DE2831465C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C45/00—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
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- Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft einen metallisches Indium enthaltenden
Katalysator zum Dehydrieren organischer Verbindungen. Weiterhin
betrifft die Erfindung die Verwendung eines solchen Katalysators.
Eine katalytische Aktivität von flüssigem metallischem Indium
zum Dehydrieren organischer Verbindungen ist beispielsweise in
einem Beitrag in "Bulletin of the Chemical Society of Japan",
45, 69-73 (1972), beschrieben. Danach ist eine Dehydrierung
von beispielsweise Methanol, n-Butanol, iso-Butanol und sec-Butanol an
flüssigem Indium wirksam durchgeführt worden. Bei der Dehydrierung
von Aminen konnte nur eine geringe Aktivität festgestellt
werden. Typischerweise wurde eine Versuchsanordnung verwendet,
bei welcher die gasförmige Verbindung über das in einem Behälter
befindliche, flüssige Metall geleitet wurde. Naturgemäß
ist die Kontaktfläche klein und auf die Oberfläche des kompakten
flüssigen Metalls begrenzt.
Davon ausgehend besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
darin, einen metallisches Indium enthaltenden Trägerkatalysator
bereitzustellen, der eine hohe Kontaktfläche aufweist und beim
Dehydrieren organischer Verbindungen hohe Selektivität und bereits
bei vergleichsweise niedrigen Reaktionstemperaturen einen
hohen Umsetzungsgrad gewährleistet.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist gekennzeichnet
durch einen metallisches Indium enthaltenden Katalysator zum
Dehydrieren organischer Verbindungen, bei welchem das metallische
Indium in einem porösen Träger dispergiert ist, wobei
der Indiumgehalt des Katalysators 0,05 bis 10 Gew.-% beträgt,
wobei der Katalysator ein Porenvolumen von 0,2 bis 0,7 cm³/cm³
und eine nach BET bestimmte Oberfläche von 0,5 bis 10 m²/g
aufweist und wobei der Katalysator erhältlich ist durch
Mischen von pulverförmigem In₂O₃ mit einem Erdalkalimetalloxid
oder -hydroxid, gegebenenfalls Formen der Mischung
nach Zugabe von 1 bis 5% Schmiermittel zur Mischung, 5 bis 20 h
langes Brennen des Gemisches bei 900 bis 1150°C und anschließendes
Aktivieren bei 320 bis 440°C durch Hindurchleiten von
reduzierend wirkendem Gas in einem wenigstens 2- bis 3fachen
Überschuß der zur Reduktion von In₂O₃ zu In erforderlichen
stöchiometrischen Menge.
Darüber hinaus betrifft die Erfindung die Verwendung
dieses Katalysators zum Dehydrieren organischer Verbindungen,
insbesondere von Aminen, Thiolen oder Alkoholen.
Mit dem erfindungsgemäßen Katalysator wird pro Gramm geschmolzenes
Indium eine um ca. den Faktor 40 000 größere Kontaktfläche
erhalten als bei der Versuchsapparatur der oben zitierten
Veröffentlichung. Der erfindungsgemäße Katalysator liefert
eine wesentlich größere Aktivität. So konnte beispielsweise
mit der bekannten Anordnung beim Dehydrieren von 2-Butanol zu
2-Butanon bei 450°C an flüssigem Indium nur eine Umsetzung
von wenigen Prozenten erzielt werden. Demgegenüber konnte mit
einem erfindungsgemäßen Katalysator, der erheblich weniger
Indium enthielt, bereits bei 350°C eine fast vollständige
Umsetzung erhalten werden.
Vorzugsweise kann ein erfindungsgemäßer, gebrannter Katalysator
einen In-Gehalt von 0,5 bis 1,5 g/100 g gebranntem Katalysator
aufweisen.
Beim Mischen werden In₂O₃-Partikel im Trägermaterial eingelagert.
Die nachfolgende Reduktion liefert eine Trägermaterialstruktur,
in der unter Volumenkontraktion erzeugte In-Tröpfchen
in Hohlräumen vorliegen dürften, die durch Poren im Träger miteinander
in Verbindung stehen. Die Poren ermöglichen eine
freie Passage des Gases zu den Oberflächen der mikroskopisch
kleinen Metalltröpfchen. Ein spontanes Zusammenlaufen oder
Hinausdrängen des Metalls aus den Hohlräumen ist wegen der
unterschiedlichen Abmessungen der Hohlräume und der Porendurchmesser
nicht möglich. Fig. 1 zeigt eine mit einem Elektronenmikroskop
aufgenommene Bruchfläche einer erfindungsgemäßen
Katalysatorpille; es ist gut zu erkennen, wie kugelförmige
Metalltröpfchen einer Größe 0,5 bis 2,5 µm durch ein Porensystem
mit viel kleinerer Öffnungsweise voneinander getrennt
sind.
Andere Verfahren zum Verteilen von metallischem Indium in
einem Träger brachten nicht die gewünschten Ergebnisse. Beispielsweise
wurde ein poröser Träger mit einer In(NO₃)₃-Lösung
getränkt. Nach dem Trocknen und einer Reduktion des Indiumsalzes
schwitzte oder lief das Metall aus dem Träger heraus.
Fig. 2 zeigt entsprechende Ausscheidungen kugelförmiger Indiumtropfen
mit einer Größe von 20 bis 30 µm an einem Quarzglasträger
mit der Porengröße von 306,0 nm.
Mit der Erfindung wird ein stabiler Trägerkatalysator bereitgestellt,
in dem metallisches Indium dispergiert ist, an dem
- in an sich bekannter Weise - eine katalytische Dehydrierung
organischer Verbindungen, insbesondere von Alkoholen, Aminen
und Thiolen möglich ist. Wegen der extrem feinen Verteilung
auf/in dem Trägermaterial wird jedoch eine viel größere Aktivität
gegenüber den üblichen Metalloxydkatalysatoren für Dehydrierungsreaktionen
erhalten.
Wegen seiner hohen Aktivität von Selektivität liefert der erfindungsgemäße
Katalysator eine erheblich gesteigerte Umsetzungsgeschwindigkeit
pro Reaktorvolumeneinheit und eine
wesentlich bessere Produktqualität.
Bei der Auswahl des Trägermaterials ist zu beachten, daß das
gebrannte Trägermaterial ein großes Porenvolumen und eine
geeignet kleine Porenweise aufweist, so daß das geschmolzene
Indium festgehalten wird und eine große Kontaktfläche zwischen
Reaktionsmittel und Metall sowie eine leichte Passage
des Reaktionsmittels zum Innern des Trägers gegeben sind.
Ferner darf der Träger unerwünschte Nebenreaktionen nicht
in nennenswertem Umfang beschleunigen.
In der nachstehenden, nach zunehmender Acidität geordneten
Gruppe von Metalloxiden "CaO, MgO, ZnO, FeO, Fe₂O₃, Cr₂O₃,
TiO₂, Al₂O₃, SiO₂, WO₃" liefern die am meisten basischen
Oxide CaO, MgO und ZnO die geringste Dehydratisierung beim
Dehydrieren von Alkoholen. Al₂O₃ und SiO₂ verursachen dagegen
eine erhebliche Dehydratisierung, weshalb sie als Trägermaterial
nicht geeignet sind. Durch Bildung von Mg- oder Zn-
Spinell (MgAl₂O₄ oder ZnAl₂O₄) lassen sich die basischen und
sauren Eigenschaften wenigstens teilweise neutralisieren;
man erhält einen Träger mit etwas besserer mechanischer
Festigkeit als ein gebrannter MgO-Träger. Jedoch ist die
Selektivität des Spinell-Trägers nicht so gut wie die Selektivität
des MgO-Trägers; vorzugsweise wird daher ein MgO-
Träger verwendet.
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Katalysators wird pulverförmiges In₂O₃ mit pulverförmigem
MgO, das 1 bis 5% Gleitmittel, vorzugsweise Mg-Stearat,
enthält, gemischt. Das erhaltene Gemisch wird vorzugsweise
zu Pillen oder Kugeln verdichtet und daraufhin gebrannt.
Alternativ kann In₂O₃ mit Mg(OH)₂ vermischt werden; beispielsweise
kann pulverförmiges In₂O₃ in wässeriges Mg(OH)₂-Gel unter
Bildung einer Paste eingearbeitet werden, die gleichmäßig verstreute
In₂O₃-Körner einer Teilungsgröße kleiner 5 µm enthält.
Die Paste wird bei 100 bis 150°C bis zu einem Trockensubstanzgehalt
von 40 bis 60% getrocknet, daraufhin gepreßt und die
verdichtete Masse daraufhin gebrannt.
Eine hohe Brenntemperatur verbessert die mechanische Festigkeit
des Trägermaterials, vermindert aber gleichzeitig dessen
Porenvolumen und dessen Innenoberfläche. Das beste Ergebnis wird
bei einem MgO-Katalysator bei einer Brenntemperatur von knapp
1000°C bei einer Brenndauer von 5 bis 20 Stunden erhalten.
Ein MgO-Al₂O₃-Träger mit der zur Bildung von Spinell notwendigen
stöchiometrischen Zusammensetzung muß bei über 1300°C
gebrannt werden, um die Spinellstruktur (vgl. Beispiel 4) zu
erzeugen. Ein anfängliches Brennen des MgO/In₂O₃-Katalysators
bei 950°C und ein nachfolgendes Brennen bei 1040°C verringert
die Aktivität und steigert gleichzeitig ganz schwach die Selektivität
im Vergleich zu einem nur bei 950°C gebrannten Katalysator
(vgl. Beispiel 1). Dies ist wahrscheinlich auf ein
Sintern der MgO-Struktur bei der höheren Temperatur zurückzuführen,
wobei die In-Oberfläche teilweise eingeschlossen wird,
und wobei das an und für sich wenig selektive MgO modifiziert
wird.
Die Aktivität eines MgO/In-Katalysators weist bei einem In-
Gehalt von 0,5 bis 1,5% ein Maximum auf, was der Volumenkontraktion
und der Reduktion der Innenoberfläche (vgl. Beispiel
1) zugeschrieben wird.
Mit den verfügbaren Analyseverfahren für Indium konnte ein
Indiumverlust nie festgestellt werden, auch nicht während langdauernder
Dehydrierungsversuche (vgl. Beispiel 3). Während der
Aktivierung des Katalysators in situ kann eine Graufärbung
der Katalysatoroberfläche auf Grund flüchtiger In-Oxide (InO
und In₂O) auftreten, die als Zwischenprodukte während der
Reduktion von In₂O₃ zu In gebildet werden. Falls diese kleinen
In-Verluste nicht hinnehmbar sind, kann der Katalysator
unabhängig aktiviert werden, mit einem 5- bis 10fachen
stöchiometrischen Überschuß an Wasserstoff (H₂) bei 400°C.
Hierbei schlagen sich gelbe bis gelblichgraue flüchtige
In₂O- und InO-Dämpfe im kalten Teil des Aktivierungsreaktors
nieder.
Zur Durchführung der Untersuchungen gemäß den nachstehenden Beispielen 1 bis 4
dient ein Luftumwälzreaktor. Ein konstanter 2-Butanol-Speisestrom
wird mittels einer Dosierpumpe in einen Verdampfer geführt
und das 2-Butanol bei 210°C verflüchtigt.
Das erhaltene Gas wird ein eine Reaktorschleife geführt, die
aus dem eigentlichen Reaktor und einer äußeren Luftumwälzschleife
besteht. Eine Balgpumpe mit einer Leistung von 28 l Gas
pro Minute liefert ein sehr hohes Luftumwälzverhältnis; beispielsweise
wird bei 400°C und bei einer Zuführung von 37 g
Butanol pro Stunde ein theoretisches Luftumwälzverhältnis
von 98,3% erhalten.
Die Messung des Umsetzungsgrades α erfolgt durch Gasphasenchromatographie,
wobei alle zwanzig Minuten in einer Probenschleife
automatisch eine Probe entnommen wird. Aufzeichnungsbereiche,
die Keton, Alkohol und Nebenprodukten entsprechen,
werden automatisch berechnet und auf einen Lochstreifen überführt.
Aus den Meßwerten in diesen Bereichen werden die Aktivität
(k) und die Selektivität (S) berechnet.
Die Reaktortemperatur und die Strömungsgeschwindigkeiten lassen
sich innerhalb enger Grenzen regulieren. Ein programmierter
Temperaturzyklus von 100°C in Sprüngen von je 15°C kann im
Laufe von 24 Stunden durchgeführt werden.
Einige Versuche (Vergleichsbeispiel 3 und Beispiel 5) sind
in einem Integralreaktor durchgeführt worden, der im Reaktorsystem
anstatt der Luftumwälzschleife eingebaut ist.
Eine Analyse des In-Gehaltes des Katalysators wurde vor und
nach Verwendung im Reaktor durchgeführt. Hierzu werden 0,2 bis
0,3 g Katalysatormaterial 3 bis 4 h lang mit einer Mischung
aus gleichen Teilen konzentrierter Salpetersäure und Wasser
gekocht. Die gekochte Mischung wird mit Wasser auf einen Liter
aufgefüllt. Eine 25-ml-Probe wird mit Wasser auf 1000 ml verdünnt.
Die erhaltene schwache In-Lösung wird bei pH=5,5 gepuffert
und mit Dithizon-Lösung (6,5 mg in 500 ml CCl₄) versetzt.
Die Extinktion des gebildeten himbeerroten In+3-
Dithizonkomplexes wird bestimmt und mit einer Standardkurve
verglichen.
Sofern In in Oxidform vorliegt, wird das Oxid vor dem Kochen
mit Säure bei 420°C mit H₂ reduziert.
Analysenreines MgO-Pulver wird mit 5% Mg-Stearat vermischt, das
Gemisch pelletisiert und 20 h lang bei 950°C gebrannt. Der
Brennverlust beträgt 19,9% und wird auf die Verflüchtigung
von Mg-Stearat und das Verdampfen von Wasserspuren zurückgeführt.
Weder Pillendurchmesser noch Pillendicke werden
beim Brennen verändert. Die BET-Oberfläche beträgt etwa
6,5 m²/g.
Die Aktivität dieser Probe wird im Luftumwälzreaktor bei einem
Durchsatz (F) von 40 g 2-Butanol pro h bei fünf verschiedenen
Temperaturen von 468,5°C bis zu 330°C bestimmt. Die
dabei ermittelte Aktivität (k) und prozentuale Selektivität
(S) sind in der nachfolgenden Tabelle 1 aufgeführt.
Eine neue Probe (34,1 g) des in Vergleichsbeispiel 1 beschriebenen
Trägers wird bei einer konstanten Temperatur von 405,5°C
und bei einem Durchsatz (F) von 40,2 g/h im Langzeitversuch
geprüft. Die Aktivität änderte sich im Verlauf von 16 h nicht
und entsprach den Angaben nach Tabelle 1.
Einem Trägermaterial der Zusammensetzung nach Vergleichsbeispiel
1 wird unter sorgfältigem Vermahlen und Mischen in einem
Mörser In₂O₃ zugesetzt. Die Mischung wird pelletisiert; die erhaltenen
Pillen werden gewogen und vermessen; daraufhin wird
20 h lang bei 950°C gebrannt. Der Gewichtsverlust beträgt 20,2%,
und entspricht damit ungefähr dem Gewichtsverlust beim Brennen
von lediglich MgO nach Vergleichsbeispiel 1. Bei einer Probe
mit einem In₂O₃-Zusatz entsprechend 3% Indium am fertigen
Katalysator hatte sich die Pillenhöhe von anfänglich 2,95 mm
auf 2,73 mm vermindert; der Pillendurchmesser hatte sich von
anfänglich 6 mm auf 5,6 mm vermindert; somit hat eine erhebliche
Schrumpfung stattgefunden.
Die katalytischen Eigenschaften verschiedener Pillen mit einem
In-Gehalt von 0,1% bis zu 7,3% werden im Luftumwälzreaktor
bei verschiedenen Temperaturen geprüft. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in der nachstehenden Tabelle 2 aufgeführt.
Die Mischung mit 0,1% In wird nach einer Brenndauer von 20 h
bei 950°C, nochmals 20 h lang bei 1040°C gebrannt. Der weitere
Brennvorgang bei höherer Temperatur verursacht einen gewissen
Aktivitätsrückgang (Sintern) (vgl. nachstehende Tabelle 3)
sowie einen ganz schwachen Anstieg der Selektivität von 98,9%,
der lediglich bei 950°C gebrannten Proben bis auf 99% bei den
doppelt gebrannten Proben.
Die Härte und die Festigkeit der erhaltenen Katalysatoren sind
deutlich eine Funktion es In-Gehaltes. Ein reiner, bei 950°C
gebrannter MgO-Träger läßt sich zwischen den Fingern zerbröckeln;
eine Probe mit nur 1% In₂O₃ ist beständig und
hält auch leichten Stößen und Schlägen stand. Die Schrumpfung
und Festigkeitssteigerung werden einer teilweisen Bildung
von MgIn₂O₄ zugeschrieben.
33,8 g MgO mit 1,5% In werden pelletisiert und bei 950°C
gebrannt. Die Probe wird 50 Tage lang mit 2-Butanol (38 g/h)
im Luftumwälzreaktor bei einer Reaktionstemperatur von 400°C
behandelt.
Die ersten zehn Tage blieb die Aktivität konstant; es wurde
ein k-Wert von 33,81 h-1 ermittelt. Dieser Wert stimmt mit
den entsprechenden Werten aus Tabelle 2 gut überein.
Ein daraufhin erfolgender plötzlicher Rückgang (im Laufe von
20 Minuten) im Umsetzungsgrad α von 96,7% bis 95,5% ist
wahrscheinlich auf eine Betriebsstörung im Gaschromatographen
zurückzuführen. Im Laufe der nächsten 40 Tage fiel die Aktivität
langsam ab; nach 23 Tagen erst bis zu α=94% und
nach 50 Tagen bis zu α=92%.
Eine optische Prüfung der Pillen nach Entnahne aus dem Reaktor
zeigte eine geringe Verschmutzung, insbesondere der Proben beim
Eingang zum Reaktor. Ein In-Verlust konnte nicht festgestellt
werden.
Ein handelsübliches MgO/Al₂O₃-Pulver (Molverhältnis 1 : 1) wird mit
In₂O₃ entsprechend 7,3% In vermischt. Die Mischung wird 18 h
lang gebrannt, davon 4 h lang bei 1450°C. Bei der Umsetzung
mit 2-Butanol (Reaktionstemperatur 420°C, Speisestrom "F" =
25,3 g/h) wurden die aus nachstehender Tabelle 4 ersichtlichen
Ergebnisse erhalten. Der Umsetzungsgrad α und die Selektivität
sind erheblich kleiner als beim auf MgO basierenden
Katalysator. Nach 30 h scheint die Abnahme im Umsetzungsgrad α
aufzuhören und α steigt vielleicht ein wenig an. Die ferner
umgesetzte Alkoholmenge führt aber hauptsächlich zur Bildung
von Buten.
Ein Quarzglasträger mit fast gleichmäßiger Porenweite von
306,0 nm wird mit In(NO₃)₃-Lösung getränkt. Die Probe wird
zuerst bei 80°C 4 h lang und danach bei 180°C weitere 4 h
lang getrocknet. Eine 5,3 g schwere Probe enthält 17% In.
Die Aktivität dieser Probe wird in einem Integralreaktor bei
420°C und einem 2-Butanol-Speisestrom F=40 g/h bestimmt.
Es wurde eine starke Abnahme des Umsetzungsgrades von fast
100% zu Anfang des Versuches bis auf 30% nach 35 Minuten beobachtet.
Danach fiel die Aktivität viel langsamer; nach
drei Tagen war der Umsetzungsgrad bis auf 14% gefallen.
Eine mikroskopische Untersuchung der Glaspartikel (2)
zeigte, daß sich In in großen Kugeln auf der Oberfläche des
Trägers angesammelt hatte. Ein Teil der Kugeln war herabgefallen
und befand sich im Reaktor.
0,727 g In₂O₃ werden in wässeriges Mg(OH)₂ eingearbeitet.
Das gebildete Gel wird zu einer Paste (36,5 g) getrocknet.
Die Paste wird bei 130°C 4 h lang gepreßt. Danach wird das
gepreßte Material bei 1000°C 18 h lang gebrannt.
Mit 3,98 g dieser Probe und F=24 g/h wurde bei 420°C im
Integralreaktor ein Umsetzungsgrad von 94% gemessen. Nach 2 h
wurde der Speisestrom F auf 40 g/h heraufgesetzt; danach wurde
ein Umsetzungsgrad α auf 80% gemessen.
Obige Ergebnisse bestätigen:
Während der reine MgO-Träger eine Aktivität aufweist, die der Aktivität der üblicherweise verwendeten Katalysatoren entspricht, wird bereits durch Zusätze von nur 0,1% In fast eine Verdoppelung der Aktivität bei den niedrigeren Temperaturen (z. B. 323,5°C) erreicht. Bei höheren Temperaturen (z. B. 420°C) ist der Unterschied der Aktivitäten nur unerheblich; offensichtlich ist hier in jedem Fall eine ausreichende Aktivierungsenergie gegeben. Eine möglichst niedrige Reaktionstemperatur ist jedoch vorzuziehen, da höhere Temperaturen unerwünschte Nebenreaktionen begünstigen.
Während der reine MgO-Träger eine Aktivität aufweist, die der Aktivität der üblicherweise verwendeten Katalysatoren entspricht, wird bereits durch Zusätze von nur 0,1% In fast eine Verdoppelung der Aktivität bei den niedrigeren Temperaturen (z. B. 323,5°C) erreicht. Bei höheren Temperaturen (z. B. 420°C) ist der Unterschied der Aktivitäten nur unerheblich; offensichtlich ist hier in jedem Fall eine ausreichende Aktivierungsenergie gegeben. Eine möglichst niedrige Reaktionstemperatur ist jedoch vorzuziehen, da höhere Temperaturen unerwünschte Nebenreaktionen begünstigen.
Schon bei einem In-Gehalt von 0,4% ist die Aktivität der In-
enthaltenden Katalysatoren bei allen Versuchstemperaturen viel
größer als die Aktivität des reinen Trägers.
Die aufgeführten Selektivitäten liegen alle in der Nähe von
99%, was mit den bekannten Ergebnissen an reinen, geschmolzenen
Metallen gut übereinstimmt. Somit hat die Anwesenheit des Trägers
keine merkliche Auswirkung auf die Selektivität.
In Verbindung mit dem Langzeitversuch (vgl. Beispiel 3) ist zu
erwähnen, daß gleichzeitig mit der In-katalysierten Reaktion
eine gewisse, homogene Gasphasenspaltung des Alkohols auftritt,
die möglicherweise von der Reaktorwand beschleunigt wird.
Reaktionsprodukte, wie z. B. Kohle, sammeln sich im Katalysatorlager
an, das als Filter wirkt. Nach 50 Tagen war die Außenoberfläche
des Katalysators verschmutzt, insbesondere in der
Nähe der Zuführstelle der Gasmischung zum Katalysatorbett.
Der allmähliche Aktivitätsverlust während des Langzeitversuchs
ist wahrscheinlich diesem Phänomen zuzuschreiben, das viel
weniger ausgeprägt ist, wenn der Katalysator normal, d. h. in
einem Integralreaktor, verwendet wird, wobei sich das Gas nur
sehr kurz in der heißen Zone aufhält.
Claims (2)
1. Metallisches Indium enthaltender Katalysator zum Dehydrieren organischer
Verbindungen,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) das metallische Indium in einem porösen Träger dispergiert ist, wobei der Indiumgehalt des Katalysators 0,05 bis 10 Gew.-% beträgt,
- b) der Katalysator ein Porenvolumen von 0,2 bis 0,7 cm³/cm³ und eine nach BET bestimmte Oberfläche von 0,5 bis 10 m²/g aufweist und
- c) der Katalysator durch Mischen von pulverförmigem In₂O₃ mit einem Erdalkalimetalloxid oder -hydroxid, gegebenenfalls Formen der Mischung nach Zugabe von 1 bis 5% Schmiermittel zur Mischung, 5 bis 20 h langes Brennen des Gemisches bei 900 bis 1150°C und anschließendes Aktivieren bei 320 bis 440°C durch Hindurchleiten von reduzierend wirkendem Gas in einem wenigstens 2- bis 3fachen Überschuß der zur Reduktion von In₂O₃ zu In erforderlichen stöchiometrischen Menge erhältlich ist.
2. Verwendung des Katalysators nach Anspruch 1 zum Dehydrieren organischer
Verbindungen, insbesondere von Aminen, Thiolen oder
Alkoholen.
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