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Grilltisch, insbesondere für die Benutzung im Freien
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Die Erfindung betrifft einen Grilltisch mit einem als Hohlzylinder
ausgebildeten zentralen Tischbein und einer auf dem oberen Rand des Hohlzylinders
aufliegenden vorzugsweise runden Tischplatte, die eine zentrale Bohrung aufweist,
in die eine in den Innenraum des Tischbeins hineinragende Grilleinheit mit Aschetopf,
Feuerrost und Grillrost einsetzbar ist.
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Ein solcher Grilltisch ist z. B. aus dem deutschen Gebrauchsmuster
740 216 bekannt geworden. Solche Grilltische sollen vorzugsweise im Freien verwendet
werden, und es ist wünschenswert, daß diese Grilltische auch längere Zeit im Freien
stehen bleiben können. Daraus ergibt sich das Problem der Witterungsbeständig-
keit,
insbesondere der Tischplatte. Bisher waren die Tischplatten solcher Grilltische
als Betonplatten ausgeführt. Diese aus Beton bestehenden Tischplatten sind zwar
witterungsbeständig, es hat sich jedoch gezeigt, daß sie häufig die große von der
Grilleinheit entwickelte Hitze im Bereich ihres Innenrandes nicht aushalten und
platzen. Ein weiterer Nachteil dieser Betonplatten besteht darin, daß sie ein unschönes
äußeres Aussehen haben, wenn sie nicht mit Farbe dekoriert sind. Sobald sie aber
mit Farbe dekoriert werden,-ergibt sich das Problem, daß diese wiederum nicht witterungsbeständig
ist und darüber hinaus auch die große Hitze nicht aushält. Schließlich besteht ein
weiterer Nachteil dieser bekannten, aus Beton bestehenden Tischplatten darin, daß
sie sehr großes Gewicht haben und deshalb nur schwer transportiert werden können.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen Grilltisch
der eingangs genannten Gattung so auszubilden, daß er trotz großer Witterungsbeständigkeit
ausreichend hitzebeständig ist und ohne die Inanspruchnahme von Hebezeugen noch
transportierbar ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
bei einem Grilltisch der eingangs genannten Gattung die Tischplatte ein tragendes
Tischplattenunterteil und eine Deckschicht aus witterungsh,eständigem Material aufweist,
wobei das Tischplattenunterteil aus Kunststein besteht, der aus Baustoff folgender
Zusammensetzung hergestellt ist: a) etwa 50 bis 58 Gewichtsprozent Blähton mit unterschiedlicher
Korngröße zwischen 0 und etwa 8 mm b) 26 bis 30 Gewichtsprozent Zement und c) 13
bis 18 Gewichtsprozent Wasser.
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Die erfindungsgemäße Ausführung einer Tischplatte hat den großen Vorteil,
dE.ß diese Tischplatte extrem hitzebeständig ist, daß also die Gefahr der Zerstörung
der Tischplatte durch Wärmerisse
ausgeräumt ist und daß darüber
hinaus eine erfindungsgemäß ausgeführte Tischplatte bei gleicher Festigkeit und
Witterungsbeständigkeit sehr viel geringeres Gewicht aufweist als die bekannten,
aus Beton bestehenden Tischplatten. Die gute Hitzebeständigkeit ist umso überraschender
als sich diese bei Verwendung an sich hochhitzebeständiger Zuschlagstoffe, wie Schmelzkorund,
nicht erreichen läßt.
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Der erfindungsgemäß verwendete Blähton ist an sich bekannt. Er wird
aus Naturton durch Mahlen, Trocknen, Granulieren und Brennen im Drehrohrofen bei
hohen Temperaturen, z.B. über 12000C, hergestellt. Nach Maßgabe des verwendeten
Ausgangstons kann sich die Rezeptur innerhalb der angegebenen Grenzen etwas ändern.
Bei Verwendung eines Blähtons,der aus Naturton der in Tab. I angegebenen Zusammensetzung
und Brennen-bis 1250 bis 13000C hergestellt worden ist, ergeben sich die aus Tab.
II ersichtlichen Rezepturen in Gewichtsprozent, die sich auf eine Frischbetonrohdichte
von etwa 1300 kg/m3 beziehen.
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Tab. I. Zusammensetzung des Ausgangstons Gew.-% SiO2 54 bis 59 Al203
23 bis 26 Fe2 0 3 6 bis 8 CaO+MgO 3 bis 8 SO3 0 bis 1 S max. 1 K2O 1 bis 3 Na2 0
max. 1 Tab. II. Rezepturen in Gew.-% Allgemeine Bevorzugte Besonders bevorzugte
Dosierung Dosierung Dosierung Blähton, Körnung 4/8 mm 24 bis 28 25 bis 27 26,4 Blähton,
Körnung 0/4 mm 26 bis 30 28 bis 30 29,3 Zement PZ 45 F 26 bis 30 28 bis 30 28,9
Wasser 13 bis 18 14 bis 16 15,4
Erfindungsgemäß finden als Zement
die üblicherweise bei der Betonherstellung verwendeten Zementarten, vorzugsweise
Portlandzement, Verwendung.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hat
der Baustoff, aus dem der Tischplattenunterteil hergestellt ist, folgende Zusammensetzung:
a) 26,4 Gew.% Blähton der Korngröße 4 bis 8 mm b) 29,3 Gew.% Blähton der Korngröße
0 bis 4 mm c) 28,9 Gew.% Portlandzement 450 F DIN 1164 d) 15,4 Gew.% Wasser.
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Es hat sich gezeigt, daß bei exakter Einhaltung dieser Zusammensetzung
die höchste Hitzebeständigkeit erzielbar ist.
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Um die Festigkeit der Tischplatte zu erhöhen, insbesondere dann, wenn
es sich um eine Platte mit Durchmessern von einem Meter und mehr handelt, ist es
vorteilhaft, das Tischplattenunterteil mit einer Stahlarmierung zu versehen.
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Als witterungsbeständige Deckschicht auf dem Tischplattenunterteil
eignen sich in besonderer Weise Keramikplatten, die auf dem Tischplattenunterteil
aufgeklebt werden und vorzugsweise frostsicher gebrannt und glasiert sind.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß diese
Keramikplatten aus Keramikmasse der in Tab. III angegebenen Rezepturen bestehen.
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Tab. III.
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Rezeptur, Gew.% I II III Schamotte, 0 bis 1 mm Körnung 45 bis 65
60,0 62,6 Tonerde, calciniert 0 bis 6 2,4 4,8 Walmeroder Ton, feingemahlen 10 bis
20 14,6 16,3 (halbfett, weißbrennend) geschlämmter Kaolin 10 bis 20 13,0 16t3 Flußmittel
0 bis 1*5 10,0
Bei (I) handelt es sich um die allgemeine Rezeptur.
Bei (II) ist der Tonerdegehalt reduziert, jedoch macht dies die Verwendung von Flußmittel
erforderlich. Hierdurch kann die Brenntemperatur erniedrigt werden. Die besonders
bevorzugte Rezeptur ist aus (III) ersichtlich.
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Der Kaolin besteht z.B. aus 94 Prozent Tonsubstanz, 4 Prozent Quartrund
2 Prozent Wasser.
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Des weiteren können solche Segmentteile aus steingutähnlichem Material
durch Gießen, Pressen oder Drehen hergestellt werden.
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Dieser Werkstoff eignet sich besonders zur Herstellung von Reliefplatten
für die Oberfläche des Grilltisches.
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Eine besonders hitze- und witterungsbeständige Füllmasse für die Fugen
zwischen den Keramikplatten besteht aus 2 Gewichtsteilen Portlandzement, 1 Gewichtsteil
Schmelz zement, 3 Gewichtsteilen Wasser und 1 Gewichtsteil bauchemischer Emulsion.
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Als Portlandzement wird vorzugsweise PZ 45 F verwendet.
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Bei der bauchemischen Emulsion handelt es sich z.B. um eine übliche
Baumörtel-Emulsion auf Kunststoffbasis, die zur Herstellung geschmeidiger Putzmörtel
geeignet ist.
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Schließlich ist es vorteilhaft, für die zentrale Bohrung der Tischplatte
eine Abdeckplatte vorzusehen, um damit die üblicherweise aus Eisen bestehenden Teile
der Grilleinheit vor Witterungseinflüssen und vor Rost zu schützen. Eine solche
Abdeckplatte besteht vorzugsweise aus dem selben Keramikwerkstoff wie die Keramikplatten.
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Um die mit der Erfindung erzielte gute Transportierbarkeit der Tischplatte
in großem Umfang ausnutzen zu können, wird weiterhin vorgeschlagen, daß das als
Hohlzylinder ausgebildete Tischbein aus mehreren, zentrisch aufeinandergesetzten
Ringen aufgebaut ist. Dadurch wird auch dieser Teil des Grilltisches leicht transportierbar,
obwohl er als Ganzes relativ schwer sein muß, um eine gute Standfestigkeit des Grilltisches
zu gewährleisten. Deshalb bestehen die einzelnen Ringe vorzugsweise aus Beton.
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Im weiteren bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen Tischplattenunterteils und ist dadurch gekennzeichnet, daß
der gut durchmischte Baustoff in eine Form eingestampft wird, an der Oberfläche
geglättet und danach getrocknet wird. Dieses Herstellungsverfahren hat den Vorteil
großer Einfachheit und verlangt insbesondere keine aufwendigen Vorrichtungen oder
Werkzeuge.
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Im weiteren bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung
von Keramikplatten für die Tischplatte, das durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet
ist: a) die Keramikmasse wird in einem Knetmischer aufbereitet b) die Keramikmasse
wird in eine Form mit einer Bodenplatte aus Gips und einem Holzrahmen eingeformt
c) die eingeformte Masse wird in der Form geglättet d) nach mehreren Stunden Wartezeit
wird der Formling in der Form gewendet e) der Formling wird bei 900 "C geglüht
f)
die Keramikplatte wird mit Dekor versehen g) auf die Keramikplatte wird eine Porzellanglasur
aufgebracht und sie wird bei 1400 OC reduzierend gebrannt.
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Weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Grilltisches und der Verfahren
zu seiner Herstellung werden im Rahmen der Erläuterung eines Ausführungsbeispiels
anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 einen Grilltisch mit einer ringförmigen
Tischplatte in Schrägansicht von oben, Fig. 2 eine Draufsicht auf den Grilltisch
gemäß Pfeilrichtung II in Fig. 1 mit einer eingesetzten Abdeckplatte, Fig. 3a und
3b Draufsicht und Querschniltdurch eine Form zur Herstellung eines Tischplattenunterteils
für die ringförmige Tischplatte gemäß Fig. 1, Fig. 4 einen Querschnitt durch den
oberen Teil eines Grilltisches gemäß Fig. 1 mit eingesetzter Grilleinheit und abgehobener
Abdeckplatte, Fig. 5 eine Seitenansicht der axial auseinandergezogenen Einzelteile
des Tischbeines des Grilltisches gemäß Fig. 1, Fig. 6a und 6b eine Form zurHerstellungvon
Keramikplatten für die Tischplatte des Grilltisches gemäß Fig. 1 in Draufsicht und
im Querschnitt und Fig. 7a und 7b Draufsicht undQuerschnitteiner Form für die Herstellung
einer Abdeckplatte für den Grilltisch.
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Bei dem in Fig. 1 im Schrägbild dargestellten Grilltisch ist ein die
Form eines Hohlzylinders aufweisendes zentrales Tischbein mit 40 bezeichnet. Auf
dem oberen Rand dieses Tischbeines ruht eine kreisringförmige Tischplatte 18, in
deren zentraler Bohrung eine in ihrer Gesamtheit mit 46 bezeichnete Grilleinheit
eingesetzt ist, die in den Innenraum des Tischbeins 40 nach unten hineinragt (vergleiche
Fig. 4). Von dieser Grillein-
heit 46 ist in Fig. 1 nur ein Grillrost
56, der diese Einheit nach oben abschließt, zu sehen. Die Grilleinheit 46 hängt
an Radialzapfen 61 in einem Einsatzring 60, der in einem Bund der Zentralbohrung
der Tischplatte 18 zentriert ist.
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Zwischen dem vorzugsweise aus Metall bestehenden Einsatzring 60 und
dem Bund der Tischplatte 18 ist zur Wärmeisolierung ein Asbestring 62 eingelegt.
Die Oberseite der Tischplatte 18 ist durch Radialfugen 29 in sechs Ringsektoren
aufgeteilt, die in ihrer Gänze jeweils Keramikplatten 13 sind, die die Oberseite
der Tischplatte 18 bilden. Diese Keramikplatten 13 sind auf einen ringförmigen Tischplattenunterteil
19 (vergleiche Fig. 4) aufgeklebt. Das zylindrische Tischbein 40 besteht aus einem
unteren Betonring 27, einem oberen Betonring 26 und einem zwischen diesen beiden
Ringen angeordneten Metallring 42, der die Verbindung zwischen diesen beiden Betonringen
26, 27 herstellt. Der obere Betonring 26 kann nochmals in zwei Teilringe unterteilt
sein. Dieser obere Betonring 26 weist eine Durchbrechung 37 auf, durch die ein Zugregler
53 nach außen geführt ist, der zur Steuerung der der Grilleinheit 46 zugeführten
Zugluft dient. Der Metallring 42 weist mehrere über seinen Umfang verteilte Durchbrechnungen
45 auf, die der Zuführung von Zugluft in das Innere des zylinderförmigen Tischbeines
40 dienen. Der Metallring 42 kann in der Weise ausgebildet sein, daß er aus zwei
tragenden Metallringen 43 besteht, die an ihrem Außenumfang mit vertikal ausgerichteten
Metalllamellen 44 versehen sind. Die Durchbrechungen entstehen dann als Zwischenräume
zwischen den Metallamellen 44 (vergleiche Fig. 5). Die Betonringe 26 und 27 können
an ihren Stirnkanten und insbesondere an ihren Zentrierfugen ebenfalls mit Metallringen
versehen sein.
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Das Tischplattenunterteil 19 besteht aus Kunststein, der aus Baustoff
der im allgemeinen Teil der Beschreibung angegebenen Zusammensetzung hergestellt
ist. Die Herstellung des Tischplattenunterteils 19 erfolgt mit Hilfe der in Fig.
3a und 3b gezeigten Form 22. In diese Form 22 wird zentrisch ein Kern 21 eingelegt
und
danach eine aus Baustahlgewebe 23 und Bewehrungsringen 24 bestehende Stahlarmierung.
Danach wird die Baustoffmasse, die aus Blähton, Zement und Wasser besteht in die
Form eingestampft und an ihrer Oberfläche geglättet. Um das fertige Tischplattenunterteil
19 zu erhalten, braucht der Formling nur noch getrocknet zu werden. Nach dem Trocknen
werden auf das Tischplattenunterteil 19 mittels eines Universalklebers, z.B. eines
hochwertigen Kontaktkiebers auf Polychloroprenbasis, die Keramikplatten 13 aufgeklebt.
Es werden danach die-Fugen 29 (vergleiche Fig. 2) mit einer Füllmasse aus einer
Mischung von Normalzement, Schmelzzement, Wasser und bauchemische Emulsion ausgegossen.
Die so entstandene Tischplatte 18 wird dann noch an ihrer äußeren und inneren Umfangsfläche
mit einer Verputzschicht 28 (vergleiche Fig. 4) versehen. Hierzu wird vorzugsweise
ein Putz folgender Zusammensetzung verwendet.
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Gewichtsteile Portlandzement Quarzmehl Quarzsand 1. Schicht 1 1,5
1,5 2. Schicht 1 3 In Fig. 6a und 6b ist eine Form zur Herstellung einer ringsektorförmigen
Keramikplatte 13 gezeigt. Diese Form besteht im wesentlichen aus einer Bodenplatte
11 aus Gips und einem daraufliegenden, die Kontur der herzustellenden Keramikplatte
aufweisenden Holzrahmen 10. Die Keramikmasse aus Schamotte, Tonerde, Ton und Kaolin
wird in einem Knetmischer hergestellt und mit der Hand in den Holzrahmen 10 eingeformt.
Danach wird mit einer Metallschiene abgezogen und mit einem Filzbrett verrieben.
Anschließend erfolgt eine Glättung der Oberfläche. Die Bodenplatte 11 entzieht der
Keramikmasse die Feuchtigkeit, weshalb sich der Holzrahmen 10 nach etwa zwei Stunden
abnehmen läßt. Nach etwa weiteren fünf Stunden wird der Formling der Keramikplatte
13 auf der Bodenplatte 11 umgedreht, damit die spätere -Oberseite plan aufliegt
und sich nicht mehr verzieht.
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In ähnlicher Weise erfolgt die Herstellung der Abdeckplatte 12, wie
es in Fig. 7a und 7b gezeigt ist. Die Form für die bdeckplatte 12 besteht aus einer
Bodenplatte 16 aus Gips und einem Metallring 14, der um den Formdurchmesser der
Bodenplatte 16 herumgelegt und mittels einer Verschraubung 34 verspannt ist. Ins
Zentrum der Form für die Abdeckplatte 12 wird eine Lochform 15 eingelegt, um das
zentrale Griffloch in der Abdeckplatte 12 frei zu lassen. Danach wird in gleicher
Weise, wie bei der Herstellung der Keramikplatten Keramikmasse in die Form gegeben.
Die Wärmebehandlung der getrockneten Formlinge ist für die Keramikplatten und für
die Abdeckplatte in beiden Fällen die gleiche und ist weiter oben bereits beschrieben
worden Die erfindungsgemäße Ausführung eines Grilltisches und die angegebenen Verfahren
zu seiner Herstellung sind nicht auf die beschriebene ringförmige Tischplattenform
beschränkt.
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Vielmehr kann sowohl die äußere als auch die innere Kontur der Tischplatte
polygonal oder oval sein.