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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur qualitativen
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Bestimmung der Ablage eines am Ziel vorbeifliegenden Geschosses zwecks
Korrektur der Flugbahn eines aus derselben Waffe abgegebenen nachfolgenden Geschosses
sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Aus der DE-PS 2053 111 ist es bekannt, unter Ausnutzung der Lichtgeschwindigkeit
sogenannte Entfernungstore zu setzen. Ein solches kurzzeitig aufgebautes Tor dient
als Meßebene, um ein ganz bestimmtes, sich in definierter Entfernung zum Beobachtungsort
aufhaltendes Objekt unter Ausschaltung von Vorder-und Hintergrund von anderen Objekten
zu selektieren.
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Auf dem Leuchtschirm einer mit der Betriebsart »tomoskopisches bzw.
getastetes Sehen« ausgestatteten Beobachtungsvorrichtung kann ein solches Objekt
dargestellt und gegebenenfalls einem Richtschützen zum Abschuß zugewiesen werden.
Ferner ist aus der DE-OS 26 139 eine sogenannte Endphasenlenkung von Geschossen
bekannt, bei der ein geschoßseitiger Retroreflektor von einem bodenseitigen Laser
beleuchtet wird. Die Flugbahnbestimmung wird hier aus Entfernungsdaten und Winkelwerten
durchgeführt Bei keiner der aufgezeigten Möglichkeiten besteht ein funktioneller
Zusammenhang zwischen einem ersten Fehlschuß und dem nachfolgenden Schuß - in beiden
Fällen muß jeweils neu gezielt und geschossen werden.
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Ein gattungsgleiches Verfahren ist sodann der DE-PS 2306334 zu entnehmen.
Dieses ansonsten durchaus brauchbare Verfahren macht es jedoch erforderlich, daß
das sogenannte Einmeßgeschoß mit einem Leuchtsatz ausgerüstet ist, dessen im Verhältnis
zum Ziel unterschiedlicher IR-Bereich die Vorgabe des nachfolgenden zweiten Geschosses
bestimmt Ein solcher Leuchtsatz beeinträchtigt die Spann- und Durchschlagswirkung,
so daß - um einen gewissen Unsicherheitsfaktor auszuschließen - ein Zweitschuß auch
bei vorausgehendem Treffer in aller Regel angebracht ist Zweierlei Geschosse beeinflussen
außerdem auch Herstellungskosten und Lagerhaltung nachteilig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die ungefähre Ablage eines
Geschosses beim Vorbeiflug an einem Ziel in demjenigen Moment zu bestimmen, in dem
dieses Geschoß durch die Zielebene senkrecht zur Visierlinie hindurchtritt Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Kombination folgender für sich bekannter
Verfahrensschritte: a) der Richtschütze hält die Visierlinie der Waffe schon vor
dem Abschuß des ersten Geschosses sowie über dessen gesamte Flugzeit auf das Ziel
ausgerichtet, b) vor Abschuß des Geschosses wird die Zielentfernung mit Hilfe eines
nach dem Impulslaufzeitverfahren arbeitenden, mit Sendereinheit und Empfängereinheit
ausgerüsteten Laserentfernungsmessers gemessen, c) aus der bekannten Fluggeschwindigkeit
des Geschoßtyps wird seine Flugzeit ermittelt, d) nach Abschuß des Geschosses wird
mit Hilfe zweier weiterer, in definiertem Abstand zueinander und zum ersten Laserimpuls
ausgesandter Laserimpulse vor und hinter dem Ziel je ein als Meßebene vorgesehenes
Entfernungstor gesetzt, e) die von der Rückseite des Geschosses beim Durchfliegen
der Tore reflektierte Strahlung bzw.
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das Fehlen derselben wird auf einem waffenseitigen Ortungsempfänger
als »Treffer«, »Vorbeiflug« oder »vorzeitiger Aufschlag« identifiziert und
f) die
geschoßspezifischen Werte des Ortungsempfängers werden in einer Signalverarbeitung
zur Richtkorrektur für das nachfolgende zweite Geschoß ausgewertet Obgleich der
Richtschütze während der sehr schnell aufeinanderfolgenden Maßnahmen meist durch
eine Pulverdampfwolke und/oder aufgewirbelten Staub an einer Schußbeobachtung gehindert
ist, wird die Trefferwahrscheinlichkeit wesentlich erhöht Wenn nämlich das Geschoß
das erste Entfernungsrohr durchfliegt, kann festgestellt werden, ob es sich links
oder rechts von der durch die Visierlinie bestimmten Ebene bewegt Bei einem Fehlschuß
muß man aber für den Folgeschuß auch wissen, ob der Fehlschuß vor oder hinter dem
Ziel eingeschlagen hat Dazu ist es erforderlich, festzustellen, ob das Geschoß durch
das hinter dem Ziel gelegene zweite Entfernungstor hindurchgetreten ist Die Erfahrung
zeigt, daß diese Informationen - ob das Geschoß links oder rechts von der Zielmitte
und vor oder hinter dem Ziel eingeschlagen hat - ausreichen, eine extrem hohe Zweitschußtrefferwahrscheinlichkeit
zu gewährleisten, wenn der Richtschütze anschließend eine Korrektur gegenüber dem
Erstschuß um einen festen Winkelbetrag, und zwar in die jeweilige Gegenrichtung,
durchführt Mit dem Ortungssystem ist es also nicht erforderlich, die genaue Winkelablage
und über die gemessene Entfernung die metrische Ablage zum Ziel beim Durchfliegen
des Geschosses durch die Zielebene zu bestimmen. Vielmehr genügt es, wenn die Auswerteelektronik
die Information »links unten«, »rechts oben« usw. optisch darstellt, so daß der
Richtschütze den Zweitschuß entsprechend korrigiert oder einem gegebenenfalls in
das Waffensystem integrierten Feuerleitrechner einspeist, der dann seinerseits die
Korrekturmaßnahmen auslöst Gesetzt werden die Entfernungstore, indem man die Zeit,
die sich über die Lichtgeschwindigkeit und die doppelte Torentfernung ergibt, als
Verzögerung für das Empfindlichmachen (Auftasten) des Ortungsempfängers nach dem
Aussenden des Laserimpulses einstellt. Erschwerend wirkt einmal, daß die Flugzeit
des Geschosses bis zum Durchfliegen der Zielebene maximal 3 bis 5s beträgt und daß
der Waffenträger, z B.
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ein Kampfpanzer, und damit auch die in ihn integrierte Visieranlage
durch den Rückstoß der Rohrwaffe vertikale Schwingbewegungen von Q5 bis 2 Milliradiant
durchführt und diese Schwingbewegungen von der Visierlinie mitgemacht werden, sofern
keine Stabilisierungseinrichtung, die einen zusätzlichen Aufwand bedeutet, vorhanden
ist. Zum anderen muß berücksichtigt werden, daß zwar die Lage der Entfernungstore
aus der Zielentfernung bekannt ist, daß aber beim Durchtreten des Laserstrahlenbündels
durch das Entfernungstor das Geschoß auch im Bereich dieses Entfernungstores fliegen
muß. Geschoß und Laserimpuls haben aber sehr unterschiedliche Geschwindigkeiten.
Aus diesen Gründen sind zwei Synchronisiermaßnahmen erforderlich: Einmal die Auslösung
des nach dem Austreten des Geschosses aus dem Kanonenrohr zu einer definierten Zeit
TG betreffenden Laserimpulses und zum anderen die definierte Zeit Tb nach welcher
der Ortungsempfäng - gerechnet vom Aussenden des Laserimpulses an - empfindlich
gemacht wird.
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Beide Zeitverzögerungen werden durch die Zielentfernung bestimmt -
die Zeit TG außerdem noch durch den Geschoßtyp.
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Die Breite des Entfernungstores wird durch das
Zeitintervall
A TL= TL- TL' bestimmt, das zwischen dem Auftasten TL und dem Zutasten TLT des Ortungsempfängers
liegt. Um jedoch möglichst viele konstante Parameter für den Rechnungsvorgang zu
erhalten, ist es von Vorteil, wenn die Torbreiten und die Lücke zwischen den beiden
Entfernungstoren für alle Munitionsarten und Entfernungen als feste und zum Ziel
symmetrisch verlaufende Parameter in den Feuerleitrechner eingegeben werden.
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Von der Laserstrahlung darf nur das Ziel und seine Umgebung in dem
Maß ausgeleuchtet werden, wie dies der Steuerung der Waffe und der Richtgenauigkeit
entspricht. Es muß vor allem weitgehend verhindert werden, daß sich in den Entfernungstoren
anderweitige reflektierende Teile befinden, die im Ortungsempfänger und der ihm
nachgeschalteten Signalverarbeitung Fehlreaktionen hervorrufen. Eine vorteilhafte
Weiterbildung der Erfindung sieht daher vor, daß unmittelbar nach Abschuß des ersten
Geschosses die Sendestrahldivergenz des Lasers entsprechend den Abmessungen des
Zieles und seiner unmittelbaren Umgebung - z. B. um einige Milliradiant - aufgeweitet
wird. Auch läßt sich die Aufweitung an die Entfernung des Zieles anpassen, indem
bei geringer Zielentfernung mehr und bei großer Zielentfernung weniger aufgeweitet
wird. Zweckmäßigerweise erfolgt diese Aufweitung mit Hilfe eines in den Strahlengang
der Sendereinheit eingebrachten optischen Gliedes, z. B. einer Zylinderoptik oder
einer Streuscheibe. Sie wird wegen der vergleichsweise großen Geschwindigkeit, mit
der alle diese Bewegungsvorgänge ablaufen, zumeist automatisch eingebracht.
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Was die Abmessungen und gegenseitigen Entfernungen der beiden Tore
anbetrifft, so zeigt die Praxis, daß einmal Längenausdehnungen der Entfernungstore
von etwa 50 m bis 200 m eine zuverlässige Funktion ermöglichen; zum anderen sollte
- wegen der geringen Geschoßflugzeit - der dem Entfernungstor hinter dem Ziel zugeordnete
Laserimpuls gegenüber demjenigen, der dem Entfernungstor vor dem Ziel zugeordnet
ist, um die der Geschoßflugzeit innerhalb der Tore angepaßte Zeitspanne von etwa
zehn bis einige hundert Millisekunden verzögert sein. Die Zeitdifferenz wird durch
den Abstand zwischen den Toren und die Geschoßflugzeit bestimmt. Das sich hinter
der Begrenzung des ersten (und vor dem Beginn des zweiten) Entfernungstores befindende
Ziel wird von dem Ortungsempfänger nicht gesehen. Von der Flugzeit des ausgewählten
Geschoßtyps ist es aber bekannt, zu welchem Zeitpunkt das Geschoß durch den ersten
und den zweiten Torbereich fliegt und von dem aufgeweiteten Laserstrahl beleuchtet
werden kann, so daß dann auch der Ortungsempfänger die von der Geschoßrückseite
reflektierte Laserstrahlung zu empfangen vermag. Er sagt sodann aus, ob das reflektierende
Geschoß durch den überwachten Szenenbereich hinter dem Ziel durchgeflogen ist oder
nicht.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Geschoßflugzeit
TG1 bis zum Durchfliegen des ersten Entfernungstores manuell oder automatisch in
die Sendereinheit eingespeist und die Geschoßflugzeit EG2 bis zum Durchfliegen des
zweiten Entfernungstores entweder auf dieselbe Weise oder durch Vorgabe einer ganz
bestimmten Verzögerung festgelegt werden.
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Letztere Ausführungsform erfordert im Vergleich mit der zuerst genannten
einen beachtlich geringeren elektronischen Aufwand.
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Bezüglich der konstruktiven Ausgestaltung ist es sodann von Bedeutung,
daß der Laserentfernungsmesser mit einem Visier und dem von der Sendereinheit
angesteuerten
Ortungsempfänger zu einer hinsichtlich ihrer optischen Achsen harmonisierten Baueinheit
mit nur einer Visierlinie zusammengefaßt ist. In dem anstehenden Zusammenhang ist
es dabei zweckmäßig, wenn ein innerhalb von Bruchteilen von Mikrosekunden von »Null«
auf maximale Empfindlichkeit auftastbarer Ortungsempfänger zum Einsatz gelangt.
Vorteilhafterweise besteht ein solcher Ortungsempfänger aus mindestens zwei, einen
linken oder einen rechten Vorbeischuß am Ziel signalisierenden und mit der Signalverarbeitung
für die Richtkorrektur des nachfolgenden zweiten Geschosses verbundenen Sensoren.
Die eigentliche Bestimmung, ob es sich um einen rechten oder linken Vorbeischuß
handelt, wird aber erst dadurch möglich, daß die Sensoren durch einen schmalen,
senkrecht auf die Visierlinie ausgerichteten Spalt voneinander getrennt sind und
über eine gemeinsame Optik den von der Laserstrahlung ausgeleuchteten Szenenbereich
überwachen. Auf diese Weise wird der gesamte Überwachungsbereich in eine linke und
eine rechte Hälfte untergliedert, so daß über die vorstehend beschriebene Sensorenanordnung
feststellbar ist, ob das rückstrahlende Geschoß beim Durchtritt durch das diesem
Vorgang zugeordnete Entfernungstor rechts oder links von der durch die Visierlinie
festgelegten vertikalen Ebene hindurchgetreten ist.
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Um das Rückstrahlverhalten von Geschossen zu verbessern und damit
den Signal-Störabstand zu vergrößern, kann es darüber hinaus von Vorteil sein, wenn
an der Rückseite des Geschosses Tripelspiegel, Reflexionsfolien oder spektralreflektierende
Reflektoren befestigt sind.
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Im folgenden werden an Hand einer Zeichnung Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher erläutert, wobei die in den einzelnen Figuren einander entsprechenden
Teile dieselben Bezugszahlen aufweisen. Es zeigt F i g. 1 die schematische Darstellung
der Vorrichtung sowie ihren bestimmungsgemäßen Einsatz, F i g. 2 den Ortungsempfänger
gemäß F i g. 1 mit vier nebeneinander angeordneten Sensoren, F i g. 3 den Ortungsempfänger
gemäß F i g. 1 mit zwei nebeneinander angeordneten Sensorpaaren, Fig.4 ein Blockschaltbild
des erfindungsgemäßen Verfahrens, F i g. 5 ein Zeit/Weg-Diagramm für den Zeitablauf
des Vermessungsvorganges und F i g. 6 ein weiteres Blockschaltbild für einen Spezialfall
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In F i g. 1 sind das optische Visier 1, der Laserentfernungsmesser
2,3 und der Ortungsempfänger 4 zu einer harmonisierten kompakten Baueinheit 5 -
das heißt auf eine Visierlinie, die durch eine nicht dargestellte Zielmarke festgelegt
ist - zusammengefaßt. Der im wesentlichen aus einer Sendereinheit 2 und einer Empfängereinheit
3 bestehende Laserentfernungsmesser wird über das optische Visier 1 auf das Ziel,
das im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Panzer 11 ist, ausgerichtet. Er liefert
über das an sich bekannte Impulslaufzeitverfahren die Zielentfernung Ez (F i g.
5).
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Aus der gleichfalls bekannten Fluggeschwindigkeit des Geschoßtyps
wird seine Flugzeit ermittelt.
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Nach Abschuß des ersten Geschosses 14 wird mit Hilfe zweier weiterer,
in definiertem Abstand zueinander und zum ersten Laserimpuls ausgesandter Laserimpulse
vor und hinter dem Ziel 11 je ein als Meßebene vorgesehenes Entfernungstor 15 bzw.
16 aufgebaut.
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Uber eine aus der Zielentfernung und der Lichtgeschwindigkeit
bestimmte
Verzögerungszeit wird dabei der Ortungsempfänger 4 angesteuert Im einzelnen geht
dies so vor sich, daß die von der Rückseite des Geschosses beim Durchfliegen der
Tore reflektierte Strahlung auf die durch einen schmalen Spalt 19 voneinander getrennten
Sensoren 17, 18 des Ortungsempfängers 4 auftrifft Der Spalt 19 ist jeweils senkrecht
zur Visierlinie justiert, so daß über eine den Sensoren gemeinsame, zeichnerisch
nicht dargestellte Optik der von dem Laserstrahl ausgeleuchtete Szenenbereich überwacht
wird. Der Szenen- bzw. Eberwachungsbereich wird durch den Spalt in eine rechte und
eine linke Hälfte untergliedert, so daß über die diesen Halften zugeordneten Sensoren
unterschieden werden kann, ob das rückstrahlende Geschoß beim Durchtritt durch das
Tor rechts oder links von der durch die Visierlinie festgelegten vertikalen Ebene
hindurchgetreten ist In der F i g. 2 sind vier nebeneinanderliegende und in F i
g. 3 zwei Paar nebeneinanderliegende Sensoren dargestellt, wie sie in weiteren Ausführungsbeispielen
Verwendung finden. Auch andere symmetrische Gruppierungen von Sensoren sind denkbar,
ohne daß dadurch der Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen wird.
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Darüber hinaus ist dem Blockschaltbild der Fig. 4 zu entnehmen, daß
die mit dem Laserentfernungsmesser ermittelte Zielentfernung Ez (Fig. 5) in der
Auswerteelektronik 6 berechnet, in dem Anzeigefeld 7 dargestellt und in Pfeilrichtung
an den Feuerleitrechner 8 weitergeleitet wird. Weitere Daten zur Berechnung der
Feuerleitparameter sind die Abgangsgeschwindigkeit VG (F i g. 5) und die ballistischen
Daten des Geschosses, die der Richtschütze über den Munitionsauswahlschalter 9 in
den Feuerleitrechner 8 eingibt Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist - wegen der
Übersichtlichkeit der Darstellung - angenommen, daß weitere Parameter, wie Luftwiderstand,
Windrichtung, Windgeschwindigkeit etcv keinen Einfluß auf die Außenballistik des
Geschosses haben bzw. der Schalter 9 stellvertretend auch für alle übrigen dem Rechner
normalerweise verfügbaren Werte steht Der Feuerleitrechner 8 errechnet die Flugzeit
des Geschosses 14 vom Verlassen des Rohres bis zum Durchfliegen der Zielebene zu
Ez VG (Fig5). Die Laufzeit TL eines Laserimpulses von Sendereinheit 2 über die variable
Sendeoptik 10 und das reflektierende Ziel 11 bis hin zu der Empfängereinheit 3 bzw.
dem Ortungsempfänger 4 wird dabei durch die Gleichung 2Ez TL= beschrieben, wobei
Cdie Lichtgeschwindigkeit (C> VG) ist, mit der sich der Laserimpuls geradlinig
ausbreitet Mit der Zielentfernung Ez und der Munitionsauswabl erhält der Feuerleitrechner
8 bzw. die Auswahlelektronik 6 alle Parameter, die für das erfmdungsgemäße Folgeschußverfahren
notwendig sind In F i g. 5 ist der Zeitablauf des Vermessungsvorganges dargestellt:
Nach Bestimmung der Zielentfernung Ez bleibt die Visierlinie für die Dauer des ganzen
folgenden Meßvorganges auf das Ziel 11 ausgerichtet, wobei nur die Azimutposition
möglichst genau eingehalten werden muß. Der aus den F i g. 1 bis 4 ersichtliche
Ortungsempfänger 4 muß dabei so ausgelegt sein, daß
durch den Abschuß ausgelöste
vertikale Schwingungen des nicht dargestellten Waffenträgers auch bei fehlender
Sichtlinienstabilisierung den Meßvorgang nicht beeinflussen.
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Die Zeitachse 12 und die Wegachse 13 sind als Parallele dargestellt,
wobei die Beziehung zwischen der Zeit T und dem Weg E über eine konstant angenommene
Abgangsgeschwindigkeit VG des Geschosses 14 durch die Gleichung E= VG Thergestellt
wird. Zum Zeitpunkt To verläßt das Geschoß 14 das Geschützrohr und hat zum Zeitpunkt
Tx den Weg Ex zurückgelegt Es wird nun jeweils unmittelbar vor und hinter das Ziel
11 ein Entfernungstor 15 bzw. 16 gesetzt, wozu man sich des für sich bekannten tomoskopischen
Verfahrens für zwei einzelne Laserimpulse bedient Die räumliche Ausdehnung dieser
beiden Tore kann dabei z. B. mit Hilfe von zeichnerisch allerdings nicht dargestellten
Zylinderoptiken oder Streuscheiben in Grenzen an die Anforderungen der Munitionsballistik
angepaßt werden. Relativ genau muß der Abstand Ez-E1' vom Ziel 11 zum Anfang des
Entfernungstores 16 definiert werden, um zu gewährleisten, daß die Rückseite des
Geschosses 14 beim Durchgang durch die beiden Tore beleuchtet wird, und um andererseits
auch zu verhindern, daß etwa vom Ziel gleichzeitig reflektierte Laserstrahlung in
den Ortungsempfänger 4 gelangt Das Rückstrahlverhalten des Geschosses kann dabei
durch an seiner Rückseite befestigte Tripelspiegel, Reflexionsfolien oder spektralreflektierende
Reflektoren verbessert werden. Die Lücke zwischen den beiden Toren kann ferner als
fester Parameter in den Feuerleitrechner 8 (F i g. 4) eingegeben und symmetrisch
zum Ziel 11 verlaufend ausgelegt werden. Auch können die Torbreiten für alle Munitionsarten
und Zielentfernungen konstant gewählt sein.
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Damit das Geschoß 14 beim Durchfliegen des ersten Entfernungstores
15 (F i g. 1) vom Ortungsempfänger 4 aufgrund der von ihm reflektierten Laserstrahlung
geortet werden kann, wird z. B. ein Laserimpuls zum Zeitpunkt El VG in Richtung
Ziel 11 ausgesendet und der Ortungsemp fänger mit einer Verzögerung 2E1 2EI TLI=
C - bezogen auf T1 - für eine Zeitspanne 2(EI'El] TLI = 2(EI' - EI) c geöffnet Wenn
diese Forderungen erfüllt sind, wird das Geschoß - während es sich im Bereich des
ersten Entfernungstores 15 befindet - durch die Laserstrahlung beleuchtet und die
vom Geschoß reflektierte Strahlung fällt in den mit höchster Empfindlichkeit versehenen
Ortungsempfãnger. Die vom Ziel reflektierte Strahlung erreicht den Ortungsempfänger
dagegen erst, wenn seine Empfindlichkeit wieder auf Null abgesunken ist Zum Aufbau
des zweiten Entfernungstores 16 wird zum Zeitpunkt T2 ein weiterer Laserimpuls in
Richtung
Ziel 11 ausgesendet und der Ortungsempfänger 4 nach einer
entsprechenden Verzögerung 2EZ TL2 = C - bezogen auf T2 - für eine Zeitspanne TL2
2(E2' - E2) c geöffnet. Die dann wieder vom Geschoß 14 reflektierte Strahlung fällt
in den Ortungsempfänger, sobald das Geschoß am Ziel vorbei in das Tor 16 eingeflogen
ist.
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Das Nichtvorhandensein eines Echoimpulses während der Öffnungszeit
des Ortungsempfängers 4 liefert die Information, daß das Geschoß in dem Entfernungsbereich
zwischen E1' und E2 das Ziel 11 entweder getroffen hat oder aber in den Boden eingedrungen
ist. Es ist demnach für die Funktion des erfindungsgemäßen Prinzips im allgemeinen
und für die Ortung des jeweiligen Geschosses im besonderen von grundlegender Bedeutung,
daß sich Geschoß und Laserimpuls zur selben Zeit im gleichen Entfernungstor befinden.
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Bei einem anderen, aus Fig.6 ersichtlichen Ausführungsbeispiel wird
die von der jeweiligen Zielentfernung abhängige Flugzeitkurve T1 = f(Ez) in dem
Speicher
20 gespeichert. Diese Kurve, bei der T, die Geschoßflugzeit zur Entfernung E1 und
Ez die Entfernung des Ziels darstellen, ist abhängig vom Geschoßtyp, den Windverhältnissen
etc. Die vom Laserentfernungsmesser 2, 3 - abgekürzt LEM - gemessene Entfernung
des Ziels 11 dient dabei dem Speicher als Adresse. Von dem Speicher aus wird die
so adressierte Flugzeit T1 in einen Rückwärtsspeicher ?1 übertragen, dessen Rückwärtszählung
durch den für das erste Entfernungstor 15 vorgesehenen Laserimpuls gestartet wird.
Außerdem sendet der Rückwärtsspeicher selbst einen Impuls 22 zur Öffnung des Ortungsempfängers
4 aus, sofern durch die Rückwärtszählung in ihm ein Flugzeitwert T1 erreicht ist,
der besagt, daß sich das Geschoß 11 gerade am Beginn des Entfernungstores 15 befindet.
Der Pfeil 23 symbolisiert hierbei einen Taktgeber für den Rückwärtszähler.
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Insgesamt gesehen läßt sich durch diese Art logischer Verknüpfungen
in einfacher Weise angeben, ob das Geschoß rechts oder links von dem Ziel eingeschlagen
hat, vor dem Ziel in den Boden eingedrungen ist oder am Ziel vorbeigeflogen ist.
Ein Treffer dagegen kann durch das Visier beobachtet werden - er braucht nicht weiter
berücksichtigt zu werden.