DE2804057C2 - Verfahren zur Beseitigung von beim Einschmelzen verschmutzten Leichtmetallschrotts freigesetzten Verunreinigungen - Google Patents
Verfahren zur Beseitigung von beim Einschmelzen verschmutzten Leichtmetallschrotts freigesetzten VerunreinigungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beseitigung von beim Einschmelzen verschmutzten Leichtmetallschrotts
freigesetzten Verunreinigungen, insbesondere von Kohlenwasserstoffdämpfen, wobei der Schrott in
eine Beschickungskammer eines Doppelkammerofens eingesetzt und durch zwischen der Beschickungskammer
und einer von ihr durch eine Wand mit wenigstens einer Durchtrittsöffnung getrennten Heizkammer zirkulierender
Schmelze niedergeschmolzen wird, wobei die dabei freigesetzten gasförmigen Verunreinigungen aus
der Beschickungskammer in die Heizkammer überführt und darin verbrannt werden.
Eine Aluminiumquelle für das Wiedereinschmelzen ist Leichtmetallschrott d. h. Bohr- und Drehspäne aus
Werkstätten, Aluminiumdosen, ölige Aluminiumbriketts sowie nach dem Stanzen von Aluminiumblechen
verbleibende Rückstände. Dieser Schrott wird in der Regel zu Aluminiumbriketts gepreßt und ist mit öl. Fett
und anderen Schmiermitteln, Lacken, Farben und anderen Metallbeschichtungen verschmutzt die sich bei
den Schmelztemperaturen zersetzen oder verdampfen, ίο Ein wesentliches Problem beim Einschmelzen derartigen
Schrotts ist die wirkungsvolle Beseitigung der Kohlenwasserstoffdämpfe, die der Schrott im Schmelzofen
abgibt Es ist dabei üblich, diesen Schrott durch Einspeisen in eine Aluminiumschmelze zu schmelzen.
Leichtmetallschrottbriketts sind weniger dicht als die Aluminiumschmelze, so daß die Briketts auf der
Oberfläche der Schmelze schwimmen. Ist die Ofentemperatur zu hoch, oxidiert das der Wärme und der Luft
ausgesetzte Aluminium mit erhöhter Geschwindigkeit, so daß sehr hohe Schmelzverluste auftreten, wie sich
dies beispielsweise aus der US-PS 37 70 420 ergibt.
Es ist aus der US-PS 22 64 740, der US-PS 38 69 112
bzw. der DE-OS 24 58 395 bekannt, einen Schmelzofen mit zwei Kammern, nämlich einer Beschickungskammer
und einer Schmelzkammer so zu konstruieren, daß die Schmelze am Ofenboden umlaufen kann. Die Beschikkungskammer
ist dabei von den Brennern isoliert, die der Schmelzkammer Heißwind zuführen, so daß die
Oxidation und die resultierenden Schmelzverluste herabgesetzt werden. Die Temperatur in der Beschikkungskammer
ist jedoch nicht hoch genug, um die vom Schrott in der Beschickungskammer emittierten Kohlenwasserstoffdämpfe
zu verbrennen. Aus diesem Grund ist eine Vorrichtung mit einer Sammelhaube, einem Leitungskanal und einem Gebläse vorgesehen,
um die emittierten Dämpfe aus dem Beschickungsschacht zu den Brennern in der Schmelzkammer zu
führen, wo sie verbrannt werden.
Bisher wurden derartige Schmelzöfen mit Überdruck
4ö betrieben, damit keine Luft in den Ofen eindringen kann,
im Ofen kühlend wirkt und eine übermäßige Oxidation des Schrotts und dadurch auch Schmelzverluste
verursacht. Dieser Überdruck erfordert zusätzliche Hilfsanlagen, um die Kohlenwasserstoffdämpfe aus der
t5 Beschickungskammer in eine Wärmekammer zu führen,
wie dies beispielsweise in der DE-OS 24 58 395 erwähnt ist. Die dort vorgesehenen komplizierten Anlagen mit
Gebläsen, Leitungen und den zugehörigen Instrumenten und Reglern erfordern nicht nur erhebliche Anfangsinvestitionen,
sondern auch einen erheblichen Aufwand für die Wartung und die Betriebskosten.
Es besteht also Bedarf an einem wirtschaftlichen Verfahren und einer dafür geeigneten Vorrichtung, um
die Kohlenwasserstoffdämpfe, die der verschmutzte Schrott in einem Schmelzofen emittiert, zu beseitigen,
und die in diesen enthaltenen Brennstoffwerte zu nutzen, während die bestehenden oben aufgezeigten
Nachteile vermieden werden sollen.
Mit der Erfindung wird demzufolge ein Verfahren der eingangs umrissenen Art vorgeschlagen, das sich
dadurch auszeichnet daß in der Heizkammer in bezug auf die Beschickungskammer ein Unterdruck erzeugt
und aufrechterhalten wird und damit die gasförmigen Verunreinigungen durch wenigstens eine an der
Ofendecke in der Zwischenwand angeordnete Durchtrittsöffnung in die Heizkammer gezogen werden.
Zweckmäßig wird in der Heizkammer ein Unterdruck von 0,025 bis 0,125 mbar erzeugt und aufrechterhalten.
Die Kohlenwasserstoffdämpfe werden vorteilhaft mit einem Unterdruck von 0,025 bis 0,05 mbar in die
Heizkammer gezogen und darin bei einer Temperatur von 820 bis 1370° C verbrannt
Dabei kann auch vorteilhaft der Unterdruck durch natürlichen Zug eines an die Heizkammer angeschlossenen
Schornsteins oder mit HiIL eines Sauggebläses erzeugt werden.
Zur Durchführung dieses Verfahrens wird erfindungsgemäß ein Schmelzofen mit einer Heizkamnier und
einer von dieser durch eine Trennwand abgeteilten Beschickungskammer vorgeschlagen, bei welchem die
Trennwand wenigstens eine zwischen dem Badspiegel und dem Ofenboden liegende untere Öffnung und im
unmittelbaren Bereich an der Ofendecke wenigstens eine obere Öffnung aufweist, wobei an die der
Trennwand gegenüberliegenden Seite der Heizkammer ein Saugzug angeschlossen ist.
Vorteilhaft sind die Heizkammer und die Schmelzkammer unterhalb des Badspiegels mit einer Umlaufleitung
verbunden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Schrott in die Schmelze gegeben, die durch die
Beschickungskammer strömt, wobei in der Heizkammer gegenüber der Beschickungskammer ein Unierdruck
aufrechterhalten wird, so daß die Dämpfe aus dem Öl und anderen Oberflächenverunreinigungen, die sich aus
dem zugegebenen Schrott entwickeln, durch die obere öffnung in der Trennwand in die Heizkammer gezogen
werden. Die Verbrennung der Kohlenwasserstoffdämpfe erfolgt in der Heizkammer, so daß dort Wärme frei
und an die sich bewegende Schmelze abgegeben wird.
Zu den Vorteilen der Erfindung gehört es. daß ein Verfahren zur Übertragung der von verschmutztem
Metallschrott abgegebenen Dämpfe aus einer Beschikkungs- in eine Heizkammer aufgezeigt wird, in dem
keine zusätzlichen Anlagenteile zur Gasübertragung oder Kontrolle der Luftverschmutzung erforderlich
sind.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist es, daß der Unterdruck in der Heizkammer bezüglich
der benachbarten Beschickungskammer ausreichend hoch ist, um die abgegebenen Kohlenwasserstoffdämpfe
aus der Beschickungs- in die Heizkammer zu ziehen, wo sie als zusätzliche Wärmequelle verwendet werden.
Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher erläutert. In der
Zeichnung zfligt
F i g. I einen Vertikalschnitt durch einen Doppelkammer-Schmelzofen,
F i g. 2 einen Horizontalschnitt des Ofens nach Fig. 1.
In F i g. 1 und 2 ist ein Doppelkammer-Schmelzofen in Form eines Umlaufsystems gezeigt. Es sind eine
Schmelz- bzw. Beschickungskammer 2 und eine Heizkammer 4 vorgesehen, die von einer Trennwand 6
voneinander getrennt sind.
Die Trennwand 6 ist mit mindestens einer unteren Öffnung 8 versehen, über welche die Kammern 2 und 4
im Unterteil des Ofens unter deru Badspiegel 9 miteinander in Verbindung stehen. Die Trennwand 6 ist
weiterhin mit mindestens einer oberen Öffnung 12 versehen, über welche die Kammern 2, 4 über dem
Badspiegel 9 miteinander in Verbindung stehen. Ein Abluftschacht 14 verläuft von der Stirnwand 16 der
Heizkammer 4 ab. Wie in Fig. 2 gezeigt ist, ist eine t Umlaufleitung 18 vorgesehen, in der sich eine Pumpe 20
befindet, so daß die Schmelze 10 aus der Heizkammer 4 in die Beschickungskammer 2 und von dort wieder in die
Heizkammer 4 strömen kann. Die Pumpe 20 befindet sich nahe dem Auslaßende der Umlaufleitung 18, so daß
gewährleistet ist, daß die die Umldufleitung verlassende
Schmelze ausreichend kräftig und schnell strömt, daß sie im wesentlichen die gesamte Breite der Beschickungskammer
2 überstreicht. Die bevorzugte Richtung der Schmelzentströmung ist in F i g. 2 mit Pfeilen angedeutet.
Die Beschickungskammer 2 ist mit einer Beschikkungsöffnung 22 versehen, durch die verschmutzter
Schrott in die Schmelze im Ofen eingespeist wird. Eine Tür 25 ist nahe der Beschickungsöffnung 22 vorgesehen;
dabei kann ein Maschendrahtschirm 24 allein oder zusammen mit der Tür 25 verwendet werden. Einen
ig solchen Schirm kann man zum Beschicken leichter
abheben als die Tür 25. Es hat sich herausgestellt, daß ein 6,4 mm dicker Schirm aus Draht von 1,6 mm und mit
einem Flächengewicht von 17—22 kg/m2 für diese Anwendung ausreicht. Durch Aufsetzen der Tür 25 auf
j» die Beschickungsöffnung 22 läßt sich ein dichter
Luftabschluß zwischen der Beschickungskammer 2 und der Umluft außerhalb der Beschickungsöffnung 22
erreichen.
Der Ofenboden 26 der Beschickungskammer 2 fällt
;-, zur Trennwand 6 hin ab. um eine Oüerfläche oberhalb
des Badspiegels zu schaffen, auf welcher der an der Oberflfche schwimmende Schaum bzw. die Schlacke
abgelagert werden kann. Wenn der Schaum bzw. die Schlacke auf der geneigten Fläche 26 über dem
jo Badspiegel abgelagert wird, sinken etwaige Metalleinschlüsse
nach unten und werden von der Schmelze aufgefangen. Diese abgelagerte Schlacke wird dann aus
der Beschickungskammer 2 abgezogen. Wegen der geneigten Fläche 26 am Boden der Beschickungskam-
S) mer 2 können sich auch keine großen Schrottmengen
nahe der öffnung 22 ansammeln.
In die Kammermitte gerichtete Brenneröffnungen 28
sind im oberen Teil der Beschickungskammer 2 vorgesehen. Diese Brenneröffnungen 28 lassen sich mit
Schmetterlingsventilen einstellen, um die Verbrennungsluftmenge. die in die Beschickungskammer 2
eintritt, nach Wahl einstellen zu können. Im Abluftschacht 14 sind Sauerstoffinstrumente angeordnet, um
im Sinne einer geschlossenen Schleife die Menge der Verbrennungsluft zu regeln, die erforderlich ist, um die
Kohlenwasserstoffdämpfe unter unterschiedlichen Betriebsbedingungen
zu verbrennen. Verbrennungsluft, die in die Beschickungskammer 2 durch die Öffnungen
28 eintritt, kann dabei den Übergang der Kohlenwasserstoffdämpfe in die Heizkammer 4 unterstützen; hierfür
ist jedoch das Druckgefälle als wesentlicher Faktor bei dem Übergang der Dämpfe in die Heizkammer 4
anzusehen.
Die die Heizkammer 4 von der Beschickungskammer
>■> 2 trennende Wand 6 besteht aus feuerfestem Werkstoff
und hält Verbrennungstemperaturen sowie den Temperaturen der umlaufenden Schmelze von etwa
730—8500C stand. Die Kammern 2 und 4 stehen unter
und über dem Badspiegel 9 miteinander in Verbindung.
ο Dabei befindet sich die obere Öffnung 12 so nahe wie möglich an der Ofendecke 32, während die untere
öffnung 8 so nahe wie möglich am Ofenboden 26 liegt. Die öffnungen 8, 12 können einteilige Durchlässe sein
'ind über die gesamte Breite des Ofens verlaufen oder
•h eine Vielzahl von Durchlässen umfassen. Die Öffnungen
und 12 sind so groß, daß die Metallunterströmung und die Gasüberströmung aus der Beschickungskammer 2 in
die Heizkammer 4 unbehindert ist, während sie so klein
sind, daß der Druckunterschied zwischen den beiden Kammern 2, 4 aufrechterhalten bleibt. Dabei ist die
untere öffnung 8 so bemessen, daß sich eine Unterströmungsgeschwindigkeit von etwa 3 bis etwa
6 m/min durch die untere öffnung ergibt. Die obere öffnung 12 weist eine Durchlaßfläche auf, die größer als
der kleinste Querschnitt des Abgasschachts 14 ist. Die Trennwand 6 muß den Badspiegel 9 der Schmelze 10
durchstoßen, damit ungeschmolzener schwimmender Schrott nicht in die Heizkammer 4 treiben kann, wo er
zu stark oxidieren würde, und damit gewährleistet ist, daß die heißen Verbrennungsprodukte in der Heizkammer
4 nicht unter der Trennwand 6 hindurch in die Beschickungskammer 2 gelangen können.
Vorzugsweise ist die Fläche der Heizkammer 4 etwa doppelt so groß wie die der Beschickungskammer. In die
Kammermitte gerichiete Brenner 30 sind in der Heizkammer 4 vorgesehen und verlaufen durch den
oberen Kammerteil. Weiterhin können Dachbrenner oder dergleichen eingesetzt werden, um die erforderliche
Wärme der Heizkammer 4 zuzuführen. Mit den Brennern 30 liefert ein Brennstoff wie beispielsweise öl
oder Erdgas die erforderliche Wärme, um eine Schmelztemperatur T\ von vorzugsweise 760—7900C in
der direkt beheizten Heizkammer 4 zu erzeugen. Diese Temperatur der Schmelze in der Heizkammer 4 sowie
ein Flüssig/Fest-Verhältnis im Umlauf von etwa 20 :1 kg gewährleisten, daß in der Beschickungskammer
2 eine ausreichende Schmelzgeschwindigkeit herrscht, während die Schmelze 10 durch sie hindurchläuft.
Die umlaufende Schmelze 10 kann vom Verlassen der Heizkammer 4 durch die Umlaufleitung 18 bis zum
Wiedereintritt in die Heizkammer 4 aus der Beschikkungskammer 2 durch die öffnung 8 in der Trennwand 6
28—56 K verlieren. Die Schmelztemperatur T2 in der
Beschickungskammer 2 liegt zwischen etwa 700 und 7600C.
Es ist eine Überlauföffnung 42 vorgesehen, an der Schmelze kontinuierlich dem System entnommen
werden kann. Dabei entspricht die entnommene Metallmenge der zugegebenen Schrottmenge, um das
System im Gleichgewicht zu halten.
In einer Seitenwand 34 oder 36 des Ofens ist eine Tür
44 angebracht, durch welche die Heizkammer 4 zum Reinigen, Warten und dergleichen zugänglich ist
Der Abgasschacht 14 des Ofens erstreckt sich von einer Wand, vorzugsweise der Stirnwand 16, der
Heizkammer 4 oberhalb des Badspiegels 9 der Schmelze 10. Bei dieser Anordnung liegt der Schacht 14
so weit wie möglich entfernt von der oberen öffnung 12 in der Trennwand 6, so daß die durch diese
hindurchtretenden Kohlenwasserstoffdämpfe in der Kammer 4 ausreichend lange verseilen, um vollständig
zu verbrennen. Weiterhin liegt der Eintritt des Schachtes 14 so weit wie möglich entfernt von der
oberen Öffnung 12 in der Trennwand 6, so daß die durch diese hindurchtretenden Kohlenwasserstoffdämpfe in
der Kammer 4 ausreichend lange verweilen, um vollständig zu verbrennen. Weiterhin liegt der Eintritt
des Schachts 14 nahe des maximalen Badspiegels 9 der Schmelze 10, damit eine Unterdruckzone entsteht, die
bezüglich der Beschickungskammer 2 so tief wie möglich in der Heizkammer 4 liegt. Durch diese
Unterdruckzone werden die in die Heizkammer 4 eintretenden Kohlenwasserstoffdämpfe in die unteren
Bereiche unmittelbar über den Badspiegel 9 gezogen, wo die Kohlenwasserstoffe vollständig verbrennen.
Der Abgasschacht 14 ist so ausgeführt, daß ein
Saugzug im Ofen durch den natürlichen Luftzug aufrechterhalten bleibt. Alternativ kann man ein
Saugzuggebläse 38 einsetzen, um das Saugzug-Druckgefälle in der Heizkammer 4 bezüglich der Beschikkungskammer
2 genauer einzustellen.
Die Heizkammer 4 wird unter niedrigerem Druck als die Beschickungskammer 2 betrieben. Der Druckunterschied
zwischen den Kammern braucht nur gering zu sein — größenordnungsmäßig von 0,025—0,125 mbar,
ίο vorzugsweise 0,025—0,05 mbar — um die Kohlenwasserstoffdämpfe
durch die obere öffnung 12 in der Trennwand 6 in die Heizkammer 4 hineinzuziehen, ohne
dabei den Ofenbetrieb zu beeinträchtigen.
In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung steht nur die Heizkammer 4 unter einem geringfügigen
Unterdruck bezüglich der Umluft außerhalb des Ofens, in dieser Ausführungsform wird die Beschickungskammer
2 auf fast dem Normaldruck bzw. unter einem geringfügig höheren Druck von 12,5 bis 50 μbar
bezüglich des Umluftdrucks außerhalb des Ofens gehalten, die Heizkammer 4 unter einem Unterdruck
von 0,025 bis 0,125 mbar und vorzugsweise von 0,025 bis
0,05 mbar bezüglich der Beschickungskammer 2. Mit dieser Anordnung muß an der Beschickungsöffnung 22
ein nur minimaler Luftabschluß vorgesehen werden, damit keine überschüssige Luft in den Ofen eindringen
kann. Weiterhin bewirkt dieser Druckunterschied zwischen den beiden Kammern 2,4, daß die von dem in
die Beschickungskammer 2 eingespeisten Schrott abgegebene Kohlenwasserstoffdämpfe wirkungsvoll
durch die obere Öffnung 12 in die Heizkammer 4 gezogen werden.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung hält man die Beschickungskammer 2 auf
si einem geringen Unterdruck von 12,5 bis 50μbar
bezüglich der Umluft außerhalb des Ofens, während man die Heizkammer auf einem Unterdruck von 0,025
bis 0,125 mbar, vorzugsweise 0,025 bis 0,05 mbar bezüglich der Beschickungskammer 2 hält. In dieser
Ausführungsform muß für einen wirkungsvollen Luftabschluß über der Beschickungsöffnung 22 gesorgt
werden, damit keine überschüssige Luft in den Ofen eindringen kann.
Im Betrieb des Doppelkammer-Schmelzofens wird eine Schmelze 10 am Boden des Ofens kontinuierlich von der Heizkammer 4 über eine Umlaufleitung 18 in die Beschickungskammer 2 im Umlauf gehalten, aus der sie wieder in die Heizkammer 4 zurückströmt Verschmutzter Schrott, wie ölige und fettige Aluminiumbriketts, wird chargenweise oder kontinuierlich in die Beschickungskammer 2 durch die Beschickungsöffnung 22 geschüttelt nachdem die Tür 25 geöffnet und der Schirm 24 abgehoben "A'orden ist.
Im Betrieb des Doppelkammer-Schmelzofens wird eine Schmelze 10 am Boden des Ofens kontinuierlich von der Heizkammer 4 über eine Umlaufleitung 18 in die Beschickungskammer 2 im Umlauf gehalten, aus der sie wieder in die Heizkammer 4 zurückströmt Verschmutzter Schrott, wie ölige und fettige Aluminiumbriketts, wird chargenweise oder kontinuierlich in die Beschickungskammer 2 durch die Beschickungsöffnung 22 geschüttelt nachdem die Tür 25 geöffnet und der Schirm 24 abgehoben "A'orden ist.
Der verschmutzte Schrott schwimmt auf der Schmelze 10 in der Kammer 2, d.h. ist nur teilweise in sie
eingetaucht Man kann ihn zwangsweise in die Schmelze eindrücken, indem auf den treibenden Schrott eine
weitere Charge Briketts aufgeschüttet wird. Die Temperatur in der Beschickungskammer 2 über der
Schmelze 10 von weniger als etwa 7000C ist niedrig genug, um eine Oxidierung zu minimisieren. Der größte
Teil des Schrotts wird von der Schmelze 10 in der Beschickungskammer 2 infolge des umlaufenden Unterstroms
eingeschmolzen. Wie sich herausgestellt hat können mit diesem Einschmelzen durch Abwaschen und
bei minimal gehaltener Oxidierung die Schmelzverluste -sehr gering gehalten werden.
Gleichzeitig mit dem Erwärmen und Schmelzen der
Schrottcharge treten Kohlenwasserstoffdämpfe aus dem Schrott in der Beschickungskammer 2 aus. Große
Mengen derartiger Kohlenwasserstoffdämpfe können in der Beschickungskammer 2 zeitweilig zu einem
Überdruck gegenüber der Umluft führen. Eine Schutzabdeckung wie beispielsweise der Schirm 24 und/oder die
Tür 25 dient dazu, ein Entweichen dieser Kohlenwasserstoffdämpfe aus dem Ofen zu verhindern; sie hält die
Dämpfe innerhalb der Kammer 2, bis der Überschuß in die Heizkammer 4 gezogen worden ist.
In der Heizkammer 4 wird bezüglich der Beschikkungskammer 2 ein geringer Unterdruck aufrechterhalten
— beispielsweise durch natürlichen Saugzug oder einen Zwangszug durch den Abgasschacht 14. Mit der
oberen öffnung 12 in der Trennwand 6 erfolgt die primäre Zufuhr des Gases aus der Beschickungskammer
2 durch diese öffnung 12 in der Trennwand 6. In der Beschickungskammer 2 kann auch ein höherer Druck
als in der Heizkammer 4 aufgebaut werden, indem Verbrennungsluft — entweder Umluft oder Druckluft
— durch die öffnungen 28 in der Beschickungskammer 2 eingeleitet wird. Beim Zuführen von Verbrennungsluft
in die Beschickungskammer 2 gelangt nicht nur Sauerstoff in das System; gleichzeitig wird die Bildung
eines Druckgefälles zwischen den beiden Kammern unterstützt, so daß die Dämpfe aus der Beschickungskammer 2 in die Heizkammer 4 überführt werden.
Wenn Verbrennungsluft durch die öffnungen 28 in den Ofen geleitet wird, wird ein Luftstrom als sekundäre
Treibkraft geschaffen, der die Dämpfe aus der so Beschickungskammer 2 in die Heizkammer 4 drückt. Im
Betrieb des Schmelzofens werden also die vom eingebrachten Schrott abgegebenen Kohlenwasserstoffdämpfe
aus der Beschickungskammer 2 in die heiße Kammer 4 überführt, ohne daß zusätzliche Anlagenteile
für den Gastransport erforderlich wären.
Die Brenner 30 können mit Gas oder Öl gespeist werden, das eine Flammentemperatur von etwa 1650 bis
2200° C ergibt, so daß in den unteren Bereichen der Heizkammer 4 über dem Badspiegel 9 eine Temperatur
von etwa 820 bis 137O0C entsteht, die ausreicht, um die
in die Heizkammer 4 gezogenen Kohlenwasserstoffdämpfe zu verbrennen. Der Sauerstoff in der Verbrennungsluft,
die ebenfalls in die Verbrennungskammer 4 eingezogen werden kann, reagiert unter Verbrennung
mit den Kohlenwasserstoffdämpfen. Ist zusätzlicher Sauerstoff erforderlich, kann man reinen Sauerstoff in
die Heizkammer 4 durch die in die Kammermitte gerichteten Sauerstoffdüsen 40 im oberen Teil der
Heizkammer 4 eindrücken. In der vorliegenden Erfindung reicht die in die Heizkammer 4 gezogene
Sauerstoffmenge aus, um die Verbrennung der Kohlenwasserstoffe zu fördern, ohne eine übermäßige Oxidation
und Schmelzverluste zu verursachen. In der Tat wird durch Verbrennung der Kohlenwasserstoffe in der
Heizkammer 4 der Kammer 4 zusätzlich Wärme zugeführt Es wird nicht nur eine Senkung der
Festanteile in der Schachtemission erreicht; zusätzlich wird die bei der Verbrennung der Kohlenwasserstoffe in
den Dämpfen freiwerdende Wärme im Ofen selbst genutzt.
Ein Beispiel eines Betriebsablaufs für einen Doppelkammerofen ist wie folgt. Man läßt etwa 45 t Schmelze
mit einer Geschwindigkeit von etwa 136 t/h aus der Heizkammer 4 über die Umlaufleitung 18 und die
Pumpe 20 in die Beschickungskammer 2 und zurück in die Heizkammer 4 umlaufen. Durch den Schacht i4
erzeugt man in der Heizkammer 4 einen Saugzug von 0,025 bis 0,075 mbar bezüglich der Beschickungskammer
2 auf oder nahe der Schwellhöhe in beiden Kammern. Die Temperatur in der Heizkammer 4 wird
auf etwa 790°C gehalten. Etwa 270 kg Salz-Flußmittel — zu etwa 4% des gesamten Chargengewichts —
werden in die Beschickungskammer 2 gegeben, wo sie in die Schmelze einschmelzen und sich verteilen. Dann
bringt man ölige Schrottbriketts in Chargen von etwa 1,4 t in die Beschickungskammer 2 ein. Jede solche
Charge verursacht in der umlaufenden Schmelze einen Temperarurabfal! von etwa 17 K, wie am Ausgang der
Heizkammsr 4 gemessen werden kann.
Bemerkt man einen Wiederanstieg der Temperatur, der nach anfänglichem Einbringen der Charge etwa
5 min erfordert, gibt man eine zweite Charge von etwa 1,4 t Schrottbriketts in die Kammer 2. Diese zweite
Charge taucht die ungeschmolzenen schwimmenden Rückstände aus der vorgehenden Charge in die
Schmelze. Während der Zeit, in der die Temperatur wieder ansteigt, treten die öligen Dämpfe und andere
unverbrannte Kohlenwasserstoffe größtenteils aus den Briketts der ersten Charge aus und werden durch das
Unterdruckgefälle aus der Beschickungskammer 2 kontinuierlich in die Heizkammer 4 gezogen. Die
Beschickung erfolgt weiterhin chargenweise, bis etwa 71 Schrott eingefüllt worden sind. Stellt man den
Temperaturwiederanstieg nach der letzten Teilcharge fest, müssen die verbliebenden Schrottbriketts durch
Hilfsvorrichtung in die Schmelze u. U. untergetaucht werden. Dabei werden gleichzeitig das Salz und die
Schlacke (bzw. der Schaum) vermischt, um die Metallrückgewinnung zu optimieren.
Nach dem Einschmelzen der gesamten Charge werden die an der Oberfläche treibenden Rückstände
von der Schmelze in der Beschickungskammer 2 abgezogen. Nach dem Säubern der Beschickungskammer
2 erfolgt die Zugabe einer frischen Salzcharge. Dann zieht man etwa 5,5 bis 7 t Aluminiumschmelze aus
dem System ab, indem man sie beispielsweise in einen Transportbehälter absticht. Während des Abstichs
schmilzt das zuvor eingegebene Salz, während die unteren Bereiche der Heizkammer 4 auf die erforderliche
Temperatur durch Nachstellen der Brenner gebracht werden. Dieser Betriebsablauf wird dann
wiederholt
Claims (6)
1. Verfahren zur Beseitigung von beim Einschmelzen verschmutzten Leichtmetallschrotts freigesetzten
Verunreinigungen, insbesondere von Kohlenwasserstoffdämpfen, wobei der Schrott in eine
Beschickungskammer eines Doppelkammerofens eingesetzt und durch zwischen der Beschickungskammer und einer von ihr durch eine Wand mit
wenigstens einer Durchtrittsöffnung getrennten Heizkammer zirkulierender Schmelze niedergeschmolzen
wird, wobei die dabei freigesetzten gasförmigen Verunreinigungen aus der Beschikkungskammer
in die Heizkammer überführt und darin verbrannt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Heizkammer in bezug auf die Beschickungskammer ein Unterdruck erzeugt
und aufrechterhalten wird und damit die gasförmigen Verunreinigungen durch wenigstens eine an der
Ofendecke in der Zwischenwand angeordnete Durchtrittsöffnung in die Heizkammer gezogen
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß in der Heizkammer ein Unterdruck
von 0,025 bis 0,125 mbar in bezug auf die Beschickungskammer erzeugt und aufrechterhalten
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenwasserstoffdämpfe
mit einem Unterdruck von 0,025 bis 0,05 mbar in die Heizkammer gezogen und darin bei einer Temperatur
von 820 bis 1370° C verbrannt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dali der Unterdruck durch natürlichen Zug
eines an die Heizkammer angeschlossenen Schornsteins oder mit Hilfe eines Sauggebläses erzeugt
wird.
5. Schmelzofen zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis. 4, mit einer Heizkammer
und einer von dieser durch eine Trennwand abgeteilten Beschickungskammer, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennwand (6) wenigstens eine zwischen dem Badspiegel (9) und dem Ofenboden
(26) liegende untere Öffnung (8) und im unmittelbaren Bereich an der Ofendecke (32) wenigstens eine
obere Öffnung (12) aufweist, und daß an die der Trennwand gegenüberliegende Seite der Heizkammer
(4) ein Saugzug (14,38) angeschlossen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizkammer (4) und die Schmelzkammer
(2) unterhalb des Badspiegels (9) mit einer Umlaufleitung (18) verbunden sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2804057A1 DE2804057A1 (de) | 1978-08-03 |
DE2804057C2 true DE2804057C2 (de) | 1982-04-01 |
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