DE2806670A1 - Elektrochrome anzeigezelle - Google Patents
Elektrochrome anzeigezelleInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine elektrooptisch^
Anzeigevorrichtung, die ein elektrochromes Material enthält,
das sich bei Anlegen einer geeignet gesteuerten Spannung bzw. bei Zuführen eines Stroms durch eine reversible
Änderung seiner Lichtabsorptionseigenschaften auszeichnet.
Eine Anzeigevorrichtung dieser Art wird nachfolgend als "elektrochrome Anzeige" oder "elektrochrome Anzeigezelle"
, kurz "ECD-Zelle" (ECD = Electrochromic Display) bezeichnet. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf
solche Arten von elektrochromen Anzeigezellen, die als elektrochromes Material einen dünnen Film aus amorphem
Wolframoxid (WO 3) und einen Elektrolyten als Ionenquelle
enthalten. Zur Definition der Gattung solcher Anzeigezellen, von denen die Erfindung ausgeht, wird auf den Oberbegriff
15 der Patentansprüche verwiesen.
Elektrochrome Materialien, deren Lichtabsorptionseigenschaften sich bei gesteuerter Zuführung elektrischer Energie
reversibel ändern lassen, sind bekannt; nur beispielshalber wird auf die US-PSen 2 319 765 und 3 521 941 hingewiesen.
Solche elektrochromen Materialien lassen sich zu bestimmten Mustern formen, um beispielsweise einzelne Zeichen-,
Symbole, Zahlen u.dgl. durch gesteuerte Zuführung eines elektrischen Stroms oder Anlegen einer elektrischen Spannung
reversibel sichtbar zu machen. Auch dafür gibt es bekannte Beispiele, wie beispielsweise die US-PS 1 068
und die bereits erwähnte US-PS 3 521 941 zeigen.
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Allgemein lassen sich ECD-Zellen in drei Gruppen
unterteilen:
Die erste Art, die sogenannten flüssigen Anzeige-Hellen,
enthalten einen flüssigen Elektrolyten, der mit Färbungsmaterialien bzw. Hintergrundmaterialien vermischt
ist (vgl. US-PS 3 283 656). Die zweite Art dieser Anzeigezellen enthält als Färbungsmaterial einen anorganischen,
unlöslichen Film (vgl. die bereits erwähnte US-PS 3 521 941) Die dritte Art schließlich enthält feste elektrolytische
Materialien (vgl. als Beispiel die US-PS 3 721 710).
Die Erfindung bezieht sich auf die erste Art solcher elektrochromer Anzeigezellen, die also einen flüssigen
Elektrolyten als Ionenquelle enthalten. 15
Für diese Art von elektrochromen Anzeigezellen mit flüssigem Elektrolyten gibt es eine Reihe von grundsätzlichen
konstruktiven Gestaltungen. Auch sind für solche Zellen geeignete elektrochrome Materialien in unterschiedlicher
Zusammensetzung bekannt, wie beispielsweise die bereits erwähnten US-PSen 2 319 765 und 3 521 941 ausweisen.
Bevorzugte Materialien sind amorphes Wolframoxid (WO,) in sehr dünner Schicht sowie Filme aus amorphem
Molybdänoxid (MoO3); vgl. hierzu insbesondere US-PS
3 708 220.
Anzeigeelektroden in Sieben-Segment-Anordnung zur Anzeige von numerischer Information sind u.a. in der
US-PS 3 827 780 beschrieben; die dort erläuterte Anzeigezelle enthält einen WO.,-Film auf einer Anzeigeelektrode,
die aus einem mit As„Oj- dotierten SnO3-FiIm besteht.
Zum Schutz der Kantenbereich£der die Anzeigeelektrode
überdeckenden elektrochromen Schicht wird außerdem in der
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US-PS 3 836 229 die Verwendung einer Isolationsschicht
vorgeschlagen. Weiterhin ist aus einem von J. Bruinink in Pro.Sym.Sept. 29-30, 1975, bei Brown Boveri Res. veröffentlichten
Aufsatz die Verwendung eines die Zuleitungselektrodenabschnitte überdeckenden schützenden Isolationsfilms bekannt.
Weiterhin ist es aus den üS-PSen 3 819 252 und 3 840 287 bekannt, eine in der Anzeigezelle vorgesehene
Gegenelektrode als Graphit» oder allgemein Kohlenstoffplatte
oder als dünne Platte aus nichtrostendem Stahl herzustellen und mit einem elektrochromen Material zu überziehen.
Ein Kontrasthintergrund für solche Arten von Anzeigezellen ergibt sich durch Zusatz eines Pigments zum flüssigen
Elektrolyten (vgl. die bereits erwähnte US-PS 3 819 252) oder durch Anordnung einer opagen Platte, die von Ionen durchsetzt
werden kann, hinter der Anzeigeelektrode (vgl. US-PS 3 892 472).
20
20
In der US-PS 3 704 057 sind u.a. die folgenden flüssigen Elektrolyten für den hier infrage kommenden Anwendungszweck beschrieben:
1. 0,1 bis 12,0-molare wässrige Schwefelsäurelösung;
2. Schwefelsäurelösungen mit Propylenkarbonat, Acetonnitril,
Dimethylformamid und anderen organischen Lösungemitteln;
3. starke organische Säuren wie 2-Toluol-Schwefelsäure
mit Propylenkarbonat und anderen organischen Lösungsmitteln
;
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4. Alkalimetalle, Erdalkalimetalle oder seltene Erdmetalle
wie Lithiumperchlorat, Lithiunnitrat,
Lithiurnchlorat und Lithiumsulfate in organischen
Lösungsmitteln wie Acetonnitril und Fropylenkarbonat.
5
Ein halbfester leitender Elektrolyt ist in der bereits
erwähnten US-PS 3 708 220 beschrieben. Dieser Elektrolyt
umfaSt Schwefelsäure mit gelierenden Zusätzen wie Polyvinylalkohol,
Polyacrylamid, Äthylenglycol, Natriurasilicat und
Carbo-Sil. Insbesondere die Kombination Polyvinylalkohol.
mit Schwefelsäure führt zu guten Ergebnissen- In der zuletzt genannten US-PS ist auch ausgeführt, daß die Viskosität
und der Dampfdruck des Gels sich gut durch Zusätze wie Dimethylformamid,
Acetonnitril, Propionnitril, Butyrolacton oder Glycerin einregulieren läßt.
Ein anderes Beispiel für einen halbfesten leitenden Elektrolyten ist in der US-Patentanmeldung Serial Nummer
41 153 (1970) beschrieben; dieser Elektrolyt umfaßt ein Gemisch aus fettigem Lithiumstearat, 2-Toluol-Schwefelsäure
und Propylenkarbonat.
Alle diese zuletzt beschriebenen Elektrolyten bringen einige Schwierigkeiten mit sich. Das größte Problem ist,
daß sich der W0-.-Film im Elektrolyten auflöst oder mindestens
soweit verschlechtert wird, daß die Lichtdurchlässigkeit stark abnimmt. Enthält der Elektrolyt beispielsweise
Schwefelsäure oder eine organische Säure, so löst sich der WO3-FiIm im Elektrolyten dann auf, wenn die Zelle für
etwa 72 Stunden auf einer Temperatur von 8O0C gehalten wird.
Außerdem liegt die Wasserstoffüberspannung des Protons in der wässrigen oder organischen Lösung bei etwa 1,5 V. Das
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._. . 10 I b—GER
System muß daher bei einer Spannung unterhalb von 1,5 V
betrieben werden. Für ein exakt steuerbares Betriebsverhalten elektrochromer Anzeigevorrichtungen eignet sich daher
die Verwendung von Säureelektrolyten bisher nicht. 5
Enthält der Elektrolyt Alkalimetalle, Erdalkalimetalle oder Metalle der seltenen Erden im organischen Lösungsmittel,
so treten die dargelegten Schwierigkeiten wesentlich weniger auf. Jedoch besteht immer noch die Möglichkeit der Auflösung
des WO3-FiImS.
In der bereits erwähnten US-PS 3 704 057 wird als Elektrolyt Lithiumperchlorat (LiClO4) in Acetonnitril vorgeschlagen.
Für den praktischen Einsatz ist dieser Elektrolyt jedoch nicht geeignet, da der Siedepunkt von Acetonnitril
bereits bei 7 9°C liegt. Ein Elektrolyt dagegen, der LiClO- in Propylenkarbonat enthält, zeichnet sich zwar durch
einen großen zulässigen Temperaturbereich, beispielsweise von -49,2°C bis 241,7°C aus, der Elektrolyt ist jedoch
gleichwohl bei höheren Temperaturn nicht stabil. Außerdem
tritt im Elektrolyten Pyrolyse auf, wenn die Zelle bei etwa 80 C gehalten wird und die Lösung verfärbt sich von farblos
auf gelb, und außerdem wird die Lichtdurchlässigkeit des vollkommen zerstört. Andere in der US-PS 3 704
beschriebene Elektrolyten, die Propylenkarbonat enthalten, sind leider nicht ausreichend leitfähig.
Wird dagegen ein mit PVA gelierter Elektrolyt verwendet, wie es die oben erwähnte US-PS 3 708 220 vorschlägt, so ist
die Anzeigezelle insbesondere im Dauerbetrieb bei höheren Temperaturen, beispielsweise bei 80 C unstabil. Das teilweise
Verfestigen des Elektrolyten trägt also auch nicht wesentlich dazu bei, die Auflösung des WO3-FiImS zu verhindern.
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Schließlich ist der fettige Stearate enthaltende Elektrolyt in keiner Weise hinreichend leitfähig, so daß auch
bei solchen Elektrolyten die Zuverlässigkeit des Systems unbefriedigend bleibt.
5
5
Eine Verbesserung des Problems der Auflösung des WO3-Films
wird in der ÜS-PS 3 819 252 vorgeschlagen, nämlich durch Sättigung des Elektrolyten mit WO3. Dieser Vorschlag
ist jedoch für die Praxis ungeeignet, da es bei schwanken-10 den Temperaturen nicht möglich ist, daß sich das im Elektrolyten
enthaltene WO, nur auf der Anzeigeelektrode niederschlägt,
jedoch im Elektrolyten vollkommen gelöst bleiben soll.
Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, elektrochrome
Anzeigezellen mit insbesondere flüssigem oder halbfestem Elektrolyten,für die vor allem die Verwendung
eines WO3-FiImS auf einer Anzeigeelektrode vorgesehen ist,
so zu verbessern, daß ein stabiler Betrieb über einen größeren Temperaturbereich auch bei langen Betriebsdauern
möglich ist.
Erfindungsgemäße Lösungen dieser Aufgabe sind in den
Patentansprüchen angegeben; vorteilhafte Weiterbildungen sind in Unteransprüchen gekennzeichnet.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
umfaßt der in einer elektrochromen Anzeigezelle enthaltene Elektrolyt f-Butyrolacton, das mit LiClO4, NaClO4 oder
LiBF4 gemischt ist.
Überraschend hat sich gezeigt, daß der auf der Anzeigeelektrode
aufgebrachte WO3-FiIm bei einem solchen
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Elektrolyten stabil bleibt, insbesondere dann, wenn der WO3-FiIm auf die Anzeigeelektrode bei auf 25O°C bis zu
400 C erwärmtem Substrat aufgebracht wurde.
Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten werden nachfolgend unter Bezug auf die Zeichnung in beispielsweiser
Ausführungsform näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die auseinandergezogene Perspektivdarstellung des grundsätzlichen Aufbaus einer elektrochro-
men Anzeigezelle;
Fig. 2 die Schnittdarstellung der elektrochromen Anzeigezelle nach Fig. 1, gesehen auf die
Schnittfläche II-II in Fig. 1 in Verbindung
mit einer symbolisch angedeuteten Ansteuer
schaltung und
Fig. 3 in graphischer Darstellung die Leitfähigkeit eines in der elektrochromen Zelle erfindungsgemäß
zu verwendenden Elektrolyten, aufgetragen über der Konzentration von LiClO4 in
β -Butyrolacton.
Die in den Fig. 1 und 2 veranschaulichte elektrochrome Anzeigezelle gehört zur oben erwähnten Art mit flüssigem
25 Elektrolyten:
Zwei Glassubstrate 1 und 2 begrenzen die äußeren Abmessungen der elektrochromen Anzeigezelle. Auf einem Front-Glassubstrat
1 ist eine elektrochrome Schicht 3, insbesondere ein WO3-FiIm aufgebracht, der eine transparente Anzeigeelektrode
4 überdeckt, deren überstehender Abschnitt als Zuleitungselektrode dient. Die Transparentelektrode
besteht aus mit SnO2 dotiertem In3O3; sie ist in einem
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Elektronenstrahl-Verdampfungsverfahren aufgebracht und
weist einen Widerstandswert von 20 Ohm/Flächeneinheit auf.
Ein flüssiger Elektrolyt 5 füllt den Innenraum der Zelle aus. Dieser Elektrolyt 5 ist mit einem Pigment vermischt,
um einen Anzeige- oder Kontrasthintergrund zu erhalten. Als geeignetes Pigment kommt beispielsweise ein bis zu
15 bis 20 Vol.-% zugesetztes Al-O-.-Pulver infrage, etwa
der durch die Firma Mellar Company Limited vertriebene Typ "CR-0,3 \im" ■
10
Auf ein rückseitiges Glassubstrat 2 ist eine Gegenelektrode 7 aufgebracht, die zum Teil durch eine elektrochrome
Schicht 6 überdeckt ist. Die Elektrode 7 besteht ebenfalls aus In2O, und ein überstehender Abschnitt dient
als Zuleitungselektrode. Die elektrochrome Schicht 6 besteht aus dem gleichen Material wie die elektrochrome
Schicht 3. Die Zelle ist mittels eines AbstandsStücks 8
versiegelt, beispielsweise mit einem Glasstab von 1 mm Stärke unter Verwendung von Epoxyharz, etwa des Typs
"R-24O1-HC-16O", vertrieben durch die Firma Somal Kogyo KK.
Als Schutz gegen den Elektrolyten 5 ist die Zuleitungselektrode durch einen isolierenden Film 9 überdeckt, der
aus einem mittels Vakuum-Verdampfungstechnik aufgebrachten
SiO^-Film besteht. Eine mit Bezugshinweis 10 gekennzeich-
25 nete Bezugseleketrode aus In^O-, befindet sich auf dem
rückseitigen Glassubstrat 2.
Die soweit beschriebene elektrochrome Anzeigezelle kann beispielsweise durch eine Ansteuerschaltung betrieben
werden, die eine Batterie 12, Schalter 13 und 14 sowie
einen Linearverstärker 11 mit hoher Eingangsimpedanz umfaßt. Eine zum Injizieren des Elektrolyten 5 dienende Öffnung
ist durch eine versiegelnde Glasmasse abgedichtet.
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Das Frontglassubstrat 1, die Elektrode 4, die elektrochrome Schicht 3 und die isolierende Schicht 9 sind
transparent, d.h.: der Beobachter stellt beim Betrachten den gleichförmig weißen Hintergrund der Anzeigezelle im AUS-Zustand
fest. Wird die elektrochrome Anzeigezelle durch Schließen des Schalters 14 und Umlegen des Wählschalters
13 zur Kontaktgabe mit dem positiven Pol durch ein elektrisches Feld beaufschlagt, so wechselt die Elektrode bzw. der
WOo-FiIm 3 vom farblosen zum gefärbten Zustand über und erscheint
in blau. Wird umgekehrt der Wählschalter 13 auf den negativen Pol umgelegt und der schalter 14 geschlossen,
so kehrt die Anzeigeelektrode wiederum in den farblosen oder gebleichten Zustand zurück.
Mit der in Fig. 2 angedeuteten Schaltung läßt sich die elektrochrome Anzeigezelle nach dem sogenannten
Konstant-Potentialverfahren ansteuern, das sich gut für
elektrochrome Anzeigezellen eignet, deren elektrochrome Schicht mit einem flüssigen Elektrolyten zusammenwirkt.
Um mit einer möglichst niedrigen Ansteuerspannung auszukommen, sollte der flüssige Elektrolyt eine hohe Leitfähigkeit
aufweisen. Versuche in den Laboren der Anmelderin haben ergeben, daß eine elektrische Ladungsdichte von
2
10 mC/cm benötigt wird, um in einer ECD-Zelle mit WO3-FiIm im Bereich der Wellenlänge von 590 nm ein Kontrastverhältnis von 10:1 zu erreichen. Ist das Anzeigesystem auf eine Ansprechzeit von 0,5 see ausgelegt, so fließt ein elektrischer
10 mC/cm benötigt wird, um in einer ECD-Zelle mit WO3-FiIm im Bereich der Wellenlänge von 590 nm ein Kontrastverhältnis von 10:1 zu erreichen. Ist das Anzeigesystem auf eine Ansprechzeit von 0,5 see ausgelegt, so fließt ein elektrischer
ο
Strom von 20 mA/cm durch die ECD-Zelle. Weist die ECD-Zelle eine Dicke von 1 mm auf, und liegt die Leitfähigkeit des Elektrolyten bei 10 /Acm/ , so läßt sich der Spannungsabfall aufgrund des Elektrolytwiderstands zur etwa 2 V berechnen. Dementsprechend muß der Elektrolyt eine
Strom von 20 mA/cm durch die ECD-Zelle. Weist die ECD-Zelle eine Dicke von 1 mm auf, und liegt die Leitfähigkeit des Elektrolyten bei 10 /Acm/ , so läßt sich der Spannungsabfall aufgrund des Elektrolytwiderstands zur etwa 2 V berechnen. Dementsprechend muß der Elektrolyt eine
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Leitfähigkeit von 10 bis 10 /A.cmr aufweisen.
Außerdem soll die ECD-Zelle in einem Temperaturbereich
von -30 C bis 80 C stabil betrieben werden können. Dies
5 bedeutet, daß der Elektrolyt bei niedrigen Temperaturen nicht gefrieren darf und andererseits muß verlangt werden,
daß sich der WO^-FiIm im oberen Temperaturbereich nicht
im Elektrolyten auflöst oder den Elektrolyten verschlechtert.
10 Wie bereits erwähnt, eignen sich starke Säuren nicht als
Elektrolyt. Sehr gute Ergebnisse erhält man dagegen mit
Perchlorat- oder Tetrafluorboratsalz des Natriums oder
Lithiums.
15 Die Fig. 3 veranschaulicht die Leitfähigkeit des
Elektrolyten, aufgetragen über der Lithiumperchlorat-Konzentration
in ^-Butyrolacton. Das Maximum der Leitfähigkeit
wird bei einer Konzentration von etwa 0,75 Mol/l erreicht und die Leitfähigkeit steigt auch bei einer Konzen-
trationserhöhung nicht weiter an. Die Leitfähigkeit mehrerer
zu bevorzugender Elektrolyten ist in der folgenden Tabelle I zusammengestellt:
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TABELLE I {flüssige Elektrolyten)
ELEKTROLYT TEMPERATUR LEITFÄHIG- LÖSLICHKEIT
1*
KEIT *2 FÜR WD- *3
PROPYLENKARBONAT
DIMETHYLFORMAMID
N-METHYLFORMMIID
ACETONNITRIL
^-BÖTYROLÄCTON
^-BUTYROIACTON
^BUTYROIACTON
DIMETHYLFORMAMID
N-METHYLFORMMIID
ACETONNITRIL
^-BÖTYROLÄCTON
^-BUTYROIACTON
^BUTYROIACTON
LiClO,
LiClO,
LiClO,
LiClO,
LiClO,
LiBF,
NaClO, - 49,2 bis
241,7 -61 bis
153 -3,8 bis
182,5 -45,7 bis
81,8 -43,5 bis
204 -43,5 bis
204 -43,5 bis 204
4,81x10 ~ 23,1x10~3
12,7χ1Ο~3
12,2x10
-3
9,88x10'
-3
8,32x10 9,35χ1θ'
-3
Δ
χ
Λ Δ
*1 : Konzentration 1,0 Mol/l
-o,
*2 : Temperatur 25 C
*3 : Der WCL-FiIm ist in üblicher Weise und Stärke aufgebracht.
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Acetonnitril eignet sich nicht zur Verwendung als flüssiger Elektrolyt, da der Siedepunkt bei 81,80C liegt.
Dimethylformamid und N:Methy!formamid eignen sich ebenfalls
nicht für den Elektrolyten, da sich der WO3-FiIm in diesen
beiden Flüssigkeiten leicht auflöst. Außerdem verschlechtert sich Propylenkarbonat ganz erheblich, wenn es einen Monat
lang beispielsweise bei 12O°C gehalten wird. Dagegen zeigt j^-Butyrolacton mit einem Zusatz von 0,7 Mol/l bis 1,0 Mol/l
von LiClO4, LiBF. oder NaClO. eine sehr gute Wärmebeständigkeit
und gute Leitfähigkeit. Es zeigt sich jedoch immer noch
eine gewisse, wenn auch verringerte Neigung zur Auflösung des WO3-FiIm in diesen drei flüssigen Elektrolyten.
Wird beispielsweise der WO3-FiIm in üblicher Weise,
also mittels Verdampfungstechnik aufgetragen, so löst er sich nach einiger Zeit im flüssigen Elektrolyten auf und/
oder die Transparenz des WO3-FiImS verschwindet. Ist insbesondere
das Elektrolytvolumen so gewählt, daß die Konzentration bei vollständiger Auflösung des WO3-FiImS
200 ppm erreicht, so liegt die Wolframkonzentration, gemessen mit einer Elementenanalyse.etwa der Analyse "AA78O",
hergestellt durch die Firma Jarrell Ash Company Limited, bei 100 ppm, wenn die Vorrichtung während 20 Tagen auf 80 C
gehalten worden ist.
Um die Nichtauflösung des WO3-FiImS erheblich zu
steigern, ist erfindungsgemäß folgende Verbesserung vorgesehen: Der WO3-FiIm wird erst auf das auf hohe Temperatur
gebrachte Glassubstrat aufgebracht. Die nachfolgende Tabelle II'zeigt die Löslichkeit des WO3-FiImS in verschiedenen
flüssigen Elektrolyten in Abhängigkeit von verschiedenen Temperaturwerten, auf die das Substrat vor
dem Auftragen des WO3-FiImS gebracht und während des Auf-
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tragens gehalten wurde. Die nachträgliche Prüfung des
Elektrolyten erfolgte in gleicher Weise wie oben erwähnt und während der Versuche wurden die verschiedenen Prüfmuster
auf 8O°C gehalten.
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Ott O (D Ο»
SUBSTRATTEMPERATUR
nicht erwärmt
100° C
200°C
300°C
40O0C
TABELLE II (chemische Widerstandsfähigkeit
des WO3-FiImS)
1,0 Mol/l LITHIUMPERCHLORAT
y-BUTYROLACTON
PROPYLEN-KARBONAT
N:METHYL-FORMAMID
1,0 Mol/l
SCHWEFELSÄURE
SCHWEFELSÄURE
GLYCERIN
100 ppm/20 Tage 73 ppm/20 Tage 175 ppm/3 Tage 200 ppm/8 Std,
105 ppm/30 Tage 75 ppm/30 Tage 110 ppm/3 Tage 200 ppm/8 Std,
25 ppm/90 Tage 10 ppm/90 Tage 35 ppm/3 Tage 150 ppm/8 Std,
keine Auflösung/ keine Auflösung/ 10 ppm/3 Tage 55 ppm/8 Std,
90 Tage* 90 Tage*
keine Auf lösung/ keine Auf lösung/keine Auf lösung/ 30 ppm/8 Std,
90 Tage* 90 Tage 3 Tage
* Zeitdauer, während der die Versuchsmuster auf 8O0C gehalten wurden.
NJ
OO
O
OO
O
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■ r
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Die Tabelle II zeigt sehr deutlich, daß die chemische
Beständigkeit des WO3-FiImS dann wesentlich besser ist,
wenn der Filmauftrag auf das auf eine relativ hohe Temperatur gebrachte Substrat erfolgt. Die Nichtauflösung des
WO3-FiImS ist dann gewährleistet, wenn der Elektrolyt /^
Butyrolacton oder Propylenkarbonat enthält.
Die wesentliche Verbesserung der chemischen Widerstandsfähigkeit des WO3-FiImS beruht in erster Linie auf einer verbesserten
Haftung der WO^-Moleküle am Substrat. Die Transparenz
des WO3-FiImS verschlechtert sich jedoch, wenn das
Substrat während dem Aufbringen des WO3-FiImS auf einer
Temperatur über 450 C gehalten wird. Dies beruht darauf, daß die optische Dichte eines WO3-FiImS ansteigt, wenn das Substrat
während der Erzeugung des WO3-FiImS auf einer zu hohen
Temperatur gehalten wird.
Die Anzeigeelektrode besteht aus einem mittels Maskenverdampfungsverfahren
in gewünschter Konfiguration auf eine 1 mm dicke Glasplatte aufgebrachten In^O3-FiIm. Diese Glasplatte
wurde auf 35O°C erwärmt, woraufhin in einem Wärmeverdampfungsverfahren
der WO3-FiIm über der Anzeigeelektrode in einer Schichtdicke von 0,5 μΐη aufgebracht wurde. Als
Materialquelle wurde Wolframtrioxidpulver, hergestellt durch die Firma Mitsuwa Chemical Company Limited verwendet. Die
so erzeugte Anzeigeelektrode wies in Luft eine Transparenz von 80 bis 85 % auf.
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Der flüssige Elektrolyt enthält GR:Lithiumperchlorat
und 1,O Mol/l E.P. ?■-Butyrolacton, beide hergestellt durch
die Firma Kishida Chemical Company Limited und zur Erzeugung
des weißen Hintergrunds mit einem Anteil von 20 Vol.-% ein Al20-.-Pulver, beispielsweise den Typ "CR-0,3 μ,ΐη", hergestellt
durch die Firma Mellar Co., Ltd. Die Leitfähigkeit liegt bei 7,8 χ 1O~3j/sipmJ ~1 bei 25°C. Das E.P. ^Butyrolacton
wurde durch doppelte Vakuumdestillation bei 12 mm Hg gewonnen
.
Der so hergestellte flüssige Elektrolyt wurde bei -2O°C unter einem Druck von 0,1 mmHg in die elektrochrome
Anzeigezelle eingefüllt. Anschließend wurde die Injektionsöffnung mit einer Glasplatte unter Verwendung von Epoxy-
harz, beispielsweise des Typs "CS-2340-5" der Firma Cemedin Company Limited verschlossen, um die thermische Ausdehnung
des flüssigen Elektrolyten zu ermöglichen, wurde in der Anzeigezelle ein Volumen von etwa 1O % des Elektro-Iytvolumens
freigelassen bzw. durch eine Luftblase aufge-
20 füllt.
Ein bei den Versuchen für die Bezugselektrode bevorzugtes Potential V lag bei 1,0 V, wobei sich ein Kontrastverhältnis
von 10:1 bei einer Wellenlänge von 590 nm innerhalb von 0,5 see einstellte. Das Löschen oder Bleichen
ließ sich innerhalb von 0,2 see erreichen, wenn das Bezugselektrodenpotential
V auf -1,5 V gehalten wurde. Um die Lebensdauer zu überprüfen, wurde ein Alterungstest mit
folgenden EIN-/AüS-Zyklen durchgeführt: Einschreiben bei
1,OV V„ in O,5 see, Speicherperiode 0,5 see, Bleichdauer
1 ,o see bei V = -1,5 V. Es ergaben sich folgende Versuchsergebnisse:
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TER MEER · MÜLLER - STEINMEISTER 1015-GER
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1. Nach zehn Tagen oder 400 000 Schaltzyklen bei 55°C lag das Kontrastverhältnis bei 17:1.
2. Nach 90 Tagen oder 3 800 0OO Schaltzyklen bei Raumtemperatur lag das Kontrastverhältnis bei 10:1.
Eine erfindungsgemäß aufgebaute ECD-Zelle wurde für
1000 Stunden auf 8O C gehalten, ohne daß sich eine Auflösung
des WO^-Films oder eine Verschlechterung des flüssigen Elektrolyten
zeigte.
10
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Der WO3-FiIm wurde auf das auf 4000C gebrachte Substrat
aufgetragen. Die übrigen Herstellungsstufen entsprachen jenen des Beispiels I. Die Transparenz der Anzeigeelektrode
betrug 78 bis 85 %. Der flüssige Elektrolyt bestand aus ^-Butyrolacton und 0,75 Mol/l Lithiumperchlorat. Der
Elektrolyt enthielt Al3O3 -Pulver in einem Anteilsverhältnis
von 20 Vol.-%. Die Leitfähigkeit des so hergestellten Elektrolyten
wurde mit 8,0 χ 1O~3/lLcm7~ ermittelt. Die elektrochrome
Anzeigezelle nach Beispiel II zeigte ähnliche Kennwerte wie eine nach Beispiel I hergestellte Anzeigezelle.
Der WO3-FiIm wurde auf das auf 25O°C erwärmte Substrat
aufgetragen. Die übrigen Herstellungsschritte entsprachen jenen der Beispiele I und II. Die Transparenz der Anzeigeelektrode
lag bei 82 bis 85 %. Als Elektrolyt wurde f-Butyrolacton
mit 1,0 Mol/l NaClO4 (hergestellt durch die
Firma Kishida Chemical Company Limited) verwendet. Al-O--Pulver
wurde mit 20 Vol.-% zugesetzt. Die Leitfähigkeit des so hergestellten flüssigen Elektrolyten wurde zu
809834/0706
Sharp K.K.
TER MEER -MÜLLER · STEINMEISTER 1015-GER
280667Q
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7,5 χ 10~ LSL cm/ ermittelt. Die gemäß Beispiel IIIhergestellte
Anzeigezolle zeigte ähnliche Eigenschaften wie die Zelle gemäß Beispiel I.
5 BEISPIEL IV:
Die Anzeigeelektrode wurde in gleicher Weise aufgebracht wie bei Beispiel III. Der flüssige Elektrolyt bestand
aus /^-Butyrolacton mit 0,8 Mol/l Lithiumtetraf luorat
(hergestellt durch die Firma Kishida Chemical Co. Ltd.).
Zur Erzielung eines weißen Hintergrunds wurde Al-O^-Pulver
zugesetzt. Die Leitfähigkeit des so hergestellten flüssigen Elektrolyten wurde zu 6,5 χ 10 [β~ cm/ ermittelt. Auch
diese so hergestellte elektrochrome Anzeigezelle zeigte
15 ähnliche Eigenschaften wie eine Zelle gemäß Beispiel I.
809834/0706
Claims (6)
1015-GER 16· Februar 1978
Mü/vL
Sharp Kabushiki Kaisha 22-22, Nagaike-cho, Abeno-ku,
Osaka, Japan
"Elektrochrome Anzeigezelle"
Priorität: 17. Februar 1977, Japan, Ser.Nr. 16933/1977
PATENTANSPRÜCHE
/ 1. / Elektrochrome Anzeigezelle mit zwei auf geringem Abstand
\^_jixmeinander gehaltenen Substraten, wenigstens einer auf einem
der Substrate aufgebrachten Anzeigeelektrode, einer auf der Anzeigeelektrode ausgebildeten elektrochromen Schicht und mit
einem zwischen die beiden Substrate eingebrachten flüssigen Elektrolyten, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektrolyt (5) ^-Butyrolacton und mindestens einen
Vertreter aus der Lithiumperchlorat, Natriumperchlorat und
Lithiumtetrafluorat umfassenden Gruppe enthält.
ORiGIMAL INSPECTED
34/070$ .
TER MEER - MÜLLER ■ STEINMEISTER
Sharp K.K. 101 5-GER
2. Anzeigezelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß die elektrochrome Schicht (3) einen im Elektrolyten unlöslichen Film aus Wolframtrioxid
(WO3) enthält.
3. Anzeigezelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet
, daß das Lithiumperchlorat dem /-Butyrolacton mit einem Anteil von 0,5 Mol/l bis 1,0 Mol/l
beigemischt ist.
4. Anzeigezelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Natriumperchlorat dem
^-Butyrolacton mit einem Anteil von etwa 1,0 Mol/l zugeraischt
ist.
5. Anzeigezelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet
, daß das Lithiumtetraf luorat dein i/H3utyrolacton in einem Anteil von etwa 0,8 Mol/l zugesetzt
ist.
6. Anzeigezelle nach Anspruch 2, dadurch
ge
kennzeichnet
daß der Wolframtrioxidfilm bei
einer Substrattemperatur von 250 C bis 400 C auf die Anzeigeelektrode
aufgebracht worden ist.
809834/07HS
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP52016933A JPS5814652B2 (ja) | 1977-02-17 | 1977-02-17 | エレクトロクロミツク表示装置 |
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DE2806670C2 DE2806670C2 (de) | 1982-03-04 |
Family
ID=11929914
Family Applications (1)
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DE2806670A Expired DE2806670C2 (de) | 1977-02-17 | 1978-02-16 | Elektrochrome Anzeigezelle |
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JP (1) | JPS5814652B2 (de) |
CH (1) | CH627014A5 (de) |
DE (1) | DE2806670C2 (de) |
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