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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft Manschetten zur Montage an einem Turm, wie z.B. dem Turm einer Windkraftanlage. Derartige Manschetten sollen insbesondere zur nachträglichen Montage an bereits errichteten Windkraftanlagen ausgebildet sein.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Manschettenmontagevorrichtung, mit der eine Manschette der hier offenbarten Art mit Hilfe eines Kranes an einem Turm in großen Höhen montiert werden kann.
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Hintergrund
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Manschetten der hier offenbarten Art können zur Verstärkung von Türmen von Windkraftanlagen, insbesondere zur Verstärkung von Betontürmen des Typs NV06, vorgesehen werden. In diesem Fall werden eine oder mehrere umlaufende Manschetten aus Stahl als Ringzugverstärker in ca. 80 - 120 m Höhe an den Turm der Windkraftanlage formschlüssig montiert. Darüber hinaus können derartige Manschetten auch als Befestigungsbasis für Antennen oder dergleichen dienen. Die Antennen oder andere technische Mittel können hierdurch in ausreichender Höhe auf der am Turm angebrachten Manschette montiert werden. Die Manschette schafft eine weitaus bessere Basis zur Befestigung von Antennen oder anderen technischen Einrichtungen als die Turmwand selbst. Insbesondere kann die Manschette bereits mit den zur Antennenmontage notwendigen Anpassungen und Auflageflächen etc, ausgebildet sein.
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Anzumerken ist, dass Manschetten der hier beschrieben Art einen Außendurchmesser von z.B. 4-6 m haben können und ein Gewicht von 300-1.000 kg oder auch weitaus mehr aufweisen können. Folglich ist die Montage von solchen Manschetten aufwendig und teuer.
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Ein der vorliegenden Erfindung zugrundeliegendes technisches Problem besteht darin, Manschetten günstiger und einfacher montierbar zu machen, als auch eine hierfür geeignete Montagevorrichtung zu schaffen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Dieses technische Problem wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch eine Manschette gelöst, die ein erstes Manschettenteil umfasst, das zum Anlagen an einen ersten Außenwandabschnitt des Turms ausgebildet ist und an einem in Draufsicht gesehenen linken Manschettenteilende mit einem ersten Aufnahmeelement wie z.B. einem Durchgangsloch versehen ist. Ein zweites Manschettenteil ist zum Anlegen an einem zweiten Außenwandabschnitt des Turms ausgebildet. Dieser zweite Außenwandabschnitt ist von dem ersten Außenwandabschnitt des Turms verschieden, insbesondere liegt er diesem gegenüber. Das zweite Manschettenteil ist zudem an einem in Draufsicht gesehenen rechten Manschettenteilende mit einem Aufnahmeelement wie z.B. einem Durchgangsloch versehen. Die beiden Manschettenteilenden sind an den Aufnahmeelementen relativ zueinander verschwenkbar und sind mit Hilfe eines Halteelementes gemeinsam anhebbar.
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Durch die Schwenkbarkeit der beiden zur Montage getrennten Manschettenteile sind diese einerseits gemeinsam anhebbar, z.B. mit Hilfe eines Kranes, andererseits aber auch in großer Höhe in einfacher Weise um den Turm herum zu führen und dann an einer Position, die der der „Scharnierseite“ gegenüberliegt, zusammenführbar und miteinander verbindbar, z.B. durch Verschrauben oder Verschweißen. Die beiden Manschettenteile können somit trotz dass sie am „Scharnier“ oder dem Aufnahmepunkt ergriffen sind am Turm an gegenüberliegenden Wandabschnitten angelegt werden und dann endgültig zusammengefügt werden.
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Durch diese Ausgestaltung ist trotzt der Ausmaße und dem hohen Gewicht eine Manschette kostengünstig mittels eines Hubs in großen Höhen montierbar. Insbesondere ist eine solche Manschette an bereits errichteten Windkraftanlagen kostengünstig nachrüstbar.
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Selbstverständlich können auch andere Aufnahmeelemente als Durchgangslöcher vorgesehen werden, z.B. bereits als Drehgelenk ausgebildete Enden der beiden Manschettenteile, die eine Art Scharnier oder Drehgelenk bilden, um das die beiden Manschettenteile dreh- bzw. schwenkbar sind. Die Manschette kann dann vorzugsweise an dem Scharnier aufgenommen und hochgehoben werden. In der Montagehöhe können dann die beiden Teile der Manschette um den Turm herum geführt werden und an der dem Drehgelenk gegenüberliegenden Seite miteinander fest verbunden werden. Die Montagevorrichtung ist hierbei z.B. mittels Haken oder dergleichen an dem Scharnier und/oder anderen Punkten der Manschettenteile angeschlagen.
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Wenn die beiden Aufnahmeelemente der Manschettenteile als Durchgangslöcher ausgebildet sind, ist es mit einem als Haltebolzen ausgebildeten Halteelement möglich, die beiden Manschettenteile drehbar zueinander zu halten. Dadurch wird das Halten der Manschette während des Hubvorganges vereinfacht und gleichzeitig ist das Aufbringen und Montieren der Manschette am Turm erleichtert.
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Eine derartige Ausgestaltung einer nachrüstbaren Manschette hat den Vorteil, dass die beiden Manschettenteile an dem Haltebolzen aufnehmbar sind und dabei gegeneinander verdrehbar sind. So kann dann die nachrüstbare Manschette mit einem „aufgespreizten“ Ende mittels eines Krans auf der Montagehöhe des Turms um diesen herum aufgeführt und dann durch Zusammenführen der beiden Manschettenteilenden, die bisher auseinander standen, und dort zusammengefügt werden, am Turm fixiert werden. Dadurch ist das Aufnehmen, Hochführen und um den Turm Herumschließen stark vereinfacht und mittels einer dafür vorgesehenen Montagevorrichtung mit einem Kran durchführbar.
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Bei einer beispielhaften erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Manschette ist der erste Manschettenteil und/oder der zweite Manschettenteil jeweils aus zwei oder mehreren Manschettenabschnitten gefertigt, die miteinander fest verbunden sind, zum Beispiel durch Verschrauben oder Verschweißen. Das erlaubt die einfache Ausgestaltung der Manschette und deren Zusammenfügen zu zwei (zur Montage separaten, zueinander drehbaren) Manschettenteilen in kostengünstiger Weise.
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Eine weitere beispielhafte Ausführungsform sieht vor, dass ein Manschettenabschnitt aus einem Hohlprofilrohr besteht, das an seinen Rohrenden Flansche aufweist, die mit angrenzenden Flanschen weiterer Manschettenabschnitte verbindbar sind, zum Beispiel durch Verschrauben oder Verschweißen. Damit ist die Herstellung eines Manschettenabschnitts vereinfacht und kostengünstig.
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Eine beispielhafte weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Manschette sieht vor, dass das rechte oder das linke Manschettenteilende ein oberes und ein unteres überstehendes Endstück aufweist und sich das Durchgangsloch durch beide Endstücke erstreckt. Hierbei kann dann das andere Gegenstück eines Manschettenteilendes zwischen den beiden Endstücken des anderen Manschettenteilendes derart einführbar sein, dass alle Durchgangslöcher der beiden Manschettenteilenden miteinander fluchten. Dies erlaubt eine einfache aber auch sehr effektive drehbare Zusammenfügbarkeit der Manschettenteilabschnitte, das zur Montage dieser beiden Manschettenteilabschnitte am Turm mittels eines einzigen Krans möglich macht.
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Insbesondere ist es bei einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen nachrüstbaren Manschette möglich, die beiden Manschettenteilabschnitte mittels eines Haltebolzens drehbar miteinander zusammenzufügen und an dem vorgesehenen Haltebolzen aufzunehmen, der die Drehlagerung der beiden Manschettenteile ermöglicht.
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Eine erfindungsgemäße Manschettenmontagevorrichtung, mit der eine Montage am Turm vereinfacht wird, umfasst einen Tragarm, der an einem Vorderende eine Aufnahmeeinrichtung aufweist, die dazu ausgebildet ist, eine nachrüstbare Manschette der hier offenbarten Ausgestaltung zu halten. Um die waagrechte Aufnahme der Maschettenmontagevorrichtung und einer hiermit aufgenommene Manschette zu gewährleisten, ist ein Gegengewicht im Bereich des Hinterendes des Tragarmes vorhanden. Je nach Gewicht der aufgenommenen Manschette ist das Gegengewicht vorzugsweise veränderbar. So können z.B. mehrere Gegengewichtselemente aufeinander gestapelt werden oder am Hinerende angehängt werden.
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Ferner ist vorzugsweise zusätzlich zu dem Gegengewicht am Hinterende des Tragarmes oder als Ersatz hierzu ein Schlitten vorhanden, der auf dem Tragarm in dessen Längsrichtung verschiebbar ist und der mit einer Halterung zum Anbringen eines Gegengewichts ausgebildet ist. Durch diese Ausgestaltung ist es erstmals möglich, eine Manschette in einem Hub aufzunehmen, um den Turm herum zu führen und dann die Manschette am Turm zu montieren und, wenn diese dann am Turm montiert ist, die Montagevorrichtung von der Manschette zu lösen. Gleichzeitig wird es möglich, unterschiedliche Manschetten mit unterschiedlichen Gewichten aufzunehmen und diese trotzdem waagerecht im Hub in die Montagehöhe zu führen.
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Bei einer weiteren beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Manschettenmontagevorrichtung weist der Tragarm an einem Vorderende die Aufnahmeeinrichtung auf. Damit ist eine einfache und trotzdem sichere Aufnahme einer Manschette möglich. Gleichzeitig ist die notwendige Manövrierbarkeit der Vorrichtung bei der Montage der Manschette am Turm gewährleistet.
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Eine weitere beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Manschettenmontagevorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Aufnahmeeinrichtung aus einem oberen und unteren Klammerarm besteht, die mit dem ersten und zweiten Manschettenteilende lösbar verbindbar sind. Dadurch ist eine einfache, aber sichere Aufnahme einer Manschette ermöglicht.
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Bei einer weiteren beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Manschettenmontagevorrichtung weisen sowohl der obere als auch der untere Klammerarm ein Aufnahmeloch auf. Diese Aufnahmelöcher sind mit den Durchgangslöchern der aufzunehmenden Manschette in Übereinstimmung bringbar, so dass ein Haltebolzen durch alle Durchgangslöcher und Aufnahmelöcher steckbar ist. Wiederum ist eine einfache, aber sichere Aufnahme der beiden Manschettenteile an dem Haltebolzen möglich und gleichzeitig bei der Montage der Manschette die Drehbarkeit der beiden Manschettenteile mit dem Haltebolzen als Drehachse erzielbar.
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Um eine waagrechte Ausrichtung der Vorrichtung mit aufgenommener Manschette sicherzustellen, ist ei einer weiteren beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Manschettenmontagevorrichtung der der Schlitten mit Hilfe wenigstens eines Aktuators längs des Tragarms verschiebbar. Als Aktuatoren können hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch betriebene Aktoren eingesetzt werden, die vorzugsweise ferngesteuert betätigbar sind.
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Bei einer einfachen und kostengünstigen beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Manschettenmontagevorrichtung ist ein Gegengewicht am Schlitten anbringbar. Vorzugsweise ist ein Gegengewicht an der Unterseite des Schlittens befestigbar, z.B. durch Einhängen an einem an der Unterseite des Schlittens vorhandenen Haken.
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Bi einer weiteren beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Manschettenmontagevorrichtung sind ein oder mehrere Gegengewichtselemente im Bereich des hinteren Endes des Tragarms befestigbar.
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Eine weitere beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Manschettenmontagevorrichtung sieht vor, dass eine Antriebseinheit wie z.B. eine Hydraulikeinheit am Tragarm angeordnet ist, vorzugsweise an dem hinteren Ende des Tragarms, weiter vorzugsweise auf oder über einem der Gegengewichtselemente.
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Um eine einfache, kostengünstige, aber sichere Anschlagmöglichkeit für Hebezeuge eines Kranes zu schaffen, sind bei einer weiteren beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Manschettenmontagevorrichtung eine oder mehrere Anschlagelemente am Tragarm und/oder an einem Querträger angeordnet sind. Der Querträger ist hierbei vorzugsweise im Bereich der vorderen Hälfte des Tragarms angeordnet und erstreckt sich quer zu diesem.
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Zur Einstellung des Öffnungswinkels zwischen den beiden Manschettenteilen ist vorzugsweise beidseits des Tragarms ein Aktuator gelenkig angebracht. Die anderen Enden der Aktuatoren sind mit jeweils einem Manschettenteil lösbar verbindbar.
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Figurenliste
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Beispielhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden anhand der folgenden Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Windkraftanlage und einer an deren Turm angebrachten, nachrüstbaren Manschette,
- 2 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Manschette und einer zu deren Montage dienenden Manschettenmontagevorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung,
- 3 eine erfindungsgemäße Manschettenmontagevorrichtung mit daran angebrachter erfindungsgemäßer Manschette während des Anhebevorgangs mittels Kran,
- 4 eine teilweise in Explosionsdarstellung gezeigte erfindungsgemäße Manschettenmontagevorrichtung,
- 5a-5d verschiedene Zeitpunkte des Montagevorgangs einer erfindungsgemäßen Manschette mittels erfindungsgemäßer Manschettenvorrichtung an einem schematisch dargestellten Turmabschnitt.
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Detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung
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In der 1 ist eine Windkraftanlage 2 gezeigt, die einen Turm 10 aufweist, an dem eine zur Verstärkung dienende Manschette 100 nachträglich montiert wurde. Diese Manschette 100 wurde mit Hilfe eines Kranes 500 in einer Höhe von ca. 100 m montiert. Derartige Manschetten 100 können 200kg bis 1.000 kg oder mehr wiegen. Dementsprechend ist das nachträgliche Anbringen von derartigen Manschetten 100 an Türmen 10 in großen Höhen aufwendig und teuer.
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Die in der 2 gezeigte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Manschette 100 und einer zur Montage dienenden Manschettenmontagevorrichtung 300 ist rein beispielhaft und selbstverständlich können Abwandlungen von den gezeigten Details erfolgen, ohne dass der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung verlassen wird.
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Bei dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Manschette 100 umfasst diese grundsätzlich zwei Manschettenteile 102, 202. Das erste Manschettenteil 102 besteht aus vier Manschettenabschnitten 120, die jeweils aus Rechteck-Hohlstahlprofilen bestehen. Selbstverständlich ist es auch möglich, andere Querschnittsformen für die Manschettenabschnitte zu verwenden, z.B. solche mit quadratischen Querschnitten oder runden Rundquerschnitten. Alternativ können auch Vollrohrteile verwendet werden.
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Die Manschettenabschnitte 120 weisen an zueinander zugewandten Enden Flansche 122 auf, die miteinander verschraubt sind. Der linke Abschnitt 202 der Manschette 100 ist ebenfalls aus mehreren Abschnitten 220 gebildet, die wiederum an Flanschen 222 miteinander verschraubt sind.
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Bei der in der 2 dargestellten Ausgestaltung sind die beiden Manschettenteile 102, 202 an den einander zugewandten Flanschen 122, 222 (auf der der Manschettenmontagevorrichtnug 300 gegenüberliegenden Seite) noch nicht miteinander verschraubt, so dass die beiden Manschettenteile 102, 202 an einem hier beispielhaft gezeigten Haltebolzen 330 als Drehpunkt auf und zu schwenkbar sind, um an dem Turm herum aufgebracht zu werden. Mit anderen Worten: Die beiden Manschettenteilabschnitte 102, 202 der Manschette 100 werden an einem Bereich beweglich zueinander gehalten und, sobald sie dann am Turm angebracht sind, an deren Flanschen 122, 222 miteinander verschraubt.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die vorderen Abschnitte 102 und 202 mit zueinander komplementären Endteilen 106, 206 versehen, die ineinandersteckbar sind, und zwar so, dass Durchgangslöcher in beiden Teilen miteinander fluchten, in die dann der Haltebolzen 330 durch alle Bereiche der beiden Abschnitte 102, 202 steckbar ist.
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An den beiden vorderen Abschnitten 104, 204 der erfindungsgemäßen Manschette 100 sind zudem vorzugsweise Befestigungsösen 103, 203 vorhanden, die zum Befestigen von später zu erläuternden Aktuatoren 320 dienen.
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Die in der 2 gezeigte Ausführungsform einer Manschettenmontagevorrichtung 300 umfasst grundsätzlich einen Tragarm 302 und ein an einem hinteren Ende des Tragarms 302 vorhandenes Gegengewicht 340.
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Am vorderen Ende 304 des Tragarms 302 ist eine Aufnahmeeinrichtung 306 vorhanden, mit der die vormontierte Manschette 100 mittels des Bolzens 330 gehalten werden kann. Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Aufnahmeeinrichtung 306 des Tragarms 302 einen oberen Abschnitt und einen unteren Abschnitt auf, zwischen denen die Endstücke 102, 202 der Manschette 100 mit dem durchgesteckten Bolzen 330 gehalten werden.
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Auf dem Tragarm 302 ist ein Schlitten 308 verschiebbar angeordnet. Der Schlitten 308 weist vorzugsweise eine oder mehrere Halterungen 310 auf, mittels derer Gegengewichte (hier nicht gezeigt) an dem Schlitten 308 anbringbar sind. Der Schlitten 308 ist wiederum über einen oder mehrere Aktuatoren 320 mit den Befestigungseinrichtungen 103, 203 der Abschnitte 102, 202 der Manschette 100 verbindbar.
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Durch Ein- und Ausfahren der Aktuatoren 320 ist es dann möglich, das Gegengewicht am Schlitten 308 so gegenüber dem Tragarm 302 zu verschieben, dass die gesamte Aufhängung der Vorrichtung 300 mit der gehalterten Manschette 100 waagrecht an einem Kran aufnehmbar ist.
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Zur Aufnahme bzw. zum Anschlagen der Manschettenmontagevorrichtung 300 dienen die Anschlagösen 360, die am Tragarm 302 und einem Querträger 358 vorhanden sind. Der Querträger 358 ist im vorderen Teil mit dem Tragarm 302 fest verbunden.
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Vorzugsweise weist der Tragarm 302 eine Aufnahmevorrichtung 346 auf, die über den Gegengewichten 340 vorhanden ist, um eine Antriebseinheit 348, wie ein Hydraulikaggregat, aufzunehmen. Dieses ist in einem Gestell 346 untergebracht. Die Antriebseinheit 348 treibt dann die Aktuatoren 320 an. Wenn die Antriebseinheit 348 beispielsweise mittels eines integral ausgebildeten Dieselaggregats verbunden ist, kann die Betätigung der Aktuatoren 320 auch z.B. mittels Fernsteuerung in großen Höhen erfolgen, ohne dass Versorgungskabel über den Kran zu führen sind. Damit ist es möglich, während des Hubs und des Anbringens der Manschette 100 an einem Turm 10 in gewünschter Weise das Gegengewicht am Schlitten 308 so einzustellen, dass die gesamte Vorrichtung immer waagrecht hängt. Hierzu später noch weitere Erläuterungen anhand der weiteren Figuren.
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Gewerbliche Anwendbarkeit
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Wie in der 3 gezeigt, ist eine erfindungsgemäße Manschette 100 mit den beiden vormontierten Manschettenteilen 102, 202 am vorderen Ende zwischen den Klammerarmen 314, 316 über den Bolzen 330 drehbar gehalten und aufgenommen. Die erfindungsgemäße Manschettenmontagevorrichtung 300 ist an den Anschlagösen 360 mit Seilen 504 an einer Hakenflasche 502 des Krans 500 befestigt.
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Sowohl das Gegengewicht 340 als auch das Gestell 346 mit der hydraulischen Antriebseinheit 348 und ein unterhalb des Schlittens angebrachtes Gegengewichtelement 339 ermöglichen eine derartige Gewichtsverteilung, dass die gesamte Vorrichtung 300 mit der hiermit aufgenommenen und gehaltenen Manschette 100 waagrecht ausgerichtet ist und in große Höhen angehoben werden kann.
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Die 4 zeigt nochmals die Ausgestaltung einer Manschettenmontagevorrichtung 300 in Explosionsdarstellung. Insbesondere ist hier ersichtlich, wie die Aktuatoren 320 seitlich und unterhalb des Schlittens 308 beweglich bzw. gelenkig angebracht sind.
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Mit Hilfe des längenverstellbaren Aktuators 320, der unterhalb des Schlittens 308 angeordnet ist und dessen anderes Ende mit dem vorderen Tragarmende verbunden ist, kann der Schlitten 308 längs des Tragarms 302 verschoben werden und damit das an dem Schlitten 308 angehängte Gegengewicht 339 (siehe 3). Durch geeignete Verschiebung des Schlittens 308 ist somit die gewünschte Ausrichtung der Manschettenmontagevorrichtung 300 und der hiermit gehaltenen Manschette 100 gegenüber einer Horizontalebene erzielbar.
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Die beiden seitlich des Schlittens 308 befestigen Aktuatoren 320 sind mit den Manschettenteilen 10, 202 verbunden, um diese in gewünschter Weise um den als Drehachse dienenden Haltebolzen 330 zu schwenken.
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Ferner ist in der 4 die Ausgestaltung der Aufnahmevorrichtung mit den oberen und unteren Klammerarmen 314, 316 zur Aufnahme des Haltebolzens 330 besser ersichtlich.
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Die Manschettenmontagevorrichtung 300 mit den hieran mit Hilfe des Haltebolzens 330 schwenkbar gehaltenen Manschettenteile 102, 202 wird, wie insbesondere in 3 gezeigt, nun in die gewünschte Montagehöhe am Turm angehoben. Dabei werden die seitlich des Schlittens 308 angeordneten Aktuatoren 320 so betätigt, dass die beiden Manschettenteile 102, 202 der Manschette 100 eine vordere weite Öffnung bilden, die so groß ist, dass ein „Umgreifen“ zweier 12, 14 Wandabschnitte des Turms 10 ermöglicht ist. Dieser Montagezustand ist insbesondere in der 5b schematisch gezeigt.
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In der 5c ist dann der endgültige Montagezustand zum Befestigen der Manschette 100 am Turm gezeigt. Hierzu sind die seitlichen Aktuatoren 320 so betätigt, dass die beiden Manschettenteile 102, 202 an dem Außenumfang 12 des Turms 10 anliegen.
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In diesem Zustand und weiterhin gehalten durch die Manschettenmontagevorrichtung 300 werden die beiden einander gegenüberliegenden und nun aneinander angrenzenden Flansche 122, 222 der beiden Manschettenteile 102, 202 miteinander verschraubt. Daraufhin wird die Manschette 100 in hier nicht dargestellter Weise am Turm 10 befestigt. Sobald die Manschettenteile 102, 202 am Turm 10 befestigt sind, wird der Haltebolzen 330 entfernt und die Manschettenmontagevorrichtung 300 kann seitlich versetzt verfahren und dann auf den Boden abgesetzt werden.
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Wenn die beiden Maschettenteile 102, 202 am Turm befestigt sind, werden die beiden aneinandergrenzenden Manschettenabschnitte 120, 220 wieder mit einem Bolzen miteinander verbunden, so dass der Manschettenring geschlossen ist und die Manschette 100 fest am Turm 10 sitzt. In an sich üblicher Weise können dann die Manschette 100 und eventuelle Zwischenräume zwischen der Außenwandung 12, 14 des Turms 10 und der Manschette 100 durch Fügemasse wie Beton etc. verfüllt werden. Dieser Zustand ist in der 5d schematisch gezeigt.
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Es versteht sich von selbst, dass die hier gezeigten und beschriebenen Ausgestaltungen einer Manschettenmontagevorrichtung als auch einer Manschette rein beispielhaft sind und einem Fachmann anhand der vorliegenden Offenbarung viele Modifikationen unmittelbar mit offenbart sind. So ist z.B. ein Schlitten nicht zwingend erforderlich, wenn das Austarieren nur durch ein festes Gegengewicht erfolgt. Ferner sind beispielsweise die Aktuatoren zum Schwenken bzw. Drehen der Manschettenteile nicht zwingend notwendig, erleichtern aber die Handhabung während des Montagevorganges.