DE2814347A1 - Verfahren zur herstellung von steroidsaeuren - Google Patents
Verfahren zur herstellung von steroidsaeurenInfo
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Description
Patentanwälte Dipl.-Ing. H. Weickmann, Dipl.-Phys. Dr. K. Fincke
Dipl.-Ing. F. A.Weickmann, Dipl.-Chem. B. Huber
Dr. Ing. H. Liska
8 MÜNCHEN 86, DEN Γ 3. ApFÜ ^978
POSTFACH 860 820
MÖHLSTRASSE 22, RUFNUMMER 98 39 21/22
HtM/cb
Case: 2487
Case: 2487
DIAMOND SHAMROCK CORPORATION 1100 Superior Avenue Cleveland, Ohio, USA
Verfahren zur Herstellung von Steroidsauren.
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. 6·
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Steroidsäuren, die wertvolle Zwischenprodukte für die Synthese
von Vitamin D-Derivaten darstellen, sowie die bei diesem Verfahren eingesetzten Zwischenprodukte.
Die kommerzielle Herstellung von 25-Hydroxy-vitamin D_ macht
ein Zwischenprodukt mit wirtschaftlich vertretbarem Preis erforderlich. Die ohne weiteres zur Verfügung stehenden Zwischenprodukte
sind nur bedingt zugänglich. Es ist erwünscht, daß der Steroidkern des Zwischenprodukts intakt ist, um die
schwierigen stereo-chemischen Probleme zu vermeiden, die bei der Synthese des Steroidmoleküls zu überwinden sind.
I19 | 11·' | 21 | -8 | OO | |
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Von den zur Verfügung stehenden Steroidzwischenprodukten stellt 3ß-Hydroxycholinsäure, die einst als Hauptprodukt
der Oxidation von Cholesterin zur Verfügung stand und in jüngster Zeit aus Gallensäuren gewonnen wird, ein bequemes
Ausgangsmaterial dar, da ihre Seitenkette lediglich um ein Kohlenstoffatom verlängert werden muß, um die 3ß-Hydroxyhomocholensäure
zu bilden, so daß man das veresterte Produkt mit einem Grignard-Reagens (Methylmagnesiumbromid)
unter Bildung von 25-Hydroxycholesterin umsetzen kann, das man dann in das 7-Dehydroderivat umwandeln und dieses durch
Bestrahlen zu 2 5-Hydroxy-vitamin D-. umsetzen kann. Gewünschtenfalls
kann man die 7-Dehydrogruppe vor der Behandlung mit dem Grignard-Reagens ausbilden. Eine bequeme Laboratoriums-
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synthese zur Bildung von 25-Hydroxycholesterin, die nach diesem Reaktionsschema abläuft, ist von R. I. Kau, A. Markus und
Z. Goldschmitt (J. Chem. Soc. Perkin I (1972) 2423) beschrieben
worden. In der US-PS 3 772 361 sind die Umwandlung von 25-Hydroxycholesterin in 25-Hydroxy-7-dehydrocholesterin beschrieben
und Cholest-5,7-dien-3ß-25-diol beansprucht. Ein !Weiteres nützliches Ausgangsmaterial ist Hyodesoxycholsäure
(3tf,öd-Dihydroxy-cholansäure) . Die US-PS 2 781 364 lehrt die
Umwandlung von 3U,6«-Dihydroxysteroiden zu Verbindungen, die
10 eine 3ß-Hydroxy-A -gruppe aufweisen. _
Die Verwendung von Diazomethan zur Verlängerung der Seitenkette des 3ß-Acetoxycholenylchlorids ist eine in großem Maßstab
äußerst gefährlich durchzuführende Methode. Diazomethan ist extrem explosiv und ist sowohl chronisch als auch akut
toxisch. Die Handhabung dieser Diazomethanreaktion macht eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen erforderlich, die die Anitfendung
dieses Reaktionspartners in großtechnischen Anwendungen unwirtschaftlich macht. Es besteht daher ein deutliches
Bedürfnis für Alternativen der Diazomethan-methode zur Verlängerung
der Seitenkette von 3ß-Hydroxycholensäure. Andere Verfahren zur Herstellung von 25-Hydroxycholesterin oder
Zwischenprodukten zu seiner Herstellung sind kostspielig und/oder ergeben nur geringe Ausbeuten. Es besteht daher
ein Bedürfnis zur Herstellung von 25-Hydroxycholesterin-vorläufern
mit Hilfe wirtschaftlicher Verfahrensweisen.
Die Tiillgerodt-Reaktion wurde zuerst 1887 beschrieben. Sie
wurde dazu angewandt, Carbony!verbindungen unter Verwendung
von Ammoniumpolysulfid in Säureamide umzuwandeln. 1923 wnrde
die Kindler'sehe Modifizierung der Willgerodt-Reaktion beschrieben,
gemäß der die Carbonylverbindung mit Schwefel und einem primären oder sekundären Amin umgesetzt wird und ein
Thioamid liefert. Diese Reaktion umfaßt die Wanderung der Carbonylgruppe längs einer aliphatischen Kette und wird im
8098AO/ 1 12S
- Tr-
allgemeinen durch eine Oxidationsmaßnahrae am endständigen Kohlenstoffatom beendet, durch die ein Säurederivat gebildet
wird. Die Amidprodukte zeichnen sich dadurch aus, daß sie die gleiche Kohlenstoffzahl besitzen wie die als Ausgangsmaterial
eingesetzten Carbonylverbindungen. Die Reaktion wurde in großem Umfang dazu verwendet, eine aliphatische Car
bonsäurekette um ein Kohlenstoffatom zu verlängern, indem
man die Carbonsäure zu dem entsprechenden Methylketon umwandelt und das Keton unter Anwendung der für die Willgerodt-Kindler-Reaktion
erforderlichen Bedingungen behandelt und das gebildete Thioamid zu der homologen aliphatischen Carbonsäure
hydrolysiert. Die Willgerodt-Reaktion wurde bislang überwiegend auf aromatische Verbindungen mit alipahtischer
Seitenkette angewandt, da die aliphatischen Ketone keine guten Ausbeuten ergaben.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung von Steroidsäuren der allgemeinen Formel I
CH
R,
1N
(D
Ri R2
R.
das darin besteht, daß man ein Mol eines Steroidketons der allgemeinen Formel II
8098
/R4
126
(II)
28U347
in welchen allgemeinen Formeln I und II
R1 ein Wasserstoffatom, eine Hydroxylgruppe, eine niedrigmolekulare
Alkyloxygruppe, eine Tetrahydropyranyloxygruppe, eine Aryloxygruppe, eine Alkylgruppe, eine Alkanoyloxygruppe
oder eine Aroyloxygruppe;
R_ ein Wasserstoffatom, eine Hydroxylgruppe, eine niedrigmolekulare Alkyloxygruppe, eine Tetrahydropyranyloxygruppe,
eine Aryloxygruppe, eine Alkylgruppe, eine Alkanoyloxygruppe oder eine Aroyloxygruppe;
R-, ein Wasserstoff atom, eine Hydroxylgruppe, eine niedrigmolekulare Alkyloxygruppe, eine Tetrahydropyranyloxygruppe,
eine Aryloxygruppe, eine Alkylgruppe, eine Alkanoyloxygruppe oder eine Aroyloxygruppe, wobei die Gruppen R
und R oder die Gruppen R„ und R_ auch gemeinsam eine Koh
lenstoff-Kohlenstoff-Bindung darstellen können;
R. eine Gruppe der allgemeinen Formel -(CH„) CO(CH9) CH.,;
rr · £ Ii ^ ill -J
Rn. eine Gruppe der allgemeinen Formel -(CK2) ..COOH;
R- ein Wasserstoffatom, eine Hydroxylgruppe, eine niedrig-
molekulare Alkyloxygruppe, eine Tetrahydropyranyloxygruppe,
eine Aryloxygruppe, eine Alkylgruppe, eine Alkanoyl-
oxygruppe oder eine Aroyloxygruppe;
η eine Zahl mit einem Wert von 0 bis 4; m eine Zahl mit einem Wert von 0 bis 4; und
η eine Zahl mit einem Wert von 0 bis 4; m eine Zahl mit einem Wert von 0 bis 4; und
die Summe von η + m eine Zahl mit einem Wert von 0 bis 4 bedeuten,
wobei diese allgemeinen Formeln auch Isomere und Homologe der angegebenen Verbindungen einschließen,
mit etwa 1 Mol bis etwa 7O Mol Schwefel und etwa 1 Mol bis etwa 80 Mol einer Base aus der Ammoniak, primäre Amine und
sekundäre Amine umfassenden Gruppe unter Bildung eines Thioamids
umsetzt und anschließend das Thioamid unter Bildung der Säure hydrolysiert. Diese Säuren sind nützliche Zwischen
produkte für die Herstellung von Derivaten des Vitamin D.
Die Umsetzung des Ketons mit dem Schwefel und der Base kann
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bei einer Temperatur von etxva 125°C bis etwa 18O°C durchgeführt
werden. Gewünschtenfalls kann man die Reaktion unter
Druck oder bei Atmosphärendruck durchführen. Das Thioamid kann man durch Erhitzen in alkoholischem Kaliumhydroxid
oder Natriumhydroxid zum Sieden am Rückfluß hydrolysieren, wonach man mit einer Säure, wie Chlorwasserstoffsäure, ansäuert
und die gewünschte Steroidsäure erhält. In ähnlicher Weise kann man das Thioamid mit einer Säure, wie Schwefelsäure,
bei einer Temperatur von etwa 900C bis etwa 150°C hydro-
10 lysieren. _
Der hierin verwendete Ausdruck "Alkylgruppe" steht für einen einwertigen Substituenten mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen in
gerader oder verzweigter Kette. Beispiele für solche Alkylgruppen
sind Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, n-Hexyl-, Octyl-, Decyl-, Dodecyl-, Octadecyl-gruppen und
dergleichen.
Der Ausdruck "Alkylengruppe" steht für einen zweiwertigen Substituenten mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, die in gerader
oder verzweigter Kette vorliegen können, und deren freie Wertigkeiten an zwei verschiedene Gruppen gebunden sind. Beispiele
für solche Alkylengruppen sind Methylen-, Äthylen-, Propylen-, Butylen-gruppen und dergleichen, sowie die Isomeren
dieser Gruppen, wie Isopropylengruppen, Isobutylengruppen und dergleichen.
Der Begriff "Alkoxygruppe" umfaßt einwertige Substituenten,
bei denen eine Alkylgruppe über ein Äthersauerstoffatom gebunden ist, dessen freie Valenzbindung von dem Äthersauerstoff
atom ausgeht. Beispiele für Alkoxygruppen sind Methoxy-, Äthoxy-, Isopropoxy-, tert.-Butoxy-gruppen und dergleichen,
30 sowie die Tetrahydropyranyloxygruppe.
Der Ausdruck "tertiäre Alkoxygruppe" steht für eine Alkoxy-
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gruppe, bei der das Äthersauerstoffatom an ein Kohlenstoffatom
mit drei Kohlenstoffsubstituenten gebunden ist. Beispiele für tertiäre Alkoxygruppen sind Butoxygruppen, Amyloxygruppen
und dergleichen.
Der Begriff "Phenylalkoxygruppe" umfaßt Alkoxygruppen, die durch einen Phenylring substituiert sind. Beispiele für solchen
Phenylalkoxygruppen sind Benzyloxygruppen, 2-Phenyläthoxygruppen,
4-Phenylbutoxygruppen und dergleichen.
Der Ausdruck "Alkanoyloxygruppe" steht für den Rest einer Alkylcarbonsäure, der durch Abspaltung eines Sauerstoffatoms
von der Hydroxylgruppe der Carboxylgruppe gebildet wird. Beispiele für solche Alkanoyloxygruppen sind Formyloxy-, Acetoxy-,
Butyryloxy-, Hexanoyloxy-gruppen und dergleichen.
Der unter Bezug auf die "Phenylgruppe" verwendete Begriff "substituiert" bedeutet, daß die Phenylgruppe durch eine
oder mehrere der folgenden Gruppen substituiert ist: Alkylgruppen,
Halogenatome, wie Fluoratome,Chloratome, Bromatome oder Jodatome, Nitrogruppen, Cyanogruppen, Trifluormethylgruppen
und dergleichen.
Der Ausdruck "niedrig" oder "niedrigmolekular", der im Zusammenhang
mit den oben erwähnten Gruppen verwendet wird, beschreibt jene Gruppen, die 1 bis 8 Kohlenstoffatome aufweisen.
In den angegebenen Formeln sind die verschiedenen Substituenten über drei unterschiedliche Bindungen an den Steroidkern
gebunden angegeben. Dabei bedeutet eine ausgezogene Linie ( ), daß der Substituent in der ß-Stellung steht (d. h.
oberhalb der Molekülebene); eine gestrichelte Linie ( ),
daß der Substituent in der CX-Stellung steht (d. h. unterhalb
der Molekülebene oder eine Schlangenlinie (*^~-) , daß
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der Substituent in der q(- oder in der ß-Stellung stehen kann.
Der Ausdruck "Base" schließt stickstoffhaltige Verbindungen, wie Ammoniak, primäre Amine und sekundäre Amine ein. Nützliche
primäre Amine sind Monoalkylamine, wie Monomethylamin, Monoäthylamin, Monopropylamin, Monobutylamin und dergleichen.
Geeignete sekundäre Amine schließen Dialkylamine, wie Dimethylamin,
Diäthylamin, Dipropylamin, Dibutylamin und dergleichen und cyclische Amine, wie Morpholin, substituiertes Morpholin
und dergleichen, ein. Es versteht sich, daß als Amine auch Isomere und Homologe der angegebenen Amine eingesetzt werden
können.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann dazu verwendet werden,
ein Steroidketon, wie Homochol-5-en-3ß-ol-24-on oder einen seiner von einem Alkohol mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen abgeleiteten
Ester zu 3ß-Hydroxy-25-homo-5-cholensäure umzusetzen. In ähnlicher Weise kann das erfindungsgemäße Verfahren dazu
angewandt werden, ein Keton, wie Homo cholan-3 Λ", 6tf-diol-24-on
oder einen seiner von einem Alkohol mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen abgeleiteten Ester zu 3o(, 6o(-Dihydroxy-25-homocholansäure
umzusetzen. Man kann das Verfahren auch dazu verwenden, ein Steroidketon, wie Norchol-5-en-3ß-ol-22-on oder einen
seiner von einem Alkohol mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen abgeleiteten
Ester, zu 3ß-Hydroxy-24-nor-5-cholensäure umzusetzen. Schließlich kann das erfindungsgemäße Verfahren dazu angewandt
werden, ein Steroidketon, wie Homochol-5-en-3ß-ol-22-on oder einen seiner von einem Alkohol mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen
abgeleiteten Ester zu 3ß-Hydroxy-25-homo-5-cholensäure umzuwandeln. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht somit die
Umwandlung zur Verfugung stehender Ausgangsmaterialien in nützliche Zwischenprodukte für die Herstellung von Stoffwechselprodukten
von Vitamin D. Die folgende Tabelle I verdeutlicht in' schematischer Weise die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens auf die Herstellung dieser Stoffwechselprodukte.
809840/112 S
Weitere Einzelheiten hinsichtlich der Willgerodt-Reaktion
und der Abänderung nach Kindler finden sich in Band III von Organic Reactions (John Wiley & Sons, Inc. 1946), Seiten 83
bis 107, auf welche Veröffentlichung bezüglich der Reaktions bedingungen, der Reagentien, wie Ammoniumpolysulfid, Amine,
Schwefel, Schwefelwasserstoff, Lösungsmittel und anderer Parameter
ausdrücklich hingewiesen sei.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung. _
09840/1125
. AU.
28H347
LK
ρ:
W J (J
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OO
TABELLE I (Fortsetzung)
Hyodesoxycholsäure ■ > 3ß-Hyäroxycholensäure Stigmasterin
Hyodesoxycholsäure ■ > 3ß-Hyäroxycholensäure Stigmasterin
oo ί! 8. .Γ ν ^ .L ι—c - μ ρ
XX
^-^ 110
J-
Ol
C;
r-
im
HO
CJ
TABELLE I (Fortsetzung)
, Π-1
] Hi)
('in
rn
HO
25-Hydroxycholesterin
[ '-{ uu 25-Hydroxy-vitamin D_
ι 1
UO
worin R ein Wasserstoffatom, eine Acylgruppe, eine Arylgruppe oder
eine Alkylgruppe bedeutet.
eine Alkylgruppe bedeutet.
CO JtN
28H347
Dieses Beispiel verdeutlicht die Herstellung von 3ß-Hydroxy-25-homo-5-cholensäure.
A. Herstellung von Sß-Acetoxy-S-cholensäure.
Man beschickt einen 3 1-Kolben, der 560 g (9,3 Mol) Eisessig
und 574 g (5,6 Mol) Essigsäureanhydrid enthält, mit insgesamt 112 g (0,3 Mol) 3ß-Hydroxy-5-cholensäureu Man erhitzt die gebildete
Mischung während 3 Stunden unter Rühren auf 90 bis 95°C. Nach dem Erhitzen kühlt man die Reaktionsmischung auf
etwa 70°C und gibt im Verlaufe von etwa 1 Stunde 102 g Wasser zu. Die Reaktion mit Wasser verläuft stark exotherm. Dabei
ergibt sich eine gewisse Anlaufzeit von bis zu 10 Minuten, bevor die Reaktionswärme festzustellen ist. Die Reaktionstemperatur steigt jedoch bis auf 92 C an. Nach der Zugabe des
Wassers hält man die Reaktionsmischung während 1/2 Stunde bei 80 bis 85°C und führt dann eine Vakuumdestillation durch.
Unter einem Teilvakuum destilliert man 900 ml Essigsäure aus
der Reaktionsmischung ab, indem man das Vakuum derart einstellt, dsß man eine Temperatur der Mischung von 70°C + 3 C
erreicht. Nachdem die Temperatur auf 65°C oder weniger abgefallen ist, ist es erforderlich, zur Fortsetzung der Destillation
die Mischung erneut auf etwa 80 C zu erhitzen. Nachdem die erforderliche Menge Essigsäure abdestilliert ist, belüftet
man. Dann erhitzt man die Reaktionsmischung zum Sieden am Rückfluß und gibt langsam 66 ml Methylendichlorid zu der am
Rückfluß siedenden Mischung zu. Dann kühlt man die Reaktionsmischung etwas ab und hält sie während 6 Stunden bei etwa
50°C, wobei kristalline 3ß-Acetoxy-5-cholensäure anfällt. Die kristalline Säure wird abfiltriert, wonach man den gebildeten
Filterkuchen sechsmal mit jeweils 100 ml Hexan wäscht und dann in einem Warmlpftschrank trocknet. Man erhält 104 g des
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Produkts, was 84 % der Theorie entspricht. Der Vakuumschmelzpunkt
der Säure beträgt 190/193 bis 195°C, wobei man eine farblose Schmelze erhält. Man engt das Filtrat und die Waschflüssigkeit
der ersten Kristallcharge im Vakuum ein und erhält 60 ml einer klaren Lösung, die man mit 60 ml Hexan verdünnt,
wonach man die Lösung durch Stehenlassen während eines Tages bei Raumtemperatur kristallisieren läßt. Man erhält
eine zweite Charge von 8,5 g Kristallen,die 6,8 % der Theorie entsprechen und einen Vakuumschmelzpunkt von 191 bis 193 C
besitzen. Die beiden Chargen des kristallinen Produkts entsprechen
einer Ausbeute von q0,8 % Sß-Acetoxy-S-cholensäure.
B. Herstellung von Sß-Acetoxy-S-cholensäurechlorid.
Man beschickt einen 250 ml-Dreihalskolben, der mit einem mechanischen
Rührer ausgerüstet und auf -15 C abgekühlt ist, mit insgesamt 150 ml gereinigtem Thionylchlorid. Dann gibt
man im Verlaufe von einigen Minuten 5O,O g (0,12 Mol) 3ß-Acetoxy-5-cholensäure
aus der Stufe A. zu dem gekühlten Thionylchlorid und erhält eine viskose Reaktionsmischung, die man
dann während 3 Stunden bei einer Temperatur von -15°C + 2°C hält. Nach 1 1/2 Stunden bei -15°C hat sich der in der Reaktionsmischung
vorhandene Feststoff völlig gelöst.
Dann läßt man die Reaktionstemperatur im Verlaufe von 1 Stunde auf 15 C und schließlich im Verlaufe von 1/2 Stunde auf
30 C steigen, wonach man die Temperatur während 1 Stunde bei 30 C hält. Dann legt man Vakuum an und fängt das aus
der Reaktionsmischung gewonnen Destillat in einer in eine Kältemischung eingetauchten Vorlage auf. Dann überführt man
den die Reaktionsmischung enthaltenden Kolben in ein Wasserbad und erhöht die Badtemperatur nach und nach von 30 auf
60°C. Nachdem die Hauptmenge des Thionylchlorids abdestilliert ist, verfestigt sich das Reaktionsprodukt in dem Kolben. Dann
hält man die Wasserbadtemperatur während 2 Stunden bei 55 bis
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60°C, um die letzten Thionylohloridspuren zu beseitigen.
Als Reaktionsprodukt erhält man 3ß-Acetoxy-5-cholensäurechlorid in annähernd theoretischer Ausbeute (52,1 g) in Form
eines grauen Feststoffs mit einem Schmelzpunkt von 157 bis 159°C, der in den meisten Fällen, so wie er ist, ohne weitere
Reinigung verwendet und bis zur Verwendung in einem Exsikator
über Kaliumhydroxid aufbewahrt werden kann.
Das bei dieser Reaktion zurückgewonnene JThionylchlorid ist
sehr rein und wird ohne weitere Reinigung verwendet. Die Rückgewinnung des Thionylchlorids kann durch ein wirksameres
Kühlen der Vorlage verbessert werden.
C. Herstellung des 3-Essigsäureesters von 25-Homochol-5-en-3ß-ol-24-on.
Man verdünnt einen aliquoten Anteil von 100 ml eines 2,94 molaren
Grignard-Reagens (Methylmagnesiumbromid) mit 300 ml trockenem Diäthyläther und gibt im Verlaufe von 20 Minuten
bei 15 bis 20°C 42 g trockenes Cadmiumbromid zu. Anfänglich löst sich das Cadmiumbromid in dem Äther, wobei sich jedoch
gegen Ende der Zugabe eine zweite, sehr mobile flüssige Phase unter der Ätherschicht bildet. Das Volumen der unteren
Schicht macht etwa ein Drittel des Volumens der oberen Schicht aus. Nachdem die Gesamtmenge des Cadmiumbromids zugesetzt
worden ist, rührt man die Reaktionsmischung während 1 Stunde bei 20°C + 1°C. Zu diesem Zeitpunkt ist keine merkbare
Veränderung der Viskosität der unteren Schicht zu beobachten.
Dann gibt man eine Lösung von 54 g 3ß-Acetoxy-5-cholensäurechlorid,
das man in der Stufe B. erhalten hat, in 200 ml trockenem Benzol im Verlaufe von 20 Minuten bei 20°C zu der
Dimethylcadmium-reaktionsmischung. Insbesondere während der anfänglichen Zugabe des Säurechlorids ist ein schwaches Kühlen
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erforderlich. Mit fortschreitender Reaktion wird die untere Schicht viskoser, \irobei sich jedoch zu keinem Zeitpunkt während
der Zugabe ein Feststoff bildet. Nach 30 Minuten ist die Reaktion im wesentlichen vollständig abgelaufen; dennoch
hält man die Reaktionsmischung während 2,5 Stunden bei 20 + 1°C bevor man sie wie folgt aufarbeitet.
Zunächst kühlt man die Reaktionsmischung auf etwa 15°C und gibt dann sehr langsam, insbesondere zu Beginn der Zugabe,
100 g zerstoßenes Eis zu. Die anfängliche Reaktion mit dem Eis verläuft schwach exotherm, wobei sich die Reaktionsmischung
während kurzer Zeit verdickt. Die Temperatur steigt auf etwa 30°C an. IsTachdem die Gesamtmenge des Eises zugesetzt
ist, wird die Reaktionsmischung wieder ziemlich flüssig. Man säuert die Mischung dann durch langsame Zugabe von 30 ml
einer 1 : 1-Mischung aus 37 %-iger Chlorwasserstoffsäure und
Wasser an. Hierbei bilden sich zwei klare Schichten. Die untere wäßrige Schicht wird abgezogen und verworfen, während
man die obere Schicht einmal mit 200 ml Wasser wäscht, abtrennt, filtriert und auf einem Dampfbad unter Vakuum eindampft.
Der als Produkt erhaltenen 3-Essigsäureester von 25-Homochol-5-en-3ß-ol-24-on wird dann aus einer konzentrierten
Benzollösung umkristallisiert, wobei man einen schwach hellbraun gefärbten Feststoff erhält, der nach dem Trocknen
51,0 g des rohen Produkts mit einem Schmelzpunkt von 148 bis
25 151°C liefert.
D. Herstellung von 25-Homochol-5-en-3ß-ol-24-on.
Man löst 1,O g des 3-Essigsäureesters von 25-Homochol-5-en-3ß-ol-24-on
in einer 2 g Kaliumhydroxid in 40 ml Methanol enthaltenden Lösung und setzt die Mischung durch 15-minütiges
Erhitzen zum Sieden am Rückfluß um. Dann gießt man die Reaktionsmischung in 200 ml Wasser, das 6 ml konzentrierte
Chlorwasserstoffsäure enthält, um das Produkt auszufällen,
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- 94.
das dann nach 30-minütigem Rühren bei Raumtemperatur abfiltriert, mit Wasser säurefrei gewaschen und getrocknet wird.
Das trockene Produkt wird aus 10 ml Methanol umkristallisiert, indem es in der Hitze leicht löslich ist und aus dem es beim
Abkühlen auf Raumtemperatur wieder auskristallisiert. Die Kristallaufschlämmung wird auf 1O°C abgekühlt," filtriert und
mit kaltem Methanol gewaschen, wobei man das Produkt in einer Ausbeute von 0,73 g erhält. Das Dünnschichtehromatogramm auf
Kieselgel, das mit einer Mischung aus 91_ % Dichloräthan und
9 % Methanol entwickelt wird, zeigt lediglich die Spuren einer Verunreinigung, die wesentlich polarer ist als das
Hauptprodukt. Der Schmelzpunkt des Produkts nach dem Trocknen im Vakuum bei 95°C liegt in einem breiten Bereich von 125 bis
135°C. Das Produkt, 25-Homochol-5-en-3ß-ol-24-on, zeigt nach der Kristallisation aus 60 Gew.-Teilen einer 1 : 1-Mischung
aus Benzol und Hexan einen Vakuumschmelzpunkt von 130 bis 135°C. Eine Probe wird während 10 Stunden im Vakuum bei 56°C
getrocknet und einer Analyse auf den Kohlenstoff- und Wasserstoff gehalt unterworfen, die folgende Ergebnisse zeigt:
20 Analyse: C 25H4O°2
berechnet: C 80,6 % H 10,8 %
gefunden: 80,22 10,79
E. Umsetzung des 3-Essigsäureesters von 25-Homochol-5-en-3ßol-24-on
mit Morpholin und Schwefel.
Man gibt insgesamt 3,5 g des in der obigen Stufe C. erhaltenen
3-Essigsäureesters von 25-Homochol-5-en-3ß-ol-24-on langsam zu 1,25 ml auf 80 bis 100 C erhitztes Morpholin. Nach dem
Erhitzen während einiger Minuten auf 100 C erhält man eine klare Lösung. Man gibt dann 0,45 g Schwefel zu und erhitzt
die Reaktionsmischung während 2 Stunden auf 125 bis 130°C.
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as.
Kurz nach der Schwefelzugabe ist die Freisetzung von Schwefelwasserstoff
festzustellen. Die Gasentwicklung nimmt jedoch nach und nach ab. Nach dem Erhitzen während 2 Stunden verdünnt
man die Reaktionsmischung mit 5 ml Morpholin und gießt die verdünnte Mischung unter Rühren in 100 ml Wasser. Nach
dem Rühren während 1/2 Stunde säuert man die Reaktionsmischung mit verdünnter Chlorwasserstoffsäure an, rührt während
einer weiteren Stunde, filtriert und wäscht mit kaltem Wasser. Man trocknet den Niederschlag und erhält 4,1 g des
rohen Thioamids, d. h. 3ß-Acetoxy-25-homo-5-cholensäurethiomorpholid.
Das Steroid/Schwefel/Amin-verhältnis beträgt
1 : 1,7 : 1,7.'
Das rohe Thioamid wird durch Auflösen in einer geringen Menge
Tetrahydrofuran und durch Zugabe von Hexan teilweise gereinigt. Die beim Stehenlassen gebildeten Kristalle werden
gesammelt, filtriert und mit Hexan gewaschen. Die Analyse der erhaltenen Kristalle ergibt folgende Ergebnisse:
Analyse: C- | 1H49 | O2NS | 23 % | H | 9 | ,51 % | N | 2, | 72 | % | S | 6, | 21 % |
berechnet: | C | 72, | 39 | 9 | ,62 | 2, | 47 | 6, | 45 | ||||
befunden: | 72, | ||||||||||||
F. Herstellung von Sß-Hydroxy^S-homo-S-cholen-morpholid.
Man hydrolysiert das in der Stufe E. erhaltene rohe Thioamid unter milden Bedingungen, d. h. durch Erhitzen mit 10 Gew.-Teilen
10 %-iger methanolischer Kaliumhydroxidlösung, die mit einem gleich großen Volumen Benzol verdünnt ist, zum Sieden
am Rückfluß. Die Rückflußtemperatur dieser Mischung beträgt
58°C.
Aus der Reaktionsmischung extrahiert man eine saure Fraktion mit verdünntem Alkali und erhält eine neutrale Fraktion, die
in dem verdünnten Alkali nicht löslich ist. Die saure Fraktion
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wird als 3ß-Hydroxy-25-homo-5-cholensäure identifiziert, die
einen Schmelzpunkt von 214 bis 216°C aufweist und keine Schmelzpunkterniedrigung zeigt, wenn man sie mit einer authentischen
Probe von 3ß-Hydroxy-25-homo-5-cholensäure vermischt, die man nach der Diazomethan-methode aus 3ß-Hydroxy-5-cholensäure
hergestellt hat.
Die aus der neutralen Fraktiongewonnene Probe zeigt nach der Umkristallisation aus Äthylacetat einen Schmelzpunkt von 182
bis 183,5°C und folgende Analysenwerte:
10 Analyse: C29H47O3N
berechnet: C 76,08 % H 10,35 % N 3,06 % S - % gefunden: 76,16 10,41 2,88 0,2
Diese Analysenwerte stehen in guter Übereinstimmung mit den für 3ß-Hydroxy-25-homo-5-cholen-morpholid zu erwartenden.
G. Herstellung von 3ß-Hydroxy-25-homo-5-cholensaure.
Man gibt 2,0 g (0,00389 Mol) des in der Stufe E. erhaltenen rohen Thioamids zu einer Lösung von 4 g Kaiiumhydroxid in
13 ml Äthanol und 0,5 ml Wasser. Man erhitzt die erhaltene Mischung während 5 Stunden bei 89 bis 90°C zum Sieden am
Rückfluß, um das rohe Thioamid zu hydrolysieren. Die Hydrolyse wird dünnschichtchromatographisch verfolgt. Während der
Hydrolyse wird der dem Thioamid entsprechende Flecken immer schwächer, bis sich gegen Ende der Hydrolyse lediglich noch
ein Produkt zeigt, nämlich 3ß-Hydroxy-25-homo-5-cholensäure. Nach der Hydrolyse verdünnt man die Mischung mit 10 ml Äthanol
und erhält eine alkoholische Lösung, die man erhitzt, bis sich die geringe ausgeschiedene Menge eines Feststoffs wieder
gelöst hat.Dann gießt man die alkoholische Lösung in 200 ml Wasser, das 10 ml konzentrierte Chlorwasserstoffsäure enthält,
wobei sich ein voluminöser Niederschlag bildet, den man abfil-
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-ja-- 28K347
triert, mit Wasser wäscht und trocknet, wobei man 1,55 g
(entsprechend der theoretischen Ausbeute) hellbraun gefärbte 3ß-Hydroxy-25-homo-5-cholensäure erhält. Die Umkristallisation
von 1,0 g dieses rohren Produkts aus einer Dichloräthan/Methanol-Mischung
ergibt 0,55 g einer ersten Kristallcharge mit einem Schmelzpunkt von 210/212 bis 214°C, der
identisch ist mit dem Schmelzpunkt einer authentischen Probe, die man nach der Diazomethan-methode aus 3ß-Hydroxy-5-cholensäure
bereitet hat.
10 Beispiel 2
Dieses Beispiel verdeutlicht die Herstellung von 3ß-Hydroxy-25-homo-5-cholensäure
aus dem 3-Essigsäureester von 25-Homo-5-cholen-3ß-ol-24-on.
Man setzt 8,51 g des 3-Essigsäureesters von 25-Homo-5-cholen-3ß-ol-24-on
mit 0,8 g Schwefel und 3 g Morpholin während 1 Stunde bei 130°C und während 2 Stunden bei 138 bis 140°C um,
wonach man das rohe Reaktionsprodukt durch Eingießen der Reaktionsmischung in Wasser und Filtrieren isoliert. Die Ausbeute
der rohen Reaktionsmischung beträgt 9,3 g. Nach der Hydrolyse mit einer Lösung von Kaliumhydroxid in Äthylalkohol
erhält man die rohe 3ß-Hydroxy-25-homo-5-cholensäure mit einer Ausbeute von 85 Gew.-%. Die dünnschichtchromatographische
Analyse zeigt, daß die Säure aus etwa 70 % reiner 3ß-Hydroxy-25-homo-5-cholensäure
besteht. Das Steroid/Schwefel/-Amin-Verhältnis beträgt 1 : 1,2 : 1,7.
Dieses Beispiel verdeutlicht die Herstellung von 3ß -Hydroxy-25-homo-5-cholensäure
aus dem 3-Essigsäureester des 25-Homochol~5-en-3ß~ol-24-ons.
Man gibt 8,51 g des 3ß-Essigsäureesters von 25-Homochol-5-en-
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3ß-ol-24-on bei 1200C zu 4,3 g Morpholin und gibt dann 0,8 g
Schwefel zu. Nach der Umsetzung während 1 Stunde bei 130 bis 140°C zieht man das Morpholin teilweise aus der Reaktionsmischung
ab, indem man einen langsamen Stickstoffstrom durch die Mischung führt und die ^eaktionstemperatur auf 160°C erhöht
und während 2 Stunden bei diesem Wert hält. Dann isoliert man das Reaktionsprodukt nach der in Beispiel 2 beschriebenen
Verfahrensweise und erzielt bei der Hydrolyse 3ß-Hydroxy-25-homo-5-cholensäure
im wesentlichen gleicher Reinheit und gleieher Ausbeute. Das Steroid/Schwefel/Amin-Verhältnis beträgt
1 ·. 1,2 : 2,4.
Dieses Beispiel verdeutlicht die Herstellung von 3ß-Hydroxy-25-homo-5-cholensäure
aus dem 3-Essigsäureester von 25-Homochol-5-en-3ß-ol-24-on unter Verwendung von wäßrigen Aminpolysulfiden
unter Druck.
Man beschickt ein dickwandiges Glasrohr mit einem Innendurchmesser
von 2,54 cm (1 inch) und einer Länge von 10,16 cm (4 inch) mit 4,45 g des 3-Essigsäureesters von 25-Homochol-5-en-3ß-ol-24-on,
6 ml einer 25 %-igen wäßrigen Lösung von Dimethylamin, 2,2g Schwefelblüte und 10 ml gereinigtem Dioxan.
Dann verschließt man das Glasrohr und überführt es in ein Druckgefäß aus Monel-metall mit einem Fassungsvermögen
von 200 ml, füllt dann das Druckgefäß zu 3/4 mit den gleichen Reagentien, wie sie auch in dem Glasrohr verwendet werden,
jedoch mit Ausnahme der 24-Ketonverbindung. Dann erhitzt
man das Druckgefäß in einem Ölbad während 7 Stunden auf 150 bis 180°C, wobei sie'
(300 Ib) entwickelt.
(300 Ib) entwickelt.
bis 180°C, wobei sich bei 18O°C ein Innendruck von 21,1 kg/cm
Nach dem Abkühlen des Glasrohrs auf Raumtemperatur zeigt sich beim Öffnen ein schwacher Überdruck. Die Reaktionsmischung
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. afc ·
liegt in Form eines viskosen Produkts vor, das beim Eingießen in Wasser nach und nach einen flockigen Feststoff ergibt.
Die gebildete wäßrige Aufschlämmung xvird dann mit Chlorwasserstoff
säure angesäuert, wonach das Reaktionsprodukt abfiltriert und mit Wasser gewaschen wird, wobei man 5,0 g eines schwach
rosa gefärbten Pulvers erhält. Dieses Reaktionsprodukt wird dann mit äthanolischem Kaliumhydroxid durch Erhitzen während
12 Stunden zum Sieden am Rückfluß bei etwa 93°C hydrolysiert, um das Thioamid zu der Carbonsäure umzuwandeln. Das Produkt
wird durch Dispergieren in Wasser und Ansäuern gewonnen. Nach dem Filtrieren und Trocknen erhält man das Produkt in einer
Ausbeute von 4,7 g, aus dem ™ian eine wesentliche Menge 3ß-Hydroxy-25-homo-5-cholensäure
isoliert. Nach der Umkristallisation
aus Äthylendichlorid erhält man eine Säure mit einem Schmelzpunkt von 210 bis 212 C. Eine Mischung dieser Säure
mit einer authentischen Probe von 3ß-Hydroxy-25-homo-5-cholensäure zeigt keine Erniedrigung des Schmelzpunkts. Das Steroid/-Schwefel/Amin-Verhältnis
beträgt 1 : 7 : 13.
Dieses Beispiel verdeutlicht die Herstellung von 3ß-Hydroxy-25-homo-5-cholensäure
aus dem 3-Essigsäureester des 5-Homochol-5-en—3ß-ol-24—ons
unter Verwendung von Ammoniumpolysulfid und Pyridin.
Man beschickt ein starkwandiges Glasrohr mit einem Innendurchmesser
von 2,54 cm (1 inch) und einer Länge von 10,16 cm ( 4 inch) mit einer Mischung aus 1,5 g des 3-Essigsäureesters von
25-Homochol-5-en-3ß-ol-24-on, 10 ml konzentriertem Ammoniakwasser,
7,5 g Schwefel und 10 ml Pyridin, verschließt das Rohr und überführt es in das in Beispiel 4 beschriebene 200 ml-Stahldruckgefäß.
Dann erhitzt man das Stahldruckgefäß in einem Ölbad während
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-je-- 28U347
• ar··
6 Stunden auf 150 bis 180°C. Dann kühlt man das Gefäß auf Raumtemperatur ab, wobei sich beim Öffnen des Glasrohrs ein
schwaches Vakuum anzeigt. Aus der Reaktionsmischung isoliert man nach der Hydrolyse mit einer wäßrigen Kaliumhydroxidlösung
eine geringe Menge eines Feststoffs, der bei dem Dünnschichtchromatogramm den gleichen R,--Wert wie 3ß-Hydroxy-25-homo-5-cholensäure
zeigt. Man gewinnt diese Säure mit einer Ausbeute von 5 %. Das Steroid/Sctwefel/Amin·- (Ammoniak) -Verhältnis
beträgt 1 : 65 : 78.
10 Beispiel 6
Dieses Beispiel verdeutlich die Herstellung von 3<ν, 6o(-Dihydroxy-25-homocholansäure
aus Hyodesoxycholsäure.
A. Herstellung des Diessigsäureesters von 3oC, 6o(-Hy odes oxycholsäure.
Man bereitet den Diessigsäureester von 3oC 6o(-Hyodesoxycholsäure
nach der Verfahrensweise von June Bergström und Karin Pääbo (Acta Chem Scand. 9 (1955) 699) durch Umsetzen von 1 Mol
Hyodesoxycholsäure mit 12 Mol Essigsäureanhydrid in Gegenwart von Pyridin als Katalysator.
B. Herstellung von Diacetoxy-hyodesoxycholsäurechlorid.
Nach der in Beispiel 1, Stufe B. beschriebenen Methode für die Herstellung von Sß-Acetoxy-S-cholensäurechlorid bereitet
man Diacetoxy-hyodesoxycholsäurechlorid.
Hierzu gibt man 34 g des in der- Stufe A. bereiteten Diessigsäureesters
der 3<*, 6c(-Hyodesoxycholsäure langsam zu 100 ml
Thionylchlorid und kühlt auf -15°C ab. Man hält die Reaktionstemperatur während 1 Stunde bei -15 bis -1O°C, läßt dann im
Verlaufe der nächsten beiden Stunden auf 00C und schließlich
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im Verlaufe einer weiteren halben Stunde auf 300C erwärmen.
Dann destilliert man das überschüssige Thionylchlorid im Vakuum ab und fängt es in einer auf -15 C abgekühlten Vorlage
auf. Den Reaktionskolben erwärmt man langsam im Wasserbad von 30 auf 60°C. Die in dem Kolben zurückgebliebene harzartige
Masse wird 100 ml Benzol belöst, wonach man die Lösung im Vakuum auf 60°C erhitzt, um Benzol und restliches Thionylchlorid
zu entfernen. Man erhält das Diacetoxy-hyodesoxycholsäurechlorid in einer Ausbeute von 35,4 g.
Das Säurechlorid kann auch in kristalliner Form erhalten werden,
indem man es in Hexan löst, wonach man die Lösung mit Kristallen animpft, die sich im oberen Abschnitt des Reaktionskolbens
nach dem Abdestillieren des Benzols gebildet haben. Das Dünnschichtchromatogramm des kristallinen Produkts
ist das gleiche wie das der harzartigen Masse, so daß die harzartige Masse direkt ohne Kristallisation in der nächsten Stufe
für die Bildung des Diessigsäureesters von 25-Homocholan-3d(, 6öi-diol—24—on
verwendet wird.
C. Herstellung des Diessigsäureesters von 25-Homocholan-30(, 6o(-diol-24-on.
Man setzt das in der Stufe B. erhaltene Diacetoxy-hyodesoxycholsäurechlorid
unter Anwendung der folgenden Verfahrensweise mit Dimethylcadmium um.
Durch Umsetzen von 0,17 Mol wethylmagnesiumbromid in einer
Mischung aus 1OO ml Äther und 100 ml trockenem Benzol mit 0.085 Mol Cadmiumbromid bei 200C bereitet man eine Lösung
von Dimethylcadmium. Dann gibt man eine Lösung von 35,4 g des in der Stufe B. erhaltenen 3,6-Diacetoxy-hyodesoxycholsäurechlorids
in 15Ο ml trockenem Benzol zu der Lösung des Dimethylcadmiums. Während der Zugabe fällt ein harzartiges
Material aus, so daß man im Verlaufe von 25 Minuten 200 ml
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Benzol zu der Lösung zusetzt. Nach der Umsetzung während 2 Stunden bei 2O°C wird die Reaktionsmischung auf 15°C abgekühlt,
wonach man 50 g Eis und dann tropfenweise eine Lösung von 23 ml konzentrierte Chlorwasserstoffsäure, die mit 23 ml Wasser verdünnt
worden ist, zugibt. Dann trennt man die beiden Schichten und dampft die Benzol-Äther-Schicht im Vakuum ein, wobei man
34 g eines harzartigen Rückstands erhält.
Durch Umkristallisieren aus Hexan oder Aceton und Wasser lassen sich nach längerem Stehen Kristalle_des Diesters des 25-Homocholan-3o(,
6<<-diol-24-ons erhalten. Der Schmelzpunkt der
aus Aceton gewonnenen nadeiförmigen Kristalle beträgt 154 bis 156°C. Die Analyse ergibt folgende Ergebnisse:
Analyse: C39H45O5
berechnet: C 73,38 % H 9,74 % 15 gefunden: 73,15 10,00
D. Herstellung von 3*!, 6s<-Diacetoxy-25-homocholansäurethiomorpholid.
Man führt die Willgerodt-Reaktion durch, indem man 4,8 g des in der Stufe C. erhaltenen rohen Diesters des 25-Homocholan-3o(,
6o^-diol-24-ons in 2 ml Morpholin löst, 0,51 g Schwefel zugibt
und die Mischung während 3 Stunden bei 130 bis 135 C zum Sieden am Rückfluß erhitzt. Dann isoliert man die rohe
Reaktionsmischung durch Verdünnen mit Morpholin und Äthylalkohol, wonach man die Mischung langsam in Wasser gießt, in
dem sie sich ohne weiteres dispergiert. Nach etwa 1-stündigem Rühren bei Raumtemperatur säuert man die Reaktionsmischung an
und filtriert, wobei man 6,1 g 3o(, 6c^-Diacetoxy-25-hcmocholansäurethiomorpholid
in Form eines hellbraun gefärbten Pulvers erhält. Das Steroid/Schwefel/Amin-Verhältnis beträgt 1 : 1,6
30 : 4,5.
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-#-
28H347
.30-
E. Herstellung von 25-Homo-3oi, 6cf-hyodesoxycholansäure.
Man hydrolysiert 3,0 g des in der Stufe D erhaltenen Diacetoxy-25-homocholansäurethiomorpholids während 5 Stunden
in einer Lösung von 8,5 g Kaliumhydroxid in 27 ml Äthylalkohol.
Zur Isolierung der 25-Homo-3o<, 6c(-hyodesoxycholsäure dampft
man die erhaltene Reaktionsmischung im Vakuum ein und zieht die Restbestandteile an Alkohol und Wasser durch Erhitzen mit
Dichloräthan zum Sieden am Rückfluß und durch Eindampfen ab. Dann pulverisiert man den Rückstand und extrahiert ihn mit
Dichloräthan zur Entfernung der nichtsauren Nebenprodukte. Die das Kaliumsalz der Homohyodesoxycholansäure enthaltende
unlösliche Fraktion wird in Wasser dispergiert und angesäuert. Die 25-Homo-3e^, 6c*-hyodesoxycholsäure konnte nicht zur Kristallisation
gebracht werden; dennoch zeigt das durch· Eindampfen einer Acetonlösung erhaltene hellbraun gefärbte Pulver
eine Kohlenstoff/Wasserstoff-Analyse, die im guten Einklang mit den zu erwartenden theoretischen Werten steht.
Analyse: C35H42O4
20 berechnet: C 73,83 % H 10,41 % gefunden: 73,44 9,97
Dieses Beispiel verdeutlicht Modifikationen des Verfahrens und weitere Beispiele für die Synthese von Homocholensäure
5 aus Cholensäure.
A. Herstellung des 3-Essigsäureesters von 25-Homochol-5-en-3ß-ol-24-on.
Man trocknet einen 5 1-Dreihalsrundkolben/ der mit einem me-
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J8-. 28U347
chanischen Rührer, einem Tropftrichter mit Druckausgleichsrohr
und einem Stickstoffeinlaß ausgerüstet ist, unter einem ständigen Stickstoffstrom über der Flamme. Dann führt man die
Reaktion unter statischem Stickstoffdruck durch. Man beschickt den Reaktionskolben mit 1000 ml trockenem Diäthyläther und
291 ml Methylmagnesiumbromid (2,94 g, 0,855 Mol). Dann gibt man in Form von vier gleich großen aliquoten Anteilen in Intervallen
von 5 Minuten 139 g (0,512 Mol) Cadmiumbromid zu der gerührten Lösung. Unter der Diäthyläther-schicht bildet
sich kurz nach der dritten Bromidzugabe _eine mobile zweite Schicht. Man rührt die dunkelgraue Reaktionsmischung nach der
vierten Bromidzugabe während 1 Stunde bei etwa 20 C. Dann versetzt
man die Mischung im Verlaufe von etwa 20 Minuten mit einer Lösung von 183,5 g (0,407 Mol) des gemäß Beispiel 1,
Stufe B gebildeten 3ß-Acetoxycholenylchlorids in 680 ml Benzol. Im Verlaufe der Chloridzugabe x^ird die untere Schicht
der Reaktionsmischung immer viskoser, bis man schließlich eine dicke, harzartige Masse erhält. Die Reaktion verläuft
im wesentlichen augenblicklich und die Reaktionsmischung sollte im Verlaufe von 2O Minuten nach Beendigung der Zugabe des
Steroidchlorids wie folgt aufgearbeitet werden, um Nebenreaktionen auf einem Minimum zu halten.
Man dekantiert die Ätherschicht von dem harzartigen Reaktionsprodukt in dem Reaktionskolben ab und löst das Harz in 1000 ml
Äthylendichlorid. Dann kühlt man den Kolben von außen mit Eis
und gibt langsam Eiswasser zu der in dem Kolben vorliegenden Reaktionsmischung. Nach einer kurzen Anlaufzeit bildet sich
ein dickes Gel, das etwa das Dreifache des ursprünglichen Volumens der Lösung einnimmt. Die Reaktion des Gels mit Wasser
verläuft sehr exotherm. Durch die Zugabe weiteren Wassers (etwa 1400 ml) wird das Gel erneut flüssig und ergibt eine
zweiphasige Lösung, die eine große Menge weißer, ausgefallener Salze enthält. Die Mischung wird dann mit 100 ml einer
Mischung aus konzentrieter Chlorwasserstoffsäure und Wasser
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(1/1) angesäuert, iirobei man eine klare zweiphasige Lösung erhält,
die aus einer gelben, oberen organischen Schicht und einer hellgelben, unteren wäßrigen Schicht besteht. Die organische
Schicht wird abgetrennt, mit Wasser gewaschen und unter vermindertem Druck zur Trockne eingeengt.
B. Die Herstellung der 25-Horno-5-cholensäure über 3ß-Acetoxy-25-homocholensäurethiomorpholid
erfolgt unter Anwendung der Verfahrensweise von Beispiel 1, Stufen E und G.
C. Herstellung von 25-Homochol-5-en-3ß-ol-24-on.
Methode A.: Hydrolyse des 3-Essigsäureesters von 25-Homochol-
5-en-3ß-ol-24-on.
Man hydrolysiert in üblicher Weise 20 g des 3-Essigsäureesters
von 25-Homochol-5-en-3ß-ol-24-on im Verlaufe von 90 Minuten unter Verwendung von 6 g Kaiiumhydroxid in einer
Methanol/Wasser-Mischung (300 ml/10 ml). Die Umkristallisation des erhaltenen schwach gelben Feststoffs aus 90 %—
igem wäßrigem Aceton ergibt ein Produkt mit einem Schmelzpunkt von 133 bis 134°C.
Methode B.: Umsetzung von 3ß-Hydroxy-5-cholensäure mit Methyllithium.
Man verwendet einen 1 1-Dreihalsrundkolben, der mit einem
Rückflußkühler, einem mechanischen Rührer und einem Tropftrichter
mit Druckausgleich ausgerüstet ist und trocknet diesen Kolben unter einem Stickstoffstrom über der Flamme und
hält ihn dann unter einem statischen Stickstoffdruck. Dann
beschickt man den Kolben mit 250 ml trockenem Tetrahydrofuran (das man über Natriumbis(2-methoxyäthoxy)-aluminiumhydrid
(Vitride) destilliert hat). Dann bereitet man durch Eintragen von 13,1 g (0,035 Mol) feste 3ß-Hydroxycholensäure
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in Tetrahydrofuran eine Aufschlämmung. Man kühlt den Kolben von außen mit Eis und gibt langsam im Verlaufe von 90 Minuten
Methyllithium (63 ml einer 1,84m Lösung in Äther, 0,115 Mol) in 100 ml trockenem Tetrahydrofuran zu der schnell gerührten
Aufschlämmung. Nach Beendigung der Reaktion, die man dünnschichtchromatographisch verfolgt, gießt man die Reaktionsmischung langsam in verdünnte Chlorwasserstoffsäure (30 ml
konzentrierte Chlorwasserstoffsäure in 1200 ml Wasser) und erhält einen weißen Niederschlag, den man abfiltriert. Das
nichtumgesetzte Ausgangsmaterial wird durch Auflösen des Niederschlags in 300 ml Äthylendichlorid und Behandeln der
Lösung mit 50 ml einer 10 %-igen Natriumhydroxidlösung während 1 Stunde abgetrennt. Dann trennt man die organische Schicht
ab und wäscht sie mit Wasser. Durch Einengen und Umkristallisation des dabei erhaltenen weißen Feststoffs erhält man ein
Produkt, das identisch mit dem nach der Methode A gebildeten ist.
D. Herstellung von 3ß-Hydroxy-25-homo-5-cholensäure über das 3ß-Hydroxy-25-homo-5-cholensäurethiomorpholid.
Man löst 4 g (0,0108 Mol) 25-Homochol-5-en-3ß-ol-24-on in 3,65 ml (0,0418 Mol) heißem Morpholin unter einer statischen
Stickstoffatmosphäre. Man erhitzt die Lösung zum Sieden am
Rückfluß und gibt O,61 g (O,O189 Mol) elementaren Schwefel
in einer Portion zu. Die Mischung verfärbt sich augenblicklieh
schwarz. Nach dem Erhitzen während 2 Stunden zum Sieden am Rückfluß verdünnt man die Lösung mit 6 ml Morpholin und
gießt die viskose Lösung langsam in 125 ml Wasser, wobei man einen körnigen, braun gefärbten Niederschlag erhält. Der Niederschlag
wird aufgeschlämmt, worauf man die Aufschlämmung
mit verdünnter Chlorwasserstoffsäure ansäuert. Dann filtriert
man den braun gefärbten Feststoff unter Absaugen ab, löst ihn in 100 ml Tetrachlorkohlenstoff und trennt ihn von dem mitgerissenen
Wasser ab. Man trocknet die organische Schicht über
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wasserfreiem Natriumsulfat, behandelt mit 200 mg Aktivkohle und erhitzt während 1 Stunde zum Sieden am Rückfluß. Man filtriert
die Aktivkohle ab und engt die Mutterlauge zur Trockne ein, wobei man einen braunen Rückstand erhält. Man löst den
festen braunen Rückstand in 26 ml Äthanol und 1 ml Wasser.
Dann gibt man 8 g Kaliumhydroxid zu und erhitzt die Mischung
während 1 Stunde zum Sieden am Rückfluß.
Man zieht das Lösungsmittel dann unter vermindertem Druck ab, zerkleinert den hellbraunen Feststoff und extrahiert ihn drei
mal mit siedendem Benzol (insgesamt 90 ml). Man saugt den Feststoff ab und wäscht ihn mit Benzol und dann mit Hexan.
Die Homocholensäure wird dadurch aus dem Kaliumsalz freigesetzt,
daß man den Feststoff zu einer schnellgerührten Mischung aus 40 ml Chloroform, 40 ml Tetrahydrofuran, 40 ml
Wasser und 20 ml konzentrieter Chlorwasserstoffsäure gibt.
Nach dem Rühren während 2 Stunden trennt man die organische Schicht ab und engt sie zur Trockne ein, wobei man einen
flockigen, hellgelben Feststoff erhält. Die Umkristallisation aus Athylendichlorid ergibt 25-Homo-5-cholensäure, die
mit einer authentischen Probe identisch ist. Das Steroid/-Schwefel/Amin-Verhältnis
beträgt 1 : 1,8 : 4,0.
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Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung von Steroidsäuren der allgemeinen Formel I
CH
6
(D
P η
R1 R2.
R3
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Mol eines Steroidketons der allgemeinen
Formel II
R4
(ID
R3 in welchen Formeln
R^ ein Viasserstoffatom, eine Hydroxylgruppe, eine niedrigmolekulare
Alkyloxygruppe, eine Tetrahydropyranyloxygruppe, eine Aryloxygruppe, eine Alkylgruppe, eine Alkanoyloxygruppe
oder eine Aroyloxygruppe;
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R„ ein Wasserstoffatom, eine Hydroxylgruppe, eine niedrigmolekulare
Alkyloxygruppe, eine Tetrahydropyranyloxygruppe, eine Aryloxygruppe, eine Alkylgruppe, eine Alkanoyloxygruppe
oder eine Aroyloxygruppe,·
R, ein Wasserstoffatom, eine Hydroxylgruppe, eine niedrigmolekulare
Alkyloxygruppe, eine Tetrahydropyranyloxygruppe, eine Aryloxygruppe, eine Alkylgruppe, eine Alkanoyloxygruppe
oder eine Aroyloxygruppe; oder
R1 und R0 gemeinsam oder R0 und R-. gemeinsam eine Kohlenstoff-Kohlenstof
f -Bindung,- -
R. eine Gruppe der allgemeinen Formel -(CH0) CO(CH0) CH-,;
R_ eine Gruppe der allgemeinen Formel -(CH0) , +,COOH;
Rg ein Wasserstoffatom, eine Hydroxylgruppe, eine niedrigmolekulare
Alkyloxygruppe, eine Tetrahydropyranoyloxygruppe, eine Aryloxygruppe, eine Alkylgruppe, eine Alkanoyloxygruppe
oder eine Aroyloxygruppe,-
η 0 bis 4; m 0 bis 4;
die Summe von η + m 0 bis 4 bedeuten;
mit etwa 1 Mol bis etwa 70 Mol Schwefel und etwa 1 Mol bis etwa 80 Mol einer Base aus eier Ammoniak, primäre Amine und sekundäre Amine umfassenden Gruppe unter Bildung eines Thioamids umsetzt und anschließend das erhaltene Thioamid unter
mit etwa 1 Mol bis etwa 70 Mol Schwefel und etwa 1 Mol bis etwa 80 Mol einer Base aus eier Ammoniak, primäre Amine und sekundäre Amine umfassenden Gruppe unter Bildung eines Thioamids umsetzt und anschließend das erhaltene Thioamid unter
Bildung der gewünschten Steroidsäure hydrolysiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Steroidketon 25-Homochol-5-en-3ß-ol-24-on oder
Ester davon, 25-Homocholan-3^, 6\~-diol-24-on oder Ester davon,
24-Norchol-5-en-3ß-ol-22-on oder Ester davon oder 25-Homochol-5-en-3ß-ol-22-on oder Ester davon verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Steroidketon 25-Homochol-5-en-3ß-ol-24-on oder Ester davon verwendet.
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4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Steroidketon 25-Komocholan-3«{, 6oL-diol-24-on
oder Ester davon verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Steroidketon 24-Norchol-5-en-3ß-ol-22-on oder
Ester davon verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Steroidketon 25-Homochol-5-en-3ß-ol-22-on oder
Ester davon verwendet.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Reaktion des Ketons mit Schwefel und der Base bei einer Temperatur von etwa 125 bis etwa
180°C durchführt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Base Morpholin verwendet.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Base Ammoniak einsetzt.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Thioamid durch Erhitzen in einer alkoholischen
Kaliumhydroxidlösung zum Sieden am Rückfluß hydrolysiert.
11. 3ß-Acetoxy-25-homo-5-cholensäure-25-thiomorpholid.
12. 3ß-Hydroxy-25-homo-5-cholensäure-25-morpholid.
13. 3λ, 6v\-Dihydroxy-25-homocholansäure-25-thiomorpholid.
14. Diessigsäureester von 3\, 6i\-Dihydroxy-25-homocholansäure-25-thiomorpholid.
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-4- 28H347
15 . 1«, 3:· -Dihydroxy^S-homocholansäure^S-thiomorpholid.
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