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Visierscheibe, insbesondere für
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Motorrad-Schutzhelme Die Erfindung betrifft eine Visierscheibe, insbesondere
für Notorrad-Schutzhelme, bestehend aus einer biegsamen, nicht splitternden Kunststoff
scheibe mit einer Öffnung, in welche eine auswechselbare Sichtscheibe eingesetzt
ist.
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Visierscheiben mit auswechselbarer Sichtscheibe haben gegenüber Visierscheiben
ohne auswechselbare Sichtscheibe den Vorteil, daß die Sichtscheibe ausgewechselt
werden kann, wenn das Sichtfeld beispielweise durch Kratzer undurchsichtig geworden
ist. Außerdem kann die Vi-sierscheibe durch verschieden eingefärbte Sichtscheiben
den jeweiligen Lichtverhältnissen optimal angepaßt werden.
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Bei einer nach dem Stande der Technik (DE-GM 75 13 464 ) bekannten
Visierscheibe der genannten Art, bei der die Sichtscheibe aus Mineralglas besteht,
erfolgt die Befestigung der Sicht scheibe mittels eines im Umfangsbereich der Öffnung
angeordneten,
im Querschnitt S-förmigen Rahmens aus weichplastischem Gummi oder Kunststoff, der
mit einem Profilschenkel den Öffnungsrand von innen und mit dem anderen Profilschenkel
den Rand der Sichtscheibe von außen umfaßt.
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Zur zusätzlichen Sicherung wird dieser Rahmen von einer im Querschnitt
L-förmigen Abdeckung abgedeckt, die an der Außenseite der Visierscheibe befestigt
ist und den gesamten an der Außenseite der Visierscheibe liegenden Teil des Rahmens
abdeckt. Damit die Sichtscheibe nicht in das Innere des Schutzhelmes gedrückt werden
kann, sind die äußeren Abmessungen der Sichtscheibe größer als die inneren Abmessungen
der Öffnung in der Sichtscheibe.
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Die bekannte Befestigung der Sichtscheibe entspricht etwa der im Automobilbau
üblichen Befestigung von Windschutzscheiben und ist für die Verwendung an einer
Visierscheibe bei weitem zu schwer und aufwendig. Darüber hinaus engt die relativ
breite Rahmenkonstruktion mit Abdeckring das Gesichtsfeld stark ein.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, an der Visierscheibe der eingangsgenannten
Art die Befestigung der Sichtscheibe zu vereinfachen und zu verbessern. Insbesondere
soll der für die Befestigung der Sichtscheibe erforderliche konstruktive Aufwand
verringert werden und damit das Gewicht und die Herstellungskosten
verringert
werden Außerdem soll das Gesichtsfeld so wenig wie möglich eingeengt werden. Bei
alledem soll die Stabilität der Befestigung der Sichtscheibe nicht beeinträchtigt
werden Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ausgehend von einer Visierscheibe
der eingangs genannten Art vor, daß am Außenumfang der aus biegsamem Kunststoff
bestehenden Siihtscheibe eine nach auen vorstehende Doppellippe befestigt ist, die
von innen und außen am Rand der Öffnung anliegt.
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Bei der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Befestigung der Sichtscheibe
entfallen der bisher erforderliche Befestigungsrahmen aus Weichgummi oder dergleichen
und die zugehörige Abdeckung. Hierdurch wird die Kunstruktion erheblich vereinfacht.
Die am Außenumfang der Sichtscheibe befestigte Doppellippe nimmt weniger Raum in
Anspruch, als die bisher erforderliche Befestigungskonstruktion, so daß das Sichtfeld
weniger beeinträchtigt wird. Dadurch, daß die Doppellippe fest mit der Sichtscheibe
verbunden ist, ergibt sich ein ausgezeichneter Halt der Sichtscheibe in der Öffnung
der Visierscheibe. Durch die Doppellippe erhöhen sich bei entsprechender Stückzahl
die Herstellungskosten der Sichtscheibe gegenüber einer Sichtscheibe ohne eine solche
Doppellippe praktisch nicht. Die in die Öffnung der Visierscheibe einsetzbare
Sichtscheibe
kann demgemäß sehr preiswert angeboten werden, so daß auch weniger zahlungskräftige
Motorrad- und Mopedfahrer, insbesondere Jugendliche, sich einen Vorrat von geeigneten
Sichtscheiben zulegen können, mit denen sie die Visierscheibe ihres Schutzhelmes
den jeweiligen Sichtverhältnissen optimal anpassen können. Schließlich ermöglicht
es die erfindungsgemäß vorgeschlagene Befestigung ohne weiteres, eine geeignete
Sichtscheibe in alte, zerkratzte Visierscheiben einzusetzen, indem in die alte Visierscheibe
eine oeffnung mit entsprechenden Abmessungen geschnitten ; d, in welche die Sichtscheibe
eingesetzt wird.
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imine alteznative zweite Lösung der gestellten Aufgabe besteht darin,
daß am Innenumfang der Öffnung eine nach innen vorstehende Doppellippe befestigt
ist, die von innen und außen am Rand der Sichtacheibe anliegt. Bei dieser Art der
Befestigung ergeben sich im wesentlichen die gleichen Vorteile im Hinblick auf die
tinfachheit der Konstruktion und die Herstellungskosten.
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rinne besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor,
Qa die Doppellippe mit der Sichtscheibe bzw. mit der Kunststoffscheibe einstückig
verbunden ist. Demgemäß besteht bei dieser Ausführungsforin die Doppellippe aus
dem gleichen material wie die Sichtscheibe bzw. die Kunststoffscheibe,
welches
entsprechend biegsam und nachgiebig ist. Bei dieser Ausführungsform wird die Doppellippe
zweckmäßig gleich beim Herstellungsvorgang der Sichtscheibe bzw. der Kunststoffscheibe
angegossen.
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Die Doppellippe kann jedoch auch am Außenumfang der Sichtscheibe bzw.
am Innenumfang der Öffnung in der Kunststoffscheibe angesetzt sein. In diesem Falle
wird die Doppellippe als gesondertes Teil hergestellt und in geeigneter Weise, beispielsweise
durch Kleben, Schweißen oder dergleichen, befestigt. Auch in diesem Falle wird für
die Doppellippe ein Material verwendet, welches einerseits ausreichend biegsam und
nachgiebig ist und andererseits die für eine stabile Befestigung erforderliche Festigkeit
hat.
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Um die Stabilität der Befestigung der Sichtscheibe an der Visierscheibe
weiter zu verbessern, kann bei der oben erläuterten ersten Lösung die von außen
am Öffnungsrand anliegende Lippe dicker als die von innen am Öffnungarand anliegende
Lippe sein. Entsprechend kann bei der oben erläuterten zweiten Lösung die von innen
an der Sichtscheibe anliegende Lippe dicker als die von außen an der Sichtscheibe
anliegende Lippe sein. In beiden Fällen überträgt die jeweils dickere Lippe die
beispielsweise vom Winddruck auf die Sichtscheibe ausgeübten Kräfte zuverlässig
auf die Visierscheibe.
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Zur weiteren Erhöhung der Stabilität der Befestigung kann bei beiden
Lösungen die Sichtscheibe nach außen ballig gewölbt ausgebildet sein. Bei dieser
Ausbildung der Sichtscheibe preßt sich die Sichtscheibe bei elastischer Verformung
durch den Winddruck von innen gegen den Innenrand der Öffnung und erfährt dort eine
äußerst stabile Abstützung.
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Zwei Ausführungabeispiele der Erfindung werden im folgenden an Hand
der Zeichnung näher erläutert, in der Fig. 1 eine Gesamtansicht der an einem Sturzhelm
befestigten Visierscheibe, Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch die Vieierscheibe
und die Sichtscheibe bei Befestigung der Sichtscheibe nach der ersten Lösung und
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch die Visierscheibe und die Sichtscheibe bei
Befestigung der Sichtscheibe nach der zweiten Lösung zeigen.
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In der Zeichnung ist der Sturzhelm in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen
1 bezeichnet. An dem Sturzhelm 1 ist über Gelenke 2 eine Visierscheibe 3 hochschwenkbar
befestigt.
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Diese Visierscheibe 3 besteht aus einer biegsamen, nicht splitternden
Kunststoffscheibe. Die Visierscheibe 3 weist eine Öffnung auf, in welcher eine auswechselbare
Sichtscheibe 4 eingesetzt ist. Diese Sichtscheibe 4 ist nach außen ballig gewölbt
ausgebildet.
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Beim in Fig. 2 dargestellten Ausf-ührungsbeispiel besteht die Sichtscheibe
4 aus elastisch verformbarem Kunststoff und ist am Außenumfang mit einer angeformten
Doppellippe versehen, bestehend aas einer von außen am Rand der Öffnung anliegenden
dickeren Lippe 5 und einer von innen am Rand der Öffnung anliegenden dünneren Lippe
6.
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Beim Einsetzen der Sichtscheibe 4 in die Visierscheibe 3 wird die
Sichtscheibe 4 von innen in die Öffnung der Visierscheibe 3 eingedrückt. Aufgrund
ihrer balligen Wölbung verformt sich die Sichtscheibe 4 beim Eindrücken derart,
daß die Lippe 5 durch die Öffnung hindruchtritt und der Rand der Öffnung in die
Rille zwischen den beiden Lippen 5 und 6 einschappt.
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Bei von außen auf die Sichtscheibe 4 wirkenden Kräften, beispielsweise
verursacht durch den Druck des Fahrtwindes, versucht die Sichtscheibe 4 sich aufgrund
ihrer balligen Wölbung derart elastisch zu verformen, daß ihr Außenumfang zunimmt.
Hierdurch erhält die Sichtscheibe 4 eine stabile Abstützung am Innenumfang der Öffnung
in der Visierscheibe 3. Da die von außen anliegende Lippe 5 dicker ist, als die
von innen anliegende Lippe 6, werden auch die von außen einwirkenden horizontalen
Kraftkomponenten sicher abgestützt.
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Zum Herausnehmen der Sichtscheibe 4 wird wieder von innen gegen die
Sichtscheibe 4 gedrückt, wobei sich diese wiederum so verformt, daß die Lippe 6
durch die Öffnung in der Visierscheibe 3 hindurchtritt.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 besteht die Sichtscheibe 4 vorzugsweise
ebenfalls aus elastisch verformbarem Kunststoff und ist ebenfalls ballig gewölbt
ausgebildet.
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An den Innenumfang der Öffnung in der Visierscheibe 3 ist eine Doppellippe
bestehend aus einer äußeren, dünneren Lippe 7 und einer inneren, dickeren Lippe
8 angeformt. Auch hier wird die Sichtscheibe 4 beim Einsetzen von innen in die Öffnung
gedrückt, bis die Sichtscheibe 4 zwischen die Lippen 7 und 8 einschnappt. Die Vorteile
im Hinblick auf die Stabilität der Befestigung sind die gleichen, wie beim Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 2.
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Bei beiden in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen ist die
Doppellippe einstückig mit der Sichtscheibe bzw. der Kunststoff scheibe verbunden.
Abweichend hiervon kann die Doppellippe auch als gesondertes Teil hergestellt sein
und in geeigneter Weise, beispielsweise durch Kleben, Schweißen oder dergleichen,
an der Sichtscheibe bzw. der Kunststoffscheibe befestigt sein. In allen Fällen besteht
die Doppellippe aus einem Material, das einerseits elastisch nachgiebig ist, um
das oben erläuterte Einsetzen und Herausdrücken der Sichtscheibe zu ermöglichen,
und andererseits ausreichend steif ist, um einen hinreichend festen Halt der Sichtscheibe
sicherzustellen.
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Ansprüche