der von der Zweitschablone
vorgeschriebenen Bahn folgen muss. Die Zweitschablone kann auch in einer anderen
Art gesteuert werden, so dass die Bearbeitung mit der Werkzeugelektrode (6) im Werkstück
(7) immer nur seitlich erfolgt, um die in Einsenkrichtung liegenden Kanten und Ecken
nicht auf Verschleiss beanspruchen zu müssen. Dazu wird dann die Schablone (2) mit
Hilfe eines z.B. magnetischen Schrittantriebes (230) über den Anschlagnocken (231)
um einstellbare Beträge vorgeschoben, die durch den Hubbegrenzungsanschlag (231)
mit der Einstellschraube (233) und Gegenhaltefeder (233) voreingestellt werden kann.
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Die Arbeitsweise des Gerätes erfolgt dann so, dass die Zweitschablone
über den zurückgedrängten Kopierfühler zunächst eine kleine Exzentrizität der überlagerten
Zusatzbewegung einstellt und dass dann erodiert wird bis der Kopierfühler die Hauptschablone
(202) erreicht. Dieser Moment kann z.B. mit elektrischen Fühlern angezeigt werden
und jeweils einen neuen Schritt für die Zweitschablone auslösen, die dann einen
entsprechenden neuen Arbeitszyklus bedingt. Natürlich ist es unter
diesen
Umständen dann notwendig, die Zweitschablone (220) in den Zwischenphasen zu klemmen,
was mit einer Vorrichtung gemäss Fig. 4 erfolgen kann. Die Zweitschablone (220)
auf der Führungsstange (221) wird von einem Klemmhalter (235) umgeben, der am Schablonenschlitten
(205) befestigt wird. An dem Klemmhalter befindet sich eine Klemmbacke (236), die
die Zweitschablone (220) mit Hilfe der Federkraft (231) zwischen Bremsbelägen (237)
festklemmt. Bei Bedarf der Verstellung der Zweitschablone wird dann mit Hilfe einer
Liftvorrichtung z.B.
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einem Magnet (234) gegen die Federkraft die Klemmung gelöst.
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Fig. 6 zeigt eine alternative Gestaltung für den Geräteaufbau, wie
er anhand von Fig. 1 beschrieben worden ist, unter Benutzung von einem Differential-Schneckengetriebe.
Wiederum trägt die Spindel (102) an ihrem Ende ein Zahnrad, in diesem Falle ein
Schneckenrad (140), das durch die Schnecke (oil) über die Welle (142) vom Motor
(109) durch dessen Ritzel (143) und das Zahnrad (144) angetrieben wird. Synchron
mit der Schneckenwelle (142) wird ein weiteres Schneckenradpaar (145, 146) durch
die Welle (147) über das besonders breite Ritzel (148) angetrieben. Die Antriebswelle
für die zweite Schnecke (145) ist in Längslagern (149 und 150) verschieblich gelagert
und kann durch den Kopierschieber (134) zur Einleitung einer überlagerten Bewegung
auf die Welle (104) verschoben werden. Ein solcher Anlagenaufbau eignet sich besonders
dann, wenn statt der Kopiereinrichtung (201, 202, 205) direkt ein Servoantrieb auf
die Welle (147) z.B. in Form von einem Servozylinder geschaltet wird.
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Fig. 7 gibt ähnlich wie Fig. 6 eine weitere Alternative zum prinzipiellen
Aufbau des gemäss Fig. 1 beschriebenen Gerätes auf. Die Spindel (102) wird wie in
Fig. 1 vom Motor (109) über die Räder (108 und 107) angetrieben. Sie trägt ebenfalls
den Schlitten (103), der jedoch nunmehr von einem in lagerlängsverschieblichen
Gestänge
(151) mit Hilfe von z.B. eines Winkelhebels (152) verstellt wird. Das Gestänge (151)
ist durch eine Entkopplungslagerung (155) nur noch axial verknüpft mit einem zweiten
Gestänge (153). Dieses zweite Gestänge ist selbst wiederum im Lager längsverschieblich
und kann ausgelöst durch den Kopierschlitten (134) wiederum z.B.
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mit Hilfe eines Winkelhebels (154) die Verstellung des Kopierschlittens
auf eine analoge Verstellung des Schlittens (103) übertragen und das sowohl bei
laufendem oder stillstehendem Antrieb (109). Als Uebertragungselemente statt des
Winkelhebels können auch wiederum Bandumschlingungen oder eine Verzahnung herangezogen
werden, bei der ein wählbares oder einstellbares Uebersetzungsverhältnis, ähnlich
wie beim Winkelhebel konstruktiv vorgesehen werden kann.
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