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Bezeichnung der
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Erfindung: Sonnenblende für Kraftfahrzeuge
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Sonnenblende für Kraftfahrzeuge, mit einem einen Polsterträger,
eine Polsterung sowie eine Außenhaut bzw. einen Bezug aufweisenden Blendenkörper,
welcher mittels einer in einem einstellbaren Klemmlager aufgenommenen Klappachse
um eine etwa in Längsrichtung des Blendenkörpers verlaufende Drehachse schwenkbar
ist.
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Die vorbeschriebene, durch offenkundige Vorbenutzung bekanntgewordene
Sonnenblende weist außen an ihrer Klappachse eine Kugel auf welche in einem doppelschaligen
Klemmlager an einem Karosseriebauteil im wesentlichen raumbeweglicti gehalten ist.
Bei der bekannten Sonnenblende wird daher sowohl die Klappbewegung (Klappen des
Blendenkörpers um eine etwa in seiner Längsrichtung verlaufende Drehachse) als auch
die Schwenkbewegung (verschwenken des Blendenkörpers zum Seitenfenster des Kraftwagens
hin) mittels ein und desselben Klemmlagers vorgenommen. Hierbei hat sich herausgestellt,
daß die im Kugel-Klemmlager auftretenden Kräfte, zumal infolge der iaufig vorkommenden
Klappbewegungen, nicht beherrscht werden können. Entweder ist das bekannte Kugel-Klemmlager
anfangs leichtgängig, hält dann aber den Blendenkörper nach etlichen Verstellbewegungen
nicht mehr in seiner gewünschten Lage, oder aber das Klemmlager wird zu fest angezogen.
Letzteres führt zwar zu einer verhältnismäßig sicheren Halterung in beliebigen Verstellagen,
hat aber den Nachteil, daß jedesmal zur Vornahme einer Verstellbewegung ein nicht
unerhebliches Losbrechmoment überwunden werden muß. Die aufgezeigten
Probleme
werden bei der bekannten Sonnenblende noch verstärkt, wenn zur Erhöhung der Sicherheit
der Fahrzeuginsassen breitere, also in der Regel auch schwerere, Blendenkörper verwendet
werden, welche wegen ihres höheren Eigengewichts ein größeres Drehmoment auf die
Klappachse ausüben und deshalb größere Haltekräfte im Klemmlager erfordern.
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Im Bewußtsein der Nachteile der eingangs beschriebenen bekannten
Sonnenblende, liegt dieser Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Sonnenblende zu
schaffen, welche insgesamt mit Bezug auf die Klappbewegung eine sichere Verstellarretierung
bei einfacher montagegünstiger Bauweise gestattet. Entsprechend der Erfindung ist
diese Aufgabe dadurch gelöst worden, daß der aus einem nachgiebigen Kunststoff bestehende
Polsterträger an bzw. benachbart mindestens einer seiner beiden kurzen Schmalseiten
eine Einstecköffnung mit einem Einsteckraum für eine ein Einsteckende der Klappachse
umspannende, aus elastisch verformbarem Kunststoff bestehende, Klemmlagerschelle
aufweist, welche aus einem innenseitig im wesentlichen kreiszylindrischen schlitzrohrförmigen,
das Einsteckende umspannenden, Bereich und zwei sich an diesen Bereich, dem Schlitz
benachbart, stoffschlüssig anschließenden, einander im wesentlichen parallelen Befestigungsstegen
besteht, welche mittels eines sie durchsetzenden llalteelementes, wie Schraube,
Niet od. dgl., aneinander angenähert, verbunden sind, und wobei das lialteelement
zugleich den Polsterträger mindestens teilweise durchsetzt, axial auf der Klemmlagerschelle
sichert und mit dieser auf Drehmitnahme kuppelt. Gesonderte Klappachsenlagerungen
innerhalb
des Blendenkörpers, welche zumeist recht kompliziert sind
oder hinsichtlich ihrer Klapparretierung unbefriedigend arbeiten, sind an sich bekannt.
Grundsätzlich gestatten gesonderte Klappachsenlagerungen innerhalb des Blendenkörpers
den Vorteil einer Aufteilung der Lagerkräfte.
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Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Sonnenblende besteht
darin, daß mit baulich einfachen Mitteln eine zuverlässige, leichtgängige und selbst
bei schwereren Blendenkörpern sicher arretierende Klappachsenlagerung gefunden worden
ist.
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Mit der erfindungsgemäßen Lösung ist erstmals eine hinsichtlich ihrer
Klemmkraft im wesentlichen unbegrenzte Klappachsenlagerung geschaffen worden. Die
einfache Bauform der erfindungsgemäßen Anordnung gestattet darüber hinaus völlig
problemlose Varianten der Klemmkraftwirkung dadurch, daß die Klemmlagerschellen
axial länger oder kürzer oder in Mehr- bzw. Einfachanordnung vorgesehen werden können.
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Entsprechend der Erfindung kann die Klappachse im Klemmbereich als
einfach herzustellender Rundstab ohne eine gesonderte Ausgestaltung der Oberfläche,
etwa in Form von Abflachungen, ringförmigen Vorsprüngen od. dgl., ausgebildet sein.
Dieses dadurch, weil die Gegenklemmfläche der Klemmlagerschelle, nämlich der schlitzrohrförmige
Bereich, in angepaßter Gestaltung die Innenfläche eines Kreiszylinders bildet. Durch
mehr oder weniger starke Annäherung der Befestigungsstege der Klemmlagerschelle
aneinander kann die einer Verstellbewegung entgegenwirkende und den Blendenkörper
in seiner eingestellten Position haltende Haftreibung äußerst feinfühlig eingestellt
werden. Hierbei besteht die erfindungsgemäße Klemmlagerschelle zweckmäßig aus einem
eigenelastischen Werkstoff, d.h. der Annäherungsbewegung der beiden Befestigungsstege
setzt sich die infolge der Eigenelastizität des Werkstoffs vorhandene Rückstellkraft
der Klemmlagerlasche entgegen. Da das die
beiden Befestigungsstege
miteinander verbindende, die Klemmwirkung einleitende Halteelement zugleich - mindestens
teilweise - den Polsterträger, gegebenenfalls auch die Außenhaut der Sonnenblende,
durchsetzt, gestattet die Erfindung auf einfache Weise sowohl eine nachträgliche
Einstellung der Klemmkraft von außen her als auch eine sichere Drehmitnahme zwischen
Klemmlagerschelle und Blendenkörper.
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Darüber hinaus ermöglicht die Erfindung eine sehr einfache Montage
der Sonnenblende auf folgende Weise: die Klemmlagerschelle wird, durch die Einstecköffnung
hindurch, seitlich in den Einsteckraum hineingeschoben, worauf das Halteelement
locker eingesetzt, der Blendenkörper mit dem kreiszylindrischen schlitzrohrförmigen
Bereich auf das Einsteckende der Klappachse aufgeschoben und schließlich das Halteelement
so an den Befestigungsstegen angebracht wird, daß der erforderliche Klemmdruck zwischen
Klemmlagerschelle und Einsteckende der Klappachse herrscht. Es bleibt noch hervorzuheben,
daß mit der erfindungsgemäßen Klemmlagerung auch entsprechend dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis
der Kraftfahrzeuginsassen stark gepolsterte - somit relativ schwere - Sonnenblenden
leicht in eine beliebige Verstellposition überführt und dort sicher arretiert werden
können.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus der Zeichnungsbeschreibung sowie aus den Zeichnungen.
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In den Zeichnungen ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher dargestellt, hierbei zeigen,
Fig. 1 eine Draufsicht auf die
Sonnenblende, teilweise aufgeschnitten, Fig. 2 einen Teilquerschnitt entsprechend
der Schnittlinie II-II in Fig. 1, Fig. 3 einen Teillängsschnitt entsprechend der
Schnittlinie III-III in Fig. 2, Fig. 4 eine Stirnansicht entsprechend dem Ansichtspfeil
IV in Fig. 1 und Fig. 5 eine Variante der Anordnung nach Fig. 3.
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In den Zeichnungen ist eine Sonnenblende für Kraftfahrzeuge mit der
Bezugsziffer 10 bezeichnet.
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Die Sonnenblende 10 weist einen Polsterträger 11, eine den Polsterträger
11 umgebendePolsterung 12 (Fig. 2) und eine die Polsterung 12 umgebende Außenhaut
13, beispielsweise in Form einer Folie, auf.
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Der im wesentlichen aus dem Polsterträger 11, der Polsterung 12 und
der Außenhaut 13 gebildete Blendenkörper ist insgesamt mit der Bezugsziffer 14 bezeichnet.
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Der Blendenkörper 14 ist um eine in der Regel schwenkbar an einem
Karosseriebauteil befestigte Klappachse 15, und zwar um die gestrichelt eingetragene,
mit x bezeichnete Drehachse, dreh- bzw. klappbar. Die Drehachse x verläuft etwa
in Längsrichtung des Blendenkörpers 14.
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Der Polsterträger 11 besteht aus einem nachgiebigen Kunststoff beispielsweise
aus Polypropylen oder aus Niederdruck- Polyäthylen.
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Benachbart der links in den Fig. 1 und 2 dargestellten kurzen Schmalseite
bildet ein stoffschlüssig an den Polsterträger 11 angeformter Fortsatz 16 eine Einstecköffnung
17 eines Einsteckraumes 18 (Fig. 2).
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Der Einsteckraum 18 nimmt eine Klemmlagerschelle 19 auf welche aus
einem elastisch verformbaren zähen Kunststoff, insbesondere aus Polyacetalharz,
gegebenenfalls unter Zusatz eines Gleitmittels in Form von Molybdändisulfid, besteht.
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Die Innenfläche 20 des Einsteckraumes 18 ist etwa an die Außenflächenform
der Klemmlagerschelle 19 angepaßt, derart, daß die Innenfläche 20 die Klemmlagerschelle
19 im wesentlichen satt umgreift.
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Die Klemmlagerschelle 19 umspannt einen Abschnitt des Einsteckendes
21 der Klappachse 15. Die Klemmlagerschelle 19 besteht aus einem innenseitig im
wesentlichen kreis zylindrischen schlitzrohrförmigen, das Einsteckende 21 umspannenden,
Bereich 22. An den Bereich 22 schließen sich, einem Schlitz 23 benachbart, einander
im wesentlichen parallele Befestigungsstege 24 und 25 stoffschlüssig an.
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Beide Befestigungsstege sind mittels einer Schneidschraube 26 aneinander
angenähert, derart, daß das Einsteckende 21 von dem kreiszylindrischen schlitzrohrförmigen
Bereich 22
klemmend umgriffen ist.
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Der Befestigungssteg 25 ist wesentlich dicker bemessen als der Befestigungssteg
24. Der Befestigungssteg 25 ist im wesentlichen etwa blockartig ausgebildet. Der
Befestigungssteg 25 weist eine gegenüber dem Gewindeteil 27 der Schneidschraube
26 Untermaß besitzende Bohrung 28 auf, derart, daß sich das Gewindeteil 27 sicher
über mehrere Steigungen in den blockartigen Befestigungssteg 25 eingraben kann.
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Den Fortsatz 16 sowie den Befestigungssteg 24 durchsetzt das obere
Ende der Schneidschraube 26 in glatten Durchgangsbohrungen 29 bzw. 30. Außerdem
greift die Spitze des Gewindeteils 27 der Schneidschraube 26 mit seitlichem Spiel
in eine Durchgangsbohrung 31 des Fortsatzes 16 in, welche der Durchgangsbohrung
29 diametral gegenüber angeordnet ist.
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Die Schneidschraube 26 sitzt, mit ihrem Kopf versenkt, außenseitig
auf der Außenhaut 13 des Blendenkörpers 14 auf, so daß die selbsthemmend (flache
Gewindesteigung) eingesetzte Schneidschraube 26 im Bedarfsfalle jederzeit nachträglich
gelöst oder auch angezogen werden kann.
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Dadurch, daß der Befestigungssteg 25 blockartig ausgebildet ist,
ergibt sich außer einer großen tragenden Gewindefläche berdies ein selbst bei starker
Klemmung verformungsfreier Bereich. Dieser verformungsfreie Steg 25 stellt sicher,
daß die Gewindebohrung 28 auch bei starker
Klemmung nicht verformt
wird. Hierdurch hat die Schneidschraube 26 stets einen sicheren Halt. Damit sich
die Klemmlagerschelle 19 dennoch gewissermaßen flexibel klemmend an die Außenfläche
des Einsteckendes 21 anschmiegen kann, ist der blockartige Befestigungssteg 25 außen
im Übergangsbereich zum schlitzrohrförmigen Bereich 22 mit einer Querschnittsverringerung,
im vorliegenden Falle mit einer Nut 32, versehen.
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Für den Fall, daß mit der Klemmlagerschelle 19 eine besonders starke
Verklemmung erzielt werden soll, sind, einander diametral gegenüber angeordnet,
gerundete Abstandsstege 33 vorgesehen, welche sich gegeneinander abwälzen können.
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Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß sich, mit dem schlitzrohrförmigen
Bereich 22 der Klemmlagerschelle 19 fluchtend, an den Einsteckraum 18 eine im wesentlichen
kreiszylindrische Lageraufnahme 34 für den Endbereich 35 des Einsteckendes 21 der
Klappachse 15 anschließt. Die Lageraufnahme 34 bildet eine zusätzliche Zentrierung
der Klappachse 15. Gegebenenfalls kann die Lageraufnahme 34 gemeinsam mit dem Endbereich
35 - vorzugsweise lösbare -Schnappverrastmittel bilden, welche zusätzlich verhindern,
daß der Blendenkörper 14 unbeabsichtigt von der Klappachse 15 abgezogen wird.
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Solche Verrastmittel nach Art einer Drehriegelanordnung sind in Fig.
5 dargestellt. Ein sich nur über einen kurzen Umfangsbereich erstreckender, innerhalb
der Lageraufnahme 34 am Polsterträger 11 angeformter Verriegelungssteg 43, welcher
nur sehr flach zu sein braucht, greift in eine über den gesamten Umfang des Endbereichs
35
des Einsteckendes 21 vorgesehene Verriegelungsnut 44 ein.
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Die Verriegelungsnut 44 ist über den größten Umfangsbereich durch
eine rückwärtige Schulter 45 begrenzt, geht aber an einem verhältnismäßig kleinen
Umfangsbereich in einen Freiraum 46 über. Dieses derart, daß der Polsterträger 11
in Außerbetriebstellung der Sonnenblende 10 axial in Pfeilrichtung y abgezogen werden
kann, da der Verriegelungssteg 43 dem Freiraum 46 gegenüberliegt. Wird der Polsterträger
11 nach unten geklappt, so stößt der Verriegelungssteg 43 - wie dargestellt - gegen
die Schulter 45: der Polsterträger 11 ist gegen versehentliches Abziehen gesichert.
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Im Regelfall sind diese Verrastmittel nicht erforderlich, da die
Klemmung zwischen der Klemmlagerschelle 19 und dem Einsteckende 21 zugleich eine
hinreichend große Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes axiales Abziehen des Blendenkörpers
14 von der Klappachse 15 bewirkt.
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Die sacklochartige Lageraufnahme 34 stellt gemeinsam mit der vorderen
Stirnfläche 36 der Klemmlagerschelle 19 eine Einschubbegrenzung für das Einsteckende
21 dar.
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Hierbei schlägt insbesondere eine Absatzstufe 37 der Klappachse 15
gegen die vordere Stirnfläche 36 der Klemmlagerlasche 19 an.
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Wie aus den Zeichnungen ersichtlich, ist der Polsterträger 11 gitterartig
aufgebaut, wobei die zwischen den Gitterstegen 38 gebildeten Gitteröffnungen 39
in ihren Eckbereichen 40 deutlich mit einem verhältnismäßig großen Radius ausgerundet
sind. Diese Aus rundung nach einem im Verhältnis zum Bekannten großen Radius bewirkt
eine relativ hohe Bruchfestigkeit des Blendenkörpers 14 infolge Herabsetzung der
Kerbanfälligkeit. Wegen dieser höheren Bruchfestigkeit kann der Blendenkörper 14
unter Einhaltung bestimmter
Festigkeitswerte. verhältnismäßig leicht
ausgebildet werden, was sich grundsätzlich positiv im Sinne einer Entlastung der
an sich sehr tragfähigen erfindungsgemäßen Klemmlagerung auswirkt. Eine zusätzliche
Entlastung kann infolge Gewichtsverringerung dadurch erzielt werden, daß sich, wie
Fig. 4 zeigt, alle etwa raidal durch die Drehachse x gelegten Querschnittsflächen
des Blendenkörpers 14 von der Drehachse x weg nach außen hin verjüngt erstrecken.
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Anhand der Fig. 2 und 3 wird besonders deutlich, daß sich die Montage
der Sonnenblende sehr einfach vollzieht.
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Zur Montage der Sonnenblende 10 wird zunächst die Klemmlagerschelle
19 durch die Einstecköffnung 17 in den Einsteckraum 18 hineingeschoben. Danach erfolgt
eine lockere Befestigung der Schneidschraube 26, worauf das Einsteckende 21 der
Klappachse T5 in die Einbauposition etwa nach Fig. 3 versetzt wird. Danach wird
die Schneidschraube 26 von außen her zur Erzielung einer gewünschten Klemmkraft
angezogen. Wesentlich hierbei ist, daß der blockartige Befestigungssteg 25 in Verbindung
mit einer flachen Gewindesteigung der Schneidschraube 26 deren selbsthemmende und
sicher tragende Befestigung gewährleistet.
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Aus Fig. 1 ist ferner eine Verrastaussparung 41 ersichtlich, in welche
eine nicht dargestellte, karosserieseitig befestigte Verrastgabel, einen gestrichelt
dargestellten, ebenfalls von der Außenhaut umgebenen Raststeg 42 umfassend, eingre-ifen
kann. Der Raststeg 42 ist zweckmäßig aus Stahl gefertigt und gegebenenfalls endseitig
vom Kunststoff des Polsterträgers 11 umspritzt.
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Die Klappachse 15 besteht entweder aus Stahl oder beispielsweise
aus einem zähen Kunststoff, wie glasfaserverstärktem Polyamid.