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Schirm Die Erfindung betrifft einen insbesondere als Gartenschirm
verwendbaren Schirm mit einem aus mehreren Bahnen zusammengesetzten, in aufgespanntem
Zustand pagodenähnlich nach innen gewölbtem Schirmdach, das in seiner Mitte durch
eine auf der Spitze des Schirmstoffes angeordnete Krone und an seinen Ecken durch
jeweils eine Hauptstrebe getragen wird, wobei die mit ihren äußeren Enden am Schirmdach
befestigten Haupt streben mit ihrem inneren Ende an einem auf dem Schirmstock befestigten
Tragring angelenkt und durch jeweils eine Zugstrebe verschwenkbar sind, die mit
ihrem einen Ende in der Nähe des äußeren Endes an der zugehörigen Haupt strebe und
mit ihrem anderen Ende an einem Hubring angelenkt ist, der in Längsrichtung des
Schirmstockes relativ zum Tragring verschiebbar ist.
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sieben Schirmen, bei denen der das Schirmdach bildende Bezugstoff
frei wischen einem zentralen, von der Spitze des Schirmstockes gebildeten punkt
und einem äußeren Spannring aufgespannt ist, der entweder allein durch den Bezugstoff
oder zusätzlich durch speichenartige Streben getragen wird, sind Schirme bekannt,
bei denen der Rand des Schirmdaches durch einzelne Punkte getragen wird, die durch
die Enden von Hauptstreben gebildet werden0 Bei dieser letzteren Ausführungsform
treten auf den Verbindungslinien zwischen dem zentralen Befestigungspunkt und den
einzelnen Einspannstellen am Rande des Bezugstoffes zusätzliche Spannungen auf,
durch welche die Festigkeit des Bezugstoffes überschritten werden kann0 Aus diesem
Grunde ist eine sorgfältige Abstimmung zwischen dem Zuschnitt des aus mehreren Bahnen
zusammengesetzten Schirmdaches
und den Abmessungen des Schirmgestelles
erforderlich, damit bei geöffnetem Schirm die Endpunkte des an den Streben befestigten
Schirmdaches eine Lage einnehmen, die nicht zu einer Jberbeanspruchung des Schirmdachmaterials
führt.
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Um abweichend von der üblichen Schirmdachform ein in aufgespanntem
Zustand pagodenähnlich nach innen gewölbtes Schirmdach zu schaffen, das beispielsweise
eine quadratische oder mehreckige Grundform besitzt, ist es unerläßlich, daß die
einzelnen Bahnen des Schirmdaches die vorgegebene Lage einnehmen. Dies läßt sich
bei Schirmen mit großem Durchmesser, wie er für Gartenschirme oder Markt schirme
erforderlich ist, nur durch das Erzeugen einer möglichst gleichmäßigen Spannung
im Material des Schirmdaches erzielen. Hierbei tritt jedoch die bereits erwähnte
Gefahr von Überbeanspruchungen des Stoffes auf der Verbindungslinie des oberen Einspannpunktes
an der Krone und den äußeren Einspannpunkten an den Schienen auf.
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Ausgehend von einem Schirm mit einer der Anzahl der Schirmdach-Bahnen
entsprechenden Anzahl von Haupt streben, die mit ihrem äußeren Ende am Schirmdach
befestigt und mit ihrem inneren Ende an einem auf dem Schirmstock befestigten Tragring
angelenkt und durch jeweils eine Zugstrebe verschwenkbar sind, die mit ihrem einen
Ende in der Nähe des äußeren Endes an der zugehörigen Haupt strebe und mit ihrem
anderen Ende an einem Hubring angelenkt ist, der in Längsrichtung des Schirmstockes
relativ zum Tragring verschiebbar ist, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
dem Schirmdach in aufgespanntem Zustand eine pagodenähnliche Wölbung nach innen
zu erteilen und die hierzu erforderlichen Spannungen im Schirmdach derart zu begrenzen,
daß überbeanspruchungen des Schirmdachmaterials ausgeschlossen sind0 Die Lösung
dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
im aufgespannten Zustand des Schirmes im Schirmdach auftretenden Zugspannungen mindestens
teilweise von Biegestäben aufnehmbar sind, die entlag der Nahtstellen benachbarter
Schirmdachbahnen angeordnet, an der Krone des Schirmes verschwenkbar angelenkt und
in Längsrichtung verschiebbar mit der zugehörigen Haupt strebe oder Zugstrebe verbunden
sind.
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Durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Biegestäbe wird sichergestellt,
daß unter Aufrechterhaltung der für die Formgebung erforderlichen Zugspannungen
im Material des Schirmdaches überbeanspruchungen ausgeschlossen werden, da die restlichen
Zugspannungen von den Biegestäben aufgenommen werden0 Die Biegestäbe haben gegenüber
Seilen, wie sie bei schirmähnlichen überdachungen zwischen der Spitze des zentralen
Mastes und den am Rand liegenden Eckpunkten angeordnet werden, den Vorteil, daß
sie sowohl am zentralen Anlenkpunkt als auch in den außenliegenden Auflagerpunkten
nur relativ kleine Auflagerkräfte hervorrufen, weil Biegestäbe im Gegensatz zu Seilen
infolge ihrer Biegesteifigkeit zur Aufnahme von Querkräften geeignet sind.
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Um keine allzu großen Anforderungen an die Maßgenauigkeit bei der
Herstellung sowohl der einzelnen Bahnen als auch des aus ihnen zusammengesetzten
Schirmdaches stellen zu müssen, kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
das Schirmdach an seinen Ecken mittels Federgliedern an den Hauptstreben befestigt
sein. Diese Federglieder, die beispielsweise die an den Ecken des Schirmdaches befestigten,
mit den Dachstangenspitzen eines herkömmlichen Schirmes vergleichbaren Tragelemente
federnd mit den Enden der Haupt streben verbinden, gleichen innerhalb eines bestimmten
Bereiches Fertigungsungenauigkeiten aus, ohne den Gesamteindruck des pagodenähnlichen
nach innen gewölbten Schirmdaches nachteilig zu beeinflussen. Alternativ oder zusätzlich
kann gemäß der Erfindung die die Mitte des Schirmdaches tragende Krone unter Zwischenschaltung
einer Feder gegenüber dem Schirmstock verschiebbar abgestützt sein Auf diese Weise
ist auch innerhalb gewisser Grenzen eine Veränderung der Lage des zentralen Einspannpunktes
für das Schirmdach möglich.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schirmes
ist der Tragring am oberen Ende eines rohrförmig ausgebildeten Haupt stockes und
der Hubring am oberen Ende eines rohrförmigen Stockmittelteils befestigt, das verschiebbar
im Hauptstock angeordnet ist; die Krone ist am oberen Ende eines Stockoberteils
befestigt, das entgegen der Kraft der erwähnten Feder verschiebbar im Stockmittelteil
angeordnet ist. Abweichend von der üblichen Art eines Schirmes, bei
dem
das Öffnen und Schließen des Schirmdaches durch die Bewegung eines auf dem Stock
gleitenden Schiebers erfolgt, wird bei dem erfindungsgemäßen Schirm das öffnen und
Schließen des Schirmdaches durch eine Relativbewegung zwischen dem am Stockmittelteil
befestigten Hubring und dem am Hauptstock befestigten Tragring erzielt, indem der
im Haupt stock geführte Stockmittelteil gegenüber dem Hauptstock verschoben wird,
wobei der die Krone tragende Stockoberteil federnd im Stockmittelteil angeordnet
ist0 Eine besonders günstige Art zum Öffnen und Schließen insbesondere von Schirmen
mit großem Durchmesser ergibt sich gemäß einem weiteren Merkmal dadurch, daß das
Stockmittelteil durch einen mittels einer Handkurbel betätigbaren Zahnstangenantrieb
gegenüber dem Haupt stock verschiebbar ausgeführt wird.
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Um die Form des Schirmdaches besonders gut an die vorgegebene Pagodenform
anpassen zu können, wird mit der Erfindung schließlich vorgeschlagen, die Biegestäbe
als Profilstäbe mit über die Länge unterschiedlichem, der gewünschten Durchbiegung
angepasstem Querschnitt aus zu bilden. Durch den über die Länge der Biegestäbe unterschiedlichen
Querschnitt lassen sich in Verbindung mit der Form der Schirmdach-Bahnen Abschnitte
mit voneinander abweichender Wölbung herstellen, ohne daß es hierzu zusätzlicher
Gestellteile, wie Streben, HilSsstreben od.dgl. bedarf.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Schirmes dargestellt, und zwar zeigen: Fig0 l eine Seitenansicht eines Gartenschirmes
in geschlossenem Zustand, wobei der besseren übersichtlichkeit wegen lediglich eines
der insgesamt vierfach vorhandenen Strebensysteme dargestellt ist, Fig. 2 eine der
Fig. l entsprechende Seitenansicht mit teilweise geöffnetem Schirmdach, Fig. 3 eine
den vorangegangenen Darstellungen entsprechende Seitenansicht mit vollständig geöffnetem
Schirmdach und
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des geöffneten
Gartenschirmes in verkleinertem Maßstab.
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Der mit dem Ausführungsbeispiel dargestellte, als Gartenschirm ausgebildete
Schirm besitzt einen Schirmstock l, der aus einem rohrförmig ausgebildeten Hauptstock
la, einem im Haupt stock la verschiebbar angeordneten Stockmittelteil Ib und einem
Stockoberteil 1c besteht, der verschiebbar im Stockmittelteil 1b angeordnet ist.
Am oberen Ende des Hauptstockes 1a ist der Tragring 2 befestigt, an welchem die
inneren Enden von Hauptstreben 3 angelenkt sind. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 4 besitzt der Gartenschirm insgesamt vier Haupt streben 3.
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Das Verschwenken der Haupt streben 3 um ihre Anlenkstelle am Tragring
2 erfolgt durch jeweils eine Zugstrebe 5, die mit ihrem außen liegenden Ende in
der Nähe des äußeren Endes an der zugehörigen Hauptstrebe 3 angelenkt ist. Das innere
Ende der Zugstreben 5 ist an einem Hubring 4 angelenkt, der am oberen Ende des Stockmittelteiles
1b befestigt ist. Eine Relativverschiebung des Hubringes 4 gegenüber dem Tragring
2 ergibt somit eine Verschwenkung der Haupt streben 3. Da der Tragring 2 am Hauptst-ock
la und der Hubring 4 am Stockmittelteil 1b befestigt ist, wird somit das Öffnen
und Schließen des Schirmgestelles durch eine Relativbewegung des Stockmittelteiles
1b gegenüber dem Hauptstock 1a bewirkt.
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Das gegenüber dem Stockmittelteil Ib verschiebbar gelagerte Stockoberteil
1c trägt an seinem oberen Ende eine Krone 7. Das Stockoberteil 1c ist darüberhinaus
durch eine Feder 8 belastet, die als Wendelfeder ausgebildet ist. An der Krone 7
ist eine der Anzahl der Haupt streben 3 bzw. Zugstreben 5 entsprechende Anzahl von
Biegestäben 6 angelenkt, die mit ihrem äußeren Ende in Längsrichtung verschiebbar
mit der zugehörigen Haupt strebe 3 oder Zugstrebe 5 verbunden sind.
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Diese Biegestäbe 6 verlaufen entlang der Naht stellen benachbarter
Schirmdach-Bahnen 9a, aus denen das Schirmdach 9 zusammengesetzt ist. Das Schirmdach
9 besitzt im aufgespannten Zustand des Gartenschirmes
eine pagodenähnliche
Form mit einer nach innen verlaufenden Wölbung Dies wird durch die Befestigung der
Mitte des Schirmdaches 9' an der Krone 7 sowie durch eine Befestigung der vier Ecken
des in der Draufsicht quadratischen Schirmdaches 9 an den Enden der Haupt streben
3 im Zusammenwirken mit der Zuschnittsform bewirkt Um einen stets glatten Verlauf
der Schirmdach-Bahnen 9a zu erzielen, sind die vier Ecken des Schirmdaches 9 jeweils
an einer Hauptstrebenspitze 3a befestigt, die mittels eines Federgliedes 10 gegenüber
der zugehörigen Hauptstrebe 3 abgefedert ist.
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Diese Federglieder 10 sorgen im Zusammenwirken mit der Feder 8 auch
bei Ungenauigkeiten bei der Herstellung der Schirmdach-Bahnen 9a und bei den unvermeidbaren
Veränderungen der Schirndachabmessungen während der Benutzungszeit des Schirmes
für einen stets einwandfreien Sitz des Schirmdaches 9.
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Die Biegestäbe 6, die entlang der Nahtstellen benachbarter Schirmdach-Bahnen
9a verlaufen, nehmv bei aufgespanntem Schirm einen Teil der im Schirmdach auftretenden
Zugspannungen auf, so daß unter Aufrechterhaltung der für die Formgebung erforderlichen
Zugspannungen im Material des Schirmdaches 9 überbeanspruchungen desselben ausgeschlossen
werden. Durch die Wahl des Querschnittes der Biege-stäbe 6 läßt sich darüberhinaus
die Wölbung des pagodenförmigen Schirmdaches 9 beeinflussen.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die Relativbewegung
des Stockmittelteiles Ib gegenüber dem Haupt stock la durch einen auf der Zeichnung
nicht dargestellten Zahnstangenantrieb, der durch eine Handkurbel 11 betätigt wird.
Selbstverständlich ist es möglich, auch eine andere Antriebsart zu verwenden