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Durch die DE-PS 1802 678 sind auch Fernsprechsonderanlagen bekannt,
die für den Nebenstellenteil ebenfalls eine Zentralsteuerung vorsehen, so daß die
Korrespondenz zwischen den Anlagenteilen aufgrund der sich einander ähnelnden Schaltabläufe
im Nebenstellenteil und im Betriebsteil einfach gestaltet werden kann. Auch hier
sind jedoch der Nebenstellenteil und der Betriebsteil so miteinander verknüpft,
daß durch gegenseitiges Blockieren der Steuerteile Verkehrseinschränkungen auftreten.
Dies wird im besonderen Maß
dann der Fall sein, wenn in beiden Teilen
der Fernsprechsonderanlage ein starker interner Sprechverkehr zu erwarten ist und
gleichzeitig Verbindungen zwischen dem Nebenstellenteil und dem Betriebsteil herzustellen
sind.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, unter
Beibehaltung der separaten Steuerungen beider Teile der Fernsprechsonderanlage den
Sprechverbindungsverkehr vom Nebenstellenteil zum Betriebsteil so zu gestalten,
daß die gegenseitige Beeinflussung beider Teile unter keinen Umständen zu einer
Blockierung führt. Dabei sollen die Eingriffe im Betriebsteil zur Anpassung der
unterschiedlichen Steuerungsverfahren auf ein Minimum begrenzt sein.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Übergabeteil mit
einer unabhängig von der Zentralsteuerung des Betriebsteils arbeitenden zentralen
Steuereinrichtung versehen und das Verbindungsglied als Übertragung ausgebildet
ist, die mit einem der Aufnahme von teilnehmerindividuellen Ursprungsinformationen
dienenden Übergabespeicher in Verbindung steht, und daß der Übergabeteil eine Berechtigungsabfrageeinrichtung
aufweist, die die Ursprungsinformation des Übergabespeichers in eine Berechtigungsinformation
umwertet, die in der Übertragung abspeicherbar ist.
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Mit dem Vorsehen der Übertragungen im Übergabeteil, die dort mittels
einer eigenständigen Programmsteuerung unabhängig von dem Betriebszustand der angeforderten
Zentralsteuerung des Betriebsteils mit Ubergabespeicher verbunden werden, ist erreicht,
daß der Nebenstellenteil nur noch mittelbar mit dem zentralgesteuerten Betriebsteil
zusammenwirkt, so daß gegenseitige Blockierungen nicht mehr auftreten können. Die
notwendigen Schaltbefehle und Ursprungsinformationen vom Nebenstellenteil werden
also nicht mehr direkt den zuständigen Steueraggregaten der Zentralsteuerung des
Betriebsteils übertragen, sondern gelangen stets in den Übergabespeicher, von dem
sie später zum geeigneten Zeitpunkt entweder unverarbeitet oder in umgewandelter
Form - beispielsweise als eine besondere Berechtigungsinformation - zur weiteren
Verarbeitung abrufbar sind. Die teilweise eigene Verarbeitung der Schaltbefehle
und Ursprungsinformationen durch die Steuereinrichtung des Übergabeteils ermöglicht
es darüber hinaus, entsprechende Programmabläufe nicht mehr durch die Zentralsteuerung
des Betriebsteils ausführen zu lassen, so daß sich insgesamt die Belegungszeit der
Zentralsteuerung des Betriebs teils beim Sprechverbindungsverkehr vom Nebenstellenteil
zum Betriebsteil verringert. Ein derart ausgestalteter Übergabeteil kann also in
besonders einfacher Weise die Anpassungen der verschiedenen Steuerungssysteme -
indirekt gesteuerter Betriebsteil, direkt gesteuerter Nebenstellenteil - erledigen,
da er den notwendigen Signalaustausch zwischen beiden Teilen der Fernsprechsonderanlage
von sich aus in die systembedingten Schaltbefehle umwandelt.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der
Nebenstellenteil mit einem Übertragungseingänge aufweisenden Koppelfeld und einer
Zentralsteuerung versehen ist. Damit können die sonst notwendigen, systembedingten
Signalumwandlungen im Übergabeteil vermieden und dementsprechend der apparative
Aufwand erheblich herabgesetzt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor,
daß der Übergabeteil eine Rückfrageübertragung aufweist, die mit der Übertragung
über einen Rückfragekoppler und mit dem Koppelfeld des Nebenstellenteils verbindbar
ist. Mit dem Vorsehen von Rückfrageübertragungen im Übergabeteil kann auch das mittelbare
Zusammenwirken des Nebenstellenteils mit der Zentralsteuerung des Betriebsteils
herabgesetzt werden, da eine bestehende Sprechverbindung zwischen diesen Teilen
zum Zwecke einer Rückfrage nicht mehr ausgelöst und zu einem späteren Zeitpunkt
erneut aufgebaut werden muß. Vom Übergabeteil wird lediglich ein von Nebenstellenteilnehmer
aus gesandtes Rückfragekriterium unmittelbar zum Suchen und Belegen einer freien
Rückfrageübertragung ausgewertet. Dieser Schaltvorgang beeinflußt nicht die Zentralsteuerung
des Betriebsteils. Erst nachdem die Steuereinrichtung des Übergabeteils den Such-
und Belegungsvorgang zur Anschaltung für die Rückfrageübertragung beendet hat, wird
von dieser die Herstellung der Rückfrageverbindung im Nebenstellenteil veranlaßt.
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Vom Nebenstellenteil wird in bekannter Weise die Verbindung zu dem
in Rückfrage gewünschten Teilnehmer hergestellt Die Erfindung wird anhand eines
in zwei Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei die Fig.
1 einen Gesamtüberblick der Fernsprechsonderanlage bietet und die Fig. 2 nähere
Einzelheiten des zentralgesteuerten Übergabeteils zeigt.
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In der F i g. 1 ist die Fernsprechsonderanlage dargestellt, die im
wesentlichen aus dem Nebenstellenteil N-T dem Übergabeteil Ü-T und dem Betriebsteil
B-Tbesteht. Im Nebenstellenteil N-Tsind die einzelnen Teilnehmer TLNA, TLNB in bekannter
Weise über die Nebenanschlußleitungen NAL und die Teilnehmerschaltungen TA mit den
nicht näher bezeichneten Koppelfeldstufen verbunden. Mit Hilfe der Koppelfeldstufen
werden die internen Verbindungswege zwischen den Teilnehmern TLNA, TLNB über die
Hausübertragung HUEund externe Verbindungswege zwischen den Teilnehmern TLNA, TLNB
und den Hauptanschlußleitungen HAL über die Amtsübertragung AUE hergestellt. Außerdem
sind im Nebenstellenteil N-7 die verschiedenen Register REG-N, REG und der Verbindungssatz
VSA dargestellt, die insgesamt zur Zentralsteuerung ZS-N des Nebenstellenteils N-Tzusammengefaßt
werden können.
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Der Betriebsteil B-T der Fernsprechsonderanlage besteht aus dem Fernkoppelfeld
F-K, an das die unterschiedlichsten Übertragungseinrichtungen, wie beispielsweise
die Anrufübertragungen AR-UE und die Fernübertragungen FUE, angeschaltet sind. Diese
Übertragungseinrichtungen bilden das Bindeglied, über das die Betriebsanschlußleitungen
BAL miteinander verbunden werden. Dadurch ist ein Sprechverbindungsweg sowohl zwischen
den Teilnehmern des eigenen Betriebsteils B-T als auch zwischen den Teilnehmern
verschiedener Betriebsteile - also Teilnehmern verschiedener Fernsprechsonderanlagen
- herzustellen.
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Weiterhin sind an das Fernkoppelfeld F-K die Vermittlungsübertragung
VUE und die Meldeübertragung MUE angeschaltet, die entweder direkt oder über die
Abfrageleitung ABL mit der Platzschaltung PLS verbunden werden können. Sämtliche
zentralen Schalteinrichtungen des Betriebsteils B-T, wie beispielsweise Sucher-
und Identifiziereinrichtungen, sind in der Zentralsteuerung ZS-B zusammengefaßt.
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Als Bindeglied zwischen dem Nebenstellenteil N-T und dem Betriebsteil
B-T ist der Übergabeteil Ü-T vorgesehen, der im wesentlichen die Übertragungen UGA
- dargestellt ist nur eine - aufweist, die mittels
einer eigenen
zentralen Steuereinrichtung ZS- Ü sowohl mit dem Nebenstellenteil N-T als auch mit
dem Betriebsteil B-Tverbunden werden können. Für einen speziellen Betriebsfall,
die sogenannte Rückfrage, steht die gesonderte Rückfrageübertragung RG-UGA zur Verfügung,
die über eine nicht bezeichnete Anschalteeinrichtung bedarfsweise mit den Übertragungen
UGA verbunden werden kann. Während die Übertragungen UGA über die Abzweigleitung
AL mit dem Betriebsteil B-T und über eine nicht bezeichnete Leitungsverbindung direkt
mit den ebenfalls nicht bezeichneten Koppelfeldstufen des Nebenstellenteils N-T
in Verbindung stehen, stellt die Rückfrageübertragung RG-UGA lediglich die Verbindung
vom Übergabeteil Ü-T zum Nebenstellenteil N-Tdar. Eine parallel zur Abzweigleitung
AL verlaufende Verbindungsleitung zwischen der Übertragung UGA des Übergabeteils
(j-Tund der nicht bezeichneten Anschalteeinrichtung zum Betriebsregister REG-B des
Betriebsteils B-T deutet an, daß über diese Leitung spezielle Zielinformationen
vom Übergabeteil Ü- Tzum Betriebsteil B-Tübertragen werden.
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Der Sprechverbindungsverkehr zwischen den Teilnehmerstellen TLNA
und TLNB des Nebenstellenteils N-T erfolgt bekannterweise über die Hausübertragung
HUE (Internverkehr), während beim Amtsverkehr (Externverkehr) der Verbindungsweg
zwischen den Teilnehmerstellen TLNA bzw. TLNB und der Hauptanschlußleitung HAL über
die Amtsübertragung AUE hergestellt wird.
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Auch Gesprächsverbindungen zwischen den Teilnehmerstellen TLNA bzw.
TLNB und dem Bedienungsplatz BPL-N des Nebenstellenteils N-T können in beiden Verkehrsrichtungen
über den Verbindungssatz VSA hergestellt werden. Gleichzeitig ermöglicht der Verbindungssatz
VSA dem Bedienungsplatz BPL-N über die nicht bezeichnete Anschalteeinrichtung sowie
die Amtsübertragung A UE Amtsgespräche zu führen.
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Weiterhin ist der Verbindungssatz VSA mit einer weiteren, ebenfalls
nicht bezeichneten Anschalteeinrichtung mit dem für den Bedienungsplatz BPL-N vorgesehenen
Register REG verbindbar, um die vom Bedienungsplatz BPL-N abgegebene Wahlinformation
zu empfangen und zur weiteren Verbindungsherstellung abzuspeichern. Zu ähnlichen
Zwecken werden auch die Hausübertragungen HUE für den internen Verbindungsverkehr
mit den Registern REG-Nverbunden.
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Im Betriebsteil B-T dieser Fernsprechsonderanlage werden in ähnlicher
Weise Sprechverbindungswege zwischen den nicht dargestellten Teilnehmerstellen über
die Betriebsanschlußleitungen BAL und entsprechende Übertragungseinrichtungen hergestellt
Ein Betriebsteilnehmer, der beispielsweise an eine zu der Anrufübertragung AR-UE
führenden Betriebsanschlußleitung BAL angeschaltet ist, wird im Falle eines Gesprächswunsches
über die Abfrageleitung ABL und die Platzschaltung PLS mit dem Bedienungsplatz BPL-B
des Betriebsteils B-T verbunden und kann von diesem Bedienungsplatz BPL-B wunschgemäß
an einen anderen Betriebsteilnehmer vermittelt werden. Vom Bedienungsplatz BPL-B
wird zu diesem Zweck die Vermittlungsübertragung VUE belegt und über den Fernkoppler
F-K die Gesprächsverbindung zu der Fernübertragung FUE und zu dem an diese angeschlossenen
Betriebsteilnehmer einer anderen Fernsprechsonderanlage hergestellt. Durch einen
nicht dargestellten Umkoppelvorgang kann nunmehr, ausgelöst vom Bedienungsplatz
BPL-B, der Verbindungsweg von der Anrufübertragung AR-UE über den Fernkoppler F-K
zur gewünschten Fernübertragung FUE hergestellt werden. Umgekehrt kann auch ein
ankommender Anruf von der Fernübertragung FUF - sofern sie von dem Bedienungsplatz
BPL-B direkt zu erreichen ist - über die Abfrageleitung ABL und die Platzschaltung
PLS an den Bedienungsplatz BPL-B gelangen. Auch hier kann dann anschließend in ähnlicher
Weise der Vermittlungsvorgang zu einer anderen Übertragungseinrichtung stattfinden.
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Ist die gestrichelt gezeichnete Verbindung zwischen der Fernübertragung
Freund der Abfrageleitung ABL nicht vorgesehen, d. h., daß die Fernübertragung FUE
nicht am Bedienungsplatz BPL-B aufliegt, so kann durch Wahl der sogenannten Meldekennziffer
von der Fernübertragung FUE über den Fernkoppler F-K ein Verbindungsweg zur Meldeübertragung
MUE hergestellt werden, die dann in gleicher Weise über die Abfrageleitung ABL und
die Platzschaltung PLS mit dem Bedienungsplatz BPL-B zu verbinden ist. Die Fernübertragung
FUE kann nun in bekannter Weise vom Bedienungsplatz BPL-B mit Hilfe der Vermittlungsübertragung
VUE mit einer anderen Übertragungseinrichtung manuell verbunden werden.
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Selbstverständlich können auch innerhalb des Betriebsteils B-TVerbindungswege
über den Fernkoppler F-K direkt hergestellt werden. Von der kommend belegten Fernübertragung
FUEwird dabei die Wahlinformation in das spezielle Register REG-B des Betriebsteils
B-T eingegeben und von diesem in bekannter Weise, beispielsweise zur Herstellung
der Gesprächsverbindung zu der Anrufübertragung AR-UE, ausgewertet. Die dazu notwendigen
Schalt- und Steuervorgänge werden von der Zentralsteuerung ZS-B des Betriebsteils
B-Tgesteuert.
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Für bestimmte Betriebssituationen ist es erforderlich, die Teilnehmer
TLNA bzw. TLNB des Nebenstellenteils N-Tmit den Teilnehmern des Betriebsteils B-Tdirekt
zu verbinden. Dies erfolgt - wie bekannt - mittels des zwischen dem Betriebsteil
B-T und dem Nebenstellenteil N-T angeordneten Übergabeteils Ü-T, der jedoch mit
dem Betriebsteil B-Tüber auftrennbare Abzweigleitungen AL verbunden sein muß. Diese
auftrennbaren Abzweigleitungen AL sind vorgeschrieben, um im Störungsfalle eine
absolute Trennung des Betriebsteils B-T und des Nebenstellenteils N-T voneinander
zu erreichen, so daß in beiden Anlagenteilen der Sprechverbindungsverkehr störungsfrei
aufrechterhalten werden kann.
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Eine Gesprächsverbindung zwischen dem Teilnehmer TLN des Nebenstellenteils
N-T und der Betriebsanschlußleitung BAL des Betriebsteils B-T ist in ihren Einzelheiten
aus der F i g. 2 ersichtlich. Wird von dem Teilnehmer TLN des Nebenstellenteils
N-T die Betriebskennzahl gewählt und ist dieser Teilnehmer »betriebsberechtigt»,
so wird über die Nebenanschlußleitung NAL und dem Koppelfeld K-Fder Verbindungsweg
zur Übertragung UGA des Übergabeteils S-T hergestellt Zur Anpassung an die verschiedenen
Signalübertragungen ist die Ubertragung UGA mit dem Vorsatz VS versehen, über den
die aus dem Nebenstellenteil N-Tübertragenen Schaltbefehle in den Betriebsteil B-T
übertragen werden. Gleichzeitig wird in nicht dargestellter Weise die zentrale Steuereinrichtung
ZS-Üdes Übergabeteils Ü-Tveranlaßt, die Programmanforderung an die Zentralsteuerung
ZS-B des Betriebsteils B-T zu senden, um dort die gewünschte Übertragungseinrichtung,
in diesem Fall die nicht dargestellte Teilnehmerschaltung, kommend zu belegen.
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Vorab werden die vom Nebenstellenteil N-Tübertragenen Schaltbefehle
und Zielinformationen der Übertragung UGA des Übergabeteils Ü-Tübermittelt. Durch
die zentrale Steuereinrichtung ZS-Üdes Übergabeteils Ü-T wird daraufhin die Übertragung
UGA mit dem Übergabespeicher USP-G verbunden und die Zielinformationen vom Nebenstellenteil
N-T abgespeichert.
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Parallel dazu wird mit Hilfe der Berechtigungsabfrageeinrichtung BAF
die Zielinformation in Abhängigkeit von der Berechtigung des rufenden Teilnehmers
und gegebenenfalls in Abhängigkeit von Einschränkungen beim Verbindungsaufbau innerhalb
des Betriebsteils B-T in die Berechtigungsinformation umgewertet und der Übertragung
UGA zur Abspeicherung übertragen.
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Der Nebenstellenteil N-Tist während dieser Zeit nicht belegt und kann
andere Programmabläufe verarbeiten.
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Ist die Zentralsteuerung des Betriebsteils B-T frei geworden, so
wird in bekannter Weise die aufgrund der Berechtigungsinformation vorgegebene Teilnehmerschaltung
kommend belegt und gleichzeitig die Verbindung zwischen dem Teilnehmer TLNdes Nebenstellenteils
N-7; dem Koppelfeld FK sowie der Übertragung UGA des Übergabeteils Ü-Tund dem Fernkoppler
F-K des Betriebsteils B-T hergestellt. Damit ist der Sprechverbindungsweg zwischen
dem Teilnehmer TLN des Nebenstellenteils N-Tund der Betriebsanschlußleitung BAL
des Betriebsteils B-T aufgebaut. Das Auftrennen dieses Sprechverbindungsweges wird
durch die Gesprächsteilnehmer, beispielsweise durch Auflegen der Handapparate, selbsttätig
gesteuert.