DE2819278A1 - Verfahren zur herstellung von pellets aus kohlenschlamm - Google Patents

Verfahren zur herstellung von pellets aus kohlenschlamm

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DE2819278A1
DE2819278A1 DE19782819278 DE2819278A DE2819278A1 DE 2819278 A1 DE2819278 A1 DE 2819278A1 DE 19782819278 DE19782819278 DE 19782819278 DE 2819278 A DE2819278 A DE 2819278A DE 2819278 A1 DE2819278 A1 DE 2819278A1
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Friedel Dipl Ing Isenhardt
Roland Dipl Phys Dr Pfeiffer
Helmut Preuss
Chatty Dipl Ing Dr Rao
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Kloeckner Humboldt Deutz AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
    • C10L5/00Solid fuels
    • C10L5/02Solid fuels such as briquettes consisting mainly of carbonaceous materials of mineral or non-mineral origin
    • C10L5/04Raw material of mineral origin to be used; Pretreatment thereof

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  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Treatment Of Sludge (AREA)

Description

  • Anlage zum Patentgesuch der
  • Klöchner-Humboldt-Deutz Aktiengesellschaft vom 20. April 1978 Verfahren zur Herstellung von Pellets aus Kohlenschlamm Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Pellets aus Kohlenschlamm, insbesondere Rohkohlenschlamm.
  • Bei einer üblichen Verwertung von Kohlenschlamm wird dieser entwässert, getrocknet und vorzugsweise in Mahltrocknungs-Anlagen als Brennstoff für Staubkohlenfeuerungen aufbereitet.
  • Der trend zu qualifizierter Aufbereitung von Kohle, beispielsweise durch Sortieren, Klassieren, Waschen etc.
  • sowie der Einsatz neuer Abbau- und Transportverfahren vor Ort, beispielsweise durch hydraulischen Abbau sowie hydraulischen Transport der Kohle, und schließlich auch die Notwendigkeit, zur Deckung des steigenden Energiebedarfes minderwertigere Abfallkohle zu verwerten, ergeben insgesamt ein höheres Aufkommen von Feinkohle, welches die vorhandenen Kapazitäten zur Verfeuerung von Staubhohle erheblich übersteigt.
  • Andererseits aber liegt ein Bedarf an stückigem Brennstoff vor, beispielsweise zum Betrieb von Gaserzeugern, als Brennstoff für Rostfeuerungen oder Wirbelschichtreaktoren sowie als Brennstoff für Sinteranlagen. hieraus ergibt sich die Forderung nach einem wirtschaftlichen Verfahren zur Herstellung von Pellets aus Kohl.enschlamm.
  • Es ist bekannt, zur Entwässerung von Kohlenschlamm ein Vakuum-Trommelfilter (DT-PS 11 77 572) zu verwenden, welches eine drehbare und teilweise i.n den Kohlenschlanim eintauchende Filtertrommel aufweist, auf deren Oberflctche sich ein Filterkuchen absetzt, welcher nach weiterer Drehung der Trommel durch einen Schaber von der Filteroberfläche abgehoben wird.
  • Eine zusätzliche Entwässerung und Trocknung des Filterkuchens erfolgt durch Hindurchleiten von Dampf, der über eine Dampfhaube auf den Filterkuchen gerichtet wird. Eine Formgebung des Filterkuchens zu Pellets findet jedoch nicht statt.
  • Aus der Patentschrift 21 28 949 (Spalte 2, unterer Absatz) ist ein Verfahren zur ilerstellung von staubförmigen Koks aus feinkörniger blähender Kohle bekannt geworden, wobei diese Kohle in einem senkrecht als Reaktor angeordneten Rohrsystem durch Luft, angereichert mit Sauerstoff, in mehreren Stufen entgast und zu Feinkoks verarbeitet wird.
  • Um ein Verbacken der Kohle und damit ei.n Verstopfen der Aggregate zu verhindern, müssen TemperaturstuSen, Verweilzeiten, Kohlensorte sowie Kohlekörnung äußerst sorgfältig aufeinander abgestimmt sein.
  • Hieraus ergeben sich eine Reihe von Schwierigkeiten.
  • Außerdem ist auch hier eine Formgebung des Produktes nicht vorgesehen. Der so erzeugte Koks kann daher entweder für pyrometallurgische Zwecke Verwendung finden, oder anschließend durch Pelletieren zu Pelletkoks für die Sinterung weiterverarbeitet werden, wie diese beispielsweise von Wenzel, Gudenau und Dwiwanto in "Aufbereitungs-Technik!" Nr. 4, 1975, Seite 194 bis in dem Aufsatz "Pelleikoks für die Sinterung" beschrieben wird.
  • Dabei wird als Nachteil empfunden, daß die hierfür benötigten Verfharensschritte vielfältig, wegen der Einhaltung einer Vielzahl von Parametern schwierig sowie teuer und wenig ergiebig sind Andererseits sind jedoch unkomplizierte Verfahren zur unmittelbaren Herstellung von Kohlepellets aus Kohlenschalmm nicht bekannt. Solche Herstellungsverfahren stehen offensichtlicht wegen einer Reihen von bisher für unüberwindlich gehaltenen Schwierigkeiten, welche letztenendes zu einer Voreingenommenheit i in der Fachwelt geführt haben, nicht zur Verfügung. Diese Schwierigkeiten beruhen hauptsächlich darin, daß die feinen Kohlepartikeln im feuchten Zustand keine genügenden Haftkräfte besitzen, um bei der Agglomeratbildung beispielsweise aus einem Filterkuchen zumindest eine solche Grünfestigkeit zu ergeben, die eine weitere Behandlung der Pellets beispielsweise durch Trocknung und Härtung zulassen würde. Dies wurde zumindest niemals erreicht. Zur Herstellung von Pellets aus Feinkohle benötigte man deshalb bisher aufwendige und teure konventionelle Verfahren, wie beispielsweise Brikettierung unter hohen Pressdrücken oder Aufbaugranulation durch Roll-Pelletierung.
  • Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, unter Überwindung dieser Nachteile ein unkompliziertes, wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung von Kohlenpellets aus Schlamm, insbesondere aus Rohkohlenschlamm,zur Verfügung zu stellen.
  • Dabei soll die verwendete Kohlensorte möglichst keinen Einfluß auf den Verfahrensgang haben, und die notwendige Aufbereitung zur Herstellung der Pellets soll mit den üblichen Mitteln einer Kohlenaufbereitungsanlage auf komplizierteste Weise möglich sein, insbesondere unter Vermeidung der Anwendung von hohen Presskräften oder der Roll-Pelletierung.
  • Die Erfindung besteht darin, daß der Schlamm i.n mindestens einer Entwässerungsform mit Hilfe eines vorzugsweise erhöhten Druckgefälles entwässert wird. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß Entwässerung sowie Formgebund aus einem einzigen Verfahrensschritt bestehen, wogegen bekannte Verfahren einen sehr viel höheren Aufwand erfordern. Dadurch wird das Verfahren nach der Erfindung umkompliziert, ökonomisch und kann darüberhinaus unter Verwendung handelsüblicher Filteraggregate durchgeführt werden.
  • Es ist bereits ein Verfahren zur Formgebund von feinkörnigen Eiseherzen bekannt, (DT-PS 19 20 219), wobei die in Schlammform vorliegenden Erze mit Hilfe einer Filterierentwässerung eine Formgebund erhalten, worauf die so gebildeten Formkörper dem Brennvorgang zugeführt werden.
  • Durch dieses Patent ist es zwar bekannt, dem Erzschlamm vor dem Filtrieren auch ein Additiv von feinkörnigem Brennstoff zuzugeben, und dann die gebildeten Formkörper durch eine Saugzugsinterung zu sintern, das bekannte Verfahren ist jedoch ausschließlich auf die Formgebund von Eisenerzen beschränkt, wobei ein Additiv von Brennstoff im Zusammenhang mit dem Agglomerationsprozeß der Erzpartikeln absolut ohne Bedeutung ist.
  • Eine Anregung, in gleicher oder ähnlicher Weise die Herstellung von Kohlen-Pellets aus Kohlenschlamm, insbesondere Rohkohlenschlamm zu versuchen, konnte daher die Fachwelt diesem Verfahren nicht entnehmen, insbesondere deshalb nicht, weil in Anbetracht der gegenüber Erzpartikeln sehr viel geringeren Haftkräfte der Kohle sowie in Anbetracht des bestehenden Vorurteils die Pelletierung durch Filtrierung von vornherein völlig aussichtslos erscheinen mußte.
  • Hieraus erklärt sich die Tatsache, daß trotz des Bedarfs an Pellets aus Kohlenschlamm bis zum Zeitpunkt der Erfindung ein adäquates Verfahren zu deren Herstellung aus der Schlamm-Pha se nicht bekanntgeworden ist.
  • Dies dürfte als Indiz dafür zu werten sein, daß die Fachwelt wegen der genannten Schwierigkeiten davor zurückschreckte, die Herstellung von Pellets durch Entwässerung von Kohlenschalmm überhaupt nur ill Erwägung zu ziehen I1it den überraschenden Ergebnis der Erfindung wird nunmehr dieses Vorurteil überwunden.
  • Eine vorzugsweise Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß die Pellets eine annähernd kubische Form aufweisen, deren Kantenlänge zWiSCllCfl 3 unil 15 mm, vorzugsweise zwischen 4 und 6 nut beträgt.
  • Es hat sich dabei herausgestellt, daß die kubische Formgebung der Pellets einen günstigen Einfluß sowohl auf das Ausformungsverhalten, als auch auf die Grünfestigkeit, auf das Filtrierverhalten sowie schließlich auf die Gasdurchlässigkeit einer Pelletschüttung hat.
  • Für die Festigkeit sowie für die Gasdurchlässigkeit der Pellets ist es dabei von Vorteil, wenn die durchschnittliche Kantenlänge eines Pellets zwischen 3 mm und 15 mm, vorzugsweise zwischen 4 mm und 6 mm beträgt.
  • Bei zu kleinen Pellets reduziert sich die Gasdurchlässigkeit einer Schüttung und verteuern sich gleichzeitig die Herstellungskosten. Bei zu großen Stücken erhöhen sich Bruchgefahr und Abrieb. Die angegebene Größenordnung umschließt daher einen Bereich, der je nach Kohlesorte und Aufbereitungszustand ein Optimum bezüglich Herstellkosten und Festigkeit darstellt.
  • Dabei kann der Schlamm eine Mischung ais verschiedenen Kohlesorten und/oder Koks enthalten.
  • Dies ist einer der gravierenden Vorteile der Erfindung, weil die Einhaltung bestimmter Kohlenqualitäten und/oder Kohlensorten nicht erforderlich ist.
  • Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Feststoffkonzentration des Schlammes zwischen 500 g/l und 1000 g/l, vorzugsweise zwischen 600 g/l und 700 g/l eingestellt ist.
  • Die Einhaltung dieser Trübekonzentration ist erfindungswesentlich, weil sich überraschenderweise herausgestellt hat, daß diese von maßgebenden Einfluß insbesondere auf die wichtigen Filtrier-, Ausformungs- und Grünfestigkeits-Eigenschaften der Pellets ist.
  • Darüberhinaus ist cs ebenfalls erfindungswesentlich, daß das Körnungsspektrum des Feststoffes im Schlamm vorzugsweise zwischen 1 mm und 0,01 mm liege, Von positivem Einfluß auf das Ergebnis ist es weiterhin, wenn dabei das Körnungsspektrum mindestens zwei bevorzugte Bereiche umfaßt, wovon ein gröberer Bereich mit mindestens 50 p vorzugsweise 60 % bis 70 / ein Kornband zwischen 1 mm und 0,05 mm mit annähernd 50 eg Anteilen zwischen 0,5 und 0,1 mm, ein feinerer Bereich mit maximal 50 %, vorzugsweise 30 % bis lSo % ein Kornband zwischen 0,75 bis 0,01 mm rnit annähernd 50 % Anteilen unter 0,05 mm aufweist.
  • Dabei wird die Klassierung vorteilhaft mittels Hydrozyklon vorgenommen.
  • Es kann hierbei auch zweckmäßig sein, daß verschiedenen Kohlensorten verschiedene Körnungsbereiche zugeordnet sind.
  • Dies trägt fallsweise dazu bei, daß eine Kohlensorte ohne weitere Aufbereitungsschritte wie Klassierung und/oder erkleinerung verwendet werden kann, während zur Einstellung des Kornspektrums eine andere Kohlensorte beiträgt. Dies wirkt sich günstig auf die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens aus.
  • Die Erfindung sicht weiter vor, daß dem Schlamm zur Verbesserung des Ausformungsverhaltens der Pellets Koks, vorzugsweise im größeren Körnungsbereich mit 3 % bis 10 %, vorzugsweise mit 4 % bis 6 % beigemischt wird.
  • Unter dem Begriff "Ausformungsverhalten" wird das Verhalten des Pellets beim Herauslösen aus der Entwässerungsform verstanden. Das Herauslösen soll zweckmäßig möglichst wenig Energie erfordern, und die Pellets sollen dabei sowie beim anschließenden Fall in eine Fangvorrichtung möglichst wenig Abrieb und Bruch erleiden. Ein optimale Ausformungsverhalten der Pellets ist daher sehr wichtig.
  • Zur Verbesserung dieses Ausformungsverhaltens kann dem SChlamm auch Graphit vorzugsweise zwischen 0,5 % bis 5 % beigemischt werden.
  • Ebenfalls günstig auf das Ausformungsverhalten wirkt es sich aus5 wenn dem Schlamm ei.ne geringe Menge, vorzugsweise 30 mg/l eines organischen Entspannungsmittels zugesetzt wird.
  • Eine Ausgestaltung des Verfahrens sieht weiter vor, daß dem Schlamm ein Additiv zur Stabilisierung der Pelletfestigkeit zugesetzt wird. Als ein solches Additiv kann dem Schlamm beispielsweise 5 % bis 10 % Feinstschlamm mit überwiegenden Anteilen vorzugsweise kleiner 0,040 mm zugesetzt werden.
  • Es hat sich ebenfalls als günstig herausgestellt, wenn dem Schlamm als Bindemittel eine Kohlenwasserstoffe enthaltende Substanz, vorzugsweise Bitumen-Melasse in Form einer Emulsion zugesetzt wird Durch eine Reihe von Versuchen konnte der Beweis erbracht werden, daß die Grünfestigkeit der Pellets durch Zugabe solcher Bindemittel signifikant verbessert wird. Dabei ist es zweckmäßig, aus der Auswahl der am Betriebsort zur Verfügung stehenden Bindemittel sowie in Anpassung an den zu bindenden Feststoff und seine spezifischen Eigenschaften wie stoffliche Qualität, Körnungsspektrum, Kornform etc., ein passendes Bindemittel sowie dessen optimale Zumischungsrate durch Auswahlversuche zu ermitteln. Die Surchführung solcher Tests ist Routine und kann von jedem Laboratoren leicht durchgeführt werden.
  • Dabei richtet sich die Wahl solcher Bindemittel nach dem örtlichen Angebot und dem Preis der entsprechenden Abfallproduk te- . Beispielsweise kann es vorteilhaft sein dem Schlamm bindige anorganische Stoffe wie beispielsweise Betonit etc. in einem Mengenanteil von ca. 0,1 % bis 1 % vorzugsweise von ca. 0,2 % bis 0,4 % zuzusetzen.
  • An orten wo beispielsweise Zellulose-Derivate als Abfallprodukte zur Verfügung stehen, kann es beispielsweise vorteilhaft sein, dem Schalmm solche organischen Substanzen, in einem Mengenanteil von ca. 0,01 % bis 0,1 %, vorzugsweise 0,03 ,% bis 0,05 zuzusetzen.
  • Fallweise kann es aber auch zweckmäßig sein, als Additiv ein hydraulisches Bindemittel wie beispielsweise Zement, Gips, Kalziumhydroxyd, Hochofenschlacke, etc. in einer Größenordnung zwischen 0,5 % und 10 %, vorzugsweise zwischen 1 % und 5 g zu verwenden. Denn di ese bewirken eine Aushärtung der Pe] lets.
  • Und schließlich können dem Schlamm auch tonerdehaltige Abfallprodukte, beispielsweise Rotschlamm, zugesetzt werden.
  • Gegebenenfalls ist es dabei wichtig, daß ein Bindemittel dem Schlarrm: unmittelbar vor und/oder während der Entwässerung zugesetzt wird. Dies trifft insbesondere für hydraulische Bindemittel wie Zement, Gips, Kalziumhydroxid, Hochofenschlacke, etc. zu, weil diese nach Zugabe von Wasser einen Erhärtungsprozeß verursachen.
  • Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Pellets zur Nachverdichtung einem Rollvorgang unterzogen werden.
  • Dabei wird die Grünfestigkeit signifikant verbessert, darüberhinaus wird durch Abrunden der Kanten der kubischen Form die Abriebempfindlichkeit der Pellets vermindert.
  • Bei dieser Nachverdichtung durch den Rollvorgang kann zusätzlich noch die Maßnahme vorgesehen seil, daß die Pellets mit einem Bindemittel benetzt werden Und schließlich kann noch eine weitere Verbesserung dadurch erzielt werden, daß die Pellets während der Nachverdichtung einer Trocknung sowie Härtung durch heißes Gas unterzogen werclen.
  • Im folgenden wird die Erfindung anhand eines B E I S P I E L S näher erläutert.
  • Dem Beispiel liegen orientierende Tastversuche zugrunde, welche zur Erfassung der wichtigsten Parameter der Erfindung durchgeführt wurden.
  • Als Versuchsgerät diente ein 0,25 m²-Trommelfilter, das mit einem handesüblichen Filtertuch bespannt war. Das Filtertuch hatte eine Maschenweite von 15/190 Mikron.
  • Die entsprechend der Erfindung erforderliche Entwässerungsform für die Herstellung geformter Pellets wird durch ein Formgitterband aus elastischem Kunststoff gebildet, welches zusammen mit der Trommel über deren Ansaugbereich herungeführt ist, und in dessen Zwischenräume mit den Abmessungen 5,5 x 4,5 mm sich der auf der Filteroberfläche absetzende Filterkuchen in Form von einzelnen kubischen Pellets einlagert.
  • Das Filter arbeitet mit einem Unterdruck von 25 Torr. Als Einsatzstoff wurde ein aus dem Ruhrgebiet stammender Steinkohlen-Rohschlamm verwendet. Die Kornanalyse des Originalgutes ist folgende: Tabelle I Korngröße Masseanteile Masseanteile mm % add. % größer als 1,0 1,3 1,3 1,0 bis 0,5 28,4 29,7 0,5 bis 0,3 18,5 48,2 0s3 bis 0,2 13,2 61,4 0,2 bis 0,1 19,3 80,7 0,1 bis 0,06 6,5 87,2 kleiner als 0,06 12,8 100,0 Der Aschengehalt der Fettkohle schwankt zwischen 14 % und 16 %.
  • Der Trübe wurde bereits zechenseitig ein Flockungsmittel mit einem Mengenanteil von 60 mg/l zugegeben.
  • Bei den anfänglichen Versuchen stellte sich heraus, daß diese Kohle für die Gewinnung von Pellets nach der Erfindung zu grob war. Die Pellets wiesen deshalb zu geringe Haftkräfte auf und zerfielen infolge zu geringer Grünfestigkeit beim Herauslösen aus der Entwässerungsform.
  • Deshalb wurde ein Teil der Kohle in einer Stabmühle ca. 3 Minuten lang aufgemahlen. Das Produkt hatte dann eine Kornzusammensetzung wie folgt: Tabelle II Korngröße Masseanteile Masseanteile mm % add. % größer als 0,75 0,8 0s8 0,75 bis 0,5 5,6 6,4 0,5 bis 0,25 12,2 18t6 0,25 bis 0,125 13,0 31,6 0,125 bis 0,063 11,6 43,2 0,063 bis 0,045 6,8 50,0 kleiner als 0,045 ca. 50 100,0 Die beiden Produkte, nämlich der Schlamm mit einer Korngrößenverteilung gemäß Tabelle I wurden zu je 50 % mit einem Schlamm der Korngröße gemäß der Tabelle II gemischt. Mit diesem Gut wurde durch weiteren Zusatz von Wesser eine Feststoffkonzentration in der Trübe von 650 bis 700 g/l angemaischt und mit 5 % CaCO3, auf Trockensubstanz bezogen, vermischt.
  • Die damit hergestellten Pellets hatten eine soweit verbesserte Grünfestigkeit, daß diese das Herauslösen aus den Entwässerungsformen im wesentlichen ohne größere Verluste überstanden.
  • Jedoch waren die Haftkräfte zwischen Pellet und Forawandung noch wesentlich zu hoch.
  • Die Feuchte der grünen Pellets betrug zwischen 21 und 24 Gewichts-%.
  • Bei weiteren Versuchen wurde Zellulose-Derivat in einer Konzentration von 0,03 % zugegeben. Die Haftkräfte zwischen den einzelnen Kohleteilchen innerhalb der Pellets, festgestellt durch Fallversuch, wurde dadurch um einen Faktor 2 gegenüber dem Zustand vor der Zugabe des Zellulose-Additivs erhöht.
  • Durch Beigabe von 30 mg/l Entspannungsmittel zur Trübe sowie 5 % Braunkohlenkoks mit einem Körnungsspektrum zwischen 1 und zur min wurde eine erhebliche Verbesserung des Ausformungsverhaltens erreicht. Nunmehr konnten die Pellets durch leichtes Klopfen ohen Schwierigkeit aus den Entwässerungsformen herausgelöst werden. Die mittlere Grünfestigkeit eines Pellets betrug bei dieser Versuchsreihe es. 5 N.
  • Durch Zugabe von 5 % Tonerdeschmelzzement konnte die kalte Druckfestigkeit nah Trocknungshärtung durch Warmluft bis auf 60 N je Pellet gesteigert werden.

Claims (22)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung von Pellets aus Kohlenschlamm, insbesondere Rohkohlenschlamm, d a d u r c h g e k e n nz e i c h n e t, daß der Schlamm in mindestens einer Entwässerungsform mit Hilfe eines vorzugsweise erhöhten Druckgefälles entwässert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pellets eine annähernd kubische Form aufweisen, deren Kantenlänge zwischen 3 und 15 mm, vorzugsweise zwischen 4 und 6 mm beträgt.
  3. 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlamm eine Mischung aus verschiedenen Kohlesorten und/oder Koks enthält.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Feststoffkonzentration des Schlammes zwischen 500 und 1000 g/l, vorzugsweise zwischen 600 und 700 g/l eingestellt ist.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Körnungsspektrum des Feststoffes im Schlamm vorzugsweise zwischen 1 mm und 0,01 mm liegt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, durch gekennzeicllnct, daß das Kornungsspektrum mindestens zwei bevorzugte Bereiche umfaßt, wovon ein größerer Bereich mit mindestens 50 %, vorzugsweise 60 % bis 70 % ein Kornband zwischen 1 mm und 0,05 mm mit annähernd 50 % Anteilen zwischen 0,5 und 0,1 mm, und ein feinerer Bereich mit maximal 50 % vorzugsweise 30 % bis 40 % ein Kornband zwischen 0,75 bis 0,01 mm mit annähernd 50 % Anteilen unter 0,05 mm aufweist.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Klassierung des Schlammes mittels Hydrozyklon vorgenommen wird.
  8. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Verschiedenen Kohlesorten verschiedene Körnungsbereiche zugeordnet sind.
  9. 9. Verfahren nach eineln der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schlamm zur Verbesserung des Ausformungsverhaltens der Pellets Koks vorzugsweise im gröberen Körnungsbereich mit 3 % bis 10 %, vorzugsweise mit 4 % bis 6 % beigemischt wird.
  10. 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schlamm zur Verbesserung des Ausformungsverhaltens der Pellets Graphit, vorzugsweise zwischen 0,5 % bis 5 % beigemischt wird.
  11. 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schlamm zur Verbesserung des Ausformungsverhaltens der Pellets eine geringe Menge, vorzugsweise 30 mg/l eines organischen Entspannungsmittels zugesetzt; wird.
  12. 12. Verfahren nach einen der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schlamm ein Additiv zur Stabilisierung der Pelletfestigkeit zugesetzt wird.
  13. 13. Verfahren nach dem Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Additiv 5 bis 10 % Feinstschlamm mit überwiegenden Anteilen kleiner 0,0110 mm verwendet wird.
  14. 111. Verfahren nach dem Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Additiv eine Kohlenwasserstoffe enthaltende Substanz, vorzugsweise Bitumen-Melasse in Form einer Emulsion verwendet wird.
  15. 15. Verfahren nach dem Anspruch 1S, dadurch gekennzeichnet, daß als Additiv bindige anorganische Stoffe wie beispielsweise Betonit etc. in einem Mengenanteil von ca. 0,1 % bis 1 %, vorzugsweise 0,2 % liis 0,4 J verwendet werden.
  16. 16. Verfahren nach dem Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Additiv organische Substanzen, beispielsweise Zellulose-Derivate in einem Mengenanteil von ca. 0,01 % bis 0,1 %, vorzugsweise 0,03 % bis 0,05 % verwendet werden.
  17. 17. Verfahren nach den Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet 5 daß als Additiv hydraulische Bindemittel wie beispielsweise Zement, Gips, Kalziumhydroxid, Hochofenschlacke etc. in einer Größenordnung zwischen 055 A und 10 %, vorzugsweise zwischen 1 % und 5 % verwendet werden.
  18. 18. Verfahren nach dem Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Additiv tonerdehaltige Abfallprodukte, beispielsweise Rotschlamm, verwendet werden.
  19. 19. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Additiv dem Schlamm unmittelbar vor und/oder während derEntwässerung zugesetzt wird.
  20. 20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Pellets einer Nachverdichtung durch einen Rollvorgang unterzogen werden.
  21. 21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Pellets bei der Nachverdichtung mit einem Bindemittel benetzt werden.
  22. 22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Pellets während der Nachverdichtung einer Trocknung sowie Härtung durch heißes Gas unterzogen werden.
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