DE2809754C2 - Zweipoliger Schutzschalter - Google Patents
Zweipoliger SchutzschalterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen zweipoligen Schutzschalter mit einem zweiteiligen Gehäuse in
Schmalbauform, das ein Betätigungsorgan und Anschluss ßelemente aufweist, und mit einer einen Elektromagnet
enthaltenden Auslösevorrichtung, welche entweder als Nullspannungsauslösung oder als Überstromauslösung
ausgebildet ist, wobei der Anker des Elektromagnet bei einem Spannungsausfall abfällt bzw. bei einem Überstrom anzieht und den Schalter auslöst, so dal? die
Einschaltung nach Wiederkehr der Spannung bzw. eines Normalstromes nur mittels des Betätigungsorgans
durchführbar ist.
es Art bekannt (DE-AS 19 53 984 und DE-PS 10 51 951),
welche für die zu schaltende Leitung eine Kontaktbrük
ke bzw. für die beiden zu schaltenden Leitungen zwei
untereinander in Längsrichtung des Gehäuses angeord-
nete, mechanisch durch einen Schieber miteinander verbundene Kontaktbrücken aufweisen, wobei die
Kontaktbrücke bzw. eine der Kontaktbrücken auf einer mit dem Druckknopf starr verbundenen Schaltstange
schwenkbar und axial verschiebbar angeordnet ist und einen Arm aufweist, der mit einer vom Anker des
ebenfalls in Längsrichtung des Gehäuses neben der Kontaktbrücke angeordneten Elektromagneten betätigbaren
Haltenase verklinkbar ist Die bekannten Schalter benötigen ein verhältnismäßig großes Gehäuse,
weisen eine Vielzahl einzelner Bauteile auf und machen insbesondere zur Lagerung und Abstützung
mehrerer Schalterbauteile vom Gehäuse Gebrauch, was die Herstellung des Schalters erschwert Zudem sind bei
den bekannten Schaltern die Anschlüsse nicht in einfacher Weise zugänglich und insbesondere nicht
gleichmäßig in einer Ebene angeordnet
Es ist auch ein Oberstrom-Schutzschalter bekannt (DE-GM 70 29 370), der statt eines Elektromagneten ein
Thermo-Bimetall enthält und bei dem das Betätigungsorgan eine zwischen den beiden Teilen des Gehäuses
gelagerte Wippe ist
Ein Hebel ist der Kraft einer Feder in Öffnungsrichtung ausgesetzt, mit der Wippe durch einen Bügel nach
Art eines Kniegelenks verbunden und mit dem einen Arm eines zweiarmigen Auslösehebels verklinkbar.
Der Arm des Auslösehebels steht mit dem Auslöser in Wirkverbindung.
In Übereinstimmung mit einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der die Wippe mit dem
schwenkbaren Hebel verbindende Bügel mit seinem oberen Ende in Bohrungen der Wippe und mit seinem
unteren Schenkel in Ausnehmungen des schwenkbaren Hebels gesteckt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen zweipoligen Schutzschalter der eingangs genannten Art
so auszubilden, daß sich eine kompakte Anordnung einer verhältnismäßig kleinen Anzahl von Bauelementen
bei einwandfreier elektrischer Trennung der beiden Kontakte ergibt, wobei die beiden Gehäuseteile im
wesentlichen nur eine Hülle, nicht aber tragende Bauteile bilden sollen, und daß die Schaltwerkteile
sowohl für eine Nullspannungsauslcsüng als auch eine Überstromauslösung die gleichen sind.
Erfindungsgemäß ist der zweipolige Schutzschalter dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan eine
zwischen den beiden Teilen, Gehäuseschale (5), Deckel (6) des Gehäuses gelagerte Wippe ist, daß sich der
Elektromagnet und die Anschlußelemente an der Wippe (2) abgewandten Seite des Gehäuses befinden, wobei
nur ein Teil des Elektromagnets zwischen die beiden Teile des Gehäuses eingesetzt ist, und daß im Gehäuse
ein aus einem Isoliermaterial bestehender Träger aufgenommen ist, auf welchem die Anschlußelemente
(Anschlußlaschen, Schraubanschlüsse) angeordnet sind und welcher in einer im wesentlichen zu der die Wippe
tragenden Seite des Gehäuses parallelen Lage je nebeneinander zwei feste Kontaktträge; und zwei
bewegliche Kontaktträger sowie einen für die beiden beweglichen Kontaktträger gemeinsamen, schwenkbaren,
der Kraft einer Kontaktfeder ausgesetzten Klinkenhebel umgreift, der mit der Wippe durch einen
Bügel nach Art eines Kniegelenks verbunden ist und der mit dem einen Arm eines zweiarmigen, auf dem Träger
gelagerten Auslösehebels verklinkbar ist, dessen anderer Arm mit einer Auslösestange des Elektromagnets in
Wirkverbindung steht.
Beim erfindungsgemäßen Schalter dient das Gehäuse demnach nur zur Halterung der Wippe und des
Elektromagnets, während alle anderen Bauteile auf dem gemeinsamen Träger angeordnet sind. Dies ermöglicht
eine rationelle Fertigung, indem der auf dem Träger zusammengebaute Schalter nur noch in das Gehäuse
eingelegt werden muß. Zudem ermöglicht der Aufbau der Schalterbauteile auf dem Träger eine optimale
elektrische Trennung der Stromkreise, indem der Träger mit entsprechenden Trennwänden, Stegen usw.
versehen werden kann.
Dadurch, daß der Elektromagnet für die Nullspannungsauslösung
oder die Oberstromauslösung an der der Wippe zugewandten Seite des Gehäuses vorstehend
angeordnet wird, ergibt sich eine günstige Raumausnützung, da dort die Anschlußelemente sowieso einen
bestimmten Raum erfordern. Mit Vorteil werden die eingangsseitigen Anschlußelemente auf der einen und
die ausgangsseitigen Anschlußelemente auf der anderen Seite des Elektromagnets innerhalb der größten
Längsabmessung des Gehäuses angeordnet
Eine günstige Raumausnützung wird ferner durch die im wesentlichen horizontale Anordnung der Kontaktelemente
und des schwenkbaren Hebels zur Betätigung der beweglichen Kontaktelemente erzielt. Die den
beiden Stromkreisen zugeordneten Kontaktelemente können sehr nahe nebeneinander auf dem Träger
angeordnet werden, da durch die erwähnte Ausbildung des Trägers eine einwandfreie elektrische Trennung
möglich ist. Somit kann der vorliegende Schalter trotz nebeneinander angeordneten Kontaktelementen der
beiden Stromkreise sehr schmal sein.
Ein weiterer Vorteil des vorliegenden Schalters liegt darin, daß nach dem bei Nullspannung bzw. Überstrom
erfolgenden Ausklinken des schwenkbaren Hebels dieser eine die beweglichen Kontaktelemente von den
festen Kontaktelementen abhebende Schwenkbewegung ausführt, die sich über den Bügel auf die Wippe
überträgt. Dadurch zeigt die Stellung der Wippe die Schaitstellung des Schalters an.
Von Vorteil ist ferner, daß auf dem Träger ohne weiteres ein thermischer Auslöser, d. h. ein Bimetallelement
angeordnet werden kann, das bei seiner durch hohen Strom bedingten Auslenkung auf den mit dem
schwenkbaren Hebel verklinkten Auslösehebel einwirkt, um ein Ausklinken und damit eine Auslösung
entsprechend der elektromagnetischen Auslösung zu bewirken.
Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Schutzschalters werden nachstehend anhand der Zeichnung
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Ansicht, teilweise geschnitten, des geöffneten Schalters mit Nullspannungsauslösung in
Einschaltstellung,
Fig.2 einen Schnitt durch den geschlossenen Schalter längs der Linie H-II in F i g. 1,
F i g. 3 einen Schnitt durch den geschlossenen Schalter längs der Linie III-III in F i g. 1,
Fig.4 einen Schnitt durch den geschlossenen Schalter längs der Linie IV-IV in F i g. 1,
Fig.5 eine Ansicht eines Teils des geöffneten Schalters nach F i g. 1 in Ausschaltstellung,
F i g. 6 eine Ansicht einer Elektromagnetanordnung für Überstromauslösung entsprechend Fig. 1.
Der in den Fig. 1 bis 4 dargestellte zweipolige Schutzschalter mit Nullspannungsauslösung weist ein
Gehäuse 1 auf, dessen Oberseite das als Wippe 2 ausgebildete Betätigungsorgan des Schalters trägt, in
dessen Unterseite ein Elektromagnet 3 zur Nullspan-
nungsauslösung des Schalters angeordnet ist, und welches einen Träger 4 für alle übrigen Schalterteile
umschließt.
Das Gehäuse 1 ist in bekannter Weise zweiteilig ausgebildet und weist gemäß F i g. 4 eine Gehäuseschale
5 und einen Deckel 6 auf. Die Gehäuseschale 5 ist an ihren Schmalseiten mit Rippen 7 (Fig. 1, 4) versehen,
die nur an ihren beiden Enden an der Gehäuseschale S befestigt und dazwischen freitragend sind. Die Rippen 7
sind mit der Gehäuseschale 5 einstückig gefertigt und dienen dazu, den in eine öffnung einer Platte
eingesetzten Schalter selbsttätig festzuklemmen. Zwischen der Gehäuseschale 5 und dem Deckel 6 (F i g. 1,2)
ist die Wippe 2 mittels in entsprechenden Sacklöchern liegenden Zapfen 8 schwenkbar gelagert. Die Unterseite
des Gehäuses 1 weist einen kragenförmig vorstehenden Teil 9 auf, in welchem der Elektromagnet 3
aufgenommen und durch Nocken 10 festgehalten ist.
Der zwischen der Gehäuseschale 5 und dem Deckel 6 angeordnete, aus einem Isoliermaterial bestehende
Träger 4 ist mit einer ersten Anschlußlasche 11 versehen
(Fig. 1, 4), welche nach unten aus dem Gehäuse 1 ragt und im Gehäuseinnern als Halter 12 für ein streifenförmiges
Bimetallelement 13 ausgebildet ist Eine in den Bimetall-Halter 12 geschraubte Eichschraube 14 dient
zur Einstellung des Bimetallelements.
Von der ersten Anschlußlasche 11 und dem Bimetall-Halter 12 isoliert ist im Träger 4 eine zweite
Anschlußlasche 15 angeordnet, welche mit dem Bimetallelement 13 über ein in F i g. 1 angedeutetes
Litzenstück 16 elektrisch leitend verbunden ist. Neben der zweiten Anschlußlasche 15 ist in der gleichen Ebene
im Träger 4 eine in F i g. 1 nicht sichtbare dritte Anschlußlasche 17 (Fig.4) angeordnet, die gegenüber
der zweiten Anschlußlasche isoliert ist.
Des weiteren sind im Träger 4 nebeneinander zwei bewegliche Kontaktträger 18 und 19 angeordnet, von
denen in Fig. 1 nur eines sichtbar ist. Jeder bewegliche Kontaktträger 18,19 weist ein Kontaktstück 20 bzw. 21
auf und ist mit der zugeordneten Anschlußlasche 15 bzw. 17 über ein weiteres, in F i g. 1 angedeutetes
Litzenstück 22 elektrisch leitend verbunden. Ferner ist jeder Kontaktträger 18,19 dem Druck einer sich auf den
Träger 4 abstützenden Kontaktfeder 23 (F i g. 1) ausgesetzt.
Im Träger 4 sind zudem an der der ersten Anschlußlasche 11 gegenüberliegenden Schmalseite des
Gehäuses 1 zwei feste Kontakträger 24 und 25 mit je einem Kontaktstück 26 bzw. 27 angeordnet. Die sich
nach unten erstreckenden Teile der Kontaktträger 24, 25 sind mit je einem Schraubanschluß 28 bzw. 29
versehen und weisen je eine nach unten aus dem Gehäuse 1 ragende vierte und fünfte Anschlußiasche 30
bzw. 31 auf.
Die Schraubanschlüsse 28, 29 bzw. die vierte und fünfte Anschlußlasche 30 bzw. 31 dienen zur Verbindung
des vorliegenden Schalters mit den beiden Polen einer speisenden Stromquelle, z. B. der Netzspannung. Zum
zweipolig geschalteten Anschluß eines Verbrauchers dienen einerseits die mit dem einen beweglichen
Kontaktelement 18 über das Bimetallelement 13 verbundene erste Anschiußlasche 1! und andererseits
die mit dem andern beweglichen Kontaktträger 19 verbundene dritte Anschlußlasche 17. Ein zusätzlicher
Verbraucher, der das Bimetallelement 13 nicht belasten soll, kann zweipolig an die genannte dritte Anschlußiasche
17 sowie an die zweite Anschlußlasche 15 angeschlossen werden.
Aus Fig.3 ist ersichtlich, daß Längsstege 32 und Querstege 33 des Trägers 4 die beiden Kontaktträger
18, 24, die Kontaktstücke 19, 25 sowie ihre Schraubanschlüsse 28 und 29 voneinander isolieren und zudem
s zusammen mit der Gehäuseschale 5 und dem Deckel 6 Schaltkammern für die genannten Kontaktsätze bilden.
Im Träger 4 ist des weiteren schwenkbar und in Längsrichtung des Gehäuses 1 verschiebbar ein aus
einem Isoliermaterial bestehender Klinkenhebel 35 ίο angeordnet, der gemäß Fig.4 im wesentlichen U-förmig
ist, wobei die beiden Schenkel 36 und 37 durch den Längssteg 32 getrennt sind. Das bügeiförmige Joch 38
des Klinkenhebels 35 steht mit einem nachfolgend noch beschriebenen Auslösehebel 39 in Eingriff, während die
freien Schenkelenden 36, 37 in öffnungen 40, 41 liegen, die in nach oben abgewinkelten Abschnitten 42,43 der
beweglichen Koniakteiemente 18, 19 vorgesehen sind.
Ein U-förmiger Metallbügel (Bügel 44) steckt mit seinem einen Schenkel lose in Bohrungen 2' der
Seitenlappen 45 der als Hohlkörper ausgebildeten Wippe 2 und ist mit seinem anderen Schenkel, der
ebenfalls lose in Ausnehmungen 35' der beiden Schenkelenden 36, 37 des Klinkenhebels 35 steckt, in
einem Schlitz 46 des Längssteges 32 des Trägers 4 gelagert. Eine am Klinkenhebel 35 befestigte, U-förmige
Wippenfeder 47 liegt mit ihrem freien Ende am oberen Schenkel des Bügels 44 an.
Der bereits erwähnte, aus einem Isoliermaterial
bestehende Auslösehebel 39 ist in Seitenwangen 48 des Trägers 4 mittels Zapfen 49 schwenkbar gelagert und
weist zwei Arme 50 und 51 auf. Das Ende des sich nach oben erstreckenden Arms 50 ist dazu bestimmt, von dem
sich unter Stromdurchfluß nach rechts auslenkenden Bimetallelements betätigt zu werden. Ferner weist der
eine Arm 50 eine Schulter 52 auf, auf welcher das Joch 38 des Klinkenhebels 35 in der in F i g. 1 dargestellten
Einschaltstellung des Schalters aufliegt. Der andere Arm 51 steht, wie nachfolgend erläutert, in Wirkverbindung
mit dem Elektromagnet 3. Eine zwischen dem Träger 4 und dem Auslösehebel 39 angeordnete Rückstellfeder
53 drückt den Auslösehebel gegen das Joch 38 des Klinkenhebels 35.
Die Nullspannungsauslösung des vorliegenden Schalters umfaßt den bereits erwähnten, in das Gehäuse
zwischen den Anschlußlaschen 11, 15, 17, 30 und 31 eingesetzten Elektromagnet 3. Dieser weist ein Joch 55,
ein unteres Jochblech 56 und einen in das Jochblech 56 eingesetzten Spulenkörper 57 auf, der eine Wicklung 58
trägt Im Spulenkörper 57 ist ein fest mit dem Joch 55 verbundener, mit einem Kurzschlußring 59 versehener
Kern 60 angeordnet Ferner ist im Spulenkörper 57 ein axial beweglicher Anker 61 angeordnet, mit welchem
eine sich koaxial durch den Kern hindurch erstreckende Auslösestange 62 fest verbunden ist, wobei die
Auslösestange seitlich am Arm 51 vorbeigeht was in Fig.2 angedeutet ist Oberhalb des Arms 51 ist die
Auslösestange 62 mit einer in Längsrichtung der Auslösestange unbeweglichen Scheibe 63 versehen, die
einerseits als Auflage für eine sich am Träger 4 abstützende Magnetfeder 64 dient und andererseits bei
einer nach unten gerichteten Bewegung der Auslösestange 62 auf den Arm 51 des Auslösehebels zu liegen
kommt und diesen nach unten drückt Die Wicklung 58 ist im Innern des Gehäuses 1 in nicht dargestellter Weise
mit den beiden festen Kontaktträgern 24 und 25 elektrisch verbunden und ist demnach mit der dem
Schalter zugeführten Speisespannung beaufschlagt
Die Funktionsweise des in F i g. 1 in Einschaltstellung
Die Funktionsweise des in F i g. 1 in Einschaltstellung
bei vorliegender Speisespannung (Netzspannung) dargestellten Schalters ist die folgende:
Zufolge der stromdurchflossenen Wicklung 58 des Elektromagnets 3 ist der Anker 61 angezogen und liegt
am Kern 60 an, so daß sich die Auslösestange 62 gegen den Druck der Magnetfeder 64 in der dargestellten
oberen Lage befindet. Der Kontaktdruck der beweglichen Kontaktstücke 20,21 auf die festen Kontaktstücke
26, 27 wird durch die Kontaktfeder 23 erzeugt, indem der in F i g. 1 dargestellte bewegliche Kontaktträger 18
an der Auflagestelle 65 am Klinkenhebel 35 anliegt und somit unter Hebelwirkung auf das feste Kontaktstück
drückt. Die erwähnte Auflegestelle 65 kann unter dem Druck der Kontaktfeder 23 nicht nachgeben, weil der
Klinkenhebel 35 einerseits durch den Bügel 44 an einer Bewegung nach oben und andererseits durch die
Schulter 52 des Auslösehebels 39 an einer Bewegung nach unten gehindert ist.
Sinkt die Netzspannung unter einen bestimmten Wert oder fällt sie vollständig aus, so drückt die Magnetfeder
64 die Auslösestange 62 schlagartig nach unten und schwenkt hierbei den Auslösehebel 39 im Uhrzeigersinn
um die Achse seiner Zapfen 49. Dadurch klinkt das Joch 38 des Klinkenhebels 35 aus der Schulter 52 des
Auslösehebels 39 aus, d. h. der Klinkenhebel 35 kann nun eine Schwenkbewegung im Gegenuhrzeigersinn ausführen.
Eine solche Schwenkbewegung wird durch die Kontaktfeder 23 durch ihren Druck auf den beweglichen
Kontaktträger 18 und auf die Auflagestelle 65 bewirkt. Die Auflagestelle 65 verschiebt sich demnach
nach oben, so daß die beweglichen Kontaktstücke 20,21 von den festen Kontaktstücken 26, 27 abheben. Durch
die Schwenkbewegung des Klinkenhebels 35 übt die Wippenfeder 47 einen verstärkten seitlichen Druck auf
den Bügel 44 auf, der nun über den Totpunkt im Gegenuhrzeigersinn schwenkt und damit die Wippe 2 in
die andere, der Ausschaltstellung entsprechende Endlage kippt. Dadurch kann sich der Klinkenhebel 35 zudem
nach oben schieben, so daß sich die beweglichen Kontaktstücke 20, 21 weiter von den festen Kontaktstücken
26, 27 entfernen bzw. von diesen abreißen können, falls eine Verschweißung der Kontakte
aufgetreten ist. Die Lagen der einzelnen Elemente in der durch Unterspannung bewirkten Ausschaltstellung des
Schalters ist aus F i g. 5 ersichtlich, in welcher nur die wichtigsten Teile der F i g. 1 dargestellt sind.
Ein Einschalten des Schalters nach einer Auslösung durch Unterspannung ist erst nach Wiederkehren der
vollen Netzspannung möglich, d. h. bei angezogenem Anker 61. In der Ausschaltstellung gemäß Fig.5
bewirkt ein Umlegen der Wippe 2 bloß, daß das Joch 38 des Klinkenhebels 35 nach unten ausweicht, da die
Schulter 52 des Auslösehebels 39 als Auflage nicht im Bereich des Jochs 38 liegt Ein Druck des Klinkenhebels
nach unten auf die beweglichen Kontaktelemente 18, 19 erfolgt jedoch nicht. Beim Loslassen der Wippe 2
kehrt diese zufolge dem Druck der Wippenfeder 47 auf den Bügel 44 sofort in die Ausschaltstellung der F i g. 5
zurück.
Nach Wiederkehr der vollen Netzspannung stützt sich beim Umlegen der Wippe 2 das Joch 38 des
Klinkenhebels jedoch auf die Schulter 52 des Auslösehebels 39 ab, so daß der Klinkenhebel 35 und damit die
beweglichen Kontaktträger 18,19 im Uhrzeigersinn in
35
40
50 die Einschaltstellung der F i g. 1 schwenken.
Umgekehrt ist es nicht möglich, daß beim Wiederkehren der Netzspannung diese an den Verbraucher
gelangt. Das Wiederkehren der Netzspannung bewirkt bloß, daß der Auslösehebel 39 unter dem Druck der
Rückstellfeder 53 in die Lage der F i g. 1 schwenkt. Der Klinkenhebel 35 und die beweglichen Kontaktelemente
18,19 verbleiben zufolge der Wirkung der Kontaktfeder 23 und der Lage des Bügels 44 in der aus Fig.5
ersichtlichen Stellung. Erst durch Umlegen der Wippe 2 werden die Kontakte geschlossen.
Wird die Ausschaltung des in F i g. 1 dargestellten Schalters von Hand vorgenommen, d. h. durch Betätigen
der Wippe, so schiebt sich nach Überwindung des Totpunktes der Bügel 44 im Längsschlitz 46 des Trägers
4 nach oben. Der Klinkenhebel 35 schiebt sich dabei nach oben und schwenkt im Gegenuhrzeigersinn,
zusammen mit den beweglichen Kontaktträgern 18» 19, so daß die Kontakte schlagartig geöffnet werden, sobald
der Bügel 44 über seine durch die senkrechte Achse gegebene Totlage geschwenkt ist.
Eine der beschriebenen Nullspannungsauslösung entsprechende Auslösung erfolgt auch durch das
Bimetallelement 13, wenn dieses sich bei einem Überstrom stark erhitzt und in Richtung zum Ausiösehebel
39 auslenkt. Die Wirkung des Bimetallelementes 13 auf den Arm 50 des Auslösehebels 39 ist die gleiche
wie diejenige der Magnetfeder 64 auf dessen Arm 51, wobei die Einwirkungen auf den Auflösehebel 39
unabhängig voneinander sind, derart, daß ein handbetätigtes Wiedereinschalten nur dann möglich ist, wenn die
Netzspannung wiedergekehrt ist und sich das Bimetallelement abgekühlt hat.
Der in F i g. 1 dargestellte Schutzschalter kann auch mit der in F i g. 6 dargestellten Elektromagnetanordnung
versehen werden, die eine elektromagnetische Überstromauslösung aufweist, wie sie zum Trennen der
Stromkreise beim Auftreten eines Kurzschlusses erwünscht ist. Hierzu weist ein Elektromagnet 3' ein auf
der Schalteraußenseite geschlossenes Joch 55' auf, das wiederum in den kragenförmig vorstehenden Gehäuseteil
9 eingesetzt ist und durch die Nocken 10 festgehalten wird. Im Joch 55' ist ein Spulenkörper 57'
angeordnet, der eine Wicklung 58' trägt. Im Spulenkörper 57' ist der axial bewegliche Anker 61 angeordnet,
mit welchem die mit der Scheibe 63 versehene Auslösestange 62 verbunden ist. Durch eine sich auf das
Joch 55' abstützende Feder 66 wird der Anker 61 gegen den oberen Flansch des Spulenkörpers 57' gedrückt,
solange der die Wicklung 58' durchfließende Strom einen bestimmten Höchstwert nicht überschreitet.
Sobald ein Überstrom vorliegt, insbesondere ein
Kurzschluß, wird der Anker 61 gegen den Druck der Feder 66 nach unten gezogen, so daß die Scheibe 63 den
Auslösehebel 39 durch Drücken des Arms 51 schwenkt, was den Schalter in der bereits beschriebenen Weise
auslöst Ein Wiedereinschalten ist hierauf nur dann möglich, wenn kein Überstrom mehr vorliegt und die
Wippe 2 (F i g. 1,5) betätigt wird.
Es ist ersichtlich, daß bei den beschriebenen Schaltern eine Behinderung des Auslöse- und Ausschaltvorganges
durch den Einschaltbetrieb ausgeschlossen ist, d. h. daß die beschriebenen Schalter eine Freiauslösung aufweisen.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
- Patentansprüche:i. Zweipoliger Schutzschalter mit einem zweiteiligen Gehäuse in Schmalbauform, das ein Betätigungsorgan und Anschlußelemente aufweist, und mit einer einen Elektromagneten enthaltenden Auslösevorrichtung, welche entweder als Nullspannungsauslösung oder als Überstromauslösung ausgebildet ist, wobei der Anker des Elektromagneten bei einem Spannungsausfall abfällt bzw. bei einem Oberstrom anzieht und den Schalter auslöst, so daß die Einschaltung nach Wiederkehr der Spannung bzw. eines Normalstromes nur mittels des Betätigungsorgans durchführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan eine zwischen den beiden Teilen (Gehäuseschale 5, Deckel 6) des Gehäuses (1) gelagerte Wippe (2) ist, daß sich der Elektromagnet (3) und die Anschmßelemente{l 1,15, 17,30,31) an der der Wippe abgewandten Seite des Gehäuses (1) befinden, wobei nur ein Teil des Elektromagneten (3) zwischen die beiden Teile des Gehäuses (1) eingesetzt ist, und daß im Gehäuse (1) ein aus einem Isoliermaterial bestehender Träger (4) aufgenommen ist, auf welchem die Anschlußelemente (Anschlußlaschen 11, 15, 17, 30, 31, Schraubanschlüsse 28, 29) angeordnet sind, und welcher in einer im wesentlichen zu der die Wippe tragenden Seite des Gehäuses (1) parallelen Lage je nebeneinander zwei feste Kontaktträger (24, 25) trägt und zwei bewegliche Kontaktträger (18,19) sowie einen die beiden beweglichen Kontaktträger (18, 19) gemeinsamen, schwenkbaren, der Kraft einer Kontaktfeder (23) ausgesetzten Klinkenhebel (35) umgreift, der mit der Wippe (2) durch einen Bügel (44) nach Art eines Kniegelenks verbunden ist und der mit dem einen Arm (50) eines zweiarmigen, auf dem Träger (4) gelagerten Auslösehebels (39) verklinkbar ist, dessen anderer Arm (51) mit einer Auslösestange (62) des Elektromagneten (3) in Wirkverbindung steht.
- 2. Schutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der der Wippe abgewandten Seite des Gehäuses (1) die eingangsseitigen Anschlußelemente (Schraubanschlüsse (28, 29, Anschlußlaschen 30,31) auf der einen und die ausgangsseitigen Anschlußlaschen (11, 15, 17) auf der anderen Seite des Elektromagneten (3) innerhalb der größten Längsabmessung des Gehäuses (1) liegen und daß der Elektromagnet (3) über das Gehäuse in dessen Längsrichtung vorsteht.
- 3. Schutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Wippe (2) mit dem Klinkenhebel (35) verbindende Bügel (44) mit seinem oberen Schenkel in Bohrungen (2') der Wippe (2) und mit seinem unteren Schenkel in Ausnehmungen (35') des Klinkenhebels (35) gesteckt ist, daß der obere Schenkel des Bügels (44) einer diesen in Längsrichtung des Klinkenhebels (35) drängenden, am Träger (4) verankerten Feder (U-förmige Wippenfeder 47) ausgesetzt ist, und daß der untere Schenkel des Bügels (44) in einem in Längsrichtung des Gehäuses (1) verlaufenden Schlitz (46) eines Steges des Trägers (4) geführt ist.
- 4. Schutzschalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Klinkenhebel (35) im wesentlichen U-förmig ist und mit seinen Schenkelenden (36, 37) in öffnungen (40, 41) in den beweglichen Kontaktträgern (18,19) greift, während sein Joch (38) in der verklinkten Stellung an einer Schulter (52) des Auslösehebels (39) anliegt
- 5. Schutzschalter nach Anspruch 4, bei dem die beweglichen Kontaktträger überhalb der festen Kontaktelemente angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen Kontaktträger (18,19) je einer sie nach oben drückenden Kontaktfeder (23) ausgesetzt sind und an einer Stelle (65) an den Schenkeln (36, 37) des schwenkbaren Hebels (35) anliegen, die zwischen den Schenkelenden des Hebels (35) und den die beweglichen Kontaktträger (24, 25) nach oben drückenden Federn (23) liegen, wobei die den Bügel (44) aufnehmenden Bohrungen des Hebels (35) zwischen dessen einklinkbarem Joch (38) und den genannten Federn (23) liegen.
- 6. Schutzschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der erstgenannte Arm (50) des Auslösehebels (39) angenähert in Längsrichtung des Gehäuses (1) liegt und von einer Feder (Rückstellfeder 53) beaufschlagt ist, welche die Schulter (52) des Armes (50) in der verklinkten Stellung gegen den Klinkenhebel (35) drückt.
- 7. Schutzschalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der andere Arm (51) des Auslösehebels (39) mindestens angenähert senkrecht zur Auslösestange (62) des Elektromagneten (3) liegt, wobei die Auslösestange (62) mit einem Anschlagelement (63), zum Beispiel einer Scheibe, für diesen Arm (51) versehen ist und von einer Feder (64) beaufschlagt ist, um bei Ausfall der Spannung das Anschlagelement (Scheibe 63) auf den Arm (51) zu drücken bzw. bei Fehlen des Überstromes das Anschlagelement (63) vom Arm (51) abzuheben.
- 8. Schutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktträger (18, 19, 24, 25) durch Stege (Längsstege 32, Querstege 33) des Trägers (4) voneinander elektrisch getrennt sind, wobei die Stege (32,33) zusammen mit den Teilen (5, 6) des Gehäuses (1) Schaltkammern bilden.
- 9. Schutzschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zum erstgenannten Arm (50) des Auslösehebels (39) ein vorn zu schaltenden Strom erwärmtes Bimetallelement (13) angeordnet ist, das in seiner ausgelenkten Stellung am Arm (50) des Auslösehebels (39) anliegt und die Verklinkung mit dem Klinkenhebel (35) löst.
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