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Die Erfindung betrifft eine Verschlußeinrichtung für eine Druckkammer, insbesondere eines Sterilisierapparates, mit den Merkmalen des Oberbegriffes von Anspruch 1.
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Eine solche Verschlußeinrichtung ist aus der deutschen Auslegeschrift 10 47 752 bekannt. Der die Gelenke für die Andruckhebel tragende Ring hat bei der bekannten Einrichtung die Gestalt einer Hülse, die an der von der Deckelmitte wegragenden Stütze axial mittels eines Hebelgestänges verschiebbar ist.
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Bei dieser Verschlußeinrichtung bereitet es aufgrund der Herstellungstoleranzen und wegen der unveränderlichen Lage der Gelenke der Andruckhebel an der verschiebbaren Hülse Schwierigkeiten, längs des Dichtungsspaltes zwischen dem Deckel und dem Öffnungsrand der Druckkammer eine gleichmäßige Anpreßkraft gegen die Dichtleiste zu erzeugen, um eine vollständige Abdichtung zu erreichen. Abnützungen der Andruckhebel und der mit ihnen zusammenwirkenden Teile des Druckkammerrandes sowie auch Abnützungen der Andruckhebelgelenke können ebenso wie Ungleichmäßigkeiten der Dichtleiste zu Undichtigkeiten führen.
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Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, eine Verschlußeinrichtung der eingangs erwähnten Art so auszubilden, daß in allen Bereichen des Dichtungsspaltes eine gleichmäßige Anpreßkraft unabhängig von Herstellungstoleranzen der Teile der Verschlußeinrichtung erzielt und auch nach längerer Gebrauchsdauer sichergestellt wird.
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Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Es zeigt sich also, daß ein als Träger für die Gelenke der Andruckhebel dienender Ring des Pendellagers nach Art einer Taumelscheibe ausgebildet ist, welche mit der durch das Handrad verdrehbaren und verschraubbaren Gewindehülse auf den Deckel bzw. auf dessen Innenplatte hin oder von dem Deckel fortbewegt werden kann und dabei zum Ausgleich der Andruckkräfte des Deckels gegen den Rand der Zugangsöffnung eine in bestimmten Grenzen veränderliche Winkelstellung gegenüber der Ebene der Zugangsöffnung einzunehmen vermag.
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Vorteilhafte Weiterbildungen sind im übrigen Gegenstand der Ansprüche 2 bis 4.
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Ist der Deckel der Behandlungs-Druckkammer über ein Scharnier an die Druckkammerwand angelenkt, so trägt zu dem angestrebten Zweck in vorteilhafter Weise eine besondere Scharnierkonstruktion bei. Diese Scharnierkonstruktion ist unabhängig von der Ausbildung der Betätigungsvorrichtung für die Andruckhebel einsetzbar. Im einzelnen besteht die Scharnierkonstruktion darin, daß zwischen der Druckkammerwand und dem Deckel vorgesehene Scharniere mit ihrem deckelseitigen Band jeweils an einem sich mindestens über die Deckelmitte erstreckenden Scharnierbandträger angeschlossen sind, dessen von dem Scharnier abliegendes Ende über eine in Trägerlängsrichtung wirksame Schiebeführung einstellbar an dem Deckel befestigt ist.
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Aufgrund der großen Entfernung zwischen der Scharnierachse und der Befestigungsstelle des deckelseitigen Scharnierbandes am Deckel ist in bestimmten Grenzen eine Beweglichkeit der Hauptebene des Deckels derart gegeben, daß diese Ebene zur Anpassung an die Ebene des Randes der Zugangsöffnung zur Druckkammer gegenüber der Achse der Scharniere verschiebbar und verschwenkbar ist. Durch die Einstellbarkeit des Befestigungspunktes des deckelseitigen Scharnierbandes am Deckel lassen sich Herstellungsungenauigkeiten ohne Schwierigkeiten ausgleichen, so daß eine die optimale Abdichtung ergebende Lage des Deckels relativ zur Zugangsöffnung der Druckkammer einjustiert werden kann.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es stellt dar
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Fig. 1 einen Schnitt durch einen Teil einer Behandlungs-Druckkammer im Bereich der Betätigungseinrichtung für die Andruckhebel und
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Fig. 2 einen weiteren Schnitt durch die Behandlungs- Druckkammer im Deckelbereich nahe einem Scharnier.
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Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt der Wand 1 einer Behandlungs- Druckkammer. Die Stirnfläche 2 enthält eine Nut 3, in welche eine Dichtleiste 4 aus hitzebeständigem, elastischem Werkstoff, etwa aus einem Kunstkautschuk, eingelegt ist. Die Dichtleiste 4 umgibt den gesamten Rand der Zugangsöffnung des in Fig. 1 allgemein mit 5 bezeichneten Innenraumes der Behandlungs-Druckkammer.
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Gegen die Dichtleiste 4 ist eine Deckelinnenplatte 6 eines Dekkels 7 andrückbar. In einem ringförmigen Gehäuse 8 des Deckels 7 befinden sich Andruckhebel 9, deren Gestalt aus Fig. 1 erkennbar ist. Diese Andruckhebel weisen eine als Hebeldrehpunkt dienende Kante 10 auf, welche sich gegen die von dem Innenraum abliegende Oberfläche der Deckelinnenplatte 6 abstützt. Ein mit einem Zentrierungsabsatz 11 versehenes, äußeres Hebelende 12 greift in Deckelschließstellung unter eine Hinterschneidung 13 eines den Rand der Zugangsöffnung der Druckkammer umgebenden Flansches 14 in solcher Weise, daß durch eine weitere Verschwenkung des Andruckhebels 9 im Gegenuhrzeigersinn mit Bezug auf die in Fig. 1 gezeigte Lage die Deckelinnenplatte 6 gegen die Dichtleiste 4 am Rand der Druckkammerzugangsöffnung angepreßt wird.
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Der Zentrierungsabsatz 11 hat die Aufgabe, daß beim Festziehen des Deckels unter Verschwenkung der Andruckhebel 9 die Deckelinnenplatte 6 auch dann in eine zentrierte Stellung mit Bezug auf die Dichtleiste 4 geschoben wird, wenn zunächst der Deckel innerhalb des durch die Hinterschneidung 13 vorgegebenen Spiels exzentrisch eingesetzt worden ist. Aus Fig. 1 ist ohne weiteres zu erkennen, daß dies aufgrund der Drehlagerung der Andruckhebel 9 um die Kanten 10 möglich ist, da beim Festziehen des Dekkels die vom Deckelrand abliegenden Enden der Andruckhebel 9 auf lotrechten zur Deckelinnenplatte 6 bewegt werden. Die Andruckhebel 9 bewegen sich dabei nicht nur in Richtung auf eine zu der Deckelinnenplatte 6 parallele Lage, sondern schieben sich auch in Richtung zum Deckelrand nach außen, wobei der Deckel unter Abstützung der Zentrierungsabsätze 11 an dem Rand der Hinterschneidung 13 zentriert wird.
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Die radial inneren Enden der Andruckhebel 9 tragen einstückig angeformte Gelenkkugeln 15, welche in entsprechenden Ausnehmungen einander gegenüberstehender Ringteile 16 und 17 gelagert sind. Die Ringteile 16 und 17 sind über den Außenring 18 eines Pendelkugellagers 19 zusammengespannt, dessen Innenring 20 auf einen entsprechenden Außendurchmesser aufweisenden Ansatz einer mit Innengewinde versehenen Hülse 21 aufgezogen ist. Die axiale Lage des Innenringes 20 des Pendelkugellagers 19 ist an der Gewindehülse 21 mittels einer die Gewindehülse umgebenden Mutter 22 justierbar.
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Die Gewindehülse 21, an welcher aus der in Fig. 1 ersichtlichen Weise ein Handrad 23 befestigt, insbesondere festgeschraubt ist, sitzt auf einer mit einem entsprechenden Außengewinde versehenen Stütze 24, die sich nahe der Deckelinnenplatte 6 kappenartig erweitert und mit der Deckelinnenplatte 6 beispielsweise durch Schweißung fest verbunden ist. Wird das Handrad 23 verdreht, so wird die Gewindehülse 21 relativ zu der Stütze 24 und damit relativ zu der Deckelinnenplatte 6 in Axialrichtung verschraubt und bewegt dadurch den Außenring 18 und die Ringteile 16 und 17 auf die Deckelinnenplatte 6 hin oder von der Deckelinnenplatte weg, so daß die Andruckhebel entweder zum Anpressen der Deckelinnenplatte 6 gegen die Dichtleiste 4 in Richtung auf eine parallele Lage relativ zur Deckelinnenplatte 6 verschwenkt und aus entsprechenden Ausschnitten des Deckelgehäuses 8 vorgeschoben oder aber zum Lösen des Deckels aus der Parallellage zur Deckelinnenplatte 6 weggeschwenkt und mit ihren Vorderenden hinter der Hinterschneidung 13 hervorgezogen und in das Deckelgehäuse 8 zurückgezogen werden.
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Eine durch Herstellungstoleranzen und Abnützungserscheinungen bedingte Schräglage der Deckelinnenplatte 6 relativ zu der Ebene der Hinterschneidung 13 und relativ zu der Stirnseite 2 des Randes der Druckkammerzugangsöffnung bei im wesentlichen konstantem Anpreßdruck der Deckelinnenplatte an die Dichtleiste 4 über den Umfang hin kann bei der vorliegend vorgeschlagenen Druckkammerkonstruktion durch eine Pendelbewegung des Außenringes 18 des Pendellagers 19 relativ zum Innenring 20 ausgeglichen werden. Auf diese Weise wird ein gleichmäßiger Anpreßdruck an die Dichtleiste 4 aufrecht erhalten.
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Aus Fig. 1 ist ferner zu ersehen, daß die Stütze 24 eine abgesetzte Axialbohrung 25 enthält. In dieser Axialbohrung befindet sich eine mit einem Verzahnungskranz 26 versehene Welle 27, welche mit dem Handrad 23 drehfest, jedoch axial verschieblich gekuppelt ist. Dies wird bei der Raumform nach Fig. 1 durch eine an dem Handrad 23 befestigte, in einen Bohrungsansatz der Stütze 24 hineinragende Hülse 28 erreicht, die über eine Paßfeder 29 mit entsprechendem Spiel in eine Nut der Welle 27 eingreift. Selbstverständlich kann die drehfeste, jedoch axial verschiebliche Kupplung zwischen der Welle 27 und dem Handrad 23 auch in anderer Weise ausgestaltet sein, etwa durch eine entsprechende Profilierung eines Durchbruchs in dem Handrad einerseits und eines Ansatzes der Welle 27 andererseits.
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Dem Verzahnungskranz 26 der Welle 27 steht eine Gegenverzahnung 29 gegenüber, welche an einer der Deckelinnenplatte 6 zugewandten Stirnfläche der Stütze 24 vorgesehen ist. In einer Ansenkung der Verbreiterung der Stütze 24 ist mittels einer Lochplatte 30 eine Membran 31 festgespannt, welche den tellerartigen Kopf 32 der Welle 27 gegen die Kraft einer Schraubenfeder 33 in Richtung von dem Innenraum der Druckkammer wegdrückt, solange in dem Innenraum der Druckkammer ein über einem bestimmten Maximalwert liegender Druck von beispielsweise 0,1 bar herrscht. Die ein Gesperre bildenden Verzahnungen 26 und 29 sind dann eingerückt, so daß die Welle 27 relativ zu der Stütze 24 festgehalten wird und das Handrad 23 nicht zur Verdrehung und axialen Verschraubung der Gewindehülse 21 betätigt werden kann. Erst nach einem Druckabfall in der Druckkammer unter den genannten Maximalwert wird der Verzahnungskranz 26 von der Verzahnung 29 getrennt und das Handrad 23 läßt sich im Sinne einer Öffnung des Deckels der Behandlungs-Druckkammer betätigen.
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Es versteht sich, daß die Andruckhebel 9 in symmetrischer Anordnung in solcher Zahl an dem Deckel der Behandlungs-Druckkammer vorgesehen sind, daß eine gleichmäßige Anpreßkraft erzielt werden kann.
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Außerhalb des Bereiches der Befestigung der Stütze 24 an der Deckelinnenplatte 6 erstrecken sich durch das Deckelgehäuse 8 von der Anlenkstelle eines Scharnierbandes bis zu der gegenüberliegenden Deckelgehäusewand 34 kanalartige Kammern, von denen eine in Fig. 2 gezeigt und mit 35 bezeichnet ist. In der kanalartigen Kammer 35 befindet sich ein Scharnierbandträger 36 in Gestalt eines Rohres, an dessen einem Ende ein durch einen Durchbruch 37 der betreffenden Deckelgehäusewand zu dem Scharnierbandträger 36 reichendes Scharnierband 38 befestigt ist, während an dem anderen Ende eine an der gegenüberliegenden Dekkelgehäusewand 34 verankerte, allgemein mit 39 bezeichnete Schiebeführung angreift. Die Schiebeführung 39 enthält ineinandergreifende, an dem Scharnierbandträger 36 einerseits und an der Deckelgehäusewand 34 andererseits angeordnete Teleskopteile, deren axiale Lage mittels einer Schraube 40 einstellbar und feststellbar ist. Eine Abdichtung der Innenseite der Schiebeführung gegenüber der kanalartigen Kammer 35 ist durch einen Metallbalg 41 erreicht, welcher zwischen der entsprechenden Stirnseite des Scharnierbandträgers 36 einerseits und einer Teleskophülse der Schiebeführung 39 andererseits eingesetzt ist. Aus Fig. 2 ist ohne weiteres zu erkennen, daß die Befestigungsstelle zwischen dem Deckel und dem deckelseitigen Scharnierband an oder nahe der Deckelgehäusewand 34 gelegen und sehr weit von der Achse des Scharniers 42 bzw. von der Befestigungsstelle des druckkammerwandseitigen Scharnierbandes an der Druckkammer entfernt ist. Hierdurch wird erreicht, daß die Deckelinnenplatte 6 innerhalb der Werkstoffelastizität und der vorzusehenden Lagerspiele zur Erzielung eines gleichmäßigen Anpreßdruckes an die Dichtleiste 4 Ausgleichsbewegungen ausführen kann.
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Durch Einstellung an den Schrauben 40 kann die Lage der Deckelinnenplatte 6 relativ zu dem Rand der Zugangsöffnung der Druckkammer 5 einjustiert und zentriert werden, so daß Herstellungsungenauigkeiten ausgeglichen werden können.