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Diese
Erfindung bezieht sich auf die Befestigung von nachweisbaren Markern
an Molekülen,
die freie Aminogruppen enthalten (z.B. Proteinen, Nucleinsäuren und
Aminozuckern), wobei die Moleküle
spezifische Bindungsstellen haben, wodurch ein Verfahren bereitgestellt
wird, um den Marker zu der Struktureinheit zu lenken, die von dem
markierten Molekül
spezifisch gebunden wird.
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Übersicht über den
Stand der Technik
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N-Hydroxysulfosuccinimid-(NHS)-Ester
ermöglichen
eine der häufigsten
Aktivierungsreaktionen zur Erzeugung von reaktiven Acylierungsmitteln.
Homobifunktionelle NHS-Ester wurden in den frühen 1970er Jahren zuerst als
reaktive Vernetzungsmittel eingeführt und sind verbreitet kommerziell
erhältlich.
[Bragg, P., & Hou,
C. (1975), "Subunit
composition, function and spatial arrangement on the Ca2+ and
Mg2+ activated adenosine triphosphates of
Escherichia coli and Salmonella typhimurium," Eur. J. Biochem., 106, 495–503, Lomant,
A. & Fairbanks,
G. (1976) J. Mol. Biol., 104, 243–261.] NHS-Ester werden routinemäßig verwendet,
um Proteine über
heterobifunktionelle Vernetzungsmittel miteinander (siehe z.B. alle "Double Agents" von Pierce Chemicals,
die eine NHS-Seite aufweisen; Muramoa K., Kamiya H. (1988), "Preparation and characterization of
a cleavable photoactivatable heterobifunctional fluorescent reagent
for proteins.",
Agric. Biol. Chem. 52, 547–554)
oder mit Farbstoffen (wie Acridinium; Zomer G., Van den Berg R.H.,
Jansen E.H.J.M. (1988), "Optimal
labelling of proteins with acridinium ester", Anal. Chim. Acta, 205, 267–271) zu
konjugieren.
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N-Hydroxysuccinimid-(NHS)-Chemie
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Ein
NHS-Ester wird durch die Reaktion eines Carboxylats mit NHS in Gegenwart
eines Carbodiimids gebildet. Zur Herstellung eines stabilen Esters
muss die Reaktion in nichtwässrigen
Umgebungen durchgeführt werden,
sonst zersetzt er sich in unproduktiven Reaktionen; wässrig hergestellte
Ester sind instabil und werden unter den besten Bedingungen in Stunden
abgebaut. Der NHS-Ester oder Sulfo-NHS-Ester enthaltende Reaktant
reagiert mit einem Nucleophil unter Bildung eines acylierten Produkts
unter Freisetzung von NHS oder Sulfo-NHS als Abgangsgruppe. Die
Reaktion ist mit Imidazolyl-Ringstickstoffatomen, Sulfhydryl- oder
Hydroxygruppen unproduktiv und bildet wässrig abbaubare Ester- oder Thioesterbindungen.
Durch Reaktionen mit primären
und sekundären
Aminen entstehen stabile Amid- bzw. Imidbindungen.
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In
Proteinen reagieren diese Reagentien hauptsächlich mit α-Aminogruppen an den N-Termini
und den ε-Aminogruppen
von Lysin-Seitenketten. Es ist möglich,
NHS-Ester in situ zu erzeugen, so dass sie sofort mit Zielmolekülen in wässrigen
Medien reagieren (Staros, J., Wright, R. & Swingel, D. (1986), Anal. Biochem.,
156, 220–222;
Staros, J. (1982), Biochemistry 21, 3950–3955). NHS-Ester haben in
wässrigen
Umgebungen bei pH 7 eine Halbwertszeit in der Größenordnung von mehreren Stunden
(4–5 Stunden
bei 0°C,
pH 7,0; Lomant, A. & Fairbanks,
G. (1976), J. Mol. Biol., 104, 243–261).
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Carbodiimide
sind Vernetzer der Länge
null, die die Bildung einer Amid- bzw. Phosphoramidat-Bindung zwischen
einem Carboxylat und einem Amin bzw. einem Phosphat und einem Amin
vermitteln. (Chu, B., Kramer, F. & Orgel,
L. (1986), "Synthesis
of an amplifiable reporter RNA for bioassays", Nucleic Acids Research, 14, 5591–5603, Hoare,
D. & Koshland,
D.E. (1966), J. Am. Chem. Soc., 88, 2057.) Sie reagieren mit Carbonsäuren unter
Bildung von hochreaktiven O-Acylisoharnstoff-Verbindungen, die sehr
kurzlebig sind, aber mit Nucleophilen unter Bildung einer Amidbindung
reagieren. Es gibt mehrere konkurrierende und unproduktive Reaktionen,
wie etwa mit Wasser unter Rückbildung
der Carboxylatgruppe. Diese Reaktion arbeitet effektiv zwischen
pH 4,5 und 7,5.
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Moleküle mit einer
Phosphatgruppe, wie die 5'-Phosphatgruppe
an Oligonucleotiden, können
ebenfalls mit aminhaltigen Gruppen reagieren, indem man sich die
Carbodiimidreaktion zu Nutze macht.
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DCCD
(ein Carbodiimid) und NHS wurden verwendet, um eine Mikroplattenoberfläche zu aktivieren, die
dann gewaschen wurde, und Protein wurde zu dem Napf gegeben, um
die kovalente Bindung des Proteins an die Platte zu erleichtern.
(Dagenais P., Desprez B., Altert J., Escher E. (1994), Anal. Biochem.,
222, 149-155).
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Ein
Verfahren zur Verwendung von EDAC (eines Carbodiimids) und Sulfo-NHS
ist zusammengefasst in Hermanson, G.T., Bioconjugate Techniques,
Academic Press, New York, London, 1966.
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Aus
einem Protein/Marker-Komplex wurde ein NHS-Derivat gemacht, so dass
es, wenn es an den Proteintransporter band, dort komplexierte und
es ermöglichte,
die Position des Transporters sichtbar zu machen. Dies ist im Grunde
ein aktivierter Protein/Farbstoff-Komplex mit einem aktiven NHS
daran. (Fan J., Pope L.E., Vitols K.S., Huennekens F.M. (1991), "Affinity labeling
of folate transport protein with the N-hydroxysuccinimide ester
of the g isomer of fluorescein methotrexate", Biochem., 30, 4573–4580.) NHS-aktivierte Farbstoffe
werden auch kommerziell vertrieben (siehe z.B. die aktivierten Cyaninfarbstoffe,
die von Amersham Pharmacia Biotech vertrieben werden, wie FluoroLinkTMCy5TM oder FluoroLinkTMCy5.5TM).
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Ein
NHS-Ester von 4-Hydroxytestosteron-4-hemiglutarat wurde durch Behandlung
mit Carbodiimid und NHS hergestellt. Er wurde mit Meerrettich-Peroxidase
(HRP) oder β-Galactosidase
gemischt, um ein enzymmarkiertes 4HT-4-HG herzustellen. Das enzymmarkierte
Hydroxytestosteron wurde für
Tracerstudien verwendet (Hosada H., Karube T., Kobayashi N., Nambara
T. (1985), "Enzyme
labeling of steroids by the N-succinimidyl ester method. Preparation
of horseradish peroxidase-labelled antigen for use in enzyme Immunoassay." Chem. Pharm. Bull.,
33, 249–255).
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Kurzbeschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft vereinfachte Verfahren zum Koppeln
von Markern an bestimmte Ziel-Struktureinheiten. Diese Kopplung
wird gewöhnlich
erreicht, indem man den Marker, die Ziel-Struktureinheit oder beide
mit hochreaktiven Aktivierungschemikalien aktiviert. Die üblichen
Kopplungsvorschriften sind problematisch, da die Aktivierungschemikalien
unkontrollierten Reaktionen unterliegen, bei denen unerwünschte Nebenprodukte
entstehen, oder einer zu schnellen Reaktion unterliegen, was zur
Verschwendung der Aktivierungschemikalien ohne die gewünschte Kopplung
führt.
Bei Kopplungsreaktionen gemäß der vorliegenden
Erfindung wird anstatt des gemäß dem traditionellen
Verfahren verwendeten physischen Abstands ein zeitlicher Abstand
der Reaktanten durch Phasenwechsel (z.B. durch schnelles Gefrierenlassen)
verwendet, um den Start und den Abbruch der Reaktion zu steuern.
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Zum
Beispiel ist die Technik des Erzeugens von NHS-Estern in situ (ohne
Gefriertrocknen, nur Hinzufügen
von Reagentien) in Bioconjugate Techniques erwähnt. Diese Erfindung verwendet
dieselbe Chemie und dieselbe Idee, um die Bindung eines Markers
an ein anderes Molekül
zu erreichen, aber der Unterschied ist das leicht zu verwendende
Format (d.h. das "Ein-Röhrchen-Format"). Bei diesem Verfahren
werden alle Reaktanten getrennt hergestellt, dann so miteinander
kombiniert, dass sie nicht miteinander reagieren, bis die betreffende
Verbindung hinzugefügt
wird, wobei die Vernetzungschemikalien aktiviert werden. Ein solches
Format wird durchgeführt,
indem man nacheinander wässrige
Lösungen
der Reaktanten schnellgefrieren lässt und sie dann zusammen als
Einheit gefriertrocknet (z.B. in einem Mikrozentrifugenröhrchen).
In einem anderen Format dieser Erfindung werden gefriergetrocknete
oder in sonstiger Weise getrocknete Komponenten getrennt hergestellt
und dann in trockener Form oder in einem räumlich getrennten Format (z.B.
im Oberteil eines Mikrozentrifugenröhrchens, das in getrennte Teile
unterteilt ist) miteinander kombiniert, so dass die wasserlöslichen
Komponenten nicht in der Lage sind, miteinander zu reagieren, bis
die zu markierende Verbindung (in wässriger Form) hinzugefügt wird.
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Diese
Erfindung stellt ein verbessertes Verfahren zur Verknüpfung von
Markern mit spezifischen Bindungs-Struktureinheiten (z.B. Struktureinheiten,
die geeignet sind, um Analyse-Zielmoleküle auszuwählen) unter Verwendung von
N-Hydroxysuccinimid-(NHS)-Chemie
bereit. Insbesondere sorgt die Erfindung für eine Trennung und Stabilisierung
der aktiven Komponenten, die durch sequentielles oder getrenntes
Gefrierenlassen in den geeigneten Puffern (im Wesentlichen räumliche
oder zeitliche Trennung von Komponenten vor der Verwendung) erreicht
wird.
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In
einem anderen Modus stellt diese Erfindung einen Kit bereit, der
NHS, ein wasserlösliches
Carbodiimid (z.B. EDAC) und einen Marker, der eine Amin- oder Carboxy-Struktureinheit
enthält,
umfasst, wobei diese Komponenten in trockener, für eine Rehydratisierung bei
einem pH-Wert um 7 geeigneter Form vorliegen, wobei alle Komponenten
eine ausreichende Aktivität
für die
Aktivierung und Vernetzung haben.
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Während Phycobiliproteine
als kompliziert zu konjugieren gelten, stellt diese Erfindung ein
Verfahren bereit, um schnell und leicht stabile Phycobiliprotein-Konjugate an spezifischen
Ziel-Bindungsproteinen herzustellen. Mit SMCC und SPDP voraktivierte
Phycobiliproteine stehen in mehreren Zubereitungen zur Verfügung. Diese
Erfindung stellt jedoch insofern ein einfacheres Verfahren zur Herstellung
von Konjugaten bereit, als es weniger Schritte erfordert und schneller
ist. Tatsächlich
erlaubt es diese Erfindung einem Forscher, ein beliebiges spezifisches
Bindungsmolekül
leicht mit einem carboxyhaltigen Marker (z.B. Phycobiliprotein,
Enzym, PBXLTM usw.) zu markieren. Diese
Erfindung stellt Kits bereit, um ein Konjugat herzustellen, so dass
der Anwender des Kits kein Experte auf dem Gebiet der Proteinkonjugation
zu sein braucht, um am Ende des Verfahrens brauchbare Konjugate
zu erhalten.
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Kurzbeschreibung
der Figuren
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1 ist
eine schematische Darstellung, die die Schritte zeigt, die bei einer
Ausführungsform
des Verfahrens dieser Erfindung beteiligt sind.
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2 ist
eine Balkengraphik, die ein Beispiel für einen Zeitverlauf zeigt,
der verwendet wird, um den Zeitpunkt für die Zugabe des Konjugatpartners
zu optimieren.
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3 zeigt
Biotin-Dosis-Wirkungs-Kurven, die zu drei Zeitpunkten mit aktivierten
Farbstoffen erzeugt wurden.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Das
Verfahren dieser Erfindung erlaubt es einer Person, eine zu markierende
Ziel-Struktureinheit (z.B. ein in einer gepufferten Lösung bereitgestelltes
Protein) zu einem trockenen Pulver zu geben, das einen nachweisbaren
Marker (wie ein Phycobiliprotein, Enzym, Protein oder PBXLTM-Phycobilisom-Farbstoff), Puffer, NHS und
Carbodiimid enthält,
so dass beim Hydratisieren des trockenen Pulvers ein reaktiver NHS-Ester
entsteht, der den nachweisbaren Marker in einem einzigen Schritt
mit dem Zielprotein verknüpft.
Die markierte Ziel-Struktureinheit
kann entweder direkt als Tracer verwendet (vor oder nach dem Löschen) oder
weiter gereinigt werden, um ungebundenen Farbstoff und Löschreagens
zu entfernen, wobei man eine hochgereinigte markierte Verbindung
erhält.
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In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung einen Kit bereit, der ein Reaktionsgefäß (z.B.
ein Mikrozentrifugenröhrchen)
beinhaltet, das gefriergetrocknetes EDAC (das Carbodiimid), eine
Marker-Struktureinheit (z.B. Phycobiliprotein, Phycobilisom oder
eine andere) und NHS enthält.
Diese Komponenten werden noch nicht miteinander umgesetzt, sondern
nacheinander in ihren eigenen optimalen Puffern hinzugefügt und gefrieren
gelassen, um die Stabilität
jeder Komponente aufrechtzuerhalten (da EDAC und NHS bei verschiedenen
pH-Werten stabil
sind). Bei der Rehydratisierung bei einem pH-Wert, der einen Kompromiss
zwischen den Optima dieser Reagentien darstellt, wird eine Umgebung
geschaffen, die dem Abschluss der Reaktion förderlich ist, so dass ein brauchbares
Konjugat hergestellt wird (obwohl die Umgebung weder für das Carbodiimid noch
für das
NHS optimal ist).
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Dasselbe
Format kann auch für
andere Typen von Vernetzungsmitteln verwendet werden, die erfordern,
dass die Zielmoleküle
vor der Verwendung zuerst modifiziert werden, wenn geeignete Reaktionsbedingungen
einschließlich
geeigneter pH-Bereiche für
die besonderen chemischen Reaktionen, die angewendet werden, verwendet
werden. Zum Beispiel kann eine einfache Vernetzung eines interessierenden
Proteins mit einem Marker unter Verwendung von SMCC (Succinimidyl-4-(N-maleimidomethyl)cyclohexan-1-carboxylat) oder
eines seiner Derivate und von Reduktionsmitteln, wie Dithiothreit
(DTT) oder β-Mercaptoethanol,
erreicht werden. Diese Chemikalien werden nacheinander gefrieren
gelassen und dann gefriergetrocknet. Dann werden die gefriergetrockneten
Materialien mit dem zu konjugierenden Protein, das in Puffer gelost
ist, rehydratisiert. Dadurch werden die Materialien aktiviert, und
nach Entfernung des Reduktionsmittels durch Entsalzen oder Dialyse
können
sie miteinander vernetzt werden. Eine sorgfältige Koordination der Proteinverhältnisse
ist für
optimale Konjugate notwendig. Durch sequentielle Zugabe von Puffer
und Zielverbindung konnte das resultierende Produkt verbessert werden.
Diese Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst auch einen Kit, bei dem Materialien
(Protein, Oligonucleotidsonden usw.) nacheinander innerhalb einer
Matrix gefrieren gelassen werden, zu der der gewünschte Bindungspartner (Ziel-Struktureinheit)
hinzugefügt
und anschließend
reduziert wird, während
das Reduktionsmittel langsam entfernt wird, wodurch die Konjugationsreaktion angetrieben
wird, was zu definierten Konjugaten mit gewünschten und spezifischen Stoffmengenverhältnissen führt. Eine
solche Matrix könnte
so einfach wie eine Hochmolekulargewichts-Dialyseröhre, die
das Reduktionsmittel und das aktivierte Protein enthält, oder
so komplex wie ein Reaktionsgefäß, das die
langsame räumliche Trennung
von Reduktionsmitteln durch Gelfiltration (d.h. Entsalzen) oder
chemische/thermische Inaktivierung ermöglicht, sein.
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Vorteile
dieses Verfahrens sind seine Einfachheit, und dass es einem Forscher,
der in Bezug auf die Durchführung
seiner eigenen Konjugation skeptisch sein mag, eine Methode an die
Hand gibt, um schnell erfolgreich zu sein. Zum logischen Schluss
geführt,
ist es möglich,
die Verhältnisse
so abzustimmen, dass wenig oder kein Löschreagens notwendig ist und
man den Marker mischen, inkubieren und dann direkt verwenden kann.
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Alternativ
dazu kann das umgesetzte Konjugat über eine Gelpermeationssäule oder
mit einer anderen Art von Trennschritt gereinigt werden, so dass
man ein hochgereinigtes Konjugat erhält.
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Zusammenfassung
der experimentellen Arbeiten
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Die
vorliegende Erfindung wurde aus experimentellen Arbeiten entwickelt,
die in einem Versuch durchgeführt
wurden, einen stabilen NHS-Ester oder ein anderes funktionelles
reaktives Vernetzungsmittel zur Bindung von Proteinen, insbesondere
Markern, an andere Proteine und Nucleinsäuren zu finden, um es so anwenderfreundlich
wie möglich
zu machen. Insbesondere wurde gewünscht, ein leichtes einstufiges
Verfahren für
die Konjugation von zwei Proteinen bereitzustellen. Mehrere experimentelle
Ansätze
wurden unternommen.
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Zuerst
wurden flüssige
NHS-Ester-Konjugate zwischen Streptavidin (SA) und verschiedenen
nachweisbaren Markern, Allophycocyanin (APC), stabilisierten Phycobilisomen
(PBXL-3) oder Phycoerythrin (PE) hergestellt, um die geeigneten
Bedingungen und Verhältnisse
für eine
ausreichende Kopplung zu bestimmen. Da der NHS-Ester unter fast
neutralen Bedingungen aufgrund der Hydrolyse des Esters eine relativ
kurze Halbwertszeit hat, zeigte sich, dass die langfristige Stabilität des aktiven
NHS-Esters, der mit Protein vernetzt war, nicht zu einem Produkt
führt,
das eine Lagerbeständigkeit
von wenigstens 6 Monaten benötigen
könnte.
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Der
nächste
Ansatz bestand darin, denselben aktiven NHS-Ester-Protein-Komplex herzustellen,
wobei man im Grunde dieselbe Vorschrift mit Zugabe von Trehalose
verwendete, um die Stabilität
des Phycobiliproteins gegenüber
Gefrieren und dann Eintauchen des gesamten Komplexes in flüssigen Stickstoff,
bis er gründlich
gefroren ist, und anschließendes
Gefriertrocknen des gesamten Komplexes zu erhöhen. Dann wurde der gefriergetrocknete
Komplex in einer Streptavidinlösung
resuspendiert, und das resultierende Konjugat wurde mit einem Konjugat,
das in einem flüssigen
Format hergestellt wurde, verglichen. Die Ergebnisse zeigen eindeutig
einen erheblichen Verlust der absoluten Bindungskapazität durch
den gefriergetrockneten Komplex. Der gefriergetrocknete aktive NHS-Ester-Protein-Komplex
zeigte nie eine bessere Leistung als der flüssige Komplex.
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Als
Alternative zu dem Versuch, einen stabilen Komplex über eine
lange Zeit aufrechtzuerhalten, untersuchten die Erfinder eine Vorschrift,
bei der der Komplex erst dann gebildet wurde, als sie bereit waren,
den nachweisbaren Marker und SA aneinander zu koppeln. Materialien
wurden nacheinander hinzugefügt
und bei jeder Zugabe gefrieren gelassen, zuerst der Marker, dann
das EDAC und schließlich
das Sulfo-NHS. Die Reihenfolge dieser Zugabe ist jedoch nicht so
wichtig, da die Reagentien durch Gefrieren voneinander getrennt werden.
Durch fast momentanes Gefrieren der Schichten und eine äußerst tiefe
Temperatur wurden die Materialien im Wesentlichen inert gegeneinander.
Dann wurde die gefrorenen Zusammensetzungen gefriergetrocknet. Als
wässrige
Proteinlösungen
zu dem gefriergetrockneten Pulver gegeben wurden, wurden Konjugate
gebildet. Die resultierenden Konjugate wirken sehr ähnlich wie
ihre flüssig
gebildeten Gegenstücke,
mit der Fähigkeit,
ein ähnliches
Signal zu erzeugen, wenn ein BSA-Biotin-Mikroplattenassay damit
durchgeführt
wurde.
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Herstellung
von NHS-aktivierten Pigmenten
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Die
Erfindung stellt diese Vorteile bereit, indem sie die drei Bestandteile
(Marker-Struktureinheit,
NHS und Carbodiimid) zusammengibt, ohne sie miteinander reagieren
zu lassen, bis es gewünscht
wird. Typischerweise wird dies durch eine sequentielle Zugabe von
Reagentien und schnelles Gefrierenlassen mit anschließendem Schritt
des Gefriertrocknens, wie es in 1 gezeigt
ist, bewerkstelligt. Dies könnte
auch dadurch erreicht werden, dass man jede Komponente getrennt
gefriertrocknete (oder in anderer Weise trocknete) und jeweils zu
einem homogenen Pulver verarbeitete, die in den richtigen Verhältnissen
als Schüttgutreagens
unter feuchtigkeitsfreien Bedingungen miteinander gemischt werden
könnten.
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Arten von
Markern
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Geeignete
Marker sind nachweisbare Struktureinheiten, die freie Carboxygruppen
aufweisen. Vorzugsweise hat die Marker-Struktureinheit keine freien
Amingruppen, aber die Konzentration des Markers muss so eingestellt
werden, dass eine Vernetzung zwischen den Markern in allen Fällen (mit
oder ohne Amine) minimiert wird. Um eine mögliche Brückenbildung zwischen Pigmentmolekülen zu verhindern,
können
Acylierungsreagentien, wie Essigsäureanhydrid, verwendet werden,
um Amingruppen in Carboxygruppen (im Falle von Essigsäureanhydrid)
oder andere Gruppen, die gegenüber
dem NHS unreaktiv sind, wie Thiole (z.B. SATA), umzuwandeln. Der
Marker muss eine Eigenschaft haben, die es ermöglicht, dass er überwacht
wird, sobald er an eine Hälfte
eines spezifischen Bindungspaars gekoppelt ist. Dabei könnte es
sich um Fluoreszenz, Chromogenität,
Radioaktivität,
Enzymaktivität,
physikalische Dichte usw. handeln. Der Zweckmäßigkeit halber können aktivierte
Marker als "Pigmente" bezeichnet werden,
aber es kann unabhängig
von der Lichtabsorption jede nachweisbare Struktureinheit verwendet
werden, die über
NHS-Chemie gekoppelt werden kann. Zu den typischen Markern gehören unter
anderem die unten aufgeführten:
- – Phycobiliproteine
(z.B. Allophycocyanin, Phycocyanin, Phycoerythrin, Phycoerythrocyanin,
CryptoFluorTM-Farbstoffe), Untereinheiten
der Phycobiliproteine (z.B. α-, β- und γ-Untereinheiten
von Phycoerythrin);
- – Phycobilisomen
(aus Blaualgen oder Rotalgen) einschließlich Phycobilisom-Teilkomplexen (Stäbchen und
Kern);
- – stabilisierte
Phycobilisomen einschließlich
stabilisierter Phycobilisom-Teilkomplexe (Stäbchen und Kern) oder chemisch
stabilisierter Phycobilisomen, wie solche, die aus Porphyridium
cruentum oder Arthrospira platensis isoliert werden (z.B. PBXL-1
bzw. PBXL-3), oder Tandem-Farbstoffe, die diese chemisch stabilisierten
Phycobilisomen und Cy 5.5 enthalten (z.B. PBXL-2 bzw. PBXL-4);
- – Enzyme
(Meerrettich-Peroxidase, Alkalische Phosphatase, DNA-Polymerase,
RNA-Polymerase);
- – Latexkügelchen
(z.B. natürlich,
gefärbt,
aktiviert);
- – Nucleinsäuren (z.B.
RNA, DNA, PNA);
- – modifizierte
Nucleinsäuren
(z.B. methylierte, biotinylierte, aminterminierte);
- – Agarosekügelchen
(z.B. SepharoseTM, SephadexTM);
- – aktivierte
Glaskügelchen
(z.B. modifizierte CPG-Kügelchen);
- – magnetische
Kügelchen
(z.B. BioMagTM);
- – lanthanidenhaltige
Chelate, wie Cryptate (z.B. Europium, Terbium), die so modifiziert
sind, dass sie freie Carboxygruppen oder freie Amingruppen enthalten;
- – organische
Farbstoffe mit freien Amingruppen, wie aminhaltige Aminofluorescein-Derivate
(z.B. Fluorescein-5-thiosemicarbazol, 5-(((2-(Carbohydrazino)methyl)thio)acetyl)aminofluorescein,
Aminofluorescein) oder Rhodamin;
- – rekombinante
oder native fluoreszente Proteine, wie Grünes Fluoreszentes Protein,
Rotes Fluoreszentes Protein, Blaues Fluoreszentes Protein und Gelbes
Fluoreszentes Protein.
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Arten von
NHS
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- – N-Hydroxysuccinimid;
- – Sulfo-N-hydroxysuccinimid;
- – wasserlösliche NHS-Analoga.
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Arten von
wasserlöslichen
Carbodiimiden
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[EDAC]
1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid
[CMC] 1-Cyclohexyl-3-(2-morpholino-4-ethyl)carbodiimid
[DCC]
Dicyclohexylcarbodiimid
[DIC] Diisopropylcarbodiimid
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Weitere
mögliche
Vernetzungsmittel:
[Woodward-Reagens K] N-Ethyl-3-phenylisoxazolium-3'-sulfonat
[CDI]
N,N'-Carbonyldiimidazol.
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Verfahren
zur Herstellung von reaktivem Pulver
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Die
Reagentien werden nacheinander getrocknet, um die Reaktanten voneinander
zu trennen, während
die richtige Umgebung (z.B. pH) aufrechterhalten wird, die die Verbindungen
in der bestmöglichen
Form erhält.
Zum Beispiel wird der Marker in wässriger Form hinzugefügt, in flüssigem Stickstoff
gefrieren gelassen, und dann wird das NHS darübergegeben und sofort gefrieren
gelassen, und dann wird das EDAC hinzugefügt und sofort gefrieren gelassen.
Dieses gesamte Konstrukt wird gefriergetrocknet, und das resultierende
Röhrchen
wird im Exsikkator aufbewahrt, bis es benötigt wird. Zu den alternativen
Verfahren zur Herstellung des Pulvers, das den Marker und andere
notwendige Reaktanten enthält,
gehören:
- – Gefriertrocknen/zeitliche
Trennung der Phasen: Die Flüssigkeiten
werden nacheinander hinzugefügt
und gefrieren gelassen, wobei man die verschiedenen pH- Werte und Reagentien
als gefrorene Teile, die sich nicht mischen, voneinander trennt.
Dann wird alles gefriergetrocknet. (gegenwärtig)
- – Reagentien-Stammlösungen werden
unabhängig
voneinander gefrieren gelassen, gefriergetrocknet und dann in einer
feuchtigkeitsfreien Umgebung zu einem feinen Pulver reduziert. Dieses
wird dann entweder getrennt in Röhrchen
gegeben oder in geeignetem Verhältnis
mit den anderen Reagentien kombiniert, bevor man sie zur Verwendung
in Röhrchen
ausgibt.
- – Trockene
Chemikalien werden als einzelne Komponenten in Röhrchen ausgegeben und nicht
nacheinander gefriergetrocknet. Dann würde man sie nach Zugabe von
Wasser miteinander mischen, um die Aktivierung des Markers einzuleiten.
Nach einer geeigneten Inkubationszeit würde man die Verbindung (aminhaltig)
hinzufügen,
damit sie mit der Carbodiimid-aktivierten Carboxygruppe reagiert.
Das resultierende Material wird dann mit dem richtigen Gewicht in
die Reaktionsröhrchen
ausgegeben.
- – Trockene
Chemikalien werden miteinander gemischt, um den Puffer herzustellen,
und dann in die Reaktionskammer ausgegeben. Trockenes NHS und Carbodiimid
werden im richtigen Verhältnis
zu dem Reaktionsgemisch gegeben. Alles wird bis zur Verwendung in
einer feuchtigkeitsfreien Umgebung, vorzugsweise unter Vakuum, versiegelt.
(vorausschauend)
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Die
Reihenfolge der Zugaben ist für
das Ergebnis nicht relevant, wenn man die obige Vorschrift verwendet.
Es ist wichtig, sicherzugehen, dass die Materialien schnell gefrieren
und die vorangehende Schicht nicht wesentlich auftauen. Dies kann
bewerkstelligt werden, indem man bei dem Röhrchen, das die Flüssigkeit aufnimmt,
sehr tiefe Temperaturen (flüssiger
Stickstoff oder Trockeneis) aufrechterhält und für die Zugaben sehr kalte Lösungen verwendet.
Es ist am einfachsten, Materialien mit den größten Volumina zuerst und dann die
kleineren Volumina zuzugeben. Die Seiten der Röhrchen können verwendet werden, um die
Materialien gefrieren zu lassen, bevor man die Schichten aufeinandertreffen
lässt.
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Die
Materialien könnten
als gefriergetrocknete oder schnellgetrocknete Pulver vorgemischt
werden, anstatt sie übereinander
zu schichten, wie es oben beschrieben ist. In diesem Fall ist es
schwieriger, die kleineren Röhrchen
herzustellen, da so kleine Materialmengen in jedes Röhrchen gegeben
werden. Sobald sie gemischt sind, könnte ein automatischer Spender
jedoch die Materialien in einer sehr definierten Weise in Röhrchen abwiegen.
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Kitform
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In
einem bevorzugten Modus wird das reaktive Pulver, das einen nachweisbaren
Marker für
die Kopplung an eine gewünschte
Ziel-Struktureinheit enthält,
in einem Kit bereitgestellt, der N-Hydroxysulfosuccinimid (Sulfo-NHS),
ein wasserlösliches
Carbodiimid (z.B. EDAC) und einen Marker, der eine Amin- oder Carboxy-Struktureinheit
enthält,
umfasst, wobei diese Komponenten in einer trockenen Form vorliegen,
die für
eine Rehydratisierung bei einem pH-Wert im Bereich von 6,0 bis 8,0
geeignet ist. Ein typischer Kit könnte Folgendes enthalten
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Kit 1:
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- – eine
oder mehrere Ampullen, die pulverisiertes NHS, Carbodiimid und Marker
enthalten, vorzugsweise mit einem oder mehreren Trockenmittelpacks,
die in der Packung enthalten sind;
- – eine
oder mehrere Ampullen, die Stopreagens enthalten;
- – eine
oder mehrere Säulen
für die
Trennung des Konjugats von nicht verwendetem Marker und Stopreagens;
- – eine
oder mehrere Flaschen, die trockenen pulverisierten Puffer für die Aufladung
und Elution von Konjugat enthalten (je nach dem verwendeten Trennverfahren
möglicherweise
mehr als eine).
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Kit 2:
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- – eine
oder mehrere Ampullen, die pulverisiertes NHS, Carbodiimid und Marker
enthalten, vorzugsweise mit einem oder mehreren Trockenmittelpacks,
die in der Packung enthalten sind;
- – eine
oder mehrere Ampullen, die Stopreagens enthalten.
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Kit 3:
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- – Ampullen,
die pulverisiertes NHS, Carbodiimid und Marker enthalten, vorzugsweise
mit Trockenmittelpacks, die in der Packung enthalten sind. Set für mehrfache
Markierungen.
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Herstellung
von markierten Konjugaten
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Die
Trockenmischung aus nicht umgesetztem Marker, NHS und Carbodiimid
wird zur Reaktion mit der Ziel-Struktureinheit (typischerweise ein
Partner eines spezifischen Bindungspaars) rehydratisiert, um den
Marker mit der Ziel-Struktureinheit zu konjugieren.
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Arten von
spezifischen Bindungspartnern
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Durch
das Mischen von getrennten Materialien in einer solchen Weise, dass
sie nicht miteinander reagieren, bis eine endgültige "Ziel"-Komponente
hinzugefügt
wird, wird eine Stoffzusammensetzung gebildet, die sehr allgemein
ist und auf Phycobiliproteine, PBXLTM-Farbstoffe, Enzyme oder praktisch
jeden carboxyhaltigen Marker angewendet werden kann. Außerdem können viele
organische Farbstoffe unter Verwendung von organischer Standardchemie
so modifiziert werden, dass sie eine Carboxygruppe enthalten. Zum
Beispiel kann Phosgen in Gegenwart von Friedel-Crafts-Katalysatoren
verwendet werden, um eine Carboxygruppe in Arylringstrukturen einzuführen. März 1985
J. Advanced Organic Chemistry.
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Zu
den geeigneten Ziel-Struktureinheiten gehören unter anderem: Rezeptoren,
Aptamere, Nucleinsäuren,
modifizierte Nucleinsäuren,
Antikörper
(IgG, IgA, IgM, Fc-Fragment, Fab-Fragment, F(ab')2-Fragment),
Liganden, porenbildende Verbindungen, Lectine, Peptide, Zellextrakte,
Gemische von Molekülen,
synthetische Antikörper
und Plastik-Antikörper
sowie kombinatorisch hergestellte Materialien, die freie Carboxygruppen
oder freie Aminogruppen, die reaktive Stellen ergeben könnten, enthalten.
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In
einem Modus der vorliegenden Erfindung wird eine gefriergetrocknete
Mischung von Reagentien in einem kleinen Röhrchen bereitgestellt, und
der Anwender fügt
das interessierende Zielmolekül
entweder direkt oder nach einer kurzen Vorinkubation hinzu, so dass
man die beste Aktivierung der Proteine erhält, und diese werden zwischen
30 Minuten und über
Nacht inkubiert, und dann wird ein Löschreagens hinzugefügt. Das
Konjugat kann so, wie es ist, verwendet oder vorher über eine
Gelpermeationssäule
gereinigt werden. Die gefriergetrocknete Mischung kann in kleinen
Ampullen für
1-mg-Konjugationen bereitgestellt werden.
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Verfahrensparameter
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Die
sequentielle Zugabe von Reagentien und die Abtrennung jedes einzelnen
in einem inerten Zustand ermöglicht
es, Konjugate in einem Ein-Schritt-Verfahren herzustellen. Da die
Reaktion bei der Rehydratisierung jedoch gleichzeitig erfolgt, gibt
es bestimmte Einschränkungen
für die
Konjugationsbedingungen, wie Puffer (insbesondere pH-Wert), angebotenes
Stoffmengenverhältnis
(von verschiedenen Reaktanten, die zum Reaktionsgemisch gegeben
werden) und Reaktionszeit (sowohl zwischen den beiden Partnern (d.h.
Antikörper
zu Enzym) als auch zwischen Sulfo-NHS und EDAC).
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Experimente
wurden durchgeführt,
um einen geeigneten pH-Wert für
die optimale Markierung zu finden. Da EDAC bei sauren pH-Werten
reaktiver ist und Sulfo-NHS bei basischeren pH-Werten reaktiver
ist, gibt es einen engen pH-Bereich
(vorzugsweise pH 6,8–7,4)
für eine
effektive Konjugation. Experimente, die bei pH 6,0 durchgeführt wurden,
wo EDAC sehr reaktiv ist und Sulfo-NHS unreaktiv ist, zeigen, dass
zwischen APC und Streptavidin unter diesen Bedingungen kein Konjugat
gebildet wird.
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Das
angebotene Stoffmengenverhältnis
von Protein zu Bindungspartner (d.h. Marker zu Ziel) wird vorzugsweise
für jede
Gruppe von Konjugationspartnern experimentell optimiert. Zum Beispiel
unterscheiden sich bevorzugte Verhältnisse für PBXL-Farbstoffe zu SA (1:25)
von denjenigen von APC zu SA (1,2:1). Ein weiteres Beispiel ist
die Konjugation von PBXL-3 an Kaninchen-IgG, bei der ein angebotenes
Verhältnis
von 20 IgG zu 1 PBXL-3-Molekül
verwendet wurde.
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Die
Reaktionszeit kann optimiert werden. Eine Markierung über Nacht
ist für
die APC-Konjugation an SA effizienter als Markierungszeiten von
2 Stunden. Die Markierung während
2 Stunden ist jedoch für
die meisten Forscher zweckmäßiger.
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Die
Zeit der Reaktion zwischen Sulfo-NHS und EDAC ist wichtig von der
Zugabe von Bindungspartner zu dem rehydratisierten Farbstoffkomplex.
Einige der Farbstoffe (Marker) rehydratisieren bekanntermaßen mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten. Die kurzen Lebensdauern von EDAC bei fast neutralem
pH erfordert jedoch, dass die Marker sofort rehydratisiert werden
oder wenigstens einigermaßen
homogene Lösungen
ergeben, um eine gleichmäßige Aktivierung
zu ermöglichen
und eine Vernetzung von Markern untereinander zu verhindern.
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Beispiele
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Um
ein vollständigeres
Verständnis
der Erfindung zu erleichtern, werden im Folgenden mehrere Beispiele
angegeben. Der Umfang der Erfindung ist jedoch nicht auf spezielle
Ausführungsformen
eingeschränkt, die
in diesen Beispielen offenbart werden, welche nur zur Veranschaulichung
dienen.
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Beispiel 1. Konjugation
von Phycoerythrin an Streptavidin über 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid (EDAC)/N-Hydroxysulfosuccinimid
(Sulfo-NHS) entweder direkt (Standard-Simultanverfahren) oder ausgehend
von einem gefriergetrockneten Reagens (sequentielles Gefrierverfahren)
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Verfahren:
Zwei Verfahren zur Herstellung von Konjugaten wurden nach den im
Folgenden skizzierten Vorschriften durchgeführt. Im ersten Verfahren (dem
Standard-Simultanverfahren oder Standardverfahren) wurde Phycoerythrin
(PE) mit Streptavidin (SA) konjugiert, indem man die beiden Proteine
(PE & SA) in
Puffer gleichzeitig mit EDAC und Sulfo-NHS mischt. Das Gemisch wurde
2 h lang bei Raumtemperatur inkubiert, so dass man das Konjugat
erhielt. Im zweiten Verfahren (das sequentielle Gefrierverfahren
oder erfindungsgemäße Verfahren)
wurden Lösungen
von PE + D–(+)-Trehalose,
EDAC und Sulfo-NHS-Lösungen
mit genau angegebenem Gehalt nacheinander schnellgefrieren gelassen,
um eine Wechselwirkung der Chemikalien zu verhindern, und dann gefriergetrocknet.
Nach dem Gefriertrocknen wurde das gefriergetrocknete Material in streptavidinhaltigem
Phosphatpuffer resuspendiert. Man ließ die Reaktanten wenigstens
2 h lang bei Raumtemperatur reagieren. Das resultierende Konjugat
wurde durch Gelfiltration gereinigt. Die Konzentration und die differentielle
Bindung von Konjugaten wurden bestimmt und sind in der Datentabelle
nach der folgenden detaillierten Beschreibung der Vorschrift angegeben.
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Standardsimultanverfahren:
B-Phycoerythrin (B-PE) wurde gegen 1 Liter 100 mM Natriumphosphat, das
0,05% Natriumazid enthielt (pH = 6,8), dialysiert. Dieser Puffer
wurde 3 h lang einmal jede Stunde gewechselt, und dann wurde die
Konzentration von B-PE durch Verwendung seines Extinktionskoeffizienten
bestimmt. Dann wurde Streptavidin in einem Verhältnis von 2 zu 1 (B-PE/SA)
zu einer ungefähr
3 mg/ml B-PE-Lösung gegeben.
Dann wurde 1 M EDAC in demselben Puffer hergestellt, der auch oben
verwendet wurde, und in das Reaktionsgemisch gegeben, so dass man
eine endgültige
Konzentration von 0,05 M EDAC erhielt. Dann wurde 0,1 M Sulfo-NHS-Lösung unter
Verwendung desselben Puffers wie oben hergestellt. Sulfo-NHS wurde
in das Reaktionsgemisch gegeben, so dass man eine endgültige Konzentration
von 0,005 M Sulfo- NHS
erhielt. Die Reaktion wurde 2 h lang bei Raumtemperatur durchgeführt. Dann
wurde das Konjugat über
Sephadex 300 (Amersham Pharmacia Biotech) gereinigt, wobei man 100
mM Natriumphosphat, 150 mM NaCl und 0,05% Natriumazid (pH 7,2) als
Laufmittelpuffer verwendete.
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Sequentielles
Gefrierverfahren: B-PE wurde wie oben gegen 1 L 100 mM Natriumphosphat,
das 0,05% Natriumazid enthielt (pH 6,8), dialysiert. Dieser Puffer
wurde 3 h lang einmal pro Stunde ausgetauscht. Die Konzentration
von B-PE wurde anhand
seines Extinktionskoeffizienten bestimmt. D–(+)-Trehalose-Pulver wurde zu 1
ml einer 3 mg/ml B-PE-Lösung
gegeben, so dass man eine endgültige
Konzentration von 0,1 M Trehalose erhielt. Das Gemisch wurde mit
dem Wirbelmischer gemischt, bis das Pulver aufgelöst war,
dann in 1-ml-Aliquoten
in Mikrozentrifugenröhrchen
in flüssigem
Stickstoff schnellgefrieren gelassen. Dann wurden 1 M EDAC- und
0,1 M Sulfo-NHS-Stammlösungen
in demselben Puffer, wie er oben verwendet wurde, hergestellt. Das
gefrorene Reagens, das den Farbstoff enthielt, wurde mit EDAC-Stammlösung in
einem solchen Volumen, dass man eine endgültige Konzentration von 0,05
M EDAC erhielt, wenn auf 1 ml rekonstituiert wurde, überschichtet
und schnellgefrieren gelassen. Das Sulfo-NHS wurde in einem solchen
Volumen zu den obigen gefrorenen Reagentien gegeben, dass man eine
endgültige
Konzentration von 0,005 M Sulfo-NHS in 1 ml endgültigem Volumen erhielt, und
schnellgefrieren gelassen. Die Reihenfolge des sequentiellen Gefrierens
ist nicht entscheidend; das schnelle Gefrierenlassen von Reagentien
ist jedoch entscheidend, um sowohl die Aktivität des hinzugefügten Agens
aufrechtzuerhalten als auch eine Wechselwirkung der Reagentien vor
dem Rehydratisierungsschritt zu verhindern. Die gefrorenen Reagentien
wurden dann über
Nacht gefriergetrocknet. Am nächsten
Tag wurde 1 ml einer Lösung,
die SA in destilliertem Wasser enthielt, hergestellt, so dass ein 2/1-Stoffmengenverhältnis von
B-PE zu SA entsteht, wenn man es in das Röhrchen gibt. Das gefriergetrocknete
Gemisch wurde in 1 ml SA-Lösung
resuspendiert und aufgelöst.
Die Reaktion wurde 2 h lang bei Raumtemperatur durchgeführt, und
dann wurde über
Nacht bei 4°C
aufbewahrt. Das Konjugat wurde über
Sephadex 300 (Amersham Pharmacia Biotech) gereinigt, wobei man 100
mM Natriumphosphat, 150 mM NaCl und 0,05% Natriumazid (pH 7,2) als
Laufmittelpuffer verwendete.
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Assay
der differentiellen Bindung. Eine schwarze 96-Napf-Mikrotiterplatte
(Dynex Laboratories) wurde 4 h lang bei 37°C passiv mit 100 μl von 100 μg/ml biotinyliertem
BSA pro Napf beschichtet. Die Platten wurden fünfmal mit einfach starkem PBS-Puffer
(10 mM Natriumphosphat (pH 7,0), 150 mM Natriumchlorid und 0,05% Natriumazid)
in einer Menge von 200 μl
pro Napf gewaschen. Dann wurde die Platten 2 h lang bei RT mit 100 μl MBB-Blockierungspuffer
(1,5% BSA, 1% Casein, 0,5% Gelatine und 0,1% Tween 20), der mit
PBS auf halbe Stärke
verdünnt
war, blockiert. Nach dem Blockieren wurden die Platten fünfmal mit
200 μl 1 × PBS pro
Napf gewaschen. Die Konjugate wurden in den angegebenen Konzentrationen
mit 100 ng Biotin/100 μl
oder ohne Biotin in 100 mM Natriumphosphat, das 0,05% Natriumazidpuffer
(pH = 6,8) enthielt, gemischt und 20 min lang bei Raumtemperatur
vorinkubiert. Dann wurden 100 μl
Probe (mit oder ohne hinzugefügtes
konkurrierendes Biotin) in die Näpfe
der mit BSA-Biotin vorbeschichteten Platten gegeben. Diese ließ man 1
h lang bei Raumtemperatur reagieren. Dann wurden die Platten dreimal
mit 100 mM Natriumphosphat, 150 mM NaCl, 0,05% NaN3 (pH
7,2) gewaschen, wobei für
jeden Waschvorgang 200 μl
pro Napf verwendet wurden. Die feuchten Platten wurden auf einem
Fluorolite-1000-Plattenleser (Dynex Laboratories) abgelesen, wobei
man einen Filtersatz für
Anregung bei 550 nm und Emission bei 590 nm verwendete.
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Wirkung
des Verhältnisses
von Zielprotein zu Farbstoff (F/P) auf die spezifische Bindung.
In diesem Experiment wurde das Verhältnis von Fluoreszenzfarbstoff
zu Zielprotein (F/P) für
die gefriergetrockneten Proben variiert, um zu sehen, ob bessere
Konjugate entstehen würden.
Zu den gefriergetrockneten Proben wurde vor dem Gefriertrocknen
0,5 M Trehalose als Kryoprotektor in 100 mM Natriumphosphatpuffer
(pH 6,8) gegeben. Das Gefriertrocknen wurde in den ersten Experimenten
16 h lang durchgeführt.
Sowohl für
die nach dem sequentiellen Gefrierverfahren als auch die nach dem
Standardsimultanverfahren hergestellten Konjugate betrug die Menge
an EDAC 0,05 M, und die Menge an NHS betrug 0,005 M. Die Materialien
wurden unmittelbar nach der Herstellung verwendet.
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Der
Assay wurde 2 h lang bei Raumtemperatur durchgeführt, und dann wurden die Proben
vor dem Bindungsassay über
Nacht bei 4°C
gelagert.
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Aus
den Daten geht hervor, dass die noch nicht optimierte Konjugation
bei dem Konjugat des Standardsimultanverfahrens besser funktioniert,
aber das sequentielle Gefrierverfahren scheint ohne weitere Optimierung
von Reagentien relativ gut zu funktionieren (≥ 78% differentielle Bindung).
Die Daten, bei denen ein F/P-Verhältnis von 2 verwendet wurden,
ergaben für
die gefriergetrockneten Materialien jedoch eine bessere differentielle
Bindung als bei einem F/P-Verhältnis
von 3.
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Beispiel 2. Wirkung einer
längeren
Gefriertrocknungszeit auf die Konjugateigenschaften bei Verwendung
des sequentiellen Gefrierverfahrens.
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In
einem Versuch, die Eigenschaften des gefriergetrockneten Formats
enger mit den flüssigen
Materialien zu verknüpfen,
wurde in diesem Experiment ein ausgedehnteres und erschöpfenderes
Gefriertrocknen durchgeführt
(64 h gegenüber 16
h), um zu gewährleisten,
dass die gesamte Flüssigkeit
aus dem Material entfernt wurde. Nur zwei Konjugatkonzentrationen
wurden verwendet (10 und 5 μg/ml),
und für
alle Experimente wurde ein F/P-Verhältnis von 2 verwendet. Ansonsten
waren alle Bedingungen so, wie es in Beispiel 1 beschrieben ist.
Zwischen einer Verwendung der Farbstoffe für die Konjugation unmittelbar
nach dem Gefriertrocknen oder nach einer Woche Lagerung bei –20°C wurde kein
Unterschied beobachtet. Die erreichte differentielle Bindung war
gleich groß wie
die, die zuvor für
die Konjugationsverfahren nach dem Standardsimultanverfahren beobachtet
wurde. Anscheinend ist ein vollständiges Trocknen für die richtige
Leistungsfähigkeit dieser
Reagentien entscheidend.
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Beispiel 3. Wirkung des
pH-Werts auf Konjugate, die aus sequentiell gefrierendem/gefriergetrocknetem
aktiviertem R-PE-Material hergestellt werden.
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Um
den optimalen Wertebereich für
die Konjugatproduktion aus diesem Format zu bestimmen, wurden R-PE-Konjugate
an Streptavidin so hergestellt, wie es in Beispiel 2 für B-PE beschrieben
ist, außer
dass der 100 mM Natriumphosphatpuffer auf verschiedene pH-Werte
zwischen 6,8 und 7,4 eingestellt wurde und nach 2 h Reaktion bei
Raumtemperatur mit 0,1 M Lysin abgelöscht wurde.
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Alle
Farbstoffe wurden mit einem F/P-Verhältnis von 2 angeboten, und
die Reagentien unmittelbar nach dem Gefriertrocknen für die Konjugation
verwendet. Bei den drei angewendeten Konzentrationen des Konjugats
gab es nur wenig Unterschied in der differentiellen Bindung, die
bei diesen verschiedenen pH-Werten beobachtet wurde. Bei pH 6,8
wurden die besten Daten erreicht, aber dieser Unterschied war nicht
wesentlich besser als bei pH 7,4, und tatsächlich würden alle wahrscheinlich eine
ausreichende Leistungsfähigkeit
als Konjugationsreagentien zeigen.
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Beispiel 4. Funktionelle
Stabilität
von gefriergetrockneten Reagentien nach Lagerung bei –20°C.
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Die
Notwendigkeit eines stabilen Produkts für diese Erfindung ist offensichtlich.
Eine kurzfristige Studie, um zu bestimmen, ob die Produkte sich
schnell zersetzten, wurde durchgeführt, wobei man B-PE verwendete,
das gemäß der Beschreibung
in Beispiel 3 hergestellt und gefriergetrocknet wurde, außer dass
0,1 M Trehalose im Gefriermedium verwendet wurden. Die Reaktionen
wurden bei pH 6,8 durchgeführt
und nicht abgelöscht.
Wenigstens bis zu drei Wochen Lagerung schienen wenig oder sogar
eine günstige
Wirkung auf die mit diesen Reagentien hergestellten Konjugate zu
haben.
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Beispiel 5. Konjugation
von chemisch stabilisierten Phycobilisomen (PBXL-3; Martek Biosciences)
mit Streptavidin unter Verwendung des sequentiellen Sulfo-NHS/EDAC/D–(+)-Trehalose-Gefrierverfahrens.
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Das
sequentielle Gefrierverfahren (Verfahren der Erfindung) wurde mit
dem Standardsimultanverfahren zur Herstellung von PBXL-3-markierten
Streptavidin-Konjugaten
verglichen. Im Standardsimultanverfahren wurde PBXL-3 mit Streptavidin
(SA), EDAC und Sulfo-NHS in Puffer kombiniert und in einer Weise,
die Literaturverfahren analog war, gleichzeitig umgesetzt. Das Gemisch
wurde 2 h lang bei Raumtemperatur inkubiert. Im sequentiellen Gefrierverfahren
wurden die folgenden Reagentien nacheinander gefriergetrocknet: PBXL-3
in 100 mM Natriumphosphat plus D–(+)-Trehalose, 1 M EDAC und
0,1 M Sulfo-NHS in definierten Volumina. Die gefrorenen Materialien
wurden über
Nacht gefriergetrocknet, und dann wurde das getrocknete Pulver in
streptavidinhaltigem Phosphatpuffer mit sehr geringer Konzentration
resuspendiert. Man ließ 2
h lang bei Raumtemperatur reagieren. Dann wurden die Konjugate durch
Gelfiltration über
Sepharose 6B gereinigt. Die differentielle Bindung von Konjugaten
wurde bestimmt und in Bezug auf die Leistungsfähigkeit der Konjugationsformate
miteinander verglichen.
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Vorschrift:
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Standardsimultanverfahren:
PBXL-3 wurde 3 h lang gegen 1 L 100 mM Natriumphosphat (pH 7,4)
dialysiert, wobei der Puffer einmal pro Stunde gewechselt wurde.
Die Konzentration von PBXL-3 wurde anhand seiner Extinktion bei
620 nm bestimmt (5 willk. Einh./mg PBXL-3). Streptavidin wurde mit
einem F/P-Verhältnis von
0,4 oder 25 SA pro PBXL-3-Komplex zu der PBXL-3-Lösung gegeben.
Eine 1 M Stammlösung
von EDAC wurde in demselben Puffer, wie er oben verwendet wurde,
hergestellt und in das Reaktionsgemisch gegeben, wobei man eine
endgültige
Konzentration von 0,05 M erhielt. Eine 0,1 M Sulfo-NHS-Lösung wurde hergestellt, wobei
man denselben Puffer wie oben verwendete, und in das Reaktionsgemisch
gegeben, wobei man eine endgültige
Konzentration von 0,005 M erhielt. Dieses wurde 2 h lang bei Raumtemperatur
umgesetzt. Das Konjugat wurde über
Sepharose CL6B (Amersham Pharmacia Biotech) gereinigt, wobei man
100 mM Natriumphosphat, 150 mM NaCl und 0,05% Natriumazid (pH 7,2)
als Laufmittelpuffer verwendete.
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Sequentielles
Gefrierverfahren: PBXL-3 wurde 3 h lang gegen 1 L 100 mM Natriumphosphat
(pH 7,4) dialysiert, und der Puffer wurde einmal pro Stunde gewechselt.
Die Konzentration von PBXL-3 wurde anhand seiner Extinktion bei
620 nm bestimmt (5 willk. Einh./mg Protein). Das Gemisch wurde (mit
dem Wirbelmischer) mit D–(+)-Trehalose-Pulver
bis zu einer endgültigen
Konzentration von 0,5 M gemischt, dann in Aliquoten in Mikrozentrifugenröhrchen gegeben
und in flüssigem
Stickstoff oder auf einem Methanol/Trockeneis-Bad schnellgefrieren
gelassen. Eine 1 M EDAC-Stammlösung
wurde in demselben Puffer, wie er oben verwendet wurde, hergestellt
und in einem solchen Volumen, dass man (beim Mischen aller Reagentien)
eine endgültige Konzentration
von 0,05 M erhielt, auf das gefrorene Material gegeben, während es
noch unter der Temperatur des flüssigen
Stickstoffs war, so dass man ein fast augenblickliches Gefrieren
der hinzugefügten
Materialien erreichte. Eine 0,1 M Sulfo-NHS-Lösung wurde hergestellt, wobei
man denselben Puffer wie oben verwendete, und in einem solchen Volumen,
dass man beim Mischen aller Reagentien eine endgültige Konzentration von 0,005
M erhielt, auf die zuvor gefrorenen Reagentien gegeben, die noch
unter der Temperatur des flüssigen Stickstoffs
waren, so dass man ein fast augenblickliches Gefrieren der hinzugefügten Materialien
erreichte. Dies wurde über
Nacht gefriergetrocknet. Eine Lösung,
die SA in verschiedenen Stoffmengenverhältnissen enthielt, wurde unter
Verwendung desselben Puffers wie oben hergestellt. Diese SA-Lösung wurde
verwendet, um das gefriergetrocknete Gemisch auf das Lösungsvolumen
vor dem Schritt des Gefriertrocknens zu resuspendieren (um alle
Reagentien auf definierten Konzentrationen zu halten). Die resuspendierten
Reagentien und SA wurden 2 h lang bei Raumtemperatur miteinander
umgesetzt. Das resultierende Konjugat wurde über Sepharose CL6B (Amersham
Pharmacia) gereinigt, wobei man 100 mM Natriumphosphat, 150 mM NaCl
und 0,05% Natriumazid (pH 7,2) als Laufmittelpuffer verwendete.
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Assay
der differentiellen Bindung. Eine schwarze 96-Napf-Mikrotiterplatte
(Dynex Laboratories) wurde 4 h lang bei 37°C passiv mit 100 μl von 100 μg/ml biotinyliertem
BSA pro Napf beschichtet. Die Platten wurden fünfmal mit 1 × PBS-Puffer
gewaschen und mit MBB-Blockierungspuffer blockiert, wie es oben
beschrieben wurde. Die Platten wurden fünfmal mit 200 μl 1 × PBS pro
Napf gewaschen. Die Konjugate wurden mit oder ohne 100 ng Biotin/100 μl, wie es
in der Tabelle angegeben ist, in Assaypuffer miteinander gemischt
und 20 min lang vorinkubiert, bevor man die Ansätze in Näpfe gab. Die vorinkubierten
Materialien wurden in einer Menge von 100 μl/Napf hinzugefügt und 1
h lang bei Raumtemperatur reagieren gelassen. Die Platten wurden dreimal
mit 200 μl
pro Napf eines Puffers aus 100 mM Natriumphosphat (pH 7,2), 150
mM NaCl, 0,05% NaN3 (pH 7,2) gewaschen.
Die Platten wurden dann auf dem Fluorolite 1000 (Dynex Laboratories)
abgelesen, wobei man einen 550 nm-Filter für die Anregung und einen 660-nm-Filter
für die
Emission verwendete, und die Spannung war auf 7,7 V eingestellt.
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Beispiel 6. Vergleich
des sequentiellen Gefrierverfahrens mit dem Standardsimultanverfahren
für EDAC/Sulfo-NHS-Vernetzung
und mit einem anderen Standardvernetzungsverfahren, SMCC/SATA.
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Eine
weitere Gruppe von Experimenten wurde durchgeführt, wobei man Konjugate miteinander
verglich, die nach den beiden Sulfo-NHS/EDAC-Verfahren (sequentielles
Gefrier- und Standardsimultanverfahren), wie sie in Beispiel 5 beschrieben
sind, und nach einem Standard-SMCC/SATA-Konjugationsverfahren hergestellt
wurden. Alle diese Verfahren ergaben eine ähnliche Leistungsfähigkeit.
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Beispiel 7. Konjugation
von Allophycocyanin (APC) an Streptavidin über das sequentielle Sulfo-NHS/EDAC-Gefrierverfahren
im Vergleich zum Standardsimultanverfahren.
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Verfahren:
Das erfindungsgemäße Verfahren
wurde in Bezug auf die Fähigkeit
zur Herstellung von funktionsfähigen
APC-markierten Streptavidin-Konjugaten mit einem Standardsimultanverfahren
verglichen. Im Standardsimultanverfahren wurde APC gleichzeitig
mit Streptavidin (SA), EDAC und Sulfo-NHS kombiniert. Dann wurde
das Gemisch 2 h lang bei Raumtemperatur unter Bildung eines Konjugats
inkubiert, und das Konjugat wurde durch Gelpermeation gereinigt.
Im sequentiellen Gefrierverfahren wurde APC mit D–(+)-Trehalose gemischt
und gefrieren gelassen. Dann wurde eine spezifische Menge EDAC-Lösung über den
gefrorenen Farbstoff geschichtet und schnellgefrieren gelassen.
Die unvermischten (aufgrund des Schnellgefrierens) gefrorenen Reagentien
wurden über
Nacht gefriergetrocknet. Die trockenen Reagentien wurden in streptavidinhaltigem
Niederphosphatpuffer resuspendiert und wenigstens 2 h lang bei Raumtemperatur
umgesetzt. Die resultierenden Konjugate wurden durch Gelfiltration
gereinigt. Die Konzentration und die differentielle Bindung von
Konjugaten wurden bestimmt und in Bezug auf ihre Fähigkeit,
Biotin spezifisch zu binden, miteinander verglichen.
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Vorschrift:
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Standardsimultanverfahren:
APC wurde 3 h lang gegen 1 L 100 mM Natriumphosphat, das 0,05% Natriumazid
enthielt (pH 7,2), dialysiert, wobei der Puffer einmal pro Stunde
gewechselt wurde. Die Konzentration von APC wurde anhand seines
Extinktionskoeffizienten bestimmt. Streptavidin wurde mit einem
F/P-Verhältnis (Fluoreszenzfarbstoff
zu Zielprotein) von 1,2 zu 1 zu einer 3–5 mg/ml APC-Lösung gegeben.
Eine 1 M EDAC-Lösung
wurde in demselben Puffer, wie er oben verwendet wurde, hergestellt
und dann zu dem Reaktionsgemisch gegeben, wobei man eine endgültige Konzentration
von 0,05 M EDAC erhielt. Eine 0,1 M Stammlösung von Sulfo-NHS wurde in
demselben Puffer wie oben hergestellt und dann in das Reaktionsgemisch
gegeben, wobei man eine endgültige Konzentration
von 0,005 M Sulfo-NHS erhielt. Das Reaktionsgemisch wurde wenigstens
2 h lang bei Raumtemperatur inkubiert. Das resultierende Konjugat
wurde über
einer Sephadex-300-Säule
(Amersham Pharmacia) gereinigt, wobei man 100 mM Natriumphosphat,
150 mM NaCl, 0,05% Natriumazid (pH 7,2) als Laufmittelpuffer verwendete.
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Sequentielles
Gefrierverfahren: APC wurde wie oben dialysiert und quantifiziert.
D–(+)-Trehalose-Pulver
wurde zu einer 3–5
mg/ml APC-Lösung
gegeben, wobei man eine endgültige
Konzentration von 0,5 M Trehalose erhielt. Das Gemisch wurde mit
einem Wirbelmischer gemischt, bis das Pulver aufgelöst war.
Die Lösung
wurde in Aliquote aufgeteilt und in flüssigem Stickstoff oder einem
Trockeneis/Methanol-Bad schnellgefrieren gelassen. Dann wurden eine
1 M EDAC- und eine 0,1 M Sulfo-NHS-Stammlösung hergestellt, wie es oben
beschrieben ist. Die gefrorene Pigmentlösung wurde mit Aliquoten von
EDAC-Lösung in
einem solchen Volumen, dass man bei der Resuspension eine endgültige Konzentration
von 0,05 M erhielt, überschichtet, während sich
die Röhrchen
noch in der Gefrierlösung
befanden, was zu einem Schnellgefrieren der EDAC-Zugabe führte. Die Sulfo-NHS-Stammlösung wurde
in einem solchen Volumen, dass man eine endgültige Konzentration von 0,005
M erhielt, auf die bereits gefrorenen Reagentien in dem Röhrchen gegeben,
während
sich diese noch in der Gefrierlösung
befanden, was zu einem Schnellgefrieren des Sulfo-NHS-Reagens führte. Die gefrorenen
Reagentien wurden über
Nacht gefriergetrocknet. Eine wässrige
SA-Lösung,
die ein F/P-Verhältnis von
1,2/1 ergibt, wurde hergestellt und dann verwendet, um die gefriergetrockneten
Reagentien auf 1 ml zu resuspendieren. Diese reagierten 2 h lang
bei Raumtemperatur und wurden dann über Nacht bei 4°C aufbewahrt.
Das resultierende Konjugat wurde so gereinigt, wie es oben beschrieben
ist.
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Assay
der differentiellen Bindung. So durchgeführt, wie es oben für PBXL-3
beschrieben wurde, wobei man den Filtersatz für Anregung bei 590 nm und Emission
bei 660 nm verwendete.
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Das
sequentielle Gefrierverfahren für
NHS/EDAC-vermittelte Vernetzung, das in dieser Erfindung beschrieben
ist, lässt
sich insofern sehr gut mit dem Simultanmischverfahren vergleichen,
als es stets eine hohe differentielle Bindung mit dem APC-markierten
Streptavidin an BSA-Biotin-Platten in Anwesenheit oder Abwesenheit
von konkurrierendem Biotin ergibt. Für die Lagerung bei –20°C während bis
zu einer Woche scheint keine Trehalose notwendig zu sein.
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Beispiel 8. Konjugation
von PBXL-3 (Martek Biosciences an Ziegen-Anti-Kaninchen-IgG über das
sequentielle Sulfo-NHS/EDAC-Gefrierverfahren (erfindungsgemäß).
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Verfahren
und Vorschrift: In diesem Experiment wurde PBXL-3 wie oben dialysiert
und quantifiziert. D–(+)-Trehalose-Pulver
wurde zu einer 3 mg/ml PBXL-3-Lösung gegeben,
wobei man eine endgültige
Konzentration von 0,5 M Trehalose erhielt. Das Gemisch wurde mit
dem Wirbelmischer gemischt, bis das Pulver aufgelöst war.
Es wurde in Aliquote aufgeteilt und in einem Bad aus flüssigem Stickstoff
schnellgefrieren gelassen. Dann wurden 1 M EDAC- und 0,1 M Sulfo-NHS-Stammlösungen hergestellt,
wie es oben beschrieben ist. Die gefrorene Pigmentlösung wurde
mit Aliquoten von EDAC-Lösung
in einem solchen Volumen, dass man bei der Resuspension (1 ml) eine
endgültige
Konzentration von 0,05 M erhielt, überschichtet, während sich
die Röhrchen
noch in der Gefrierlösung
befanden, was zu einem Schnellgefrieren der EDAC-Zugabe führte. Die
Sulfo-NHS-Stammlösung
wurde in einem solchen Volumen, dass man eine endgültige Konzentration
von 0,005 M erhielt, auf die bereits gefrorenen Reagentien in dem
Röhrchen
gegeben, während
sich diese noch in der Gefrierlösung
befanden, was zu einem Schnellgefrieren des Sulfo-NHS-Reagens führte. Die
gefrorenen Reagentien wurden dann über Nacht gefriergetrocknet.
Eine wässrige
Ziegen-Anti-Kaninchen-IgG-Lösung,
die ein F/P-Verhältnis
von 2/1 ergibt, wurde hergestellt und dann verwendet, um die gefriergetrockneten
Reagentien auf 1 ml zu resuspendieren. Diese reagierten 2 h lang
bei Raumtemperatur und wurden dann über Nacht bei 4°C aufbewahrt.
Das resultierende Konjugat wurde so gereinigt, wie es oben beschrieben
ist.
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Assay
der differentiellen Bindung. So durchgeführt, wie es oben für PBXL-3
beschrieben wurde, wobei man den Filtersatz für Anregung bei 590 nm und Emission
bei 660 nm verwendete.
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Obwohl
dieses sequentielle Verfahren in diesem Beispiel nicht optimiert
war, zeigt es, dass kommerziell erhältliche Antikörper an
PBXL-Farbstoffe gebunden werden können. Diese Konjugate könnten dann
in Funktionsbindungsassays verwendet werden.
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Beispiel 9. Bestimmung
der optimalen Zeit für
die Zugabe von Zielprotein (Streptavidin) zu resuspendierten gefriergetrockneten
Reagentien unter Verwendung der Sulfo-NHS/EDAC-Chemie, formatiert
als sequentielles Gefrierverfahren.
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Die
Daten in 2 zeigen ein Beispiel für einen
Zeitverlauf, der verwendet wird, um beim sequentiellen Gefrierverfahren
zu bestimmen, wann der optimale Zeitpunkt ist, um den Konjugationspartner
hinzuzufügen.
Eine wesentliche Frage dafür,
wie leicht dieses Verfahren zu verwenden ist, bestand darin, zu
bestimmen, ob es in einem Schritt (das Protein in Lösung zugeben,
und man ist fertig) gegenüber "Rehydratisieren und später zu einem
optimalen Zeitpunkt hinzufügen" durchgeführt werden
kann. Dies geschah hauptsächlich,
um zu sehen, wie viel besser die Konjugate hergestellt werden konnten,
da angenommen wurde, dass eine unbeschränkte Vernetzung der falschen
Reagentien stattfinden könnte,
wenn man nicht zuerst den Marker aktiviert, bevor man den Bindungspartner
hinzufügt.
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Assay
der differentiellen Bindung. Der Bindungsassay wurde so durchgeführt, wie
es oben für
PBXL-3 beschrieben wurde, wobei man den Filtersatz für Anregung
bei 590 nm und Emission bei 660 nm verwendete. 2 zeigt
die Wichtigkeit des Hinzufügens
des Bindungspartners innerhalb einer halben Stunde nach dem Rehydratisieren
der sequentiell gefrorenen Probe. Die Konjugationseffizienz wird
stark dadurch beeinflusst, dass man die chemischen Reaktanten und
das PBXL-3 während
ausgedehnter Zeitspannen in Lösung
hat, bevor der Bindungspartner hinzugefügt wird. Interessanterweise
gibt es keine starke Erhöhung
der funktionellen Wirksamkeit zwischen der Zugabe des Bindungspartners
nach 30 min (wenn der Farbstoff vollständig aktiviert sein würde) und
der sofortigen Zugabe des Bindungspartners. Dies kommt unerwartet
und liefert ein sehr einfaches Format für das sequentielle Gefrierverfahren
(mit einer wässrigen
Suspension des Zielproteins rehydratisieren, inkubieren, reinigen
und verwenden).
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Da
chemische Reaktanten in Lösungsphase
um so ineffektiver werden, je länger
man vor der Zugabe des Bindungspartners wartet, wären Formate,
bei denen flüssige
Materialien aufbewahrt werden, für
diese Art Reaktion nicht geeignet. Nach vierundzwanzig Stunden sind
die reaktiven Gruppen nicht mehr funktionsfähig. Diese Daten veranschaulichen
die Notwendigkeit einer räumlichen
oder zeitlichen Trennung zwischen dem NHS, EDAC und PBXL-3, für die durch
das sequentielle Gefrierverfahren gesorgt wird, indem man ein einfaches
und schnelles Verfahren zur Herstellung von geeigneten Konjugaten
bereitstellt.
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Beispiel 10. Stabilität von PBXL-3-markiertem
Streptavidin, das unter Verwendung des sequentiellen Gefrierverfahrens
hergestellt wurde.
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Die
Stabilität
eines PBXL-3-markierten Streptavidin-Konjugat wurde zu mehreren
Zeitpunkten bewertet, um zu bestimmen, ob bei markierten Proteinen,
die mit dem sequentiellen Gefrierverfahren hergestellt wurden, eine
ausreichende Stabilität
vorhanden war. Der Bindungsassay wurde so durchgeführt, wie
es oben beschrieben ist, außer
dass zu jedem Zeitpunkt eine Biotin-Dosis-Wirkungs-Kurve erzeugt wurde, um die
Stabilität
dieser Konjugate besser bewerten zu können. 3 zeigt
drei Biotin-Dosis-Wirkungs-Kurven, die drei Proben entsprechen,
die aus einem Durchlauf des sequentiellen Gefrierverfahrens hergestellt
wurden und im Verlauf von einem Monat (1 Tag, 7 Tage, 28 Tage) rehydratisiert
und am Tag der Rehydratisierung mit derselben Streptavi dincharge
konjugiert wurden. Die drei virtuell überlappenden freien Biotin-Dosis-Wirkungs-Kurven weisen
darauf hin, dass die Markierung des PBXL-3 an Streptavidin über die
gesamte Lagerungszeit eines Monats der durch diese Erfindung beschriebenen
gefriergetrockneten Reagentien ziemlich gleichbleibend ist.