DE2810746A1 - Verfahren zur herstellung von verbundhartmetallen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von verbundhartmetallenInfo
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Description
2610746 -X-
?RI3D. KRUPP GESELLSCHAFT MT BESCIHllNKTER HAi1TUiTG-
in Essen
Verfahren zur Herstellung von Yerbunchartiaetallen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, zur Herstellung
von Hartmetallverbundkörpern, die aus einem ■lern und einem Mantel verschiedener Struktur und Zusanaensetzung
bestehen. Derartige Verbundhartmetallkörper
finden z.B. auf dem Gebiet der Gesteinsbearbeitung und als Ziehstein Verwendung.
In der DT-PS 615 262 wird ein Ziehstein aus einer Hartmetall-Legierung
beschrieben, zu dessen Herstellung zwei "iv'ege angegeben sind. Die Herstellung des Ziehsteins kann
unter Verwendung einer einseitig offenen Graphitform erfolgen, ir. deren Boden eine entsprechende Menge einer
zäheren Legierung leicht von Hand eingepreßt wird. Darauf wird eine entsprechende Menge einer harten und
spröden Legierung geschüttet, leicht angedrückt und anschließend der Inhalt der Form unter gleichzeitiger Anwendung
von Druck gesintert. Zur Herstellung des Ziehstdnes
kann auch zuerst der Kernkörper durch Pressen, Sintern oder Gießen hergestellt und dann in einem PuI-
2C ver der zäheren Legierung eingebettet werden, das in
einer einseitig offenen Graphitform enthalten ist. Anschließend wird diese Kombination aus Kernstück und Pulver
gepreßt und gesintert. Dieses Herstellungsverfahren besitzt jedoch Nachteile, auf die u.a. in der
909838/0218
■Γ\Γ-3?3 899 481 hingewiesen wird. Zwischen den Zonen aus
■verschieden/weichen Hartmetallen entstehen infolge verschiedener
Ausdehnungskoeffizienten Spannungen, die "Risse in den Zonengrenzen verursachen und erhöhte Korro-"sian"
"bewirken. Zur Beseitigung des Rißrisikos ist vorgeschlagen
worden, daß die härteren Teile in "bezug auf die Längsrichtung der Schneide wesentlich kurzer sind als
die Länge der Schneide und, soweit möglich, von weich rein
I-iaterial eingeschlossen werden. Wie derartige Bohrerschneiden
hergestellt werden sollen, geht aus der Druckschrift jedoch nicht hervor.
In der DT-AS 1 053 447 werden Hartmetalleinsatzkörper für
Gesteinsbohrer mit einer Zone aus härterem und einer Zone aus weniger hartem, a"ber zäherem Hartmetall "beschrieben,
die durch eine in Richtung von der Schneide bis zu der
unteren 3egrenzungsfläche zunehmende zähere Zone des Hartmetalls
gekennzeichnet sind. Die Einsatzschneide wird durch Sintern hergestellt, wo "bei die Grenzen zv/ischen den
/"---- Zonen" scharf sein können oder eine mehr oder weniger fortlaufende
"Verschmelzung zeigen. Als Alternativmöglichkeit zur Herstellung wird angegeben, die verschiedenen Zonen
Jede für sich herzustellen und sie dann in geeigneter "Weise,
ν/ie "beispielsweise durch Löten, miteinander zu verbinden,
es werden jedoch keine Anweisungen zur Herstellung der Verbundhartmetalle gegeben. Im übrigen zeigen die durch
■-" .- Sintern oder mit Hilfsmitteln, wie Graphit formen und Heißpressen,
hergestellten Hartmetalle verschiedener Zusammen-
: ■--■"""" Setzung an den Zonengrenzen Risse, die aufgrund von Spannungen
entstehen.
-50. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung von Hartmetallverbundkörpern verschiedener Zusammensetzung anzugeben, welches die Nachteile der "bis-■■"
- herigen Verfahren nicht besitzt.
BAD ORiGiNAL
— .5 —
S09838/0218
Diese Aufgabe wird dadurch, gelöst, daß der bereits gesinterte
Kernkörper in den vorgepreßten Mantelkörper eingesetzt und danach der Mantelkörper durch Sintern auf den
Kernkörper aufgeschrumpft wird. Vorteilhafterweise schrumpft man den Mantel beim Sintern mehr auf den Kern auf als das
Übermaß der I'iantelöffnung zu dem Kerndurchsesser ausmacht.
Die Querschnitte, die Mantelöffnung und Kern vor der Sinterung haben, werden so bemessen, daß ein glattes Einschieben
des Kerns in den Mantel möglich ist. Der Querschnitt der Z-Iantelöffnung soll jedoch den Kerndurchmesser um weniger
als 35 1" überschreiten, vorzugsweise ist er 10 bis 20 fo
größer. Weiterhin ist es von Torteil, wenn die geometrischen Abmessungen von Mantel und Kern so gewählt werden,
daß die Länge des Mantels vor der Sinterung um soviel
'5 größer als die Länge des Kerns ist, daß nach der Sinterung
die Länge des geschrumpften Mantels noch größer ist als die unveränderte Kernlänge. Dadurch wird eine vollständige Umschließung
der Kernmantelfläche durch den Mantelkörper gewährleistet, die in Verbindung mit der Schrumpfung der Mantelkcrperöffnung
die Kernrandumschließung ergibt. Derartige Hartiaetallverbundkörper können bei 1250 bis 1450 C, vorzugsweise
bei 1300 C, heißisostatisch nachverdichtet werden.
Der besondere Vorteil des geschilderten Verfahrens liegt darin, daß durch Einhaltung der in den Patentansprüchen genannten
Schrumpfmaße des Preßteils zum gesinterten Teil überraschenderweise eine innige Verbindung zwischen beiden
entsteht, ohne daß schädliche Einflüsse, wie Rißbildung und
durchgreifende Diffusionsgänge, auftreten. Da bei der Herstellung von Hartmetallen die Sintertenrperaturen stark von
den 3indemittelgehalt und der Größe des eingesetzten
Carbides abhängen, erfordern feinkörnige Legierungen mit geringem Co-C-ehalt sehr viel höhere Sintertemperaturen als
solche mit grobem Carbidkorn und hohem Go-G-ehält. Dieses
Vi'issen macht man sich vorteilhaft zunutze, indem man fein-
- 4 909838/0218
körnige !Legierungen mit geringem Oo-G-ehalt'als Kernmaterial
und Legierungen mit grobem Carbidkorn und "hohes Co-Gehalt als Mantelmaterial einsetzt. Durch.
Λ die vorliegende Erfindung kann somit jedes Hartmetall
5 des Verbundkörpers bei optimaler Temperatur gesintert -,- ■■/"'"■- ^ierdenV Der Verbund des Plartmetalles kommt erst bei den.
V Temperaturen zustande, bei denen der Mantelkörper auf-
: -;. --geschrumpft ist; folglich, bei niedrigeren Temperaturen
■ "."·■"■"-".- als sie für die Sinterung des 'Kernmaterials notwendig
10 ; : sind ν ,;■--.. - ■■-"..-
. ¥ä>ilt man die geometrischen Ausmäße von Körper und Hart—
""■.^-".■.""'■v"--;."in&t.all-"-nacli--den Patentansprüchen, so erreicht man eine
-,.■ Umfassung des Kernrandes, wobei, z.B. bei der Anferti-
: ■-;.."-".. gung ν on. rohrartigen Yerbundkörpern die Bohrung des
15: -'Böhrkernkörpers vorteilhafterweise beidseitig geöffnet
V/;;-bleibt, ·:'"-... \
^- Es ist jedoch auch möglich, von einem einseitig offe-
: :nen Preßkörper auszugehen, wobei in der verbleibenden
"-;. Öfiriurig der gesinterte Kern eingelegt wird und die Man-2C
-1 telfladhen eine über das Mantellängen-Schrumpfungsmaß
V; - binausgehrende länge besitzt. Als Ergebnis wird eine
;:; gezielte Umschließung des Kernrandes erreicht,, die al-/■;.-
: lein durch die Differenz Kernmaß - Mantelkörper-Schrumpfungsmaß bestimmt wird und exakt einstellbar ist.
25 ' Will man die Eestigkeitswerte des Hartmetallkörpers noch
: steigern, so bietet sich eine isostatische Heißnachver-7;"-.."■.
diclitung an,/die in einem Temperaturbereich von 1250 bis
1450 Q, vorzugsweise bei Temperaturen um 13000G erfolgt,
damit-Diffusionsabläufe in der Go-Phase so klein wie mög-30
;: lieh; gehalten werden.
.Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung sind
■--■; in den Zeichnungen dargestellt, und zwar zeigt jeweils
. f ; im Querschnitt
90983870ΖΊ!
Fig. 1a einen rohrförmig stranggepreßten und anschließend
gesinterten Kernkörper,
Fig. 1t> einen Mantelpreßling und
■Fig. 1c das aus Hartmetallkern und Hantelpreßling nach
dem Sintern vorliegende Hartmetallverbundteil,.
Fig. 2a einen gesinterten Kernstift,
Fig. 2b einen einseitig geöffneten Mantelpreßling und
Fig. 2c das aus Kern und Kantelpreßling durch Sintern hergestellte Hartmetallverbundteil·«
In Jig. 1 ist ein rohrförmiger stranggepreßter und anschließend
gesinterter Kernkörper der Zusammensetzung 94/~i vvG, S$ Co, Ausgangskorngröße im Mittel"1,2 /um, im
folgenden Legierung 1, mit den Maßen d.. und 1.. dargestellt.
Dieser Kernkörper wird in einen stranggepreßten
und anschließend entwachsten Mantel der Zusammensetzung 90;o V/Ό, IO7S Go, Ausgangskorngröße im Mittel 4/um, im folgenden
legierung 2, mit den Maßen dp und Ip (Fig.1b) so
eingelegt, daß sich nach Fertigsinterung des Verbundkörpers, wie in Fig. 1c dargestellt, der Kernkörper in der
Kitte des Außenmantels befindet, der die Länge 1, besitzt.
Das Haß d^ (2.76 mm) der Mantelöffnung war um 20$ größer
als das Maß d.. (2.3 mm) des Kernes. Das durch den Sinterprozeß
erzielte Schrumpfmaß des Mantels beträgt 35?°. Die durch den Sintervorgang des Verbundkörpers erzielte Um-Schließung
U des Kernrandes rührt daher, daß sich der Kerndurchmesser d, während des Sintervorganges für den
Verbundkörper nicht ändert, während das Schrumpfmaß des Mantels das Übermaß d.er Mantelöffnung übersteigt. Bezeichnet
Ip die Länge des Mantelpreßlings vor dem Sintern, I^
die Länge des fertiggestellten Verbundkörpers und I^ die
909838/0-23
Länge des gesinterten Kerns, so gilt folgende Beziehung: 1_
> 1, > 1^» Durch die Schrumpfung des Mantels
während der Sinterung des Verbundkörper "bleibt demnach
die länge des Mantelkörpers größer als die Kernlänge. Bei dem in Fig. 1 gewählten konkreten Ausführungsbeispiel betrug das Maß 1^108 mm, 1^=80 mm und 1.. =72 mm.
Als Überstand des Mantels ergeben sich also 4 mm. Dieses Maß des Überstandes ist im Prinzip frei wählbar, je^ch
sollte 1 mm nicht unterschritten werden, um gute und reproduzierbare
Ergebnisse zu erhalten.
Die Verbindung zwischen Kern- und Mantelkörper erwies
sich als fehlerfrei, die Eigenschaften der eingesetzten Legierungen bleiben, wie nachstehende Tabelle beweist,
weitgehend erhalten:
einzeln gesintert im Verbundkörper
Legierung 1 1550 1502
Legierung 2 1295 1315
Der Verbundkörper weist darüber hinaus sehr gute Zähigkeitseigenschaften
auf, die im Mittel sogar über der - Grundbiegefestigkeit der Ausgangslegierungen liegen?
So- betragen die Soll-Biegefestigkeiten der Legierungen 1 und 2 150 daii/mm und 220 daN/mm , während als Biege-
festigkeit des Verbundkörpers 234 daN/mm erzielt werden.
.Man erhält somit einen Verbundkörper, der im abriebbean—
spruchten Gebiet, z.B. bei Bohrungen, sehr verschleißfest ist, aber im übrigen die Festigkeitseigenschaften eines
zähen Hartmetalles aufweist. Als Einsatzgebiet bietet sieh u.a. die garnherstellende Industrie an, wo dieses
'!eil als Lauf zapf en verwendet werden kann. ·
- 7 909838/02U
Anhand von Fig. 2 soll das erfindungsgemäße Verfahren für einen Verbundkörper beschrieben werden, der aus
einem einseitig geöffneten, gepreßten Mantelkörper und einem gesinterten Kernkörper hergestellt wird. .
Der gesinterte Kernstift war mit einem einseitigen, abgerundeten Kegel versehen und hatte den Durchmesser
d.'= 3.2 mm und die Länge 1>
= 17 mm. Die Legierung bestand aus 94 f° WG und 6 $>
Go mit einer WC-Ausgangskorngröße von 1.2 /UXB.. Der Kernstift wurde bei einer
Temperatur von 1540 G gesintert.
Der in Pig. 2b dargestellte einseitig geöffnete, ge-' preßte Mantelkörper mit der Legierungszusammensetzung
92 fo ¥0, S fo Go und einer WC-Ausgangskorngröße von
3,5/um hatte eine dem Kernkörper entsprechende Form,
wobei die Maße lediglich um das Preßaufmaß vergrößert wurden. Die Ausnahmetiefe 11 betrug 21,8 mm, die Öffnung
der eingepreßten Ausnehmung dl = 3.6 mm Durchmesser. Das Verhältnis Ausnehmungsöffnung dl zum Kerndurchmesser
dJ war somit 1.125. Das Preßlingsaufmaß wurde mit 20 fo eingestellt. Nach der Sinterung des Verbundkörper
bei 1420 C konnte wiederum eine gute Umschließung des Kernrandes festgestellt werden. Die
Länge IJL des Mantelkörpers nach der Sinterung betrug 13,2 mm, so daß sich ein Überstand von 1.2 mm ergab.
Beide Körper waren ohne Risse miteinander verbunden, wobei die Eigenschaften der Legierungen 1 und 2 wiederum
nur unwesentlich verändert waren.
IiLt den so· hergestellten Stiften aus Verbundhartmetall
wurden Schlagbohrkronen zum Bohren von Gestein bestückt und unter härtesten Abtriebsbeanspruchungen getestet.
V/'ährend mit nach bekannten Verfahren gefertigten Hartmetall-Verbundstiften
eine Gesamtlebensdauer der Bohrkronen von im Mittel 320 m erreicht wurde, konnten mit
den erfindungsgemäß hergestellten Verbund-Hartmetall-
909838/0218
"■--: stiften. Standlängen der "Bohrkrone von im Mittel 430 m
■"■ -.'"-Λ ■-.- erzielt werden. Dieses zeigt wiederum, wie gut die
: '-_''- -■-:.". Eigenschaften der eingesetzten Hartmetall-Legierungen
".""."'"--;"r ■":■" erhalten "bleiben, wenn das Verbundhartmetall nach der
5 -beschriebenen Verfahrensweise hergestellt wird.
-".."; :~ ------- Darüber hinaus bietet sich'die Herstellung von Ringen .,.
. --"; ν an,: :die; aus einem Kernring und einem Mantelring bestehen.
-"-\-:. Die nach dem erfindungsgemäßen "Verfahren hergestellten
: -■"■'■■ "-.".Hinge zeigen eine zwischen dem Mantel und dem Kern ein-/JO
■".-"■:.·-. wandfreie Verbindung bei einer scharf zwischen den Le-
-" ■" ■;: gierungen ausgebildeten G-renze.
:; Ebenso ist es denkbar, die Erfindung auf einen G-rund-
- Jcörper aus-zähem Hartmetall, der mit mehr.eren Bohrungen
zur -iiifnahms der harten Kernkörper yersehen ist, zu
//5": übertragen« !lach Sinterung des Verbundkörpers werden
'j-- -die Kernkörper an den Rändern fest umschlossen und ein
_fehlerfreier Verbund zwischen den einzelnen Körpern erv' '■■'■'.■':■ zielt. ■"■""■■■ \
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Leerseite
Claims (1)
- "-Tö/tfsPatentansprüche :1,:Verfahren zur Herstellung von Hartmetall-Verbundkörpern, bestehend aus einem Kern und einem Mantel,.-aus verschie- \denen Hartmetalle-Legierungen,. dadurch gekennzeichnet, : daß der bereits gesinterte Kernkörper in den vorge-: ,preßten Mantelkörper eingesetzt und anschließend der :- -Kantelkörper durch Sintern auf den Kernkörper aufge-./,-schrumpft wird, -.....".2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß -/ der Querschnitt der Mantelöffnung vor der Sinterung min-/ : destens. so groß bemessen wird, daß ein Einschieben des \ ;"-.·.: Kernes möglich ist und daß er das Maß des Kerndurchmes- -Sers; um-nicht mehr als 35 ^ übersteigt.3./ Verfahren nach Aiisprüehen 1 bis 2, dadurch gekennzeich- : net, daß der'Querschnitt der Mantelöffnung vor dem Sin- .--■;'-.'.t&rn 10 fo bis .20 7& größer ist als der Kerndurchmesser.\4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß V ein Kern mit der Länge (I1) in einen Mantel der größeren ■'" -Längs._':(;1 ρ); eingeschoben und anschließend gesintert wirdund daß na,ch der Sinterung die Länge des Mantels (1·,) ."-.' gröißer; 1st als die unveränderte Kernlänge (I1).:p>./Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß -; -der:Hartmetallkörper nach der Sinterung bei 1250 bis : ^1450 P, "vorzugsweise 1300 C, heißisostatisch nachver-/;:-dicktet, wird"". '909856/0216
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |