DE2820890A1 - Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von salpetersaeureestern mehrwertiger alkohole - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von salpetersaeureestern mehrwertiger alkoholeInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C201/00—Preparation of esters of nitric or nitrous acid or of compounds containing nitro or nitroso groups bound to a carbon skeleton
- C07C201/02—Preparation of esters of nitric acid
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Description
PATENTANWALT DR. HANS-GUNTHER EGGERT1 DIPLOMCHEMIKER
S KÖLN 51, OBERLÄNDER UFER 90
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren für die kontinuierliche Herstellung explosibler flüssiger Salpetersäureester
aus mehrwertigen Alkoholen, z.B. Nitroglycerin, Nitroglykol, Dinitrodiglykol etc. nach einem Kreislaufverfahren.
Dieses Verfahren ist erheblich sicherer als die bekannten absatzweise arbeitenden Verfahren oder kontinuierlich
arbeitenden Verfahren, die eine Zwischenlagerung großer Abfallsäuremengen erfordern.
Gemäß der bisher üblichen kontinuierlichen Verfahrensweise zur Herstellung von solchen Salpetersäureestern werden die
Nitriersäure und der Alkohol in einen Apparat eingeführt, der Abfallsäure enthält, in welcher der bei der Reaktion erhaltene
Salpetersäureester emulgiert wird. Der Apparat ist mit einem kräftigen mechanischen Rührwerk sowie mit einer
Kühlvorrichtung versehen.
Ein nachgeschalteter Separator trennt den Salpersäureester von der Abfallsäure. Diese Anordnung hat normalerweise ein
Fassungsvermögen von 500 - 2000 1.
Bei dem Verfahren der DE-PS 1 058 039, erfolgt die Nitrierung in einem Injektor, wobei die Nitriersäure diesem Injektor
unter Druck zugeführt wird, während der Alkohol durch die Injektorwirkung eingesaugt wird.
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Die Nitriersäure wird bei diesem Verfahren in einem separaten Lager unter Zuhilfenahme von Abfallsäure durch Zugabe
von frischer Mischsäure hergestellt, wie in Spalte 5, Absatz 5 erläutert. Hierbei ist die Zwischenlagerung großer
Volumina der Abfallsäure notwendig, damit man diese unter Zusatz von Mischsäure zu Nitriersäure aufbereiten kann.
Für diese Verfahrensweise ist es von selbstverständlicher Notwendigkeit, daß mindestens drei Abfallsäurekessel vorhanden
sind; im ersten wird die Abfallsäure gesammelt, im zweiten aufgestärkt und aus dem dritten in die Anlage gefördert.
Zur Durchführung der Nitrierung findet ein Injektor Anwendung, der durch Unterdruck und gleichzeitigem Zudosieren
eines inerten Gases, z.B. Stickstoff, Kohlenstoffdioxid oder
Luft eine Gasdispergierung in der flüssigen Phase und Emulgierung
des Nitriergemisches erzeugt und damit ein disperses System aus Gas, Reaktionsprodukten und Abfallsäure aufbaut.
Diese Gasdispersion kann durch Kompression und Dekompression wie bei den bekannten Emulsionstransporten von
Sprengölen zu Unfällen führen. Im weiteren Verlauf wird bei diesem Verfahren die Reaktionswärme in einen Kühler
abgeführt und der Salpetersäureester von der Abfallsäure
in einem anschließenden Separator getrennt.
Das Verfahren der DE-PS 1 135 876 verwendet zur Nitrierung von Salpetersäureestern eine Vorrichtung, bei der unter Aufprallen
der beiden Reaktionsteilnehmer aufeinander die Reaktion durchgeführt wird. Die Nitriersäure wird bei diesem
Verfahren aus Abfallsäure, die über eine Pumpenvorlage und eine Pumpe in einen Behälter gelangt, durch Hinzufügen von
Mischsäure hergestellt. Aus dieser Vorlage gelangt die fertige Mischsäure wieder in den Nitrierkreislauf. Diese Anordnung
benötigt eine Vorlage und einen Vorratsbehälter für
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Abfallsäure, die die Verweilzeit der zirkulierenden Abfallsäure
erheblich heraufsetzt. Hierbei sei noch erwähnt, daß der Vorratsbehälter zumindest mit einem Rührorgan ausgerüstet
werden muß, um aus Abfallsäure und frischer Mischsäure eine homogene Nitriersäure zu erzielen. Die anschliessende
Kühlung des Nitriergemisches und Abtrennung des Salpetersäureesters erfolgt in üblicher Weise. Durch die Pufferung
von Abfallsäure in den Vorratsbehältern ist auch dieses Verfahren nicht geeignet für wenig stabile Abfallsäuren,
wie sie z.B. bei der Herstellung von Dinitrodiglykol erhalten werden. Andererseits erscheint es wünschenswert in
Anbetracht der zahlreichen Unfälle selbst bei Zwischenlagerung stabiler Abfallsäuren, wie sie bei der Herstellung von
Nitroglycerin anfallen, generell eine Zwischenlagerung zu vermeiden. Diese Nachteile werden bei der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung vermieden. Gemäß der Erfindung wird der mehrwertige Alkohol in einem geschlossenen Kreislauf
aus aufgestärkter Abfallsäure nitriert. Dieser Kreislauf hat bevorzugt eine Verweilzeit von 2-5 Minuten und
die Strömung befindet sich im turbulenten Bereich bei einer Reynoldszahl zwischen 2 500 und 5000. Durch die hohe Umlaufgeschwindigkeit
der Nitriersäure in diesem Verfahren und durch das geringe Verweilzeitvolumen lassen sich mit diesem
Verfahren ebenfalls höherwertige Alkohole nitrieren, deren Abfallsäure schon nach geringer Zeit zu gefährlicher Zersetzung
führen kann.
Ferner werden bei diesem Verfahren keine inerten Gase in den Nitriergemischstrom eingesaugt, die zu gefährlicher Kompression
führen können. Bei dem beschriebenen Verfahren wird das Verhältnis Alkohol zu Mischsäure zwangsläufig über eine
Dosierpumpe konstant gehalten sowie der Alkohol über eine automatische unter Druck ansprechende Einspritzvorrichtung
in den Kreislauf der Nitriersäure eingegeben.
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Gegenstand der Erfindung ist das durch die Patentansprüche wiedergegebene Verfahren, mit dem die Nachteile der bekannten
Verfahren vermieden werden.
Die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird in der
Zeichnung erläutert.
Über den Mischinjektor 1, Kühler 3 und 4, Separator 5 und
Pumpe 6 wird eine Kreislaufströmung aus Abfallsäure aufrecht
erhalten, deren Volumendurchsatz mit Hilfe des Reglers FiCA konstant gehalten wird. Diese Kreislaufströmung
ist bei dem beschriebenen Verfahren leistungsunabhängig von 0-100 % immer konstant. In diesen Kreislauf wird mittels
Dosierpumpe 7 über das Mischsäurepuffergefäß 8 frische
Mischsäure mit Hilfe des Injektors 1 in den Kreislauf eingespritzt. Im Wärmetauscher 3 wird die bei der Vereinigung
der Mischsäure mit der Abfallsäure auftretende Mischungswärme abgeführt. Ebenfalls über die Dosierpumpe 7 wird der
Alkohol mit Hilfe des erzeugten Druckes über eine automatische Einspritzdüse 2 in den Kreislauf eingegeben. Diese
Anordnung garantiert ein zwangsmäßiges proportionales Dosieren der frischen Mischsäure im Verhältnis zum Alkohol.
Darüber hinaus werden die Mengen mit Hilfe einer Differenzdurchflußmeßeinrichtung
FIA überwacht. Die Wärmebilanz des Kreislaufes ist so bemessen, daß die durch die Nitrierung
entstehende Wärmetönung den Kreislauf nach der Mischdüse auf 20 - 40° C je nach Art des zu nitrierenden Alkohols erwärmt.
Der anschließende Kühler 4 kühlt das Nitriergemisch auf Raumtemperatur. Die Wärmetaucher 3 und 4 werden mittels
Kühlwasser in Richtung 3 nach 4 betrieben. Die Regelung erfolgt über einen TC und wird durch die Temperatur des
Säuregemisches nach dem Kühler 3 geführt. Die Kühlflächen der Kühler 3 und 4 sind so bemessen, daß durch die Kopplung
der Kühler die gewünschte Temperatur nach Kühler 4 erzielt wird. Dadurch wird gewährleistet, daß in jedem Fall vor der
Nitrierung an der Mischdüse 2 ein ausreichendes Potential an kalter Umlaufsäure vorhanden ist.
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Im Separator 5 wird der flüssige Salpetersäureester von der Abfallsäure getrennt und die Abfallsäure wieder in den Kreislauf
zur Pumpe 6 geschickt. Vor der Pumpe 6 wird die überschüssige Abfallsäure aus dem Kreislauf herausgenommen und
beliebig weit zur Aufbereitung transportiert. Nach Beendigung der Nitrierung oder bei Stromausfall wird mit Hilfe
des Puffergefäßes 8 automatisch das System mit frischer Mischsäure
leergefahren und dadurch auch instabile Abfallsäure aus dem System entfernt.
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Claims (7)
- PATENTANWALT DR. HANS-GUNTHER EGGERT1 DIPLOMCHEMIKERS KÖLN 51. OBERLÄNDER UFER 90Köln, den 11. Mai 1978 Nr. 7Josef Meissner GmbH & Co., Bayenthalgürtel 16-20, Köln 51Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Salpetersäureestern mehrwertiger AlkoholePatentansprüche,) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Salpetersäureestern mehrwertiger Alkohole durch Umsetzen derselben mit Nitriersäure, wobei in einen Kreislauf aus Abfallsäure, Nitriersäure und Nitriergemisch Mischsäure eingespritzt und nach Kühlung der Nitriersäure der Alkohol über eine Mischvorrichtung zugeführt wird, das Nitriergemisch gekühlt und in Salpetersäureester und Abfallsäure getrennt wird und die äquivalente Menge Abfallsäure aus dem Kreislauf entnommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß man das Volumen des Kreislaufs so klein hält, daß die im Kreislauf befindliche Abfallsäure in kürzester Zeit durch frisch gebildete Abfallsäure ersetzt wird und daß man wenigstens in dem Teil des Kreislaufs, in dem Nitriersäure bzw. Nitriergemisch vorliegt, eine turbulente Strömung aufrecht erhält.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das im Kreislauf befindliche Volumen an Abfallsäure innerhalb von etwa 2 bis 15 Minuten ausgetauscht wird.0*847/0107
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die turbulente Strömung durch eine hohe Umlaufgeschwindigkeit des Kreislaufs bei Reynold'sehen Zahlen von 2500 bis 5000 erzeugt wird.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennung des Nitriergemisches in einem Zentrifugalseparator erfolgt.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr der Mischsäure aus einem unter Druck stehenden Puffergefäß erfolgt, so daß bei Ausfall des Zwangskreislaufes das Nitriergemisch durch die nachströmende Nitriersäure bzw. Mischsäure in dem Separator verdrängt und hier getrennt wix*d.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zufluß der Abfallsäure vor Zugabe der Mischsäure konstant gehalten wird.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der konstante Volumenstrom der im Kreislauf umlaufenden Abfallsäure gegenüber dem in diesem Kreislauf eingebrachten mehrwertigen Alkohl und Mischsäure so groß ist, daß selbst bei unterschiedlichen Leistungen im Bereich von 10 - 100 % die hydraulischen Kenndaten des Systems weitgehend konstant sind, ohne daß man konstruktive Änderungen vornehmen muß.808847/0107
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