DE282931C

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Info

Publication number: DE282931C
Application number: DENDAT282931D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE-46 α. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. August 1913 ab.

Für diese Anmeldung ist bei der Prüfung gemäß dem Unionsvertrage vom

20. März 1883

die Priorität

14. Dezember 1900 auf Grund der Anmeldung in den Vereinigten Staaten von Amerika vom 12. August 1912 beansprucht.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbrennungskraftmaschine mit kreisenden Kolben, bei der die einzelnen Arbeitsvorgänge: Einströmung, Verdichtung, Explosion, Expansion und Auspuff in einer ringförmigen Kammer ununterbrochen stattfinden, in welcher die Kolben kreisen. Die Kammer ist von Drehschiebern durchsetzt, welche die Kolben durchlassen und die Kammer in Abteilungen teilen.

Diese Verbrennungskraftmaschine ist dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenträger von dem Drehschieberträger räumlich getrennt ist, so daß der entstehende Zwischenraum sowohl zur Kühlung als auch zur Anordnung des Getriebes zur Steuerung der Drehschieber verwendbar ist. Der Kolbenträger und der Schieberträger sind zwecks Umkehrung der Drehrichtung der Maschine durch ein Schaltgetriebe einstellbar und feststellbar.

Die die Erfindung bildende Maschine ist in einer beispielsweisen Ausführungsform in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt:

Fig. ι einen achsialen Schnitt durch' die Verbrennungskraftmaschine,

Fig. 2 einen Schnitt nach Linie 2-2 der Fig. i, die

Fig. 3 und 4 einen Drehschieber in verschiedenen Stellungen,

Fig. 5 die Anordnung der Zuführungs- und Ausströmungskanäle in einer Seitenansicht.

Die Verbrennungskraftmaschine besteht in der dargestellten Ausführungsform aus einem Gestell 1, das mit Lagern 3 versehen ist, in denen die Arbeitswelle 2 sich dreht. Auf dieser Arbeitswelle befinden sich zwei miteinander arbeitende scheibenförmige Körper 4 und 5, die außen mit Verzahnungen 9 und 10 ausgerüstet sind. Mit der Scheibe 5 ist eine Platte i4^a verbunden, die eine· ringförmige Kammer 14 besitzt. In letzterer bewegen sich zwei in der Scheibe 4 in geeigneter Weise, z. B. durch Keile 12 befestigte Kolben 11 und 11' (Fig. ι und 2).

In der Ringkammer 14 sind drei in der Scheibe 5 gelagerte Drehschieber 6, 6' und 6" angeordnet. Die Drehschieber sind an ihrem der Scheibe 4 zugekehrten Ende so ausgeschnitten und derart ausgehöhlt, daß sie beim Auftreffen auf die Kolben 11 und ii' sich um diese herumdrehen, und daß letztere an den Drehschiebern vorbeigehen können. Zur Steuerung der Drehschieber 6, 6', 6" wird irgendein Schaltwerk, z. B. auf den Achsen der Drehschieber angeordnete Zahnräder 7 verwendet, die mit einem auf der Hauptwelle 2 sitzenden Zahnrad 8 in Eingriff stehen und bei der Bewegung der Scheibe 5 gegenüber der Scheibe 4 eine entsprechende Teildrehung erfahren, die sich auf die Drehschieber 6, 6', 6" überträgt. Die Drehschieber 6, 6', 6" bewe-

gen sich auf Spiegeln, deren Kanäle zu den Explosionskammern 37, 37' und 37" führen. Jede dieser Explosionskammern enthält eine einstellbare Zündvorrichtung bekannter Bauweise.

Die Leitung 25 für die Gemischzuführung ist in die Hauptwelle 2 gelegt, von wo sie zu den Explosionskammern 37, 37' tvnd 37" abzweigt. Die Abführung der verbrannten Gase erfolgt durch den Kanal 46. Beide Kanäle 25 und 46 nehmen an der Drehung der Scheibe 4 teil (Fig. 5).

Die Verzahnungen 9 und 10 der Scheiben 4 und 5 dienen zur Umkehrung der Drehrichtung der Verbrennungskraftmaschine. Zu diesem Zweck sind in dem Gestell 1 Klauen 34 und 35 vorgesehen, die miteinander durch ein Längsstück 33 verbunden sind und durch einen Handhebel 32 verschoben werden. Die Klauen 34 und 35 greifen dabei abwechselnd in die Verzahnungen 9 und 10 und halten so in entsprechender Weise eine der beiden Scheiben 4 und 5 fest. Von diesen beiden Scheiben ist eine, beispielsweise 4, auf der Arbeits welle 2 aufgekeilt, während die andere Scheibe 5 lose auf der Welle 2 angeordnet ist und nur durch reibungslose Vorrichtungen und Keile 38 oder in anderer zweckentsprechender Weise gegen Verschiebung auf der Welle 2 gesichert ist.

30 ist ein an der Scheibe 4 angebrachtes Gegengewicht, das durch die unsymmetrische Anordnung der Kolben nötig wird.

Um eine konstante Umlaufszahl der Maschine zu erhalten, wird der Gemischzufuhrkanal 25 durch einen geeigneten, in der Zeichnung nicht dargestellten, selbsttätig wirkenden Regler überwacht.

. Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende: Es werde angenommen, daß die Kolben 11 und 11' in den in Fig. 2 angegebenen Lagen sich befinden. Der Kolben 11' steht hierbei unter der Einwirkung der Gase, welche in den vom Schieber 6" abgeschlossenen, hinter dem Kolben ii' befindlichen Raum expandieren.

Mit seiner vorderen Seite komprimiert der Kolben 11' das vor ihm im Raum bis zum Schieber 6' befindliche Gasluftgemisch und drückt es in die Kompressionskammer 37, bevor der Schieber 6 die Kammer 37 völlig schließt (Fig. 2). Der Kolben 11' geht an dem Schieber 6 vorbei, der hierauf in Richtung des Pfeiles II gedreht wird (Fig. 3). Hat der Schieber 6" den Raum hinter dem Kolben n' abgeschlossen (Fig. 4), so erfolgt die Zündung, wodurch der Kolben 11/ den Stoß der Gase erhält. Der zweite Kolben 11 vollführt mit seiner vorderen Seite die Austreibung der expandierten Gase durch den Kanal 46 (Fig. 5) aus dem Raum zwischen Kolben 11 und Schieber 6". In dem Räume hinter dem Kolben 11, welcher durch den Schieber 6' abgeschlossen wird, tritt durch den Kanal 25 das frische Gemisch ein.

Der Kolben 11' tritt bei seiner weiteren Bewegung nacheinander unter den Einfluß aller Explosionsdrucke, die in den Kammern 37, 37' und 37" durch die Entzündung der Gasluftgemische entstehen. Dadurch erhält die Kolbenscheibe ein nahezu konstantes Drehmoment.

Um die Verbrennungskraftmaschine auch für schwer vergasbare Brennstoffe verwenden zu können, kann man beispielsweise die Kompressionskammer 37 durch eine Graphitwand o. dgl. auskleiden, um so eine Wärme speichernde Schicht zu erzeugen, die die schwer flüssigen Brennstoffe zur Vergasung bringt.

Selbstverständlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf Verbrennungsmaschinen in der konstruktiven Ausführung, wie sie die Zeichnung darstellt. Es können auch mehrere Kolben 11 in der Ringnut angeordnet werden und ebenso an Stelle des einen Brennstoffkanals 25 bei entsprechender Anordnung von Kolben mehrere Abzweigungen vorgesehen werden, wodurch ein Gegengewicht 30 vermieden wird.

Claims

Patent-Anspruch :

Verbrennungskraftmaschine mit kreisen- _go den Kolben und mit voneinander getrenntem Kolben- und Drehschieberträger, dadurch gekennzeichnet, daß entweder der Kolbenträger (4) oder der Schieberträger (5) zwecks Umkehrung der Drehrichtung der Maschine durch Klauen (34, 35), welche in die Verzahnungen der Träger eingreifen, festgestellt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.