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Verfahren zum Verlegen oder Verlängern einer
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Rohrleitung und dabei anzuwendende Mittel.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verlegen oder Verlängern
einer Rohrleitung, wie z.B. einer Pressleitung zum unter Druck Befördern einer Bodenmasse.
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Sobald beim AuSspülen eines Geländes eine genügende Masse, bestehend
aus mit Wasser vermischtem Sand, Ton, Lehm und solchen Bodenarten, zugeführt worden
ist, muss die Rohrleitung verlängert werden, wobei die Zufuhr nicht unterbrochen
oder nennenswert gehemmt werden darf. Ein dazu bestimmtes Verfahren wird in der
niederländischen Patentanmeldung 66.13514 beschrieben. Dabei wird ein Rohrteil vorher
bestimmter Länge, der an beiden Seiten mit einem Kupplungsflansch versehen ist,
mittels eines Ringes an dem Ilubseil eines Kranauslegers angeordnet. Der betreffende
Rohrteil nimmt dabei eine vertikale oder praktisch vertikale Stellung ein. Das Ende
der. Rohrleitung ist mit einem Klemmorgan versehen, das dazu geeignet ist, mit einem
an dem Ende des anzukuppelndetl Rohrteils angeordneten Klemmorgan ein Gelenk zu
bilden. Der betreffende an dem
Hubseil hangende Rohrteil wird mit
einem Ende nach unten gerichtet über das Ende der Rohrleitung gebracht und das Gelenk
wird gebildet. Durch Fieren des Hubseils klappt der zu kuppelnde Rohrteil mit dem
Gelenk als Drehpunkt nach unten und gelangt schliesslich mit seinem Flansch vor
den Flansch an dem Ende der Rohrleitung. Diese bekannte Methode hat einige Nachteile.
Das Manövrieren des Rohrteils in Vertikallage an dem Hubseil des Auslegers ist schwierig
und nicht ohne Gefahr. Mehr als ein Rohrabschnitt kann unter diesen Bedingungen
nicht gekuppelt werden. Beim Hinunterklappen des Rohrteils wird der Massenstrom
ernstlich gestört, in einem bestimmten Augenblick wird der nach unten klappende
Rohrteil als Kehrplatte wirken, wodurch die Masse zurückgetrieben und sich vor dem
Leitungsende anhängen wird. Das zu kuppelnde Ende des Rohrteils muss dann durch
einen Pfropfen gedrückt werden, was ein zweckmässiges und schnelles Arbeiten nicht
fördert.
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Der Zweck der Erfindung ist die Beseitigung der geschilderten Nachteile
durch Verschaffung eines Verfahrens, das dadurch gekennzeichnet ist, dass der zu
kuppelnde Rohrteil in horizontaler oder praktisch horizontaler Lage erfasst und
der Rohrleitung zugeführt wird, zwischen den zu kuppelnden Rohrenden ein mehrfaches
oder verlängertes Gelenk gebildet wird, wobei der Rohrteil im wesentlichen parallel
zu der Rohrleitung gehalten wird und in dieser Lage koaxial mit der Rohrleitung
gebracht und zentriert gegen diese bewegt wird.
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Dadurch, dass der zu kuppelnde Rohrteil nicht in Vertikal-, sondern
in Horizontallage erfasst und befördert wird, ist dies weniger gefährlich und kann
der zu kuppelnde Rohrteil aus mehreren Abschnitten bestehen. Durch das mehrfache
oder verlängerte Gelenk ist es möglich, der anzukuppelnde Rohrteil horizontal oder
praktisch horizontal zu halten. Der aus der Rohrleitung tretende Massenstrom wird
nicht oder kaum gestört, weil während der Kupplung ausschliesslich der sich nach
unten bewegende Flansch des unteren Teiles der Rohrteiles ein störendes Element
in dem Strom sein wird.
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Die Vorrichtungen, die bei dem obenbeschriebenen Verfahren angewendet
werden, unterscheiden sich von den Mitteln, wie diese beim Kuppeln eines Rohrteiles
gemäss der niederländischen Patentanmeldung 66.13514 angewendet-werden, durch einen
zweiteiligen Ring, der an einem Ende der Rohrleitung befestigt werden kann, welcher
Ring versehen ist mit mindestens einem hochstehenden Ohr mit einer Oeffnung zum
Einhaken des einen Endes einer Verbindungsstange und einen zweiteiligen Ring zur
Befestigung an dem einen Ende eines anzukuppelnden Rohrteils,
welcher
Ring etwa diametral gegenübereinander liegende Oeffnungen hat, die je zum Einhaken
oder Befestigen des anderen Endes obiger Verbindungsstange geeignet sind.
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An Hand der Zeichnung werden weitere Einzelheiten der Erfindung besprochen.
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Es zeigen: Fig. -1 in Seitenansicht die Weise, wie gemäss der Erfindung
eine Rohrleitung unter Anwendung der dazu bestimmten Mittel verlängert wird, und
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung der Pfeile Il-Il in Fig. 1.
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In der Zeichnung wird mit 1 das Ende einer Rohrleitung, versehen mit
einem Kupplungsflansch 2, wiedergegeben. Der anzukuppelnde Rohrteil ist mit 3 angegeben
worden, welcher Rohrteil einen Kupplungsflansch 4 aufweist.
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Auf dem Leitungsende 1 ist ein aus zwei Teilen 5 und 6 bestehender
Ring angeordnet. Jeder Ringteil hat einen Flansch 7 bzw. 8, versehen mit Löchern
zum Durchlassen von Befestigungsmitteln, wie Bolzen, auf welche Muttern geschraubt
werden können. Der Ringteil 6 hat wenigstens ein Ohr 9 mit einer Oeffnung 10 zum
Einhaken einer Verbindungsstange 11. Der Ringteil 6 hat weiter eine axial mit der
Rohrleitung 1 verlaufende Kappe 12 mit Versteifungsrücken 13 und-einem Richtstift
14. Der letztgenannte Stift dient dazu, den-Ring 5, 6 in bezug auf den Flansch 2
und insbesondere die Löcher 15 darin zu zentrieren. Der Flansch ist daher die Referenz,
auf welche zentriert und eingestellt wird.
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Die Kappe ist weiter versehen mit einer Gabel, deren Zinken mit 16
und 17 angegeben werden, siehe Fig. 2. In montiertem Zustand des besprochenen Systems
liegen die Teile 9 bzw. 15 und 16 gleichfalls zentriert in bezug auf den Flansch
2.
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Auf dem Ende des zu kuppelnden Rohrteils 3 ist ein aus den Teilen
18 und 19 bestehender Ring montiert, welche Teile Flansche 20 und 21 mit Löchern
fur Befestigungsmittel, wie Bolzen und Muttern, aufweisen. Der Ringteil 19 hat einen
axial verlaufenden, vorstehenden Teil 22 mit Versteifungsrücken 23 und einem Richtstift
24, der dazu dient, den Ring 18, 19 als Ganzes auf eines der Löcher in dem Flansch
4 zu richten.
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Der Ringteil 19 hat etwa diametral gegenübereinander liegende Oeffnungen
oder Oesen 25 und 26 zum Einhaken oder Befestigen des anderen Endes der Verbindungsstange
11.
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Wie aus Fig. 2 hervorgeht, sind zwecks der Symmetrie und einer besseren
Wirkung zwei Sätze von Ohren 9, 26' und 27, 28 auf dem Ringteil 6 vorgesehen, die
sich auf einem Rahmen 29, 30, 31 befinden, der z.B. mit dem Ringteil 6 verschweisst
ist. Die Anzahl Verbindungsstangen ist hier zwei, und zwar 11 und 32.
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In die in den Ohren 9, 26?, 27,# 28 vorhandenen Löcher, sind, nachdem
die Enden der Verbindungsstangen 11 und 32 darin eingehakt worden sind, Stifte 33
und 34 mit Handgriffen 35 und 36 gesteckt Die Verbindungen der Verbindungsstangen
11 und 32 mit den Ohren 25 und 26 können auch einen dauerhafteren Charakter haben.
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Es ist klar, dass von den Verbindungsstangen 11 und 32 und den gelenkig
befestigten Enden ein mehrfaches bzw. verlängertes Gelenk gebildet wird. Der feste
Punkt des mehrfachen Gelenks liegt auf dem Ende der Rohrleitung 1.
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Der Ringteil 19 auf dem zu kuppelnden Rohrteil 3 hat einen zentralen
nach vorn vorstehenden Nocken 37, dessen Abmessungen derart gewählt worden sind,
dass dieser in die Gabel 16, 17 auf dem Ende der Rohrleitung 1 gefasst werden kann.
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Weil die Ringteile 6 und 19 verhältnismässig schwer ausgebildet sind,
ist es erwünscht, diese je mit einem Hissohr 38 bzw. 39 zu versehen.
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Die Weise, wie ein Rohrteil 3 an die Rohrleitung gekuppelt wird, unterscheIdet
sich grundsätzlich von der in der eher genannten niederländischen Fatentanmeldung
66.13514 beschriebenen Weise.
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Der Rohrteil 3, der aus einer Anzahl Rohren normalisierten Formats
bestehen kann, wird in Horizontallage z.B. von den Greiferklauen auf dem Arm eines
Raupenhebefahrzeugs, das in dem Strassenbau allgemein bekannt und üblich ist, erfasst.
Es ist ohne weiteres möglich, eine Anzahl dieser Hebefahrzeuge anzuwenden.
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Das Ende der Rohrleitung und der zu kuppelnde Rohrteil sind dann mit
Kupplungsmitteln, wie diese besprochen und in der Zeichnung wiedergegeben sind,
versehen.
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In Horizontallage wird der Rohrteil 3 in nächster Nähe des Endes der
Rohrleitung 1 gebracht, und zwar derart, dass die Verbindungsstangen 11 und 32 in
den betreffenden Ohren 9, 26? und 27, 28 eingehakt werden können und mit ihren Stiften
33, 35 und 34, 36 gesichert werden. Angenommen wird, dass die anderen Enden der
Verbindungsstangen 11 und 32 eine feste Gelenkverbindung in den Ohren 25 und 26
haben. Die Gelenkverbindung zwischen den Rohrenden 1 und 3 ist jetzt zustande gekommen.
Wenn man jetzt den Rohrteil 3 in Horizontallage abwärts bewegt, indem man den Hebearm
senkt, wird dieser Rohrteil um den festen Gelenkpunkt 33, 34 drehen und wird der
Flansch 4 in seinem praktisch vertikalen Stand in die aus der Leitung 1 strömende
Bodenmasse geschoben. Der Strom kann sofort, sei es zum Teil, in den sich vor der
Rohrleitung 1 befindenden Rohrteil 3 weiterfliessen. Es findet kein Rückstau statt;
von der Bildung eines Pfropfens der Bodenmasse ist nicht die Rede.
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Durch die zentrierte Montage der Gelenkpunkte ist gesichert, dass
auch die Löcher in den Flanschen der zu kuppelnden Rohrteile miteinander bündig
werden, damit darin die Befestigungsbolzen gesteckt werden können.
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Die erforderliche Packung zwischen den Flanschen kann auf dem Flansch
4 des Rohrteils angeordnet werden, z.B. mit einem Eisendraht. Beim Bewegen des Rohrteils
3 nach unten und zu der Rohrleitung hin, wird der Nocken 37 von der Gabel 16, 17
erfasst. Dadurch ist eine gute Zentrierung der zu kuppelnden Rohrteile gesichert.
Ausserdem wird der Boden der Gabel 16, 17 die Tiefe der Senkung des Rohrteils 3
in richtiger-Weise begrenzen können. Der gekuppelte Zustand ist in Fig. 1 mit Strichlinien
wiedergegeben. Nachdem die Flansche 2 und 4 mit zwischenliegender Packung miteinander
verbunden sind, können die Kupplungsmittel demontiert und aufs neue angewendet werden.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist der Abstand zwischen den Gelenkpunkten
25, 26 des zu kuppelnden Rohrteils 3 bis zum Herzen dieses Rohrteils kleiner als
der Abstand von dem Gelenkpunkt 9, 26', 27, 28 auf dem Ende der verlegten Rohrleitung
1 zu der Oberseite dieses Endes. Weiter ist aus Fig. 2 ersichtlich, dass in dem
Stand, in dem das Gelenk zwischen den Rohrteilen gebildet wird (gezogen gezeichneter
Stand) der Flansch 4 ein wenig vor dem Flansch 2 liegt.
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In der Endphase der Kupplungsbewegung wird eine starke horizontale
Anpresskraft auf den Rohrteil 3 ausgeübt und die zwisc#henliegende Packung zusammengedrückt.