DE2805958B2 - Düse zur adiabatischen Entspannung von Gasen - Google Patents
Düse zur adiabatischen Entspannung von GasenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betritt eine Düse zur
adiabatischen Entspannung von Gasen bzw. Gasgemischen mit Düsenspalten, die z. B. schlitzförmig wie in der
Uranisotopentrennung mit Hilfe der Lasertechnik ausgebildet sein können. Eine eingehende Beschreibung
dieser Technik befindet sich in der deutschen Offenlegungsschrift 24 47 762. Die Abtrennung der mit Hilfe
einer Laserstrahlung angeregten einen Isotopenverbindung — wie z. B. 235 UF6 — erfolgt dort mit Hilfe einer
chemischen Reaktion dieser isotopenverbindung mit einem gleichzeitig zugeführten Reaktionspartner. Neben
der chemischen Trennung von angeregten und nicht angeregten Isotopenverbindungen sind jedoch auch
physikalische Verfahren durchführbar, wie sie z. B. in der deutschen Offenlegungsschrift 23 11 584, beschrieben
sind. Die adiabatische Entspannung bewirkt eine Temperaturabsenkung des isotopenselektiv anzuregenden
Isotopengemisches, also z. B. der Verbindung UFe
— wodurch eine sehr starke Verschmälerung der Absorptionsbanden der Isotopenmischung erreicht
wird. Auf diese Weise ist erreichbar, daß sich die Q-Zweige der Absorptionsbanden der Isotopenverbin·
dung nicht mehr überlappen und somit nur die eine Isotopenverbindung mit Hilfe der Einstrahlung einer
ihrem Q-Zweig entsprechenden Frequenz einer Laserstrahlung selektiv angeregt wird. Mit Hilfe der
acliabatischen Entspannung ist somit eine wesentliche Erhöhung des Trenneffektes bei der laserinduzierten
Isotopentrennung möglich. Es ist dabei aber wichtig, daß diese Selektivität nicht durch Rtickwärmung des
Gasstromes während der Entspannung über die Düsenwand selbst verschlechtert wird. Diese Verschlechterung
wird verursacht durch die Reibungswärme in der Grenzschicht sowie durch die von der
Düsenwand dem Gasstrom zufließenden Wärme.
Es stellt sich daher dje Aufgabe, von vornherein nach
Maßnahmen zur Verhinderung einer solchen Rückwärmung
de« auf sehr tiefer Temperatur befindlichen
Gasstromes zu suchen,
Eine Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß die Düse zur adiabatischen Entspannung
mit Einrichtungen zur Verringerung bzw. Umkehrung des Wärmeüberganges ztim Gasstrom versehen Ist
Diese Einrichtungen können darin bestehen, daß die
Diese Einrichtungen können darin bestehen, daß die
ίο Düsenwandung aus einem Material schlechter Wärmeleitfähigkeit
besteht und/oder konstruktiv so gestaltet ist daß ihre Wärmeleitfähigkeit möglichst klein wird.
Weiterbildungen der Erfindung sind noch in den Unteransprüchen 3 bis 6 dargelegt
Anhand der F i g. 1 —8 wird die vorliegende Erfindung näher erläutert, wobei die Fig. 1 schematisch ein
mögliches Beispiel für die Anwendung einer Entspannungsdüse in einer Uranisotopentrennanlage darstellt
und die übrigen Figuren verschiedene Ausführungsformen dieser Düse zeigen.
Nach F i g. 1 ist in die Wandung eines Vakuumgefäßes
1 eine Düse 24 eingebaut die aus Verteilerräumen 22 und 32 mit einer Mischung aus UF6 Gas aus dem
Vorratsbehälter 2 und dem Reaktionspartner, z.B.
Wasserstoffbromid, aus dem Vorratsbehälter 3 gespeist wird. Ober die Ventil 31 und 21 wird das gewünschte
Mischungsverhältnis von UFe zu HBr von z. B. 1:10 eingestellt Durch die Temperaturregelung im Vorratsbehälter
2 wird dabei der Dampfdruck des UF6 auf etwa 300 Torr eingestellt
Das Gasgemisch gelangt aus dem Mischraum 23 in eine spaltförmige Austrittsdüse 24. Der aus dieser Düse
in die Vakuumkammer 1 austretende Dampfstrahl 8 ist bezüglich UF6 stark unterkühlt und wird dort von dem
Laserstrahl 4 durchsetzt der in einer nicht dargestellten Lasereinrichtung erzeugt wird.
Die Austrittsdüse 24 hat im Diisenhals 5 z. B. eine
Weite von einigen '/too mm und etwa 50 cm Breite.
Durch die selektive Anregung nur der einen Isotopenverbindung des UFe, also z. B. der Verbindung 235 UFe, reagiert nur diese mit dem zugeführten Reaktionspartner, so daß diese Verbindung in 235 UFs oder 235 UF« umgewandelt wird. Die nicht angeregten Teile des Gasstromes 8 werden durch die Wand 11 abgeschält und kondensieren an den Kühlwänden 14. Die Reaktionsprodukte 17 schlagen sich auf der Auffangplatte 16 nieder. An den KUhlwänden 15 dagegen kondensieren hauptsächlich die nicht an der Reaktion beteiligten Anteile 238 UF6, Die flüchtigen Produkte, wie z. B. HF und HBr, werden über Pumpen abgesaugt
Durch die selektive Anregung nur der einen Isotopenverbindung des UFe, also z. B. der Verbindung 235 UFe, reagiert nur diese mit dem zugeführten Reaktionspartner, so daß diese Verbindung in 235 UFs oder 235 UF« umgewandelt wird. Die nicht angeregten Teile des Gasstromes 8 werden durch die Wand 11 abgeschält und kondensieren an den Kühlwänden 14. Die Reaktionsprodukte 17 schlagen sich auf der Auffangplatte 16 nieder. An den KUhlwänden 15 dagegen kondensieren hauptsächlich die nicht an der Reaktion beteiligten Anteile 238 UF6, Die flüchtigen Produkte, wie z. B. HF und HBr, werden über Pumpen abgesaugt
Beispiele für die konstruktive Ausführung der Düse 24 sind in den F i g. 2—8 veranschaulicht. Aus ihnen geht
hervor, daß es viele Möglichkeiten gibt, die Rückwärts mung des Gasstromes innerhalb der Düse möglichst zu
verhindern. Diese Beispiele stellen daher auch keine vollständige Aufzählung der Möglichkeiten dar. Einander
entsprechende Bauteile sind in sämtlichen Beispielen mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Die einfachste Form einer solchen Düse ist in F i g. 2
dargestellt. Die engste Stelle des Düsenspaltes ist mit 5 bezeichnet, die Wandung des Düsenauslasses mit 6. Die
Richtung der durch die Düse strömenden Gasmischung ist durch einen Pfeil sowie das Bezugszeichen 8
*·'■ dargestellt. Der Düsenkörper 24 ist hier mit einem tiefen
Einschnitt 61 versehen, so daß die Düsenwand 6 an der Austrittsseite eine geringere Wandstärke aufweist, als in
der Nähe des Düsenhalses 5. Durch diese Formeebune
wird erreicht, daß die Wärmezufuhr nur vom Dflsenhals
5 her möglich ist, wobei außerdem der Wärmeleitung«»
widerstand einstellbar ist Der Wärmeübergang durch den Einschnitt 61 kann durch Einfügung eines
Wärmeschutzschildes 64 praktisch unterbunden werden. Es sei aber darauf hingewiesen, daß die Düse 24 für
Zwecke der Isotopentrennung im allgemeinen eine schlitzförmige G^talt aufweist Selbstverständlich gelten
die erwähnten Prinzipien aber auch für rotationssymmetrisch
aufgebaute Düsen. Durch diesen Temperaturverlauf in der Düsenwandung, diese wird zum
Austritt zu immer kälter, ist sichergestellt daß der Wärmefluß von der Düsenwand durch die Grenzschicht
der Strömung zum Hauptgasstrom wesentlich verringert wird. Dieser Wärmefluß kann außerdem durch das
Düsenmaterial beeinflußt werden, das eine möglichst geringe Wärmeleitfähigkeit haben sollte.
Eine andere Möglichkeit zur Einstellung des Verlaufes des Temperatuirgradienten entlang der Düsenwandung
6 ist in der Fig.3 dargestellt Hier ist der
Düsenkörper mit Hohlräumen 62 versehen, de untereinander
und mit dem Düsenaußenraum verbunden sein können. Diese Konstruktion hat gegenüber jener in
F i g. 2 eine erheblich verbesserte mechanische Stabilität Über die durch die Hohlräume 62 gebildeten
Materialstege ist nur ein beschränkter Wärmefluß vom
Düsenkörper 24 her möglich, so daß in Verbindung mit der Kühlung durch den Hauptgasstrom 8 die Temperatur
der Düsenwandung 6 bis zu ihrem Austrittsrand immer geringer wird
Die Fig.4 zeigt einen Ausschnitt dieser Düse
entsprechend F i g. 3 aus der Sicht von vorne, also gegen den Gasstrahl. Hieraus ist zu ersehen, daß die Kammern
62 in der gesamten Düsenwandung 6 verteilt sind.
Diese Konstruktion mit den Hohlräumen 62 kann
Diese Konstruktion mit den Hohlräumen 62 kann
noch dadurch verbessert werden, daß entsprechend Fig.5 das Ende der Düsenwandung 6 mit einem
Kühlkörper 63 wärmeleitend verbunden ist, der z. B. von einem entsprechenden Kältemittel ständig durchströmt
wird. Dadurch kann erreicht werden, daß die in der Grenzschicht entstehende Reibungswärme und evtl.
sogar ein Teil der Restwärme des Hauptgasstromes 8 abgeführt werden. Die Grenze der zulässigen Wandabkühlung
ist dabei in diesen Beispielen durch die Kondensationstemperatur des Grenzschichtgases gegeben,
die sich entlang der Düsenwand 6 infolge des abnehmenden Druckes bei der Entspannung Mark
ändert Die Anpassung des Temperaturverlaufes an die örtliche Kondensationsteiijperatur wird durch entsprechende
Anordnung und Dimensionierung der Hohlräume 62 sowie der Kühleinrichtung 63 erzielt. Durch eine
zusätzliche Wärmeisolationsschicht 66 am Kühlkörper
63 kann eine dort mögliche Kondensation vermieden
und der Wärmeübergang zwischen Umgebungsgas und Kühlkörper 63 reduziert werden.
Im Beispiel nach Fig.6 ist eine Mehrfachdüse nach
diesem Prinzip dargestellt bei der eine Vielzahl von Düsenspalten 5 parallel zueinander angeordnet sind.
Die benachbarten Düsen zugeordneten gemeinsamen Wände 65 sind ebenfalls mit Hohlräumen 62 versehen,
von denen jeweils nur einer eingezeichnet ist Selbstverständlich könnten auch, wie in den anderen
ίο Figuren, wabenförmige Hohlräume 62, vorgesehen sein,
von denen die der Düsenaustrittsseite am nächsten liegenden zusätzlich mit HiVe eines Kühlmittels auf die
erforderliche niedrige Temperatur gehalten werden können.
Zusätzlich zu den bisher beschriebenen konstruktiven Maßnahmen, aber auch für sich allein können
entsprechend F i g. 7 auf der Düseneintrittsseite Zuführungseinrichtungen
7 für ein Zusatzgas vorgesehen werden, das, wie dargestellt sozusagen ils Grenzschicht
die Düsenwandung bedeckt Dieses Zusatzgas soll möglichst geringe Wärmeleitung haben, also z. B. aus
Argon oder Xenon, bestehen, wenn eine Fremdkühlung des Hauptgasstromes nicht vorgesehen ist
zur Temperaturbeeinflussung der Düsenwände 6 auf ein
durch die Wandkonzentration der durchtretenden Gasmischung begrenztes Maß, führt, infolge der
dadurch bedingten Zähigkeitsverminderung in der Grenzschicht zu einer erheblichen Minderung der
Grenzschichtdicke. Dies wirkt sich wiederum auf die mittlere Gastemperatur und außerdem auf die evtl.
angewandte, an sich bekannte Druckrückgewinnung günstig aus.
mit sozusagen aufgeklappten Wänden 6, die wieder mit Hohlräumen 62 versehen sind. Der die Düse verlassende
Gasstrom 8 weitet sich in der dargestellten Form auf und durchsetzt die hier im Querschnitt halbringartig
gestaltete Bestrahlungszone. Anschließend tritt er in eine Anzahl kreisförmig um den Düsenaustritt angeordnete
Diffusoren 9 ein, in denen die Strömung in den Unterschallbereich überführt und damit in bekannter
Weise eine sogenannte Druckrückgewinnung erzielt wird. Die eigentliche Abscheideeinrichtung für die
Reaktionsprodukte ist nicht dargestellt da diese mit der Düse selbst nichts zu tun hat
Die Anwendung der beschriebenen Maßnahmen zur besseren Abkühlung eines Gases durch Entspannung in
einer Düse ist natürlich nicht auf die Urananreicherung beschränkt Sie können z. B. auch bei Düsen gasdynamischer
Laser angewendet werden zur Vermeidung einer stärkeren Besetzung der unteren Energieniveaus.
Claims (6)
1. Oase zur adiabatischen Entspannung von Gasen
bzw. Gasgemischen mit Düsenspalten, die z.B. schlitzförmig wie in der Uranisotopentrennung mit
Hilfe der Lasertechnik ausgebildet sein können, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit
Einrichtungen (6, 61, 62, 7) zur Verringerung bzw. Umkehrung des Wärmeüberganges zum Gasstrom
(8) versehen ist
2. Düse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenwandung (6) aus einem Material
schlechter Wärmeleitfähigkeit besteht und/oder konstruktiv so gestaltet ist, daß die Wärmeleitfähigkeit
möglichst klein wird.
3. Düse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Dicke der Düsenwand (6) zum
Düsenausgang zu verjüngt.
4. Düse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenwand (6) mit Hohlräumen (62)
versehen ist
5. Düse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet daß die Hohlräume (62) von einem Kühlmittel
durchströmt sind.
6. Düse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß sie vor ihrer engste» Stelle (5) auf der
Gaseintrittsseite mit Zuführungsöffnungen (7) für ein eine Grenzschicht (71) an der Düsenwandung (6)
bildendes Zusatzgas versehen ist
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