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Transfer-Papier-Tiefdruckmaschine
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Transfer-Papier-Tiefdruckmaschine Die Erfindung betrifft eine Transfer-Papier-Tiefdruckmaschine
mit einer Anzahl von vorzugsweise übereinander angeordneten, von der Papierbahn
nacheinander durchlaufenen Druckwerken, mit einer Abzugseinrichtung der Papierbahn
von der Papierrolle und einer Aufwickeleinrichtung für die Papierbahn sowie mit
einer von der Papierbahn kontinuierlich durchlaufenen Trockenkammer.
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Die Technik des Transfer-Druckes ist bereits seit längerem bekannt
und hat sich auch gut bewährt, da in den verwendeten Druckmaschinen aufwendige Farbwerke
entfallen können. Nachteilig hat sich allerdings herausgestellt, daß bei dem für
den Druck als Farbträger benutzten bedruckten Papierbahnen diese insbesondere unter
Einwirkung von erhöhten Temperaturen, z. B. in den Tropen, bei schlecht ventilierten
Hallen im Sommer oder aber auch nur durch längere Lagerungszeiten und Lagerung unter
erhöhter Luftfeuchtigkeit oder bei dem Zusammenwirken dieser Faktoren sich verändern
und
die aufgedruckten Farben difrundieren bzw. sich nach ihrer Lage
oder sonstwie verändern.
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Es ist bereits bekannt, diese Schwierigkeiten hinsichtlich der bedruckten
Papierbahnen dadurch zu beseitigen, daß eine Diffusionssperre bzw. Lackschicht oder
dergleichen auf der Rückseite, d. h.
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der nicht bedruckten Seite der Papierbahn aufgebracht wird. Derartige
Sperrschichten sind z. B.
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in der britischen Patentschrift 1 460 939 beschrieben, so daß es eines
näheren Eingehens darauf nicht bedarf. Über die dort genannten Materialien der Sperrschichten
können aber vorteilhaft auch andere zur Herstellung einer Sperrschicht auf der Papierbahnrückseite
benutzt werden, die z. B. als Leim, Lack, Paste und dergleichen bezeichnet werden
können und denen es gemeinsam ist, durch ein Lösungsmittel fließfähig gemacht werden
zu können und dann zum Auftrag auf die Papierbahnrückseite geeignet zu sein und
danach zu einer entsprechend dichten Schicht umgewandelt werden zu können.
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Die bisher bekannten Transfer-Papier-Tiefdruckmaschinen weisen den
Nachteil auf, daß mit ihnen zugleich mit dem Druckvorgang eine Auftragung
der
Sperrschicht nicht möglich ist, daß sie verhältnismäßig viel Raum gebrauchen, aufwendig
gebaut sind und insbesondere zum Auftrag der Sperrschicht ein zweimaliges Ab- und
Aufwickeln der Papierbahn erforderlich ist.
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Da die Aufbringung der Sperrschicht in einem zweiten Arbeitsgang vorgenommen
wird, sind entsprechend zusätzliche Einrichtungen für das Ab- und Aufwickeln sowie
für das Trocknen und letztlich auch eine komplette Auftragseinrichtung für die Sperrschicht
erforderlich.
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Durch die genannte zweistufige Bearbeitung ist weiterhin auch eine
Beschädigung des Farbauftrages nicht ausschließbar bzw. die Sperrschicht wird oftmals
nicht in der optimalen Art aufgetragen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Tiefdruckmaschine zu schaffen,
welche die vorstehend genannten Nachteile vermeidet und die es ermöglicht, in einem
Arbeitsgang sowohl den Farbauftrag als auch den Auftrag der Sperrschicht vorzunehmen,
wobei die erfindungsgemäße Maschine besonders kompakt, wirtschaftlich aufgebaut
und zum störungsfreien Arbeiten
geeignet sein soll. Weiterhin soll
es möglich sein, auch schwierig aufzutragende Sperrschichtmaterialien zu verarbeiten
und damit einen sowohl verbesserten als auch wirtschaftlicheren Auftrag der Rückseitenbeschichtung
zu ermöglichen. Ein getrennter Auftrag der Rückseitenbeschichtung mit den geschilderten
Nachteilen entfällt daher.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei der eingangs
genannten Transfer-Papier-Tiefdruckmaschine in Bahnlaufrichtung direkt hinter den
Druckwerken und vor der Trockenkammer eine Einrichtung für den Auftrag einer Trennschicht
auf die nicht bedruckte Rückseite der Papierbahn angeordnet ist, mindestens eine
.Umlenkwalze zwischen den Druckwerken und der Trockenkammer an der Bahnrückseite
anliegt und als Schichtauftragswalze dient.
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Vorteilhaft kann die Schichtauftragswalze Teil einer Auftrgeinrichtung
sein, die auf dem Rahmen der Druckwerke angeordnet ist und von welcher die bedruckte
und beschichtete Bahn direkt und ohne Kontakt mit einer weiteren Walze in die Trockenkammer
einläuft.
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Im einzelnen ist die Ausgestaltung derAuftrageinrichtung derart, daß
zum Auftrag der Trennschicht eine in einem Trog mit dem Material der Trennschicht
in fließfähigem Zustand eintauchende Walze vorhanden ist, die an einer, an ihrer
Oberfläche eine Gravur aufweisenden Ubertragungswalze anliegt, die wiederum an der
Auftragswalze anliegt.
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Um zu verhindern, daß bei einem Stillstand der Papierbahn infolge
einer Störung oder dergleichen diese an der Auftragswalze anklebt, besitzt die Auftrageinrichtung
eine in ihrer Lage veränderliche Hilfsumlenkwalze, die bei Stillstand der Papierbahn
diese automatisch gesteuert von der Auftragswalze abhebt. Die Einstellung der Schichtdicke
der aufzutragenden Rückseitenbeschichtung wird durch Rakeln vorgenommen, die an
der Übertragungswalze und/oder der eintauchenden Walze angebracht sind und um das
aufzutragende Material in genügender Viskosität zu halten, besitzt die Auftrageinrichtung
Mittel zum kontinuierlichen Umwälzen, Filtern und Einstellen des aufzutragenden,
in dem Trog befindlichen Materials.
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Infolge der Verbesserung und erheblichen Vereinfachung des Auftragsvorganges
durch eine in wirtschaftlichster Weise herstellbare Zusatzeinrichtung an bekannten
Maschinen kann von einer idealen Lösung der anstehenden Probleme gesprochen werden.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von
Zeichnungen näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 schematisch die Seitenansicht einer Transfer-Papier-Tiefdruckmaschine
gemäß der Erfindung, Fig. 2 einen Schnitt durch die eigentliche Auftrageinrichtung
und Fig. 3 die Vorderansicht der Auftrageinrichtung gemäß Fig. 2.
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Gemäß Fig.lbesteht die erfindungsgemäße Transfer-Papier-Tiefdruckmaschine
aus einer Anzahl von übereinander angeordneten Druckwerken 1, die in einem Rahmen
6 angeordnet sind und deren Aufbau
denen herkömmlicher Textil-Tiefdruckmaschinen
entsprechen kann. Derartige Druckmaschinen und Druckwerke sind z. B. in den Patenten
1 916 359 und 2 211 053 der Anmelderin beschrieben, auf die ausdrücklich Bezug genommen
wird, so daß eine weitere Beschreibung dieses Maschinenteils entfallen kann.
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Die Maschine weist weiterhin ans ich bekannte Abwickel- und Aufwickeleinrichtungen
für die Papierrollen bzw. die Papierbahn auf. An die Druckwerke schließt sich in
ebenfalls bekannter Weise eine Trockenkammer 2 und ggf. eine Kühlzone, Umlenkwalzen
und ein Ionengebläse an.
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Die erforderliche Auftrageinrichtung für das zur Beschichtung der
Papierbahnrückseite vorgesehene Material ist mit 3 bezeichnet und ist auf dem Rahmen
6 der Druckwerke 1 befestigt. Die Papierbahn 4 gelangt also direkt nach dem Farbdruck
zu der Auftrageinrichtung 3 und von da aus ohne Berührung einer weiteren Umlenk-
oder Führungswalze in die Trockenkammer 2, worin sie soweitgetrocknet wird, daß
auf der Rückseite und vor dem Aufwickeln auch auf der Vorderseite Umlenkwalzen angelegt
sein können.
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Die eigentliche Auftrageinrichtung 3 besteht aus einem Trog 10 für
das fließfähige, zum Auftragen bestimmte Material, in welchen eine Walze 7 eintaucht,
die in ihrem nicht eintauchenden Bereich an einer Übertragungswalze 8 anliegt, die
wiederum an der eigentlichen Auftragswalze 5 anliegt.
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Geeignete, ansich bekannte Mittel zum kontinuierlichen Umwälzen, Filtern
und Einstellen des aufzutragenden, in dem Trog 10 befindlichen Materials gewährleisten,
daß das für die Beschichtung gewählte Material, z. B. ein Kunststofflack oder dergleichen,
immer in einem auftragsfähigen Zustand bleibt.
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Die Übertragungswalze 8 ist an ihrer Oberfläche graviert, d. h. es
sind die durch eine Gravur üblichen kleinsten Vertiefungen entstanden, die in einem
regelmäßigen Muster vorliegen können.
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Mindestens eine Rakel 11 in Drehrichtung vor dem Beruhrungsptnkt zwischen
der Auftragswalze 5 und der Übertragungswalze 8 sorgt für die gewünschte Verteilung
und Schichtdicke des aufzutragenden Materials, bevor es von der Übertragungswalze
8 auf die Auftragswalze 5 übergeht.
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Es ist für den Fachmann absolut überraschend, daß mit Hilfe dieser
einfachen Anordnung eine überragend gleichmäßige und dünne Auftragung auch schwierig
zu verarbeitender Schichtmaterialien möglich ist.
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Da bei einem Stillstand der Papierbahn die Gefahr besteht, daß diese
an der mit dem Schichtmaterial versehenen Auftragswalze 5 anklebt, ist eine Hilfsumlenkwalze
9 vorhanden, die bei normalem Betrieb in den freien Raum zwischen die Übertragungswalze
8 und die Auftragswalze 5 einschwenkt und bei Stillstand der Bewegung der Papierbahn
hochschwenkt, die Funktion der Umlenkwalze bzw.
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Schichtauftragswalze hinsichtlich der Bahnführung übernimmt und so
ein Ankleben sicher verhindert.
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Die Hilfsumlenkwalze 9 ist dazu beidseitig mit einem Schwenkarm versehen,
dessen nicht an der Walze angelenktes Ende um die Achse der Auftragswalze verschwenkbar
ist und der mittels Kolben-Zylinder-Anordnungen, z. B. Preßluftzylindern hochschwenkbar
ist. Die Papierbahn hat eine genügende Lose, um diese Schwenkbewegung zu ermöglichen,
ohne zu zerreißen. Beim Wiederanlaufen des Drucks wird die Hilfsumlenkwalze wieder
zurückgeschwenkt
und die Auftragung beginnt erneut, ohne daß ein Verkleben der Bahn möglich gewesen
wäre.
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Für den Fachmann offensichtlich kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch in vereinfachter Form eingesetzt werden, z.B. ohne Rakel, wobei die Farbe zwischen
den Walzen abgequetscht wird. Weiterhin kann auch ohne die Walze 7 zur Farbaufnahme
bzw. ohne die eigentliche Auftragswalze 5 gearbeitet werden, wenn die Farbübertragungswalze
8 zugleich entweder auch als Auftragswalze oder Farbaufnahmewalze dient. Auch diese
vereinfachten Ausführungen, die aber nicht die optimale Qualität ergeben, fallen
unter den Schutzbereich dieser Erfindung.
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