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ÜBERHARTES MATERIAL AUF DER BASIS VON BORNITRID UtS VERFAHREN ZU
SEINER HERSTELLUNG Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf überharte Materialien
auf der Basis von Bornitrid sowie auf Verfahren zur Herstellung von derartigen überharten
Materialien.
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Gegenwärtig sind verschiedene Arten der überharten Materialien wie
kubisches Bornitrid, künstliche Diamanten usw.
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weitgehend zur Verwendung gekommen. Kubisches Bornitrid, das die Struktur
von Sphalerit mit dem Gitterabstand von 3,615 Å hat, ist in der US-PS 2 947 617
beschrieben. Das Gitter von kubischem Bornitrid besteht aus den gleichen Mengen
der Bor-und Stickstoffatome. Jedes Boratom ist mit vier Stickstolfatomen verknüpft,
die räumlich an den Eckpunkten des Tetraeders liegen, und umgekehrt. Kubisches Bornitrid
gehört zur Raumsyiunetriegruppe von F 43 m.
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Nach seinen Schleifeigenschaften und seiner Härte kommt kubisches
Bornitrid dem Diamant nahe, ist ihm jedoch
an der Wärmebeständigkeit
bedeutend überlegen. Es gibt mehrere Verfahren zur Herstellung von kubischem Bornitrid.
Am meisten bekannt ist ein Verfahren zur Herstellung von kubischem 3ornitrid bei
hohen Drücken und Temperaturen unter Anwendung von Alkali- und Erdalkalimetallen
und deren Nitriden als Katalysator (s. beispielsweise US-PS 2 947 617). Das nach
diesem Verfahren erhaltene Endprodukt, ein mechanisches Gemisch der Kristalle von
kubischem Bornitrid und Katalysatoren, läßt sich beispielsweise als Schneidteil
eines Schneidwerkzeuges nicht verwenden, weil es einmal die ausreichende mechanische
Festigkeit infolge des Vorhandenseins von Alkali- und Brdalkalimetallen oder deren
Nitriden in diesem aufweist und zum anderen die Alkali- und Erdalkalimetalle mit
der Umgebungsluft reagieren, indem sie die Luftfeuchtigkeit aufnehmen, was den Zerfall
des Verbundkörpers zur Folge hat. Um einen in einem nassen Medium beständigen Verbundkörper
zu erhalten, benutzt man in einzeln nen Fällen Boride von Alkali- und Erdalkalimetallen
(siehe z.B FR-PS 2 098 009) sowie stellt polykristalline Gebilde von kubischem Bornitrid
auf verschiedenen Bindemitteln her (siehe z.B. US-PS 3 233 988). Zur Gewinnung eines
polykristallinen Verbundkörpers muß man im letzten Falle zunächst Kristalle von
kubischem Bornitrid herstellen und sie dann miteinander mit Hilfe eines metallischen
oder nichtmetallischen Bindemittels wiederum bei hohen Drücken und Temperaturen
verbinden. In allen besobriebenen Verfahren stehen die Festigkeit und Härte der
Bindemittel denen von kubischem Bornitrid bedeutend nach,
und damit
setzen sich die Festigkeit und die integrale Härte des Verbundkörpers, bestehend
aus kubischem Bornitrid und dem Bindemittel, herab.
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Neben den Verfahren, in denen Katalysatoren zur Verwendung kommen,
sind auch Verfahren zur Herstellung von kubischem Bornitrid in Abwesenheit der Katalysatoren
bekannt (siehe z.B, US-PS 3 212 852 und CA-PS 962 034).
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Gemäß dem US- Patent enthält der polykristalline Verbundkörper von
kubischem Bornitrid keine Bindemittel, und seine mechanische Festigkeit und Härte
werden erhöht. In diesem Falle aber sind hohe Drücke (P > 100 kbar) für die Herstellungsbedingungen
von kubischem Bornitrid charakteristisch, was zum schnellen Ausfall der Apparatur
für die Synthese und zur Erhöhung von Selbstkosten des Produktes bei seiner industriellen
Produktion führt, Gemäß de CA-Patent stellt das Endprodukt ebenfalls einen Polykristall
von kubischem Bornitrid , hergestellt bei P sp 60 bis 90 kbar, dar. In beiden Fällen
steht das Material dem Diamant an der Härte und Verschleißfestigkeit bedeutend nach.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Entwicklung eines überharten
Materials, das an seiner Verschleißfestigkeit und Härte kubischem Bornitrid überlegen
ist oder gleichkommt sowie ihm an Wärmebeständigkeit nicht nachsteht und gegen Stahl
und Eisen inert ist. Die polykristallinen Verbundkörper des überharten Materials
müssen keine instabilen und in einem nassen Medium zerse-tzbaren Bestandteile enthalten.
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Ein anderer Zweck der vorliegenden Erfindung ist der, ein Verfahren
zur Herstellung von überhartem Material auf der Basis von Bor mit Legierungszusätzen
zu entwickeln, das hochwertige polykristalline Verbundkörper eines überharten Materials
in hochprozentiger Ausbeute bei verhältnismäßig niedrigen Drücken und Temperaturen
(P- und T-Parameter) herzustellen ermöglicht d.h. ein technologiegerechtes und in
Bezug auf die großtechnische Ausführung einfaches Verfahren zu entwickeln Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, ein Uberhartes Material auf der Basis von Bornitrid
mit Legierungszusätzen zu entwickeln, das die verbesserten physikalischen und mechanischen
Eigenschaften bezüglich der Härte und Verschleißfestig keit gegenüber kubischem
Bornitrid aufweist.
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Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, dag Im überharten'LIaterial
auf der Basis von Bornitrid mit Legierungszusätzen erfindungsgemäß als Legierungszusatz
ein Element der III. Gruppe des Periodensystems, welches tetraedrische Bindungen
bilden kann, dient, und das überharte Material eine feste Lösung des genannten Elements
in den dichtgepackten Modifikationen von Bornitrid bei folgenden Verhältnissen zwischen
den Bestandteilen (in Atomprozen ): Bor 42 bis 61 Stickstoff 39 bis 50 Legierungselement
der III. Gruppe 0,1 bis 30 übrige Beimengungen 0,01 bis 2 (insgesamt) darstellt.
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Das überharte Material gemaß der Erfindung hat den Vorteil daß es
die verbesserten physikalischen und mechanischen ] Eigenschaften
bezüglich
der Härte und Verschleißfestigkeit gegenüber kubischem Bornitrid aufweist oder mit
diesem zumindest vergleichbar ist und insbesondere eine höhere integrale Mikroharte
im Vergleich zu den polykristallinen Gebilden von kubischem Bornitrid oder eine
mit der von kubischem Bornitrid vergleichbare integrale Mikrohärte besitzt. Unter
der integralen Mikrohärte ist in diesem Falle eine Mikrohärte zu verstehen, die
über die ganze Oberfläche des polylist-allinen Verbundskörpers gemittelt ist. Das
erfindungsgemäß überharte Material ist außerdem gegen Stahl und Eisen chemisch inert
und nach seine Wärmebeständigkeit mit kubischem Bornitrid vergleichbar. Es enthält
keine hydrolisierbaren und an der Luft zersetzbaren Stoffe, verliert seine hohen
physikalischen und mechanischen Eigenschaften während der Lagerung nicht, besitzt
hohe Schneideigenschaften und wird zur1 Ausrüsten eines Schneidwerkzeuge wie Meißel,
Fräser, Bohrkronen usw. erfolgreich eingesetzt.
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Das überharte Material auf der Basis von Bornitrid kann eine feste
Lösung von Bor in kubischem Bornitrid' eine feste Lösung von Aluminium in kubischem
Bornitrid oder ihre mechanische Mischung darstellen. Es kann darüber hinaus die
feste Lösung von Stickstoff in Aluminiumboriden, von Bor in Aluminiumnitrid sowie
die feste Lösung von Box bzw. Aluminium in wurtzitähnlichen Bornitrid (Wurtzitbornitrid)
oder ihre Mischungen sowie mechanische Mischungen aus den festen Lösungen von Bot
in Wurtzitbornitrid, von Bon in Aluminiumnitrid, von Aluminium in Wurtzitbornitrid
und andere Phasen darstellen.
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Dieses überharte Material läßt sich nach dem Verfahren erhalten,
dessen Wesen darin besteht, daß man der eine Bor-und Stickstoffquelle enthaltenden
Beschickung (bei einem stöchiometrischen BN-Verhältnis) Legierungszusätze wie elementares
Bor und elementares Aluminium sowohl im Verein als auch einzeln zugibt.
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Als Quellen für Bor und Stickstoff, genommen im stöchiometris chen
Bor-Stickstoff-Verhältnis, kann sowohl hexagonale 5 als auch Wurtzitbornitrid einzeln
oder gemeinsam benutzt werden.
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Als Legierungszusatz können außerdem Verbindungen von Bor mit Aluminium,
d.h. Aluminiumboride, verwendet werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von überhartem Material
ermöglicht es, erstens polykristalline Verbundkörper in einem Zyklus zu erhalten;
zweitens den Prozeß bei verhältnismäßig niedrigen Drücken und Temperaturen durchzuführen,
was die Technologiegerechtigkeit des Verfahrens bedingt; drittens eine hochprozentige
Ausbeute an Endprodukt zu erreichen; viertens solche Eigenschaften des überharten
Materials wie Härte, Plastizität, Sprödigkeit, Wärmeleitfähigkeit, Verschleißfestigkeit
und andere in bekannten Grenzen zu variieren.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand der BeispIele zur Ausführung
der vorgeschlagenen Erfindung erläutert.
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Beim Arbeiten benutzte man sowohl technisch reines hexagonales Bornitrid,
enthaltend Hauptbeimengungen, und zwar bis 0,2% Aluminium, bis 0,15% Magnesium,
bis 0,25% Eisen, bis 0,15%
Calcium, bis 0,5% Kohlenstoff, als auch
hexagonales Bornitrid, das in Salzsäure und im Gemisch von Schwefel- und Salpetersäuren
speziell gereinigt und dann gewaschen und getrocknet wurde. Der Gehalt an Beimenungen
in hexagonalem Bornitrid, das einer chemischen Sonderbehandlung unterworfen worden
war, betrug: Aluminium unter 0,001% Eisen unter 0,0005 Magnesium unter 0,00154 Calcium
unter 0,001% Für die großtechnische Produktion des überharten Materials ist technisch
reines Bornitrid zweckmäßigerweise zu verwenden, weil die Durchführung der Sonderbehandlung
zur Erhöhung der Selbstkasten des Endproduktes führt, wobei die in technisch reinem
Bornitrid in den genannten Mengen enthaltenen Beimengungen auf die physikalischen
und mechanischen Eigenschaften des überharten Materials keinen wesentlichen Einfluß
ausüben.
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Als Legierungszusätze waren elementares Aluminium und elementares
Bor chemisch rein und enthielten mehr als 99,5% Hauptsubstanz. Die Dispersität von
Bestandteilen der Beschikkung betrug 5 bis 100 Mm, vorzugsweise etwa 20 Der Druck
in einer Hochdruckkammer wurde nach Sprüngen des elektrischen Widerstandes von Bezugsmetallen
bei Raumtemperatur bestimmt, vorausgesetzt daß die Widerstands sprünge bei folgenden
Druckwerten auftreten: Bi 25,4 kbar TlII-III 37 kbar BaII-III 59 kbar BiIII-V 89
kbar Sn 113- 115 kbar.
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Die Kammertemperatur bestimmte man mittels des Platin-Platinrhodium-Thermoelements
und nach Schmelzpunkten von Nickel, Platin, Rhodium und Molybdän unter Druck.
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Alle Laborversuche und die experimentell-industrielle Herstellung
des überharten Materiels führte man in modifizierten Hochdruckkammern vom Typ eines
Ambosses mit Vertiefung durch. Beliebige Hochdruckapparate, die den erforderlichen
Druck erzeugen (siehe US-PS 3 790 322), lassen sich im allgemeinen benutzen.
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Das überharte Material, falls es aus der hexagonale Modifikationen
von Bornitrid und elementares Bor enthaltenden Beschickung hergestellt wird, stellt
die feste Lösung von Bor in kubischem oder wurtzitahnlichem Bornitrid oder, falls
überschüssiges elementares Bor in der Beschickung vorliegt, die mechanische Mischung
der gegenseitigen festen Lösungen von Bor in kubischem oder wurtzitähnlichem Bornitrid
und von kubischem oder wurtzitähnlichem Bornitrid in Bor (feste Lösung von Stickstoff
in Bor) dar. Im ersten Falle, wo das uberharte Material die feste Lösung von Bor
in kubischem oder wurtzitählichem Bornitrid darstellt, besitzt das überharte Material
eine höhere Harte als kubisches Bornitrid selbst wegen auftretender Fehler und Verzerrungen
des Kristallgitters von Bornitrid0.. Im zweiten Falle1 wo das überharte Material
aus der mechanischen Mischung der festen Lösungen von Bor in Bornitrid und von Stickstoff
in Bor besteht, weist das überharte Material ebenfalls eine hohere oder der Härte
von kubischem Bornitrid gleichkommende Härte auf. Der Borgehalt des überharten materials
bettäg;t 5091 bis 80 At./%' Rest Stickstoff.
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Der Parameter des kubischen verzerrten Gitters des überharten
Materials
liegt bei etwa 3,620 A . Die Dichte des Überharten Materials schwankt zwischen 3,00
und 3,52 g/cm30 In allen Falle len enthält das überharte Material keine im nassen
Medium hydrolysierbaren und zersetzbaren Bestandteile. Die feste Lösung von Stickstoff
in Bor, die zum überharten Material Dehärt, kann sowohl Nahordnung als auch Farnordnung
aufweisen.
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Die Beschickung zur Herstellung des beschriebenen überharten Materials,
wie schor hingewiesen wurde, bereitet man aus den hexagonalen Modifikationen von
Bornitrid und aus amorphem oder kristallinem Bor zu. Der Gehalt an elementaren Bor
in der Beschickung kann zwischen 0,1 und 53 Gew.% variiert werden. Der bevorzugte
Gehalt an Bor in der Beschickung betagt 1 bis 10 Gew.%. Nach der Zubereitung wird
die Beschickung innig umgerührt, bis die gleichmäßige Volumverteilung der Bestandteile
erreicht wird. Dann preßt; man aus der Beschickung einen Rohling unter 5000 bis
10000 kp/cm2 Druck. Den erhaltenen äusgangsrohling bringt man in einen den Druck
übertragenden Behalter aus lithographischem Stein, Pyrophyllit oder aus 61 nem anderen
beliebigen unter hohem Druck plastischen Material, versehen mit einem Erhitzer,
ein und bringt dann den Behälter mit dem darin befindlichen Rohling in eine Hochdruckkammer
unter, wo man auf den Rohling hohe Drücke und Temperaturen gleichzeitig einwirken
läßt. Im Ergebnis kommt es dazu, daß die hexagonalen Modifikationen von Bornitrid
in die kubische Modifikation unter gleichzeitiger Auflösung von Bor in der entstehenden
kubischen Struktur umgewandelt werden. Falls wurtzitähnliches Bornitrid in der Beschickung
verwendet wird,
kann es ;' die kub;i.sohe Struktur nur teilweise
umgewandelt wer den. Der bei der Synthese verwendete Druck liegt zwischen etwa 50
und etwa 95 kbar und die Temperatur der Synthese zwischen 1500 und 30000C. Die Synthese
ist zweckmäßigerweise in einem Druckbereich von 65 bis 85 kbar und einem Temperaturbereich
von 1800 bis 240000 durchzufuhren. Die Synthesezeit andert sich in jedem konkreten
Fall abhängig von Druck P und Temperatur g und beträgt von 5 Sekunden bis höher
als 3 Minuten.
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Das überharte Material, falls es aus der hexagonale Modifikationen
von Bornitrid und Aluminium enthaltenden Beschickung hergestellt wird, stellt die
feste Lösung von Aluminium in kubischem oder wurtzitahnlichem 3ornitrid dar.
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Führt man in die Beschickung mehr als 5 Gew.% oder etwa 5 Gew.% Aluminium
ein, stellt das uberharte Material die echanische Mischung aus der gegenseitigen
festen Lösungen von kubischem oder wurtzitähnlichem Bornitrid und Aluminiumnitrid
(Bor in Aluminiumnitrid) dar. Ebenso wie im Falle der festen Lösung von Bor in kubischem
Bornitrid weist die feste Lösung von Aluminium in kubischem oder wurtzitähnlichem
Bornitrid eine Härte auf, die die Härte von kubischem Bornitrid übersteigt. In diesem
Falle aber, weil das Aluminiumatom eine großere Menge der Elektronen in der HüLle
gegenüber dem Bor atom hat, zeichnen sich Bindungen, die es bildet, durch gleiche
steife Richteigenschaft wie im Falle der Anwendung von Bor als Legierungszusatz
nicht aus. Deshalb ist das überharte Laterial, die feste Lösung von Aluminium in
kubischem Bornitrid, schlagfester und besitzt eine höhere "Plastizität", soweit
dieser
Begriff in diesem Falle anwendbar ist. Der Gitterparameter der festen Lösung von
Aluminium in kubischem Bornitrid beträgt etwa 3,610 Å. Wenn man in die Beschickung
mehr als 5 Gew.% oder etwa 5 Gew.% Aluminium eiführt, besteht das überharte Material
aus einer Mischung der gegenseitigen festen Lösungen von kubischem oder wurtzitähnlichem
Bornitrid und Aluminiumnitrid. Aluminiumnitrid weist eine Härte von 9 Einheiten
nach der mineralogischen Ltohsschen Skala auf Bei der Auflösung von Bor in Aluminiumnitrid
erhöht sich die Härte des letztgenannten und kommt der Härte von kubischem Bornitrid
nahe. Die integrale Härte des polykristallinen Gebildes des überharten Materials
liegt also ebenfalls auf einem ausreichend hohen Niveau. Der Gesamtgehalt an Aluminium
im Überharten Material beträgt 0,04 bis 17 At.%. Die Dichte von polykristallinen
Gebilden des überharten Materials schwankt in diesem Falls zwischen 3,2 und 3,52
g/cm³. In beiden Fällen ist das überharte material in einem nassen i'diuui beständig,
weist eine hohe Harte und Verschleißfestigkeit auf, besitzt gute Schneideigenschaften
und ist für die Zarschneiden von Gußeisen und hochgehärteten Stählen geeignet.
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Wie schon hingewiesen wurde, erhält man das oben beschriebene überharte
Material aus der Beschickung, die hexagonale Modifikationen von Bornitrid und elementares
Aluminium enthalt. Der Aluminiumgehalt der Beschickung kann 0,1 bis 30 Gew.% und
darüber betragen. Nach der Zubereitung wird die Beschickung innig umgerührt. Man
preßt einen Ausgangsrohling unter 5000 bis 10000 kp/cm² Druck, bringt ihn in eine
Nochdruckkammer ein, wo man auf den Rohling einen Druck von 50 bis
95
kbar bei einer zwischen 1500 und 30000C liegenden Temperatut einwirken läßt. Durch
Einwirkung hoher Drücke und Temperaturen auf den Rohling, bestehend aus den hexagonalen
Modifikationen von Bornitrid und Aluminium, erfolgt die Umwandlung der hexagonalen
Modifikationen von Bornitrid in die kubische unter gleichzeitigem Auflösen von Aluminium
in dieser. Die durch Aluminium substituierten Stickstoffatome bilden Aluminiumnitrid
unter gleichzeitiger Auflösung von Bor in Aluminiumnitrid.
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Der bevorzugte Aluminiumgehalt der Beschickung macht 2 bis 8 Gew.%
aus, und die Synthesebedingungen, d.h. 60 bis 85 kbar Druck und 1800 bis 2400°C
Temperatur, sind vorzuziehen.
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Manchmal ist es zweckmäßig, daß das überharte material nicht aus
einer Art der festen Lösungen sondern aus z.ei Arten, zum Beispiel aus der festen
Losung von Bor in kubischem Bornitrid und der festen Lösung von Aluminium in kubischem
Bornitrid' besteht. In diesem Falle wird die Beschickung zur Herstellung von überhartem
Material aus den hexagonalen Modifikationen von Bornitrid und Aluminium und Bor,
gleichzeitig genommen, zusammengesetzt. Durch Durchführung der Synthese des überharten
i'terials aus einer derartigen Beschickung kann das Endprodukt neben den beschriebenen
Phasen auch Aluminiumboride enthalten. Die Synthese des überharten Materials aus
der hexagonale Modifikationen des Bornitrids oder Bor und Aluminium gleichzeitig
enthaltenden Beschickung wird bei den gleichen Druck- und Temperaturparametern vorgenommen,
aber die Synthese zeit wird in diesem Falle gewöhnlich verkürzt.
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Als Legierungszusatz kann man ebenfalls nicht nur elementares Bor
und elementares aluminium sondern auch miteinander gebunderes Bor und Aluminium,
d.h. ihre Boride wie AlB2 und AlB12, benutzen. Dadurch wird die Gattierung der Beschickung,
die hexagonale Modifikationen des Bornitrids und Bor und Aluminium gleichzeitig
enthalten muß, vereinfacht, Der Gehalt an Boriden in der Beschickung kann etwa 20
bis 30 Gew.% und mehr erreichen. Sie werden der Beschickung sowohl einzeln als auch
gemeinsam zugeführt. Die Behandlung der Beschickung erfolgt bei etwa 50 bis etwa
95 kbar Druck und bei etwa 150O bis ca 3000°C Temperatur. Am meisten bevorzugt ist
die Synthese im Druckbereich von o5 bis 80 kbar und im Temperaturbereich von 1900
bis 2500°C.
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Der bevorzugte Gehalt an Boriden in der Beschickung macht 2 bis 10
Gew.% aus.
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Das durch Synthese erhaltene überharte material stellt fest Lösungen
von Aluminiumboriden in kubischem Bornitrid (Bor und Aluminium in kubischem Bornitrid)
oder eine mechanische Mischung der gegenseitigen festen Lösung von Aluminium.
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boriden und kubischem Bornitrid (mechanische Mischung aus den festen
Lösungen von Bor und Aluminium in kubischem Bornitrid und der festen Lösung von
Stickstoff oder Bor in Aluminiumboriden) dar. :ird als Bor- und Stickstoffquelle
die wurtzitähnliche Modifikation von Bornitrid verendet, Iat sich unter entsprechenden
Synthesebedingungen ein überhartes Material herstellen, das die feste Lösung von
Aluminiumboriden in wurtzitähnlichen Bornitrid oder eine Mischung der gegenseitigen
festen Lösungen von Aluminiumboriden und wurtzitähnlichem
Bornitrid
darstellt. Das Material kann in einigen Fällen auch eine i4iase auf der Basis von
Ialuminiumnitrid zusätzlich enthalten.
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In allen Fällen der Herstellung des überharten Materials, wie schon
oben hingewiesen wurde, kann man bei dar Gattierung der Ausgangsbeschickung sowohl
hexagonales Bornitrid als auch wurtzitähnliches Bornitrid als Bornitridbestandteil
anwenden. Beide Modifikationen können in der Beschickung auch gleichzeitig eingesetzt
werden.
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Die Anwendung von wurtzitähnliches Bornitrid ist zweckmäßig, da es
sich einmal durch viele verschiedene Kristallgitterstörungen, insbesondere durch
eine hohe Konzentration von eindimensionalen und nulldimensionalen Fehlstellen ausgezeichnet
wird. Die hohe Konzentration von Kristallgitterfehlern schwäche die Atombindungen,
was die Bildung der festen Lösungen bei der Synthese begünstigt. Bei der Umwandlung
von wirtzitähnlichen Bornitrid in die kubische Struktur wird zum anderen sein Volumen
vergrößert, was die Volumverminderung von graphitahnlichem Bornitrid bei der Umwandlung
in die kubische Struktur ausgleicht und es ermöglicht, polykristalline Verbundkörper
ohne wesentliche Formänderung des ursprünglichen Rohlings zu erhalten.
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Außerdem ist es zweckmäßig, Feuchtigkeit aus Ausgangsrohlingen in
allen Bällen, beispielsweise durch Trocknen, zu entfernen.
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Nachstehend werden Beispiele zur praktischen Herstellung des überharten
Materials angeführt.
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Beispiel 1 Man bereitete ein Gemisch aus 99 Gew.% hexagonalem Bornitrid
und 1 Gew.% elementarem Aluminium zu. Die Dispersität von hexagonalem Bornitrid
liegt unter 100 µm und von Aluminium bei etwa 20 µm. Man rührt das Gemisch innig
um, preßt einen Ausgangsrohling unter 5000 bis 10000 kp/cm2 Druck bei 2 g/cin3 Dichte,
der vorgetrocknet wird, und bringt in eine Hochdruckkammer ein. Man erzeugt den
Kammerdruck von 60 kbar, erhöht die Temperatur auf 200000 und hält diese Syntheseabdingungen
während 1 Minute, schaltet dann die Erhitzung ab, vermindert den Kammerdruck auf
dem atmosphärischen und zieht das Endprodukt heraus, das eine feste Lösung von Aluminium
in kubischem Bornitrid darstellt und 0,46 Atomprozent Aluminium, 49,76 Atomprozent
Bor, 49,76 Atomprozent Stickstoff, alles übrige nichtkontrollierbare Beimengungen
(in Atomprozent) enthalt. Die Dichte des erhaltenen polykristallinen Gebildes beträgt
3,46 g/cm³. Der Gitterparameter der kubischen Phase beträgt 3,614 Å.
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Beispiel 2 Das Ausgangsgemisch besteht aus 95 Gew.% hexagonalem Bornitrid
und 5 Gew.% elementaren Aluminium. Die Dichte des Ausgangsrohlings beträgt, 2,20
g/cm³. Nach der Erfindung von 70 kbar Druck und 21000C Temperatur auf den wie im
Beispiel 1 beschrieben erhaltenen Ausgangsrohling während 30 Sekunden erhielt man
einen polykristallinen Verbundskörper, bestehend aus der festen Lösung von Aluminium
in kubischem Bornitrid. Die Röntgenphasenanalyse ergab das Vorliegen von Spuren
der Phase auf der Basis von Aluminiumnitrid. Die Dichte
te des
polykristallinen Verbundkörpers macht 3,42 g/cm³ aus.
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Der Gitterparameter der kubischen Phase beträgt etwa 3,610 Å-Die Probe
enthält (in Atomprozent): A1 - 2,36; B - 48,80; N - 48,8, alles übrige nichtkontrollierbare
Beimengungen.
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Beispiel 3 Das Ausgangsgemisch besteht aus 30 Gew.% hexagonales Bornitrid,
10 Gew.% wurtzitähnliches Bornitrid und 10 Gew.% elementarem Aluminium. Auf den
wie im Beispiel 1 beschrieben erhaltenen Ausgangsrohling, dessen Dichte 2,30 g/cm³
ausmacht, läßt man einen Druck von 85 kbar und eine Temperatur von 230000 wahrend
15 Sekunden einwirken. Der durch die Synthese hergestellte polykristalline Verbundkörper
besteht aus einer mechanischen mischung der gegenseitigen festen Lösungen von kubischem
Bornitrid und Aluminiumnitrid (feste Lösung von Aluminium in kubischem Bornitrid
und feste Lösung von Bor in Aluminiumnitrid).und enthält (in Atomprozent): nl. -
4,85; B - 47,0; N - 47,0, alles übrige Beimengungen. Die Dichte des polykristallinen
Verbundkörpers beträgt 3,38 g/cm³. Der Gitterparameter der kubischen Phase macht
3,b05 A aus0 Beispiel 4 Das Ausgangsgemisch besteht aus Wurtzitbornitrid und 5 Gew.7a
elementarem Aluminium0 Auf den wie im Beispiel 1 beschrieben erhaltenen Rohlings
dessen Dichte 2,7 g/cm³ bstragt, läßt man einen Druck von 85 kbar und eine Temperatur
von 2500°C während 10 Sekunden einwirkend Nach der Synthese hatte der polykristalline
Verbundkörper eine Dichte von 3,42 g/cm³ und bestand aus einer mechanischen Mischung
der gegenseitigen festen Lösungen von Aluminiumnitrid und kubischem
Bornitrid
und enthielt (in Atomprozent): A1 - 2,30; B - 48,03; N - 47,83; alles übrige Beimengungen.
Die Gitterparameter der kubischen Phase beträgt 3,608 Å.
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Beispiel 5 Das Ausgangsgemisch besteht aus 10 Gew.% hexagonales Bornitrid,
80 Gew.% Wurtzitbornitrid und 10 Gew.% elementaren Aluminium. Auf den wie im Beispiel
1 beschrieben erhaltenen Rohling, dessen Dichte 3,35 g/cm³ ausmacht, läßt man einen
Druck von 95 kbar und eine Temperatur von 180000 während 1 Sekunde einwirken. Der
hergestellte polykristalline Verbundkörper, dessen Dichte 3,44 g/cm³ ausmacht, bestand
aus einer mechanischen Mischung der gegenseitigen festen Lösung von Aluminiumnitrid
mit kubischem und wurtzitähnlichem Bornitrid und enthielt (in Atomprozent): Al -
4,80; 3 - 47,0; N -alles übrige Beimengungen.
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Beispiel 6 Das Ausgangsgemisch besteht aus 1 Gew.% Aluminium und
99 Gew.% hexagonalem Bornitrid, behandelt mit einen Schwefel-und Salzsäuregemisch.
Auf den nach dem Beispiel 1 erhaltenen Ausgangsrohling, dessen Dichte 2,11 g/cm³
beträgt, laBt zu man einen Hochdruck von 80 kbar und eine Temperatur von 2200°C
während 1 min einwirken. Durch die Synthese wird ein polykristalliner Verbundkörper,
dessen Dichte 3,46 g/cm³ ausmacht, erhalten, der aus der festen Lösung von Aluminium
in kubischem Bornitrid besteht und enthält (in Atomprozent): Al - 0,46; B - 49,77.
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Beispiel 7 Das Ausgangsgemisch besteht aus 95 Gew.% hexagonalem Bornitrid,
das einer Sonderbehandlung mit Säuren unter anschließendem Waschen und Trocknen
unterworfen wurde, und 5 Gew.% Aluminium, Auf den nach dem Beispiel 1 erhaltenen
Ausgangsrohling, dessen Dichte 2,25 g/cm³ ausmacht, läßt man einen Druck von 90
kbar und eine Temperatur von 2400°C während 30 sek einwirken. Durch die Synthese
ist ein polykristalliner Verbundkörper dessen Dichte 3,F1 g/cm3 ausmacht, erhalten
der aus der festen Lösung von Aluminium in kubischem Bornitrid und einer kleinen
Menge der festen Lösung von Bor in Aluminiumnitrid besteht. Der erhaltene Verbundkörper
enthält (in Atomprozent): A1 - 2,36: B 48,81; N - 48,81.
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Beispiel 8 Das Ausgangsgemisch besteht aus 99 Gew.% hexagonalem Bornitrid
und 1 Gew.% elementarem Bor. Die mittlere Größe dar Teilchen von hexagonalem Bornitrid
beträgt 20 4 m, von v elementarem Bor 5 JV m.
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Auf den wie im Beispiel 1 beschrieben erhaltenen Rohling, dessen
Dichte 2,11 g/cm³ ausmacht, läßt man einen Hochdruck von 60 kbar und eine Temperatur
von 1900°C während 2 Minuten einwirken. Der durch die Synthese hergestellte paly
kristalline Verbundkörper bestand aus der festen Lösung von Bor in kubischem Bornitrid
und enthielt (in Atomprozent;): Bor - 50,60; Stickstoff 49,30; alles übrige nichtkontrollierbare
Beimengungen und seine Dichte betrug 3,46 g/cm3. Der Gitterparameter der kubischen
Phase macht 3:616 A aus,
Beispiel 9 Das Ausgangsgemisch besteht
aus 95 Gew.% hexagonalem Bornitrid und 5 Gew.% elementareu Bor. Auf den wie im Beispiel
1 beschrieben erhaltenen Rohling, dessen Dichte 2,10 g/cm3 ausmacht, läßt man einen
Druck von 80 kbar und eine Temperatur von 220000 während 30 Sekunden einwirken.
Durch die Synthese wird ein polykristalliner Verbundkörper erhalten, der aus der
festen Lösung von Bor in kubischem Bornitrid besteht und (in Atomprozent) B - 52,8;
N - 47,1; alles übrige Beimenungen enthält. Die Dichte des Blockes macht 3,41 g/cm³
aus. Der Gitterparameter der kubischen Phase beträgt 3,618 Å.
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Beispiel 10 Das Ausgangsgemisch besteht aus 90 Gew.% hexagonalem
Bornitrid und 10 Gew.% elementarem Bor. Auf den wie im Baispiel 1 beschrieben erhaltenen
Rohling, dessen Dichte 2,15 g/cm³ ausmacht, läßt man einen Hochdruck von 85 kbar
und eine Temperatur von 240000 während 20 Sekunden einwirken. Durch die Synthese
wird ein polykristalliner Verbundkörper, dessen Dichte 3,39 g/cm³ ausmacht, erhalten,
der aus der festen Lösung von Bor in kubischem Bornitrid und Stickstoff in Bor (gegenseitige
Seste Lösungen von Bor und kubischem Bornitrid) besteht und (in Atomprozent) Bor
- 55,60; Stickstoff - 44,30; alles übrige Beimengungen enthalt.
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Beispiel 11 Das Ausgangsgemischt besteht aus 80 Gew.% hexagonalem
BoX nitrid, 10 Gew.% wurt3itähalichem Bornitrid und 10 Gew.% elementarem Bor. Auf
den wie im Beispiel 1 beschrieben erhaltenen
Rohling, dessen Dichte
2,35 g/cm³ ausmacht, läßt man einen Druck von 90 kbar und eine Temperatur von 125000C
während 10 Sekunden einwirkend De durch die Synthese hergestellte polykristalline
verbundkörper, dessen Dichte 3,40 g/cm3 betragt, besteht aus den gegenseitigen festen
Lösungen von Box und kubischem Bornitrid (feste Lösung von Bor in kubischem Bornitrid
und feste Lösung von Stickstoff in Bor). Der Gitte"-parameter der kubischen Phase
beträgt 3,620 Å. Der Verbundkörper enthielt (in Atomprozent) Bor - 55,62; Stickstoff
-44,31; alles übrige Beizengungen, Beispiel 12 Das Ausgangsgemisch besteht aus 50
Gew.% hexagonalem Bornitrid, 30 Gew.7o Wurtzitbornitrid und 20 Gew.% elamentarem
Bor. Auf den wie im Beispiel 1 beschrieben erhaltenen Rohling, dessen Dichte 3,35
g/cm³ ausmacht, läßt man einen Hochdruck von 90 kbar und eine Temperatur von 25000c
während 15 sek einwirken. Das durch die Synthese hergestellte überharte Material
in Form eines polykristallinen Verbundkörpers (eines Blockes), dessen Dichte 3,
35 g/cm³ beträgt, bestand aus den gegenseitigen festen Lösungen von Bor und kubischem
Bet@@@id und enthielt (in Atomprozent): Bor -alles übrige Beimengungen.
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BeisDiel 13 Das Ausgangsgemisch besteht aus 95 Gew.% hexagonalem
Bornitrid, das einer Sonderbehandlung zwecks Beinigung von Bei@@@ mengungen unterworfen
wurde, und 5 Gew.% elementarem Bor. Auß den wie im Beispiel beschrieben erhaltenen
Rohling, dessen
Dichte 2,10 g/cm³ ausmacht, läßt man einen Hochdruck
von 85 kbar und eine Temperatur von 25000C während 45 Sekunden ein wirken. Der durch
die Synthese hergestellte polykristalline Block des überharten Materials hatte eine
Dichte von 3,43 und bestand aus der festen LosunrO von Bor in kubischem Bornitrid
und enthielt (in Atomprozent): Bor - 52,8; Stickstoff -47,15; alles übrige Beimengungen.
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Beispiel 14.
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Das Ausgangsgcmisch besteht aus 98 Gew.% hexagonalem Bornitrid und
2 Gew.% elementem Bor. Auf den nach dem Beispiel 1 erhaltenen Rohling, dessen Dichte
2,1 g/cm³ ausmacht, läßt man einen Hochdruck von 55 kbar und eine Temperatur von
1900 °G während 3 min einwirken. Der hergestellte Probekbrper bestand aus der festen
Lösung von Bor in kubischem Bornitrid und einer kleinen Menge von hexagonalem Bornitrid
und enthielt (in Atomprozent): Bor - 51,08; Stickstoff - 48,90; alles abrige Beimengungen.
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Beispiel 15 Das Ausgangsgemisch besteht aus 95 Gew.% hexagonalen
Bornitrid, 2,5 Gew.% elementarem Aluminium und 2,5 Gew.% elementarem Bor. Auf den
wie im Beispiel 1 beschrieben erhaltenen Rohling, dessen Dichte 2,15 g/cm³ ausmacht,
läßt man einen Druck von 60 kbar und eine Temperatur von 18000C während 2 Minuten
einwirken.
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Der durch die Synthese hergestellte polykristalline Vorbundkorper
des überharten Materials weist eine Dichte von 3,42 g/cm³ auf und bestand aus den
festen Löstungen von Der
Aluminium in kubischem Bornitrid und enthielt
(in Atomprozent) Aluminium 1,16; Bor - 50,80; Stickstoff - 47,90.
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Beispiel 16 Das Ausgangsgemisch besteht aus 90 Gew.% hexagonalem
Bornitrid, 5 Gew.% Wurtzitbornitrid, 2,5 Gew.% Bor und 2,5 Gew.% Aluminium. Auf
den wie im Beispiel 1 beschrieben erhaltenen Rohling, dessen Dichte 2,3 g/cm³ ausmacht,
läßt man einen Druck von 75 kbar und eine Temperatur von 21000C während 1 Minute
einwirkend Der durch die Synthese hergestellte Block des überharten Materials in
Form eines polykristallinen Verbundkörpers bestand aus den festen Lösungen von Bor
und Aluminium in kubischem Bornitrid, hatte eine Dichte von 3,44 g/cm³ und enthielt
(in Atomprozent): Aluminium 1,15; Bor -50,82; Stickstoff - 47,91; alles übrige Beimengungen.
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Beispiel 17 Das Ausgangsgemisch besteht aus 50 Gew.% hexagonalem
Bornitrid, 30 Gew.% wurtzitähnlichem Bornitrid, 10 Gew.% elementarem Aluminium und
10 Gew.% elementarem Bor. Auf den wie im Beispiel 1 beschrieben erhaltenen Ausgangsrohling
läJt man einen Druck von 95 kbar und eine Temperatur von 2400°C während 30 Sekunden
einwirken. Der polykristalline Verbundkörper des überharten Blockes hatte eine Dichte
von 3,40 g/cm³ und bestand aus einer mechanischen Mischung der festen Lösungen von
Aluminium und Bor in kubischem Bornitrid sowie aus der festen Lösung von Stickstoff
in Aluminiumdodekaborid und enthielt (in Atomprozent): Aluminium - 4,78; Bor - 53,50;
Stickstoff - 20i alles übrige Beimengungen.
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Beispiel 18 Das Ausgangsgemisch besteht aus 10 Gew.% hexagonalem
Bornitrid, 75 Gew.% wurtzitähnlichem Bornitrid, 5 Gew.% elementarem Bor und 10 Gew.%
elementarem Aluminium. Auf den wie im beispiel 1 beschrieben erhaltenen Rohling
1a3t man einen Druck von 80 kbar und eine Temperatur von 2800°C während 45 Sekunden
einwirken. Durch die Synthese wird ein polykristalliner Verbundkörper erhalten,
der aus den festen Lösungen von Aluminium und Bor in kubischem Bornitrid und der
festen Lösung auf der Basis von Aluminiumnitrid besteht und (in Atomprozent): Aluminium
- 4,82; Bor - 50,50; Stickstoff -44,50, alles übrige Beimengungen enthalt.
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Beispiel 19 Das Ausgangsgemisc besteht aus 98 Gew.% hexagonelem Bornitrid,
1 Gew.% elementarem Aluminium und 1 Gew.% elementarem Bor. Auf den wie im Beispiel
1 beschrieben erhaltenen Rohling läßt man einen Hochdruck von 65 kbar und eine Temperatur
von 20000C während 1 Minute einwirken. Der durch die Synthese hergestelli-e polykristalline
Verbundkörper des überharten Materials stellte feste Lösungen von Bor und Aluminium
in kubischem Bornitrid dar und enthielt (in atomprozent): Aluminium 0,46; Bor -
50,20; Stickstoff 49,20; alles übrige Beimengungen.
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Beispiel 20 Das Ausgangsgemisch besteht aus 65 Gew.% wurtzitähnlichem
Bornitrid, 20 Gew.% hexagonalem Bornitrid, 10 Gew.% Aluminium und 5 Gow.,% elementarem
Bor. Auf den wie im Beispiel 1 beschrieben erhaltenen Rohling läßt man einen Hochdruck
von
85 kbar und eine Temperatur von 2300°C während 15 Sekunden
einwirken. Der durch die Synthese hergestellte polykristalline Verbundkörper des
Überharten Materials stellte eine Mischung der festen Lösungen von Bor und Aluminium
in kubischem Bornitrid und der festen Lösung von Bor in Aluminiumnitrid dar und
enthielt (in Atomprozent): Aluminium 4,80; Bor -Stickstoff 44,40; alles übrige Beimengungen.
Die Dichte des polykristallinen Verbundkörpers beträgt 3,38 g/cm3.
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Beispiel 21 Das Ausgangsgemisch besteht aus 95 Gew.% hexagonalem
Bornitrid, 4 Gew.% elementarem Aluminium und 1 Gew.% elementarem Bor. Auf den wie
im Beispiel 1 beschrieben erhaltenen Rohling läßt man einen Hochdruck von 55 kbar
und eine Temperatur von 1900°C während 3 min einwirken. Der hergestellte polykristalline
Verbundkörper des überharten Materials bestand aus den festen Lösungen von Bor und
Aluminium in kubischem Bornitrid, hatte eine Dichte von 3,4° g/cm³ und enthielt
(in Atomprozent) Aluminium 1,87; Bor - 49,60; Stickstoff - 48,50; alles übrige Beimengungen.
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Beispiel 22 Das Ausgangsgemisch besteht aus 92 Gew.% hexagonalem
Bornitrid, das einer Sonderreinigung von Beimengungen unterworfen wurde, 4 Gew./o
Aluminium und 4 Gew% elementarem Bor. Auf den wie im Beispiel 1 beschrieben erhaltenen
Rohling läßt man einen Druck von 80 kbar und eine Temperatur von 2200°C während
30 Sekunden einwirken. Das Endprodukt bestand aus den festen Lösungen von Bor und
Aluminium in kubischem Bornitrid
sowie aus den Phasen auf der Basis
von aluminiumnitrid und Alu miniumborid und enthalt (in Atomprozent): Aluminium
- 1,87; Bor - 51,48; Stickstoff - 46,60; alles übrige Beimengungen.
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Beispiel 23 Das Ausgangsgemisch besteht aus 97 Gew% hexagonalem Bornitrid
und 3 Gew% Aluminiumdodekaborid. Auf den wie im Bei spiel 1 beschrieben erhaltenen
Rohling läßt man einen Hochdruck von 60 kbar und eine Temperatur von 1900°C während
2 Minuten einwirken. Das Endprodukt bestand aus den festen Lösungen von Bor und
Aluminium in kubischem Bornitrid und ent hielt (in Atomprouent): Aluminium - 0,24;
Bor - 51,30; Stickstoff - 48,4; alles Ubrige Beimengungen.
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Beispiel 24 Das Ausgangsgemisch besteht aus 5 Gew% Aluminiumdodekaborid
und 95 Gemäß hexagonalem Bornitrid. Auf den vris im Beispiel 1 beschrieben erhaltenen
Rohling läßt man einen lIochdruck von 75 kbar und eine Temperatur von 2200°C während
45 Sekunden einwirken. Der polykristalline Verbundkörper des überharten Materials,
hergestellt durch die Synthese, bestand aus den gegenseitigen festen Lösungen von
kubischem Bornitrid und Aluminiumdodekaborid (aus den festen Lösungen von Bor und
Aluminium in kubischem Bornitrid und der festen Lösung von Stickstoff in Aluminiumdodekaborid)
und enthielt (in Atomprozent): Aluminium 0,39; Bor - 52,10; Stickstoff - 47,42;
alles übrige - Beimengungen.
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Beispiel 25 DasAusgangsgemisch besteht aus 50 Gew% hexagon
Bornitrid,
35 Gew% wurtzitähnlichen Bornitrid und 15 Gew% Aluminiumdodekaborid. Auf den wie
im Beispiel 1 beschrieben erhaltenen Rohling läßt man einen Hochdruck von 90 kbar
und eine Temperatur von 2600°C während 15 Sekunden einwirken. Der polykristalline
Verbundkörper des überharten Materials bestand aus den gegenseitigen festen Lösungen
von kubischem Bornitrid und Aluminiumdodekaborid und enthielt (in Atomprozent):
Aluminium - 1,18; Bor 56,40; Stickstoff - 42,41; alles übrige - Beimengungen.
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Beispiel 26 Das Ausgangsgemisch besteht aus 90 Gew.% hexagonalem
Bornitrid und 10 Gew% Aluminiumborid AlB2. Auf don die im Beispiel 1 beschrieben
erhaltenen Rohling läßt; man einen Hoch druck von 80 kbar und eine Temperatur von
2400°C während 25 Sekunden einwirken. Das durch die Synthese hergestellte überharte
Material bestand aus den gegenseitigen festent Lösungen von kubischem Bornitrid
und Aluminiumborid, und enthielt (in Atomprozent): Aluminium - 2,54; Bor - 50,02;
Stickstoff -47,40; alles übrige - Beimengungen.
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Beispiel 27 Das Ausgangsgemisch besteht aus 90 Gew% hexagonalem Bor
nitrid, das einer chemischen Sonderreinigung von Beimengungen unterworfen wurde,
und 10 Gew% Aluminiumborid AlB2. Auf den wie im Beispiel 1 beschrieben erhaltenen
Rohling läßt man einen D"uck von 90 kbar und eine Temperatur von 2600°C während
15 Sekunden einwirken. Das durch die Synthese hergestell te überharte material bestand
aus den gegenseitigen festen
Lösungen von kubischem Bornitrid und
Aluminiumborid und enthielt (in Atomprozent): Aluminium - 2,54; Bor - 47,44; alles
übrige Beimengungen.
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Oben wurden die Beispiele der besten Varianten von Legisrungszusätzen
angeführt, aber als Zusätze lassen sich auch anderen Elemente der III. Gruppe des
Periodensystems von Mendelejew und ihre Boride wie Gallium, Indium, Lanthanide,
Yttrium, Aktinide anwenden. Bei der industriellen Anwendung aber verteueren diese
Zusätze (Lanthanide und Aktinide) das Endprodukt bedeutend sowie liefern zusätzliche
Unbequemlichkeiten bei der Anwendung (Radioaktivität) oder bringen keinen merklichen
Effekt.
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Im allgemeinen können beliebige Legierungszusätze aus der Klasse
der Elemente der III. Gruppe des Periodensystems oder ihre Boride, die tetraedrische
Bindungen bilden können, zugesetzt werden0 Das in der vorliegenden Erfindung beschriebene
überharte Matreial läßt sich für die Fertig- und Halbfertigbearbeitung von Gußeisen
und gehärteten Stählen (HRC 45 bis 64) sowie ande ren hochfesten und schwer bearbeitbaren
Werkstoffen anwenden.
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Die Schnittgeschwindigkeit hängt vom konkreten Fall ab und beträgt
40 bis 400 m/min. Je nach dem Typ des zu bearbeitenden Materials können die mit
dem überharten Material bestückten Meißel ohne Nachschleifen während 60 bis 200
Minuten arbeiten.
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Bei der Bearbeitung von chromlegierten Kugellagerstählen von 62 bis
64 HRC Harte nach Rockwell mit der 80 m/min Schnittgeschwindigkeit bei der Schnittiefe
von 0,2 mm und dem Vorschub
von 0,07 mm/Umdrehung arbeiten insbesondere
die mit der überharten Material bestückten Meißel während 80 bis 105 Minuten ohne
Nachschleifen. Bei der Bearbeitung von Chrom-Vanadium-Stählen von der gleichen Härte
und bei den gleichen Schnittbedingungen beträgt die Arbeitszeit der mit dem uberharton
Material bestückten Meißel 120 bis 200 min bis zum ersten Nachschliff. Die Standzeiten
für die Meißel sind für den Fall angegeben, wenn die Bearbeitung ohne Abkühlung
vorgenommen wurde. Da das überharte Material keine in einem nassen Medium zersetzbaren
Stoffe enthalt, kann das Schneiden unter Abkühlung erfolgen, wodurch die Standzeit
von Meißeln entsprechend erhöht wird. Die mit dem überharten Material bestückten
Meißel ermöglichen es, den hohen Reinheitsgrad der zu bearbeitenden Oberfläche zu
erzielen, was das Schleifen während mehrerer Arbeitsgänge auszuschließen gestattet.
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Neben der Bestückung von Meißeln kann vlan das überharte Material
für Bohrkronen, Fräser, Sagen und andere Schneidwerkzeuge benutzen.
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Nach Wunsch laßt sich das überharte Material nicht nur als polykristalline
Aggregate oder Blöcke, sondern auch als Schleifpulver herstellen. Man führt dazu
die Synthese nicht bis zu Ende durch und entfernt aus dem Endprodukt Stoffs, die
keine Schleifeignschaften (hexagonales Bornitrid) besitzen.
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Das in der Erfindung beschriebene Verfahren zur Herstellung von überhartem
Material ermöglcht es, hochwertige polykritalline Verbundkörper des überharten Materials
herzustellen. Die Ausbeute an Verbundkörpern, welche zum Werkzeugausrüsten angewendet
werden können, übersteigt 60% und erreicht
im Falle der abgearbeiteten
Technologie 95cm6. Das Verfahren zeichnet sich durch die Technologiegerechtheit
aus und läßt sich leicht technisch beherrschen. Wird das Verfahren in den oben genannten
Hochdruckapparaten durchgeführt, so weisen polykristalline Verbundkörper des überharten
Materials einen 4 bis 6 mm großen Durchmesser und eine Höhe von 3,5 bis 5v6 mm auf.
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Auf einer vollkomme ne ren neuen Apparatur wurden Polykristalle des
überharten Materials in Form eines 8 bis 10 mm hohen Zylinders von 10 bis 12 mm
Durchmesser erhalten. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren polykristallinen
Verbundkörper können auch größere Abmessungen haben, die im allgemeinen auf Möglichkeiten
der für die Durchführung des Verfahrens verwendeten Apparatur beschränkt werden.