DE2814209B1 - Chemisch widerstandsfaehiges Schutzmaterial sowie Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Chemisch widerstandsfaehiges Schutzmaterial sowie Verfahren zu seiner Herstellung

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Description

  • Man könnte zwar daran denken, Aktivkohle oder Kieselsäuregel in Gummi oder ähnliches Material einzubringen, während sich dieses Material bei seiner Herstellung noch in flüssigem Zustand befindet, doch in diesem Falle würde sich das adsorbierende Zuschlagmaterial sofort mit Bestandteilen des flüssigen Trägermaterials sättigen, so daß letztlich eine allenfalls nur geringfügig verbesserte Haltezeit gegenüber der Penetration von Schadstoffen erzielt werden könnte.
  • Ausgehend vom umrissenen Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, die Haltezeit des eingangs genannten Schutzmaterials zu erhöhen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Füllstoffkörner an mindestens einem Teil ihrer Oberfläche eine Kruste aufweisen, in der eine wesentlich kleinere Porengröße vorliegt als in tieferliegenden Bereichen der Füllstoffkörner. Die feinporige Oberflächenkruste verlangsamt das Eindringen von adsorbierten Stoffen, so daß es möglich ist die Adsorptionskörper in flüssiges Grundmaterial einzubringen, dessen Bestandteile nur allmählich in die feinporige Oberflächenkruste eindringen können, so daß eine verhältnismäßig lange Verarbeitungszeit bis zum Verfestigen des flüssigen Grundmaterials verbleibt, ohne daß die großporigen, aufnahmeaktiven tieferliegenden Bereiche der Adsorptionskörner unwirksam werden. Somit wird durch die Erfindung ermöglicht, daß die Adsorptionskörner auch nach der endgültigen Fertigstellung des erfindungsgemäßen Schutzmaterials unabhängig von der Wahl des jeweiligen Grundmaterials ihre Adsorptionsfähigkeit im wesentlichen voll beibehalten; sie sind daher in der Lage, etwa in das Schutzmaterial eindringende Fremdstoffe zu adsorbieren und somit die Haltezeit gegenüber Schadstoffen wesentlich zu erhöhen.
  • Gleichzeitig und unabhängig von der Art des verwendeten Grundmaterials verhindert die Kruste das zu rasche Eindringen von Schadstoffen in die Füllstoffkörner, so daß diese eine gleichmäßige Aufnahmefähigkeit über einen verhältnismäßig großen Zeitraum hinweg beibehalten.
  • Gleichzeitig mit der Steigerung der Haltefähigkeit des Schutzmaterials können durch das Einbringen von Füllstoffkörnern in Abhängigkeit vom jeweils verwendeten Grundmaterial auch dessen physikalische Eigenschaften gegebenenfalls verbessert werden, wie etwa dessen Viskosität bei der Verarbeitung sowie dessen Zugfestigkeit und Dehnbarkeit beim Fertigprodukt: da in der Regel die porösen Adsorptionskörner verhältnismäßig leicht sind und sich auch nicht mit dem verwendeten Grundmaterial anreichern bzw. vollsaugen können, ergibt sich bei verbesserter Haltezeit des Schutzmaterials u. U. sogar eine Gewichtsersparnis, wobei die Penetrationszeit nicht mehr, wie bisher bei gummiähnlichen Materialien, weitgehend von der Dicke und der Beschaffenheit des Grundmaterials abhängen, sondern in erster Linie von Art und Menge der verwendeten Adsorptionskörner.
  • Wählt man besonders kleine Füllstoffkörner, dann reichern sie sich wegen ihrer geringen Abmessungen trotz ihrer erfindungsgemäßen Ausbildung verhältnismäßig rasch bei ihrer Verarbeitung mit flüssigen oder gasförmigen Bestandteilen eines aushärtbaren Grundmaterials an, so daß es zum Beibehalten der Adsorptionsfähigkeit der Füllstoffkörner erforderlich ist, diese erst unmittelbar vor dem Aushärten dem Grundmaterial beizugeben. Grundmaterialien oder Herstellungsformen, die längere Aushärtzeiten oder Verarbeitungszeiten erfordern, können somit nicht hergestellt werden. Um die Verarbeitungszeiten zu Verlängern und ggf. auch eine verhältnismäßig lange Aushärtzeit zuzulassen, während gleichzeitig die durch die Erfindung erzielbare, verlängerte Haltezeit beibehalten wird, liegt eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung darin, daß die Korngröße der Füllstoffkörner 0,005 mm nicht unterschreitet; hierdurch wird sicherge- stellt, daß tieferliegende Bereiche der Adsorptionskörner adsorptionsfähig bleiben, selbst wenn die Adsorptionskörner während einer verhältnismäßig langen Verarbeitungszeit in flüssiges oder verflüssigtes Grundmaterial eingebracht wird.
  • Die Adsorptionskörner des erfindungsgemäßen Schutzmaterials können bevorzugt aus Aktivkohle bestehen; derartige Aktivkohlekörper sind in der deutschen Patentanmeldung 28 154 im Zusammenhang mit einem Filtermaterial im einzelnen beschrieben.
  • Es hat sich herausgestellt, daß ein Gasmaskenkörper, der bisher eine Haltezeit von 6 Stunden gegenüber Dichlordiäthylsulfid aufwies, ohne Gewichtserhöhung und ohne wesentliche Preiserhöhung durch Verwendung der genannten Aktivkohlekörper eine Haltezeit von 24 Stunden erhalten konnte. Die Aktivkohlekörper sollten im allgmeinen nicht größer als 0,1 mm sein, daß ein Schutzmaterial mit hinlänglich homogenem Gefüge sichergestellt sein kann.
  • Das erfindungsgemäße Schutzmaterial kann ein Grundmaterial mit poröser bzw. atmungsfähiger Beschaffenheit aufweisen, wie etwa ein Gewebe oder ein Gewirk, bei dem die Füllstoffkörner durch Imprägnierung aufgebracht sind, wie dies auch ähnlich bei dem eingangs genannten, bekannten Schutzmaterial der Fall ist. Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist es aber besonders von Vorteil, daß das verwendete Grundmaterial Leder ist, das bisher trotz seiner hervorragenden mechanischen Eigenschaften als Schutzmaterial nur begrenzt herangezogen werden konnte, da es eine verhältnismäßige geringe Haltezeit gegenüber Schadstoffen aufweist.
  • Wird Leder mit adsorptionsfähigem Füllstoff angereichert, dann verbessert sich die Haltezeit des Leders um ein Vielfaches, so daß Leder in weitaus größerem Umfang als Schutzmaterial verwendet werden kann, als dies bisher der Fall war.
  • Um den Füllstoff in das Leder einzubringen, ist es möglich, den Füllstoff in das Leder einzublasen oder einzuschwämmen bzw. während der Herstellung des Leders einzuklopfen oder einzuwalken. Es ist auch möglich, mehrschichtiges Leder mit füllstoffhaltigen Zwischenlagen zu verwenden.
  • Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann auch ein flüssiges oder pastenartiges Grundmaterial verwendet werden, das mit dem Füllstoff vermischt wird und anschließend zu einem Kunstleder oder Kunststoff aushärtet; es ist sogar möglich und für viele Einsatzzwecke vorteilhaft, als Grundmaterial einen Kleber zu verwenden, der vor dem Auftragen mit adsorptionsfähigem Füllstoff angereichert wird; es ist somit möglich, Sperrholz- oder Holzfaserplatten für Unterstände oder dergleichen mit einer beträchtlichen Haltezeit gegenüber chemischen Schadstoffen zu versehen. Es ist auch besonders von Vorteil, ein Anstrichmaterial als Grundmaterial zu verwenden, so daß es ohne weiteres möglich ist, einen Farb-, Imprägnierungs- oder Lackanstrich aufzubringen, der zusätzlich eine besonders hohe Haltezeit gegenüber chemischen Schadstoffen aufweist, wobei durch den Füllstoff die Tropffähigkeit des Anstrichmaterials günstig beeinflußt werden kann und ein Anstrich mit einer rauhen, nichtglänzenden Oberflächentextur hergestellt werden kann; das erfindungsgemäße Schutzmaterial eignet sich somit insbesondere als raschtrocknender Tarnanstrich, wobei vor Aufbringen des Anstrichs einer kleineren, bestimmten Farbmenge eine bestimmte Fullstoffmenge zugemischt wird.
  • Ein besonders bevorzugtes Grundmaterial ist jedoch Gummi, der sich für ein Schutzmaterial besonders gut eignet und der gegenüber Füllstoffen besonders kompatibel ist Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ein chemisch resistentes Schutzmaterial besonders von Vorteil, das etwa 100 Gewichtsteile Gummi und 50 Gewichtsteile Füllstoffkörner aufweist.
  • Zur Herstellung eines Schutzmaterials, das Gummi als Grundmaterial aufweist, ist es grundsätzlich vorteilhaft, einen verhältnismäßig trockenen Kautschukteig herzustellen, und in diesen die Füllstoffkörner einzukneten, um auf diese Weise eine möglichst geringe Sättigung der adsorptionsfähigen Füllstoffkörner zu erreichen.
  • Soweit Gummi zur Herstellung eines porösen Schutzmaterials verwendet wird, wie etwa Moosgummi, ist es sogar möglich und unter gewissen Umständen von Vorteil, den Füllstoff trocken in das fertige Grundmaterial einzublasen, einzurütteln und/oder einzuklopfen.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung erweist sich aber ein Verfahren zur Herstellung von chemisch resistenten Schutzmaterial auf der Grundlage von Gummi besonders als vorteilhaft, bei dem die Füllstoffkörner in eine flüssige Gummilösung vor deren Vulkanisierung eingerührt werden, da somit die Herstellung selbst komplizierter Formkörper aus Schutzmatetial möglich ist, wie etwa Maskenkörper, Dichtungsringe oder dergleichen.
  • Das erfindungsgemäße Schutzmaterial eröffnet eine breite Palette von Anwendungsmöglichkeiten: Wie bereits erwähnt, kann es als Kleber- oder Anstrich zur Bildung von Zwischen- oder Oberflächenschichten mit chemischer Sperrwirkung herangezogen werden; vorteilhaft ist auch die Verwendung zu Kabelisolierungen insbesondere für Erd- oder Unterwasserkabel, um das Eindringen korrodierender Chemikalien zu verhindern; ein weiteres vorteilhaftes Anwendungsgebiet sind Planen zum Abdecken von Unterständen oder im Freien lagernden Material, für Zelte und für Aufbauten von Geländefahrzeugen; das Schutzmaterial kann ferner bevorzugt werden für Folien zum Abdecken, Einwickeln und Bespannen, Beutel und Behälter insbesondere zur Aufnahme von Nahrungsmitteln, Geräten und Werkzeugen, Dichtungen als Giftsperren für Behälter, Aufenthaltsräume, aber auch medizinische Apparate und dergleichen, Schläuche insbesondere für Giftstoffleitungen und dergleichen, starre Behälter Trennwände und dergleichen sowie vieles andere mehr.
  • Hierbei liegt ein besonderer Vorteil darin, daß bei verbesserter Schutzwirkung dünnere Wandstärken und somit auch geringeres Gewicht und vielseitigerer Verwendungszweck erreicht werden können.
  • Es ist die Verwendung des resistenten Schutzmaterials jedoch insbesondere zur Herstellung von Schutzbekleidung von Vorteil, wobei die Bekleidungsstücke wie insbesondere Masken, Handschuhe und Stiefel wegen der durch die Füllstoffkörner erzielbaren Oberflächentextur einen textilartigen Griff erhalten und deshalb in Verbindung mit der geringeren Wandstärke und der damit verbundenen besseren Anschmiegsamkeit besonders universell und angenehm zu tragen sind.
  • Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der schematischen Zeichnung beispielsweise noch näher erläutert, in der der Schnitt durch einen Formkörper aus dem erfindungsgemäßen Schutzmaterial gezeigt ist, beispielsweise der Schnitt durch die Griffläche eines Schutzhandschuhs. In eine dünne, gefärbte und geformte Gummifolie 1 sind kugelige, poröse Aktivkohlekörper 2 eingelagert, von denen einer links unten in der Zeichnung angeschnitten dargestellt ist; wie ersichtlich, ist dieser Körper 2 aus einer äußeren, dünnen Kruste 3 gebildet, in der das Material des Aktivkohlekörpers im Gegensatz zum Kernbereich 4 feinporiger ausgebildet und verfestigt ist Wie ersichtlich, wirken die Aktivkohlekörper nicht nur gegenüber Giftstoffen, die in Pfeilrichtung die Folie zu durchdringen trachten, hemmend, sondern sie verleihen der Gummifolie 1 auch eine gewisse Oberflächenrauheit und verbessern somit ihren Griff.
  • Zur Herstellung der Aktivkohlekörper wird eine extrudierbare Masse aus Viskose, Polyamid, Polyester und/oder Polyäthylen in einen Extruder eingebracht, wie er beispielsweise zur Herstellung von Kunstseide verwendet wird und an dessen unterem Ende eine Vielzahl (500 und mehr) kleiner Düsen angebracht sind; durch Erhitzung verflüssigte extrudierbare Masse wird durch aufeinanderfolgende Luftdruckstöße hochkomprimierter Preßluft in den Schmelzbereich des Extruders und durch die Düsen in jeweils kleinen Portionen durchgedrückt, wobei durch elektromagnetisch erregte Vibration der Düsenbatterien diese kleinen Portionen als Tropfen von der Düsenspitze abgenabelt werden und dann einfach in ein unterhalb des Extruders angeordnetes Säurebad fallen können, in dem sich eine Lewis-Säure wie etwa Aluminiumchlorid oder Bariumchlorid befindet. Nach einer Verweildauer von etwa 10 Minuten, innerhalb deren die Tröpfchen bis zu 10% der Säure aufgenommen haben, werden sie der Säure entnommen und noch naß in eine Trommeleinrichtung mit einem rotierenden Zentrifugenzylinder und einen gegenläufig rotierenden Zentriefugenboden eingebracht, wo sie bei ständigem Trommeln unter Luftabschluß auf 600"C bis 900"C erhitzt und für 15 bis 60 Minuten mit Waserdampf, CO2AlCl3 oder BF3 beaufschlagt werden. Um eine besonders gute Trommelwirkung zu erreichen, befindet sich hierbei in der Nähe der Innenwand des Zentrifugenzylinders ein Umlenklöffel, der die getrommelten Körper dazu zwingt, sich von der mit ca. 1500 min.-1 rotierenden Zylinderwand zu lösen und sie auf die mit gleicher Drehzahl entgegengesetzt rotierende Bodenplatte wirft

Claims (8)

  1. Patentansprüche: 1. Chemisch widerstandsfähiges Schutzmaterial aus einem Grundmaterial, das mit porösen, adsorptionsfähigen Füllstoffkörnern angereichert ist, wobei die Füllstoffkörner nach der endgültigen Fertigstellung des Schutzmaterials ihre Adsorptionsfähigkeit beibehalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstoffkörner (2) an mindestens einem Teil ihrer Oberfläche eine Kruste (3) aufweisen, in der eine wesentlich kleinere Porengröße vorliegt als in tieferliegenden Bereichen (4) der Füllstoffkörner.
  2. 2. Schutzmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Korngröße der Füllstoffkörner (2) 0,005 mm nicht unterschreitet.
  3. 3. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstoffkörner ganze und/oder zerkleinerte poröse Aktivkohlekörper (2) sind.
  4. 4. Schutzmaterial nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kruste (3) aus verfestigtem, aktiviertem Kohlenstoff gebildet ist.
  5. 5. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstoffkörner (2) in Leder als Grundmaterial (1) eingebettet sind.
  6. 6. Schutzmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstoffkörner (2) in Gummi als Grundmaterial (1) eingebettet sind.
  7. 7. Schutzmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß es etwa 100 Gewichtsteile Gummi (1) und etwa 50 Gewichtsteile Füllstoffkörner (2) aufweist.
  8. 8. Verfahren zur Herstellung eines chemisch resistenten Schutzmaterials nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstoffkörner (2) in eine flüssige Gummilösung vorzugsweise möglichst kurzzeitig vor deren Vulkanisierung eingerührt werden.
    Die Erfindung bezieht sich auf ein chemisch widerstandsfähiges Schutzmaterial aus einem Grundmaterial, das mit porösen, adsorptionsfähigen Füllstoffkörnern angereichert ist, wobei die Füllstoffkörner nach der endgültigen Fertigstellung des Schutzmaterials ihre Adsorptionsfähigkeit beibehalten.
    Es ist bekannt (DE-PS 697 616), zu Gasschutzzwekken über ein Textilgewebe mehr oder weniger gleichmäßig ein aktiviertes, anorganisches Gel unter Erhaltung der Luftdurchlässigkeit des Gewebes zu verteilen, wobei dieses Gel, etwa Kieselsäuregel, in der Lage ist, Schadstoffe derart zu adsorbieren, daß sie nicht mehr durch das Gewebe dringen können. Um die recht geringe Haltezeit eines derartigen, behandelten Gewebes zu erhöhen, wurde vorgeschlagen, ein Tragegewebe aus feuerfesten Fasern mit konzentrierten Kohlehydratslösungen zu tränken und diese in bekannter Weise in aktive Kohle zu überführen.
    Es wird auf diese Art zwar eine verbesserte Haltezeit erreicht, doch ist das derart mit Aktivkohle durchsetzte Gewebe nur begrenzt einsetzbar, da dort, wo chemisch besonders aggressive Stoffe auftreten, bereits wegen der Luft- und Feuchtigkeitsdurchlässigkeit des Tragegewebes eine nur geringe Haltezeit zu erwarten ist.
    Ein besonders wichtiger Anwendungsbereich für derartige Schutzmaterialien liegt in der Herstellung von Schutzbekleidung, wie etwa Schutzabzüge, Handschuhen, Stiefeln, Maskenkörpern usw.; mit einer derartigen Schutzbekleidung soll etwa im Katastrophenfall Personen der Aufenthalt in verseuchten Gebieten ermöglicht werden, in denen beispielsweise Dichloräthylsulfid vorliegt, ein Gas, das in Hautzellen eindringt und diese zum Absterben bringt Der Aufenthalt in derartigen verseuchten Gebieten ist daher nur möglich, wenn eine ausreichende Schutzkleidung angelegt wird, die zunächst bereits aufgrund ihrer mechanischen Eigenschaften den unmittelbaren Kontakt der Haut mit den Schadstoff verhindert. Da jedoch eine Reihe von chemischen Stoffen wie etwa das genannte Gas die Eigenschaft besitzen, auch durch allgemein für undurchlässig gehaltene Kleidung aus Leder, Gummi oder dergleichen hindurchzudringen, ist der Aufenthalt in verseuchten Gebieten trotz Verwendung von Schutzkleidung nur begrenzte Zeit möglich, die wesentlich von der Art der verwendeten Schutzbekleidung abhängt So weist beispielsweise ein herkömmlicher Maskenkörper unter vorgeschriebenen Prüfbedingungen gegenüber dem obengenannten Gas nur eine Haltezeit von etwa 6 Stunden auf; nach Ablauf dieser Zeit ist ein Schutz durch den Maskenkörper nicht mehr gewährleistet Es ist grundsätzlich möglich, diese Haltezeit dadurch zu erhöhen, daß man die Wandstärke der Schutzbekleidung entsprechend erhöht, doch würde hierdurch auch das Gewicht und der Preis der Schutzbekleidung unzuträglicherweise erhöht, die Schmiegsamkeit und Flexibilität der Schutzbekleidung, die gerade für Schutzhandschuhe besonders wesentlich sind, gingen verloren, und es müßte auf größtmögliche Porenfreiheit des Schutzmaterials geachtet werden, so daß letztlich eine steife, hermetisch dichte und schwere Schutzbekleidung entsteht, die unangenehm zu tragen ist Um zu verhindern, daß kleinere Geräte, Nahrungsmittel und Werkzeug verseucht werden, die in verseuchten Zonen lagern oder in diese gelangen, ist es erforderlich, auch hierfür Schutzüberzüge, Schutzbeutel, Schutzbehälter oder dergleichen vorzusehen, die einerseits möglichst leicht und billig sein sollen, andererseits aber eine möglichst lange Haltezeit aufweisen sollen Auch Fahrzeugkabinen, Unterstände und Bauwerke sowie größere Behälter sollten, soweit sie für einen entsprechenden Einsatz vorgesehen sind, gegen chemische Stoffe wie etwa das eingangs genannte Gas eine möglichst lange Haltezeit aufweisen, was durch Metallwandungen in der Regel auch gewährleistet ist Gefährdet sind hierbei allerdings Verschlüsse, Öffnungen und dergleichen, die im Regelfall mit einer Gummidichtung versehen sind, die eine begrenzte Haltezeit aufweist Auch Segeltuchverdecke von Einsatzfahrzeugen, Zelte usw., bei denen grundsätzlich das bekannte Schutzmaterial eingesetzt werden könnte, bieten nur einen verhältnismäßig geringen Schutz, da das bekannte, mit Aktivkohle angereicherte Gewebe wegen der hohen Adsorptionsfähigkeit der Aktivkohle kurzzeitig zwar einen recht guten Schutz bietet, aber verhältnismäßig rasch gesättigt ist und somit nur eine geringe Haltezeit aufweist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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FR2752994A1 (fr) * 1996-08-28 1998-03-06 Manufactures De Vetements Paul Gant de protection contre les agressions nucleaires, biologiques et chimiques
EP1522229A1 (de) * 2003-10-09 2005-04-13 Blücher GmbH Schuh, insbesondere Stiefel, mit ABC-Schutz

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