DE2802983C2 - Verfahren zur Herstellung von durch -OH, -NH↓2↓, -NHR oder -NNR' ringsubstituierten aromatischen Verbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von durch -OH, -NH↓2↓, -NHR oder -NNR' ringsubstituierten aromatischen Verbindungen

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von durch -OH, -NH2, -NHR oder -NRR' ringsubstituierter aromatischer Verbindungen, wobei R und R' die im Patentanspruch angegebenen Bedeutungen haben, und sie betrifft insbesondere die Herstellung solcher aromatischer Verbindungen durch Umsetzen eines aromatischen Thallium(III)metallats mit einer Quelle für den Ring-Substituenten.
Organische Verbindungen erfahren bei einer U msetzung mit einem Thallium(III)salz bekanntlich eine Metallierung unter Bildung einer ungesättigten Organometallverbinuung (die im folgenden als aromatisches Thallium(fll)metallat bezeichnet wird) durch Ersatz einer KohlenstofT-WasserstofT-Bindung. Ein Beispiel für eine solche Metallierungsreaktion ist die nach folgender Gleichung (1) ablaufende Thallierung von Benzolen:
Tl(OOCX)2 ,„
+ TI(OOCX)3 » I Η + HOOCX (1)
Hierin sieht X für einen organischen Rest, wie CH3, CH(CH3J2 oder CF3.
Metallate dieser Art werden zur Herstellung der jeweiligen aromatischen Verbindung verwendet, und zwar beispielsweise zur Herstellung von
(1) a) Aryliodiden durch Umsetzen mit wäßrigem Kaliumdiodid (J. Am. Chem. Soc. 2176 (1970), Tetrahedron
Lett. 2427 (1969), Accts. Chem. Res. 338 (1970), J. Am. Chem. Soc. 4841 (1971), J. Am. Chem. Soc. 4845 (197I)),
b) Arylhalogeniden und -nitriden durch Umsetzen mit den entsprechenden Kupferverbindungen (Tetrahedron 28, 5499-5504 bzw. 3025-3030 (1972)),
(2) Arylnitraten durch Umsetzen mit NO2 (J. Chem. Soc. Perkin I, 65 (1975)),
(3) Nitroaryliodiden durch aufeinanderfolgende Umsetzung mit Acetylnitrat und Iod (J. Org. Chem. 3441 (1975)) und
(4) Nitroarylverbindungen durch Umsetzen von Dichlorthallium(III)arylmetallat mit Nitrosylchlorid (J. Org Chem. 2088 (1973)).
Aromatische Thal!ium(III)metallate werden ferner auch bereits zur Herstellung von Arylalkoholen verwendet, indem man das jeweilige Metallat zuerst mit Bleitetraacetat umsetzt, das dabei erhaltene Reaktionsgemisch dann mit Triphenylphosphin versetzt und das hierdurch entstehende Zwischenprodukt schließlich mit einer wäßrigen Base hydrolysiert (Acc. Chem. Res. 344-345 (1970) und J. Am. Chem. Soc. 3520 (1970). Durch Umsetzen eines entsprechenden Metallats mit Lithiumaluminiumdeuterid oder durch Reduktion mit Aluminium- amalgam in D2O sind auch bereits deuterierte Arylverbindungen hergestellt worden (Acc. Chem. Res. 345 (1970) und M. J. Zelesko, Ph. D. Thesis, Princeton University (1970)).
Bisarylthalliumverbindungen (die durch Rückflußsieden eines aromatischen Thallium(Ul)metallats in Aceton und nachfolgende Zugabe von Wasser zum Reaktionsgemisch hergestellt werden) sind femer auch schon durch ähnliche Methoden in die entsprechenden Aryliodide und Arylalkohole überfuhrt worden. Die Umsetzung von Bisarylthalliumverbindungen mit überschüssigem I2 in CHCIi fuhrt beispielsweise zu den entsprechenden Iodiden, durch deren nachfolgende Umsetzung mit einem Gemisch aus Bleitetraacetat, Triphenylphosphin und wäßriger Base die entsprechenden Arylalkohole entstehen. Im einzelnen wird hierzu auf J. Org. Chem. 2351 (1975) verwiesen.
Einer breiteren Anwendung von Metallaten zur Synthese substituierter aromatischer Verbindungen stand jedoch bisher die Vorstellung entgegen, daß man hierzu zur Einleitung einer freiradikalischen Reaktion unter Bildung von Arylresten eine Photolyse braucht. Durch Umsetzung eines aromatischen Thallium(III)nietallats mit KSCN oder KCN wurden daher unter Photolyse des Reaktionsgemisches zur Bildung der jeweils gewünschten substituierten aromatischen Verbindung bereits Arylthiocyanate oder Arylcyanide hergestellt. Die Herstellung von Arylthiocyanaten wird beispielsweise in Synthesis 38 (1971) beschrieben, und die Herstellung der so Arylcyanide geht beispielsweise aus Acc. Chem. Res. 338 (1970) oder J. Am. Chem. Soc. 3520 (1970) hervor. In ähnlicher Weise sind auch bereits Arylthiophenole hergestellt worden, und zwar durch stufenweise Umsetzung eines aromatischen Thallium(III)metallats mit
K+-SCN(CHj)2
sowie Wasser und durch nachfolgende Photolyse des dabei erhaltenen Zwischenprodukts (Acc. Chem. Res. 343 -344 (1970)). Durch Photolyse von Phenylditrifluoracetatothallium in Gegenwart von Ammoniak soll auch bereits Anilin hergestellt worden sein (Acc. Chem. Res. 344 (1970)). Aus Bisarylthalliumverbindungen sind durch Photolyse in Gegenwart von Benzol schließlich auch bereits Bisarylverbindungen, wie Biphenyl, hergestellt worden (J. Org. Chem. 2351 (1975)). Die Herstellung von Bisarylverbindungen durch Photolyse von Arylthalliumdifluoracetal in Benzol wird beispielsweise in J. Am. Chem. Soc. 6088 (1970) beschrieben.
Es wurde auch bereits beschrieben, die Umsetzung von Arylthalliumdicarboxylaten mit Nitrosylchlorid (bei der Arylnitrosoverbindungen gebildet werden) zur Einrührung von Aminofunktionen in aromatische Kerne zu verwenden (Advances in Organometallic Chemistry, Band 11, 147, 170-171 (1973)), doch eignen sich solche Reaktionen nicht ohne weiteres für eine direkte Aminierung aromatischer Thallium(III)metallate, wobei die
Umwandlung von Aryinitrosoverbindungen in die entsprechenden Arylamine mit einem erhöhten apparativen und zeitlichen Aufwand verbunden ist.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich das Thallium(III) von dem aromatischen Ring eines aromatischen Thallium(III)metallats entfernen läßt, indem man ein solches MetaUat mit einer Quelle für den im Patentanspruch angegebenen nukleophilen Substituenten -OH, -NH2, -NHR oder -NRR' in nichtphotolytischer Weise umsetzt. Die nach diesem Verfahren erhalteuen Produktgemische enthalten keine beachtlichen Mengen an Bisarylverbindungea, wie Biphenylverbindungen, was zeigt, daß hierbei keine wesentlichen Mengen an freien Radikalen gebildet werden.
Gegenstand der Erfindung ist das im Patentanspruch angegebene Verfahren.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird insbesondere die Herstellung von Anilin und/ooer Phenol aus Benzol durch Zwischenproduktbildung eines entsprechenden aromatischen Thallium(III)metallats ermöglicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht demzufolge in einer Umsetzung eines aromatischen Thallium(lll)-metallats der aromatischen Verbindung, in die man einen der obigen nukleophilen Substituenten einführen möchte, mit einer Quelle für den jeweils gewünschten nukleophilen Substituenten unter Bildung der entsprechenden nukieophil ringsubstituierten aromatischen Verbindung, wobei vorzugsweise in einem wäßrigen oder einem nichtwäßrigen flüssigen Medium gearbeitet wird.
Die Angabe nukleophiler Substituent soll sich auf negativ geladene Ionen mit wenigstens einem nicht geteilten Elektronenpaar beziehen, durch die sich eine Thalliumgruppe vom Kern einer aromatischen Verbindung abspalten läßt. Unter einer Quelle für linen nukleophilen Substituenten oder unter einer nukleophilen Quelle werden solche nukleophile Reagenzien verstanden, die wenigstens einen solchen nukleophilen Substituenten enthalten oder in der Reaktionszone unter den angewandten Reaktionsbedingungen als Quelle für solche Nukleophile wirken. Nachdem gemäß den bekannten Verfahren Aryliodide und Arylbromide bereits aus aromatischen Thallium(III)metallaten hergestellt worden sind (Advances in Organometallic Chemistry, Band 11, Seite 164 (1973)), sollen I" und Br" von der Definition für den nukleophilen Substituenten ausdrücklich ausgeschlossen sein.
Erfindungsgemäß geeignete nukleophile Substituenten sind
—OH, -NH2, -NRR' oder -NHR
und Gemische hiervon, worin die Substituenten R sowie R'gleich oder verschieden sind und jeweils unabhängig voneinander Alkyl-, Nitroaryl-, Aryl-, Cycloalkyl-, Aralkyl-, Alkaryl- und/oder heterocyclische Reste bedeuten. Steht einer der Substituenten R oder R' für Alkyl, dann kann diese Alkylgruppe verzweigt oder geradkettig sein, wobei sie im allgemeinen 1 bis 12 Kohlenstoflatome und vorzugsweise 1 bis 6 Kohlenstoflatome enthält. Einzelbeispiele für solche Alkylgruppen sind Methyl, Ethyl, Isopropyl, Isobutyl, Pentyl, Octyl oder Dodecyl. Steht einer der Substituenten R oder R' für Cycloalkyl, dann enthält eine solche Cycloalkylgruppe im allgemeinen 3 bis 12 KohlenstoPfatome, vorzugsweise 4 bis 8 KohlenstofTatome. Einzelbeispiele für solche Cycloalkylgruppen sind Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclohexyl, Cyclooctyl oder Cyclododecyl. Bedeutet einer der Substituenten R oder R' Alkaryl, dann ist die Arylgruppe im allgemeinen Phenyl oder ToIyI, während die Alkylgruppe im allgemeinen 1 bis 12 Kohlenstofiatome, und vorzugsweise 1 bis 6 Kohlenstoffatome, enthält. Einzelbeispiele für solche Alkarylgruppen sind Tolyl, m-Ethylphenyl, o-Ethyltolyl oder m-Hexyltolyl. Stehen die Substituenten R oder R' für Aralkyl, dann besteht die Aralkylgruppe im allgemeinen aus phenyl- oder alkylsubstituiertem Phenyl als Arylgruppe, während die Alkylgruppe 1 bis 12 Kohlenstoflatome, vorzugsweise 1 bis 6 Kohlenstoffatome, enthält. Einzelbeispiele für solche Aralkylgruppen sind Benzyl, o-Ethylbenzyl oder 4-Isobutylbenzyl. Bedeutet einer der Substituenten R oder R' Aryl oder Nitroaryl, dann stellt die Arylgruppe im allgemeinen Phenyl dar.
Bedeutet einer der Substituenten R oder R' einen heterocyclischen Rest, dann besteht eine solche heterocyclische Gruppe im allgemeinen aus einer Verbindung mit wenigstens einem 6- bis 12-gliedrigen Ring, bei dem ein oder mehrere RingkohlenstofTatome durch Sauerstoff oder Stickstoff ersetzt sind. Beispiele für solche heterocyclische Gruppen sind Furyl, Pyranyl, Pyridyl, Piperidyl, Dioxanyl, Tetrahydrofuryl, Pyrazinyl oder 1,4-Oxazinyl.
Der jeweils ausgewählte nukleophile Substituent wird der Reaktionszone als Quelle für ein Nukieophil zugesetzt, und diese Nukleophilquelle soll vorzugsweise im jeweils gewählten flüssigen Medium löslich sein, falls man in der Reaktionszone mit einer Flüssigkeit arbeitet. Ist der in die aromatische Verbindung einzuführende ausgewählte nukleophile Substituent beispielsweise Hydroxy, dann läßt sich als Quelle für dieses Nukieophil im allgemeinen Wasser, ein Alkalihydroxid, ein Erdalkalihydroxid, Ammoniumhydroxid, ein quaternäres Ammoniumhydroxid oder ein Gemisch hieraus verwenden. Einzelbeispiele für Alkali- und Erdalkalihydroxide sind Kaliumhydroxid, Natriumhydroxid, Lithiumhydroxid, Calciumhydroxid, Bariumhydroxid und Magnesiumhydroxid.
Stellt de·- ausgewählte nukleophile Substituent die Gruppe -NH2 dar, dann verwendet man als Quelle für einen solchen nukleophilen Substituenten im allgemeinen Ammoniak, Verbindungen, die in basischen wäßrigen Medien NH, freisetzen, oder Gemische hiervon. Beispiele für Verbindungen, die in basischen wäßrigen Medien NH, freisetzen, sind Verbindungen, die ΝΗί-Ionen enthalten, wie Ammoniumhydroxid oder Ammontumhalogenide, beispielsweise Ammoniumiodid, Ammoniumfluorid, Ammoniumbromid oder Ammoniumchlorid. Ammoniak kann als Gas oder Flüssigkeit verwendet werden. Wird mit gasförmigem Ammoniak gearbeitet, dann läßt sich jedes NH, enthaltende Gas verwenden. Die Quelle für das Nukieophil ist vorzugsweise Ammoniak, und zwar entweder allein oder in Kombination mit anderen Quellen fur -NH2, wenn mit einem
nichtwäßrigen flüssigen Medium gearbeitet wird, wodurch sich eine erhöhte Umwandlung zu dem gewünschten aromatischen Amin ergibt.
Handelt es sich bei dem nukleophilen Substituenten um -NHRoder - NRR',dann verwendet man als Quelle für ein solches Nukleophil im allgemeinen die entsprechenden primären oder sekundären Amine der Formeln
/
NH2R oder HN
R' ίο
worin die Substituenten R und R' die oben angegebenen Bedeutungen haben. Beispiele fur als Nukleophilquellen geeignete primäre Amine sind NH2CH3, NH2CH2CH3, Anilin, Isobutylamin oder Cyclohexylamin. Beispiele für als Nukleophilquellen geeignete sekundäre Amine sind Methylethylamin, Di-n-butylamin, Diphenylamin, Dicyclopentylamin oder Dibenzylamin.
Aus obigen Ausführungen ergibt sich, daß die Auswahl der Quelle fur den nukleophücn Substituenten nicht kritisch ist, sofern die hierzu als Nukleophilquelle gewählte Verbindung in der Reaktionszone unter den Reaktionsbedingungen so wirkt, daß sich der gewünschte nukleophile Substituent ergibt, den man als aromatischen Ring des aromatischen Thallium(III)metallats haben möchte.
Zu den aromatischen Thallium(IH)metallaten, die sich als Ausgangsmaterial beim erfindungsgemäßen Verfahren verwenden lassen, gehören organische Verbindungen, die wenigstens einen aromatischen Ring enthalten, der durch eine Thalliumgruppe der Formeln
R:
/
-TlR, oder —TI
R3
substituiert ist, in denen das Thallium (Tl) in dreiwertigem Zustand vorliegt, wobei R, Tür =CO3 oder =SO4 steht und die Substituenten R2 sowie R3 gleich oder verschieden sind und Reste der Formeln
O O
I! I!
-OCE, —ÖSE, -NO3
Il ο
und/oder Halogenid bedeuten, wobei der Substituent E folgende Bedeutungen haben kann:
(i) Alkyl,
(ii) Cycloalkyl,
(iii) Alkaryl,
(iv) Aralkyl,
(v) Aryl, (vi) Derivate der obigen Kohlenwasserstoffgruppen, bei denen wenigstens ein Kohlenstoffatom durch Sauerstoff ersetzt ist,
(vii) Derivate der obigen Kohlenwasserstoffgruppen und sauerstoffsubstituierten Kohlenwasserstoffgruppen, bei denen wenigstens ein Wasserstoffatom durch -NO2, -OH und/oder Alkoxy ersetzt ist. und (viii) halogenierte Derivate der oben angegebenen Substituenten
sowie Gemische der genannten Metallate.
Steht der oben angegebene Substituent E für Alkyl, dann können solche Alkylgruppen verzweigt oder geradkettig sein, wobei sie im allgemeinen 1 bis 12 Kohlenstoffatome, und vorzugsweise 1 bis 6 Kohlenstoffatome, enthalten. Einzelbeispiele für solche Alkylgruppen sind Methyl, Ethyl, Isopropyl, Isobutyl, Pentyl, Octyl oder Dodecyl. Bedeutet der Substituent E Cycloalkyl, dann enthalten solche Cycloalkylgruppen im allgemeinen 3 bis 12 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 4 bis 8 Kohlenstoffatome. Einzelbeispiele für derartige Cycloalkylgruppen sind Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclohexyl, Cyclooctyl oder Cyclododecyl. Steht der Substituent E für Alkaryl, dann handelt es sich beim Arylrest im allgemeinen um Phenyl oder Tolyl, während die Alkylgruppe im allgemeinen 1 bis 12 Kohlenstoffatome, und vorzugsweise 1 bis 6 Kohlenstoffatome, aufweist. Einzelbeispiele für solche Alkarylgruppen sind Tolyl, m-Ethylphenyl, o-Ethyltolyl oder m-Hexyltolyl. Bedeutet der Substituent E Aralkyl, dann besteht die Alkarylgruppe im allgemeinen aus phenyl- oderalkylsubstituiertem Phenyl als Arylgruppe, während die Alkylgruppe im allgemeinen 1 bis 12 Kohlenstoffatome enthält, und Einzelbeispiele hierfür sind Benzyl, o-Ethylbenzyl oder 4-Isobutylbenzyl. Bedeutet der Substituent E Aryl, dann stellt die Arylgruppe im allgemeinen Phenyl dar.
Der Substituent E kann, wie bereits oben erwähnt, für Alkyl, Cycloalkyl, Alkaryl, Aralkyl oder Aryl stehen, bei dem wenigstens ein Kohlenstoffatom durch ein Sauerstoffatom ersetzt ist. Zu solchen Substituenten E gehören daher
(1) geradkettige Alkylethergruppen der Formel -(CH2)m|0(CH2)^CH3, worin m, eine ganze Zahl von 1 bis 10 ist, m2 eine Zahl von 0 bis 9 bedeutet und die Summe aus m] + m2 1 bis 11 ergibt, wie Methoxymethyl, Ethoxyethyl, Propoxyoctyl oder Heptoxybutyl,
(2) verzweigtkettige Alkylethergruppen mit 4 bis 11 Kohlenstoffatomen, wie Isopropoxymethyl, Isobutoxydecyl, Methoxyisobutyl oder Isopropoxypentyl,
(3) Aralkylethergruppen der Formeln AO(CH3),- oder A(CH2 )„O(CH2),-, worin A den Arylrest bedeutet, bei dem es sich im allgemeinen um Phenyl oder alkylsubstituiertes Phenyl handelt, s für eine ganze Zahl von 1 bis 10 steht, /, eine ganze Zahl von 1 bis 10 bedeutet und I2 eine ganze Zahl von 1 bis 10 ist, sowie Derivate solcher Verbindungen, bei denen wenigstens ein Wasserstoffatom im Alkylrest durch einen Alkylrest mit 1
ίο bis 6 Kohlenstoffatomen ersetzt ist, wie p-Methylphenoxyheptyl, 5-Phenyl-l-methylpentoxypropyl, Phen-
oxyethyl oder Phenoxyisopropyl,
(4) Alkarylethergruppen, bei denen die Alkylgruppe entweder eine verzweigtkettige Alkylethergruppe mit 4 bis 11 Kohlenstoffatomen oder eine geradkettige Alkylethergruppe der Formel -(CH2)„,0(CH2)„2CH3 sein kann, worin n, für 0 bis 10 steht und n2 eine Zahl von0 bis 10 bedeutet, und worin die Alkylgruppe im allgemeinen Phenyl oder Tolyl ist, wie m-Methoxyphenyl, Isopropoxyphenyl, 2-Methyl-4-(butoxyethyi)- phenyl oder p-(Isopropoxybutyl)-phenyl, und
(5) cyclische Ethergruppen, wie Furyl oderTetrahydrofuryl, sowie die von 1,3-und 1,4-Dioxan abgeleiteten einwertigen Reste.
Beispiele des Substituenten E für Nitro-, Hydroxy- oder Alkoxyderivate der oben genannten Gruppen sind Hydroxymethyl, 2-Nitro-3-ethoxypropyl, 9-(4-Nitrophenyl)octyl, 4-Nitrophenyl, 2-Isopropyl-6-nitrophenyl, 2-Nitro-6-isobutoxyphenyl, 2,4-Dinitrophenyl, 2,4-Dinitro-3-ethoxyphenyl, 3-Methyl-6-hydroxyphenyl, Dinitromethyl, 2,4-Diethylbutyl, 4-Hydroxyphenyl, 3-Pentoxycyclohexyl, 4-Nitrocyclohexyl oder 3-Hydroxy-5-methoxycyclooctyl.
Handelt es sich beim Substituenten E um ein Halogenderivat der oben angeführten Gruppen, dann sind solche Halogengruppen Reste, bei denen ein oder mehrere Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindungen durch Kohlenstoff-Halogen-Bindungen substituiert sind, wobei das Halogen Chlor, Fluor, Brom und/oder Iod bedeutet. Stellt der Substituent E eine halogenhaltige Gruppe dar, dann kann jeder der Reste R2 und R3 auch mehrfach durch Halogen substituiert sein und somit mehrere Chlor-, Fluor-, Brom-, und/oder Iodatome enthalten. Beispiele für solche halogenierte Gruppen E sind Perfluormethyl, Iodmethyl, 2-Brompentyl, 4-ChIor-4-methylhexyl, 3-Eth oxy-5-iodheptyl, l-Chlor-8-fluoroctyl, 3-Iodphenyl, 2,6-Diiod-4-methoxyphenyl, 4-(3-Iodphenyl)-pentyl, 2-Fluor-4-isopropylphenyl, 3-(2-Chlorphenoxy)heptyl, 2,4-Dinitro-5-brombenzyl oder 2-Hydroxy-3-nitro- 4-(bromphenoxy)-pentyl.
Beispiele für erfindungsgemäß geeignete Gruppen mit dreiwertigem Thallium, bei denen R, für =CO3
oder =SO4 steht, sind -TlCO3 oder -TlSO4. Beispiele für erfindungsgemäß geeignete Thalliumgruppen, bei denen R2 und R3 für -NO3 oder ein Halogenid stehen, sind -TI(NO3)2, -TICl2, -TlBr2, -TlI2, -TlF2 oder -Tl(Cl)F.
Bevorzugte Substituenten R2 und R3 sind Alkylcarboxylate, Arylcarboxylate, Alkarylcarboxylate, Alkylsulfonate, Arylsulfonate, Alkarylsulfonate und die halogenieren Derivate dieser Verbindungen, wobei die Alkyl-, Aryl-, Alkaryl- und Halogenderivate die oben angegebenen Bedeutungen haben. Beispiele für besonders bevorzugte Substituenten R2 und R3 sind
-0OCCH3 -0OC(CHj)4CH3 —OOC(CH2)„CH3 -0OCCF3 -OS(O)2CHj -OS(O)2CF3 — (
>NO2 — OS(O)2<( )> oder — < Von den oben angegebenen Thalliumgruppen werden Gruppen der Formel
—TI
R3
ganz besonders bevorzugt, bei denen die Substituenten R2 und R3 gleich sind und Gruppen der Formel - OOCE' darstellen, worin E' für Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, einkerniges Aryl mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen, Alkaryl mit 7 bis 10 Kohlenstoffatomen, Aralkyl mit 7 bis 10 Kohlenstoffatomen und/oder Cycloalkyl mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen besteht, sowie die halogenieren Derivate dieser Reste.
Die organischen Verbindungen, von denen die erfindungsgemäß verwendeten aromatischen Thallium(III)-metallate abgeleitet sind, enthalten wenigstens einen aromatischen Ring, der substituiert oder unsubstituier sein kann, und zu solchen aromatischen Verbindungen gehören Benzol, Naphthalin, Anthracen, Phenanthren, mono-, di- oder trisubstituiere Derivate dieser Verbindungen sowie die Bisarylalkylderivate dieser Verbindungen, wie Bisphenylalkylverbindungen, Bisnaphthylalkylverbindungen, Bisanthranylalkylverbindungen oder Bisphenanthrylalkylverbindungen. Bei den vorliegenden aromatischen Thallium(lII)metallaten kann es
sich somit allgemein um organische Verbindungen der Formel
handeln, worin /?, eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist, p2 Tür 0 bis 3 steht, Z, Phenyl, Naphthyl, Anthryl, Phenanthryl, Indenyl, Isoindenyl und/oder Benzofuryl bedeutet und Z2 einwertiges Alkyl, einwertiges Cycloalkyl, Nitro, Hydroxy, Aryl, Alkoxy, alkoxysubstituiertes Alkyl, Aryloxy, Aralkyl, aliphatisches Carboxyl, Arylcarboxyl, hydroxysubstituiertes Alkyl, einen Alkylester, zweiwertiges Alkyl, ein halogenicrtcs Derivat eines der angegebenen Reste oder Halogen, wie Brom, Chlor oder Fluor, bedeutet, mit der Maßgabe, daß ρ, für 2 steht und p2 Tür 1 steht, falls der Substituent Z2 ein zweiwertiges Alkyl ist. Steht p2 für 2 oder 3, dann können die Substituenten Z2 gleiche oder verschiedene aromatische Ringe sein, die jeweils am gleichen oder an verschiedenen aromatischen Ringen substituiert sein können. Selbstverständlich kann auch mit Gemischen der oben angeführten aromatischen Verbindungen gearbeitet werden, und es lassen sich daher Gemische aus verschiedenen aromatischen Thallium(III)metallaten verwenden.
Bedeutet der Substituent Z2 ein einwertiges Alkyl, dann enthält eine solche Alkylgruppe vorzugsweise 1 bis 6 Kohlenstoffatome. Einzelbeispiele für solche Alkylgruppen sind Methyl. Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, t-Butyl, Amyl, Hexyl, Cyclohexyl oder Cyclopentyl. Bedeutet der Substituent Z2 Aryl, dann enthalten derartige Arylgruppen im allgemeinen etwa 6 bis 12 Kohlenstoffatome. Einzelbeispiele für solche Arylgruppen sind phenyl- und alkylsubstituiertes Phenyl, wobei die Alkylsubstituenten 1 bis 6 Kohlenstoffatome aufweisen, wie ToIyI, Xylyl, Ethylphenyl oder Isopropylphenyl. Stellt der Substituent Z2 einwertiges Cycloalkyl dar, dann enthalten solche Cycloalkylgruppen im allgemeinen 3 bis 10 Kohlenstoffatome. Einzelbeispiele für solche Cycloalkylgruppen sind Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cyclooctyl oder Cyclododecyl. Bedeutet der Substituent Z2 Alkoxy, dann enthält die Alkoxygruppe im allgemeinen 6 Kohlenstoffatome, und Beispiele für solche Gruppen sind Methoxy, Ethoxy, Propionoxy, Butoxy, Hexoxy, Cyclohexoxy oder Cyclopentoxy. Bedeutet der Substituent Z2 alkoxysubstituiertes Alkyl, dann enthalten solche substituierten Alkylgruppen im allgemeinen insgesamt 2 bis 7 Kohlenstoffatome. Beispiele für derartige Gruppen sind -CH2OCH3, -CH2CH3OCH3 oder -(CH2 J3CH(CH3 )0CH3. Handelt es sich beim Substituenten Z2 um Aryloxy, dann enthalten solche Aryloxygruppen im allgemeinen 6 bis 12 Kohlenstoffatome, wobei der Arylsubstituent im allgemeinen phenyl- oder alkylsubstituiertes Phenyl ist, bei dem der Alkylsubstituent 1 bis 6 Kohlenstoffatome aufweist. Einzelbeispiele für solche Aryloxygruppen sind Phenoxy,
— oder
Steht der Substituent Z2 für Aralkyl„dann enthalten derartige Aralkylgruppen im allgemeinen 7 bis 12 Kohlen-Stoffatome, wobei der Arylsubstituent im allgemeinen Phenyl oder mono- oder dialkylsubstituiertes Aryl ist, wobei die Alkylgruppe 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthält. Einzelbeispiele für derartige Aralkylgruppen sind Methylbenzyl, 3-Ethylbenzyl oder 2,3-Dimethylbenzyl. Ist der Substituent Z2 ein zweiwertiges Alkyl, dann enthalten solche zweiwertige Alkylgruppen im allgemeinen 1 bis 12 Kohlenstoffatome. Einzelbeispiele für derartige zweiwertige Alkylgruppen sind -CH2-, -CH2CH2-, -CH2CH2CH2-, CH2CH(CH3)CH2-, -CH2CH(CH2CH3)CH2- oder - CH2CH2(CH2 )4CH2-.
Bedeutet der Substituent Z2 ein aüphatisches Carboxyl, dann enthalten die aliphatischen Carboxylgruppen im allgemeinen 1 bis 8 Kohlenstoffatome, und Beispiele für solche Gruppen sind -COOH, -CH2COOH, -CH(CH3)COOH, -C(CHj)2COOH, -CH2CH2COOH, -CH(CH3)CH2COOH oder -C(CHO2CH2COOH. Steht der Substituent Z2 für einen Alkylester, dann enthalten solche Alkylestergruppen im allgemeinen 2 bis 8 Kohlenstoffatome, und Beispiele für derartige Gruppen sind -COOCH3, -CH2CH2COOCH3, -CH2CH2COOC2H5 oder -CH2CH(CH3 JCH2CH2COOC2H5. Bedeutet der Substituent Z2 hydroxysubstituiertes Alkyl, dann enthalten solche hydroxysubstituierte Alkylgruppen im allgemeinen 1 bis 6 Kohlenstoffatome, und Beispiele für derartige Gruppen sind -CH2OH, -CH2CH2OH oder -(CH2J3CH(CH3)OH. Bedeutet der Substituent Z2 ein Arylcarboxyl, dann enthalten derartige Arylcarboxylgruppen im allgemeinen 8 bis 12 Koh- so lenstofiatome, und Beispiele für solche Gruppen sind
(C4H9)
Einige speziellere aromatische organische Verbindungen, aus denen sich aromatische Thallisalzmetallate herstellen lassen, die erfindungsgemäß behandelt werden können, sind Biphenyl, 4,4'-Dichlorbiphenyl, Toluol, 0-, m- und p-Xylol, Chlorbenzol, Fluorbenzol, Ethylbenzol, Anisol, Hexylbenzol, Phenylether, Phenol, Dihydroxybenzol, 1,2-Diphenylinden, 2,3-Dihydroinden, 3-Methoxyisoinden, Phenetol, o-, m- und p-Xylol, 1-Chlornaphthalin, 2,5-Dichlornaphthalin, 1-Fluöranthracea, 2-Methylphenanthren, Diphenylmethan, 3-Xylyl-l-methylbenzol, 2-(Bisphenyl)propan, 2-(Chlormethyl)-2,3-dihydrobenzofuran, l-Methyl-3-ethylbenzol, Cyclohexylbenzol, l-Hydroxy-3-chlorbenzol, 4-Hydroxy-4'-fluorbiphenyl, 1,4-Dichloranthracen, 2,7-Dihydroxyphenanthren, 2-Pentcxy-7-hydroxyphenanthren, l-(2,3-Dimethylphenyl)naphthalin, 1,4-Dichlornaphthalin, Methylisopropylphenanthren, 9,10 - Dichloranthracen, 9,10 - Dihydroxyanthracen, 2,3 - Dimethylanthracen, 9-Ethylanthracen, 1-Benzylnaphthalin, 1- oder 2-Chlornaphthalin, irgendein Dichloranthracen, Dimethylanthracen, Naphthalindiol, Dichlornaphthalin oder Dimethylnaphthalin, 1-Ethoxynaphthalin, 1- oder 2-Fluor-
naphthalin, Isopropylmethylnaphthalin, 1- oder 2-Ethylnaphthalin, 1-Methylisopropylnaphthalin, 1-Phenylnaphthalin sowie andere Verbindungen, die in die obige Definition und die angegebene allgemeine Formel fallen.
Bevorzugte organische Verbindungen, von denen die aromatischen Thallium(IlI)metallate abgeleitet sind, sind Benzol, Naphthalin, Bisphenylalkane, Bisnaphthylalkane und/oder alkylsubstituierte Derivate dieser Verbindungen, bei denen der Alkylsubstituent 1 bis 6 KohlenstofTatome enthält. Einzelbeispiele für erfindungsgemäß geeignete bevorzugte aromatische Thallium(IlI)metallate sind folgende:
OSCH(CHj)2
TKOOCCH3)Z
TlCl2
Br
(Q^-TKOOCCFj)2
CH3
(QJ-TI(OOCCFj)2
OCH3
Tl(NOj)2
TKOOCCHj)2 TI(OOCCHj)2
Tl(O O C CF3),
TI(OOCCHj)2
Tl(OOC CFj)2 TI(OOCCFj)2
CH2CH2-
Erfindungsgemäß besonders bevorzugte aromatische Thallium(IlI)metallate sind Phenyldiacetatothallium, Phenyldi(trifluoracetato)thallium, Tolyldiacetatothallium oder alpha-Naphthyldiacetatothallium.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten aromatischen Thallium(ill)metaiiate lassen sich nach herkömmlichen Methoden herstellen, und eine detaillierte Beschreibung der hierzu geeigneten Verfahren ist zum Verständnis der Erfindung daher nicht erforderlich. Im einzelnen wird hierzu auf Advances in Organometallic Chemistry, Band 11, Seiten 160 bis 163 (1973) und die darin angegebenen Literaturstellen verwiesen, insbesondere auf J. Chem. Soc. (A) 1324 bis 1329 (1968).
Bei der bevorzugten Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in flüssiger Phase bringt man das jeweils ausgewählte Metallat und die jeweils gewählte Quelle für das Nukleophil in flüssiger Phase in der Reaktionszone zusammen. Das flüssige Medium kann dabei (1) aus einem oder mehreren der Reaktanten bestehen, falls der verwendete Reaktant eine Flüssigkeit ist, oder (2) ein Lösungsmittel für das ausgewählte aromatische Thallium(III)metallat und/oder die Nukleophilquelle sein. Es lassen sich natürlich die verschiedensten Lösungsmitte! verwenden, und die Wahl eines jeweils geeigneten Lösungsmittels ist abhängig vom verwendeten Reaktionsgefäß, der Reaktionstemperatur, dem Reaktionsdruck und anderen Faktoren. Geeignete Lösungsmittel sind im allgemeinen jedoch Wasser, Ether, Alkohole, Sulfoxide, Amide oder Nitrile, wie Tetrahydrofuran, Dioxan, Dimethylformamid, t-Butanol, Methanol, Benzol, Acetonitril oder Dimethylsulfoxid, wobei Wasser, Methanol, Benzol, Ethylenglykoldiacetat und t-Butylalkohol bevorzugt werden. Das verwendete Lösungsmittel sollte vorzugsweise mit keiner der Komponenten des Systems nachteilig reagieren, was zu einem Ausbeuteverlust an dem gewünschten Produkt führen würde, obwohl Lösungsmittel und Nukleophilquelle, wie Wasser, identisch sein können. Die Menge an verwendeten Lösungsmittel ist nicht kritisch.
Vorzugsweise soll sowohl das aromatische Thallium(III)metallat als auch die Nukleophilquelle im verwendeten flüssigen Medium löslich sein, doch ist dies nicht unbedingt kritisch. Es kann daher auch mit einem flüssigen Medium gearbeitet werden, in dem das Metallat, die Nukleophilquelle oder beide Verbindungen entweder unlöslich oder nur schlecht löslich sind.
Die Art des Zusammenbringen des aromatischen Thallium(III)metaliats und der Nukleophilquelle im Reaktionsgemisch ist nicht kritisch, und das vorliegende Verfahren kann daher absatzweise, kontinuierlich oder halbkontinuierlich durchgeführt werden. Es kann somit mit einer einzigen Reaktionszone oder mit mehreren Reaktionszonen gearbeitet werden, die in Reihe oder parallel zueinander geschaltet sind, wobei man das aromatische
Thallium(III)metallat und die Nukleophilquelle oder das Lösungsmittel oder die inerte Flüssigkeit, falls damit überhaupt gearbeitet wird, in aie Reaktionszone entweder getrennt oder in Form eines einzigen oder mehrerer vereinigter Ströme einspeisen kann. Ammoniak kann der Reaktionszone als Gps oder als Flüssigkeit zugesetzt werden.
Die Verhältnismengen aus aromatischem Thallium(lII)metallat und Nukleophilquelle, die in die Reaktionszone eingeführt werden, sind nicht kritisch. Vorzugsweise wird die Nukleophilquelle jedoch in einer überschüssigen Menge gegenüber der Menge eingesetzt, die stöchiometrisch für eine Umsetzung mit der eingeführten Menge an aromatischem Thallium(IH)metallat erforderlich ist. Eine typische erfindungsgemäße Reaktion läuft beispielsweise nach folgender Gleichung (2) ab:
T1(OOCCH3)2 NH2
Kj) + 2NH3 > (OT + NH4OOCCH3 + TlOOCCH3 (2)
Hierin bedeutet NH3 die Quelle für das Aminonukleophil, während die Verbindung
-TKOOCCHj)2
das aromatische Thallium(III)metallat darstellt. Das Molverhältnis aus der Nukleophilquelle und dem aromatischen Tha!lium(III)metallat beträgt bei obiger Reaktion somit vorzugsweise wenigstens etwa 2:1.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann über einen breiten Temperaturbereich durchgeführt werden. Temperaturen von beispielsweise 20 bis 50O0C sind geeignet, wobei zweckmäßigerweise bei Temperaturen von etwa 50 bis 30O0C, und vorzugsweise bei Temperaturen von etwa 100 bis 2500C, gea beitet wird. Es kann auch bei niedrigeren Temperaturen gearbeitet werden, was jedoch mit langsameren Reaktionsgeschwindigkeiten verbunden ist. Ferner kann das Verfahren auch bei höheren Temperaturen durchgeführt werden, doch ergibt sich hierdurch kein besonderer Vorteil mehr.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann ferner auch über einen breiten Druckbereich durchgeführt werden, wobei die Auswahl des jeweiligen Drucks lediglich von wirtschaftlichen Überlegungen bestimmt wird. Bei der bevorzugten Durchführungsform dieses Verfahrens in flüssiger Phase sollte der über der flüssigen Phase herrschende Druck ausreichsn, um wenigstens einen Teil des aromatischen Thallium(III)metallats und der Nukleophilquelle in flüssiger Phase zu halten. Im allgemeinen wird bei Drücken von 0,1 bis 2000 bar gearbeitet, es können jedoch auch höhere oder niedrigere Drücke angewandt werden. Drücke von über 2000 bar ergeben nurmehr einen geringen zusätzlichen Vorteil und sind infolge der erhöhten Kosten von Vorrichtungen, die solche höhere Drücke aushalten, wirtschaftlich nicht mehr interessant.
Die Reaktionszeit stellt keinen wesentlichen Parameter des erfindungsgemäßen Verfahrens dar, und sie ist weitgehend abhängig von der angewandten Reaktionstemperatur sowie von den Konzentrationen der Reaktanten. Geeignete Reaktionszeiten, nämlich Zeiten, die für eine ausreichende Reaktion zwischen dem aromatisehen Thal!ium(III)metallat und der Nukleophilquelle ausreichen, liegen bei der Durchführung des vorliegenden Verfahrens in flüssiger Phase normalerweise zwischen 0,1 und 100 Stunden. Entsprechende Reaktionszeiten bei absatzweisem Betrieb ergeben sich von selbst. In einem kontinuierlichen System ist die Verweilzeit als der Quotient definiert, den man erhält, indem man das Volumen des Flüssigphasenreaktionsmediums in der Reaktionszone durch die Geschwindigkeit, nämlich Volumeneinheiten pro Stunde, mit der das aromatische Thallium(III)metallat, das Lösungsmittel und die Nukleophilquelle, und zwar sowohl als neue Beschickung als auch als eventuelles rückgeleitetes Material, in die Reaktionszone eingeführt werden, dividiert.
Die Umsetzung eines aromatischen Thallium(III)metallats und einer Nukleophilquelle nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in nichtphotolytischer Weise durchgeführt, und dies bedeutet, daß man die Reaktion in Abwesenheit einer wesentlichen Photolyse, wie beispielsweise von durch eine Ultraviolettlichtquelle gebildetem Ultraviolettlicht, durchführt. Für den Ersatz der Thalliumgruppe des aromatischen Thallium(III)metallats und die gewünschte nukleophite Substitution am aromatischen Ring des als Substrat verwendeten Metallats ist nach dem erfindungsgemäßen Verfahren keine Photolyse notwendig, obwohl die Reaktionen zu den gewünschten nukleophil substituierten Produkten auch, wenn auch weniger befriedigend, in Gegenwart einer photolytischen Quelle ablaufen. Eine Photolyse ist jedoch insofern unerwünscht, als sie zu einer nicht gewollten Bildung von Bisarylverbindungen als Nebenprodukte führen kann, wie von Biphenyl, falls das verwendete Metallat eine Phenylverbindung darstellt.
Das erfindunfcsgemäße Verfahren wird in Gegenwart eines Promotors durchgeführt. Geeignete Promotoren sind Iodquellen, Kupferquellen und Gemische hiervon. Der Promotor kann somit beispielsweise Iod in elementarer oder gebundener Form, Kupfer in elementarer oder gebundener Form oder ein entsprechendes Gemisch hieraus sein. Beispiele für Iodquellen, die gebundenes Iod enthalten, sind Verbindungen mit einer oder mehreren Iodgruppen, wie Iodid (Γ), Iodat (1Oj"), Triiodid (IJ), Hypoiodit (10") und Periodat (1O4). Bevorzugte Iodquellen sind anorganische Salze von Iod mit Wasserstoff, Ammonium (NH4), Kationen von Wismut, Kupfer, Eisen, Kobalt, Zink, Nickel, Palladium, Silber, Cadmium, Natrium, Kalium oder Lithium, sowie Gemische hiervon. Einzelbeispiele für als Promotoren geeignete Iodquellen sind I2, FeI3, FeI2, ZnI2, CuI, CuI2, BiI3, CoI2, AgI, NiI2, CdI2, PdI2, MoI, KI, LiI, NaIO3, FeIO3, Ag1H3IO6, HI, HIO2, HIO3, HIO4, HIO, H2I2O6,12O4, I2O9, KH(IO3)2, NH4H2(IO3),, NaIO4, NaOI, Na2H3IO6, Na3H2IO6 oder Na4I2O9.
Als Promotoren können beim erfindungsgemäßen Verfahren auch jodhaltige gemischte Halogenverbindungen verwendet werden. Zu solchen gemischten Halogeniden gehören beispielsweise Iodmonochlorid oder
Iodtrichlorid. Es können auch aliphatische organische Verbindungen als Promotoren eingesetzt werden, die gebundenes Iod enthalten, wie Iodoform, Methyliodid oder Ethyliodid.
Wird als Promotor Kupfer verwendet, dann kann das Kupfer in jeder geeigneten Form eingesetzt werden, beispielsweise in nullwertigem Zustand oder in einem höherwertiRen Zustand. Man kann die Reaktionszone beispielsweise mit metallischem Kupfer, vorzugsweise in feinverteilter Form, versetzen. Wahlweise kann man als Kupferquelle auch ein entsprechendes Carbonat, Oxid, Hydroxid, Nitrat, Halogenid, wie Bromid, Iodid, Chlorid oder Fluorid, Niederalkoxid, beispielsweise mit 1 bis S Kohlenstoffatomen, wie Methoxid oder Ethoxid, Phenoxid oder Metallcarboxylat, wie Kupfer(II)acetat, verwenden, dessen Carboxylation von einer Alkancarbonsäure mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen stammt.
ίο Die Form, in der der Promotor zum System gegeben wird, ist obigen Ausführungen zufolge somit nicht kritisch. Es kann mit jeder Form von Iod und/oder Kupfer unter Einschluß von Verbindungen, Komplexen und den elementaren Formen selbst gearbeitet werden, sofern die jeweils gewählte Form in der Reaktionszone unter den herrschenden Reaktionsbedingungen eine Quelle eins oder beider dieser Elemente in irgendeinem Wertigkeitszustand darstellt. Beim Promotor kann es sich somit beispielsweise um elementares Kupfer, elementares
is Iod, Verbindungen oder Komplexe von Kupfer, die dieses Metall in irgendeinem Wertigkeitszustand enthalten. Verbindungen oder Komplexe von Iod, die dieses Element in irgendeinem Wertigkeitszustand enthalten, oder Gemische der genannten Formen handeln.
Erfindungsgemäß bevorzugte Promotoren sind Iodsalze von Eisen, Kobalt, Nickel, Kupfer, Zink, Palladium, Silber, Cadmium, Wismut, Ammonium, Natrium oder Kalium, Kupfer in Form von Carbonaten, Oxiden, Hydroxiden, Nitraten, Halogeniden, Niederalkoxiden, Phenoxiden oder Metallcarboxylaten, elementares Iod, elementares Kupfer oder Gemische hiervon.
Diese Promotoren eignen sich sowohl als Aminierungspromotoren zur Bildung von Produkten, bei denen -NH2, -NHR oder -NRR', worin die Substituenten R und KJ die oben angegebenen Bedeutungen haben, der nukleophile Substituent ist, der in den aromatischen Ring des jeweiligen Metallats eingeführt werden soll, als insbesondere auch als Hydroxylierungspromotoren zur Bildung derjenigen Produkte, bei denen die Gruppe -OH der nukleophile Substituent ist, der in den aromatischen Ring des jeweils verwendeten aromatischen Thallium(III)metallats eingeführt werden soll.
Besonders bevorzugte Aminierungspromotoren sind Chloride, Bromide, Iodide, Fluoride und Acetate von einwertigem und zweiwertigem Kupfer, Natriumiodid, Zinkiodid, Kobaltiodid und Cadmiumiodid. Ganz beson ders bevorzugte Hydroxylierungspromotoren sind Acetate und Iodide von einwertigem und zweiwertigem Kupfer.
Aus der obigen Diskussion wird klar, das ein einzelner Promotor sowohl eine lodquelle als auch eine Kupferquelle enthalten kann. Beispiele für derartige Promotoren sind Kupfer(I)iodid, Kupfer(II)iodid, Kupfer(I)iodat oder Kupfer(ll)iodat. Gleichzeitig wird aus obiger Diskussion klar, daß eine einzelne Verbindung sowohl das gewünschte Nukleophil als auch einen Promotor enthalten kann, so daß diese Verbindung sowohl als Nukleophilquelle als auch als Promotor wirkt. Ein Beispiel aus dieser letztgenannten Klasse von Verbindungen ist Ammoniumiodid.
Bei Flüssigphasenreaktionssystemen kann der Promotor in einer Form eingesetzt werden, die entweder von Beginn an oder später im Flüssigphasenreaktionsmedium löslich ist, so daß sich ein homogenes Katalysator system ergibt. Wahlweise können auch unlösliche oder nur teilweise lösliche Promotorformen eingesetzt werden, wodurch man ein heterogenes Promotorsystem erhält, Promotormengen, berechnet auf das darin enthaltene Iod oder Kupfer, und bezogen auf die Gesamtmenge an Flüssigphasenreaktionsmedium, von nur etwa 1 x 10"4 Gewichtsprozent sind bereits wirksam, normalerweise wird jedoch mit Mengen von wenigstens 1000 ppm, zweckmäßigerweise Mengen von wenigstens 10 000 ppm, und vorzugsweise Mengen von wenigstens 20 000 ppm, gearbeitet. Der obere Grenzwert für die Promotorkonzentration bei homogenen Systemen scheint eher von wirtschaftlichen Überlegungen bestimmt zu werden als von irgendeinem weiteren Vorteil in bezug auf die hierdurch erzielbare Verbesserung der Reaktionsgeschwindigkeit oder der Selektivität. Es wird daher normalerweise nicht mit Promotormengen von über 50 000 ppm gearbeitet. Eine optimale Abwägung von Reaktionsgeschwindigkeit und Wirtschaftlichkeitsüberlegungen führt normalerweise zu einem Arbeiten mit Pro- motormengen, bezogen auf das Gesamtgewicht des Flüssigphasenreaktionsmediums, zwischen etwa 10 und 50 000 ppm, zweckmäßigerweise zwischen etwa 1000 und 40 000 ppm, und vorzugsweise zwischen etwa 5000 und 25 000 ppm.
Die Reaktionszone, in der die erfindungsgemäße Umsetzung des Metallats mit der Nukleophilquelle durchgeführt wird, kann aus einem oder mehreren Autoklaven, einer länglichen rohrförmigen Reaktionszone oder einer Reihe solcher Reaktionszonen bestehen. Selbstverständlich sollte die Reaktionszone so konstruiert sein, daß sie die erforderliche Reaktionstemperatur und den benötigten Reaktionsdruck aushält, und aus Materialien gefertigt sein, die gegenüber den Komponenten des Reaktionsgemisches verhältnismäßig inert sind. Geeignete inerte Materialien zur Konstruktion der Reaktionszone sind Titan, Tantal, Zirconium, verschiedene rostfreie Stähle oder die Hastelloy-Legierungen. Die Reaktionszone sollte zweckmäßigerweise ferner auch entspre-
chende Temperatursteuereinrichtungen enthalten. Weiter soll die Reaktionszone auch so ausgestaltet sein, |j
daß sich eine ausreichende Durchmischung ergibt, damit ein genügender Kontakt zwischen den Reaktanten :
besteht. Die Durchmischung des Reaktionsgemisches kann in herkömmlicher Weise erfolgen, beispielsweise durch Vibration, Schütteln oder Rühren. Wird mit einem gasförmigen Reaktanten gearbeitet, wie beispielsweise mit gasförmigem Ammoniak, dann wird dieser gewöhnlich an einer Stelle in die Reaktionszone eingeführt, die unterhalb des Niveaus des Flüssigphasenreaktionsmediums liegt, wodurch sich durch das eingeführte Gas eine weitere Durchmischung und ein sauberer Kontakt ergibt. Handelt es sich bei den nukleophilen Resten, durch die der aromatische Ring des aromatischen Thallium(III)metallats substituiert werden soll, um -NH2, NHR oder -NRR', worin die Substituenten R und R' die oben angegebenen Bedeutungen haben, dann hält man das
flüssige Medium während der ganzen Reaktion vorzugsweise unter alkalischen Bedingungen, wenn man die Umsetzung in Gegenwart eines flüssigen Mediums durchführt. Durch Einsatz eines Überschusses der Nukleophilquelle, wie Ammoniak, Ammoniumhydroxid oder anderen Ammoniumverbindungen fur -NHj-Nukleophile, oder von Aminen der Formeln
/ NH2 oder NH
R' ίο
fur -NHR- oder -NRR'-Nukleophile, läßt sich das flüssige Reaktionsmedium bei derartigen Aminierungsreaktionen am einfachsten unter alkalischen Bedingungen halten.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen nukleophil ringsubstituierten aromatischen Verbindungen können in herkömmlicher Weise aus dem flüssigen Medium gewonnen werden. So kann man hierzu bei- spielsweise das flüssige Medium zur Gewinnung der als Produkt gewünschten aromatischen Verbindung einer herkömmlichen Destillation unterziehen, Nichiumgesetztes aromatisches Thallium(IlI)metallat und nichtumgeseizte Nukleophilquelle können aus der Reaktionszone durch herkömmliche Methoden rückgewonnen und wieder in das Verfahren eingeführt werden. In ähnlicher Weise kann man auch das Lösungsmittel aus einem flüssigen Medium und, falls verwendet, den Promotor gewonnen und ebenfalls wiederum in das Verfahren einleiten.
Setzt man ein aromatisches Thallium(HI)metallat mit einem Alkalihydroxid oder einem Erdalkalihydroxid um, um so eine Substitution des aromatischen Rings durch die nukleophile Hydroxygruppe (-OH) zu erreichen, dann entsteht in der Reaktionszone gewöhnlich das Alkalisalz oder das Erdalkalisalz der hydroxysubstituierten aromatischen Verbindung, und aus diesen Salzen gelangt man dann durch herkömmliche Hydrolyse zum gewünschten aromatischen Alkohol. Zu diesem Zweck läßt sich das Alkalisalz oder das ErdalkaJisalz des gewünschten Alkohols mit einer geeigneten Säure, wie einer Mineralsäure, behandeln, wodurch durch Hydrolyse des Salzes der entsprechende Alkohol entsteht. Beispiele für hierzu geeignete Mineralsäuren sind Chlorwasserstoflsäure, BromwasserstofTsäure, Schwefelsäure oder Salpetersäure. Ist das zu hydrolysierende Salz in dem flüssigen Medium löslich, dann kann man die jeweilige Mineralsäure direkt zur Flüssigkeit geben, wobei sich der gewünschte Alkohol aus dieser Flüssigkeit durch herkömmliche Destillation gewinnen läßt. Sind demgegenüber die zu hydrolysierenden Salze in dem in der Reaktionszone vorhandenen flüssigen Medium unlöslich, dann kann man die Feststoffe beispielsweise durch Filtrieren gewinnen und im Abschluß daran zur Freisetzung des gewünschten Alkohols mit der jeweiligen Mineralsäure behandeln. Es können hierzu auch Ionenaustauscherharze verwendet werden.
Wie aus der oben angeführten Gleichung (2) hervorgeht, führt die Reaktion der jeweiligen Nukleophilquelle und des jeweils gewählten aromatischen Thallium(III)metallats neben dem gewünschten aromatischen Amin auch zur Bildung eines Thallium(I)salzes. Gewünschtenfalls läßt sich dieses einwertige Thalliumsalz aus dem flüssigen Medium in herkömmlicher Weise gewinnen und wieder in den dreiwertigen Zustand oxidieren. Die zur Oxidation des einwertigen Thalliumsaizes in den dreiwertigen Zustand angewandte Methode ist erflndungsgemäß nicht kritisch. Es kann hierzu mit allen zur Oxidation von einwertigem Thallium herkömmlichen Methoden gearbeitet werden, und hierzu geeignete Methoden werden beispielsweise beschrieben in Gmelin, Handbuch der Anorganischen Chemie, 8, Seite 138 (1939); Mellor, Comprehensive Treatise on Inorganic and Theoretical Chemistry, Band 5, Seiten 406, 420 (Longmans, Green & Co, New York, 1924) und US-PS 33 99 956. So kann man das einwertige Thallium beispielsweise zu Thallium(IH)oxid oxidieren, durch dessen nachfolgendes Rückflußerhitzen in wäßriger Essigsäure man zu Thallium(III)acetat gelangt, das sich durch Umkristallisation in reiner Form gewinnen läßt.
Gewünschtenfalls können auch die bei der vorliegenden Umsetzung als Nebenprodukte erhaltenen aromatischen Verbindungen in das Verfahren rückgeführt werden, und ein Beispiel hierfür ist Iodbenzol, das bei der Aminierung von Benzolthallium(III)metallaten, wie Phenyldiacetatothallium, in Gegenwart eines Ammoniumhalogenids entsteht.
Aus obiger Diskussion ergibt sich, daß sich nach dem vorliegenden Verfahren auch ein Gemisch nukleophil ringsubstituierter aromatischer Verbindungen aus einem aromatischen Thallium(III)metallat herstellen läßt, wenn man dieses Metallat mit einem Gemisch von Nukleophilquellen umsetzt, das verschiedene Nukleophile enthält. Ein Gemisch aus Phenol und Anilin läßt sich beispielsweise bilden, indem man ein aromatisches Thallium(III)metallat mit Ammoniak in Gegenwart von Wasser umsetzt. In einem solchen Fall ist Ammoniak die Quelle für -NH2 und Wasser die Quelle für -OH. Als Quelle für mehr als einen einzigen nukleophilen Substituenten kann somit auch eine einzige Verbindung verwendet werden. Unter Einsatz von Ammoniumhydroxid erhält man so beispielsweise ein Produktgemisch, das sowohl das Hydroxyderivat als auch das Aminoderivat (- NH2) des Metallats enthält, mit dem es umgesetzt wird. Die Auswahl der jeweiligen Nukleophilquelle hängt daher ab von der Frage, ob man eine einzelne nukleophil ringsubstituierte aromatische Verbindung oder ein Gemisch solcher Verbindungen haben möchte.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele weiter erläutert. Wie aus den später folgenden Tabellen hervorgeht, sind die Ausbeuten an Anilin und Phenol häufig als gemeinsame Werte angegeben. Gelegentlich werden für diese beiden Produkte auch getrennte Ausbeutewerte angeführt.
Beispiel 1 Ein 30 ml fassendes Reaktionsgefäß, das 113 mM Benzol enthält, versetzt man unterständigem Rühren lang-
sam mit 5,5 mM wasserfreiem Thalliumtriacetat. Das Benzol und das Thalliumsalz wird urter autogenem Druck auf 12O0C erhitzt, und man läßt das Ganze 20 Stunden miteinander reagieren. Im Anschluß daran streift man das flüssige Gsmisch in einem Dünnfilmverdampfer bei 45°C und einem Druck von 0,5 mm Hg zur Trockne ab und gewinnt den dabei erhaltenen Feststoff. Durch entsprechende Analyse des Verhältnisses von Acetat zu Thallium sowie durch IR- und NMR-Analyse wird bestätigt, daß das erhaltene Material Phenyldiacetatothallium ist.
Beispiel 2
ίο Bei jeweils acht getrennten Versuchen gibt man bestimmte Mengen Phenyldiacetatothallium, Ammoniumiodid vnd wäßriges Ammoniumhydroxid (58 Gewichtsprozent NH4OH) in einen 30 ml fassenden Glaseinsatz, der an einem Ende geschlossen ist und in dessen anderes Ende ein Kapillarröhrchen führt (etwa 1 mm Durchmesser). Der Glaseinsatz wird dann in ein entsprechend gekühltes und 8G ml fassendes Stahlgefaß gegeben, in das man bei denjenigen Versuchen, die unter Verwendung von Ammoniak durchgeführt werden, nämlich bei den Versuchen 5 bis 7, flüssiges Ammoniak einführt. Sodann verschließt man die Stahlbombe, befestigt sie auf einer rotierenden Scheibe und stellt das Ganze in ein Ölbad mit einer konstanten Temperatur von etwa 2000C. Nach 20 Stunden wird die Bombe aus dem Ölbad entnommen, und man läßt sie auf Raumtemperatur abkühlen. Sodann wird der Glaseinsatz entnommen und die erhaltene Materialprobe gewogen. Die Probe wird gaschromatographisch analysiert, wobei man die gewichtsprozentuale Menge von Iodbenzol und Biphenyl sowie das Gesamtgewicht an Anilin und Phenoi gaschromatographisch bestimmt, wozu man eine abgewogene Menge an 4-Hydroxy-4-methylpentanon verwendet oder die Proben vor der Analyse mit einem internen Standard aus einem Gemisch aus p-Xylol und Methanol (50 Gewichtsprozent Methanol) versetzt. Auf Basis der Menge an zugesetztem aromatischem Thallium(lII)metallat und des Gesamtgewichts an gewonnenem Produkt berechnet man die entsprechenden Produktausbeuten, und zwar unter der Annahme, daß zwischen dem Glaseinsatz und dem Inneren der Stahlbombe während der Rotation der Bombe und des Glascinsatzes im Ölbad bei jedem Versuch ein homogener mechanischer Materialaustausch vorliegt. Die dabei erhaltenen Daten gehen aus der folgenden Tabelle I hervor.
Tabelle I
Versuch ·) Das Reaktorbeschickung * NH4I - Millimol NH3 Produktausbeutc - Mol-% Biphenyl
Nr. Sc 5,6 keines
Metallat*) 11 ' NH4OH - Anilin + Phenol Phenyliodid keines
1 4,9 11 119 - 1,3 2,8 keines
2 4,9 11 119 - 1,8 3,6 keines
3 9,8 2,8 119 282 3,6 1,6 4,4
4 2,5 11,2 119 294 0,8 5,6 keines
5 4,9 5,6 119 294 1,0 6,4 0,2
6 4,9 5,6 119 - 6,1 6,8 2,8
7 4,9 119 3,5 3,8
8 4,9 - 1,5 61,6
Metallat ist Phenyldiacetatothallium der Formel
TV-Tl(OOCCH
Beispiel 3
Nach dem in Beispiel 2 beschriebener, allgemeinen Verfahren setzt man die aus den folgenden Tabellen IIA und IIB hervorgehenden Mengen an Phenyldiacetatothallium, Promotor, Ammoniak und Wasser, Methanol, Benzol oder Dimethylformamid (DMF) als Lösungsmittel entweder in einem Glaseinsatz m it offener Kapillare (Versuche 1 bis 9, Tabelle IIA, Versuche 1 bis 7 und Versuche 9 bis 10, Tabelle II B) in einem Stahlrcaktorder in Beispiel 2 beschriebenen Art um, orter man gibt diese Reaktanten in einen 75 ml fassenden Reaktor aus rost freiem Stahl, den man dann verschließt (Versuch 10, Tabelle IIA, Versuch 8, Tabelle II B). Bei jedem Versuch befestigt man den Reaktor an einer rotierenden Scheibe und erhitzt das Ganze dann 20 Stunden in einem Ölbad auf eine Temperatur von 2000C, worauf man den Reaktor abkühlt, den Reaktorinhalt entnimmt und wie in Beispiel 2 beschrieben analysiert, um so die Mengen an Anilin, Phenol, Iodbenzol und Biphenyl zu bestimmen. Die hierbei erhaltenen Werte gehen aus den folgenden Tabellen HA und II B hervor. In Tabelle HA sind bei den Versuchen 1 bis 9 die Ausbeuten an Anilin und Phenol gemeinsam angegeben, während beim Versuch 10 getrennte Ausbeuten für Anilin und Phenol angeführt sind. Die nach den Versuchen der Tabelle II B, mit Ausnahme des Versuchs 8, erhaltenen Produkte sind bezüglich ihres Phenolgehalts nicht analysiert worden.
Tabelle IIA
Versuch Nr.
Reaktorbeschickung - Millimol Metallat·) Promotor
NH3
Produktausbeute - Mol-% Lösungsmittel Anilin + Phenol Phenyliodid Biphenyl
1 4,9 NH4I 11 294 H2O 444 16,4
2 4,9 NH4I 5,6 294 HjO 444 5,1
3 4,9 NH4I 11 294 H2O 444 9,2
4 4,9 NH4I 5,6 412 H2O 444 21,5
5 4,9 NH4I 5,6 382 H2O 444 35,3
6**·) 4,9 NH4Br 5,5 447 H2O 444 3,7
7***) 4,9 NH4Cl 5,4 465 H2O 444 0,7
8***) 4,9 NH4F 4,6 412 H2O 444 5,7
9 4,9 NH4I 2,8 441 HjO 444 3,5
10 4,9 NH4I 5,6 429 H2O 444 ·*)
·) Phenyldiacetatothallium.
**) Versuch Nr. Ausbeute - Mol-%
Anilin Phenol
10 26,8 2,9
·**) Vergleichsversuche ohne erfindungsgemäßen Promotor.
Tabelle IIB
3,7 1,2 2,4 0,8 1,7
1,3
3,5
keines
keines
keines
0,3
0,3
0,3
0,6
0,4
keines
keines
Versuch
Reaktorbeschickung - Millimol Metallat*) Promotor NH3
Lösungsmittel Produktausbeute - Mol-% Anilin Phenyliodid Biphenyl 35
1***) 5,6 NH4 ϊ 5,6 329 CH3OH 94 1,3 2,3 keines
2 4,9 NH4 I 1,4 328 CH3OH 198 4,4 2,5 0,3
3 4,9 NH4 I 5,6 429 CH3OH 198 3,5 13,8 0,4
4 4,9 NH4 I 11 312 CH3OH 198 1,8 43,0 0,3
5 4,9 NH4 I 11,2 4 CH3OH 198 keines 47,3 keines
6 4,9 NH4 [ 2,8 444 Benzol 90 9,2 2,9 1,6
7 4,9 NH4 5,6 390 Benzol 90 27,6 4,1 0,9
8**) 4,9 NH4] IU 435 Benzol 90 1,2 39,2 0,25
9·**) 4,4 NH4] 5,6 - DMF 60 4,2 1,3 keines
10 4,9 NH4
Ilium
5,6 DMF 103 6,3 9,5 0,3
··) Das nach Versuch 8 erhaltene Produkt ist auch auf Phenol analysiert worden, wobei jedoch kein Phenol festgestellt
wurde.
***) Die Reaktorbeschickung enthält auch NH4OH in Form einer 58-gewichtsprozentigen wäßrigen Lösung, und zwar Versuch 1 = 59,5 mM, Versuch 9 = 246 mM.
4 Es wird so viel Ammoniak zugesetzt, daß sich oberhalb der Flüssigkeit ein Ammoniakteildruck von etwa 8 bar bei Raumtemperatur ergibt.
Beim Versuch 7 der Tabelle IIB schickt man das für die gaschromatographische Analyse verwendete Material durch eine Kühlvorrichtung und kondensiert das dem Anilinmaximum entsprechende Material, das man dann gewinnt und durch Infrarotspektroskopie mit einer Probe an reinem Anilin vergleicht, das von einer unabhängigen Quelle stammt Hierbei ergibt sich, daß es sich bei dem kondensierten Material um Anilin handelt
Das beim Versuch 5 der Tabelle Π B erhaltene Produktgemisch wird auch bezüglich seines Gehalts an Phenol und Anisol analysiert Hierbei ist kein Phenol festzustellen. Es ergibt sich jedoch ein Anisolgehalt von 0,4 Gewichtsprozent des gewonnenen Produktgemisches, was, bezogen auf das eingesetzte Metallat, einer Ausbeute von etwa 34 Molprozent entspricht Die Umsetzung von aromatischem Thallium(III)metallat mit entsprechenden Quellen verschiedener Nukleophile in einer Reaktionszone unter nukleophiler Substitution des aromatischen Kerns des Metallats ist demnach eine Folge konkurrierender Reaktionen, so daß die Zusammen-
13
Setzung des dabei erhaltenen Produktgemisches abhängig ist von der relativen Reaktionsgeschwindigkeit, der verwendeten Nukleophilquelle, der relativen Konzentration der eingesetzten Nukleophilquelle und den Reaktionsbedingungen.
Beispiel 4
Nach dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren setzt man bestimmte Mengen Phenyldiacetatothallium in einem wäßrigen Medium entweder in einem mit Glas ausgekleideten Reaktor (nämlich einem abgedichteten Glaseinsatz'bei Versuch 2) oder in einer 75 ml fassenden Bombe aus rostfreiem Stahl (Versuch 1 sowie Versuche 3 bis 6) entweder mit Ammoniak oder mit einer Ammoniumverbindung, nämlich mit NH4I, NH4CI, NH4Br, NH4F oder Ammoniumacetat, um. Die bei diesen Versuchen erhaltenen Ausbeuten an Anilin und Phenol gehen aus der folgenden Tabelle III hervor.
Tabelle III Metallat·) Ammoniakquelle 4,9 4,9 H2O und Produktausbeute - Mol-% Phenol Phenyliodid 5 Biphenyl
1 4,9 NH4I NH3 453 4,9 440 25,1 keines keines
2***) 4,9 NH4Cl 4,9 440 Anilin ·*) 0,4
Versuch Reaktorbeschickune - Millimol 3***) 4,9 NH4F 4,9 440 0,36 18,8 keines
Nr. 4***) 4,9 NH4Br 440 **) Spur Spur
5***) 4,9 NH4OAc 4 440 keines 17,8 keines
6***) 4,9 *) Phenyldiacetatothallium. 440 keines 9,3 1,0
0,11
**) Beim Versuch 2 beträgt die Gesamtausbeute an Anilin und Spur Molprozent.
4 Unter der Abkürzung OAc wird hier im folgenden der Acetatrest verstanden, nämlich der Rest der Formel
-0OCCH3. Phenol 3,3
***) Vergleichsversuche ohne Promotor. Beispiel
Nach dem in Beispiel 2 beschriebenen allgemeinen Verfahren gibt man die aus der folgenden Tabelle IV hervorgehenden Menge an Phenyldiacetatothallium, Ammoniumiodid, Ammoniak und Wasser zusammen mit dem jeweiligen Promotor entweder in einen Reaktor nach Beispiel 2 (Stahlreaktor mit offener Kapillare bei den Versuchen 1 bis 9) oder in einen 75 ml fassenden Reaktor aus rostfreiem Stahl (Versuch 10), worauf man den jeweiligen Reaktor verschließt, an einer rotierenden Scheibe befestigt und in ein Ölbad mit konstanter Temperatur von etwa 2000C stellt. Nach 20 Stunden entfernt man den jeweiligen Reaktor aus dem Ölbad und läßt ihn auf Raumtemperatur abkühlen. Sodann wird der Reaktorinhalt entnommen und gewogen. Anschließend analysiert man entsprechende Proben nach dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren. Die dabei erhaltenen Ergebnisse gehen aus der folgenden Tabelle IV hervor, in der für die Versuche 1 bis 9 die Ausbeutemenge an Anilin und Phenol jeweils zusammen angegeben ist, während für den Versuch 10 getrennte Ausbeuten für Anilin und Phenol angegeben sind.
Tabelle IV Reaktorbeschickung t*) NH3 - Millimol NH4I H2O 445 Produktausbeute - Mol-% Biphenyl
Versuch 458 4,9 5,6 445 keines
50 Nr. Metalla 441 Promotor 4,9 5,6 445 Anilin + Phenol Phenyliodid keines
4,9 446 CuCl 4,9 11,2 440 50,5 keines keines
1 4,9 440 CuCl 4,9 5,6 440 65,6 keines keines
55 2**) 4,9 440 CuCl 4,9 5,6 440 81,8 keines keines
3 2,5 412 CuCl2 4,9 11,2 440 98,0 keines keines
4 4,9 410 CuCl2 9,8 5,6 440 96,3. keines keines
5 4,9 440 CuCl2 9,8 5,6 440 88,0 keines keines
60 6 4,9 410 CuCl2 4,7 5,6 440 98,0 keines keines
7 9,8 412 CuCl2 4,9 4,9 69,0 keines 0,1
8 2,5 FeI2 · H2O 31,4 7,1
9 4,9 Cu-Pulver ***) keines
65 10
*) Phenyldiacetatothallium.
**) Bei diesen Versuchen beträgt die Reaktionszeit 6 Stunden. ***) Anilin = 13.9 Molprozent, Phenol = 26,6 Molprozent
Beispiel 6
Nach dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren setzt man die in der folgenden Tabelle V angegebenen Mengen an Phenyldiacetatothallium, Ammoniumiodid, Ammoniak und Methanol in Gegenwart des genar.nten Promotors miteinander um und analysiert das dabei jeweils erhaltene Produktgemisch nach der in Beispiel 2 genannten Methode. Die einzelnen Versuchsdaten gehen aus Tabelle V hervor.
Tabelle V
Versuch
Reaktorbeschickung - Millimol Metaliat*) NH3 Promotor
NH4I CH3OH
Produktausbeute - Mol-% Anilin Phenyliodid Biphenyl
1 4,9 398 CuCl 4,9 11,2 198 49,5 2,1 0,6
2 4,9 440 FeI2 · 4 H2O 4,7 5,6 198 32,2 63,7 0,7
3·*) 4,9 410 CuCl2 4,9 11,2 198 78,6 keines 0,3
4 4,9 - FeI2 · H2O 4,9 - 198 keines 16,7 keines
5 9,0 435 CuCl2 4,9 9,3 198 34 keines keines
♦) Phenyldiacetatothallium. ··) Bei diesem Versuch beträgt die Reaktionszeit 6 Stunden.
Bemerkungen:
Bei den Versuchen 1 bis 4 wird ein Stahlreaktor mit offener Kapillare gemäß Beispiel 2 verwendet, während der Versuch 5 unter Einsatz eines 75 ml fassenden Reaktors aus rostfreiem Stahl durchgeführt wird.
Beispiel 7
Das in Beispiel 2 beschriebene Verfahren wird wiederholt, indem man die aus der folgenden Tabelle VI hervorgehenden Mengen an Phenyldiacetatothallium, Ammoniak, Benzol und Ammoniumiodid in Gegenwart des jeweils genannten Promotors umsetzt und das dabei jeweils erhaltene Produkt entsprechend analysiert. Die einzelnen Versuchsdaten gehen aus der folgenden Tabelle VI hervor.
Tabelle VI
Versuch Reaktorbeschickung - Millimol Nr.
Metaliat·) NH3 Promotor
NH4I
Produktausbeute - Mol-% Benzol Anilin Phenyliodid Biphenyl 40
CuCl2 4,9 11,0 90 64,7 keines keines
CuCl 4,9 5,6 90 43,1 keines 0,8
1 4,9 420
2 4,9 447
·) Phenyldiacetatothallium.
Bemerkung:
Beim Versuch 1 wird mit einem Stahlreaktor mit offener Kapillare gemäß Beispiel 2 gearbeitet, während der Versuch 2 unter Verwendung eines 75 ml fassenden Reaktors aus rostfreiem Stahl durchgeführt wird.
Beispiel 8
Das in Beispiel 2 beschriebene Verfahren wird unter Verwendung der aus der folgenden Tabelle VII hervorgehenden Mengen an Phenyldiacetatothallium, Ammoniak und Wasser in Gegenwart des dort jeweils genannten Promotors wiederholt. Die einzelnen Versuche gehen aus der folgenden Tabelle VIIA hervor, in der die Ausbeute an Phenol und Anilin durch einen gemeinsamen Wert angegeben ist. In der sich daran anschließenden Tabelle VIIB sind jeweils getrennte Ausbeuten für Anilin und Phenol für die dort angeführten Versuche angegeben.
Tabelle VIIA
Versuch Reaktorbeschickung - Millimol Nr.
Metaliat*) NH3 Promotor Produktausbeute - Mol-% Anilin + Phenol Phenyliodid Biphenyl
1 4,9 440 CuCl 4,9 440 63,6
2 4,9 430 ZnI, 4,9 440 38,4
0,3
keines
1,0
15
Fortsetzung
Versuch
Nr.
Reaktorbeschickung - Millimol Metallat·) NH3 Promotor
Produktausbeute - Mol-% Anilin+ Phenol Phenyliodid Biphenyl
400 460 380 380 465 450 460 465 380 390 390 440 400 380 380 380 442 412 *) Phenyldiacetatothallium.
3 4,9
4 4,9
5 4,9
6 4,9
7 4,9
8*") 4,9
9 4,9
10 4,9
11 4,9
12***) 4,9
13 9,8
14 4,9
15***) 4,9
16 4,9
17 2,5
18 4,9
19 4,9
20 4,9
CuCr2
CuF2
CuI
BiI3
CoI2
CrCI3
AgI
NiI2-OH2O
CdI2
PdCl2
CuCl2
Cu(OAc)2 ■ H2O
Fe(OAc)2 · H2O
CuCl
Cu(OAc)2 ■ H2O
Cu(OAc)2 · H2O
LiI
CuI
4,9 4,9 4,9 4,9 4,9 4,9 4,9 4,9 4,9 4,9 20,0 9,8 4,9 4,9 2,5 4,9 4,9 4,9
440 440 440 440 440 440 440 440 440 440 440 440 440 440 440 440 444 444
53,8 77,6 73,0 35,0 41,9 2,4 14,7 43,7 52,4
1,5 58,4 46,0 2,2 47,2 20,0 31,0 **) **)
- keines
- keines
0,8 keines
1,9 keines
keines 0,4
- 0,9
keines 0,9
keines 0.1
keines 0,2
keines 1,0
keines keines
- keines
- 0,3
- 0,1
- keines
- keines
- 0,1
_ keines
*) Versuch Nr.
Ausbeute - Mol-%
t,
Anilin Phenol
24,1 15,6
18,9 51,6
Bemerkung:
Bei den Versuchen 1 bis 17 wird unter Verwendung eines Stahlreaktors mit offener Kapillare gemäß Beispiel 2 gearbeitet, während die Versuche 18 bis 20 unter Einsatz eines 75 ml fassenden Reaktors aus rostfreiem Stahl durchgeführt werden.
***) Vergleichsversuche ohne erfindungsgemäßen Promotor. Tabelle VIIB
55
*) Phenyldiacetatothallium.
**) 13,49 g einer wäßrigen Ammoniumhydroxidlösung (58-prozentig). *·*) Feinverteiltes pulverisiertes metallisches Kupfer.
Φ Die gaschromatographische Analyse ergibt ein weiteres Maximum, bei dem es sich um Phenylacetat handeln dürfte (Ausbeute 0,6 Molprozent).
Bemerkung:
Bei Versuch 4 wird mit einem Stahlreaktor mit offener Kapillare gemäß Beispiel 2 gearbeitet, während die Versuche 1 bis 3 und die Versuche 5 bis 7 unter Verwendung eines 75 ml fassenden Reaktors aus rostfreiem Stahl durchgeführt werden.
16
Versuch Reaktorbeschickung NH3 - Millimol 4,9 H2O Produktausbeute - Phenol Mol-% Biphenyl
Nr. 453 4,9 440 55,7 keines
Metallat·) 446 Promotor 4,9 440 Anilin 39,3 Phenyliodid 0,14
1 4,9 442 CuI 4,9 440 38,4 30,0 keines 0,3
2 4,9 406 CuCl2 4,9 440 15,0 30,4 keines <0,l
3" 4,9 400 CuCl2 4,9 440 22,2 21,1 - 0,09
4 4,9 447 CuF, 4,9 440 33,5 27,0 - 0,1
5 4,9 **) Cu***) 440 14,1 33,6 keines Spur
6 x 4,9 Cu(OAc)2 30,1 -
7 4,9 Cu(OAc)2 17,9
Beispiel 9
Das in Beispiel 2 beschriebene Verfahren wird wiederholt, wobei man mit den aus der folgenden Tabelle VIII hervergehenden Mengen an Phenyldiacetatothallium, Ammoniak und dem jeweiligen Lösungsmittel sowie in Gegenwart des jeweils angegebenen Promotors arbeitet. Die Versuchsergebnisse gehen aus der folgenden Tabelle VIII hervor.
Tabelle VIII * Metallat·) NHj - Millimol 4,9 Lösungsmittel 198 Produktausbeute - Mol-% Phenyliodid Biphenyl
4,9 460 H2O 4,9 CH3OH 198 65,3 keines
Versuch Reaktorbeschickung - 4,9 394 Promotor H2O 4,9 CH3OH 90 Anilin - keines
Nr. 4,9 430 4,9 Benzol 198 11,0 - keines
4,9 424 Cu(OAc)2 4,9 CH3OH 198 30,5 keines keines
1 4,9 465 Cu(OAc)2 · 4,9 CH3OH 90 51,3 - keines
2 4,9 435 CuI 4,9 Benzol 90 37,1 - 1,2
3 4,9 465 CuCl2 Benzol 26,5 keines keines
4 ) Phenyldiacetatothallium. CuCl2 39,0
5 Bemerkung: CuF2 wird mit einem Stahlreaktor mit offener Kapillare ι 29,9
6 ; die Versuche 4 bis 7 unter Verwendung eines 75 mi lach Beispiel 2 gearbeitet, während die
7 I fassenden Reaktors aus rostfreiem Stahl durch-
Bei den Versuchen 1 und 3
Versuche 2 sowii
gerührt werden. Beispiel 10
Das in Beispiel 2 beschriebene Verfahren wird wiederholt, wobei man mit den aus der folgenden Tabelle IX hervorgehenden Mengen an Phenyldiacetatothallium, Ammoniumiodid und dem genannten Lösungsmittel sowie in Gegenwart des bereits angegebenen Promotors arbeitet. Die Versuchsdaten gehen aus Tabelle IX her
35
Tabelle IX
Versuch
Reaktorbeschickung - Millimol Metallat·) Promotor NH4I
Lösungsmittel Produktausbeute - Mol-% Anilin Phenyliodid Biphenyl
40
1 **) 4,9 CuCl2 4,9 5,6 Benzol 90 3,5 27,6 0,3
2 4,9 CuCl2 4,9 5,6 H2O 444 14,3 keines keines
3 4,9 CuCl2 4,9 5,6 CH3OH 198 keines keines keines
*) Phenyldiacetatothallium. **) Das Produktgemisch enthält femer etwa 0,02 Gewichtsprozent Anisol (etwa 0,5 Molprozeni Ausbeute! und etwa 5,2 Gewichtsprozent Chlorbenzol (etwa 50 Molprozent Ausbeute). Die angegebenen Werte beziehen sich auf eine
Gesamtausbeute an Phenol und Anilin.
Bemerkung:
Bei allen Versuchen wird unter Verwendung des Stahlreaktors mit offener Kapillare nach Beispiel 2 gearbeitet.
Beispiel 11
(Vergleichsbeispiel ohne Promotor)
Das in Beispiel 2 beschriebene allgemeine Verfahren wird wiederholt, indem man 4,9 mM Phenyldiacetatothallium und 444 mM Wasser in einen 75 ml fassenden Reaktor aus rostfreiem Stahl einspeist, den man der Reihe nach zuerst zweimal mit jeweils 50 ml konzentrierter Salpetersäure und dann mit destilliertem Wasser und schließlich mit Aceton wäscht, worauf man ihn mit Stickstoff trockenbläst. Hierauf wird der Reaktor verschlossen, auf einer rotierenden Scheibe befestigt und etwa 20 Stunden in ein Ölbad mit konstanter Temperatur von etwa 2000C gestellt. Nach Ablauf dieser Zeit entnimmt man den Stahlreaktor aus dem Ölbad und läßt ihn auf Raumtemperatur abkühlen, worauf man den Reaktorinhalt entfernt und analysiert. Hierbei ergibt sich ein Phenolgehalt von etwa 0,V Molprozent, bezogen auf die Molmenge an dem Reaktor zugesetztem Metallat. Das Produktgemisch enthält ferner auch etwa 10 Molprozent Biphenyl.
45
50
60
17
Beispiel 12
Das in Beispiel 2 beschriebene allgemeine Verfahren wird wiederholt, indem man 1,95 g (4,9 mM) Phenyldiacetatothallium, 0,98 g (4,9 mM) Cu(OAc)2 - H2O als Promotor und 8,0 g (444 mM) Wasser als Nukleophilquelle S in einen 75 ml fassenden Reaktor aus rostfreiem Stahl gibt, worauf man den Reaktor verschließt, auf einer rotierenden Scheibe befestigt und etwa 20 Stunden in ein Ölbad mit konstanter Temperatur von etwa 2000C stellt. Nach Ablauf dieser Zeit nimmt man den Reaktor aus dem Ölbad und läßt ihn auf Raumtemperatur abkühlen. Sodann entnimmt man den Reaktorinhalt (8,80 g) und analysiert das so gewonnene Material gaschromatographisch, wodurch sich sin Phenolgehalt von etwa 2,01 Gewichtsprozent ergibt. Dies entspricht einer Phenolausbeute von etwa 30,0 Molprozent, bezogen auf die Molmenge des dem Reaktor zugesetzten Metallats. Im Produktgemisch ist kein Biphenyl zu finden.
Das bei der Desorption in der gaschromatographischen Analyse anfallende desorbierte Material leitet raan durch eine entsprechende Kühlvorrichtung, wodurch das dem Phenolmaximum entsprechende Material kondensiert. Dieses Material wird gewonnen und durch Infrarotspektroskopie mit einer Probe eines unabhängig is davon erhaltenen reines Phenols verglichen. Hierdurch ergibt sich, daß das kondensierte Material tatsächlich Phenol ist.
Beispiel 13
Das in Beispiel 12 beschriebene Verfahren wird unter Verwendung von 4,9 mM Kupfer(I)iodid (CuI) als Promotor anstelle des bei Beispiel 12 verwendeten Kupfer(II)acetats wiederholt. Das nach Beendigung der Reaktion erhaltene Produktgemisch enthält Phenol in einer Ausbeutemenge von 52 Molprozent, bezogen auf die dem Reaktor zugesetzte Molmenge an Metallat. Im Produktgemisch ist kein Biphenyl und kein Biphenyliodid zu finden.
Beispiel 14
Man gibt eine bestimmte Menge Thalliumtrifluoracetat langsam unter Rühren zu einem Reaktionsgefäß, das einen 20-fachen Molüberschuß an Benzol enthält, worauf man das so erhaltene Gemisch unter autogenem Druck auf 1200C erhitzt und 20 Stunden reagieren läßt. Das hierbei anfallende Material wird dann wie in Beispiel 1 beschrieben gewonnen.
Nach dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren und unter Verwendung des dort genannten Reaktors setzt man bestimmte Mengen Phenylbis(trifluoracetato)thallium bei einer Reihe von Versuchen mit Ammoniak in Gegenwart von entweder Kupfer(II)acetat oder Kupfer(II)chlorid als Promotor sowie in Gegenwart von entweder Methanol oder Benzol als Lösungsmittel um. Promotor und Metallat werden bei jedem Versuch in etwa äquimolaren Mengen eingesetzt, und die verwendete Menge an Ammoniak entspricht einem etwa 100-fachen molaren Überschuß, bezogen auf die Molmenge an dem Reaktor zugesetztem Metallat. Eine entsprechende Analyse des jeweils erhaltenen Produktgemisches ergibt einen Anilingehalt in einer Ausbeute von etwa 30 bis 50 Molprozent, bezogen auf die Molmenge an verwendetem Metallat. Im Produktgemisch ist kein Biphenyl zu finden.
Beispiel 15
Eine bestimmte Menge an wasserfreiem Thalliumtriisobutyrat gibt man langsam unter Rühren zu einem Reaktionsgefäß, das einen etwa 20-fachen Molüberschuß an Benzol enthält, worauf man das so erhaltene Gemisch unter autogenem Druck auf 12O0C erhitzt und 20 Stunden reagieren läßt. Das dabei anfallende Material wird wie in Beispiel 1 beschrieben aus dem Reaktionsgemisch gewonnen und nach dem dort genannten Verfahren als Phenyldiisobutyratothallium identifiziert.
Nach dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren und unter Verwendung des dort genannten Reaktors setzt man bestimmte Mengen Phenyldiisobutyratothallium bei einer Reihe von Versuchen mit Ammoniak in Gegenwart von entweder Kupfer(II)acetat oder Kupfer(II)chlorid als Promotor sowie in Gegenwart von entweder Methanol oder Benzol als Lösungsmittel um. Promotor und Metallat werden bei jedem Versuch in etwa äquimolaren Mengen eingesetzt, und die verwendete Menge an Ammoniak entspricht einem etwa 100-fachen mtlaren Überschuß, bezogen auf die Molmenge an dem Reaktor zugesetztem Metallat. Eine entsprechende Analyse des jeweils erhaltenen Produktgemisches ergibt einen Anilingehalt in einer Ausbeute von etwa 30 bis 50 Molprozent, bezogen auf die Molmenge an verwendetem Metallat. Im Produktgemisch ist kein Biphenyl zu finden.
Beispiel 16
Eine bestimmte Menge an wasserfreiem Thalliumtris-p-toluolsulfonat gibt man langsam unter Rühren zu einem Reaktionsgefaß, das einen etwa 20-fachen Molüberschuß an Benzol enthält, worauf man das so erhaltene Gemisch unter autogenem Druck, auf 1200C erhitzt und 20 Stunden reagieren läßt. Das dabei anfallende Material wird wie in Beispiel 1 beschrieben und aus dem Reaktionsgemisch gewonnen und nach dem dort genannten Verfahren als Phenylbis-p-loluolsuifonatothallium identifiziert.
Nach dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren und unter Verwendung des dort genannten Reaktors setzt man bestimmte Mengen Phenylbis-p-toluolsulfonatothallium bei einer Reihe von Versuchen mit Ammoniak in Gegenwart von entweder Kupfer(ll)acetat oder Kupfer(II)chlorid als Promotor sowie in Gegenwart von ent-
weder Methanol oder Benzol als Lösungsmittel um. Promotor und Metallat werden bei jedem Versuch in etwa äquimolaren Mengen eingesetzt,und die verwendete Menge an Ammoniak entspricht einem etwa 100-fachen molaren Überschuß, bezogen auf die Molmenge an dem Reaktor zugesetztem Metallat. Eine entsprechende Analyse des jeweils erhaltenen Produktgemisches ergibt einen Anilingehalt in einer Ausbeute von etwa 40 bis 60 Molprozent, bezogen auf die Molmenge an verwendetem Mftallat. Im Produktgemisch ist kein Biphenyl zu finden.
Beispiel 17
Eine bestimmte Menge an wasserfreiem Thalltumsulfat gibt man langsam unter Rühren zu einem Reaktionsgefäß, das einen etwa 20-fachen Molüberschuß an Benzol enthält, worauf man das so erhaltene Gemisch unter autogenem Druck auf 1200C erhitzt und 20 Stunden reagieren läßt. Das dabei anfallende Material wird wie in Beispiel 1 beschrieben aus dem Reaktionsgemisch gewonnen und nach dem dort genannten Verfahren als Phenylsulfatothallium identifiziert.
Nach dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren und unter Verwendung des dort genannten Reaktors setzt man bestimmte Mengen Phenylsulfatothallium bei einer Reihe von Versuchen mit Ammoniak in Gegenwart von entweder Kupfer(II)acetat oder Kupfer(il)cnlorid als Promotor sowie in Gegenwart von entweder Methanol oder Benzol als Lösungsmittel um. Promoter und Metallat werden bei jedem Versuch in etwa äquimolaren Mengen eingesetzt, und die verwendete Menge an Ammoniak entspricht einem etwa 100-fachen molaren Überschuß, bezogen auf die Molmenge an dem Reaktor zugesetztem Metallat. Eine entsprechende Analyse des jeweils erhaltenen Produktgemisches ergibt einen Anilingehalt in einer Ausbeute von etwa 15 bis 30 Molprozent, bezogen auf die Molmenge an verwendetem Metallat. Im Produktgemisch ist kein Biphenyl zu finden.
Beispiel 18
Eine bestimmte Menge an wasserfreiem Thalliumnitrat gibt man langsam unter Rühren zu einem Reaktionsgefäß, das einen etwa 20-fachen Molüberschuß an Benzol enthält, worauf man das so erhaltene Gemisch unter autogenem Druck auf 1200C erhitzt und 20 Stunden reagieren läßt. Das dabei anfallende Material wird wie in Beispiel 1 beschrieben aus dem Reaktionsgemisch gewonnen und nach dem dort genannten Verfahren als Phenyldinitratothallium identifiziert.
Nach dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren und unter Verwendung des dort genannten Reaktors setzt man bestimmte Mengen Phenyldinitratothallium bei einer Reihe von Versuchen mit Ammoniak in Gegenwart von entweder Kupfer(II)acetat oder Kupfer(H)chlorid als Promotor sowie in Gegenwart von entweder Methanol oder Benzol als Lösungsmittel um. Promotor und Metallat werden bei jedem Versuch in etwa äquimolaren Mengen eingesetzt, und die verwendete Menge an Ammoniak entspricht einem etwa 100-fachen molaren Überschuß, bezogen auf die Molmenge an dem Reaktor zugesetztem Metallat. Eine entsprechende Analyse des jeweils erhaltenen Produktgemisches ergibt einen Anilingehalt in einer Ausbeute von etwa 20 bis 30 Molprozent, bezogen auf die Molmenge an verwendetem Metallat. Im Produktgemisch ist kein Biphenyl zu finden.
Beispiel 19
Eine bestimmte Menge an wasserfreiem Thalliumchlorid gibt min langsam unter Rühren zu einem Reaktionsgefäß, das einen etwa 20-fachen Molüberschuß an Benzol enthält, worauf man das so erhaltene Gemisch unter autogenem Druck auf 1200C erhitzt und 20 Stunden reagieren läßt. Das dabei anfallende Material wird wie in Beispiel 1 beschrieben aus dem Reaktionsgemisch gewonnen und nach dem dort genannten Verfahren als Phenyldichlorthallium identifiziert.
Nach dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren und unter Verwendung des dort genannten Reaktors setzt man bestimmte Mengen Phenyldichlorthallium bei einer Reihe von Versuchen mit Ammoniak in Gegenwart von entweder Kupfer(II)acetat oder Kupfer(II)chlorid als Promotor sowie in Gegenwart von entweder Methanol oder Benzol als Lösungsmittel um. Promotor und Metallat werden bei jedem Versuch in etwa äquimolaren Mengen eingesetzt, und die verwendete Menge an Ammoniak entspricht einem etwa 100-fachen molaren Überschuß, bezogen auf die Molmenge an dem Reaktor zugesetztem Metallat. Eine entsprechende Analyse des jeweils erhaltenen Produktgemisches ergibt einen Anilingehalt in einer Ausbeute von etwa 10 bis 30 Molprozent, bezogen auf die Molmenge an verwendetem Metallat. Im Produktgemisch ist kein Biphenyl zu finden.
Beispiel 20
Eine bestimmte Menge an wasserfreiem Thalliumacetat gibt man langsam unter Rühren zu einem Reaktionsgefäß, das einen etwa 20-fachen Molüberschuß an Benzol enthält, worauf man das so erhaltene Gemisch unter autogenem Druck auf 120°C erhitzt und 20 Stunden reagieren läßt. Das dabei anfallende Material wird wie in Beispiel 1 beschrieben aus dem Reaktionsgemisch gewonnen und nach dem dort genannten Verfahren als p-Tolyldiacetatothallium identifiziert.
Nach dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren und unter Verwendung des dort genannten Reaktors setzt man bestimmte Mengen p-Tolyldiacetatothallium bei einer Reihe von Versuchen mit Ammoniak in Gegenwart von entweder Kupter(II)acetat oder Kupferdljchlorid als Promotor sowie in Gegenwart von entweder Methanol oder Benzol als Lösungsmittel um. Promotor und Metallat werden bei jedem Versuch in etwa äquimolaren Mengen eingesetzt, und die verwendete Menge an Ammoniak entspricht einem etwa 100-fachen molaren Überschuß, bezogen auf die Molmenge an dem Reaktor zugesetztem Metallat. Eine entsprechende Analyse des
-I; jeweils erhaltenen Produktgemisches ergibt einen p-Toluidingehalt in einer Ausbeute von etwa 20 bis SO MoI-
-:. prozent, bezogen auf die Molmenge an verwendetem Metallat. Im Produktgemisch ist kein Bitolyl zu finden.
■■ Beispiel 21
Eine bestimmte Menge an wasserfreiem Thalliumacetat gibt man langsam unter Rühren zu einem Reaktions-
' gefäß, das einen etwa 20-fachen Molüberschuß an Ethylbenzol enthält, worauf man das so erhaltene Gemisch
::: unter autogenem Druck auf 1200C erhitzt und 20 Stunden reagieren läßt. Das dabei anfallende Material wird wie
; in Beispiel 1 beschrieben aus dem Reaktionsgemisch gewonnen und nach dem dort genannten Verfahren als p-
: 10 Ethylphenyldiacetatothallium identifiziert.
NacL dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren und unter Verwendung des dort genannten Reaktors setzt man bestimmte Mengen p-EthylphenyldiacetatothalHum bei einer Reihe von Versuchen mit Ammoniak in Gegenwart von entweder Kupfer(II)acetat oder Kupfer(H}chlorid als Promotor sowie in Gegenwart von entweder Methanol oder Ethylbenzol als Lösungsmittel um. Promotor und Metallat werden bei jedem Versuch in ■·.·■■■ is etwa äquimclaren Mengen eingesetzt, und die verwendete Menge an Ammoniak entspricht einem etwa i 100-fachen molaren Überschuß, bezogen auf die Molmeng? an dem Reaktor zugesetztem Metallat. Eine ent-
sprechende Analyse des jeweils erhaltenen Produktgemisches ergibt einen p-Ethylanilingehalt in einer Ausbeute von etwa 30 bis 50 Molprozent, bezogen auf die Molmenge an verwendetem Metallat. Im Produktgemisch ist kein 4,4'-Diethylbiphenyl zu finden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von durch -OH, -NH2, -NHR oder -NRR' ringsubstituierten aromatischen Verbindungen, worin die Substituenten R und R' gleich oder verschieden sind und jeweils unabhängig voneinander Alkyl, Aryl, Nitroaryl, Cycloalkyl, Alkaryl, Aralkyl und/oder heterocyclische Reste bedeuten, durch nichtphotoly'-sche Umsetzung eines aromatischen Thallium(III)metailats, das aus einer aromatischen Verbindung der allgemeinen Formel
    worin pi eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist, p2 für 0 bis 3 steht, Z1 Phenyl, Naphthyl, Anthryl, Phenanthryl, Indenyl, Isoindenyl und/oder Benzofuryl bedeutet und Z2 einwertiges Alkyl, einwertiges Cycloalkyl, Nitro, Hydroxy, Aryl, Alkoxy, alkoxysubstituicrtes Alkyl, Aryloxy, Aralkyl, aliphatisches Carboxyl, Arylcarboxyl, hydroxysubstituiertes Alkyl, einen Alkylester, zweiwertiges Alkyl, ein halogeniertes Derivat eines derangegebenen Reste oder Halogen, bedeutet, mit der Maßgabe, daß ρ ι für 2 steht und p2 für 1 steht, falls der Substituent Z2 ein zweiwertiges Alkyl ist, deren aromatischer Ring durch eine Thallium(III)gruppe der allgemeinen Formeln
    R1 /
    —TlR, oder—Tl
    R3
    substituiert ist, worin R, für =COj oder =SO< steht und die Substituenten R2 sowie R3 gleich oder verschieden sind und Reste der allgemeinen Formeln
    O O
    Il Il
    -OCE, —ÖSE, -NO3
    Il ο
    und/oder Halogenid bedeuten, wobei der Substituent E folgende Bedeutungen haben kann:
    (i) Alkyl, (ii) Cycloalkyl, (iii) Alkaryl, (iv) Aralkyl, (v) Aryl,
    (vi) Derivate der obigen Kohlenwasserstoffgruppen, bei denen wenigstens ein Kohlenstoffatom durch
    Sauerstoff ersetzt ist,
    (vii) Derivate der obigen Kohlenwasserstoffgruppen und sauerstoffsubstituierten Kohlenwasserstoffgruppen, bei denen wenigstens ein Wasserstoffatom durch -NO2, -OH und/oder Alkoxy ersetzt ist, und
    (viii) halogenierte Derivate der oben angegebenen Substituenten,
    besteht, mit
    (a) Wasser, einem Alkalihydroxid, einem Erdalkalihydroxid, Ammoniumhydroxid, einem quaternären
    Ammoniumhydroxid oder einem Gemisch hieraus,
    (b) Ammoniak, Verbindungen, die in basischen wäßrigen Medien NH3 freisetzen, oder Gemischen hieraus,
    (c) einer Verbindung der Formel NH2R, worin R die oben angegebene Bedeutung hat, oder (d) einer Verbindung der Formel
    / HN
    \
    R'
    worin die Substituenten R und R' die oben angegebenen Bedeutungen haben, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart eines Iod- und bzw. oder Kupferpromotors durchführt.
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