DE2808523C2 - - Google Patents
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- C12N11/06—Enzymes or microbial cells immobilised on or in an organic carrier attached to the carrier via a bridging agent
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C07D213/60—Heterocyclic compounds containing six-membered rings, not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom and three or more double bonds between ring members or between ring members and non-ring members having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members having no bond between the ring nitrogen atom and a non-ring member or having only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
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- C07D213/71—Sulfur atoms to which a second hetero atom is attached
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- G01N33/48—Biological material, e.g. blood, urine; Haemocytometers
- G01N33/50—Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing
- G01N33/53—Immunoassay; Biospecific binding assay; Materials therefor
- G01N33/543—Immunoassay; Biospecific binding assay; Materials therefor with an insoluble carrier for immobilising immunochemicals
- G01N33/54353—Immunoassay; Biospecific binding assay; Materials therefor with an insoluble carrier for immobilising immunochemicals with ligand attached to the carrier via a chemical coupling agent
Description
Die Erfindung betrifft die in den Patentansprüchen 1 bis 3
beschriebenen Pyridinverbindungen und die im Patentanspruch 4
beschriebene Verwendung dieser Verbindungen als bifunktionelle
Kupplungsmittel und Thiolierungsmittel.
Die erfindungsgemäßen Pyridinverbindungen haben die
allgemeine Formel
R¹-S-S-A-Z,
worin R¹ einen 2-Pyridylrest, 5-Nitro-2-pyridylrest oder den
4-Pyridylrest, A einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 10
Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, und Z einen
Rest der Formeln
oder die Säureadditionssalze des letztgenannten Restes bedeuten,
worin n 2 oder 3 ist, R¹ die gleiche Bedeutung wie vorstehend für
R¹ angegeben besitzt und diesem gleich ist und R² einen Methylrest
oder einen Ethylrest bedeutet.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind insbesondere als
bifunktionelle Kupplungsmittel und als Thiolierungsmittel
brauchbar.
Bei der Herstellung von Konjugaten aus zwei Substanzen, von
welchen mindestens eine ein Protein oder ein Polypeptid ist, ist es bekannt,
bifunktionelle Mittel zu verwenden, um die Komponenten des Konjugates
kovalent zu kuppeln, wobei die Aminogruppen in den konjugierten
Molekülen normalerweise zur Konjugierungsreaktion verwendet
werden. Ein in diesem Zusammenhang verbreitetes Mittel ist
Glutardialdehyd. Ein Protein oder ein Polypeptid enthält jedoch
normalerweise mehr als eine Aminogruppe, während die Substanz,
die die zweite Komponente des Konjugates ausmacht, ebenfalls
mehr als eine Aminogruppe enthalten kann. Beim Kuppeln mit
Glutardialdehyd und anderen bifunktionellen Mitteln, die Aminogruppen
in den konjugierten Molekülen verwenden, werden zusätzlich
zu der gewünschten Reaktion zur Bildung eines Konjugates von bestimmter
Zusammensetzung (z. B. ein bimolekulares Konjugat, das
nur ein einziges Molekül jeder Komponente enthält) ebenfalls
Nebenreaktionen erhalten, welche zur intramolekularen Vernetzung
im Protein oder im Polypeptid oder zur Bildung von Konjugaten mit
zwei Molekülen der gleichen Komponente oder drei oder mehreren
Molekülen von einer oder beiden Arten des Moleküls und in gewissen
Fällen ebenfalls zur Polymerisation des Kupplungsmittels
(z. B. wenn Glutardialdehyd verwendet wird) unter Bildung von
Aggregaten, welche etwa die gleiche Größe wie die Konjugate besitzen,
führen. Daher wird dort ein äußerst heterogenes Gemisch
erhalten. Es ist lediglich durch Verwendung spezieller Reaktionsbedingungen
und Reinigung des Reaktionsgemisches durch solche
Abtrennmethoden, wie Affinitätschromatographie und Gelfiltration
möglich, ein Konjugat mit zufriedenstellernder Einheitlichkeit
und Reinheit zu erhalten, jedoch fordern diese Methoden erheblichen
Arbeits- und Zeitaufwand. Darüber hinaus sind die Ausbeuten
häufig sehr gering.
Erfindungsgemäß wurde eine neue Gruppe von Verbindungen gefunden,
die als bifunktionelle Mittel zur Herstellung, unter
milden Bedingungen, von relativ gleichförmigen sowohl Homo- als
auch Heterokonjugaten bimolekularer oder oligomerer Natur
verwendet werden können, ohne daß, wie im Falle der bekannten
Mittel, Nebenreaktionen auftreten. Daher wird bei Verwendung
der neuen erfindungsgemäßen Kupplungsmittel eine höhere Ausbeute
des gewünschten Konjugates erhalten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können ebenfalls als Thiolierungsmittel
für Thiolierung von Substanzen, welche Aminogruppen
enthalten, verwendet werden. Dies ist besonders vorteilhaft
in bezug auf makromolekulare Substanzen, die Aminogruppen
enthalten und in wäßrigen Flüssigkeiten löslich sind,
insbesondere Biopolymere und Derivate derselben, die Aminogruppen
enthalten, hauptsächlich Proteine, Polypeptide und Polysaccharide
oder Derivate derselben, die Aminogruppen enthalten.
Bei den erfindungsgemäßen Verbindungen bedeutet der Kohlenwasserstoffrest
A vorzugsweise einen aliphatischen Rest, kann
jedoch ebenfalls ein aromatischer Rest sein. A bedeutet z. B.
einen gerad- oder verzweigkettigen Alkylenrest, z. B. -(CH₂) m -,
worin m eine Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise 1 bis 6, bedeutet,
z. B. -CH₂-CH₂-.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I können auf eine
Anzahl von verschiedenen Wegen hergestellt werden. Die bevorzugten
Methoden sind folgende:
Verbindungen der Formel I, worin Z einen Rest der Formel
Verbindungen der Formel I, worin Z einen Rest der Formel
bedeutet, werden durch Umsetzen eines Disulfides der Formel II
R¹-S-S-A-COOH (II)
worin R¹ und A die vorstehend angegebene Bedeutung besitzen, mit
N-Hydroxysuccinimid, wenn n = 2 (oder die analoge Verbindung mit
n = 3, wenn Verbindungen mit n = 3 gewünscht werden), in Gegenwart
eines Kondensationsmittels hergestellt.
Die Reaktion wird in einem organischen Lösungsmittel bei einer
Temperatur von 10-30°C durchgeführt. Ein geeignetes Lösungsmittel
ist z. B. Methylenchlorid, Ethylenacetat und Dioxan. Die
Reaktionszeit variiert mit der Wahl der Reaktionskomponenten und
der Reaktionstemperatur.
Das verwendete Kondensationsmittel kann eines sein, welches gewöhnlich
in Veresterungsreaktionen angewandt wird, z. B.
N,N′-Dicyclohexylcarbodiimid.
Die Ausgangsverbindung der Formel II kann durch Umsetzen einer
Mercaptoalkyl-carbonsäure der Formel III
HS-A-COOH (III)
mit einem Dipyridyl-disulfid der Formel IV
R¹-S-S-R¹, (IV)
worin A und R¹ die vorstehend angegebene Bedeutung besitzen, hergestellt
werden.
Diese Reaktion wird in einem organischen Lösungsmittel bei einer
Temperatur von 10-30°C durchgeführt. Ein geeignetes Lösungsmittel
ist z. B. Ethanol, Ehtylacetat und Dioxan. Die Reaktionszeit
variiert mit der Wahl der Reaktionskomponenten und der
Reaktionstemperatur.
Die Verbindungen der Formel I, worin Z einen Rest der Formel
bedeutet, werden durch Umsetzen eines Disulfides der vorstehend
angegebenen Formel II mit einem entsprechenden Thiopyridon in
Gegenwart eines Kondensationsmittels in einem organischen Lösungsmittel
bei einer anfänglich niederen Temperatur, z. B. -20°C
über etwa ein bis zwei Stunden und anschließend bei Umgebungstemperatur
(etwa +20°C) hergestellt. Ein geeignetes Lösungsmittel
ist z. B. Methylenchlorid, Ethylacetat und Dioxan. Das
verwendete Kondensationsmittel ist vorzugsweise N,N′-Dicyclo
hexylcarbodiimid.
Das verwendete Ausgangsmaterial ist vorzugsweise ein Gemisch,
das durch Umsetzen einer Verbindung der Formel III mit einer
Verbindung der Formel IV erhalten wird.
Verbindungen der Formel I, worin Z einen Rest der Formel
bedeutet, werden durch Umsetzen eines Thiolimidates der Formel
worin R² und A die vorstehend angegebene Bedeutung besitzen,
mit einem Pyridyldisulfid der Formel R¹-S-S-R¹, worin R¹ die
vorstehend angegebene Bedeutung besitzt, in einem organischen
Lösungsmittel hergestellt. Das Lösungsmittel kann z. B. Methanol
sein, das etwa 10% Eisessig enthält.
Wenn die erfindungsgemäßen Verbindungen als bifunktionelle
Kupplungsmittel verwendet werden, wird die folgende Methode angewandt.
Zur Erläuterung wurden zwei Substanzen, von denen jede
der Reaktion an mindestens einer Aminogruppe (z. B. Proteine und
Peptide) zugänglich ist und die im allgemeinen als B₁-NH₂ und
B₂-NH₂ bezeichnet werden können, zur Kupplung mit Hilfe von
N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithio)-propionat gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgewählt
Die beiden Substanzen werden zuerst jeweils mit dem Mittel gemäß
folgenden Gleichungen umgesetzt.
und
Eines dieser Produkte, z. B. das Produkt von Stufe b) wird anschließend
mit z. B. Dithiothreitol (DTT) in einem sauren Medium
gemäß der folgenden Gleichung
reduziert.
Das so erhaltene Thiol wird anschließend mit dem Disulfid aus -
in diesem Fall - Stufe a) gemäß der Gleichung d)
umgesetzt.
Die Stufen a) und b) werden in einer wäßrigen Lösung bei einem
pH-Wert von 5-8, die 1-10 Vol.-% Methanol oder Ethanol enthält,
bei einer Temperatur von normalerweise 20-25°C
durchgeführt.
Stufe c) kann in einem wäßrigen Medium bei einem pH-Wert von 3-5
und einer Temperatur von normalerweise 20-25°C durchgeführt
werden. Falls das modifizierte Molekül B₂ keine nativen Disulfid-Bindungen
enthält, kann die Reduktion ebenfalls mit anderen
Reduktionsmitteln und bei höheren pH-Werten, z. B. bis zu pH 8 bis 8,5
durchgeführt werden.
Stufe d) wird normalerweise in einem wäßrigen Medium bei pH 4 bis 8
und einer Temperatur von 20-25°C durchgeführt.
Wenn eine der Substanzen bereits eine reaktive Thiolgruppe (z. B.
eine aliphatische Thiolgruppe), die der Reaktion zugänglich ist,
enthält, können die vorstehend genannten Stufen b) und c) weggelassen
werden.
Wenn ein bimolekulares Hetero-Konjugat gewünscht wird, sollten die
beiden Substanzen nicht mehr als etwa monosubstituiert sein. Ge
wünschtenfalls kann ein größeres Konjugat als ein bimolekulares
durch Substituieren der beiden Substanzen mit mehr als einer
Substituentengruppe pro Molekül hergestellt werden. Ein Erfordernis
dafür ist natürlich, daß die Substanzen eine entsprechende Anzahl
von Aminogruppen, die der Reaktion zugänglich sind, enthalten.
Bei der Synthese von Oligo-Konjugaten (z. B. Tri- und
Tetra-Konjugaten) sollte eine der Substanzen im allgemeinen nicht
mehr als etwa monosubstituiert sein. Es ist ebenfalls möglich,
Homo-Konjugate (d. h. B₁ = B₂) in der gleichen Art und Weise, wie
vorstehend beschrieben, herzustellen.
Die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen als Thiolierungsmittel
ist aus den vorstehenden Stufen b) und c)
ersichtlich. Es ist besonders vorteilhaft in dieser Beziehung, daß
die eingeführte Thiolgruppe in Pyridyldisulfidform geschützt ist.
Auf diese Art und Weise werden während der Modifizierungsstufe
und beim Lagern der modifizierten Substanz, z. B. modifiziertem
Protein, unerwünschte Thiol-Disulfid-Austauschreaktionen zwischen
der eingeführten Thiolgruppe und irgendwelchen Disulfid-Brücken,
die in der Substanz vorliegen (z. B. wenn die Substanz ein Protein
oder ein Polypeptid, die Disulfid-Brücken enthalten, ist) vermieden.
Wenn es gewünscht wird, die R¹-S-S-Gruppe, die in die Substanz
(z. B. Protein) eingeführt ist, in eine Thiol-Gruppe (HS-)
zu überführen, kann dies durch selektive Reduktion ohne gleichzeitige
Reduktion irgendeiner nativen Disulfid-Brücke, die in
der Substanz vorliegen kann, bewirkt werden. Dies ist möglicherweise
auf den Unterschied in der chemischen Reaktivität zwischen
der R¹-S-S-Gruppe und z. B. den nativen aliphatischen Disulfid-
Brücken in den Proteinen zurückzuführen.
Die Thiol-Disulfid-Austauschreaktionen gemäß den Stufen c) und
d) erfordern, daß die Gruppe R¹ in der Verbindung der allgemeinen
Formel I reduktiv zur Verbindung R¹-SH gespalten wird,
die in die entsprechende Verbindung HR¹ = S tautomerisiert wird.
Zusätzlich dazu, daß die Bedingung durch 2-Pyridyl- und 4-Pyridylgruppen
erfüllt wird, wird die Bedingung ebenfalls durch entsprechende
Gruppen, die mit einem Substituenten von solcher Art
und in solcher Stellung substituiert sind, daß die Thiol-Thion-
Tautomerie nicht gestört wird, erfüllt. Es wurde gefunden, daß
die 5-Nitro-2-pyridyl-Gruppe zu diesen substituierten Pyridylgruppen
gehört.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der vorliegenden
Erfindung.
1,9 g (8,6 mM) 2,2′-Dipyridyldisulfid wurden in 10 ml Ethylacetat
gelöst. Zu dieser Lösung wurde innerhalb von 15 Minuten
unter Rühren eine Lösung von 0,9 g (8,6 mM) 3-Mercaptopropionsäure
in 10 ml Ethylacetat zugetropft und zur gleichen Zeit
wurden 0,1 ml (2 Tropfen) Bortrifluoridetherat dem Reaktionsgemisch
zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde 20 Stunden bei Raumtemperatur
unter Rühren aufbewahrt und anschließend wurde das
Reaktionsgemisch eingedampft (Büchi Rotavapor, <40°C) und der
feste gelbe Rückstand wurde mit 10 ml (kaltem) (+40°C) Ethylacetat
aufgeschlämmt und filtriert. Auf diese Art und Weise wurden
etwa 90% 2-Thiopyridon (Schmelzpunkt 124-126°C, Lit. 128-130°C)
erhalten. Die Ausbeute an 2-Carboxyethyl-(2-pyridyl)-disulfid
betrug etwa 60%.
¹H-NMR δ(CDCl₃)
2,7-3,3 (4H, m, -CH₂-CH₂-),
2,7-3,3 (4H, m, -CH₂-CH₂-),
0,68 g (5 mM) N-Hydroxysuccinimid wurden der Lösung zugesetzt,
wonach innerhalb von 15 Minuten unter Rühren bei Raumtemperatur
1,03 g (5 mM) Dicyclohexylcarbodiimid, gelöst in 10 ml trockenem
Ethylacetat, tropfenweise zugesetzt wurde. Die Reaktion wurde
5 Stunden bei Raumtemperatur unter Rühren fortgesetzt, wonach
das Reaktionsgemisch auf +4°C gekühlt wurde und das ausgefällte
Dicyclohexylcarbamid abfiltriert wurde. Die leicht gelbe Lösung
wurde eingedampft und das Öl in Ethanol gelöst und bei -20°C
kristallisiert. Die Ausbeute betrug 45%. Der Schmelzpunkt war
78,5-80,5°C.
¹H-NMR δ(CDCl₃)
3,12 (4H, s breit, -CH₂-CH₂-),
Analyse: C₁₂H₁₂N₂O₄S₂:
berechnet:C 46,14; H 3,83; N 8,97; S 20,53%
gefunden:C 46,19; H 3,88; N 8,96; S 20,02%.
1,9 g (8,6 mM) 2,2′-Dipyridyldisulfid wurden in 65 ml Ethylacetat
gelöst. Zur gleichen Zeit, als 0,1 ml (2 Tropfen) Bortrifluoridetherat
dem Reaktionsgemisch zugesetzt wurde, wurde innerhalb
von 15 Minuten unter Rühren eine Lösung von 0,9 g (8,6 mM)
3-Mercaptopropionsäure in 10 ml Ethylacetat zugetropft. Nach
20stündigem Stehen bei Raumtemperatur wurde die Lösung auf -20°C
gekühlt. Anschließend wurden 1.03 g (5 mM) Dicyclohexylcarbodiimid
in 15 ml Ethylacetat gelöst und tropfenweise innerhalb von
15 Minuten unter starkem Rühren der Lösung zugesetzt. Die Reaktion wurde
etwa 1 Stunde bei -20°C und anschließend über Nacht bei Raumtemperatur
(etwa 20°C) fortgesetzt. Das redultierende Dicyclohexylcarbamid
wurde abfiltriert und die Lösung wurde eingedampft
(Büchi Rotavapor, <40°C). Anschließend wurden 10 ml
kaltes (+4°C) Ethylacetat zugesetzt und das Gemisch erneut filriert,
woraufhin das gesamte Dicyclohexylcarbamid entfernt
werden konnte. Das Produkt wog 1,5 g; die Reinheit betrug etwa
90%.
¹H-NMR, δ(CDCl₃) 3,15 (4H, s breit, -CH₂-CH₂-),
20 mg (0,12 mM) Methyl-3-mercaptobutyrimidat-hydrochlorid,
26 mg (0,12 mM) 2,2′-Dipyridyldisulfid und 0,5 ml Eisessig
wurden in 5 ml Methanol gelöst. Die Reaktion wurde durch ¹H-NMR
verfolgt, und wenn das gesamte Imidat reagiert hatte (etwa 12
Stunden), wurde das Gemisch zur Trockne eingedampft. Die Analyse
des Reaktionsgemisches mit Hilfe von ¹H-NMR (CD₃OD) zeigte eine
Ausbeute von etwa 20%, bezogen auf Methyl-4-mercaptobutyrimidat.
Diese Verbindung wurde in der gleichen Weise wie das in Beispiel 1
beschriebene N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithio)-propionat hergestellt,
jedoch wurde die 3-Mercaptopropionsäure durch 2-Mercapto
propionsäure ersetzt. Weiterhin wurde die Synthese in etwa
1/10-Maßstab durchgeführt. Das Produkt wurde durch ¹N-NMR
analysiert:
Diese Verbindung wurde in der gleichen Art und Weise wie das in
Beispiel 1 beschriebene N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithio)-propionat
hergestellt, jedoch wurde das 2,2′-Dipyridyldisulfid durch 4,4′-
Dipyridyldisulfid ersetzt. Weiterhin wurde die Synthese in
1/10-Maßstab durchgeführt. Das Produkt wurde durch ¹H-NMR
analysiert:
Diese Verbindung wurde in der gleichen Weise wie das in Beispiel 1
beschriebene N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithio)-propionat hergestellt,
wobei jedoch 2,2′-Dipyridyldisulfid durch Bis-(5-nitro-
2-pyridyl)-disulfid ersetzt wurde. Weiterhin wurde die Synthese
in 1/10-Maßstab durchgeführt. Das Produkt wurde durch ¹H-NMR
analysiert:
5 mg α-Amylase wurden in 0,5 ml 0,1 M Natriumphosphat-Puffer,
pH 7,5 gelöst und 75 µm N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithio)-propionat
(34 mM in 99,5% Ethanol) wurden zugesetzt Nachdem das Gemisch
kräftig geschüttelt worden war, wurde die Reaktion bei +23°C 40 Minuten
fortgesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde an Sephadex®
G-25 (Perlen aus Dextran, das mit Epichlorhydrin vernetzt ist)
gelfiltriert (das verwendete Medium
war 0,3 M Natriumphosphat-Puffer von pH 7,5).
Das so erhaltene α-Amylase-pyridyldisulfid-Derivat wurde anschließend
durch Zusatz ovn 50 µl 50 mM Dithiothreitol zu dem aus
der Gelfiltration (1,5 ml) erhaltenen Material reduziert. Die
Reduktion wurde 20 Minuten bei +23°C fortgesetzt. Überschüssiges
Dithiothreitol und andere Komponenten mit niedrigem Molekulargewicht
wurden durch Gelfiltration an Sephadex® G-25 entfernt
(das verwendete Medium war 0,3 M NaCl). Die so thiolierte α-Amylase
enthielt 0,75 Mol SH/Mol Protein.
a) Thiolierte α-Amylase wurde gemäß dem vorstehend beschriebenen
Beispiel 7 hergestellt.
b) Schaf-Antikaninchen-IgG-Antikörper, die 2-Pyridyl-disulfidgruppen
enthielten, wurden wie folgt hergestellt:
1,2 Schaf-Antikaninchen-IgG-Antikörper (hergestellt aus Schaf-Hyperimmunserum durch Immunosorbenzreinigung) wurden in 0,5 ml 0,1 M Natriumphosphat-Puffer vom pH 7,5 gelöst. 15 µl N-Succinimidyl-3- (2-pyridyldithio)-propionat (5,9 mM in Ehtanol) wurden zugesetzt. Nach kräftigem Schütteln der Lösung fand die Reaktion über 40 Minuten bei 23°C statt. Überschüssiges Reagenz und andere unerwünschte Komponenten mit niedrigem Molekulargewicht wurden durch Gelfiltration an Sephadex® G-25 (Perlen aus Dextran, das mit Epichlorhydrin vernetzt ist) entfernt (Medium 0,3 M Natriumchlorid).
1,2 Schaf-Antikaninchen-IgG-Antikörper (hergestellt aus Schaf-Hyperimmunserum durch Immunosorbenzreinigung) wurden in 0,5 ml 0,1 M Natriumphosphat-Puffer vom pH 7,5 gelöst. 15 µl N-Succinimidyl-3- (2-pyridyldithio)-propionat (5,9 mM in Ehtanol) wurden zugesetzt. Nach kräftigem Schütteln der Lösung fand die Reaktion über 40 Minuten bei 23°C statt. Überschüssiges Reagenz und andere unerwünschte Komponenten mit niedrigem Molekulargewicht wurden durch Gelfiltration an Sephadex® G-25 (Perlen aus Dextran, das mit Epichlorhydrin vernetzt ist) entfernt (Medium 0,3 M Natriumchlorid).
Die so modifizierten Schaf-Antikaninchen-IgG-Antikörper enthielten,
wie gefunden wurde, 2 Mol 2-Pyridyldisulfid-Gruppen pro Mol
Protein
c) Schaf-Antikaninchen-IgG-Antikörper-α-Amylase-Konjugat wurde
wie folgt hergestellt:
1,2 mg Schaf-Antikaninchen-IgG-Antikörper-2-pyridyldisulfid (8 mM Protein, enthaltend 17 nM 2-Pyridyldisulfid-Gruppen, das vorstehend unter b) erhalten wurde) in 1 ml 0,3 M Natriumchlorid wurden mit 5 mg thiolierter α-Amylase (100 nM, enthaltend 75 nM SH-Gruppen), die vorstehend unter a) hergestellt wurde, in 2 ml 0,3 M Natrium chlorid gemischt. 0,1 ml 0,1 M Natriumphosphat-Puffer vom pH 7,5 wurden zugesetzt und die Reaktion fand 18 Stunden bei +4°C statt.
1,2 mg Schaf-Antikaninchen-IgG-Antikörper-2-pyridyldisulfid (8 mM Protein, enthaltend 17 nM 2-Pyridyldisulfid-Gruppen, das vorstehend unter b) erhalten wurde) in 1 ml 0,3 M Natriumchlorid wurden mit 5 mg thiolierter α-Amylase (100 nM, enthaltend 75 nM SH-Gruppen), die vorstehend unter a) hergestellt wurde, in 2 ml 0,3 M Natrium chlorid gemischt. 0,1 ml 0,1 M Natriumphosphat-Puffer vom pH 7,5 wurden zugesetzt und die Reaktion fand 18 Stunden bei +4°C statt.
Die Gelfiltration an Sephadex® G-200 des Reaktionsproduktes und
die Analyse der Fraktionen zeigt, daß 80% der angewandten Antikörper
konjugiert hatten. Das so gebildete Konjugat war im wesentlichen
bimolekular. Geringere Mengen an tri- und tetramolekularem
Material konnte ebenfalls beobachtet werden. Das Konjugat zeigte
sowohl enzymatische als auch immunologische Aktivität. Fraktionen,
die die Konjugate enthielten, wurden vereinigt und zu 290 µg
(konjugierter Antikörper)/ml konzentriert und in 0,3 M Natriumchlorid
bei +4°C gelagert.
2,5 mg Schaf-Antikaninchen-IgG-Antikörper (hergestellt aus Schafserum
durch Ausfällung mit Natriumsulfat) wurden in 0,5 ml 0,1 M
Natriumphosphat-Puffer vom pH 7,5 gelöst. 40 µl N-Succinimidyl-3-
(2-pyridyldithio)-propionat (1,7 mM in 99,5% Ethanol) wurden zugesetzt.
Nach kräftigem Schütteln des Gemisches wurde die Reaktion
40 Minuten bei +23°C fortgesetzt. Überschüssiger Reaktionsteilnehmer
und andere unerwünschte Komponenten mit niedrigem Molekulargewicht
wurden durch Gelfiltration an Sephadex® G-25 entfernt (das
verwendete Medium war 0,1 M Natriumacetat-Puffer vom pH 5).
Das so erhaltene Schaf-Antikaninchen-IgG-Antikörper-pyridyldisulfid-Derivat
wurde anschließend durch Zusatz vom 50 µl
50 mM Dithiothreitol zu dem aus der Gelfiltration erhaltenen (void)
Material (etwa 1,5 ml) reduziert. Die Reduktion wurde 30 Minuten
bei +23°C fortgesetzt. Überschüssiges Dithiothreitol und andere
Komponenten mit niedrigem Molekulargewicht wurden durch Gelfiltration
an Sephadex® G-25 entfernt (das verwendete Medium war
0,3 M Natriumchlorid). Die so thiolierten Schaf-Antikaninchen-IgG-
Antikörper enthielten 2 Mol SH pro Mol Protein.
8 mg Humanserumalbumin in 1 ml 0,1 M Natriumphosphat-Puffer vom
pH 7,5 wurden mit 12 µl N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithio)-propionat
(40 mM in 99,5% Ethanol) vermischt. Nach 40minütiger Reaktion
bei +23°C wurde das Reaktionsgemisch an einer Säule von Sephadex®
G-25 gelfiltriert (das verwendete Medium war der gleiche Phosphat-Puffer
wie vorstehend beschrieben). Das erhaltene (void) Material,
etwa 2 ml, enthielt das Albumin-2-pyridyldisulfid-Derivat. Eine
spektrophotometrische Bestimmung der Menge an freigesetztem 2-Thiopyridon
nach der Reduktion des Derivates zeigte, daß der Substitutionsgrad
2,5 Mol Thiol pro Mol Albumin betrug.
Claims (4)
1. Pyridinverbindungen der allgemeinen Formel
R¹-S-S-A-Z,worin R¹ einen 2-Pyridylrest, 5-Nitro-2-pyridylrest oder einen
4-Pyridylrest, A einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 10
Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, und
Z einen Rest der Formeln
oder die Säureadditionssalze des letztgenannten Restes
bedeuten, worin n 2 oder 3 ist, R¹ die gleiche Bedeutung
wie vorstehend für R¹ angegeben besitzt und diesem gleich
ist und R² einen Methylrest oder einen Ethylrest bedeutet.
2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R¹ den
2-Pyridylrest, A -CH₂-CH₂- und Z den Rest
bedeuten.
3. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R¹
den 2-Pyridylrest, A -CH₂-CH₂- und Z den Rest der Formel
bedeuten.
4. Verwendung der Verbindungen gemäß den Ansprüchen 1 bis 3
als bifunktionelle Kupplungsmittel und Thiolierungsmittel.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE7702462A SE430062B (sv) | 1977-03-04 | 1977-03-04 | Kopplings- eller tioleringsreagens |
Publications (2)
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