DE2802781A1 - Verfahren zum tiefziehen von schaumstoff-formteilen - Google Patents
Verfahren zum tiefziehen von schaumstoff-formteilenInfo
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Description
- 2 - 16 398/399 13. 12. 1977
Verfahren zum Tiefziehen von Schaumstoff-Formteilen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Tiefziehen
von Schaumstoff-Formteilen aus ebenen Schaumstoffplatten, bei welchem die in einen Rahmen gespannte Platte beidseitig
erhitzt und gegen die dem Formteil entsprechende Oberseite eines in die Rahmenebene einfahrenden Kernstückes angesaugt
wird.
Die erzeugten Formteile werden an den zu isolierenden Wänden angeklebt, dies entweder durch wandseitigen oder formteilseitigen
Kleberauftrag. Dies ist umständlich, zeitraubend
und einer Serien-Bestückung praktisch nicht zuführbar. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, welches
die Kleberausrüstung schon vor dem Verformen der Schaumstoff platten ermöglicht.
Gelöst ist diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß das Ansaugen unter Zwischenlage einer mittels Selbstklebeschicht
auf der Schaumstoffplatte befestigten, mindestens auf ihrer Innenseite klebstoffabweisenden Folie erfolgt.
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Hierbei ist es erfindungsgemäß noch günstig, daß die aus
Schaumstoffplatte, Selbstklebeschicht und Folie bestehende, in den Rahmen eingespannte Verbundeinheit vor Einfahren
des Kernstückes in eine relativ zum Kernstück konkaven Kuppel ausgebaucht wird.
Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein äußerst wirtschaftliches, praktisch mit den schon in Gebrauch befindlichen
Einrichtungen durchführbares Verfahren zum Tiefziehen von Schaumstoff-Formteilen verwirklicht. Die Teil der Verbundeinheit
bildende Folie stellt eine für das beim Saug-Tiefziehverfahren günstigst zu nutzende Membran dar. Letztere
gewährleistet einen hohen Dichtschluß, so daß auch sehr bizarre Formteile präzise gezogen we len können. Der
Folie kommt daher eine über die eigentliche Schutzfunktion für
die Selbstklebeschicht hinausgehende Mehrfachfunktion zu. Das spätere Lösen dieser Folie ist dadurch möglich, daß
sie auf der Innenseite, d. h. der Klebeschicht zugewandten Seite durch Silikonisierung klebstoffabweisend ist. Die
entsprechende Lage der Folie läßt es zu, neben geschlossene Zellen aufweisendem Schaumstoff auch solchen sogar hochporöser
Art zu verwenden. Die Zwischenlage einer Folie ist für das Formen insofern auch günstig, als sie glatte und dadurch
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sehr gleitgünstige Folie bis in die tiefsten Kerben des Kernstückes gelangt, wohingegen bei einem Direkt-Kontakt
Schaumstoff/Kern gewisse zu Verzerrungen führende Reibeffekte auftreten können. Die Verformung der aus
Schaumstoffplatte, Selbstklebeschicht und Folie bestehenden Verbundeinheit geschieht äußerst homogen
und unter geringstem Zeitaufwand. Entsprechende Formzeiten liegen noch unterhalb einer Sekunde. Die
Selbstklebeschicht macht diese Verformung voll mit. Die Haftwirkung des Klebers am Schaumstoff wird, wie gefunden
wurde, sogar noch erhöht. Die Kleber-Auftragsmenge
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liegt bei 120 bis 150 g pro m . Die Schichtdicke des Klebers nimmt durch die Dehnung ab. Wärme und Dehnfähigkeit führen dazu, daß der Klebefilm unterbrechungsfrei erhalten bleibt. Selbst bei hochgradiger Dehnung findet praktisch auch keine Relativverschiebung zwischen Schaumstoffplatte und Folie statt. Folie und Kleberschicht bleiben in Haftverbindung. Verzerrungen treten nicht auf. Vorab erfolgt schon eine gleichmäßige Vor-Dehnung der gesamten zu verformenden Fläche dadurch, daß vor Einfahren des Kernstückes die aus Schaumstoffplatte, Selbstklebeschicht und Folie bestehende Verbundeinheit zu einer relativ zum Kernstück konkaven Blase bzw. Kuppel ausgebaucht wird. Eine solche Kuppel bildet sich, wenn der Formtisch als Kammer ausgebildet ist. Die dann in dieser Kammer liegende unterseitige Wärmequelle bewirkt durch die Luft-Ausdehnung einen die Membrane nach auswärts wölbenden überdruck.
liegt bei 120 bis 150 g pro m . Die Schichtdicke des Klebers nimmt durch die Dehnung ab. Wärme und Dehnfähigkeit führen dazu, daß der Klebefilm unterbrechungsfrei erhalten bleibt. Selbst bei hochgradiger Dehnung findet praktisch auch keine Relativverschiebung zwischen Schaumstoffplatte und Folie statt. Folie und Kleberschicht bleiben in Haftverbindung. Verzerrungen treten nicht auf. Vorab erfolgt schon eine gleichmäßige Vor-Dehnung der gesamten zu verformenden Fläche dadurch, daß vor Einfahren des Kernstückes die aus Schaumstoffplatte, Selbstklebeschicht und Folie bestehende Verbundeinheit zu einer relativ zum Kernstück konkaven Blase bzw. Kuppel ausgebaucht wird. Eine solche Kuppel bildet sich, wenn der Formtisch als Kammer ausgebildet ist. Die dann in dieser Kammer liegende unterseitige Wärmequelle bewirkt durch die Luft-Ausdehnung einen die Membrane nach auswärts wölbenden überdruck.
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Verfahren, Vorrichtung und Produkt sind nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf die aus Schaumstoffplatte, Selbstklebeschicht und Folie bestehende, noch
unverformte Verbundeinheit,
Fig. 2 einen gegenüber Fig. 1 vergrößerten Schnitt durch die Verbundeinheit,
Fig. 3-6 die Tiefziehvorrichtung in den vier Hauptphasen
der Fertigung,
Fig. 7 eine Draufsicht auf das Produkt und
Fig. 8 einen Schnitt gemäß Linie VIII-VIII in Fig. 7.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
eine Verbundeinheit E verwendet, bestehend aus einer ebenflächigen Schaumstoffplatte 1 mit unterseitig aufgetragener
Selbstklebeschicht 2, die von einer schützenden Folie abgedeckt ist.
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Die Schaumstoffplatte 1 besteht aus Polyäthylen. Sie weist eine Dicke von ca. 6 mm auf.
Auch die Folie besteht aus Polyäthylen. Ihre Dicke beträgt ca. 1/10 mm.
Bezüglich des Klebers ist auf ein handelsübliches Produkt zurückgegriffen, welches unter Wärme nicht seine Dehnfähigkeit
verliert bzw. unter Wärme noch dehnfähiger wird.
Die Flächeneinheit beträgt 120 - 150 g pro m .
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist in den Fig. 3 - 6 in stark schematisierter Darstellung veranschaulicht.
Sie besteht aus einem eine Kammer 4 bildenden Vorrichtungsunterbau 5. Dessen Formtisch 6 weist eine der
rechteckigen Umrißform der Verbundeinheit E entsprechende öffnung 7 auf. Die Verbundeinheit E ist so bemessen,
daß ihre Randzone 8 um ein Maß von ca. 4 - 6 cm den Formtisch-Öffnungsrand übergreift. Zur Fixierung der aufgelegten
Verbundeinheit dient ein tischoberseitig angeordneter
Spannrahmen 9 von etwa der Breite der Randzone 8. Dieser Spannrahmen ist im hinteren Bereich des Formtisches
angelenkt und wird automatisch in die Spannstellung gesteuert
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Die Folie 3 der ebenflächig zugeordneten Verbundeinheit E weist nach unten, d. h. in Richtung der Kammer 4. Die
forintischseitige Auflagefläche, genauer gesagt der Formtisch-Öffnungsrand ist entsprechend glatt ausgebildet, so
daß ein hoher Dichtschluß erzielt wird. Zusätzlich kann noch eine die Formtisch-Oberfläche überragende,
kompressible Dichtungsrippe 10 am ganzen öffnungsumfang eingelassen sein.
Die so eingespannte Verbundeinheit wird nun beidseitig erhitzt. Hierzu fahren entsprechend ober- und unterseitig
angeordnete Heizquellen 11 und 12 in den Bereich dieser Verbundeinheit. Es handelt sich um elektrische Widerstandsheizungen.
Diese sind in ihrer Wärmeabgabe regulierbar. Insbesondere ist neben der horizontalen Zuführung auch
eine vertikale Verstellbarkeit gegeben.
In der anschließenden Phase nach Fig. 4 sind die Heizquellen 11 und 12 wieder in ihre Grundstellung zurückgetreten.
Die Erwärmung der in der Kammer befindlichen Luft führt zu einer Ausdehnung derselben mit dem Erfolg,
daß die roembranartig wirkende Zwischenlage in Form der Folie 3 die Verbundeinheit E zu einer Kuppel K ausbaucht.
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Dies führt zu einem vor allem bei bizarren Formkernen günstigen, auf die ganze Flächeneinheit verteilten Vorstreckung
der Baueinheit. Um die externe Erwärmung wegen der unmittelbaren Verbindung mit der relativ kühleren Außenluft
länger aufrechtzuerhalten, kann die obere Heizquelle etwas später zurückgezogen werden.
Im Anschluß daran fährt das bodenseitig der Kammer 4 in Bereitschaft gehaltene Kernstück 13 hoch. Dieses taucht
in die relativ zum Kernstück 13 konkave Kuppel bzw. Blase der Baueinheit E ein. An den tiefsten Stellen des Kernstückes
befinden sich die Mündungen 14 von Unterdruckleitungen 15. Diese saugen die Restluft L zwischen Verbundeinheit und Formkernstückoberfläche
ab. Die Verbundeinheit schmiegt sich unter Restdehnung an die Kontur des Kernstückes an. Hier erweist
sich die kernstückseitig liegende Folie als äußerst gleitfähige Fläche. Die mittels der Selbstklebeschicht
an der Folie 3 gehaltene, sich noch im Stadium der Verformbarkeit befindende Schaumstoffplatte wird mitgezogen.
Der Kleber bildet in jeder Phase die überraschenderweise erheblich belastbare Bindebrücke zwischen Schaumstoffplatte
1 und Folie. Die schaumstoffplattenseitige Haftkraft
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der Selbstklebeschicht ist größer als die folienseitige. Die Folie ist sogar an ihrer Innenseite durch Silikonisierung
klebstoffabweisend, so daß die auch die Schutzabdeckung
bildende Folie später leicht abgezogen werden kann. Trotz klebstoffabweisender Folieninnenseite findet
aber beim Tiefziehen kein Ablösen der Folie von der außenliegenden
Schaumstoffplatte statt.
Nun erfolgt das Abkühlen des erzeugten Schaumstoff-Fonnteiles.
Dies geschieht mittels eines oder mehrerer KaItluftgebläse
16. Deren Düsen sind auf die Oberfläche gerichtet.
Durch einen über die Kanäle 15 oder zusätzliche Kanäle einbringbaren
Luftstoß, der zwischen Folie und Formkernoberflache
tritt, wird das Formteil vom Kernstück 13 schnell abgelöst bzw. -gehoben. Danach fährt das Kernstück wieder
nach unten. Nach Entriegeln und Hochklappen des Spannrahmens 9 kann das fertige Produkt von der Vorrichtung abgenommen werden.
Die oben erläuterten Abläufe sind voll automatisch steuerbar. Ebenso können die flächigen Verbundeinheiten von einer
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Rolle abgelängt und der Vorrichtung zugeführt werden.
Die kleberseitigen Innenkanten 16 des Formteiles zeigen
eine leichte Rauhung bzw. Kräuselung. Da diese Innenkanten 16 meist als Orientierungslinien beim Ein- oder
Aufkleben des Formteiles genutzt werden, tritt die Kleberschicht zunächst nur teilflächig in Haftverbindung, so daß
gegebenenfalls noch Lagekorrekturen möglich sind. Ist das Formteil in seine richtige Lage gebracht, kann durch
festes Andrücken dieser Kantenzone nun die ganze Klebefläche in Haftverbindung gebracht werden.
Großflächige Formteile werden zum erleichterten Verlegen geteilt. Dies kann durch den Montierenden erfolgen. In
solchen Fällen kann das Kernstück entsprechende Schnittmarken aufweisen, die in der Folie leichte, jedoch sichtbare Eindrückungen
hinterlassen.
Andererseits kann das Ausschneiden aber bereits am Formtisch durch dort vorgesehene Stanzmesser erfolgen.
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Wie aus Fig. 8 ersichtlich, sind die Formteilwände zufolge der Dehnung in den tieferen Ziehzonen etwas
querschnittsdünner. Dies gilt im Prinzip auch bezüglich der Selbstklebeschicht 2 und der die Zwischenlage
bzw. Membrane bildenden Folie 3.
Der Formcharakter, wie er aus den Fig. 6 und 7 deutlich wird, bedarf keiner näheren Erläuterungen, da es sich um
eine spezielle Form handelt, welche je nach den Wandformen der zu isolierenden bzw. schalldämmend zu verkleidenden
Räume erheblich variieren kann.
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Claims (2)
- Dr. R./P/G 13. 12. 1977398/399
Irbit-Holding AG
3, rue de l'HÖpital
CH-1700 FribourgAnsprüche/1./Verfahren zum Tiefziehen von Schaumstoff-Formteilen aus ebenen Schaumstoffplatten, bei welchem die in einen Rahmen gespannte Platte beidseitig erhitzt und gegen die dem Formprofil entsprechende Oberseite eines in die Rahmenebene einfahrenden Kernstückes angesaugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Ansaugen unter Zwischenlage einer mittels Selbstklebeschicht (2) auf der Schaumstoffplatte (1) befestigten, mindestens auf ihrer Innenseite klebstoffabweisenden Folie (3) erfolgt. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Schaumstoffplatte (1), Selbstklebeschicht (2) und Folie (3) bestehende, in den Rahmen (9) eingespannte Verbundeinheit (E) vor Einfahren des Kernstückes (13) in eine relativ zum Kernstück (13) konkave Kuppel (K, Fig. 4) ausgebaucht wird.909830/0343
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: IRBIT RESEARCH + CONSULTING AG, FREIBURG/FRIBOURG, |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |