DE2809785A1

DE2809785A1 - Vorrichtung zum messen der halte- und zugkraft eines schienenfahrzeugs

Info

Publication number: DE2809785A1
Application number: DE19782809785
Authority: DE
Inventors: Klaus Dipl In Oberste-Beulmann
Original assignee: RUHRTHALER MASCHINENFABRIK SCH
Current assignee: RUHRTHALER MASCHINENFABRIK SCH
Priority date: 1978-03-07
Filing date: 1978-03-07
Publication date: 1979-09-13
Also published as: DE2809785B2; DE2809785C3

Description

Vorrichtung zum Messen der Halte- und Zugkraft eines
Schienenfahrzeugs Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Messen der Halte-und Zugkraft eines Schienenfahrzeugs, insbesondere einer Einschienenhängebahn, mit einer druckbeaufschlagbaren Zylinder-Kolben-Einheit, die mit einer ersten Seite an der Schiene festklemmbar und mit der gegenüberliegenden zweiten Seite am Schienenfahrzeug befestigbar ist.
Zur Messung der Haltekraft einer im Bergbau verwendeten Einschienenbahn ist es bekannt, eine durch Hydrauliköl-Druckluft betätigte Zylinder-Kolben-Einheit auf einer Seite an der Zugmaschine (Katze) der Hängebahn und auf der anderen Seite an der Schiene festzuklemmen, wobei zum Festklemmen eine zusätzliche hydraulische Zylinder-Kolben-Einheit verwendet wird.
Eine derartige Vorrichtung ist in der Konstruktion kompliziert, in der Bedienung aufwendig und erfordert zusätzlich zur Druckluft ein hydraulisches Mittel. Ferner vermag die bekannte Vorrichtung, die Halte- oder Bremskraft, aber nicht die Zugkraft, eines Schienenfahrzeuges zu messen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart zu verbessern, daß sie konstruktiv einfach ist und eine besonders sichere und einfach zu handhabende Befestigung an der Schiene aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge]öst, daß zur Befestigung der ersten Seite an der Schiene ein Reibrichtgesperre vorgesehen ist, dessen Sperrer ein um eine waagerechte' Achse drehbarer Kreisexzenter ist, dessen Reibfläche auf die Lauffläche der Schiene einwirkt und an dem ein mit der ersten Seite verbundener Hebel befestigt ist, dessen Bewegung zum Schienenfahrzeug hin eine Erhöhung der Klemmkraft bewirkt, wobei die waagerechte Achse in zwei den Schienenkopf hintergreifenden Backen gelagert ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung erfordert kein zusätzliches Druckmittel zur Erzeugung der Klemmkraft an der Schiene, sondern das Reibrichtgesperre wird durch die durch die Vorrichtung erzeugten oder durch die auf die Vorrichtung einwirkenden Kräfte festgezogen. Ferner sind die an der Schiene angeordneten Backen der Klemmvorrichtung leicht von Hand anbringbar und lösbar, ohne Werkzeuge oder Druckmittel zu erfordern.
In einer Ausgestaltung schlägt die Erfindung vor, daß die waagerechte Achse von einer durch die Backen hindurchgesteckten Gewindestange gebildet ist, auf der zumindest auf einer Seite eine Mutter aufgeschraubt ist, die im gelösten Zustand einen Abstand zwischen den Backen zuläßt, der der Breite der.
Schiene entspricht. Das Lösen dieser Mutter reicht aus, um die Backen von der Schiene abzunehmen. Ferner wird vorgeschlagen, daß zur Erzeugung einer Zugkraft auf das Schienenfahrzeug auf der mit der Kolbenstange verbundenen Seite des Kolbens ein hydraulischer Druck anlegbar ist. Dabei kann der hydraulische Druck über eine Leitung anlegbar sein, die zu einem druckerzeugenden Aggregat des Schienenfahrzeugs führt.
Hierdurch erübrigt es sich, eine zusätzliche externe Druckquelle zu benutzen.
Eine sehr einfache und dennoch exakte Regulierung des Meßdruckes wird dadurch erreicht, daß zur Steuerung des zugeführten Druckes in der Leitung ein von Hand betätigbares Ventil angeordnet ist. Ferner wird vorgeschlagen, daß zur Messung des Druckes auf der mit der Kolbenstange verbundenen Seite des Kolbens ein Manometer angeordnet ist.
Eine direkte Anzeige der durch die Vorrichtung erzeugten bzw.
der auf die Vorrichtung einwirkenden Kraft wird dadurch geschaffen, daß das Manometer eine die erzeugte Kraft angebende Skala, z.B. in kN (zvilonewton) = 103 N aufweist.Dabei kann das Manometer einen Schleppzeiger besitzen, um den maximalen Druckwert festzuhalten.
In einer weiteren sehr vorteilhaften Ausgestaltung schlägt die Erfindung vor, daß zur Messung der Zugkraft des Schienenfahrzeugs der Druckeinlaß verschlossen ist und ein Umsteuerventil angeordnet ist, über das zum weiten Einfahren des Kolbens in den Zylinder beide durch den Kolben voneinander getrennte Zylinderräume miteinander kurzzeitig verbindbar sind. Eine derartige Vorrichtung vermag nicht nur, die Halte- oder Bremskraft sondern auch die Zugkraft eines Schienenfahrzeuges zu messen. Damit gelingt es durch die erfindungsgemäße Vorrichtung, zwei völlig unterschiedliche Aufgaben wahrzunehmen.
Anstelle eines zusätzlichen Ventiles zum Verschluß des Druckeinlasses kann diese Funktion auch durch das Umsteuerventil wahrgenommen werden. Um der Zylinder-Kolben-Einheit einen ausreichenden Halt an der Schiene zu geben, wird vorgeschlagen, daß am Zylinder auf der dem Reibrichtgesperre entgegengesetzten Seite eine Haltevorrichtung befestigt ist, die mit zwei Rollen den Schienenkopf hintergreift. Dabei kann zumindest eine der Rollen aus dem Bereich der Schiene wegschwenkbar sein, wodurch ein schnelles Lösen ermöglicht wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung; Fig. 2 eine Stirnansicht aus Richtung des Pfeiles A in Fig. 1; und Fig. 3 eine Stirnansicht aus Richtung des Pfeiles B in Fig. 1.
Fig. 4 einen Hydraulikschaltplan.
Die Vorrichtung weist eine Zylinder-Kolben-Einheit auf, deren Zylinderachse parallel zur Längsachse einer doppel-T-förmigen Schiene 3 angeordnet ist, die am Hangenden befestigt ist und eine Einschienenbahn trägt.
Am Zylinder 1 der Zylinder-Kolben-Einheit ist auf einer der Kolbenstange 2 entgegengesetzten Seite (erste Seite 7) ein gabelförmiges Lagerteil 22 koaxial angeschweißt, zwischen dem das Ende einer Kurbel bzw. eines Hebels 9 angelenkt ist. Das entgegengesetzte Ende des Hebels 9 dreht sich um eine Achse 10, die von einem Gewindebolzen gebildet ist, der durch Öffnungen zweier Backen 11 und 12 hindurchgesteckt ist. Der Hebel 9 befindet sich zwischen diesen Backen und trägt einen an ihm angeformten, zwischen den Backen befindlichen Kreisexzenter 4, dessen Reibfläche 5 der Lauffläche der Schiene 3 zugewandt ist und an dieser im festgezogenen Zustand anliegt. Die Backen 11 und 12 hintergreifen den Kopf der Schiene 3 und werden durch den Gewindebolzen zusammengehalten, da das eine Ende des Cewindebolzens in der Backe 12 befestigt ist und die auf dem Bolzen frei bewegliche Backe 11 durch eine Mutter 13 in Richtung zur Backe 12 festziehbar ist.
Der Zylinder 1 ist durch einen Kolben 23 in zwei Räume 24 und 25 unterteilt (siehe Fig. 4), wobei sich durch den ersten Raum 24 die Kolbenstange 2 erstreckt, an der eine Kupplung 26 des Schienenfahrzeuges (Katze) lösbar befestigt ist. Eine Leitung 14 führt von einer externen hydraulischen Druckquelle, insbesondere der des Schienenfahrzeugs, ein hydraulisches Mittel dem ersten Zylinderraum 24 über ein von Hand betätigbares Umsteuerventil 18 zu. Über das Umsteuerventil 18 ist die Leitung 14 verschließbar und die beiden Räume-24 und 25 des Zylinders miteinander verbindbar. Zwischen dem Umsteuerventil 18 und dem ersten Zylinderraum 24 ist in der Leitung 14 ein Ventil 15 angeordnet, über die die Zugabe des hydraulischen Druckmittels von Hand steuerbar ist.
Ein Manometer 16 ist an den ersten Raum 24 angeschlossen und weist eine Skala 17 auf, in der die auf den Kolben 23 durch das Druckmedium oder durch die Kolbenstange 2 ausgeübte Kraft in kN aufgetragen ist, da der im ersten Raum 24 entstehende Druck eine Folge dieser Kräfte ist.
Auf derjenigen Seite (zweite Seite 8), an der die Kolbenstange 2 aus dem Zylinder heraustritt, ist an der Oberseite des Zylinders eine Haltevorrichtung 19 angeschweißt, die zwei nach oben gerichtete Arme 28, 29 aufweist. An den Enden der Arme 28, 29 sind je eine Rolle 20, 21 drehbar gelagert, die den Schienenkopf hintergreifen. Der obere Teil des Arms 29 ist um eine etwa in der Mitte des Arms befindliche waagerechte Achse 30 nach außen verschwenkbar, wobei diese Achse von einem unter Federdruck stehenden Bolzen 31 gebildet wird, der gegen den Druck der Feder 32 verschiebbar ist und einen radialen Stift 33 aufweist. Der Stift 33 ist in einem knieförmig ausgebildeten Schlitz 34 geführt und arretiert den Bolzen 31 in der eingeschobenen Stellung, in der der obere Teil des Arms 29 verschwenkbar ist.
Ein Ölstrom mit einem maximalen Druck von 100 bar wird bei P (Fig. 4) angeschlossen. Steht der Hebel 36 des Umsteuerventils 18 in der unteren Stellung, so fließt 51 über die Leitung 40 in den Kolbenraum 25, öffnet gleichzeitig das Rückschlagventil 37, so daß der Kolben 23 voll ausfährt und das im Kolbenstangenraum 24 befindliche öl über das Rückschlagventil 37, ein Druckreduzierventil 38, das Ventil 18 und die Rücklaufleitung 27 zurück in den Tank R gelangt.
Bei Bremskraftmessungen wird das Ventil 18 umgelegt (Hebel 36 in oberer, gezeichneter Stellung). Das Ö1 fließt dann von P durch das Ventil 18 zum auf 0 geschalteten Druckreduzierventil 38, von dort über das Druckschlagventil 37 in den Kolbenstangenraum 24. Jetzt kann das Druckreduzierventil 38 auf den erforderlichen Druck so eingestellt werden, daß man die erforderliche Bremskraft in kN am Manometer 39 mit Schleppzeiger ablesen kann. Bei Zugkraftmessungen wird der Zylinder in eingefahrener Stellung belassen, d.h. der Kolbenstangenraum 24 ist mit öl gefüllt. Hierbei muß das Druckreduzierventil auf 0 gestellt werden. Damit der Kolbenstangenraum drucklos gemacht werden kann, muß das Ventil 18 solange in die untere Stellung gebracht werden, bis am Manometer 0 kN angezeigt werden. Dann wird der Hebel 36 sofort wieder umgelegt, und die Zugkraftmessung kann durch Ziehen-an der Kolbenstange 2 erfolgen. Es baut sich im Kolbenstangenraum ein Druck auf, der auf dem Manometer die Zugkräfte in kN anzeigt.
L e e r s e i t e

Claims

Ansprüche 1. Vorrichtung zum Messen der Halte- und Zugkraft eines Schienenfahrzeugs, insbesondere einer Einschienenhängebahn, mit einer druckbeaufschlagbaren Zylinder-Kolben-Einheit, die mit einer ersten Seite an der Schiene festklemmbar und mit der gegenüberliegenden zweiten Seite am Schienenfahrzeug befestigbar ist, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß zur Befestigung der ersten Seite an der Schiene (3) ein Reibrichtgesperre vorgesehen ist, dessen Sperrer ein um eine waagerechte Achse (10) drehbarer Kreisexzenter (4) ist, dessen Reibfläche (5) auf die Lauffläche (6) der Schiene (3) einwirkt und an dem ein mit der ersten Seite (7) verbundener Hebel (9) befestigt ist, dessen Bewegung zum Schienenfahrzeug hin eine Erhöhung der Klemmkraft bewirkt, wobei die waagerechte Achse (10) in zwei den Schienenkopf hintergreifenden Backen (11, 12) gelagert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß die waagerechte Achse (10) von einer durch die Backen (11, 12) hindurchgesteckten Gewindestange gebildet ist, auf der zumindest auf einer Seite eine Mutter (13) aufgeschraubt ist, die im gelösten Zustand einen Abstand zwischen den Backen (11, 12) zuläßt, der der Breite der Schiene (3) entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß zur Erzeugung einer Zugkraft auf das Schienenfahrzeug auf der mit der Kolbenstange (2) verbundenen Seite des Kolbens ein hydraulischer Druck anlegbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß der hydraulische Druck über eine Leitung (14) anlegbar ist, die zu einem druckerzeugenden Aggregat des Schienenfahrzeugs führt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß zur Steuerung des zugeführten Druckes in der Leitung (14) ein von Hand betätigbares Ventil (15) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß zur Messung des Druckes auf der mit der Kolbenstange (2) verbundenen Seite des Kolbens ein Manometer (16) angeordnet ist.
7. Vorrichtunq nach Anspruch 6, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß das Manometer (16) eine die erzeugt t Kraft angebende Skala (17) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß das Manometer (16) einen Schleppzeiger aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß zur Messung der Zugkraft des Schienenfahrzeugs der Druckeinlaß verschlossen ist und ein Umsteuerventil (18) angeordnet ist, über das zum weiten Einfahren des Kolbens in den Zylinder (1) beide durch den Kolben voneinander getrennte Zylinderräume miteinander kurzzeitig verbindbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß der Druckeinlaß durch das Umsteuerventil (18) verschließbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß am Zylinder (1) auf der dem Reibrichtgesperre entgegengesetzten Seite' eine Haltevorrichtung (19) befestigt ist, die mit zwei Rollen (20, 21) den Schienenkopf hintergreift.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß zumindest eine der Rollen (20) aus dem Bereich der Schiene (3) wegschwenkbar ist.

13, Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der hydraulische Druck bei der Haltekraftmessung innerhalb vorgegebener Grenzwerte über ein Regelventil (15) regelbar ist.