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Hebevorrichtung für mit Dickstoffen versetzte Abwässer oder dergleichen
Die Erfindung betrifft eine Hebevorrichtung für mit Dickstoffen versetzte Abwässer
oder dergleichen, bestehend aus wenigstens einer Einlaufkammer, einem daran über
eine RUckschlagklappe angeschlossenen Sammelraum und einer Pumpe, wobei der Sammelraum
eine Rückstauklappe aufweist und über eine Trennvorrichtung mit rechenartig angeordneten
Elementen an eine mit dem Pumpensumpf in Verbindung stehende sowie gegenüber diesem
absperrbare Druckleitung der Pumpe angeschlossen ist.
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Bei einer derartigen Hebevorrichtung fließen die Abwässer zunächst
in die Einlaufkammer und von dort in den Sammelraum. Ein Teil der flüssigen Bestandteile
gelangt über die Trennvorrichtung und die Druckleitung in den Pumpensumpf.
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Dickstoffe werden an der Trennvorrichtung von den rechen.-artig angeordneten
Elementen zurückgehalten. Wenn Sammelraum bzw. Pumpensumpf bis zu einer bestimmten
Höhe gefüllt sind, wird die Pumpe eingeschaltet, die das im Pumpensumpf befindliche
Abwasser durch die Druckleitung in den Sammelraum und von dort mit den vorhandenen
Dickstoffen durch die Rückstauklappe wegfördert. Dabei wird die Rückschlagklappe
zwischen Einlaufkammer und Sammelraum geschlossen.
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Bei einer bekannten Hebevorrichtung (DE-AS 19 22 050) sind die Elemente
der Trennvorrichtung vertikal nebeneinander angeordnet und gegen den Sammelraum
durch eine unten offene Haube abgedeckt. Deswegen können die mit Dickstoffen versetzten
Abwässer nur von unten an bzw. in die Trennvorrichtung gelangen. Das kann insbesondere
bei geringer Füllung des Sammelraums deswegen zu Schwierigkeiten fUhren, weil sich
Dickstoffe unter der Abdeckhaube festsetzen können, die bei steigendem Füllungsgrad
des Sammelraums nicht mehr in den Sammelraum geschwemmt werden und dadurch die Trennvorrichtung
verstopfen können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, derartige Verstopfungen zu verhindern
und eine Hebevorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung funktionell zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Elemente der Trennvorrichtung
horizontal und zum Sammelraum hin schräg nach unten geneigt angeordnet sind.
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Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung können die Elemente
ebene und zueinander parallele Außenseiten besitzen. Der lichte Abstand der Elemente
untereinander sollte im wesentlichen gleich der Dicke der einzelnen Elemente sein.
Zweckmäßig ist eine Anordnung, bei der die Elemente in einer horizontalen Projektion
deckungsgleich angeordnet sind. Im übrigen können die Elemente an einem Rahmen gehalten
sein,
der an einer zugeordneten Wandung des Sammelraums befestigbar ist. Stets empfiehlt
es sich, die Elemente frei in den Sammelraum vorstehen zu lassen, d.h. auf eine
Abdeckhaube zu verzichten.
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Die mit der Erfindung erreichten Vorteile werden insbesondere darin
gesehen, daß Verstopfungen der Trennvorrichtung zuverlässig vermieden werden. Durch
die horizontale Anordnung und Schrägstellung der Elemente werden Dickstoffe, die
von den Elementen zurückgehalten werden, stets wieder in den Sammelraum zurückgeschwemmt,
und zwar auch und gerade bei steigender Füllung des Sammelraums. Bei Inbetriebnahme
der Pumpe werden die aus dem Pumpensumpf geförderten Abwässer in den unteren Teil
des Sammelraums gedrückt, so daß auch dort abgelagerte Dickstoffe erfaßt und durch
die RUckstauklappe aus dem Sammelraum weggespült werden.
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Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel
der Erfindung erläutert; es zeigen: Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Schnitt
durch eine Hebevorrichtung, Fig. 2 eine Ansicht einer Trennvorrichtung, Fig. 3 einen
Schnitt in Richtung III - III durch den Gegenstand nach Fig. 2.
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Die dargestellte Hebevorrichtung weist an einem Gehäuse eine Be- und
Entlüftungsleitung 1 sowie eine Zulaufleitung 2 für die Abwässer und Dickstoffe
auf. Die Zulaufleitung 2 leitet die ankommenden Abwässer und Dickstoffe in eine
Einlaufkammer 3, deren der Zulaufleitung 2 gegenüberliegender Abschnitt 3a einer
Gehäusewand schräg von oben nach unten verlaufend angeordnet ist. An diesem schrägverlaufenden
Abschnitt 3a ist auf der der Einlaufkammer 3 abgewandten Wandseite eine Rückschlagklappe
4 schwenkbar angeordnet, die eine in dem schrägverlaufenden Wandabschnitt befindliche
Öffnung 5 schließen kann. Die Rückschlagklappe 4 schwenkt allerdings unter der Wirkung
ihres Eigengewichtes in die dargestellte Offenstellung.
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Die in die Einlaufkammer 3 einfiießenden Abwässer und Dickstoffe fließen
durch die Öffnung 5 in einen Sammelraum 6.
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Aus dem Sammelraum 6 gelangen flüssige Bestandteile durch eine Trennvorrichtung
7 und ein Druckrohr 8 in eine als Kreiselpumpe ausgebildete Pumpe 9. Sie strömen
von hier aus weiter über das Saugrohr der Pumpe in einen Pumpensumpf 10.
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Im Druckrohr 8 befindet sich eine zwischen dem Sammelraum 6 und der
Pumpe 9 angeordnete Steuerkammer 11, in deren Verschlußdeckel eine Öffnung angeordnet
ist, durch die die flüssigen Bestandteile auch direkt vom Sammelraum 6 über das
Druckrohr 8 in den Pumpensumpf 10 gelangen können.
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Die Steuerkammer 11 nimmt ein mit einer Absperrkugel 12 versehenes
Riickschlagventil auf. Statt einer Absperrkugel kann auch eine mit einer Strömungsleitschale
versehene Rückschlagklappe verwendet werden. An der Innenwandung der Steuerkammer
ii sind als Führung für die Absperrkugel 12 dienende Rippen 13 angeordnet, deren
untere Enden Verdickungen lL aufweisen, welche verhindern, daß die Absperrkugel
12 den Durchfluß des Abwassers zur Pumpe 9 hin abschließt.
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Einzelheiten der Trennvorrichtung 7 ergeben sich aus den Figuren 2
und 3. Die Trennvorrichtung 7 besteht als einem Rahmen 18 mit Öffnungen 17 zum Befestigen
des Rahmens 18 an der zugeordneten Wandung des Sammelraums 6. Der Rahmen 18 trägt
horizontale, rechenartig angeordnete Elemente 15, die, wie sich insbesondere aus
Figur 3 ergibt, zum Sammelraum 6 hin schräg nach unten geneigt sind. Die Elemente
15 sind eben und besitzen zueinander parallele Außenseiten.
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Der lichte Abstand der Elemente 15 untereinander ist im wesentlichen
gleich der Dicke der einzelnen Elemente 15. Im übrigen ist die Anordnung so getroffen,
daß die Elemente 15 in einer horizontalen Projektion deckungsgleich angeordnet sind
und frei in den Sammelraum 6 vorstehen. Dadurch können Dickstoffe, die von der Trennvorrichtung
7 zurückgehalten werden, von den Elementen 15 in Richtung auf den Sammelraum 6 wieder
abfließen, und zwar unabhängig von der jeweiligen Füllung des Sammelraums 6.
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An der den Rahmen 18 tragenden Wandung ist ein düsenartig ausgebildeter
Leitungsabschnitt 16 angeordnet, dessen Düsenende auf die Rückseite der Rückschlagklappe
4 gerichtet ist.
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Das andere Ende des Leitungsabschnitts 16 steht mit dem Druckrohr
8 in Verbindung.
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Ferner weist der Sammelraum im Bereich seines Bodens 6c eine Rückstauklappe
19 auf, die den Sammelraum gegen eine mit einer Ablaufleitung 20 verbundene Ablaufkammer
21 abschließt.
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Die dargestellte Hebevorrichtung funktioniert wie folgt: Sobald dem
Pumpensumpf 10 soviel Abwasser zugeflossen ist, daß der Wasserspiegel den Wasserstand
23 erreicht hat, wird die durch einen Motor 24 antreibbare Pumpe 9 in Betrieb gesetzt.
Die Pumpe 9 fördert das Abwasser über ihr Saugrohr in das Druckrohr 8 und dementsprechend
auch in die Steuerkammer 11. Dabei wird die Absperrkugel 12 gegen den durch den
Rand der Öffnung im Verschlußdeckel gebildeten Ventilsitz gepreßt und die Öffnung
verschlossen.
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Das aus dem Druckrohr 8 durch die rechenartig horizontal angeordneten
Elemente 15 der Trennvorrichtung 7 in den Sammelraum 6 austretende Abwasser füllt
diesen an und öffnet dadurch die Rückstauklappe 19 zur Ablaufkammer, so daß der
Inhalt der Sammelkammer 6 durch die Ablaufleitung 20 abfließen kann.
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Figur 1 zeigt den Zustand nach Erreichen des Wasserstandes 22.
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Bei Inbetriebnahme der Pumpe 9 wird das von der Pumpe geförderte Abwasser
im Bereich der Trennvorrichtung 7 von den schräggestellten Elementen 15 zum Boden
6c des Sammelraums umgelenkt und unterspült dadurch die dort angesammelten Dickstoffe,
so daß auch diese in die Ablaufleitung 20 gedrückt werden.
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Ein Teil des von der Pumpe 9 geförderten Abwassers gelangt in den
Leitungsabschnitt 16 und spritzt aus diesem gegen die Rückwand der Rückschlagklappe
4, so daß diese schlagartig die Öffnung 5 verschließt, so daß kein Abwasser und
keine Dickstoffe aus dem Sammelraum 6 in die Einlaufkammer 3 zurückgedrückt werden
können.
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Das während des Betriebes der Pumpe 9 der Hebevorrichtung zufließende
Abwasser staut sich zunächst in der Einlaufkammer 3, bis es durch einen Rechen 25
in einen Uberlaufkanal 26 in Richtung C in den Pumpensumpf 10 abfließen kann. In
manchen Fällen ist es jedoch möglich, auf den Uberlaufkanal und den Rechen zu verzichten,
nämlich dann, wenn das Volumen der Einlaufkammer ausreicht, um das während des Betriebes
der Pumpe zulaufende Abwasser zu speichern.
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Sobald der untere Wasserstand 22 im Pumpensumpf 10 erreicht ist, wird
die Pumpe 9 abgeschaltet. Die Rückschlagklappe 4 bewegt sich unter der Wirkung ihres
Eigengewichtes wieder
in die Offenstellung und die Rückstauklappe
19 schließt.
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Es versteht sich, daß auch mehrere Sammelräume mit zugeordneten Rückschlagklappen,
Rückstauklappen und Pumpen vorgesehen werden können, die gegebenenfalls wechselweise
gespült werden.