DE2816196A1 - Mittel zum nass-paraffinieren von garnen - Google Patents
Mittel zum nass-paraffinieren von garnenInfo
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Description
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT HOE 78/F O77 03.04.78/OT
Mittel zum Naß-Paraffinieren von Garnen
Um gefärbte oder ungefärbte Stapelfasergarne für das Strikken
einsetzen zu können, ist es üblich, diese während eines Umspulprozesses mit einem festen Paraffinblock zu behandeln.
Dabei wird auf die Faser eine bestimmte Menge festen Paraffins aufgebracht und erhält den für den Weiterverarbeitungsprozeß
nötigen niedrigen Reibungskoeffizienten, d.h. eine hohe Glätte. Es ist verständlich, daß dieser Vorgang
des sogenannten Trockenparaffinierens in der Praxis nicht unproblematisch ist. Je nach Druck zwischen Faser und
Paraffinblock kann die Auflage an Trockenparaffin schwanken.
Das feste Paraffin kann in nachfolgenden Erhitzungsprozessen (Bügeln, Fixieren) wegsublimieren und damit zum Ausblühen
neigen. Das starre Trockenparaffin verleiht dem
Material zwar eine ausreichende Glätte für die Weiterverar-beitung,
ein eigentlicher Weichmachungseffekt ist mit
seiner Applikation jedoch nicht verbunden. Damit besteht für trockenparaffinier·te Artikel die Notwendigkeit, in
einer nachträglichen Arbeitsstufe diese Artikel durch Aufbringen eines zusätzlichen Weichmachers noch weichzumachen.
Damit stellt sich die Aufgabe Stapelfasergarnen eine für
die Weiterverarbeitung nötige gleichmäßige niedrige Reibung, d.h. hohe Glätte in Verbindung mit zufriedenstellender
Weichheit zu geben. Das Problem kann dadurch gelöst werden, daß ein Mittel zur Naßparaffinierung von Garnen
folgender Zusammensetzung eingesetzt wird:
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a) 18 - 40 % Paraffin, Schmelzbereich 45 - 600C;
b) 2 - 8 % eines oder mehrerer Alkylimidazoline der Formel I
CH0 - CH„
9/ \ ,
R2-N N
^^ V—· \ v^-Xl r\ ) ~~ Vj ^ X\ λ Λ.
wobei R C12-C22-Alkyl, Alkenyl oder Hydroxialkyl,
R1 H, Cj-C22~aliphatisches oder aromatisches Acyl, R„ H,
C1-C.-Alkyl oder Hydroxialkyl, η Zahlen von 2 bis 6 und
X ein Halogen-, C1-C4~Alkylsulfat-, C1-C4~Dialkylphosphat-
oder C1-C.-Alkylcarboxylat-anion bedeuten;
c) 1 - 7 % eines oder mehrerer Aminoxide der allgemeinen Formel II
R O
N^ II
R1 (CH2CH2O)n-R2
20
wobei R Cn-C1--Alkyl- oder Alkenyl, R1 C1-C,-Alkyl,
R2 H oder C]-C4~Alkyl und η Zahlen von Null bis 6
bedeuten;
d) 2 - 9 % eines Ethylenoxid/Propylenoxid-Blockpolymerisats der Formel III
H-(C2H4O)y - (C3H6O)x - (C2H4O)y - H III
wobei χ Zahlen von 20 - 40 und y Zahlen von 25 bis 1000 sein können; '
e) 0 - 5 % eines Polyglykolether der Formel IV
R - 0 . (C2H4O)n - H IV
wobei R Cg-C18 Alkyl- oder Alkenyl und η Zahlen von 3-12
sind sowie
f) 0 - 2 % eines Copolymeren aus Vinylpyrrolidon und Vinylacetat, wobei das Gewichtsverhältnis VP/VAc von 3:7 bis
8:2 variieren kann und der an 100 Gew.-% fehlende Rest ist Wasser.
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Vorzugsweise wird ein Mittel folgender Zusammensetzung verwendet:
20 - 30 % Paraffin (Fp. 50 - 53° C)
3 - 6 % eines Imidazoline der Formel I, wobei R C10-C., οι 2. Io
Alkyl, R1 C1 ,--C1,--Alkyl, R0 Wasserstoff,
_ X Cl^ oder CH3COO0 und η 2 oder "3 bedeutet;
2 - 6 % eines Aminoxide der Formel II, wobei R cq-c-|8~
Alkyl odr Alkenyl, R1 und R_ Methyl und η Null
bedeuten;
2 - 6 % eines Blockpolymerisats der Formel III, wobei χ eine Zahl von 25 - 40 und y eine Zahl von
100 - 900 ist mit einem Molgewicht 7*8000; 0 - 2 % eines Polyglykolätheirs der Formel IV, wobei R
C^ 2"~C-i ο-Alkyl und Alkenyl (Cocosalkyl) und η
η Zahlen von 4-8 bedeuten und der an 100 Gew.-% fehlende Rest ist Wasser.
Die Herstellung der Paraffindispersion erfolgt'durch intensives
Mischen aller Komponenten mit einem Homogenisator.
Man kann dabei jeweils nur eine der mit a) bis f) gekennzeichneten
Komponenten verwenden, es ist aber ebenso möglich, Gemische dieser Einzelkomponenten a) - f) einzusetzen.
Diese Paraffindispersionen, die beim Verdünnen mit Wasser lager- und scherstabile Feindispersionen bilden, können
anstelle von festem Trockenparaffin zum Paraffinieren von
Stapelfasergarnen aus nativen und synthetischen Fasern eingesetzt werden. Sie können als pseudokationisch dispergierte
Systeme bezeichnet werden und zeichnen sich durch hohe Substantivität beim Einsatz in langer Flotte aus. Der
pH-Wert der Paraffindispersionen liegt beim Einsatz vorteilhaft
bei 3-6 und wird mit Säuren auf diesen Wert eingestellt.
Die Applikation der Paraffindispersionen erfolgt in übliehen
Färbeapparaten, wie sie zum Färben von Textilgarnen verwendet werden. Gearbeitet wird dabei in Flottenverhältnissen
von 1:5 bis 1:40 bei Temperaturen von 10 - 900C. Vorteilhaft erfolgt die Applikation nach dem Färbeprozeß,
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in dem nach dem Spülen das Garn mit einer Dispersion der oben beschriebenen Art in verdünnter wässriger Form behandelt,
die 0,1 - 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,3 - 1 Gew.-% der oben beschriebenen Komponenten a) bis f), bezogen auf das
Garngewicht, enthält.
Die auf diese Weise paraffinierten Garne zeigen neben der
gewünschten Glätte einen angenehmen weichen Griff, der die Applikation eines zusätzlichen Weichmachers überflüssig
macht. Durch die in den Systemen eingebauten Dispergiermittel kor.unt es zu keiner, das Stricken störenden elektrostatischen
Aufladung. Die erfindungsgemäßen Paraffindispersionen
enthalten durch keine organischen Solventien, die für die Umwelt, besonders beim Arbeiten in offenen
Apparaten, schädlich sein könnten. Sie enthalten als Gleitkomponente
lediglich das wohlfeile Paraffin und benötigen für die Glättevermittlung und den Weichmachungseffekt keine
zusätzlichen Komponenten, wie z.B. Fettsäureester, die im Vergleich zu Paraffin teuer sind. Die erfindungsgemäßen
Paraffindispersionen zeigen eine hohe Substantivität, verbunden mit einer hohen Netzkraft, die die Applikation auch
in kurzen Versuchszeiten und bei niederer Temperatur ermöglicht.
Die Herstellung der in den folgenden Beispielen beschriebenen Dispersionen erfolgte durch Vermischen der einzelnen
Komponenten mit Hilfe eines Dispergators. Prozentangaben sind als Gewichtsprozente zu verstehen.
Beispiel 1
Paraffindispersion bestehend aus
Paraffindispersion bestehend aus
25 % Paraffin (Fp. 50 - 53° C); 3 % eines Imidazolins der Formel I, wobei R ein
Gemisch aus 45 % C15 und 55 % C..,-Alkyl, R1 ein
Gemisch aus 45 % C16 und 55 % C-g-Alkyl, R Wasserstoff,
η 2 und X~ CH3CO3 ~ bedeutet;
2 % Cocosalkyldimethylamirioxid
2 % eines Blockpolymers der Formel III mit χ = 30 und y = 160;
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1,5 % eines Copolymers aus 30 % Vinylpyrrolidon und
% Vinylacetat (K - 30 - 3) und
% eines Alkylpolyglykoläther mit 50 Gew.-% Äthylenoxid
und einem Alkylrest, bestehend aus 5 % C..,, % C16 und 65 %
sowie Wasser ad 100 %.
sowie Wasser ad 100 %.
Paraffindispersion bestehend aus
27 % Paraffin (Fp. 50 - 53° C);
27 % Paraffin (Fp. 50 - 53° C);
0,24% des in Beispiel 1 verwendeten Imidazoline; 0,06% eines Imidazolins der Formel I, wobei R ein
Gemisch aus 5 % C13, 30 % C15, 35 % C17-Alkyl
und 30 % C17-Alkenyl, R1 und R3 Wasserstoff,
η 2 und x~ CH3COO ~ bedeutet; 2,5 % Cocosalkyldimethylaminoxid und
. % eines Blockpolymer der Formel III mit χ = 35,
und y = 860
sowie Wasser ad 100 %.
20
sowie Wasser ad 100 %.
20
Paraffindispersion bestehend aus
% Paraffin (Fp. 52 - 54° C);
% eines Imidazolins der Formel I, wobei R ein Gemisch aus 5 % C13, 30 % C15, 35 % C^-Alkyl
und 30 % C.7-Alkenyl, R1 ein Gemisch aus 5 %
C14, 30 % C16, 35 % C18-Alkyl und 30 % Cjg-Alke
nyl, R2 Wasserstoff, η 2 und χ Acetat
bedeutet;
5 % eines Aminoxid der Formel II, wobei R ein Gemisch aus 70 % C12 und 30 % C .-Alkyl, R-. und R„ Methyl und η 0 bedeutet und % eines EO-PyO-Blockpolymers der Formel III mit χ = 30 und y = 400
sowie Wasser ad 100 %.
5 % eines Aminoxid der Formel II, wobei R ein Gemisch aus 70 % C12 und 30 % C .-Alkyl, R-. und R„ Methyl und η 0 bedeutet und % eines EO-PyO-Blockpolymers der Formel III mit χ = 30 und y = 400
sowie Wasser ad 100 %.
Paraffindispersion bestehend aus
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30 % Paraffin (Fp. 53 - 55° C);
3 % des Imidazolins nach Beispiel 1; 1 % des Aminoxide nach Beispiel 1;
4 % des EO-PyO-Blockpolymers nach Beispiel 2;
1 % eines Copolymers aus Vinylpyrrolidon und Vinylacetat (VP/VAc-Verhältnis 60:40, K-Wert: 32 - 4)
sowie Wasser ad 100 %.
In einem Kreuzspulfärbeapparat wurden unter HT-Bedingungen
Garne aus 100 %igem PES nach vorangegangener Dispersionsfärbung und Spülen bei 400C 30 Minuten lang im Flottenverhältnis
1:10 bei pH 5,5 mit den in den Beispielen 1-4 beschriebenen Dispersionen in verdünnter Form behandelt.
Diese Dispersionen wurden soweit verdünnt, daß die Konzentration der Komponenten a) bis f) in der Flotte, bezogen
auf das Garngewicht, 2 Gew.-% betrug. Nach dem Trocknen wies das PES-Material einen glatten v/eichen Griff auf,
wie er für trockenparaffinierte Garne nur unter Zusatz eines kationischen Weichmachers zu erzielen ist.
Die Glätte der naßparaffinierten Garne ist sehr hoch. Der
Reibungskoeffizient, gemessen in der in der DT-OS 2.416.430
beschriebenen Meßanordnung, ergab bei den Meßgeschwindigkeiten 20 und 100 m/Minute folgende Werte:
Mittel gemäß μ-Werte
Beispiel 1 0,195 - 0,200
Beispiel 2 0,198 - 0,203
Beispiel 3 0,192 - 0,196
Beispiel 4 0,197 - 0,202
Das Material ließ sich problemlos weiterverarbeiten und wies nach dem Wirken ein einheitliches homogenes Flächenbild
auf.
An den Strickwaren wurden folgende Antistatikwerte in Meg-Ohm bei 220C und 65 % r. F. gemessen:
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Mittel gemäß Meg-Ohrn
Beispiel 1 500
Beispiel 2 350
Beispiel 3 200
Beispiel 4 400
Ähnlich günstige Effekte werden erzielt, wenn anstelle von PES-Garnen, Wollgarne, Baumwollgarne oder PAC-Garne
oder Mischungen eingesetzt werden.
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Claims (1)
- HOE TB/P 077 PATENTANSPRÜCHE:/ο Ib ι1. Mittel zum Naßparaffinieren von Garnen bestehend aus a) 18 - 40 % Paraffin, Schmelzbereich 45 - 60° C; b} 2 - "8 % eines oder mehrerer Alkylimidazoline der Formel I .CH2 - CH2R0-NN^ / (CH2}n " ° " R1C'I
Rwobei R C1O-Co--Alkyl, Alkenyl oder Hydroxialkyl, R- H, C.-Cp2-aliphatisches oder aromatisches Acyl, R2 H, C--C,-Alkyl oder Hydroxialkyl, η Zahlen von 2 bis 6 und X ein Halogen-, C,-C.-Alkylsulfat-, Cj-C.-Dialkylphosphat- oder C^-C^-Alkylcarboxylat-anion bedeuten; c) 1 - 7 % eines oder mehrerer Aminoxide der allgemeinenFormel IIη
20N II(CH0CH0O) -R0 £ 2. η 2wobei R Cg-Cj2-Alkyl- oder Alkenyl, R1 Cj-C^ R0 H oder C1-C.-Alkyl und η Zahlen von Null bis 6 bedeuten;d) 2 - 9 % eines Ethylenoxid/Propylenoxid-Blockpolymeri-sats der Formel IIIH-(C2H4O)y - (C3H6O)x - (C2H4O)y - H IIIwobei χ Zahlen von 20 - 40 und y Zahlen von 25 - 1000 sein können;e) 0 - 5 % eines Polyglykolether der Formel IVR-O- (C2H4O)n - H IVwobei R Co-C1R Alkyl- oder Alkenyl und η Zahlen von 3-12 sind sowief) 0 - 2 % eines Copolymeren aus Vinylpyrrolidon und Vinylacetat, wobei das Gewichtsverhältnis VP/VAc von 3:7 bis 8:2 variieren kann und der an 100 Gew.-% fehlende Rest ist Wasser.9098A3/0156Mittel nach Anspruch 1 bestehend aus
- 30 % Paraffin (Fp. 50 - 53° C)
- 6 % eines Imidazolins der FormelHOE 78/P 077 CD 196 28 C12 -C18 Ir wobei R1 Alkyl, R1 C1,-C„o-Alkyl, R0 Wasserstoff,X^ Cl0 oder CH-COO und η 2 oder 3 bedeutet; - 6 % eines Aminoxids der Formel II, wobei R C0-C10-Alkyl oder Alkenyl, R1 und R„ Methyl und η Null bedeuten;- 6 % eines Blockpolymerisats der Formel III, wobei χ eine Zahl von 25 - 40 und y eine Zahl von 100 - 900 ist mit einem Molgewicht 8000; - 2 % eines Polyglykoläthers der Formel IV, wobei R C-, 2"C. g-Alkyl und Alkenyl (Cocosalkyl) und η Zahlen von 4-18 bedeuten
und der an 100 Gew.-% fehlende Rest ist Wasser.3. Verfahren zum Naßparaffinieren von nativen und synthetischen Garnen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Garne im Ausziehverfahren bei pH 3 bis 6 im Flottenverhältnis 1:5 bis 1:40 bei 10-900C mit einem Mittel nach Anspruch oder 2 behandelt.909843/0156
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- 1979-04-12 DE DE7979101132T patent/DE2961349D1/de not_active Expired
- 1979-04-12 EP EP79101132A patent/EP0004950B1/de not_active Expired
- 1979-04-13 JP JP4444279A patent/JPS54138696A/ja active Pending
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