DE2825735C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
- C25D5/00—Electroplating characterised by the process; Pretreatment or after-treatment of workpieces
- C25D5/54—Electroplating of non-metallic surfaces
- C25D5/56—Electroplating of non-metallic surfaces of plastics
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Description
Kunststoffe werden in zahlreichen Anwendungsbereichen zur Herstellung
von galvanisch beschichteten Formteilen verwendet, da
sie aufgrund ihrer leichten Formbarkeit eine hohe Gestaltungsfreiheit
ermöglichen und im Gegensatz zu Metallen leichtgewichtig
sind. Bevorzugte Kunststoffmaterialien
sind Copolymerisate aus Vinylcyanid, einer aromatischen Vinylverbindung
und einem konjugierten Dienkautschuk, die auf Grund
des ausgezeichneten Aussehens und den Eigenschaften der daraus
hergestellten Formteile in großer Menge zur galvanischen
Beschichtung eingesetzt werden. Da diese Kunststoffe jedoch
nicht leitfähig sind, können sie nicht direkt galvanisch
beschichtet werden und erfordern komplizierte Verarbeitungsstufen,
wie z. B.:
Formung des Kunststoffs → Oberflächenbehandlung → Entfetten
→ Ätzen → Neutralisieren → Behandlung mit
Katalysatoren/Beschleunigern (oder Sensibilisierung/Aktivierung)
→ stromlose Metallabscheidung → galvanische
Metallabscheidung (Kupfer, Nickel, Chrom) → metallbeschichtetes
Formteil.
Diese Stufen umfassen eine Oberflächenbehandlung zum Entfernen
von Gußfehlern, Graten etc. auf der Oberfläche der Kunststofformteile,
eine Entfettungsstufe zum Entfernen von Ölflecken
und dergleichen, die auf der Oberfläche der Formteile haften,
eine physikalische oder chemische Ätzbehandlung, bei der die
Oberfläche der Kunststoffe hydrophil gemacht wird, eine Neutralisierstufe
zum Entfernen von Chrom, das aus dem Ätzbad
übertragen worden ist, eine Katalysatorbehandlung zum Abscheiden
von Palladium oder dergleichen auf der hydrophilisierten
Oberfläche, eine Beschleunigerbehandlung zum Aktivieren des
abgeschiedenen Palladiums oder dergleichen, eine stromlose
Abscheidung eines dünnen Nickel- oder Kupferüberzugs auf
der Kunststoffoberfläche unter Verwendung von Palladiummetall
oder dergleichen als Katalysator, und eine galvanische
Beschichtung mit Kupfer, Nickel, Chrom etc. Die vor der
stromlosen Metallabscheidung durchgeführten Stufen werden
als Vorbehandlungsstufen bezeichnet.
Die galvanische Beschichtung von Kunststoffen, die zahlreiche
komplizierte Stufen mit der damit verbundenen erschwerten
Kontrolle der Chemikalien erfordert, bringt im Vergleich
zur Beschichtung von Metallen viele Probleme mit
sich, z. B. die Umweltbelastung durch abgeleitete verbrauchte
Flüssigkeiten aus den einzelnen Stufen, die schlechte Reproduzierbarkeit
der Produktqualität und die erhöhten Kosten.
Je nach der Art des thermoplastischen Kunstharzes können die
Vorbehandlungsstufen (Katalysator/Beschleunigerbehandlung,
Sensibilisierung/Aktivierung) etwas variieren; für die galvanische
Beschichtung von Kunstharzen sind jedoch im allgemeinen
z. B. die folgenden Stufen erforderlich: Neutralisieren -
Katalysator - Beschleuniger - stromlose Metallabscheidung;
Neutralisieren - Sensibilisieren - Aktivieren -
stromlose Metallscheidung; Katalysator - Beschleuniger -
stromlose Metallabscheidung oder eine stromlose
Metallabscheidung.
Für die Ätzbehandlung ist üblicherweise eine Behandlungsflüssigkeit
mit hoher Chromkonzentration erforderlich, die etwa
400 g/Liter Chromsäureanhydrid und 200 ml/Liter konzentrierte
Schwefelsäure enthält. Die verbrauchte Ätzflüssigkeit bringt
daher das Problem einer Umweltbelastung durch Chrom mit sich.
In derzeitigen galvanischen Verfahren bereitet die Verwendung
von Behandlungsflüssigkeit mit niedriger Chromkonzentration
noch Schwierigkeiten, so daß Flüssigkeiten mit niedriger Chromkonzentration
kaum angewandt werden.
Aus der AT-PS 3 34 150 ist ein Verfahren zum Elektroplattieren
von nicht-leitendem Material, insbesondere eines Gegenstandes,
bei dem eine elektrisch nicht-leitende Unterlage, beispielsweise
aus einem Faserstoff oder einem insbesondere elastomeren Plastikmaterial
mit einem Überzug versehen ist, oder auch eines
einheitlich aufgebauten, insbesondere elastomeren Gegenstandes
bekannt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß der Gegenstand,
bei dem zumindest die Oberflächenschicht einen Durchgangswiderstand
von weniger als 1000 Ohm · cm, vorzugsweise von 1 bis
10 Ohm · cm, aufweist und Ruß, elementaren Schwefel oder eine
zur Abgabe von Schwefel geeignete Verbindung und ein organisches
Polymeres umfaßt, das geeignet ist, mit dem elementaren
Schwefel oder zumindest einem Teil des Schwefels der Verbindung
eine Verbindung einzugehen, kathodisch mit einem Metall der
Gruppe VIII des Periodensystems oder einer Legierung davon
überzogen wird, vorzugsweise mit Fe, Co oder Ni oder mit einer
Legierung von zweien oder dreien dieser Metalle. Wegen des notwendigen
Schwefelgehalts wird also zunächst ein Überzug aus
einem Metall der Gruppe VIII des Periodensystems, gewöhnlich
Nickel, aufgebracht, bevor eine weitere Beschichtung z. B. mit
Kupfer oder Chrom erfolgen kann. Die elektroplattierten, z. B.
nickelplattierten Polymergegenstände werden gealtert, um die
Abschälfestigkeit zu verbessern.
Aus der GB-PS 10 77 088 ist ein Verfahren zur Herstellung von
vorwiegend nicht-metallischen Formkörpern z. B. aus Kunstharzen
bekannt, die auf ihrer Oberfläche mit einem Metall beschichtet
sind. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein
nicht-metallisches Material mit darin verteilten metallischen
und nicht-metallischen feinkörnigen leitfähigen Füllstoffen
zu Formkörpern verarbeitet, die Oberflächenschicht entfernt
und den Formkörper dann metallisiert. Das Aufbringen der
Metallschicht kann durch Elektroplattierung erfolgen. Auffällig
ist, daß in den Ausführungsbeispielen ausschließlich
hitzehärtbare Kunststoffe verwendet werden. Nach dem aus der
GB-PS 10 77 088 bekannten Verfahren ist das Zusammenwirken
von Metallpartikeln und Ruß im Kunstharz für seine Elektroplattierbarkeit
erforderlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfaches und wirtschaftliches
Verfahren zur Herstellung von metallpartikelfreien,
metallbeschichteten Formteilen aus rußhaltigen thermoplastischen
Kunstharzen mit einem spezifischen Durchgangswiderstand
von nicht mehr als 10³ Ohm · cm durch direkte galvanische Metallabscheidung
ohne vorherige stromlose Metallabscheidung
bereitzustellen, das eine Umweltbelastung vermeidet. Diese
Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.
Die Ansprüche 2 bis 11 betreffen bevorzugte Ausführungsformen
des Verfahrens.
Als thermoplastische Kunstharze eignen sich z. B. Copolymerisate aus
einem Vinylcyanid, einer aromatischen Vinylverbindung und
einem konjugierten Dienkautschuk, Polypropylenharze, Vinylchloridharze,
Polystyrolharze, Polycarbonatharze, Methacrylharze,
Polysulfonharze, Polyesterharze, Polyacetalharze, Polyamidharze,
AS-Harze (aus aromatischen Vinylverbindungen und einem Vinylcyanid)
und Polyphenylenoxidharze entweder allein oder als
Kombinationen aus zwei oder mehreren Kunstharzen. Bei dem
erstgenannten Copolymerisat unterliegen das Herstellungsverfahren,
die Zusammensetzung etc. keiner bestimmten Beschränkung;
vorzugsweise verwendet man jedoch Copolymerisate, bei
denen das Vinylcyanid Acrylnitril, die aromatische Vinylverbindung
Styrol und der konjugierte Dienkautschuk entweder
Polybutadien oder ein Styrol-Butadien-Copolymerisat oder ein
Acrylnitril-Butadien-Copolymerisat ist. Diese Copolymerisate
werden allgemein als ABS-Harze bezeichnet.
Falls das thermoplastische Kunstharz ein Gemisch aus zwei oder
mehreren verschiedenen Harzen ist, muß deren Verträglichkeit
beachtet werden. Beispiele für bevorzugte Kunstharzmischungen
mit guter Verträglichkeit sind Gemische aus einem Polyphenylenoxidharz
und einem Polystyrolharz, Gemische aus einem
Polypropylenharz und einem Polyäthylenharz und Gemische aus
Copolymerisaten von Vinylcyaniden, aromatischen Vinylverbindungen
und konjugierten Dienkautschuken (im folgenden:
"ABS-Harze") und einem oder mehreren Kunstharzen aus der Reihe
der Vinylchlorid-, Polycarbonat-, Methacrylat-, Polysulfon-,
Polyacetal-, Polyphenylenoxidharze, Copolymerisate von aromatischen
Vinylverbindungen und Vinylcyaniden und dergleichen.
Das Mischungsverhältnis der ABS-Harze zu den anderen Kunstharzen
beträgt in diesen Kunstharzgemischen vorzugsweise z. B.
1 : 99 bis 99 : 1. Die Gemische können mit üblichen Hilfsstoffen
vermengt werden, z. B. Gleitmitteln, Antioxidantien,
Weichmachern und/oder Füllstoffen.
Der erfindungsgemäß verwendete Ruß hat eine Ölabsorption von
nicht weniger als 200 ml/100 g und eine Oberfläche von nicht
weniger als 500 m²/g. Falls der Ruß diese Anforderungen nicht
erfüllt, entsteht selbst bei Verwendung beliebiger thermoplastischer
Kunstharze kein galvanischer Überzug bzw. es läßt
sich kein zufriedenstellendes galvanisiertes Produkt durch
direkte galvanische Beschichtung erhalten, nachdem z. B. eine
Ätzung oder eine Ätzung und Neutralisation oder eine Ätzung,
Neutralisation, Katalysatorbehandlung und Beschleunigerbehandlung
oder eine Ätzung, Neutralisation, Sensibilisierung
und Aktivierung durchgeführt worden sind.
Die Menge des Rußes beträgt 3 bis 100 Gewichtsteile pro
100 Gewichtsteile des thermoplastischen Kunstharzes. Bei Verwendung
von weniger als 3 Gewichtsteilen Ruß läßt sich selbst
dann, wenn der Ruß eine Ölabsorption von nicht weniger als
200 ml/100 g und eine Oberfläche von nicht weniger als
500 m²/g aufweist, kein galvanischer Überzug verwenden. Verwendet
man den Ruß in einer Menge von mehr als 100 Gewichtsteilen,
so werden die physikalischen Eigenschaften des Formteils
beeinträchtigt, und es ist praktisch kaum verwendbar. Rußmengen
von 5 bis 70 Gewichtsteilen sind bevorzugt und von 8 bis
25 Gewichtsteilen besonders bevorzugt.
Die Ölabsorption wird nach der Japanischen Industrienorm
JIS K-6221-1975 gemessen; sie gibt die mit einem Absorptionsmeter
gemessene Menge an Dibutylphthalat (DBP) in ml/100 g
an. Die Oberfläche wird nach der Norm ASTM D 3037/73 gemessen
und in m²/g angegeben. Bei Verwendung eines Rußes mit
einer Ölabsorption von weniger als 200 ml/100 g bzw. einer
Oberfläche von weniger als 500 m²/g können keine beschichteten
Produkte mit zufriedenstellenden galvanischen Überzügen erhalten
werden.
Der spezifische Durchgangswiderstand der zur galvanischen Beschichtung
verwendeten Kunstharzmasse beträgt 10³ Ohm · cm oder
weniger. Bei einem Wert von mehr als 10³ Ohm · cm werden keine
Produkte mit zufriedenstellendem galvanischem Überzug erhalten.
Vorzugsweise beträgt der spezifische Durchgangswiderstand
10² Ohm · cm oder weniger. Der spezifische Durchgangswiderstand
wird hierbei nach der britischen Norm 2044 (Verfahren 2) gemessen.
Im Verfahren der Erfindung kann das Substrat direkt galvanisch
beschichtet werden, nachdem man z. B. vorher
- a) ätzt oder
- b) ätzt und neutralisiert oder
- c) ätzt, neutralisiert, mit einem Katalysator behandelt und einem Beschleuniger behandelt oder ätzt, neutralisiert, sensibilisiert und aktiviert.
Im Verfahren der Erfindung ist es daher möglich, folgende Verfahrensstufen
wegzulassen:
- a) Neutralisation, Katalysatorbehandlung, Beschleunigerbehandlung und stromlose Metallabscheidung oder Neutralisation, Sensibilisierung, Aktivierung und stromlose Metallabscheidung,
- b) Katalysatorbehandlung, Beschleunigerbehandlung und stromlose Metallabscheidung oder Sensibilisierung, Aktivierung und stromlose Metallabscheidung sowie
- c) stromlose Metallabscheidung, die bei herkömmlichen galvanischen Verfahren unabdingbar sind.
Das Verfahren der Erfindung ermöglicht daher eine beträchtliche
Kostensenkung hinsichtlich der normalerweise in diesen
Stufen notwendigen Reagenzien und auch hinsichtlich der nicht
erforderlichen Aufarbeitung von verbrauchten Behandlungsflüssigkeiten.
Wegen seiner einfachen Verfahrensführung im Vergleich
zu herkömmlichen Verfahren ermöglicht das Verfahren der
Erfindung eine leichte Kontrolle der Behandlungsflüssigkeit
und eine erhöhte Produktion. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß auch mit Ätzlösungen
von niedriger Chromkonzentration eine zufriedenstellende
Ätzbehandlung durchgeführt werden kann, wodurch Maßnahmen
gegen eine Umweltverschmutzung erleichtert werden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Alle Teile beziehen
sich auf das Gewicht, falls nichts anderes angegeben ist.
100 Teile eines ABS-Harzes
und 15 Teile eines Rußes mit einer Ölabsorption
von 350 ml/100 g und einer Oberfläche von 1000 m²/g werden
12 Minuten in einem Banbury-Mischer bei 200°C zu einer Masse
mit einem spezifischen Durchgangswiderstand von 17 Ohm · cm geknetet.
Aus dieser Masse wird eine Flachplatte von
70×140×2 mm geformt.
Die Flachplatte wird mit einer wäßrigen Natriumborat-Natriumphosphat-Lösung
(Reinigerlösung) entfettet und einer Ätzbehandlung
mit einer Ätzlösung aus 400 g/Liter Chromsäureanhydrid
und 200 ml/Liter konzentrierter Schwefelsäure unterworfen.
Hierauf wird die Platte direkt in einem galvanischen
Kupferbad, das 200 g/Liter Kupfersulfat und 50 g/Liter
konzentrierte Schwefelsäure enthält, bei einer Stromdichte
von 1 A/dm² der Anschlaggalvanisierung unterworfen, worauf
man zur Galvanisierung die Stromdichte auf 3,5 A/dm² erhöht.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I wiedergegeben.
Eine Flachplatte wird gemäß Beispiel 1, jedoch unter Verwendung
von 8 Teilen Ruß hergestellt. Der spezifische Durchgangswiderstand
der Masse beträgt 805 Ohm · cm. Bei der gemäß Beispiel 1
durchgeführten Galvanisierung werden die in Tabelle I
wiedergegebenen Ergebnisse erzielt.
Eine Flachplatte wird gemäß Beispiel 1 durch Verwendung von
100 Teilen des ABS-Harzes aus Beispiel 1 und 40 Teilen eines
Rußes mit einer Ölabsorption von 200 ml/100 g und einer Oberfläche
von 600 m²/g hergestellt. Der spezifische Durchgangswiderstand
der Masse beträgt 35 Ohm · cm. Bei der Galvanisierung
gemäß Beispiel 1 werden die in Tabelle I genannten Ergebnisse
erzielt.
Eine Flachplatte wird gemäß Beispiel 1 durch Verwendung von
100 Teilen des ABS-Harzes aus Beispiel 1 und 150 Teilen eines
Rußes mit einer Ölabsorption von 95 ml/100 g und einer Oberfläche
von 120 m²/g hergestellt. Aufgrund der Verwendung einer
außerordentlich großen Rußmenge wird das Kneten erschwert, und
es entsteht eine sehr brüchige Flachplatte. Der spezifische
Durchgangswiderstand der Masse beträgt 720 Ohm · cm. Bei der
anschließenden Galvanisierung gemäß Beispiel 1 werden die in
Tabelle I genannten Ergebnisse erzielt.
Eine Flachplatte wird gemäß Vergleichsbeispiel 1 unter Verwendung
von 40 Teilen Ruß hergestellt und dann galvanisiert. Der
spezifische Durchgangswiderstand der Masse beträgt
1,8×10¹⁰ Ohm · cm. Die Ergebnisse sind in Tabelle I wiedergegeben.
Eine Flachplatte wird gemäß Beispiel 1 unter Verwendung von
100 Teilen des ABS-Harzes aus Beispiel 1 und 40 Teilen Ruß
mit einer Ölabsorption von 300 ml/100 g und einer Oberfläche
von 350 m²/g hergestellt und dann galvanisiert. Der spezifische
Durchgangswiderstand der Masse beträgt 3,5×10⁶ Ohm · cm.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I genannt.
Eine Flachplatte wird gemäß Beispiel 1 unter Verwendung von
2 Teilen Ruß hergestellt und dann galvanisiert. Der spezifische
Durchgangswiderstand der Masse beträgt 8,9×10⁵ Ohm · cm.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I wiedergegeben.
Eine Flachplatte wird durch alleinige Verwendung des ABS-Harzes
aus Beispiel 1 hergestellt und nach einem herkömmlichen
galvanischen Verfahren galvanisiert (Oberflächenbehandlung -
Entfetten - Ätzen - Neutralisieren - Katalysatorbehandlung -
Beschleunigerbehandlung - stromlose Metallabscheidung -
Galvanisierung). Der spezifische Durchgangswiderstand des
ABS-Harzes beträgt 5,3×10¹⁵ Ohm · cm. Die Ergebnisse sind
in Tabelle I wiedergegeben.
Die in Tabelle II genannten thermoplastischen Kunstharze und
Ruße werden in dem dort genannten Mengenverhältnis 8 Minuten
bei 200°C in einem Banbury-Mischer zu einer Masse geknetet.
Aus der Masse stellt man eine Flachplatte von 70×140×2 mm
her, die dann 10 Minuten bei 75°C einer Ätzbehandlung mit einer
Ätzlösung unterworfen wird, die 30 g/Liter Chromsäureanhydrid
und 500 ml/Liter konzentrierte Schwefelsäure enthält. Anschließend
führt man eine direkte Anschlaggalvanisierung in
einem galvanischen Kupferbad, das 200 g/Liter Kupfersulfat
und 50 g/Liter Schwefelsäure enthält, bei einer Stromdichte
von 1 A/dm² durch und erhöht dann die Stromdichte für die reguläre
Galvanisierung auf 3,5 A/dm².
Die in den Tabellen III und IV genannten verschiedenen thermoplastischen
Kunstharzgemische und Ruß werden geknetet und
gemäß Beispiel 4 zu Flachplatten geformt. Die erhaltenen
Flachplatten werden einer Ätzbehandlung gemäß Beispiel 4
und dann einer direkten Anschlaggalvanisierung sowie regulären
Galvanisierung unterworfen.
Die in Tabelle V genannten thermoplastischen Kunstharze und
Ruße werden in den dort angegebenen Mengenverhältnissen 3 Minuten
bei 200°C in einem Banbury-Mischer geknetet. Die erhaltene
Masse wird zu einer Flachplatte von
70×140×2 mm geformt, die anschließend 10 Minuten bei
75°C einer Ätzbehandlung mit einer Ätzlösung, die 30 g/Liter
Chromsäureanhydrid und 500 ml/Liter konzentrierte Schwefelsäure
enthält, und einer Neutralisation mit einer wäßrigen
Natriumhydrogensulfat-Lösung (Neutralisationsmittel)
unterworfen wird. Hierauf unterwirft man die Flachplatte
direkt einer Anschlaggalvanisierung in einem galvanischen
Kupferbad, das 200 g/Liter Kupfersulfat und 50 g/Liter
Schwefelsäure enthält, bei einer Stromdichte von 1 A/dm² und
dann der regulären Galvanisierung mit einer erhöhten Stromdichte
von 3,5 A/dm².
Die in den Tabellen VI und VII genannten verschiedenen thermoplastischen
Kunstharzgemische und Ruß werden geknetet und gemäß
Beispiel 6 zu Flachplatten geformt. Die Flachplatten werden
gemäß Beispiel 6 einer Ätz- und Neutralisationsbehandlung
und dann direkt einer Anschlaggalvanisierung sowie regulären
Galvanisierung unterworfen.
Aus 100 Teilen eines ABS-Harzes
und 10 Teilen eines Rußes mit einer Ölabsorption
von 350 ml/100 g und einer Oberfläche von 1000 m²/g
wird durch 10minütiges Kneten in einem Banbury-Mischer bei
220°C eine Masse mit einem spezifischen Durchgangswiderstand
von 95 Ohm · cm hergestellt. Die Masse wird zu einer Flachplatte
von 70×140×2 mm geformt.
Hierauf entfettet man die Flachplatte mit der Reinigerlösung
gemäß Beispiel 1, ätzt sie
mit einer Ätzlösung, die 30 g/Liter Chromsäureanhydrid und
500 ml/Liter konzentrierte Schwefelsäure enthält, neutralisiert
sie mit dem Neutralisationsmittel gemäß Beispiel 6,
behandelt sie mit einer salzsauren Lösung von Zinn(II)-chlorid und
Palladiumchlorid (Katalysatorlösung) und einer wäßrigen Lösung von Natriumhydrogensulfat
(Beschleunigerlösung; NaHSO₄-Konzentration ist
höher als im Neutralisationsmittel) und unterwirft sie schließlich
einer direkten Anschlaggalvanisierung in einem galvanischen
Kupferbad, das 200 g/Liter Kupfersulfat und 50 g/Liter Schwefelsäure
enthält, bei einer Stromdichte von 1 A/dm² sowie
einer regulären Galvanisierung bei einer erhöhten Stromdichte
von 3,5 A/dm².
Eine Flachplatte wird gemäß Beispiel 8, jedoch unter Verwendung
von 8 Teilen Ruß hergestellt. Der spezifische Durchgangswiderstand
der Masse beträgt 850 Ohm · cm. Bei der anschließenden
Galvanisierung gemäß Beispiel 8 werden die in Tabelle VIII
genannten Ergebnisse erzielt.
Eine Flachplatte wird gemäß Beispiel 8 unter Verwendung von
100 Teilen des ABS-Harzes aus Beispiel 8 und 40 Teilen eines
Rußes mit einer Ölabsorption von 200 ml/100 g und einer
Oberfläche von 600 m²/g hergestellt. Der spezifische Durchgangswiderstand
der Masse beträgt 35 Ohm · cm. Bei der anschließenden
Galvanisierung gemäß Beispiel 8 werden die in
Tabelle VIII genannten Ergebnisse erzielt.
Eine Flachplatte wird gemäß Beispiel 8 unter Verwendung von
100 Teilen des ABS-Harzes aus Beispiel 8 und 150 Teilen eines
Rußes mit einer Ölabsorption von 95 ml/100 g und einer Oberfläche
von 120 m²/g hergestellt. Aufgrund der außerordentlich
großen Rußmenge wird das Kneten erschwert, und es entsteht eine
sehr brüchige Flachplatte. Der spezifische Durchgangswiderstand
der Masse beträgt 720 Ohm · cm. Bei der anschließenden
Galvanisierung gemäß Beispiel 8 werden die in Tabelle VIII
genannten Ergebnisse erzielt.
Eine Flachplatte wird gemäß Vergleichsbeispiel 5, jedoch
unter Verwendung von 40 Teilen Ruß hergestellt und dann galvanisiert.
Der spezifische Durchgangswiderstand der Masse beträgt
1,8×10¹⁰ Ohm · cm. Die Ergebnisse sind in Tabelle VIII
genannt.
Eine Flachplatte wird gemäß Beispiel 8 unter Verwendung von
100 Teilen des ABS-Harzes aus Beispiel 8 und 40 Teilen eines
Rußes mit einer Ölabsorption von 300 ml/100 g und einer Oberfläche
von 350 m²/g hergestellt und dann galvanisiert. Der
spezifische Durchgangswiderstand der Masse beträgt
3,5×10⁶ Ohm · cm. Die Ergebnisse sind in Tabelle VIII genannt.
Eine Flachplatte wird gemäß Beispiel 8, jedoch unter Verwendung
von 2 Teilen Ruß hergestellt und dann galvanisiert. Der
spezifische Durchgangswiderstand der Masse beträgt
8,9×10⁵ Ohm · cm. Die Ergebnisse sind in Tabelle VIII wiedergegeben.
Eine Flachplatte wird unter alleiniger Verwendung des ABS-Harzes
aus Beispiel 8 hergestellt und dann nach einem herkömmlichen
galvanischen Verfahren galvanisiert (Oberflächenbehandlung
- Entfetten - Ätzen - Neutralisieren - Katalysatorbehandlung
- Beschleunigerbehandlung - stromlose Metallabscheidung).
Die Ergebnisse sind in Tabelle VIII wiedergegeben.
Die in Tabelle IX genannten thermoplastischen Kunstharze und
Ruße werden in den dort genannten Mengenverhältnissen 8 Minuten
in einem Banbury-Mischer bei 200°C zu einer Masse geknetet,
die man dann zu einer Flachplatte von 70×140×2 mm formt.
Die Platte wird 10 Minuten bei 60°C in eine wäßrige Dispersion
getaucht, die 200 ml/Liter Toluol und 100 ml/Liter Trichloräthylen
enthält, um eine Vorätzung durchzuführen. Hierauf
spült man die Masse 15 Minuten bei 75°C mit einer warmen wäßrigen
Lösung, die 60 Gewichtsprozent Terpentin und 20 Gewichtsprozent
eines Netzmittels enthält, unterwirft sie 10 Minuten
bei 75°C einer Ätzbehandlung mit einer Ätzlösung, die
30 g/Liter Chromsäureanhydrid und 500 ml/Liter konzentrierte
Schwefelsäure enthält, neutralisiert mit dem Neutralisationsmittel
gemäß Beispiel 6, führt eine Behandlung mit der
Katalysatorlösung gemäß Beispiel 8 und eine Behandlung mit der
Beschleunigerlösung gemäß Beispiel 8
und dann direkt eine Anschlaggalvanisierung
in einem galvanischen Kupferbad, das 200 g/Liter Kupfersulfat
und 50 g/Liter Schwefelsäure enthält, mit einer Stromdichte
von 1 A/dm² sowie anschließend eine reguläre Galvanisierung
mit erhöhter Stromdichte von 3,5 A/dm² durch.
In den Versuchen 1 bis 7 und 13, in denen Polypropylen und
Polyester verwendet werden, führt man anstelle der Katalysatorbehandlung
eine Sensibilisierung mit einem Sensibilisator,
d. h. einer salzsauren Zinn(II)-chloridlösung, und anstelle der
Beschleunigerbehandlung eine Aktivierung mit einem Aktivator,
d. h. einer salzsauren Palladiumchloridlösung, durch.
Die in den Tabellen X und XI genannten verschiedenen thermoplastischen
Kunstharzgemische und Ruß werden geknetet und gemäß
Beispiel 11 zu Flachplatten geformt. Die Flachplatten
werden geätzt, neutralisiert, sensibilisiert und aktiviert
(bzw. in Tabelle XI einer Katalysator- und Beschleunigerbehandlung
unterworfen) und hierauf direkt einer Anschlaggalvanisierung
sowie regulären Galvanisierung unterworfen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung metallpartikelfreier, metallbeschichteter
Formteile aus einem rußhaltigen thermoplastischen Kunstharz mit einem
spezifischen Durchgangswiderstand von nicht mehr als 10³ Ohm · cm durch
direkte galvanische Metallabscheidung ohne vorherige stromlose Metallabscheidung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile
aus thermoplastischem Kunstharz und einem Ruß mit einer Ölabsorption
von nicht weniger als 200 ml/100 g und einer Oberfläche von nicht weniger
als 500 m²/g mit einem Gewichtsverhältnis Kunstharz : Ruß von 100 : 3 bis
100 : 100 hergestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als thermoplastisches Kunstharz ein Copolymerisat aus einem
Vinylcyanid, einer aromatischen Vinylverbindung und einem
konjugierten Dienkautschuk verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als thermoplastisches Kunstharz ein Polypropylenharz, ein
Polyäthylenharz, ein Vinylchloridharz, ein Polystyrolharz,
ein Polycarbonatharz, ein Methacrylharz, ein Polysulfonharz,
ein Polyacetalharz, ein Polyphenylenoxidharz oder ein
Polyamidharz verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als thermoplastisches Kunstharz ein Copolymerisat aus
einer aromatischen Vinylverbindung und einem Vinylcyanid,
ein Äthylen-Vinylacetat-Harz, ein Gemisch aus einem Polyphenylenoxidharz
und einem Polystyrolharz oder ein Gemisch
aus einem Polypropylenharz und einem Polyäthylenharz verwendet
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als thermoplastisches Kunstharz ein Gemisch aus einem Copolymerisat
eines Vinylcyanids, einer aromatischen Vinylverbindung
und eines konjugierten Dienkautschuks sowie einem, zwei
oder mehreren Kunstharzen aus der Reihe der Vinylchloridharze,
Polycarbonatharze, Methacrylharze, Polysulfonharze, Polyacetalharze,
Copolymerisate aus aromatischen Vinylverbindungen und
Vinylcyaniden und Polyphenylenoxidharze verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Gewichtsverhältnis von thermoplastischem Kunstharz
zu Ruß von 100 : 5 bis 70 angewendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der spezifische Durchgangswiderstand nicht mehr als 10² Ohm · cm
oder weniger beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Formteil vor dem galvanischen Beschichten geätzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Formteil vor dem galvanischen Beschichten geätzt und
neutralisiert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Formteil vor dem galvanischen Beschichten geätzt und neutralisiert,
mit einem Katalysator und mit einem Beschleuniger
behandelt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Formteil vor dem galvanischen Beschichten geätzt,
neutralisiert, sensibilisiert und aktiviert wird.
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