DE3612898C2 - - Google Patents
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Blow-Moulding Or Thermoforming Of Plastics Or The Like (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
Formteiles, das auf einem Teilbereich seiner Dekorseite
eine aufkaschierte Folie aus Kunststoff und im verbleibenden
Restbereich ein von dem Teilbereich abweichendes Dekor auf
weist, bei dem die Folie durch Erwärmen plastifiziert wird,
bei dem anschließend die Folie auf die Dekorseite eines aus
einem porösen Werkstoff bestehenden Trägerteils aufgebracht
wird, bei dem dann die Folie an ihrem über das Trägerteil
überstehenden Rand abgedichtet, mittels Vakuum auf das
Trägerteil aufgeformt und mit einem Klebstoff mit dem Trä
gerteil verbunden wird. Ferner ist die Erfindung auf eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gerichtet.
Kaschierte Formteile des vorgenannten Aufbaus werden vor
allem in der Kfz-Industrie für Innenverkleidungen, Ablagen
etc. in mannigfaltiger Formgebung und Oberflächengestaltung
eingesetzt. Für diese Formteile werden aus Kostengründen
preisgünstige Werkstoffe, wie Faserwerkstoffe unterschied
licher Art und Zusammensetzung, aber auch geschlossenporige
verwendet, die vor allem ein geringes Gewicht aufweisen
sollen. Soweit es sich um Faserwerkstoffe handelt, werden
sie mit Bindemitteln versetzt und in Pressen zu Trägerteilen
umgeformt. Diese Trägerteile werden anschließend konfektio
niert, beispielsweise lackiert, kaschiert und mit techni
schen oder gestalterischen Teilen aus Metall oder Kunst
stoff versehen. Gleiches gilt für gespritzte oder gegossene
Formteile.
Die Erfindung befaßt sich ausschließlich mit dem Kaschier
vorgang. Hierbei werden Kunststoff-Folien verschiedener
Struktur und Farbe in der eingangs genannten Weise auf
die Dekorseite des Trägerteils aufkaschiert. Dies geschieht
bei einem für die preisgünstige Serienfertigung besonders
günstigen Verfahren durch Aufsaugen auf das Trägerteil
mittels Vakuum. Hiermit lassen sich auch tief ausgeformte
und mit Hinterschnitten versehene Formteile herstellen.
Nachteilig ist das Verfahren bei geschlossenporigen Werk
stoffen, da das Trägerteil mehrfach verbohrt werden muß,
um das Vakuum auf die Folie wirken zu lassen. Auch ist
das Verfahren nur bei einer vollständigen Kaschierung des
gesamten Formteils anwendbar. Es muß nämlich die Folie
an allen Rändern des Trägerteils überstehen, um an dem
überstehenden Rand eine ebene Dichtfläche zu erhalten,
die das Ansaugen der Folie von der Unterseite des Träger
teils her gestattet.
Will man das Verbohren des Trägerteils vermeiden, so muß
die Folie vorgeformt werden (DE-OS 31 28 977). Nach dem
Auflegen der vorgeformten Folie auf das Trägerteil und
dem randseitigen Abdichten wird die gesamte Einheit einem
Unterdruck ausgesetzt, so daß die Luft zwischen Folie und
Trägerteil abgesaugt wird. Danach soll der Unterdruck nur
noch auf der Unterseite des Formteils anstehen, während
auf die Oberseite der Folie Atmosphären- oder Überdruck
aufgegeben wird, während gleichzeitig eine Erwärmung zur
Aktivierung des Klebers stattfindet. Dieses Verfahren läßt
sich nur dann anwenden, wenn das Trägerteil vollflächig
kaschiert wird und im übrigen die Folie die notwendige
Formbarkeit und Formstabilität besitzt, um das Vorformen
und Transportieren der Folie zu gestatten. Auch läßt sich
nicht mit Sicherheit ausschließen, daß zwischen vorgeformter
Folie und Trägerteil Luftblasen eingeschlossen werden.
Soll ein Formteil nur teilweise oder in verschiedenen Be
reichen mit unterschiedlichen Folien oder anderen Dekor
materialien versehen sein, so muß die aufkaschierte Folie
nachträglich im Dekortrennbereich auf den gewünschten Umriß
zurückgeschnitten werden, so daß erhebliche Abfallverluste
entstehen. Ein Teilkaschieren mit vorgegebenen Folienzu
schnitten, die kleiner sind als der Formteilumriß, ist hin
gegen mit dem sogenannten Stempelverfahren möglich, bei
dem die Folie mechanisch durch Teilstempel auf das Träger
teil aufgeformt wird. Dieses Verfahren ist bei stark und
tief konturierten Formteilen und bei einer hinterschnittenen
Kontur nicht anwendbar und im übrigen in maschineller Hin
sicht aufwendig.
Schließlich ist es nach dem eingangs genannten Verfahren
bekannt (DE-OS 31 09 338) auf das im übrigen luftdurch
lässig ausgebildete Trägerteil eine umrißgleiche Folie
mittels Unterdruck aufzukaschieren, die auf ihrer Sicht
seite verschiedene Dekors, die durch eine Dekortrennlinie
optisch voneinander getrennt sind, aufweist. Vor dem An
legen des Unterdrucks wird die Folie, wie beim vorgenannten
Verfahren, dichtend eingespannt und entlang der Dekortrenn
linie auf dem Trägerteil durch eine Druckschiene fixiert,
um ein Verrutschen oder "Verlaufen" der Dekortrennlinie
zu vermeiden. Damit lassen sich aber weder nur Teilbereiche
kaschieren, noch das Formteil in verschiedenen Bereichen
mit unterschiedlichen Materialien versehen. Auch sind die
hierfür notwendigen Folien aufgrund der zwei verschiedenen
Dekors teuer und erfordern dann, wenn in Laufrichtung der
Folienbahn keine geradlinige Trennung der Dekorbereiche
vorhanden ist, ein exaktes Abschneiden und Positionieren
des Zuschnitts.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs ge
nannte Verfahren, bei dem die Folie mittels Unterdruck auf
kaschiert wird, dahingehend weiterzuentwickeln, daß ein
verlustarmes Teilkaschieren möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichnungsteil
der Patentansprüche 1 bzw. 2 angegebenen Merkmale gelöst.
Die erfindungsgemäßen Verfahren verwenden für die Kaschierung
einen Folienzuschnitt, der mit geringem Übermaß dem zu
kaschierenden Teilbereich des Formteils entspricht. Hier
durch wird zunächst eine erhebliche Materialersparnis gegen
über der Vollkaschierung erzielt. Ferner lassen sich die
Zuschnitte materialsparend von der Rolle ausstanzen. Auch
können in den Dekorbereichen beliebig unterschiedliche
Werkstoffe bzw. außerhalb des folienkaschierten Bereichs
auch andere Beschichtungsverfahren eingesetzt werden.
Die Verwendung nur eines Folienzuschnittes bei Formteilen
aus porösen Werkstoffen würde beim Aufkaschieren mittels
Vakuum dazu führen, daß außerhalb des Dekortrennbereichs
Seitenluft zwischen Folie und Trägerteil und durch das
Trägerteil selbst gesaugt werden kann, wodurch sich unter
halb der Folie nur ein unzureichendes und im übrigen un
kontrollierbares Vakuum ausbilden würde. Dem wird erfin
dungsgemäß zunächst dadurch abgeholfen, daß der Folien
zuschnitt gegenüber dem Trägerteil entlang des Dekortrenn
bereichs der Folie und der dort vorhandenen Kontur des
Trägerteils folgend abgedichtet wird. Es wird also die
Folie entlang der Zuschnittkante dichtend angedrückt, so
daß zwischen Folie und Trägerteil keine Fehlluft angesaugt
werden kann. Der etwa zeitgleich mit dem Unterdruck auf
die freie Oberfläche des Folienzuschnittes wirkende Über
druck sorgt für ein einwandfreies Aufformen der Folie auf
das Formteil, auch dann, wenn das Formteil tiefe und enge
Konturen oder Hinterschnitte aufweist. Auch verhindert die
Abdichtung einen Abbau des Überdrucks nach außen. Schließ
lich wird mit dem etwa zeitgleich mit dem Überdruck auf die
Dekorseite des Restbereichs wirkenden Unterdrucks sicher
gestellt, daß keine Fehlluft durch das poröse Trägerteil
selbst aus dem außerhalb des Dekortrennbereichs liegenden
Bereich unter die Folie gesaugt wird.
Praktische Versuche mit den erfindungsgemäßen Verfahren
haben gezeigt, daß auf diese Weise eine einwandfreie Teil
kaschierung von Formteilen aus porösen Werkstoffen auf
rein pneumatischem Weg möglich ist. Dabei können herkömm
liche Klebstoffe auf dem Folienzuschnitt und/oder dem Trä
gerteil verwendet werden.
Der Überdruck oberhalb des Folienzuschnittes ist vorzugs
weise einstellbar, um ihn an die vom Formteil und von der
Folie her gegebenen Bedingungen anpassen zu können.
Die erfindungsgemäßen Verfahren können mit der Gesamtheit ihrer
Verfahrensschritte noch dahingehend modifiziert
werden, daß mittels des Überdrucks und des Vakuums der
im Teilbereich über das Trägerteil überstehende Rand der
Folie um den Formteilrand herumgeformt wird.
Mit der kombinierten Anwendung von Unterdruck auf der Unter
seite der Folie und einem gegebenenfalls hohen Überdruck
auf deren Dekorseite ist es bei entsprechender Material
zugabe im Bereich des überstehenden Folienrandes möglich,
diese Materialzugabe um die Trägerteilkante herumzuziehen
und dabei zumindest die Stirnkante des Formteils abzudecken,
gegebenenfalls auch die Folie noch ein kurzes Stück auf der
Rückseite des Formteils herumzuziehen. Es entsteht ein
auch im Randbereich sauber kaschiertes Formteil.
Zur Durchführung der vorgenannten erfindungsgemäßen Ver
fahren geht die Erfindung aus von einer bekannten Vorrich
tung (DE-OS 31 09 338) mit einer Heizstation zum Aufwärmen
und Plastifizieren der Folie, mit einer Kaschierstation,
die eine das Trägerteil aufnehmende, an Vakuum anschließ
bare Stützform aufweist, und mit einer über der Stützform
angeordneten, zwei durch eine Wand abgegrenzte Teilräume
aufweisenden Druckglocke, wobei die Stützform und die Druck
glocke außerhalb der Formkontur liegende Dichtflächen auf
weisen und die Stützform mit ihrer Dichtfläche zum dichten
Einklemmen des überstehenden Folienrandes gegen die Druck
glocke verfahrbar ist, und mit einer die Folie an der Heiz
station aufnehmenden und zu der Kaschierstation transpor
tierenden Übergabeeinrichtung.
Gegenüber diesem Stand der Technik zeichnet sich die er
findungsgemäße Vorrichtung dadurch aus, daß der zum Teil
bereich zugeordnete Teilraum der Druckglocke an Überdruck
und der dem Restbereich zugeordnete Teilraum der Druck
glocke an Unterdruck anschließbar ist, wobei die beiden
Teilräume mittels an der Wand und an der Stützform ange
ordneter Dichtflächen gegeneinander abdichtbar sind.
Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
folgende: Es wird zunächst
aus der Folienbahn ein Zuschnitt hergestellt, dessen Umriß
dem zu kaschierenden Teilbereich des Formteils mit einer
entsprechenden Materialzugabe entlang des Formteilrandes
folgt. Dieser Folienzuschnitt wird an der Heizstation auf
gewärmt und plastifiziert, so daß die Folie verformbar wird.
Anschließend wird die Folie von einer Übergabeeinrichtung,
die beispielsweise mittels Saugern, mechanischen Greifern
od. dgl. ausgerüstet ist, aufgenommen und über die Stütz
form und das darauf liegende Trägerteil in die Kaschier
station transportiert. Dort wird der Folienzuschnitt auf
das Trägerteil abgesenkt, so daß die Folie entlang eines
Teils der Formteilränder übersteht und entlang des Dekor
trennbereichs auf dem Trägerteil aufliegt. Anschließend
wird die Druckglocke abgesenkt, so daß ihre Dichtflächen
und die Dichtflächen an der Stützform unter Einklemmen
der Folie und des Trägerteils den zu kaschierenden Teil
bereich des Formteils abdichten. Anschließend wird an die
Stützform Unterdruck angelegt und die Druckglocke in dem
über der Folie liegenden Teilraum mit Druckluft beauf
schlagt und unter Wirkung dieser Druckdifferenz die Folie
auf den Teilbereich des Trägerteils aufgeformt. Dadurch,
daß die Dichtflächen an der Druckglocke und der Stützform
entlang des Dekortrennbereichs der Kontur des Formteils
folgen, ist auch dort ein dichter Abschluß und ein einwand
freies Aufformen der Folie gewährleistet.
Es ist bereits eingangs angedeutet worden, daß bei einer
Teilkaschierung von porösen Formteilen über den außerhalb
der Folie liegenden Restbereich des Formteils Luft in den
Vakuumraum eindringt. Dies wird mit der erfindungsgemäß
ausgebildeten Vorrichtung dadurch vermieden, daß der über
dem Restbereich des Trägerteils liegende Teilraum der
Druckglocke mit Unterdruck beaufschlagt wird. Es kann also
nicht zu Luftleckagen von außen oder durch das Trägerteil
hindurch kommen. Dadurch ist das Aufkaschieren des Folien
zuschnitts in optimaler Weise möglich.
Der auf die Folie wirkende Überdruck bzw. die wirksam wer
dende Druckdifferenz läßt sich an die jeweiligen Gegeben
heiten des Formteils und/oder der Kaschierfolie anpassen.
Nach einer kurzen Einwirkungszeit, in der der Klebstoff
seine Wirkung entfaltet, können die Übergabeeinrichtung
und die Druckglocke wieder hochgefahren und kann anschließend
das Formteil von der Stützform abgenommen werden.
In vorteilhafter Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in dem
Überdruck-Teilraum der Druckglocke Wärmestrahler eingebaut, um die
Folie nach Aufnahme an der Heizstation oder aber nur während
des Kaschiervorgangs auf Temperatur zu halten.
In weiterhin vorteilhafter Ausführung ist der Überdruck-
Teilraum der Druckglocke nach dem Verbinden der Folie mit
dem Trägerteil mittels Druckluft spülbar. Das Spülen erfolgt
bei noch aufsitzender Druckglocke. Dadurch wird der Abkühl
vorgang innerhalb des Überdruckraums und somit auch der
aufkaschierten Folie beschleunigt.
Die Abdichtung entlang des Dekortrennbereichs kann in einer
zweckmäßigen Ausführungsform dadurch geschehen, daß die
Dichtfläche an der Stützform als elastische Dichtschnur
ausgebildet ist.
Um die Folie auch um den Rand des Trägerteils herumformen
zu können, ist es bei dem eingangs genannten Verfahren
(DE-OS 31 09 338) bekannt, das Trägerteil die Stützform
überragen zu lassen. In einer Ausgestaltung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, daß die Stützform ent
lang des Randes ihrer Formkontur hinterschnitten ausgebildet
ist, daß an dem Hinterschnitt Saugkanäle angeordnet sind
und daß die Stützform zwischen dem Hinterschnitt und der
Dichtfläche für den überstehenden Folienrand eine rinnen
förmige Vertiefung aufweist. Aufgrund des auf die Dekor
seite der Folie wirkenden Überdrucks kann die Folie relativ
großflächig in den Hinterschnitt und die anschließende
Vertiefung hineingedrückt werden, wobei die Folie durch
entsprechende Höhe des Überdrucks gegebenenfalls zusätzlich
gedehnt wird. Hiermit ist eine einwandfreie Abdeckung auch
des Formteilrandes mit der Folie zu erreichen.
Es ist zwar bei einer anderen Vorrichtung bekannt (DE-OS
31 28 977), den überstehenden Folienrand mechanisch mittels
eines schwenkbaren Greifers in den Hinterschnitt der Stütz
form hineinzubringen und mittels Vakuum anzusaugen, doch
kommt demgegenüber die erfindungsgemäße Vorrichtung aus
schließlich mit dem ohnehin notwendigen Überdruck aus,
wobei das Hineinziehen der Folie hinter den Trägerteilrand
und in den Hinterschnitt durch die rinnenförmige Vertiefung
begünstigt wird.
Nachstehend ist der Gegenstand der Erfindung anhand eines in der Zeichnung
gezeigten Ausführungsbeispiels der Vorrichtung beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht auf
ein Formteil mit Teilkaschierung
in Form einer Pkw-Türverkleidung;
Fig. 2 einen Schnitt II-II gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung
zum Teilkaschieren von Formteilen;
Fig. 4 einen Schnitt IV-IV gemäß Fig. 3;
Fig. 5 eine vergrößerte Teilansicht von oben an der
Kaschierstation im Bereich V des Formteils ge
mäß Fig. 4;
Fig. 6 einen Schnitt VI-VI gemäß Fig. 5;
Fig. 7 einen Schnitt VII-VII gemäß Fig. 5;
Fig. 8 einen den Fig. 6 und 7 ähnlichen Schnitt ent
lang der Schnittlinie VIII-VIII gemäß Fig. 1.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Formteil mit einem
im wesentlichen rechteckigen Umriß weist ein beispielsweise aus
einem Zellfaserverbund durch formgebendes Verpressen herge
stelltes Trägerteil 1 auf. Das Formteil ist
als PKW-Türverkleidung ausgebildet und weist in seinem mittleren
Bereich eine ausgeformte oder eingeformte Mulde 2 als Armauf
lage auf. Oberhalb dieser Armauflage ist das Formteil mit einer
Brüstungskontur 3 versehen, die an den kurzen Seiten des Form
teils ansetzend im Bereich der Armauflage 2 nach oben gezogen
ist. In diesem Brüstungsbereich ist das Formteil mit einer
Folie 4 aus Kunststoff (Fig. 2) bestimmter Farbe, Struktur etc.
kaschiert, während der Restbereich beispielsweise mit
einem Textilbelag 5 versehen ist. Der zwischen der
Folie 4 und dem Textilbelag 5 vorhandene Dekor
trennbereich 6 kann durch ein aufgelegtes anderes Material,
durch Zierstreifen oder andere differierende Struktur abge
grenzt sein.
Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Heizstation 7 und
einer Kaschierstation 8, die nebeneinander angeordnet sind.
An der Heizstation 7 befindet sich eine Aufnahme 9, die ähn
lich einem Hubtisch heb- und senkbar ist. Die Aufnahme 9 weist
in der Draufsicht einen Umriß auf, der etwa dem zum Kaschieren
des Brüstungsbereichs gemäß Fig. 1 und 2 notwendigen Folien
zuschnitt entspricht. Dieser Folienzuschnitt 10 ist in Fig. 4
mit strichpunktierten Linien angedeutet. Er weist
drei geradlinige Ränder 11 auf, die gegenüber dem tat
sächlichen Materialverbrauch für den Brüstungsbereich einen
Überstand bilden. Der vierte Rand 12 des Folienzuschnittes 10
folgt etwa der durch den Dekortrennbereich 6 (Fig. 2) vor
gegebenen Linie.
Die Aufnahme 9 weist eine
konturierte Oberfläche 13 auf, die zumindest in Teilbereichen
der Kontur des Brüstungsbereichs 3 des Trägerteils 1 folgt, und
zwar insbesondere in den stark konturierten Bereichen. Ferner
ist die Aufnahme 9 mit Kanälen 14 versehen, die über Anschlüsse
15, 16 an Unterdruck und/oder Überdruck anschließbar sind,
um den Folienzuschnitt auf der Oberfläche 13 der Aufnahme 9 zu
halten oder von ihr abzuheben.
Die Heizstation 7 wird durch einen oder mehrere Wärmestrahler 17 ver
vollständigt, die auf einer Führung sitzen und aus einer Po
sition oberhalb der Aufnahme 9 in eine dahinterliegende Posi
tion verfahrbar sind (Fig. 4), um den Raum oberhalb der Auf
nahme 9 freizugeben.
Die neben der Heizstation 7 angeordnete Kaschierstation 8 weist
einen Hubtisch 18 auf, auf dem eine Stützform 19 lösbar be
festigt ist. Auch
die Stützform 19 ist mit Kanälen versehen, die über eine Leitung 20
an Unterdruck anschließbar sind. Die Stützform 19 weist einen
Umriß und eine Oberflächenkontur entsprechend dem Trägerteil 1
auf, so daß dieses auf die Stützform 19 satt aufgelegt wer
den kann.
Zwischen der Heizstation 7 und der Kaschierstation 8 ist eine
Übergabeeinrichtung verfahrbar, von der in den Fig. 3 und 4
nur ein Teil erkennbar ist, nämlich die Druckglocke 21, die
an der Kaschierstation 8 über eine Leitung 22 an Druckluft und
über eine Leitung 23 an Unterdruck anschließbar ist, wobei
der Unterdruck-Anschluß lediglich zum Aufnehmen der Folie 4 an
der Heizstation 7 dient, während der Druckluftanschluß 22 für
das Kaschieren selbst vorgesehen ist. Gegebenenfalls können
auch beide Anschlüsse oder aber ein weiterer Anschluß zum
Spülen der Druckglocke 21 dienen.
Wie aus Fig. 4 ff. ersichtlich, weist die Druck
glocke 21 zwei Teilräume 24 und 25 auf (Fig. 4), von denen der
Teilraum 24 den Druckluftanschluß 22 aufweist, während der Teilraum
25 mit einem nicht dargestellten Unterdruckanschluß versehen
ist. Die Trennwand 26 zwischen den beiden Kammern 24, 25 folgt
etwa dem Dekortrennbereich 6 gemäß Fig. 2 bzw. der Zuschnitt
kante 12 des Folienzuschnittes 10 gemäß Fig. 4.
Wie aus den Fig. 6 bis 8 ersichtlich, ist die Druckglocke 21
von einem Rahmen 27 umgeben, der, wie mit den Richtungs
pfeilen angedeutet, gegenüber der Druckglocke 21 heb- und senk
bar ist. Der Rahmen 27 weist mehrere Greifelemente 28 auf, die
beispielsweise als Saugnäpfe 29 (Fig. 6 oder 8) oder als schwenk
bar gelagerte Haken 30 ausgebildet sind und den Folienzu
schnitt 10 an seinem den Brüstungsbereich 3 des Trägerteils 1
überragenden Überstand an der Heizstation 7 ergreifen. Der
Rahmen 27 mit den Haltegliedern 28 ist zusammen mit der Druck
glocke 21 Teil der Übergabeeinrichtung für den Transport des
Folienzuschnittes 10 von der Heizstation 7 zur Kaschierstation 8.
Sofern die Druck
glocke 21 zwei Kammern 24, 25 aufweist, folgt der Rahmen 27
nur den äußeren geradlinigen Rändern 11 des Folienzuschnit
tes 10 (Fig. 4), während druckseitig der Trennwand 26 die
Greiforgane 28 innerhalb des Druckraums 25 (Fig. 8) ein
zeln oder an einer gemeinsamen Tragleiste angeordnet sind.
Die Druckglocke 21 weist an ihren unteren Stirnflächen Dicht
flächen 31 auf. Ebenso ist die Stützform 19 an der den Stirn
kanten 31 gegenüberliegenden Seite mit einer Dichtfläche 32,
z. B. in Form einer Dichtschnur versehen. Diese ist in die
Stützform 19 mit definiertem Überstand eingelegt. Die Dicht
flächen 31 und 32 klemmen den Folienzuschnitt 10 entlang seiner
geradlinigen Ränder 11 dichtend zwischen sich ein. Darüber
hinaus weist die Druckglocke 21 an der unteren Stirnkante der
Trennwand 26 (Fig. 8) eine Dichtfläche 33 in Form einer Dicht
leiste auf, die der Kontur des Formteils im Dekortrennbereich 6
folgt. Ebenso weist die Stützform 19 der Trennwand 26 gegen
überliegend eine mit definiertem Überstand eingelegte Dicht
schnur 34 auf, die wiederum der Kontur des Formteils im Dekor
trennbereich 5 folgt.
Mit Hilfe der Dichtflächen 31, 32 und 33, 34 läßt sich die
auf die Stützform 19 aufgelegte Folie 4 dichtend einklemmen,
so daß der Brüstungsbereich 3 des Trägerteils 1 gegenüber der
Umgebung wirksam abgedichtet ist. In diesem Bereich ist die
Stützform 19 mit den Saugkanälen 20 ausgestattet, über die
Vakuum auf die Unterseite des Folienzuschnittes 10 zur Wir
kung gebracht werden kann. Zugleich wird über die Druck
glocke 21 bzw. die Überdruck-Kammer 24 derselben Überdruck
auf die Dekorseite des Folienzuschnittes 10 aufgegeben, so
daß sich der aus der Heizstation 7 plastifiziert an die Stütz
form 19 abgegebene Folienzuschnitt 10 auf die Kontur des Brü
stungsbereichs 3 des Formteils aufformen läßt.
Im Bereich einer oder mehrerer Randkanten des Trägerteils 1 ist
die Stützform 19 mit einem Hinterschnitt 35 versehen, wie dies
Fig. 7 zeigt. An den Hinterschnitt 35 schließt sich ferner eine
vertiefte Rinne 36 an, so daß bei Einwirkung des Unterdrucks
auf die Unterseite der Folie 4 und des Überdrucks auf die Dekor
seite der Überstand des Folienzuschnittes 10 über den Formteil
rand in diese Kontur hineingeformt wird und den Rand des
Trägerteils 1 sauber abschließt.
Innerhalb der Druckglocke 21 bzw. des Überdruck-Teilraums 24 der
selben können gegebenenfalls nicht dargestellte Wärmestrahler eingebaut sein,
um den Folienzuschnitt 10 während der Übergabe, gegebenenfalls
auch noch während des Aufformens auf Temperatur zu halten.
Sie kann ferner beim Aufnehmen des Folienzuschnittes 10 an der
Heizstation 7 an Vakuum angeschlossen sein, um die plasti
fizierte und vorgeformte Folie 4 an die unteren Stirnkanten 31
und 33 heranzuziehen. Dieser Vorgang kann noch dadurch unter
stützt werden, daß der Rahmen 27 mit den Haltegliedern 28
gegenüber den Stirnkanten 31, 33 der Druckglocke 21 anhebbar
ist, so daß der Folienzuschnitt 10 in einem nach oben gewölbten
Zustand mittels der Übergabeeinrichtung in die Kaschier
station 8 transportiert und dort durch Hochfahren des Hub
tischs 18 einwandfrei auf die Stützform 19 übergeben werden
kann.
Claims (7)
1. Verfahren zum Herstellen eines Formteiles, das auf
einem Teilbereich seiner Dekorseite eine aufkaschierte
Folie aus Kunststoff und im verbleibenden Restbereich
ein von dem Teilbereich abweichendes Dekor aufweist,
bei dem die Folie durch Erwärmen plastifiziert wird,
bei dem anschließend die Folie auf die Dekorseite
eines aus einem porösen Werkstoff bestehenden Träger
teils aufgebracht wird, bei dem dann die Folie an
ihrem über das Trägerteil überstehenden Rand abge
dichtet, mittels Vakuum auf das Trägerteil aufgeformt
und mit einem Klebstoff mit dem Trägerteil verbunden
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschnitt der
Folie entlang des Dekortrennbereiches, der dort vor
handenen Kontur des Trägerteils folgend, gegenüber
der Oberfläche des Trägerteils abgedichtet wird, daß
das Aufformen der Folie mittels auf die Dekorseite
der Folie, etwa zeitgleich mit dem Ansaugen der Folie
an das Trägerteil, einwirkendem Überdruck erfolgt
und daß etwa zeitgleich mit dem Überdruck auf die
Dekorseite des Restbereiches Unterdruck aufgebracht
wird.
2. Verfahren zum Herstellen eines Formteiles, das auf
einem Teilbereich seiner Dekorseite eine aufkaschierte
Folie aus Kunststoff und im verbleibenden Restbereich
ein von dem Teilbereich abweichendes Dekor aufweist,
bei dem die Folie durch Erwärmen plastifiziert wird,
bei dem anschließend die Folie auf die Dekorseite
eines aus einem porösen Werkstoff bestehenden Träger
teils aufgebracht wird, bei dem dann die Folie an
ihrem über das Trägerteil überstehenden Rand abge
dichtet, mittels Vakuum auf das Trägerteil aufgeformt
und mit einem Klebstoff mit dem Trägerteil verbunden
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschnitt der
Folie entlang des Dekortrennbereiches, der dort vor
handenen Kontur des Trägerteils folgend, gegenüber
der Oberfläche des Trägerteils abgedichtet wird,
daß das Aufformen der Folie mittels auf die Dekor
seite der Folie, etwa zeitgleich mit dem Ansaugen
der Folie an das Trägerteil, einwirkendem Überdruck
erfolgt, daß etwa zeitgleich mit dem Überdruck auf
die Dekorseite des Restbereiches Unterdruck aufge
bracht wird und daß mittels des Überdrucks und des
Vakuums der am Teilbereich über das Trägerteil über
stehende Rand der Folie um den Trägerteilrand herum
geformt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 oder nach Anspruch 2, mit einer Heizstation
zum Plastifizieren der Folie, mit einer Kaschier
station, die eine das Trägerteil aufnehmende, an
Vakuum anschließbare Stützform aufweist, und mit
einer über der Stützform angeordneten, zwei durch
eine Wand abgegrenzte Teilräume aufweisenden Druck
glocke, wobei die Stützform und die Druckglocke außer
halb der Formkontur liegende Dichtflächen aufweisen,
und die Stützform mit ihrer Dichtfläche zum dichten
Einklemmen des überstehenden Folienrandes gegen die
Druckglocke verfahrbar ist, und mit einer die Folie
an der Heizstation aufnehmenden und zu der Kaschier
station transportierenden Übergabeeinrichtung, da
durch gekennzeichnet, daß der dem Teilbereich (3)
zugeordnete Teilraum (24) der Druckglocke (21) an
Überdruck und der dem Restbereich zugeordnete Teil
raum (25) der Druckglocke (21) an Unterdruck an
schließbar ist, wobei die beiden Teilräume (24, 25)
mittels an der Wand (26) und an der Stützform (19)
angeordneter Dichtflächen (32, 34) gegeneinander
abdichtbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Überdruck-Teilraum (24) der Druckglocke
(21) Wärmestrahler eingebaut sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Überdruck-Teilraum (24)
nach dem Verbinden der Folie (10) mit dem Trägerteil
(1) mittels Druckluft spülbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtfläche (32) der Stütz
form (19) als elastische Dichtschnur ausgebildet
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6 zur
Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, wobei
das Trägerteil in seinem Teilbereich die Stützform
überragt, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützform
(19) entlang des Randes ihrer Formkontur hinterschnit
ten ausgebildet ist, daß an dem Hinterschnitt (35)
Saugkanäle (20) angeordnet sind und daß die Stütz
form (19) zwischen ihrem Hinterschnitt und der Dichtfläche
(32) für den überstehenden Folienrand eine rinnen
förmige Vertiefung (36) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863612898 DE3612898A1 (de) | 1986-04-17 | 1986-04-17 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen kaschierter formteile |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863612898 DE3612898A1 (de) | 1986-04-17 | 1986-04-17 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen kaschierter formteile |
EP87114252A EP0309601B1 (de) | 1987-09-30 | 1987-09-30 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen kaschierter Formteile |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3612898A1 DE3612898A1 (de) | 1988-01-28 |
DE3612898C2 true DE3612898C2 (de) | 1988-06-09 |
Family
ID=25842954
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863612898 Granted DE3612898A1 (de) | 1986-04-17 | 1986-04-17 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen kaschierter formteile |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3612898A1 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3834608A1 (de) * | 1988-10-11 | 1990-04-19 | Alkor Gmbh | Verfahren zur herstellung von formteilen oder gegenstaenden fuer kraftfahrzeuge oder kraftfahrzeuginnenverkleidungen |
DE10333161A1 (de) * | 2003-07-22 | 2005-02-24 | Findlay Industries Deutschland Gmbh | Innenausstattungskomponenten von Kraftfahrzeugen mit einem definierten Oberflächenprofil |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3109338A1 (de) * | 1981-03-12 | 1982-09-23 | Volkswagenwerk Ag, 3180 Wolfsburg | "verfahren zum kaschieren eines formteils, insbesondere eines verkleidungsteils fuer die innenausstattung eines kraftfahrzeuges" |
DE3128977A1 (de) * | 1981-07-22 | 1983-02-10 | Paul Kiefel Gmbh, 8228 Freilassing | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von verbundkoerpern |
-
1986
- 1986-04-17 DE DE19863612898 patent/DE3612898A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3612898A1 (de) | 1988-01-28 |
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