DE2806966C3 - Speicherwasserkraftanlage - Google Patents
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Description
65
Die Erfindung betrifft eine Speicherwasserkraftanlage mit vertikaler Welle und einer unter dem
elektrischen Teil der Anlage senkrecht angeordneter hydraulisch umkehrbarer Maschine, bestehend aus
Hauptmaschine und Zusatzpumpe, bei welcher die für den Piimpenbetrieb zusätzlich benötigte Zusatzpumpa
während des Turbinenbetriebs nydraulisch abschaltbar ist.
Bei einer aus der AT-PS 2 67 440 bekannten Anlage der vorgenannten Art ist der Läufer der Zusahpumpe
starr mit der Welle verbunden, auf welcher auch der Läufer der Hauptmaschine angeordnet ist Im Pumpenbetrieb
ist die Zusatzpumpe entwässert Um die Entwässerung vornehmer, zu können, muß Druckluft in
die Zusatzpumpe eingeblasen werden und ein luftdichtes Absperrventil muß in der Verbindungsleitung
zwischen der Zusatzpumpe und der Saugleitung der Hauptmaschine geschlossen werden. Neben dem
Nachteil der Notwendigkeit der Entwässerung der Zusatzpumpe ist nachieilig, daß im Turbinenbetrieb der
Läufer der Zusatzpumpe ständig mitläuft wodurch Verluste entstehen. Außerdem muß für die Dichtungen
im Bereich der Zusatzpumpe eine Kühlung vorgesehen werden.
Es besteht die Aufgabe, die Speicherwasserkraftanlage so zu verbessern, daß ein Entwässern der
Zusatzpumpe entfallen kann.
Gelöst wird diese Aufgabe mit dem Merkmal des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den
L'nteranspriichen entnehmbar.
Hierbei ist also der einzige Läufer der Zusatzpumpe mit der Welle der Hauptmaschine in der Drehrichtung
beim Pumpenbetrieb mittels einer selbsttätig einschaltbaren, mit Öl gefüllten Freilaufkupplung rotationsfest
verbunden, während der Läufer der Zusatzpumpe in der entgegengesetzten Drehrichtung beim Turbinenbetrieb
in dem mit Wasser gefüllten Spiralgehäuse der Zusatzpumpe schwebt. Das Saugrohr der Zusatzpumpe
ist mit der gemeinsamen Saugleitung der Anlage über eine Klappe, die mit Leitrippen und einem selbstblockierenden
Gelenkmechanismus versehen ist, verbunden, während die das Spiralgehäuse der Zusatzpumpe mit
der Ssugleitung der Hauptmaschine verbindende Leitung mit letzterer über eine jalousieartige Absperrvorrichtung
in Verbindung steht. Der Läufer der Hauptmaschine und der der Zusatzpumpe sind gegenseitig
entgegen gerichtet und in separaten, um etwa 180° versetzten Spiralgehäusen angeordnet, wobei die
Zusatzpumpe am Eingang in den Läufer wegen der entsprechenden Teilung der Druckverhältnisse mit
Drallreglern zur Erzielung einer Vorzirkulation des Wasserstroms versehen ist. Für die Lagerung der
gemeinsamen Welle ist an der Krümmung der Saugleitung der Hauptmaschine ein Halslager und ein
im unteren Abschlußdeckel dieser Maschine angeordnetes Führungslager vorgesehen.
In einer solchen Anlage sind gleichzeitig die Kavitationsverhältnisse bei einem verhältnismäßig
kleinen Untertauchen der Maschine verbessert und es ist die Möglichkeit gegeben, die Energieverhältnisse in
beiden Betriebsarten optimal zu gewährleisten, wobei weiterhin der Zeitaufwand zum Übergang von einer in
die andere Betriebsart und umgekehrt verhältnismäßig klein ist, da Teile der Anlage nicht entwässert werden
müssen. Die Anlage zeichnet sich des weiteren dadurch aus, daß die auf die rotierende Teile der Anlage in
Richtung zur Saugleitung der Hauptmaschine wirkenden Axialkräfte durch die eigene Masse der rotierenden
Teile erfolgreich ausgeglichen werden, daß mittels der durchlaufenden Welle in der Saugleitung der Hauptmaschine
gleichzeitig eine Stabilisierung des Wasserstro-
mes auch bei Teilbeanspruchungen des Turbinenbetriebs gewährleistet ist und daß die Montage und
Demontage sowie eventuelle Reparaturarbeiten bei den sich drehenden Teilen sehr einfach sind, was eine
einfache Instandhaltung und Überwachung ermöglicht.
Nähere Konstruktionsmerkmale der Speicherwasserkraftanlage gemäß der Erfindung sind aus einer
Zeichnung zu ersehen, die eine der möglichen Ausführungsvarianten der Anlage im senkrechten
Axialschnitt darstellt.
Der Läufer 1 der als Turbine oder als Pumpe arbeitenden Hauptmaschinen und der Läufer 2 der
Zusatzpumpe befinden sich auf einer gemeinsamen Welle 3, worauf der erste Läufer 1 durch Schrauben 4
fixiert ist. Der zvvrite Läufer 2 dagegen ist auf dieser Welle 3 mittels einer Freilaufkupplung 5 selbsttätig in
einer Drehrichtung abschaltbar befestigt. Die Hauptmaschine ist weiterhin mit einem Leitrad 6 versehen, das
innerhalb des Spiralgehäuses 9 angeordnet und mit einstellbaren Leitschaufeln 7 versehen ist, deren Achsen
über einen Regulierring 8 bzw. über separate, in der Zeichnung nicht gezeigte Servomotoren betätigt
werden. Die Zusatzpumpe ist am Eingang mit Drallreglern 10 zur Erzielung einer Vorzirkulation des
Wasserstroms sowie mit einem Spiralgehäuse 11 versehen, das mit Bezug auf das Spiralgehäuse 9 um
etwa 180° gedreht ist.
Von der gemeinsamen Saugleitung 12 der Anlage zweigt zur Zusatzpumpe das Saugrohr 13 ab, wobei die
Wasserströmung im Pumpenbetrieb durch die Klappe 14, die mit Leitrippen 15 versehen ist, zur Zusatzpurnpe
gerichtet und von der Saugleitung 21 zur Hauptmaschine getrennt ist. Die Leitrippen 15 sind dabei nur im
Pumpenbetrieb, d. h. in der mit ausgezogenen Linien dargestellten Lage wirksam. Die Klappe 14 mit den
Leitrippen 15 wird durch einen selbsttätig blockierenden Gelenkmechanismus 16 geschwenkt, der sich im
wesentlichen in einer neben dem Saugrohr 13 vorgesehenen Nische befindet und unter Wasser gesetzt
ist.
Die Saugleitung 21 zur Hauptmaschine und der hochdruckseitige Teil der Zusatzpumpe, d. h. ihr
Spiralgehäuse 11, sind durch die Verbindungsleitung 17 verbunden, wobei die Wasserströmung am Übergang
zwischen der Verbindungsleitung 17 und der Saugleitung 21 der Hauptmaschine im Pumpenbetrieb durch
eine jalousieartige geöffnete Absperrvorrichtung 18 umgelenkt wird. Im Turbinenbetrieb ist diese Absperrvorrichtung
18 geschlossen. Im letzteren Falle nimmt die Absperrvorrichtung 18 die gestrichelt gezeichnete
Lage ein. Die Betätigungshebel der Absperrvorrichtung 18 befinden sich in der Axialebene der Saugleitung 21
und sind gegen den direkten Andrang des Wasserstroms durch den Profilkasten 19 geschützt. Die Absperrvorrichtung
18 wird über einen Stellantrieb 20, der sich außerhalb des Strömungsfeldes befindet, geschwenkt.
Die Anlage arbeitet im Falle des Turbinenbetriebs wie eine herkömmliche Wasserturbine, deren Drehrichtung
anders beschaffen ist als beim Pumpenbetrieb, wobei die Wasserströmung in Richtung der gestrichelt
gezeichneten Pfeile verläuft. Der Anlauf der Anlage wickelt sich im Falle des Pumpenbetriebs folgender
Weise ab.
Bei der in der Zeichnung ausgezogen gezeichneten Lage der Klappe 14, ist die gemeinsame Saugleitung 12
der Anlage von der Saugleitung 21 der Hauptmaschine abgetrennt. Bei geschlossener Absperrvorrichtung 18,
bei geschlossenem Leitrad 6 sowie bei geschlossener hochdruckseitig angeordneter nicht dargestellter Absperrvorrichtung
wird der rotierende Teil von Zusatzpumpe und Hauptmaschine in bekannter Weise in
Drehung versetzt. Dabei wird vorausgesetzt, daß die Saugleitung 21 der Hauptmaschine entwässert wird.
Durch das Rotieren der Zusatzpumpe erhöht sich der Wasserdruck in der Verbindungsleitung 17. Bei bestimmter
Geschwindigkeit, die nahe dem Nennwert liegt, öffne; sich die Absperrvorrichtung 18, wodurch
allmählich die bisher leere Saugseite der Hauptmaschine mit Wasser aufgefüllt wird, wobei die Luft durch ein
Lüftungsventil am obersten Teil der Saugleitung 21, nach und nach abgelassen wird. In weiterer Abwicklung
des Anlaufs werden noch das Leitrad 6 und die druckseitige Absperrvorrichtung der Anlage, die in der
Zeichnung nicht dargestellt ist, geöffnet wird. Danach schließt die Klappe 14 das Saugrohr 13 ab.
Der Anlauf der Anlage im Falle des Turbinenbetriebs, d. h. in anderer Drehrichtung, ist in entsprechender
Weise durchführbar. Die nicht gezeichnete hochdruckseitige Absperrvorrichtung wird geöffnet und auch das
Leitrad 6 wird entsprechend kontrolliert geöffnet, wobei der Läufer 2 der Zusatzpumpe durch die
Freilaufkupplung 5 selbsttätig abgeschaltet wird. Die Saugleitungen 21 und 12 stehen untereinander in
Verbindung, indem sich die Klappe 14 und die Absperrvorrichtung 18 in den gestrichelt gezeichneten
Lagen befinden. Da der Läufer 2 der Zusatzpumpe praktisch stillsteht, treten keine Lüftungsverluste auf
und die Entwässerung bzw. die Kühlung der Dichtungslabyrinthe ist entbehrlich.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Speicherwasserkraftanlage mit vertikaler Welle und einer unter dem elektrischen Teil der Anlage
senkrecht angeordneter hydraulisch umkehrbarer Maschine, bestehend aus Hauptmaschine und
Zusatzpumpe, bei welcher die für den Pumpenbetrieb zusätzlich benötigte Zusatzpumpe während des
Turbinenbetriebs hydraulisch abschaltbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Welle
(3) ein einziger Läufer (1) der Hauptmaschine drehfest und der einzige Läufer (2) der einstufigen
Zusatzpumpe auf der Welle (3) über eine Freilaufkupplung (5) mechanisch selbsttätig abschaltbar
angeordnet ist
2. Speicherwasserkraftanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zum Läufer (2) der
Zusatzpumpe führende Saugrohr (13) von der gemeinsamen Saugleitung (12) an seiner Abzweigungsstelle
durch eine Klappe (14) abschließbar ist.
3. Speicherwasserkraftanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Zusatzpumpe
mit der Saugleitung (21) der Hauptmaschine verbindende Verbindungsleitung (17) an ihrer
Mündungsstelle mit einer jalousieartigen richtunggebenden bzw. drosselnden Absperrvorrichtung (18)
versehen ist.
4. Speicherwasserkraftanlage nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Klappe (14) mit Leitrippen (15) versehen ist, die die so Strömung in das Saugrohr (13) ablenken, wenn die
Klappe (14) die Saugleitung (21) der Pumpturbine abschließt.
5. Speicherwasserkraftanlage nach den Ansprüchen 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Klappe (14) durch einen selbstblockierenden Gelenkmechanismus (16) betätigbar ist.
6. Speicherwasserkraftanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Mechanismus
(16) im wesentlichen in einer neben dem Saugrohr (13) vorgesehenen Nische befindet und unter Wasser
gesetzt ist.
7. Speicherwasserkraftanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrvorrichtung
(18) als Drosselorgan zum Anwerfen in den Pumpenbetrieb der Anlage, im geöffneten Zustand
als Umlenkungsorgan und im geschlossenen Zustand als Absperrorgan einsetzbar ist.
8. Speicherwasserkraftanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufräder (1, 2) in
getrennten Spiralgehäusen (9, 11) die um etwa 180° zueinander versetzt sind, angebracht sind.
9. Speicherwasserkraftanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzpumpe ein
Drallregler (10) vorgeschaltet ist.
10. Speicherwasserkraftanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (3) oberseitig in einem Halslager (22) an der Krümmung der
Saugleitung (21) der Pumpturbine und unterseitig in einem Führungslager (23) am unteren Abschlußdekkel
der Pumpturbine gelagert ist.
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