-
Titel: Selbstfahrende Fräsmaschine für den
-
Untertage-Bergbau Die Erfindung betrifft eine selbstfahrende Fräsmaschine
für den Untertage-Bergbau, insbesondere für das Berauben von Firsten, das Nachschneiden
der Sohle oder der Stöße von Strecken oder sonstiger untertägiger Betriebsräume,
vor allem des Kalibergbaus, mit einem über einen Drehstuhl des Fahrgestells höhen-
und seitenverschwenkbar gelagerten Schneidarm.
-
Es sind Abbau- und Vortriebsmaschinen für den Bergbau in zahlreichen
Ausführungen bekannt, die mit einem allseitig schwenkbaren Schneidausleger ausgerüstet
sind und ein Fahrwerk, zumeist ein Raupenfahrwerk, aufweisen. Es handelt sich hier
im allgemeinen um äußerst schwere, groß bauende, sperrige und teure Maschinen von
geringer Beweglichkeit und ManövrierSäbigkeit, Bei der Gewinnung von Mineralien,
wie insbesondere Kalisalzen, durch Schießarbeit ergibt sich die Notwendigkeit, die
Firste nach dem Hereinschießen eines Abschlagen zu berauben und gegebenenfalls nachzuschneiden,
um ein Nachbrechen des durch die Schießarbeit aufgelockerten Minerals zu verhindern.
In gleicher Weise ist häufig ein Berauben oder Nachschneiden der Firste beim Auffahren
nicht ausgebauter Strecken oder sonstiger untertägiger Betriebsräume,
ferner
ein Nachschneiden der Sohle oder auch eine Begradigung der Streckenstöße usw. erforderlich.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine vielseitig verwendbare selbstfahrende
Fräsmaschine zu schaffen, die insbesondere für die vorgenannten Zwecke einsetzbar
ist und die sich vor allem durch vergleichsweise kompakte Bauweise, niedrige Bauhöhe,
hohe Beweglichkeit und gute Manövrierfähigkeit auszeichnet.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schneidarm
mit seinem Drehstuhl an einem Grundrahmen od. dgl. gelagert ist, der an der Kopfseite
des mit einem Räderfahrwerk mit Luftbereifung versehenen Fahrgestells, vorzugsweise
hubbeweglich, angeordnet ist. Das Fahrwerk besteht zweckmäßig aus einem den Schneidarm
tragenden einachsigen Fahrwerksteil und einem hiermit über ein Gelenk gekuppelten,
das Antriebsaggregat aufweisenden, vorzugsweise ebenfalls einachsigen, Fahrwerksteil.
-
Da der Schneidausleger mit seinem Drehstuhl nicht auf dem fahrbaren
Maschinengestell, sondern vor Kopf des Fahrgestells auf dem z.B. als Konsole ausgebildeten
Grundrahmen od. dgl. gelagert ist, läßt sich die gesamte Fräsiaschine äußerst niedrig
und kompakt bauen. Das Fahrgestell braucht lediglich das Antriebsaggregat und den
FUhrer- und Steuerstand zu enthalten. Der vorzugsweise als Vierradantrieb ausgebildete
Fahrantrieb verleiht dem vergleichsweise klein und niedrig bauenden Gerät eine große
Beweglich keit. Die gelenkige Kupplung der beiden Fahrwerksteile gewährleistet eine
gute Manövricbrfähigkeit bei geringem Wendekreis, so daß auch in verhältnismäßig
beengten Untertageräumen ein schnelles Umsetzen des Gerätes möglich ist.
-
Das erfindungsgemäße Gerät braucht selbst mit keiner besonderen
Lade-
und Fördervorrichtung ausgenistet zu werden, wie dies bei den als Abbau- und Vortriebsmaschinen
verwendeten Fräsmaschinen der bekannten Bauart der Fall ist. Auch aus diesem Grund
läßt sich das erfindungsgemäße Fräsgerät leicht, kompakt und niedrig bauen. Der
in einem Drehstuhl gelagerte Schneidarm ist durch hydraulische Schwenkzylinder horizontal
und vertikal schwenkbar. Vorzugsweise ist der Schneidarm gegenüber dem Grundrahmen
auch in Achsrichtung der Maschine verschiebbar, derart, daß z.B. bei einem Vorschub
von 500 mm aus der Grundstellung des Geräts auch ein Einbruchfräsen möglich ist.
Die Verschiebbarkeit erhöht im übrigen den Aktionsradius des Schneidarmes, ohne
daß dieser eine allzu große Länge zu erhalten braucht. Es empfiehlt sich, den Drehstuhl
als einen in Führungen des Grundrahmens geführten Schlitten auszubilden. Der Grundrahmen
wird zweckmäßig an Hubarmen od. dgl. gelagert, die am Fahrwerk bzw. dem vorderen
Fahrwerksteil vertikal schwenkbar angeschlossen sind. Die Anordnung wird hierbei
zweckmäßig so getroffen, daß die Hubarme die vordere Laufradachse übergreifen, wobei
die die Hubarme mit dem Fahrwerk verbindenden Gelenke und die den Grundrahmen mit
den Hubarmen verbindenden Gelenke auf den beiden gegenüberliegenden Seiten der Laufradachse,
zweckmäßig etwa in einer Höhe mit dieser, liegen.
-
Die Hubbeweglichkeit des Grundrahmens sowie die Verbindung der beiden
Fahrwerksteile über das Kupplungs- bzw.
-
Knickgelenk erhöht zugleich den Aktionsbereich des Schneidauslegerß.
Am Ende des Sahneidarses können, wie bekannt, zwei z.B. mit Rundschaftmeißeln bestückte
Schneidköpfe um eine quer zur Schneidarmachse verlaufende gemeinsame Achs drehbar
angeordnet werden, wobei der Schneidkopfantrieb z.B. mittels eines Elektro- oder
Hydromotors erfolgt. Das durch die Schneidköpfe abgefräste Haufwerk fällt auf die
Sohle und kann hier durch ein gesonderteß Ladegerät tSgUIDER«SFl werden,
Wie
erwähnt, gewährleistet das Fahrwerk des Fräsgerätes eine gute Manövrierfähigkeit
und ein schnelles Umsetzen des Gerätes auch zwischen verhältnismäßig weit entfernt
liegenden Betriebspunkten. Es empfiehlt sich, an dem Hubrahmen gegen die Sohle ausfahrbare
Pratzen od.dgl. anzuordnen, um die Standsicherheit des Fräsgerätes zu erhöhen.
-
Die hohe Beweglichkeit, die gute Manövrierfähigkeit und die kompakte
Bauweise ermöglichen eine vielseitige Verwendung des erfindungsgemäßen Gerätes.
Insbesondere läßt sich das erfindungsgemäße Gerät zum Berauben von Firsten nicht
ausgebauter Strecken oder sonstiger Betriebsräume im standfesten Gebirge, vornehmlich
des Kalibergbaus, einsetzen. In diesem Fall kann das Gerät zur Bedienung einer größeren
Anzahl an Betriebspunkten eingesetzt werden, wobei es jeweils nach Durchführen der
Schießarbeit an dem betreffenden Betriebspunkt die Firste beraubt und nachschneidet.
Das Gerät eignet sich außerdem zum Fräsen von Schlitzwänden für Dammtore, zur Begradigung
von Streckenstößen, zum Nachschneiden der Streckensohle, zum Herstellen von Einbrüchen
u.dgl.
-
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den einzelnen Ansprüchen angegeben
und ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung des in der Zeichnung dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispiels. Es zeigt: Fig. 1 eine erfindungsg-iäße Fräsmaschine
in Seitenansicht; Fig. 2 die Fräsmaschine nach Fig. 1 in Draufsicht; Fig. 3 die
Fräsmaschine gemäß den Fig. 1 und 2 in Seitenansicht bei hochgeschwenktem und vorgeschobenem
Schneidausleger.
-
Die dargestellte Fräsmaschine weist ein mit einem Räderfahrwerk
versehenes
Fahrgestell auf, welches aus den beiden jeweils einachsigen Fahrwerksteilen 10 und
11 besteht, die, wie an sich bekannt, über ein Gelenk 12 mit vertikaler Gelenkachse
sowie über Knicklenker 13 mit Fremdkraftlenkung durch Lenkzylinder od. dgl. verbunden
sind. Der Fahrwerksteil 10 nimmt das gesamte Antriebsaggregat 14, bestehend z.B.
aus einem Dieselmotor nebst Mehrganggetriebe und einem hydraulischen Pumpenaggregat,
auf. Mit 15 ist der Fahrersitz am Fahrwerksteil 10 bezeichnet. Die Räder 16 und
17 der beiden einachsigen Fahrwerksteile 10 und 11 sind jeweils mit einer Luftbereifung
versehen. Vorzugsweise ist der Fahrwerksantrieb als Vierradantrieb ausgebildet.
-
An dem Fahrwerksteil 11 ist kopfseitig ein als Konsole ausgebildeter
Grundrahmen 18 gelagert, der einen Drehstuhl 19 trägt, an welchem in einer Lagerkonsole
20 ein Schneidarm 21 um eine Horizontalachse 22 schwenkbar gelagert ist. Der Schneidarm
21 trägt an seinem freien Ende zwei mit Meißeln bestückte, etwa kegelstumpfförmige
Fräswalzen 21', welche um eine gemeinsame, rechtwinklig zur Schneidarmachse verlaufende
Drehachse rotieren und mittels eines z.B. im Schneidarm selbst angeordneten hydraulischen
oder elektrischen Motors angetrieben werden. Zwischen dem Schneidarm 21 und dem
Grundrahmen 18 sind zwei hydraulische Schwenkzylinder 23 gelenkig eingeschaltet,
mit welchen der Schneidarm 21 um die Horizontalachse 22 schwenkbar ist. Der Drehstuhl
19 ist mittels eines Schwenkzylinders 24 um die vertikale Drehstuhlachse 25 schwenkbar.
Der Schwenkzylinder 24 ist zwischen dem Grundrahmen 18 und dem Drehstuhl 19 gelenkig
eingeschaltet. Der Schneidarm 21 ist demgemäß gegenüber dem Grundrahmen 18 allseitig
verschwenkbar.
-
Der Drehstuhl 19 ist in Schlittonführungen 26 des Grundrahmens
18
in Längsrichtung der Maschine verschiebbar geführt. Zwischen dem Schlitten bzw.
dem Drehstuhl und dem Grundrahmen ist ein (nicht dargestellter) Vorschubzylinderantrieb
angeordnet, mit welchem der Schneidarm mit dem Schneidkopf gegenüber dem Fahrgestell
vorschiebbar bzw.
-
rückziehbar ist. An dem Grundrahmen 18 sind zu beiden Seiten Pratzen
27 angelenkt, die mittels hydraulischer Ausstellzylinder 28 gegen die Sohle 29 schwenkbar
sind, um die Standsicherheit des gesamten Gerätes zu erhöhen.
-
Der Grundrahmen 18 ist an Hubarmen 29 gelagert, die nach Art von Schwingen
ausgebildet sind, welche an dem Fahrwerksteil 11 um eine Vertikalachse 30 schwenkbar
gelagert sind. Die Verbindung des Grundrahmens 18 an den beiden anderen Enden der
Hubarme erfolgt über die Gelenke 31.
-
Die Anordnung ist so getroffen, daß die Hubarme 29 die Laufradachse
der Räder 17 übergreifen, wobei die die Hubarme mit dem Fahrwerksteil 11 verbindenden
Gelenke 30 und die den Grundrahmen 18 mit den Hubarmen 29 verbindenden Gelenke 31
auf den beiden gegenüberliegenden Seiten der Laufradachse 32 liegen. Infolgedessen
ergibt sich eine niedrige Lage der Gelenke 30, 31 und damit auch des den Schneidarm
21 tragenden Grundrahmens 18.
-
Zwischen dem Rahmen des Fahrwerksteils 11 und den Hubarmen 29 sind
hydraulische Hubzylinder gelenkig eingeschaltet, die in Fig. 2 lediglich durch die
strichpunktierten Linien 33 angedeutet sind. Mit Hilfe der Hubzylinder können daher
die Hubarme 29 um die Gelenke 30 verschwenkt werden, wodurch der Grundrahmen 18
zusammen mit dem Drehstuhl 19 und dem Schneidarm 21 angehoben wird. Bei dieser Schwenkbewegung
um die horizontalen Gelenke 30 würde sich der Grundrahmen und damit auch der Drehstuhl
in eine Neigung zur Horizontalen einstellen. Um auch bei angehobenem Grundrahmen
18 eine Horizontallage desselben zu ermöglichen, ist
an dem Fahrwerksteil
11 zwischen den Rädern 17 ein Ausgleichszylinder 34 gelagert, der sich über ein
Gelenk 35 an dem Fahrwerksteil abstützt und an einer Traverse 36 gelenkig angreift,
welche Winkelhebel 37 verbindet, mit welchen der gesamte Grundrahmen 18 um die Gelenkachsen
31 schwenkbar ist.
-
Fig0 1 zeigt die Fräsmaschine bei abgesenktem Schneidarm 21. Durch
Ausschub der Schwenkzylinder 23 kann der Schneidarm 21 mit dem Schneidkopf 21' um
die Auslegerachse 22 gegen die Firste 38 geschwenkt werden, um diese nachzuschneiden
bzw. lockeres Gesteins- oder Mineralmaterial zu lösen. Mit Hilfe des Schwenkzylinders
24 läßt sich der Schneidarm 21 z.B. um jeweils 300 nach beiden Seiten hin gegenüber
seiner Axiallage um das Gelenk 25 verschwenken, wie in Fig. 2 gezeigt ist. Außerdem
kann der Schneidausleger 21 gegenüber dem Grundrahmen 18 um z.B. 500 mm in Pfeilrichtung
S vorgeschoben werden. Über die vertikal verschwenkbaren Hubarme 29 sowie die zwischen
den Fahrwerksteilen 10 und 11 eingeschalteten Knicklenker mit Kupplungsgelenk 12
kann der vertikale und horizontale Aktionsbereich des Gerätes noch erhöht werden.
Es ist erkennbar, daß die Fräsmaschine äußerst niedrig baut, da die Aufbauten der
Fahrwerksteile 10 und 11 deren Laufräder 16 und 17 nicht oder jedenfalls nicht nennenswert
überragen. Das Fahrwerk der Fräsmaschine garantiert eine gute Manövrierfähigkeit
und erlaubt ein schnelles Umsetzen der Maschine auch über größere Entfernungen.
Es versteht sich, daß die Fräsmaschine nicht nur zum Berauben und Nachschneiden
der Firste 38, sondern auch für andere Zwecke, z.B. zum Nachschneiden der Sohle
39, zum Begradigen oder Schneiden der Streckenstöße, zum Fräsen von Einbrüchen und
Schlitzwänden für Dammtore und ähnliche Zwecke einsetzbar ist.