DE2828824A1 - Kontinuierliches verfahren zur bleibenden leitfaehigkeitssteigerung von faserartigen koerpern und textilien aus grafit - Google Patents

Kontinuierliches verfahren zur bleibenden leitfaehigkeitssteigerung von faserartigen koerpern und textilien aus grafit

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Description

  • Kontinuierliches Verfahren
  • zur bleibenden Leitfähigkeitssteigerun von faserartigen Körpern und Textilien aus Grafit Durch die grundlegenden Untersuchungen von W. Rüdorff (Advances in Inorganic Ohemistry and Radiochemistry, Vol. 1, Academic Press Inc., New York 1959) und A.R. Ubbelohde (Carbon 14, 1 (1976)) ist bekannt, dap die elektrische Leitfähigkeit von lamellaren Grafitverbindungen größer ist, als die von Grafit.
  • Ferner fand F.L. Vogel (Carbon 14, 175 (1976)) bei der Behandlung von Grafitfasern mit roter, rauchender Salpetersäure eine erhebliche Leitfähigkeitssteigerung.
  • Eine elektrochemisch gesteuerte Intercalation wurde bisher nur bei Pyrografit von L.C.F Blackmann, T.F. Mathews und A.R.
  • Ubbelohde (Proc. Roy. Soc., A 258, 329 (1.960)) beschrieben.
  • Die bisher beschriebenen Verfahren erlauben nicht, die Leitfähigkeitssteigerung gezielt und kontinuierlich bei faserartigen Körpern und Textilien aus Grafit einzustellen.
  • Derartige Körper mit erhöhter Leitfähigkeit sind als Stromleiter in Leitungsnetzen, elektrischen Maschinen oder als Bauelemente bzw. Geräte, bei denen der Ohmsche Widerstand genutzt wird, von grobem Interesse. Dabei ist jedoch wesentlich, daß dle Leitfähigkeitssteigerung an jedem Ort des intercalierten Körpers gleich ist bzw. festgelegt werden kann. ist das nicht der Fall, so kann bei einem Leiterbündei eine örtliche Ueberhitzung auftreten, die zu einer Zerstörung der Leitfähigkeitssteigerung bzw. des gesamten Leiters führt.
  • Ferner ist nicht bekannt, wle die intercalierten Grafitleiter elektrisch isoliert werden sollen. Das ist wesentlich in Bezug auf die elektrische Isolation; die Isolation ist ferner für die Erhaltung der Leitfahigkeltssteigerung notwendig, da durch Atmospärilien die elektrische Leitfähigkeit der Intercalate gesenkt wird. Es besteht somit die technologisch wichtige Aufgabe, eine bleibende Leitfähigkeitssteigerung an Grafitkörpern durchzuführen.
  • Die von der Technik gestellten Forderungen werden erfindungsgemäp dadurch erreicht, daß faserartige Körper und Textilien aus Grafit in einer elektrochemischen Zelle mit flüssigem Elektrolyt in der Weise behandelt werden, daß sie kontinuierlich durch den Elektrolyten transportiert werden, der die zu intercalierenden Stoffe gelöst enthält oder der selbst intercaliert wird und die faserartigen Körper und Textilien aus Grafit als Anode und/oder Kathode geschaltet werden und gleichzeitig ein elektrischer Gleichstrom von einer Elektrode via Elektrolyt zur anderen Elektrode geschickt wird, wobei die Transportgeschwindigkeit in Masse pro Zeit und die Geschwindigkeit der transportierten elektrischen Ladung in Coulomb pro Zeit in der Weise aufeinander abgestimmt sind, dap eine maximale Leitfähigkeitssteigerung erreicht wird und unmittelbar danach die Grafitfasern kontinuierlich mit einem elektrisch isolierenden Material umhüllt werden.
  • Das geschilderte Verfahren arbeitet somit kontinuierlich, erlaubt über die ausgetauschte Ladungsmenge (Coulomb) eine definierte Leitfähigkeitssteigerung einzustellen und erreicht mit der überraschend möglichen Umhüllung mit Isoliermaterialien eine bleibende Leitfähigkeitssteigerung. Das Verfahren soll im Einzelnen näher erläutert werden.
  • Als grafitische Körper können Fasern aus Grafit mit vollem, blatt-oder schlauchartigem Querschnitt in der Form von einzelnen Pasern oder Faserbündeln, Garnen, Bändern, Wolle, Vliese und/oder Filze eingesetzt werden. Dabei ist der Querschnitt der Fasern durch das Verfahren nicht begrenzt.
  • Bei den Grafit-Textilien ist nahezu jedes textile Produkt aus Grafitfasern, z.B. Netze, Gewebe, etc., einsatzfähig.
  • Werden Fremdfasern, wie Fäden aus Metallen und/oder Polymeren zuge setzt, so muP berücksichtigt werden, dap der flüssige Elektrolyt die Fremdfasern zerstören kann. Die remdfasern können beispielsweise als Träger für die einzelnen Grafitfasern dienen oder dazu beitragen, dap der gesamte Verband mechanisch stabil und technologisch verarbeitbar wird. Dabei ist überraschend, daß die Grafitfasern teilweise vom Metall oder Polymeren bedeckt sein können, ohne daß die maximal erreichbare Leitfähigkeitssteigerung behindert wird. So ist es beispielsweise möglich, bei Geweben die Grafitfasern als Kettenfäden und Polyäthylen als Schlußfäden einzusetzen und das fertige Gewebe örtlich thermoplastisch zu verkleben und-so eine hohe mechanische Stabilität zu erreichen. Ein weiterer beispielsweiser Verbund ist, die Grafitfasern, ausgerichtet oder als Gewebe, auf einer isolierenden Unterlage, z.B. Polyäthylenfolie, streckenweise oder ganz thermoplastisch bzw. in bekannterWeise anzuheften.
  • Das Verfahren arbeitet mit flüssigem Elektrolyten, durch den die faserartigen bzw. textilen Körper aus Grafit transportiert werden. Der Elektrolyt ist eine zentrale Verfahrensvariante; er kann wie folgt zusammengesetzt sein: a) der Elektrolyt besteht aus einem Lösungsmittel, in dem die zu intercalierenden Stoffe gelöst sind. Als Lösungsmittel eignen sich organische Verbindungen, wie Dimethylsulfoxid, Acetonitril, Nitromethan, Propylencarbonat und/oder ähnliche Verbindungen. Wesentlich ist für die Auswahl des Lösungsmittels, dap es elektrochemisch stabil ist, d.h. es darf bei der Intercalation nicht wesentlich oxidiert noch reduziert werden. In vielen Fällen ist es vorteilhaft, ein Gemisch von organischen Verbindungen als Lösungsmittel zu benutzen, z.B. um die Löslichkeit der zu intercalierenden Stoffe zu erhöhen, die Viskosität zu erniedrigen und/oder die spezifische Leitfähigkeit der gelösten Stoffe zu steigern.
  • Als Stoffe, die in den grafitischen Körpern unter der Einwirkung des elektrischen Feldes und des Lösungsmittels eingelagert bzw. intercaliert werden sollen, eignen sich ionisierbare Verbindungen, wie Tetraalkylammoniumsalze, andere Oniumsalze, anorganische Salze, wie Lithiumperchlorat, Kaliumhexafluorophosphat, Kaliumhexafluoroarsenat, Trifluoressigsäure, Kaliumhydroxid und ähnliche Stoffe.
  • Ferner eignen sich Verbindungen, die unter dem Einfluß des elektrischen Stromes in intercalierbare Teile zerlegt werden, z.B. Alkylbromide, Metallhalogenide mit nicht maximaler Oxidationsstufe, wie Eisen-II-chlorid, Arsen-III-halogenide und Antimon-III-halogenide.
  • Danach besteht der Elektrolyt im Hinblick auf die Leitfähigkeitssteigerung bzw. Intercalation aus einem Lösungsmittel, in dem Stoffe gelöst werden, die elektrochemisch intercalierbar sind.
  • Die Konzentration der zu intercalierenden Stoffe liegt vorteilhafterweise im Bereich der Sättigung und kleiner.
  • b) der Elektrolyt besteht praktisch nur aus einem oder mehreren Stoffen, die intercaliert werden. Dafür eignen sich bevorzugt starke Säuren und/oder Supersäuren, wie SchwefelsäureCkonz} rauchende Salpetersäure, hochreine Halogensulfonsäuren, Trifluormethansulfonsäure, Trifluoressigsäure und ähnliche Verbindungen. Diese Verbindungen können allein oder im Gemisch benutzt werden.
  • Für eine maximale Leitfähigkeitssteigerung ist es wesentlich, dap ein derartiger Elektrolyt rein ist, inbesonders weitgehend wasserfrei. So wurde bei der elektrochemischen Intercalation in Grafit- bzw. Kohlenstoffasern der Marke Celion GY 70 die größte Leitfähigkeitssteigerung bei wasserfreier Fluorsulfonsäure ( FSO3H) erhalten; in diesem Fall stieg die maximal erreichte Leitfähigkeit um ca. das dreißigfache gegenüber dem Ausgangswert. Eine ca. 100-prozentige Schwefelsäure (H2S04) lieferte eine Steigerung um den Faktor 23, eine 80-prozentige Schwefelsäure dagegen nur um den Faktor 16.
  • c) der Elektrolyt besteht aus einer Salzschmelze.
  • Dabei kann die Schmelze wie im Fall a) aus einem Lösungsmittel und gelösten Stoffen bestehen, die intercaliert werden. Beispielsweise können für.einen derartigen Elektrolyten eutektische Gemische aus Alkalihalogeniden, wie LiCL und NaCl, benutzt werden, in denen Trihalogenide der 7. Hauptgruppe des Periodensystems, wie Antimontrifluorid, Arsentrifluorid, etc., Uebergangsmetallhalogenide und -oxide mit nicht maximaler Oxidationsstufe, wie Eisen-II-chlorid, Kobalt-II-chlorid, Vanadium-III-chlorid und Eisen-II-oxid , gelöst sind.
  • Ferner besteht die Möglichkeit, Schmelze zu benutzen, die praktisch nur aus Stoffen bestehen, die intercaliert werden.
  • Perner sind extrem tief schmelzende eutektische Schmelzen vorteilhaft einzusetzen, z.B. aus Alkalihydroxiden, Alkalinitraten, Tetraalkylammoniumsalzen und ähnlichen Stoffen.
  • Die Temperatur des flüssigen Elektrolyten sollte so gewähltwerden, dap sie ausreichend weit oberhalb des Erstarrungspunktes der verwendeten Stoffe bzw. Stoffgemische liegt, um eine zu hohe Viskosität zu vermeiden. Als brauchbar erwies sich der Bereich bis zu ca. 600 OC, Der Bereich bis zu ca. 300 OC ist vor allem für Elektrolyte von Vorteil, die unter a) und b) genannt wurden; der Bereich von ca.
  • 300 OG bis ca. 600 OC ist bevorzugt für Elektrolyte geeignet, die aus Salzschmelzen bestehen.
  • Für das erfindungsgemäße Verfahren ist wesentlich, daß die grafitischen Körper in der elektrochemischen Zelle als elektrode bzw. als Elektroden benutzt werden. Das ist eine wesentliche Maßnahme, die verschiedenartig variiert werden kann.Die Intercalation bzw. Leitfähigkeitssteigerung erfolgt: a) an der kontinuierlich durch den Elektrolyten wandernden Anode aus faserartigen Körpern und/oder Textilien aus Grafit.
  • Die Kathode ist dann eine stationäre Elektrode und besteht aus einem inerten Material, wie Titan, Edelmetall oder Kohle bzw. Grafit in der Form von Blechen, Gittern oder Platten bzw. ähnlich geformten Körpern. Ferner kann die Gefäpwand der elektrochemischen Zelle als stationäre Elektrode benutzt werden.
  • b) an der kontinuierlich durch den Elektrolyten wandernden Kathode aus faserartigen Körpern und/oder Textilie aus Grafit Die Anode ist dann eine stationäre Elektrode aus inerten Stoffen, wie unter a) beschrieben.
  • c) an der Anode und an der Kathode.
  • In diesem Pall durchwandern kontinuierlich die beiden Elektroden aus faserartigen Körpern und/oder Textilien aus Grafit den xlektrolyten und an beiden Elektroden erfolgt die Leitfähigkeitssteigerung. In diesem Fall ist keine stationäre Elektrode zwingend notwendig.
  • Für die Leitfähigkeitssteigerung ist eine bestimmte elektrische Ladung pro Masse an bewegter Elektrode bzw. bewegten Elektroden auszutauschen. Der dazu erforderliche elektrische Gleichstrom wird über inerte Kontaktrollen, die gleichzeitig als Transportrollen dienen, den faserartigen Körpern und/oder Textilien aus Grafit zugeführt.
  • Der elektrische Kontakt kann verstärkt werden, wenn zusätzlich Gleitschienen benutzt werden. Dabei ist wesentlich, dap die Kontaktrollen und stromführenden Gleitschienen ganz oder teilweise vom Elektrolyten, der die zu intercalierenden Stoffe gelöst enthält und/oder selbst intercaliert wird, bedeckt sind. Dadurch wird der Uebergangswiderstand und die Stromverteilung in den grafitischen Körpern beaeutend verringert und dazu eine homogene Intercalation in allen eilen erreicht.
  • Das Verfahren ist durch zwei wesentliche Verfahrensparameter gekennzeichnet, mit denen eine maximale Leitfähigkeitssteigerung bzw. eine darunterliegende, definiert eingestellt werden kann; das ist die Transportgeschwindigkeit (Masse pro Zeit) für die grafitischen Körper, die kontinuierlich durch den Elektrolyten (flüssig) geführt werden, und die Ladegeschwindigkeit (Coulomb pro Zeit), d. i. die Geschwindigkeit des Ladungsaustausches an den Elektroden.
  • beide Geschwindigkeiten müssen aufeinander abgestimmt werden, um eine maximale Leitfähigkeitssteigerung bzw. eine definierte darunterliegende, zu erreichen. Das kann in dreifacher Weise erreicht werden: a) die Transportgeschwindigkeit ist konstant und die Ladegeschwindigkeit wird dem Massendurchsatz angepaßt.
  • b) die Ladegeschwindigkeit ist konstant und die Transportgeschwindigkeit wird nach Massendurchsatz geregelt.
  • c ) Lade- und Transportgeschwindigkeiten werden variiert bzw.
  • geregelt.
  • Alle drei Verfahrensvarianten erlauben eine bestimmte und erwünschte elektrische Ladung pro Masse auszutauschen.
  • Dabei ist nur die grafitische Masse zu verstehen, die kontinuierlich durch den Elektrolyten geführt wird und in die intercaliert wird.
  • Das Verfahren ist somit dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der maximalen Leitfähigkeitssteigerung jede beliebige Steigerung über die ausgetauschte elektrische Ladung je vorgegebener Masse, schnell und definiert einstellbar ist.
  • Dazu benutzt man erfindungsgemäp die erzielte Leitfähigkeitssteigerung als Regelgröpe, die kontinuierlich gemessen wird und steuert damit kontinuierlich eine oder beide Geschwindigkeiten; ferner kann als Regelgröße auch die Stromaufnahme dienen.
  • Für die Fertigung von elektrischen Leitern liefert das erfindungsgemäße Verfahren eine reihe von Vorteilen, die nachfolgend erläutert werden: Die Geschwindigkeit der Leitfähigkeitssteigerung erfolgt elektrochemisch ungewöhnlich schnell und liegt in etwa im Bereich c 1 cm)/sec. Das ist überraschend, da die Stoffe, die in die grafitischen Körpern eingelagert werden, erhebliche Strecken zurücklegen müssen, um den Grafit gleichmäßig zu intercalieren. Diese Geschwindigkeit ist nahezu unabhängig vom Grad der Intercalation.
  • Ueberraschend ist auch, dap die Intercalation mit Wechselstrom, z.B. 1 bis 1000 Hz möglich ist. Als vorteilhaft hat sich erwiesen, dem Gleichstrom einen Wechselstrom zu überlagern. Das ist vor allem bei Garnen bzw. dichten Paserbündeln von Vorteil, weil damit eine gleichmapige Intercalation erreicht wird.
  • Es ist ferner überraschend, dap die Festigkeit der elektrochemisch intercalierten grafitischen Körper nach der Intercalation u-nd Leitfäbigkeitssteiserung praktisch keine wesentliche mechanische Schwächung erleiden; die Zug- und Biegefestigkeit bleibt weitgehend erhalten. So besitzt z.B.
  • eine Celion GY 70 - Faser vor und nach der Intercalation unbeschadet einen Biegeradius vom 5 mm.
  • Ueberraschend ist auch, dap grafitische Fasern bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ihren Querschnitt praktisch nicht ändern. Das ist bei anderen Grafitsorten,wie Grafitfolien, Pyrografit, HOPG-Grafit nicht der Fall. Diese Stoffe quellen extrem an und ihre mechanische Festigkeit wird drastisch gesenkt.
  • Besonders vorteilhaft sind die organischen Lösungsmittel als Elektrolytflüssigkeiten, weil sie kaum agressiv sind und Umhüllungsmaterialien i.a. nicht angreifen; die grafitischen Körper können deshalb unmittelbar nach Verlassen der Zelle mit Isoliermaterial umhüllt werden. Ferner sind sie leichter als Säuren und Salzschmelzen durch Trocknen zu entfernen.
  • Auch vom Standpunkt des Umweltschutzes und des Arbeitsschutzes sind die organischen Flüssigkeiten mit Erfolg einsetzbar, da sie viel weniger agressiv sind als die auf S.4 unter b) und c) genannten Elektrolyte.
  • Der wirtschaftliche Vorteil der organischen Lösungsmittel ist, dap die zu intercalierenden Stoffe nur im verdünnten Zustand eingesetzt werden brauchen, d.h., die Zelle enthält relativ wenig teuere Stoffe.
  • Im Gegensatz zu allen anderen Verfahren liefert die elektrochemisch gesteuerte Intercalation, insbesonders in organischen Lösungsmitteln, den überragenden Vorteil, daß außer Anionen auch Kationen eingelagertweraen können. Ferner können gleichzeitig Anionen und Kationen intercaliert werden, wie auf S. 5 unter c) erläutert ist.
  • Ferner ist überraschend, dap auch Anionen und Kationen, die bisher mit keinem anderen Verfahren intercaliert werden konnten, elektrochemisch, insbesonders in organischen Lösungsmitteln, eingelagert werden können. So lassen sich beispielsweise völlig wasserfrei Hexafluoroarsenatanionen, (AsF6), und Tetraalkylammoniumkationen, (?4N)+,intercalieren.
  • Begrenzende Voraussetzung ist allein, dap die zu intercalierenden Stoffe eine ausreichende Löslichkeit in den organischen Lösungsmitteln besitzen.
  • Nicht unerwähnt darf bleiben, daß die elektrochemisch intercalierten Fasern überraschenderweise beständig gegen Atmosphärilien sind, das ist vor allem bei der Verwendung von organischen Lösungsmitteln als Elektrolytflüssigkeit der Hall.
  • Sobald die intercalierten Körper die elektrochemische Zelle verlassen haben, werden sie, falls notwendig, kontinuierlich vom anhaftenden Elektrolyten befreit, z.B. durch Trocknen, Abblasen, Abstreifen und ähnlichen Maßnahmen.
  • Unmittelbar danach werden die Körper kontinuierlich mit einem elektrisch isolierenden Material umhüllt. Dadurch wird ein Schutz gegen Atmosphärilien erreicht und die Leitfähigkeit bleibend stabilisiert.
  • Als Materialien zur Umhüllung eignen sich Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Silikone, aushärtbare Polymere bzw. Imidlacke oder ähnlich isolierende Polymere in einer Schichtstärke von ca. 0,001 mm bis einige Millimeter.
  • Beispiel 1 Es wird ein Strang mit ca. 380 Fasern aus Grafit der Fa.
  • Celanese, USA, Typ Celion GY 70 mit einer Faserstärke von ca. 10 Zm durch 100ige Fluorsulfonsäure mit eimer Geschwindigkeit von 1 cm/sec gezogen. Die weiteren Versuchsparameter sind: Elektrolyttemperatur: 20 oC Druck über dem Elektrolyten: 1 bar Stromdichte: 0,5 mA pro mg Paser Gegenelektrode: Edelstahl Die Fasern werden als Anode geschaltet und über eine Rolle aus platiniertem Edelstahl kontaktiert.
  • Es wird eine dreipigfache Leitfähigkeitssteigerung erreicht.
  • Beispiel 2 Als Elektrolyt wird eine 1 molare Lösung aus Propylencarbonat und Kaliumhexafluorophosphat benutzt. Ansonsten wird wie in Beispiel 1 gearbeitet.
  • Es wird eine zwanzigfache Leitfähigkeitssteigerung erreicht.
  • Beispiel 3 Es werden Faserbündel aus Grafit mit insgesamt ca. 800 Pasern mit einer Geschwindigkeit von ca. 0,75cm/sec durch eine gesättigte Lösung aus Dimethylsulfoxid und Kaliumhexafluorophosphat gezogen, wobei die Fasern als Kathode geschaltet werden. Die Stromzuführung zu den Fasern erfolgt über eine vom Elektrolyten benetzte Kupferrolle.
  • Als Gegenelektrode dient eine Nickelwanne mit ca. 10 1; die Elektrolyttemperatur beträgt 20 OC. Die gesamte Zelle ist unter einer Schutzgashaube untergebracht, die mit Stickstoff gespült wird.
  • Sobald die Fasern die Zelle verlassen haben, werden sie über Abstreifrollen aus Gummi geleitet. Dann gelangen sie in ein Bad, in dem sie mit Polyesterflüssigkeit u hüllt werden; die Aushärtung erfolgt mittels Infrarotstrahlung.
  • Auf diese Weise wird ein 1 m breites und 1 mm dickes Leitungsband erzeugt, das anschließend in 10 cm breite Streifen zerschnitten wird.
  • Die Grafitfasern erreichen eine Leitfähigkeitssteigerung um das Zwanzigfache.

Claims (15)

  1. Ansprüche (1;1 Verr"ahren zur bleibenden Leitfähigkeitssteigerung von Körpern aus Grafit durch Intercalation dgk., dap faserartige Körper und Textilien aus Grafit in einer elektrochemischen Zeile mit flüssigem Elektrolyt in der Weise behandelt werden, dap sie kontinuierlich durch den Elektrolyten transportiert werden, der die zu intercalierenden Stoffe gelöst enthält oder der selbst intercaliert wird und die faserartigen Körper und Textilien aus Grafit als Anode und/oder als Kathode geschaltet werden und gleichzeitig ein elektrischer Gleichstrom von Elektrode via Elektrolyt zur anderen Elektrode geschickt wird, wobei die Transportgeschwindigke-it in Masse pro Zeit und die Geschwindigkeit der transportierten elektrischen Ladung in Coulomb pro Zeit in der Weise aufeinander abgestimmt sind, dap eine maximale Leitfähigkeitssteigerung erreicht wird und unmittelbar danach die Grafitfasern kontinuierlich mit einem elektrisch isolierenden Material umhüllt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1 dgk., daß als Fasern aus Grafit mit vollem, schlauchartigem oder blattartigem Querschnitt einzelne Pasern, Faserbiuidel, Garne, Bänder, Wolle, Vliese urLd/oder Filze und als Textilien aus Grafit Netze und Gewebe, etc., mit und ohne Fremdfasern bzw. Premdstoffen, die die Fasern teilweise umhüllen, benutzt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1-2 de,k., dap als flüssiger Elektrolyt ein Lösungsmittel benutzt wird, in-dem die zu interclaierenden Stoffe, d.s. organische und/oder anorganische Verbindungen, die in Lösung ionisierbar sind und/oder unter dem Einflup des elektrischen Stroms in intercalierbare Teile zerlegt werden, gelöst sind.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1-3 dgk., dap als Lösungsmittel organische Verbindungen, wie Dimethyisulfoxid, Acetonitril iritromethan, Fropylencarbonat und/oder ähnliche Verbindu-,l,gen allein oder in Geisch benutzt werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1-4 dgk., dap als Elektrolyt, der intercaliert wird, starke Säuren und/oder Supersäuren, insbesonders konus. Schwefelsäure, rauchende Salpetersäure, hochreine Halogensulfonsäuren, Trifluormethansulfonsäure, Trifluoressigsäure und ähnliche Verbindungen und deren Gemische benutzt werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1-2 dgk., dap als flüssiger Elektrolyt Schmelzen, insbesonders Salzschmelzen aus einem oder mehreren Salzen benutzt werden.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1-6 dgk., dap die Temperatur des flüssigen Elektrolyten im Bereich von ca.6000C und tiefer liegt.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1-7 dgk., dap der Gleichstrom über Kontaktrollen fließt, die ganz oder teilweise vom flüssigen Elektrolyten bedeckt sind und gleichzeitig als Transportrollen für die faserartigen Körper und/oder Textilien aus Grafit dienen.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1-8 dgk., dap der Strom über Metallschienen fließt, die ganz oder teilweise vom flüssigen Elektrolyten bedeckt sind.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 1-9 dgk., dap mit Wechselstrom oder mit Wechselstrom überlagertem Gleichstrom gearbeitet wird.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 1-10 dgk., dap eine maximale Leitfähigkeitssteigerung oder eine bestimmte darunterliegende Leitfähigkeitssteigerung erreicht wird, indem a) bei konstanter Transportgeschwindigkeit (Masse pro Zeit) und variabler GeschwindigkeIt des madungsaustauschs (Coulomb pro Zeit) oder b) gegenüber a) in umgekehrter Weise oder c) mit variabler Transportgeschwindigkeit und variabler Geschwindigkeit des Ladurrsaustauschs gearbeitet wird und die Leitfähigkeitssteigerung kontinuierlich gemessen und als Regelgrope für eine oder beide Geschwindigkeiten dient oder als Regelgröße die Stromaufnahme benutzt wird.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch 1-11 dgk., dap mit der bewegten Gegenelektrode aus faserartigen Körpern oder Textilien aus Grafit in gleicher Weise wie in Anspruch 1-11 beschrieben, gearbeitet wird.
  13. 13. Verfahren nach Anspruch 1-11 dgk., dap als stationäre Gegenelektrode Körper aus Kohlenstoff, chemisch inaktiven Metallen und/oder die Gefäwände der elektrochemischen Zelle benutzt werden.
  14. 14. Verfahren nach Anspruch 1-13 dgk., dap die faserartigen Körper und/oder Textilien aus Grafit nach Verlassen der elektrochemischen Zelle vom anhaftenden Elektrolyten durch Trocknen, Abstreifen, Abblasen oder in ähnlicher Weise befreit und danach mit Isoliermaterial, insbesonders Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Silikone, aushärtbare Polymere bzw. Imidlacke oder ähnlich isolierende Stoffe, kontinuierlich umhüllt werden.
  15. 15. Anwendung der nach 1-14 behandelten Körper als elektrische Stromleiter in Leitungsnetzen und/oder elektrischen Maschinen oder als Bauelemente bzw. Geräte, bei denen der Ohmsche Widerstand genutzt wird.
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