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Verwendung von Stabilisatoren des Leidenfrostschen Phänomens
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als Trennmittel Die Erfindung betrifft die Verwendung von Verbindungen
auf Basis spezieller Blockeopolymerisate aus ethylenoxid und Propylenoxid unter
Ausnutzung ihrer stabilisierenden Wirkung auf das Leidenfrostsche Phänomen als Trennmittel.
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Bei der Herstellung von Formkörpern aus thermoplastischen Materialien
oder beim Verformen oder Mischen der verschiedensten Werkstoffe, wie thermoplastischen
Kunststoffen, Kautschuk-Sorten und Vliesstoffen verwendet man vorwiegend Mineralöle
oder Silikone als Trennmittel. Das Trennmittel verhindert dabei, daß das geformte
bzw. verformte Material an den Wänden der Formwand haftet. Andere bekannte Trennmittel
sind beispielsweise Wachse, Kondensationsprowukte von Fettsäureamiden, mehrwertige
Alkohole, wie Glycerin, sowie Talkum und Kaolin. Trennmittel werden in aer Technik
vor allem beim Spritzgießen, Kalandrieren und Pressen von Faserstoffen, z.B. Vliesstoffen,
in heißen Formen, eingesetzt.
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Sie finden auch überall dort Anwendung, wo es darum geht, beim Beschichten
oder Imprägnieren verschiedenster thermoplastischer Materialien Beläge auf Trocknertrommeln,
-zylindern oder -bändern oder auf heißen Walzen zu vermeiden. Die bekannten Trennmittel
sind entweder nicht so wirksam oder verschlechtern die Eigenschaften der geformten
Gebilde, indem sie beispielsweise die Haftung von später aufgebrachten Beschichtungen
erniedrigen oder Verschweißungen und Kaschierungen von Materialien beeinträcht~Oen,
die damit behandelt wurden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Trennmittel aufzuzeigen, das sehr
wirksam ist und die Qualität der geformten bzw. verformten Produkte nicht bzw. nicht
in dem Ausmaß verschlechtert, wie dies bei bekannten Trennmitteln der Fall ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit der Verwendung von Verbindungen,
die hergestellt werden durch Umsetzung eines Blockcopolymerisates der Formel I
x = 50 bis 250, y = 20 bis 100 und das Verhältnis x : y = 6,5:1 bis 1:15 ist, mit
Verbinaungen, die mindestens 4 basische Nil-Gruppen enthalten, im Gewichtsverhältnis
0,8:1 bis 30:1 oder mit Äthylenimin im Gewichtsverhältnis 1:0,1 bis 0,8 in einem
polaren Lösungsmittel bei Temperaturen von 20 bis 18000, unter Ausnutzung ihrer
stabilisierenden Wirkung auf das Leidenfrostsche Phänomen als Trennmittel.
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Die Verbindungen der Formel I werden durch Einführlnb von rc-a#-tiven
Gruppen in Blockcopolymerisate der Formel II
wobei x = 50 bis 250, y = 20 bis 100 und das Verhältnis x : y = 6,5:1 bis 1:15 bedeutet,
hergestellt.
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Die Verbindungen der Formel II erhält man beispielsweise, indem man
an Põlypropylenglykol, das 20 bis 120 Propylenoxideinheiten enthält, Äthylenoxid
anlagert. Das Molverhältnis von Äthylenoxidzu Propylenoxldeinheiten im Blockmischpolymerisat
wird bei der Umsetzung so gewählt, daß es in dem Bereich von 6,5:1 bis 1:15 liegt
und der Äthoxylierungsgrad pro Hydroxylgruppe im Polypropylenglykol 50 bis 250,
vorzugsweise 75 bis 150 beträgt. Um in dieses Blockmischpolymerisat reaktive Gruppen
einzuführen, kann man es beispielsweise mit Epichlorhydrin im Molverhältnis 1:1,5
bis 6 umsetzen. Diese Umsetzung wird in Substanz oder in einem Lösungsmittel unter
Verwendung von Lewissäuren vorgenommen. Als Lewissäuren werden vor allem Bortrifluoridätherate,
Komplexe von Bortrifluorid mit Essigsäure, Phosphorsäure sowie Als13, ZnCl2, FeCl3>
SnC14, H2S04 und HC104 verwendet. Bei der Umsetzung von Verbindungen der Formel
II mit Epichlorhydrin erhält man Verbindungen der Formel I, bei denen der Substituent
bis 3 ist.
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Behandelt man die so hergestellten Produkte mit Basen wie Kaliumhydroxid
oder Natriumhydroxid, so erhält man die entsprechenden Diepoxide. In diesem Fall
ist der Substituent R in Formel I gleich
Sofern jedoch der reaktive Rest R in Formel I für 2 bzw. 3 Epichlorhydrineinheiten
steht, erhält man bei der Umsetzung dieser Verbindungen mit Basen Reaktionsprodukte
der Formel I, in denen der Substituent R dann die Bedeutung
hat.
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Außerdem können in Verbindungen der Formel II reaktive Gruppen dadurch
eingeführt werden, daß man sie mit Phosgen zur Reaktion bringt. In diesem Fall hat
der Substituent R in Formel I die Bedeutung -C-Cl.
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# 0 Bei der Umsetzung von Verbindungen der Formel II mit Phosphortrichlorid
erhält man die entsprechenden Dichloride, in denen der Substituent R der Formel
I die Bedeutung Cl hat. Die Umsetzungen von Verbindungen der Formel II mit den genannten
Verbindungsklassen kann in einem weiten Temperaturbereich durchgeführt werden, z.B.
in dem Bereich von 10 bis 1200C. In der Regel ist es vorteilhaft, ein polares Lösungsmittel
zu verwenden, man kann die Umsetzung jedoch auch in Abwesenheit von Lösungsmitteln
durchführen.
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Um die erfindungsgemäßen wasserlöslichen, vernetzten stickstoffhaltigen
Kondensationsprodukte herzustellen, werden die Verb In dungen der Formel I mit Polyaminen
oder solchen Verbindungen umgesetzt, die mindestens vier basische Nil-Gruppen enthalten.
Von den Polyaminen kommen ebenfalls nur diejenigen Verbindungen in Betracht, die
mindestens vier basische Nil-Gruppen im Molekül aufweisen. Diese Verbindungen können
beispielsweise mit Hilfe folgender Formel charakterisiert werden
R = H, C1- bis C4-Alkyi, C1- bis C6-Alkylsulfonate und -CH2-COOH n = 2 bis 4.
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Als Verbindungen, die vier basische Nil-Gruppen enthalten, sind auch
Kondensationsprodukte von Ammoniak und Aminen mit Äthylenchlorid, Epichlorhydrin
und kurzkettigen Dichlorhydrinäthern, #eeignet, z.B. Kondensationsprodukte aus Ammoniak
und dem Dichlorhydrinäther des Athylenglykols, aus Athylendiamin und Äthylenchlorid
bzw.
aus Athylendiamin und Epichlorhydrin sowie auch Umsetzungsprodukte aus kurzkettigen
Diepoxiden z.B. Butandiol-1>4-bisglycidyläther oder Äthylenglykolbisglycidyläther
mit Diäthylentriamin oder Methylamin und Kondensationsprodukte aus Harnstoff und
Di- oder Polyaminen, z.B. Äthylendiamin, Diäthylentriamin und Tris-3-aminopropylamin.
Als Diepoxide kommen auch kurzkettige Bisglycidylamine in Betracht. Die in Betracht
kommenden Amine enthalten mindestens eine Nil-Gruppe. Zu den geeigneten Aminen gehören
Mono- und Polyamine, die jeweils eine Nil-Gruppe enthalten, z.B. Methylamin, Äthylamin,
Dimethylamin, Athylendiamin, Diäthylentriamin und Polyäthylenimin. Die Viskosität
der Kondensationsprodukte von Ammoniak und den in Betracht kommenden Aminen beträgt
höchstens 2500 mPas (gemessen in 50 P-iger wäßriger Lösung bei 200C) und liegt im
allgemeinen in dem Bereich von 30 bis 1700 mPas.
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Als Verbindungen, die mindestens vier basische Nil-Gruppen enthalten,
kommen auch Kondensationsprodukte aus Polyaminen und Dicarbonsäuren in Betracht,
die 4 bis 10 Kohlenstoffatome enthalten, beispielsweise Bernsteinsäure, Maleinsäure,
Adipinsäure, Glutarsäure, Sebacinsäure und Terephthalsäure. Die geeigneten Polyamine
haben 2 bis 6 Alkylenbrücken zwischen den primären Aminogruppen.
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Vorzugsweise verwendet man für die Kondensation mit den genannten
Dicarbonsäuren Polyamine, die 3 bis 10 basische Stickstoffatome im Molekül aufweisen.
Beispielsweise seien Diäthylentriamin, Triäthylentetramin, Tetraäthylentetramin,
Dipropylentriamin, Tripropylentetramin und Dihexamethylentriamin genannt. Die Viskosität
der Kondensationsprodukte aus Aminen und Dicarbonsäuren beträgt 40 bis 1800 mPas
und sollte nicht über 2500 mPas (gemessen in 50 %-iger wäßriger Lösung bei 200C)
liegen.
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Zur Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Produkte werden
die reaktive Endgruppen enthaltenden Polyäther der Formel I mit den Verbindungen,
die mindestens 4 basische Nil-Gruppen enthalten, im Gewichtsverhältnis 0,8:1 bis
30:1 umgesetzt. Dabei erhält man vernetzte stickstoffhaltige Kondensationsprodukte,
die in Wasser löslich sind und deren Viskosität in wäßriger Lösung
bei
Temperaturerhöhung ansteigt und beim Abkühlen wieder sinkt.
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Die Viskositätsänderungen in wäßriger Lösung sind also reversibel.
Die Kondensation der beiden Komponenten wird so geführt, daß wasserlösliche Stoffe
erhalten werden. Die Umsetzung kann in Abwesenheit oder auch in einem polaren Lösungsmittel
durchgeführt werden. Man kann jedoch auch so verfahren, daß man die Polyamine in
einem Reaktionsgefäß vorlegt und die andere Komponente so lange zugibt, bis die
Viskosität des Reaktionsgemisches ansteigt.
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Dann verdünnt man das Reaktionsgemisch mit einem Lösungsmittel und
gibt weitere Mengen an Verbindungen der Formel I zu. Geeignete Lösungsmittel sind
beispielsweise Wasser, Alkohole, wie Methanol, Äthanol, Propanole, Äthylenglykol,
Propylenglykol sowie von den mehrwertigen Alkoholen abgeleitete Monoalkyläther,
z.B. Monomethylglykoläther sowie Di- und Triglykoläther. Als Lösungsmittel eignen
sich außerdem Dioxan und Tetrahydrofuran, sowie Mischungen von polaren Lösungsmitteln
mit Wasser, z.B.
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Mischungen aus Wasser und Tetrahydrofuran im Verhältnis 1:1.
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Zur Herstellung der erfindungsgemäßen wasserlöslichen, vernetzten
Kondensationsprodukte können die Verbindungen der Formel I auch mit Äthylenimin
zur Reaktion gebracht werden. Die Vernetzung der Chiorhydrinäther der Formel I mit
Äthylenimin kann in wäßriger Lösung, in alkoholischer Lösung, z.B. in einem C1 bis
Cg-Alkohol, in Emulsion oder auch nach dem Verfahren der umgekehrten Dispersion
durchgeführt werden. Bei der Kondensation in Emulsion und in umgekehrter Dispersion
erhält man die erfindunsgemäß zu verwendenden Produkte als Granulate, während sie
sonst als wäßrige oder alkoholische Lösung anfallen. Die Vernetzungsreaktion verläuft
am schnellsten in wäßriger Lösung, jedoch erhält man hierbei oft nur sehr verdünnte
Lösungen, da die vernetzten Kondensate die Viskosität sehr stark erhöhen. Die Isolierung
der vernetzten Produkte aus den Lösungen ist schwierig. Die Vernetzungsreaktion
kann in einem weiten Temperaturbereich durchgeführt werden, z.B.
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bei Temperaturen von 600 bis 1400cm vorzugsweise 800 bis JOOC.
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Die Verbindungen der Formel I können auch mit Gemischen aus Äthylenimin
und Aminen vernetzt werden, sofern die Mischung mindestens 50 Gew.% Äthylenimin
enthält. Geeignete Amine sind beispielsweise Alkylamine, wie Methylamin, Äthylamin,
Butylamin, Hydroxyalkylamine, wie ß-Hydroxyäthylenamin oder Polyalkylenpolyamine
der Formel
Produkte mit besonders hoher Viskosität können dadurch erhalten werden, daß man
die Umsetzungsprodukte aus den Verbindungen der Formel I und Äthylenimin zusätzlich
noch mit Chlorhydrinäthern eines Molekulargewichts von 400 bis 2900 bei Temperaturen
zwischen 60 und 900C vernetzt. Die Vernetzungsreaktion kann dabei in Lösung, Emulsion
oder umgekehrter Dispersion erfolgen. Die für die Nachvernetzung in Betracht kommenden
Chlorhydrinäther haben ein wesentlich geringeres Molekulargewicht als die Chlorhydrinäther
der Formel I. Die als Vernetzer wirkenden Chlornydrinäther eines Molekulargewichts
von 400 bis 2900 werden beispielsweise durch Umsetzung von Polyglykolen> wie
Polyäthylenglykol, Polypropylenglykol oder Blockmischpolymerisaten aus Äthylenoxid
und Propylenoxid mit Epichlorhydrin im Molverhältnis 1:1 bis 1:5 hergestellt.
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Eine charakteristische Eigenschaft dieser Verbindungen ist es, daß
sie wäßrige Systeme, z.B. Polymerlösungen und Polymerdispersionen sowie auch reinem
Wasser bereits in geringer leenge eine höhere Viskosität verleihen, wobei sich die
Viskosität der Lösung mit zunehmender Temperatur erhöht. Diese Verbindungen bewirken
daher schon in sehr verdünnter wäßriger Lösung eine außerordentliche Stabilisierung
des Leidenfrostschen Dampfpolsters, das beispielsweise beim Verformen von Faservliesen
aus thermoplastischen Kunststoffen in heißen Metallformen vorliegt.
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Dieses Dampfpolster verhindert, daß das Vlies an der heißen Formenwana
anklebt.
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Wie oben angegeben ist, werden die erfindungsgemäß zu verwendenden
Produkte in einem polaren Lösungsmittel hergestellt. Sie können direkt in dieser
Form als Trennmittel verwendet werden.
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Als Lösungsmittel kommt vorzugsweise Wasser in Betracht. Die Produkte
werden in Form von 0,01 bis 15 %-igen wäßrigen Lösungen, vorzugsweise als 0,1 bis
2 gew.%-ige wäßrige Lösung angewendet.
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Die oben beschriebenen Produkte werden gemäß Erfindung vorzugsweise
als Trennmittel beim heißen Formen und Verformen der verschiedensten Werkstoffe,
vor allem thermoplastischen Kunststoffen und Kautschuk verwendet. Die Anwendungsgebiete
betreffen dabei vor allem das Spritzgießen, Kalandrieren, Pressen, Prägen, Verformen
und das Mischen, z.B. Mastizieren. Auf Rollen gewickelte Folien aus thermoplastischen
Materialien, z.B. Folien zum Abdichten von Dächern, verkleben häufig beim Lagern,
so daß es schwierig oder oft gar unmöglich ist, sie wieder abzuwickeln. Es handelt
sich hierbei beispielsweise um Folien aus thermoplastischen Kunststoffen, z.B. Olefinpolymerisaten
oder Dachabdichtungsbahnen aus Mischungen aus Bitumen und Äthylencopolymerisaten.
Um ein Verkleben dieser Folien beim Lagern zu vermeiden, kann man die Folienoberfläche
mit einer Lösung der erfindungsgemäß zu verwendenden Produkte besprühen. Die erfindungsgemäß
zu verwendenden Produkte können auch mit Hilfe anderer Verfahrensweisen, wie Tauchen
oder mit Hilfe von Walzen appliziert werden. Sie sind sehr wirksame Trennmittel
und haben beispielsweise nicht die Nachteile, die Pulver mit sich bringen, wie Talkum,
und beeinträchtigen außerdem nicht die Verschwei»oarkeit unci fiiebeifars keit von
Folien.
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Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
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Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile, die Angaben
in Prozent beziehen sich auf das Gewicht.
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Beispiel 1 a) Herstellung einer erfindungsgemäß zu verwendenden Substanz
In einem Kolben werden 6 g Diäthylentriamin, 6 g konz. Salzsäure, 24 g Äthylenimin
und 150 g einer Verbindung der Formel
in der x = 113, y = 44, r. = 3,5 und das Verhältnis x : y = 2,56:1 beträgt, vorgelegt.
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Anschließend gibt man 800 ml Octan und 40 g Wasser zu. Die entstehende
grobe Dispersion wird 20 Stunden z einer Temperatur von 800C kräftig gerührt. Man
erhält ein stickstorfhaltiges, wasserlösliches Eondensationsproaukt, das sich beim
Abkühlen der Dispersion als grobes Granulat abscheidet. Das Kondensationsprodukt
kann leicht isoliert werden. Eine 10 %-ige wäßrige Lösung des Produkts besitzt bei
einer Temperatur von 200 C eine Viskosität von 500 und bei einer Temperatur von
500C eine Viskosität von mehr als 100000 mPas.
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b) Verwendung des Kondensationsprodukts gemä a) Eine Form aus Stahl
wird mit einer 0>1 %-igen wäßrigen Lösung des Kondensationsprodukts gemäß la)
besprüht. Dann wird in die Form ein Faservliesstoff (ca. 200 g/m2) eingelegt, der
mit Polyvinylchlorid verfestigt ist. Der verformbare Vliesstoff besteht aus einem
Vlies von 100 g/m2 aus einer Mischung aus Zellwoll- und Polyacrylnitril-Fasern im
Gewichtsverhältnis 1:1, jede ca.
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6 dtex/50 mm. Das Vlies wurde durch Besprühen mit einer 50 -igen wäßrigen
Dispersion eines Mischpolymerisates aus 70 Teilen Vinylchlorid und 30 Teilen Acrylsäuremethylester,
mit 20 % Äthylhexylphthalat
weichgemacht, und Trocknen bei 10000
verfestigt. Das Verhältnis Fasern/festes Bindemittel beträgt 1:1. Die Form wird
geschlossen und erhitzt. Das Vlies wird bei einer Temperatur von 20000 verformt.
Nach dem Verformen läßt es sich leicht aus der Form nehmen. Es kann bei einer nachfolgenden
Weiterverarbeitung auch gut verschweißt oder beschichtet werden.
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Beispiel 2 Ein Chlorhydrinäther der allgemeinen Formel I, in der x
= 75, y = 30r das Verhältnis x : y = 1:2,5 und n = 2 ist, wird hergestellt, indem
man zu 2500 g eines Polyätherdiols der Formel II
in der x = 75 und y = 30 beträgt, bei einer Temperatur von 7500 9 g Epichlorhydrin
und anschließend 5 g Bortrifluoridätherat hinzugibt. Nach etwa 15 Minuten fügt man
auf einmal 75 g Epichlorhydrin zu dem Ansatz. Nach einer Reaktionszeit von 4 Stunden
bei 7500 ist das gesamte Epoxid umgesetzt.
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600 g des entstandenen Chlorhydrinäthers werden dann in 600 g Wasser
gelöst. Die Lösung wird auf eine Temperatur in dem Bereich von 70 bis 9000 erwärmt
und innerhalb von 90 Minuten mit 360 g einer 50 -ien wäßrigen Äthylenimin-Lösung
versetzt. Das Reaktionsgemisch wird noch 4 Stunden bei einer Temperatur von 8000
gehalten und dann mit Wasser verdünnt, so daß man eine 10 %-ige wäßrige Lösung erhält.
Die Viskosität der wäßrigen Lösung beträgt bei einer Temperatur von 2000 130 mPas
und bei einer Temperatur von 5000 2400 mPas.
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600 g der 10 %-igen wäßrigen Lösung des vernetzten, stickstoffhaltigen
Kondensationsproduktes werden bei einer Temperatur von
700C mit
180 g einer 10 Z-igen wäßrigen Lösung eines Chlorhydrinäthers der allgemeinen Formel
in der x = 34 und n 1,6 umgesetzt. Die Reaktion dauert 5 Stunden. Während der Umsetzung
wird noch Wasser zugegeben, so daß man eine 4 %-ige wäßrige Lösung des Umsetzungsprodukts
erhält. Die 4 %-ige wäßrige Lösung hat bei einer Temperatur von 200C eine Viskosität
von 200 mPas.
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b) Anwendung Ein Vliesstoff aus Zellwolle/Wolle/Polyacrylnitril-Abfallfasern,
ca. 200 g/m2 der, wie in Beispiel 1 angegeben, mit einem Polymerisat des Vinylchlorids
gebunden ist, wird mit einer 1 %-igen wäßrigen Lösung des Kondensationsprodukts
gemäß 2a) oberflächlich besprüht und dann in einer 150 bis 200 0C heißen Metallform
verformt. Das verformte Vlies kann ohne Schwierigkeiten der Form entnommen werden
und mit einem Kunstleder aus Polyvinylchlorid in einem hochfrequenten Wechselfeld
verschweißt werden.
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Beispiel 3 a) Herstellung Zu 340 Teilen Diäthylentriamin werden unter
guter Durchmischung 438 Teile Adipinsäure bei einer Temperatur von 1200C zugegeben.
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Die Reaktionstemperatur wird dann auf 160 bis 180 0C gesteigert und
aus dem Reaktionsgemisch Wasser abdestilliert, bis die Säurezahl des Reaktionsprodukts
kleiner als 10 ist. Danach wird die Mischung abgekühlt und durch Zugabe von 676
Teilen Wasser auf einen Feststoffgehalt von 50 % verdünnt.
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60 Teile der 50 %-igen Lösung des Polyamidoamins werden bei Raumtemperatur
mit einer Lösung, die aus 626 Teilen, 4 Teilen konz.
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Natronlauge und 270 Teilen eines Dichlorhydrinäthers der Formel
(x : y = 2,56:1) besteht, versetzt. Nach einer Reaktionszeit von 4 Stunden bei einer
Temperatur von 60 bis 70°C) C verdünnt man durch Zugabe von 530 Teilen Wasser und
stellt das Reaktionsgemisch durch Zusatz von 10 Teilen Ameisensäure auf einen pH-Wert
von 5 ein. Eine 10 -ige wäßrige Lösung zeigt folgendes Viskositätsverhalten: 200
500 800 25 37000 75000 b) Anwendung Zum Herstellen eines Kautschuk Artikels (z.B.
einer Schuhsohle) besprüht man den Kautschuk-Rohling mit einer 1 #-igen wäßrigen
Lösung des Kondensationsprodukts gemäß 3a), dann legt man ihn in eine Stanlform
ein, presst und vulkanisiert. Das Formen und Vulkanisieren dauert etwa 10 Minuten,
die Temperatur der Stahlform beträgt 1700C. Der Kautschuk-Formkörper hat eine einwandfreie
Oberfläche. Das verwendete Formtrennmittel (Xondensat gemäß Beispiel 3a) stört nicht
bei einer späteren Verklebung des Formkörpers.
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Beispiel 4 212 Teile eines Polyäthylenimins mit einem mittleren Molekulargewicht
von 800 werden in einem mit Rührer versehenen Reaktionsgefäß als 50 %-ige wäßrige
Lösung vorgelegt. Bei 600C gibt man unter Kühlung portionsweise 145 Teile Natriumchloracetat
zu. Nach etwa vier Stunden ist die Reaktion beendet. Es liegt die dem Natriumchloracetat
entsprechende Menge an freien Chlorid-Ionen vor (2,2 mVal/g). Von dem mit Carboxymethylgruppen
substitulerten Polyäthylenimin werden 20,1 Teile als 50 «-ige wäßrige Lösung mit
495 Teilen einer 33 Z-igen wäßrigen Lösung des Dichlorhydrinäthers der Formel
(x : y = 2,56:1) versetzt. Zum Verdünnen auf 20 % werden während der Reaktion bei
800C 330 Teile Wasser zugefügt. Nach 4,5 Stunden kühlt man die Mischung ab und stellt
durch weitere Wasserzugabe eine 10 »-ige Lösung her. Sie hat eine Viskosität von
115 mPas bei 200C.
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b) Anwendung Eine auf eine Rolle gewickelte handelsübliche Dichtungsfolie,
die aus einer 1:1-Mischung (Gewichtsverhältnis) von Bitumen und einem Copolymerisat
aus Äthylen und einem Acrylester besteht, oder eine Dichtungsbahn, die aus Olerinpolymerisaten,
z.B. Äthylenpropylencopolymerisat besteht, neigt dazu, beim Lagern so zu verkleben,
daß sie nicht mehr ohne Beschädigung von der Rolle abgewickelt werden kann. Da diese
Folien später miteinander verklebt
oder verschweißt werden müssen,
kann man sie nicht mit pulverförmigen Trennmitteln, z.B. Talkum bestreuen. Um jedoch
das Verkleben dieser Folien wirksam zu verhindern, genügt es, wenn man die Folien
mit einer 0,5 %-igen wäßrigen Lösung des Kondensationsprodukts gemäß 4a) besprüht.
Auch nach einer Lagerzeit von 12 Monaten bei einer Temperatur bis 50 0C konnte die
Folie ohne Schwierigkeit von der Rolle abgewickelt und verwendet werden.
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Die weitere Verarbeitbarkeit der Folie, s.B. Verschweißen oder Verkleben,
wird durch die erfindungsgemäß erfolgende Behandlung nicht beeinträchtigt.