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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Innere
des durch eine Trennscheibe abgegrenzten Kassenraumes den Blicken einer davorstehenden
im Schalterraum befindlichen Person fortlaufend soweit zu entziehen, daß die Handlungen
des Kassierers nicht oder nicht ohne weiteres kontrollierbar sind, ein Überblick
über die im Kassenraum befindlichen Behältnisse und Geldmengen nicht möglich ist
und der Kassierer von dem Schalterraum nur undeutlich und schemenhaft gesehen wird,
während umgekehrt ein ungestörter Ausblick für den Kassierer gewährleistet bleibt.
Mit dieser Aufgabenstellung wird eine Verunsicherung potentieller Bankräuber bezweckt,
welche dadurch hervorgerufen wird, daß diese nicht mehr erkennen können, was im
Kassenraum genau vorgeht und wieviel Geld dort vorhanden ist. Die Aufgabenstellung
zielt des weiteren darauf ab, dem über die Vorkommnisse im Schalterraum orientierten
Kassierer die Sicherheit zu geben, daß seine Handlungen, wie beispielsweise die
Inbetriebnahme der Sicherheitseinrichtungen, ein Einfüllen von präpariertem oder
Spiel-Geld anstelle richtigen Geldes in übergebene
Tüten oder Säcke
usw. unbemerkt bleiben. Die im Schalterraum befindlichen Bankangestellten kommen
hierdurch im Falle eines Überfalles nicht in Versuchung Alarmeinrichtungen zu betätigen,
was das Risiko für sie und für die Kunden erhöhen würde.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch,
daß die zumindest eine Trennscheibe mit einer teilreflektierenden Verspiegelung
versehen ist. Unter der Bezeichnung »teilreflektierend« wird hierbei verstanden,
daß ein gegenüber üblichen durchsichtigen Scheiben erhöhter Anteil des aus dem Kassenraum
auf die Scheibe auffallenden Lichts reflektiert wird. Man erhält gute Ergebnisse,
wenn bei diffuser Beleuchtung etwa 20-70%, vorzugsweise etwa 30-60% des auffallenden
Lichtes reflektiert werden.
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Der erwünschte Sichtschutz läßt sich besonders einfach erreichen,
wenn die Verspiegelung durch eine auf die Trennscheibe aufgebrachte an sich bekannte
Sonnenschutzfolie gebildet wird. Diese Lösung ist besonders bei einem nachträglichen
Einbau an bereits bestehenden Kassenräumen vorteilhaft Bei einer Neuplanung von
Kassenräumen ist es auch möglich, die teilreflektierende Verspiegelung zwischen
die Einzelscheiben des Sicherheitsglases einzubringen, wobei bei Verwendung einer
Sonnenschutzfolie auf Kunststoffbasis gleichzeitig eine Verstärkung erzielt werden
kann.
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Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß bei einer Reinigung der Trennscheibe
die teilreflektierende Verspiegelung nicht beschädigt werden kann. Unter der Bezeichnung
»Sicherheitsglas« werden aus Gläsern und/oder Kunststoffen gefertigte, vorzugsweise
laminierte durchsichtige Scheiben verstanden, die durch äußere Krafteinwirkungen
nicht oder nur schwer zerstörbar sind.
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Wenn die Verspiegelung nicht im Inneren der Trennscheibe angebracht
ist, wird sie vorzugsweise auf der dem Schalterraum zugekehrten Außenfläche vorgesehen.
Für die Erzielung der Verspiegelung, die auch durch Aufdampfen entsprechender Metallschichten
möglich ist, hat sich die Aufbringung einer Folie bewährt, die aus einer zwischen
zumindest zwei Kunststoffschichten laminierten Metallschicht besteht.
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In der US-PS 37 75 226 ist ein Verfahren zur Herstellung derartiger
Folien beschrieben, bei denen eine Aluminiumschicht zwischen Polyesterschichten
eingebracht wird. Eine der Kunststoffschichten, vorzugsweise die nach außen gekehrte,
ist zweckmäßigerweise eingefärbt, wodurch das Aussehen der Trennscheibe dem ästhetischen
Gesamteindruck des Schalterraumes besonders gut angepaßt werden kann.
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Der ungestörte Ausblick des Kassierers in den Schalterraum wird dadurch
verbessert, daß die dem Kassenraum zugekehrte Seite der Trennscheibe beispielsweise
durch eine entsprechende aufgedampfte Schicht entspiegelt ist Für die Erzielung
der gewünschten Wirkung ist besonders wichtig, daß im Schalterraum ein höheres Beleuchtungsniveau
herrscht als im Kassenraum. Die Erzielung dieses unterschiedlichen Beleuchtungsniveaus
ist ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung.
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Das unterschiedliche Beleuchtungsniveau läßt sich durch entsprechende
Beleuchtungseinrichtungen erzielen, bei einer künstlichen Raumbeleuchtung durch
entsprechende Dimensionierung und Anordnung der Beleuchtungskörper, insbesondere
der Deckenbeleuchtung, bei Tageslicht durch eine entsprechende Dimensionierung oder
Anordnung von Fenstern, Vorhängen und/oder Jalousien, oder durch eine entsprechende
Unterstützung
des Tageslichts im Schalterraum durch eine zusätzliche künstliche Beleuchtung desselben.
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Entscheidend ist somit, daß in die Augen der im Schalterraum vor der
Trennscheibe stehenden Personen ein von der Trennscheibe reflektierter Streulichtanteil
einfällt, der gegenüber der durch die Trennscheibe aus dem Kassenraum durchtretenden
Lichtmenge überwiegt Dieser Effekt wird dadurch gesteigert, daß eine Beleuchtungseinrichtung
vorgesehen ist, welche die dem Schalterraum zugekehrte Seite der Trennscheibe mit
schräg auf dieselbe einfallendem Licht beleuchtet, so daß das von der teilreflektierenden
Verspiegelung in den Schalterraum reflektierte Licht möglichst direkt in das Betrachterauge
fällt Ein schräger Einbau von zumindest Teilen der Trennscheibe unterstützt diese
Maßnahme, wenn dafür Sorge getragen wird, daß die dem Schalterraum zugekehrte Fläche
nach oben weist. Bei einer lamellenartigen Ausbildung von zumindest einem Teil der
Trennscheibe läßt sich dies besonders einfach erreichen.
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Die Erfindung betrifft des weiteren eine Sichtschutzscheibe aus durchsichtigem
Material, vorzugsweise aus Sicherheitsglas für einen Schutz von Kassenräumen mittels
dessen sich der vorstehend erwähnte Sichtschutz erreichen läßt. Die Sichtschutzscheibe
ist erfindungsgemäß mit einer teilreflektierenden Verspiegelung versehen, die vorzugsweise
aus einer auf die Trennscheibe aufgebrachten oder in sie eingebrachten, an sich
bekannten Sonnenschutzfolie besteht. Günstig ist dabei die Verwendung einer Folie,
die aus einer zwischen zumindest zwei Kunststoffschichten laminierten Metallschicht
besteht Eine der Kunststoffschichten kann eingefärbt sein. Die beim späteren Einbau
in Richtung auf den Kassenraum weisende Außenschicht der Sichtschutzscheibe ist
vorzugsweise entspiegelt Die Zeichnung bevorzugter Ausführungsbeispiele dient zur
weiteren Erläuterung der Erfindung.
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Fig 1 zeigt einen Grundriß einer Bank-Filiale und deren Einrichtung
mit einem Schalterraum und einem Kassenraum.
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F i g. 2 zeigt einen Schnitt längs der Linie II-II von Fig. 1.
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F i g. 3 und F i g. 4 zeigt Schnittansichten durch die Trennwand
zwischen einem Kassenraum und einem Schalterraum in zwei verschiedenen Ausgestaltungen.
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Fig.5 zeigt eine vergrößerte Detailansicht des in F i g. 3 mit V
bezeichneten Bereichs der Trennscheibe.
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F i g. 6 zeigt in perspektivischer Darstellung einen Ausblick aus
dem Kassenraum in Richtung auf den Schalterraum, wie dies in F i g. 2 mit dem Pfeil
VI abgedeutet ist.
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Fig.7 zeigt in perspektivischer Ansicht einen Einblick aus dem Schalterraum
in den Kassenraum, wie dies in F i g. 2 durch den Pfeil VII angedeutet ist.
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Die in F i g. 1 im Grundriß gezeigte Bank besteht aus einem Schalterraum
1, der mittels eines Tresens 2 in einen von dem Personal eingenommenen Bereich la
und in einen von den Kunden eingenommenen Bereich 1b unterteilt ist Auf das in üblicher
Weise angedeutete Mobiliar und den durch zwei Schiebetüren begrenzten Windfang der
Bank wird im Einzelnen nicht weiter eingegangen. Der Schalterraum grenzt an seiner
in F i g. 1 rechten Seite an einen Kassenraum 3 an, von dem er durch einen bis in
Hüfthöhe reichenden Tresen 4 und zwei in Mauerwerk 5a, 5b und 5c verankerten Trennscheiben
6 und 7 aus Sicherheitsglas sowie darüberliegendes Mauerwerk 8 getrennt ist In die
Oberseite des Tresens 4 eingelassen und von
einer Aussparung in
der Trennscheibe 6 bzw. 7 begrenzt, befindet sich je ein verschiebbarer Kasten 9,
10 oder eine offene Mulde, durch welche Schecks, Banknoten usw. aus dem Kassenraum
3 in den Schalterraum 1 und umgekehrt bewegt werden können. In jedem der beiden
durch die Trennscheiben 6 und 7 gebildeten Schaltern des Kassenraumes befinden sich
ein Behältnis 11 bzw. 12 für das Geld und im Hintergrund gegebenenfalls ein Tresor
13 bzw. 14. Eine Türe 15 ermöglicht einen hermetischen Abschluß des Kassenraums.
Der Kassenraum 3 enthält auf seiner den Trennscheiben 6 und 7 gegenüberliegenden
Seite zwei Fenster 16 und 17. Vor den Fenstern 16 und 17 sind Vorhänge 18 und 19
angebracht. Die Raumbeleuchtung im Kassenraum 3 erfolgt mittels zweier etwa in der
Mitte der einzelnen Schalterräume angeordneter Deckenbeleuchtungen 20 und 21, die
in F i g. 1 strichpunktiert angedeutet sind und durch die Fenster 16 und 17, wobei
das durch die Fenster eintretende Licht gegebenenfalls durch die Vorhänge 18, 19
und eventuell durch zusätzliche nicht gezeigte Jalousien gedämpft wird.
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Die Beleuchtung des Schalterraumes 1 erfolgt einerseits über Fenster
22 und 23, andererseits mittels einer Deckenbeleuchtung, welche die Beleuchtungskörper
24 mit 30, wie in F i g. 1 strichliert angedeutet, enthält. Die unterschiedliche
Dimensionierung der Beleuchtungskörper 20, 21 einerseits und 24 mit 30 andererseits
soll andeuten, daß in dem Kassenraum 3 eine kleinere Raumhelligkeit herrschen soll,
als in Schalterraum 1. Dies deutet auch F i g. 2 an, indem in der Lampe 29 drei
Leuchtstoffröhren, in der Lampe 20 dagegen lediglich zwei Leuchtstoffröhren gezeichnet
sind. Mit Hilfe der Vorhänge 18 und 19 sowie der geeignet in ihrer Intensität steuerbaren
Beleuchtungskörper 20 mit 30 wird erreicht, daß in Kassenraum 3 jeweils eine niedrigere
Beleuchtungsstärke herrscht als in Schalterraum 1. Hierdurch wird erreicht, daß
die mit einer teilreflektierenden Verspiegelung versehenen Trennscheiben 6 und 7,
wie in F i g. 6 angedeutet, der in dem Kassenraum befindlichen Person 31 einen nahezu
ungestörten Ausblick auf den Schalterraum 1 und eine an dem Kassenschalter stehende
Person 32 ermöglicht.
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Die im Schalterraum 1 befindliche Person 32 sieht dagegen auf Grund
des von der teilreflektierenden Verspiegelung der Trennscheibe 6 reflektierten Lichts
die im Kassenraum 3 befindliche Person 31 lediglich verschwommen oder schemenhaft
wie dies in Fig.7 angedeutet ist. Diese Wirkung läßt sich durch die Anbringung zusätzlicher
punktstrahlerartiger Beleuchtungskörper 33,34,35,36 verstärken, welche schräg von
oben die Trennscheibe 6 und 7, wie in F i g. 2 dargestellt, beleuchten. Durch eine
geeignete Dimensionierung der zusätzlichen Beleuchtungskörper 33 bis 36 und eine
Steuerung derselben in Abhängigkeit von dem allgemei-
nen Beleuchtungsniveau im Kassenraum
läßt sich die erwünschte unterschiedliche Beleuchtungsstärke vor und hinter der
Trennscheibe, d h im Schalterraum und im Kassenraum auch ohne weiteres die allgemeine
Raumbeleuchtung betreffende Maßnahmen erreichen.
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Da hierdurch jedoch eine Blendwirkung auf die Person 32 ausgeübt wird,
empfiehlt es sich, diese Maßnahme gemeinsam mit der oben erörterten unterschiedlichen
Raumbeleuchtung in Schalterraum 1 und Kassenraum 3 durchzuführen.
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In den Schnittzeichnungen der Fig. 3 und 4 sind zwei unterschiedliche
Varianten der Trennscheibe 6 dargestellt. Die in Fig.3 gezeigte Trennscheibe 6a
verläuft vertikal und enthält in ihrer Mitte eine Aussparung 33, um eine Sprechverbindung
zwischen Kassierer und Kunden herzustellen. Vor der Aussparung 33 und etwas seitlich
zu der Trennscheibe 6a versetzt, befindet sich ein weiteres entsprechend ausgebildetes
Scheibenstück 34. Bei der in F i g. 4 dargestellten Trennscheibe 6b ist eine Lamellen-Verglasung
gewählt, in der die einzelnen Lamellen 38 bis 43 mit ihren dem Schalterraum 1 zugekehrten
Seiten nach oben weisen. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß das von der allgemeinen
Deckenbeleuchtung 24 bis 30 oder von den strahlerartigen zusätzlichen Beleuchtungskörpern
32 bis 36 auf die Trennscheibe 6 und 7 fallende Licht durch die Stellung der Lamellen
38 bis 43 verstärkt direkt auf das Auge der vor dem Kassenschalter im Schalterraum
stehenden Person reflektiert wird.
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F i g. 5 zeigt in vergrößertem Maßstab einen teilgebrochenen Ausschnitt
der Trennscheiben. Sie bestehen aus einer dicken Scheibe 44 von Sicherheitsglas
deren mittlerer Bereich aus Übersichtsgründen weggelassen wurde. Auf der schalterraumseitigen
Außenfläche der Scheibe 44 ist mittels einer Klebstoffschicht 45 eine Folie 46 aufgebracht
Die Folie 46 besteht aus zwei Kunststoffschichten 47 und 48 zwischen die eine dünne
Aluminiumschicht 49 laminiert ist Die nach außen gekehrte Kunststoffschicht 47 enthält
eine Farbstoffbeimischung, so daß sie der gesamten Trennscheibe einen getönten Farbeindruck
gibt Goldfarbene, bronzefarbene oder kupferfarbene Einfärbungen sind besonders geeignet.
Als Beispiel für eine derartige Folie sei der sog. Madico Reflektor-Film genannt,
der besonders einfach und leicht auf die Verglasung bereits bestehender Kassenräume
aufzubringen ist An der Innenseite, d. h. der dem Kassenraum zugekehrten Seite der
Scheibe 44, ist eine Antireflex-Schicht 50, beispielsweise mittels herkömmlicher
Aufdampfverfahren, aufgebracht.
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Die Erfindung war vorstehend speziell für Kassenräume beschrieben
worden. Es versteht sich jedoch, daß sie auch für andere ähnlich exponierte Räume
wie Pförtnerlogen und Überwachungsräume geeignet ist.