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Verfahren zum Aufbringen von Faserflocken auf einer mit einem
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Bindemittel versehenen Unterlage Beschreibung: Diese Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Aufbringung von Faserflocken aus beispielsweise Nylonfasern 6der
Wollfasern auf einer mit einem Bindemittel versehenen Unterlage.
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In jüngerer Zeit sind samtähnliche Beläge aus verschiedenen Faserflocken
auf unterschiedlichen Unterlagen recht beliebt geworden. Bei dem Aufbringen solcher
Beläge besteht die Schwierigkeit,
daß zum Bedecken einer Fläche
mit Faserflocken lediglich Fasern einer einzigen Farbe eingesetzt werden können.
Das heißt, es ist nicht möglich, mehrfarbige Muster zu erzeugen, was jedoch für
viele Fälle angestrebt wird, beispielsweise zur Herstellung von Tapeten, bei denen
eine Fläche mit Faserflocken bedeckt ist.
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Zur Aufbringung eines mehrfarbigen Musters aus Faserflocken ist es
bislang erforderlich, zuerst die ungefärbten Faserflocken aufzubringen und anschließend
von Hand das angestrebte Muster In den gewunschten Farben aufzusprühen, wozu eine
spezielle Spritzpistole erforderlich ist. Dieses Verfahren ist sehr zeitaufwendig
und erfordert hochspezialisierte Arbeitskräfte, sofern ein gutes Ergebnis erhalten
werden soll.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein sehr einfaches
Verfahren anzugeben, um auf einer Unterlage zur Erzeugung eines mehrfarbigen Musters
Faserflocken aufzubringen.
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Die erfidungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren mit den
im Patentanspruch angegebenen Merkmalen.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die Fortbewegung der Faserflocken
auf der Basis elektromagnetischer Anziehungskräfte, wozu zwischen einem Gerät mit
einem Vorrat an den Fasern und der für die Aufbringung vorgesehenen Unterlage eine
hohe elektrische Spannung erzeugt wird; hierdurch. werden die Faserflocken hoch
aufgeladen
und wandern zu der entgegengesetzt geladenen Unterlage.
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Zur Aufbringung der jeweils einfarbigen Faserflocken in einem bestimmten
Bereich auf der Unterlage wird oberhalb von der Unterlage im Abstand dazu ein Rahmen
aus nicht-leitendem Material angeordnet, über den eine Folie, ein Tuch oder ein
ähnliches Flächengebilde gespannt ist. i)ie Folie, das Tuch oder das Plächengebilde
weist wenigstens eine Öffnung auf, welche in ihrer Konfiguration an den Abschnitt
des Bereiches angepaßt ist, in dem die Fasern dieser speziellen Farbe aufgebracht
werden sollen.
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Unter der Wirkung der elektrischen Aufladung wandern die Faserflocken
durch diese Öffnung hindurch und gelangen auf den ausgewählten, mit einem Bindemittel
versehenen Abschnitt und haften dort. Anschließend wird der Rahmen mj.t der dieser
Farbe entsprechenden Öffnung in dem Tuch oder der Folie durch einen anderen Rahmen
ersetzt, über den wiederum ein Tuch, eine Folie oder ein sonstiges Flächengebilde
gespannt ist, das eine oder mehrere Öffnungen aufweist, deren Konfiguration an eine
andere Farbe des aufzubringenden Musters angepaßt ist. nach werden durch diese Öffnung(en)
hindurch die Faserflocken dieser Farbe auf dem entsprechenden mit Bindemittel versehenen
Abschnitt aufgebracht.
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Daraufhin kann dieser zweite Rahmen durch einen oder mehrere weitere
Rahmen ersetzt werden, der wiederum ein mit bestimmten Öffnungen versehenes Tuch
trägt, um die Aufbringung andersfarbiger Fasern durchzuführen, so daß insgesamt
ein mehrfarbiges Muster auf der Unterlage erhalten wird.
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Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung mit
Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 8 im einzelnen erläutert; es zeigt: Fig. 1 bis 5 in
verschiedenen Verfahrens stadien eine Unterlage mit dem jeweils aufgebrachten Muster
sowie die dazu vorgesehenen Rahmen; Fig. 6 ein Gerät zur Aufbringung der Faserflocken;
Fig. 7 eine Vorrichtung zur Durchfiihrung des erfindungsgemäßen Verfahrens; und
Fig. 8 die Anwendung der Vorrichtung nach Fig. 7 zur I)urchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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Die Faserflocken sollen auf der Unterlage 1 aufgebracht werden; damit
die Faserflocken dauerhaft an der Unterlage 1 haften, muß auf der letzteren ein
Bindemittel aufgebracht werden. Zu diesem Zweck ist eine Maske vorgesehen, mittels
der das Bindemittel lediglich in einem ausgewählten Bereich aufgebracht werden kann
Zur Maske gehört ein Rahmen 2, dessen lichte Öffnung mit einem Netz 4 ausgefüllt
ist; das Netz 4 ist mit einer Kunststoff-Folie 3 abgedeckt, die eine an den ausgewählten
Bereich angepaßte Öffnung aufweist (vgl. Fig. 1). Zum Aufbringen des Bindemittels
wird die Maske auf die Unterlage gelegt, und das Bindemittel mittels einer Rakel
durch das freiliegende Netz hindurch auf
dem ausgewählten Bereich
5 der Unterlage aufgebracht. Auf diesem ausgewählten Bereich 5 soll das mehrfarbige
Muster aufgebracht werden.
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Nachdem der ausgewählte Bereich 5 mit Bindem ttel versehen worden
ist, wird ein Rahmen 6 aus elektrisch nicht-leitendem Material oberhalb von dem
ausgewählten Bereich 5 angeordnet. Über den Rahmen 6 ist ein Tuch 7 oder dgl. gespannt,
das eine Öffnung 8 aufweist. Die Form und die Größe dieser Öffnung 8 ist an einen
Abschnitt 9 des ausgewählten Bereiches angepaßt'der mit Bindemittel versehen ist,
und in dem Fasern einer bestimmten Farbe aufgebracht werden sollen. Daraufhin werden
Faserflocken dieser bestimmten Farbe auf das Tuch 7 hinzu bewegt und treten lediglich
im Bereich der Öffnung 8 durch das Tuch hindurch. Auf diese Weise können nacheinander
Faserflocken unterschiedlicher Farben, wobei jede Sorte Faserflocken eine bestimmte
Farbe aufweist, im angestrebten Muster auf dem ausgewählten, mit Bindemittel versehenen
Bereich 5 der Unterlage 1 aufgebracht werde , wie das schematisch mit den Fig. 2
bis 5 dargestellt ist.
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Mit Fig. 6 ist das Gerät zur Zuführung der Faserflocken dargestellt.
Dieses Gerät 11 weist einen Vorrat 10 an Faserflocken auf.
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eben ein Kabel 12 ist das Gerät an einen, eine hohe Spannung liefernden
Gleichrichter 13 angeschlossen. In der Bewegungsrichtung der Faserflocken ist vor
dem Vorrat 10 ein feinmaschiges Gitternetz 14 angeordnet. Das Gitternetz 14 führt
die Fasern, so daß diese im wesentlichen senkrecht auf der mit Bindemittel versehenen
Oberfläche
auftreffen, so daß die Faserflocken einen Belag bzw. Flor auf dieser Oberfläche
bilden.
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Mit Fig. 7 sind die weiteren Utensilien zur Aufbringung verschiedenfarbiger
Faserflocken in einem besonderen MustEr r auf einem Hemd 15 dargestellt. Zu diesen
Utensilien gehört ein Tisch 16, auf welchem das Hemd 15 befestigt ist. An einem
in seiner Höhe vertikal verschieblichen Gestänge 17 sind zwei Schienen 18, 19 befestigt,
die über den Tisch 16 und das Hemd 15 ragen. In diese Schienen 18, 19 kann jeweils
die Maske oder ein unterschiedlicher Rahmen mit dem maskierenden Tuch 7 eingesetzt
werden. Nach dem Einsetzen der Maske oder des ausgewählten Rahmens wird das Gestänge
17 abgesenkt, bis die Schienen 18, 19 am Tisch 16 aufliegen. Daraufhin wird an der
vorgesehenen Stelle der Maske das Bindemittel aufgebracht, wie das oben mit Bezugnahme
aui Fig. 1 erläutert worden ist. Daraufhin wird das Ge stänge 17 angehoben und die
Maske durch einen ausgewählten Rahmen 6 ersetzt, wie das oben mit Bezugnahme auf
die Fig. 2 bis 5 erläutert worden ist; wie beschrieben, ist ueber den jeweiligen
Rahmen ein Tuch 7 gespannt, das eine Öffnung 8 aufweist, dessen Form und Größe einem
bestimmten Farbausschnitt des angestrebten Musters entsprechen, und durch diese
Öffnung 8 Faserflocken der bestimmten Farbe aufgebracht werden.
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Alle Rahmen haben die gleichen Abmessungen; weiterhin sind die Schienen
mit (nicht dargestellten) Anschlägen versehen, um eine solche Stellung der Rahmen
zu gewährleisten, daß die Öffnungen
in dem jeweiligen Tuch sich
genau über dem entsprechenden Farbaüsschmitt des Musters befinden, der mit Faserflocken
dieser bestimmten Farbe bedeckt werden soll. Nachdem ein für Faserflocken bestimmter
Farbe vorgesehener Rahmen in die Schienen 18, 19 eingesetzt worden ist, wird das
Gerät 11 eingesetzt, wie das mit Fig. 8 dargestellt ist; im einzelnen befindet sich
das Gerät 11 mit dem frontseitigen Sieb gegelXuber der Öffnung oder den Öffnungen
in dem Tuch. Der Tisch 16 wird geerdet, und nachdem der Gleichrichter in Betrieb
genommen worden ist, wandern die Faserflocken durch die Öffnung(en) in dem Tuch
auf den ausgewahlten, mit Bindemittel versehenen Abschnitt des Hemdes zu.
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Anschließend wird der ausgewählte Rahmen durch die anderen, der jeweiligen
Farbe entsprechenden Rahmen ersetzt, wie das oben mit Bezugnahme auf die Fig. 2
bis 5 erläutert worden ist, um Fasern der Jeweiligen Farbe aufzubringen, wobei bei
jedem Durchgang lediglich Fasern einer Farbe aufgebracht werden. Nach Beendigung
der verschiedenen Durchgänge wird ein mehrfarbiges Muster aus jeweils einfarbigen
Faserflocken auf dem Hemd erhalten. Bei der dargestellten Ausführungsform wird vorzugsweise
ein Gerät für jede Fasorfarbe eingesetzt, so daß die Aufbringung der jeweiligen
Faserflocken sehr rationell erfolgen kann.
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Mit der beschriebenen Aus führungs form kann beispielsweise ein mehrfarbiges
Muster auf einem Hemd aufgebrach' werden. Nach einer alternativen Ausführungsform
ist es möglich, zur Aufbringung mehrfarbiger Muster auf Kleidungsstücken diese Eleidungsstücke
auf einem Förderband zu befestigen und unter verschiedenen
Bearbeitungsstationen
hindurchzuführen, in denen jeweils Faserflocken einer bestimmten Farbe aufgebracht
werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch gut zur Herstellung von Tapeten
geeignet, welche einen Flor aus unterschiedlichen Farben aufweisen. Das zur Herstellung
einer solchen Tapete benutzte Papier wird zuerst durch eine Station zur Aufbringung
des Bindemittels geführt; anschließend werden in verschiedenen Stationen die Faserflocken
der jeweiligen Farbe auf dem mit Bindemittel versehenen Papier durch den jeweiligenr
Farbausschnitt entsprechende Öffnungen in den Tüchern aufgebracht.
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Der Rahmen 6 weist vorzugsweise eine Randeinfassung auf, welche verhindert,
daß die Faserflocken außerhalb der vorgesehenen Öffnung auf das Kleidungsstück gelangen
können.
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Bei der beschriebenen Ausführungsform ist das mit einer Öffnung 8
versehene Tuch über einen Rahmen 6 gespannt; anstelle eines solchen mit einer Öffnung
versehenen Tuches kann auch ein Netz verwendet werden, das Öffnungen zum Durchtritt
der Fasern aufweist.