DE2829383C2 - Verfahren zur Herstellung von polykristallinem kubischem Bornitrid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von polykristallinem kubischem BornitridInfo
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Description
20
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von superharten Werkstoffen, insbesondere
betrifft sie ein Verfahren zur Herstellung von polykristallinem kubischem Bornitrid, welches in den
verschiedenen Zweigen des Maschinenbaus als Schneidwerkzeug zur hochwirksamen Bearbeitung von gehärteten Stählen und Legierungen verwendet werden kann. Μ
Bekannt sind Verfahren zur Herstellung von polykristallinem kubischem Bornitrid aus hexagonalem Bornitrid bei hohen Drücken und Temperaturen in Anwesenheit von Alkalimetallen, Erdalkalimetallen, Zinn, Blei,
Antimon sowie Nitriden der genannten Metalle als j; Katalysatoren (siehe K. Swenson »Physik der hohen
Drücke«, Moskau, 1963). Als Katalysatoren kann man außerdem Wasser oder Verbindungen verwenden, die
Wasser während der Synthese abgeben (K. Lusa, T. Kobayash,S.Tanigouki, Mat. Res. Bull, 1974,9,1443).
Nach den bekannten Verfahren werden die Katalysatoren in den Einsatz als einzelne chemische Verbindungen oder als Stoffe eingeführt, welche fähig sind, unter
Bedingungen von hohen Drücken und Temperaturen zu den genannten Katalysatoren zu zerfallen. Die erwähnten Verfahren ermöglichen die Herstellung von
polykristallinem kubischem Bornitrid, das Produkte der Umsetzung des Katalysators mit dem Bornitrid enthält,
was die allmähliche Entfestigung seiner kristallinen Struktur hervorruft.
Es ist ein Verfahren zur Herstellung von Bornitrid mit der kubischen kristallinen Struktur bekannt, welches
darin besteht, daß man Drücke von 40 bis 90 kbar und Temperaturen von 1200 bis 24000C auf das hexagonale
Bornitrid in Anwesenheit eines Katalysators einwirken « läßt. Als Katalysator benutzt man Alkalimetalle,
Erdalkalimetalle, deren Nitride, sowie Antimon, Zinn, Blei. Im Verfahren können Gemische von zwei und
mehr Katalysatoren sowie Legierungen, enthaltend katalytische und nichtkatalytische Metalle, zum Einsatz f,o
kommen, Das erhaltene Bornitrid enthält Produkte seiner Umsetzung mit dem Katalysator beispielsweise
Li1BN2. M^r ,BN1(US PS29 47 6I7).
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß das
erhaltene Bornitrid Produkte seiner Umsetzung mit f,-,
dem Katalysator enthält. Diese Verbindungen haben eine niedrige Schmelztemperatur, besitzen eine hohe
Reaktionsaktivität und zerfallen schnell an der feuchten
Die genannten Verbindungen, indem sie in der Masse
von polykristallinen Aggregaten des Bomitrids verbleiben, bewirken bei hohen Temperaturen während der
Bearbeitung von gehärteten Stählen und Legierungen den Bruch der Schneiden von aus diesem Material
gefertigten Meißeln.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist der, die Verschleißfestigkeit von polykristallinem kubischem
Bornitrid, angewendet für Werkzeuge zur Bearbeitung von gehärteten Stählen und Legierungen, zu erhöhen.
In Obereinstimmung mit dem Ziel wurde die Aufgabe
gestellt, solch ein Verfahren zur Herstellung von polykristallinem kubischem Bornitrid durch Wahl des
geeigneten Katalysators zu entwickein, das die Verschleißfestigkeit des genannten Materials, angewendet
für Werkzeuge zur Bearbeitung von gehärteten Stählen und Legierungen, zu erhöhen ermöglicht
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man im Verfahren zur Herstellung von polykristallinem kubischem Bornitrid durch Einwirkung von 40 bis 90 kbar
Drücken und 1200 bis 24000C Temperaturen auf das
hexagonale Bornitrid in Anwesenheit eines Katalysators erfindungsgemäß eine Zinkverbindung als Katalysator verwendet
Bei hohen Drücken und Temperaturen diffundiert der erfindungsgemäße Katalysator in die Masse des
hexagonalen Bornitrids leicht ein, indem er die vollständige Umwandlung des hexagonalen Bornitrids
in die kubische Modifikation sichert Dieser Katalysator, indem er in der Masse von polykristallinem kubischem
Bornitrid verbleibt beeinflußt dabei die Entfestigung von Polykristallen in kleinerem Maße gegenüber den
bisher verwendeten Katalysatoren. Dies gewährleistet die hohe Verschleißfestigkeit von polykristallinem
kubischem Bornitrid, angewendet für das Schneidwerkzeug.
Als Zinkverbindung ist es zweckmäßig, Zinkoxid, Zinkoxidhydrat, Zinknitrid oder Zinkamid oder deren
Gemische, genommen in einer Menge von 0,1 bis 12 Gew.-%, zu benutzen.
Die Anwendung des Katalysators in einer Menge von weniger als 0,1 Gew.-% ist unzweckmäßig, weil es zur
unvollständigen Umwandlung des hexagonalen Bornitrids in das kubische kommt.
Die Anwendung dieses Katalysators in einer Menge von über 12 Gew.-% bringt keinen Nutzeffekt, weil die
Festigkeitseigenschaften von polykristallinem kubischem Bornitrid wesentlich verschlechtert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahrer, wird wie folgt
durchgeführt.
Man vermischt die Pulver von hexagonalem Bornitrid und Katalysator bis zur Erzielung eines homogenen
Gemisches. Das erhaltene Gemisch wird zu Briketten gepreßt und in eine Hochdruckkammer eingebracht, wo
man auf das Gemisch Drücke von 40 bis 90 kbar und Temperaturen von 1200 bis 2400°C, vorzugsweise
Drücke von 65 bis 90 kbar und Temperaturen von 1600 bis 24000C, einwirken läßt. Das Endprodukt stellt das
polykristalline kubische Bornitrid dar.
Der Katalysator ist eine Zinkverbindiing, Es ist
wünschenswert, Zinkoxid, Zinkhydroxid, Zinknitrid, Zinkamid oder deren Gemische in einer Menge von 0,1
bis 12 Gew. % zu verwenden. Um eine homopencre
Verteilung des Katalysators innerhalb des hexagonalen Bornitrids zu erreichen, benutzt man den Katalysator als
Lösung desselben unter anschließendem Verdampfen oder Ausfallen. Die Herstellung von polykristallinem
kubischem Bornitrid mit den gegebenen Eigenschaften hängt von dem Verhältnis zwischen den Bestandteilen
des Ausgangsreaktionsguts und der Dauer der Einwirkung von Temperaturen und Drücken nicht Ob das
polykristalline kubische Bornitrid der vorgegebenen Eigenschaft entspricht, schätzt man nach seiner
Verschleißfestigkeit im Schneidwerkzeug ein. Unter der Verschleißfestigkeit versteht man den mittleren Schneidenverschleiß
(in mm) des Meißels beim Drehen von gehärtetem Stahl während 5 min. Schnittwerte: Schnittgeschwindigkeit
ν 100 m/min, Vorschub 5 0,07 mm/U, Schnittiefe 0,2 mm.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht gegenüber den bekannten Verfahren die wesentliche Steigerung
der Verschleißfestigkeit von polykristallinem kubischem Bornitrid, angewendet für das Werkzeug zur
Bearbeitung von gehärteten Stählen und Legierungen.
Nachstehend werden konkrete Beispiele zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens angeführt
Man vermischt das Pulver von hexagonaiem Bornitrid
in einer Menge von 98 Gew.-% mit dem Zinkoxidpulver in einer Menge von 2 Gew.-%. Das
erhaltene Gemisch wird zu Britetts gepreßt und in eine Hochdruckkammer eingebracht, wo man auf das
Gemisch 65kbar Druck und 16G0°C Temperatur
einwirken läßt.
Das Endprodukt stellt das polykristalline kubische Bornitrid dar, dessen \ crschleißfestigkeit 0,12 mm
beträgt
Dem Katalysator, der eine wäßrige Zinkchloridlösung darstellt, wird das Pulver von hexagonaiem Bornitrid
zugesetzt. Man behandelt das erhaltene Gemisch mit wäßriger Ammoniaklösung, verdampft dann und glüht
bei einer Temperatur von 4200C. Das erhaltene
Gemisch, enthaltend 98 Gew.-°/o hexagonales Bornitird und 2 Gew.-% Zinkoxid, wird analog zum Beispiel 1
behandelt.
Das Endprodukt, welches das polykristalline kubische Bornitrid darstellt, besitzt eine Verschleißfestigkeit von
0,08 mm.
Man vermischt das Pulver von hexagonaiem Bornitrid in einer Menge von 98 Gew.-% und das
Zinkoxidpulver in einer Menge von 2 Gew.-%. Das erhaltene Gemisch wird zu Briketts gepreßt und in eine
Hochdruckkammer eingebracht, wo man auf das Gemisch 90 kbar Drurk und 2400°C Temperatur
einwirken läßt. Das polykristalline kubische Bornitrid besitzt eine Verschleißfestigkeit von 0,07 mm.
Man vermischt das Pulver von hexagonaiem Bornitrid in einer Menge von 99,9 Gew.-% und das
Zinkoxidpulver in einer Menge von 0,1 Gew.-%, behandelt dann das erhaltene Gemisch analog zu dem
im Beispiel 3 beschriebenen, Das polykristalune kubische
Bornitrid besitzt eine Verschleißfestigkeit von 0.10 mm.
Miin vermischt das Pulver von hexagonaiem Bornitrid in einer Menge von 88Gew.-% und das
Zinkoxidpulver in einer Menge von l2Gew.-%. Das
erhaltene Gemisch wird analog zu dem im Beispiel 3 beschriebenen behandelt Das polykristalline kubische
Bornitrid besitzt eine Verschleißfestigkeit von 0,14 mm.
Man vermischt das Pulver von hexagonaiem Bornitrid in einer Menge von 99,9 Gew.-% und das
Zinkhydroxidpulver in einer Menge von 0,1 Gew.-%. Das erhaltene Gemisch wird analog zu dem im
ίο Beispiel 3 beschriebenen behandelt Das polykristalline
kubische Bornitrid besitzt eine Verschleißfestigkeit von 0,10 mm.
.Man vermischt das Pulver von hexagonaiem Bornitrid in einer Menge von 88Gew.-% und das
Zinkhydroxidpulver in einer Menge von 12Gew.-%. Das erhaltene Gemisch wird analog zu dem im
Beispiel 3 beschriebenen behandelt Das polykristalline
kubische Bornitrid besitzt eine Verschleißfestigkeit von 0,15 mm.
Man vermischt das Pulver von hexagonaiem Bornitrid in einer Menge von 99,9Gew.-% und das
Zinknitridpulver in einer Menge von 0,1 Gew.-%. Das erhaltene Gemisch wird, analog zu dem im Beispiel 3
beschriebenen behandelt Das poiykristalline kubische Bornitrid besitzt eine Verschleißfestigkeit von 0,10 mm.
Man vermischt das Pulver von hexagonaiem Bornitrid in einer Menge von 88Gew.-% und das
Zinknitridpulver in einer Menge von 12Gew.-%. Das erhaltene Cemisch wird analog zu dem im Beispiel 3
beschriebenen behandelt Das polykristalline kubische Bornitrid besitzt eine Verschleißfestigkeit von 0,14 mm.
Beispiel 10
Man vermischt das Pulver voü hexagonalem Bornitrid
in einer Menge von 99,9 Gew.-% und das Zinkamidpulver in einer Menge von 0,1 Gew.-%. Das
erhaltene Gemisch wird analog zu dem im Beispiel 3 beschriebenen behandelt. Das polykristalline kubische
Bornitrid besitzt eine Verschleißfestigkeit von 0,11 mm.
Beispiel 11
Man vermischt das Pulver von hexagonaiem Bornitrid in einer Mengp von 88Gew.-% und das
Zinkamidpulver in einer Menge von l2Gew.-%. Das erhaltene Gemisch wird analog zu dem im Beispiel 3
beschriebenen behandelt. Das polykristalline kubische Bornitrid besitzt eine Verschleißfestigkeit von 0,15 mm.
Beispiel 12
Man vermischt das Pulver von hexagonaiem Bornitrid in einer Menge von 88 Gew.-°/o, das Zinkamidpulver
in einer Menge von 6 Gew.-% und das Zinknitridpulver in einer Menge von 6Gew.-%. Das erhaltene Gemisch
wird analog zu dem im Beispiel 3 beschriebenen behandelt. Das polykristalline kubische Bornitrid besitzt
eine Verschleißfestigkeit von 0,1 J mm.
Beispiel 13
Man vermischt das Pulver von hexagonalcm Bornitrid in einer Menge von 90 Gew.-%. das Zinkoxidpulver
in einer Menge von 8 Gew.-%, das Zinkamidpulver in einer Menge von 1 Gew.-% und das Zinkkydroxidpul-
5
ver in einer Menge von 1 Gew.-%.
Das erhaltene Gemisch wird analog zu dem im Beispiel 3 beschriebenen behandelt Das polykristalline
kubische Bornitrid besitzt eine Verschleißfestigkeit von 0,09 mm.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von polykristallinem kubischem Bornitrid durch Einwirkung von 40 bis
90kbarDrückenundl200bis 2400" C Temperaturen
auf das hexagonale Bornitrid in Anwesenheit eines Katalysators, dadurch gekennzeichnet,
daß als Katalysator eine Zinkverbindung dient
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß man als Zinkvei-faindur.g Zinkoxid,
Zinkhydroxid, Zinknitrid, Zinkamid oder deren
Gemisch verwendet
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zinkverbindung in einer
Menge von 0,1 bis 12 Gew.-% verwendet wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Prozeß bei einem Druck von 65 bis 90 kbar und einer Temperatur von 1600
bis 2400° C erfolgt
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