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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Isolier-
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rohr-Formstücken aus elastischem Kunststoffmaterial sowie vorbereitete
Grundteile zur Zusammenstellung derartiger Formstücke.
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Im Zuge der stets angestrebten Energieersparnis kommt einer einwandfreien
und wirksamen Rohrvollisolierung immer größere Bedeutung zu. Von den verwendeten
Isoliermaterialien wird neben einer Reihe weiterer Eigenschaften, wie zum Beispiel
Schalldämmung, Beständigkeit, Dimemsions- und Volumenstabilität, auch praktisch
Wasserdampfundurchlässigkeit gefordert, da im Falle des Eindringens von Feuchtigkeit
oder im Falle des Auftretens von Schwitzwasser zwischen Rohr und Isolierung äußerst
unerwünschte Korrosionserscheinungen auftreten und die Isolierung in ihrer Wirksamkeit
erheblich beeinträchtigt wird.
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Es sind bereits Rohrisolierungen bekannt, die unter der Voraussetzung
einer einwandfreien Montage diese Forderungen erfüllen.
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Die einwandfreie Montage stellt aber eine ganz wesentliche Voraussetzung
für die endgültige Qualität der Isolierung dar, so daß stets eine nicht unwesentliche
Abhängigkeit von der Sorgfalt der die Isolierung durchführenden Personen gegeben
ist.
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Wenn mit elastischen, schlauchförmigen Isoliermaterialien gearbeitet
wird, ist im Falle der Isolierung von geraden Rohrleitungsabschnitten praktisch
stets eine sorgfältige Montage gewährlei stet, aber wenn Bögen, Winkel und Abzweige
isoliert werden müssen, ist von dem jeweiligen Verarbeiter zu fordern, daß er die
aneinanderzufügenden Isolierstücke möglichst paßgenau zuschneidet und sorgfältig
miteinander verklebt, so daß im Bereich der Verbindung einzelner Isolierstücke keine
Eindringstellen für Feuchtigkeit entstehen.
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Die Problematik der einwandfreien Verbindung einzelner Abschnitte
einer Rohrisolierung ist von besonderer Bedeutung, wenn von Nicht-Fachleuten eine
nachträgliche Isolierung von Rohrleitungssystemen in Altbauten vorgenommen wird,
da bei Fehlen von Erfahrungen im Anpassen einzelner Isolierstückabschnitte die Wahrscheinlichkeit
besonders groß ist, daß Abzweigungen, Krümmungen
und dergleichen
überhaupt nicht oder schlecht isoliert werden, worunter dann wiederum die Wirksamkeit
der Gesamtisolierung stark leidet.
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Ferner ist es auch bei einer von Fachleuten durchgeführten Isolierung
von Rohrleitungen häufig mit unerwünschtem Zeitaufwand verbunden, genaue Zuschnitte
für Abzweigungen, Bögen und Winkel anzufertigen.
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Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung von Isolierrohr-Formstücken zu schaffen, das eine problemfreie und wirtschaftliche
Herstellung derartiger paßgenauer Formstücke ermöglicht, so daß stets eine schnelle,
einwandfreie und damit auch korrosionssichere Vollisolierung von Rohrleitungssystemen
möglich ist.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß zunächst
aus einem ebenen, bahnförmigen Material Streifen geschnitten werden, deren Breite
zumindest im wesentlichen dem Außenumfang des isolierenden Rohres entspricht, daß
dann aus den jeweiligen Streifen kontinuierlich in vorgegebenen Abständen Teilflächenbereiche
unter Beibehaltung des Zusammenhangs des Streifens ausgestanzt we.-uen, wobei die
Form dieser Teilflächenbereiche zumindest im wesentlichen den überschneidungsbereichen
der miteinander zu verbindenden Formstückteile entspricht, daß anschließend der
mit den Ausstanzungen versehene Streifen in Rohrform überführt und die Stoßflächen
verschweißt oder verklebt werden, und daß schließlich die noch zusammenhängenden
Formstückteile durch einen Schneidvorgang voneinander getrennt werden.
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Durch die Abkehr von dem bisher üblichen Weq, Formstücke unmittelbar
von Hand während der Isolierarbeiten herzustellen und statt d ssen durch Stanzvorgänge
im noch ebenen Material Paßgenauigkeit zu erzielen und dennoch die Serienfertigung
aufrecht zu erhalten, erbringt entscheidende Vorteile, die es vor
allem
auch dem Nichtfachmann ermöglichen, durch Verwendung derartiger paßgenauer Formstücke
einwandfreie Isolierungen durchzuführen. Durch das Vorhandensein fertiger paßgenauer
Formstücke wird aber auch der bei Vornahme der Isolierarbeiten auftretende Arbeitsaufwand
verringert, was bei umfangreichen Rohrleitungssystemen von wesentlicher Bedeutung
sein kann.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform des Verfahrens nach der Erfindung
zeichnet sich dadurch aus, daß die ausgestanzten Teilflächenbereiche im Falle von
T-förmigen Abzweigungen einerseits als aus zu den Seitenkanten des einen Streifens
offenen, mit ihren Spitzen gegeneinander gerichteten, symmetrischen Dreiecksflächen
und andererseits als aus mit ihren Spitzen in Längsrichtung des anderen Streifens
zeigenden Dreiecksflächen ausgebildet werden, wobei eine geschlossene mittlere Dreiecksfläche
symmetrisch zwischen zwei zu den Seitenkanten hin offenen Dreieckshalbflächen angeordnet
wird.
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Die Formstückteile werden im Bereich der in Längsrichtung des Streifens
liegenden Dreieckspitzen zusammengehalten, so daß bei der Überführung des gestanzten
Isoliermaterialstreifens in die Rohrform ein insgesamt noch formstabiler und damit
leicht handhabbarer Isolierschlauch erhalten wird. Vorteilhaft ist auch, daß beim
Falten des gestanzten Streifens problemfrei eine volle Führung des Materials erfolgen
kann, so daß ein einwandfreies und genaues Verschweißen ohne jegliche Schwierigkeit
durchführbar ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsvariante der Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, daß die Formstückteile im Bereich der in Längsrichtung des Streifens
zeigenden Dreieckspitze in ein entgegengesetzt gerichtetes Kupplungsdreieck übergehen,
dessen Basis mit dem Beginn des anschließenden Formstückteils zusammenfällt. Damit
wird es möglich, mittels eines enzigen Trennschnittes zwischen aneinandergrenzenden
Formstück ilen bereits die weiterverarbeitbare Endgestalt des Formstücks zu erhalten.
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In entsprechender Weise ist es zweckmäßig, daß die Formstückteile,
deren ausgestanzte Dreieckbereiche mit ihren Spitzen quer zur Längsrichtung des
Streifens zeigen, im Spitzenbereich mit einer entgegengesetzt gerichteten Dreieckausstanzung
versehen werden.
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Durch das Vorsehen von Kupplungselementen zwischen den einzelnen Formstückteilen
wird der Vorteil erhalten, daß diese Einzelteile bei der Anbringung der Isolierung
zusammengesteckt werden können und somit in ihrer Lage fixiert werden, wodurch das
anschließend erforderliche Verkleben erleichtert wird.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich
dadurch aus, daß die ausgestanzten Teilflächenbereiche halbkreisförmig mit vorzugsweise
zumindest teilweise schräg verlaufenden Wandungen gewählt werden. Bei dieser insbesondere
für eine T-Abzweigung verwendbaren Variante erhält man ein paßgenaues Eingreifen
des das Querrohr isolierenden Formstückteils in die im wesentlichen halbkreisförmige
Ausnehmung des das abzweigende Rohr isolierenden Formstückteils.
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Neben der Herstellung von Abzweigungen kommt in der Praxis auch der
Herstellung von passenden Bögen wesentliche Bedeutung zu, und dazu wird gemäß der
Erfindung vorgesehen, daß ein gerader Rohrabschnitt mit gegeneinander versetzten,
Segmente definierenden Teileinschnitten ausgestattet wird, wobei diese Teileinschnitte
maschinell und damit wiederum äußerst exakt angebracht werden können. Die Teileinschnitte
erstrecken sich vorzugsweise über mehr als die Hälfte des Rohrdurchmessers. Damit
muß bei der endgültigen Herstellung von Bögen nur noch die zwangsläufig aufgrund
der vorhandenen Teilschnitte exakte Abtrennung der Einzelsegmente und deren Zusammensetzung
zu einem Bogen erfolgen, was paßgenau und schnell möglich ist.
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Eine Folge der durch die Erfindung vorgesehenen Maßnahmen ist es auch,
daß nunmehr Isolierrohr-Formstücke in der jeweils passenden
Zusammensetzung
einzelverpackt angeboten werden können, so daß auch der Nichtfachmann auf problemfreie
Weise die in seinem speziellen Falle erforderliche Gesamtisolierung zusammenstellen
kann und dabei die Gewißheit hat, daß ohne Spezialwerkzeuge oder Schneidvorrichtungen
eine passende, feuchtigkeitsdichte Rohrvollisolierung von hoher Lebensdauer geschaffen
werden kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnung ergänzend erläutert; in der Zeichnung zeigt: Fig. 1
ein Beispiel eines mittels Isolierrohr-Formstücken isolierten T-Abzweigs, Fig. 2
eine Darstellung zur Erläuterung der Herstellung eines Isolierrohr-Formstücks, Fig.
3 eine Darstellung zur Erläuterung eines zu dem Formstück nach Fig. 2 passenden
Gegenformstücks, Fig. 4 eine perspektivische Darstellung des in Rohrform überführten
Stanzteiles nach Fig. 2, Fig. 5 eine perspektivische Darstellung des in Rohrform
überführten Stanzteiles nach Fig. 3, Fig. 6 eine perspektivische Darstellung eines
zur Schaffung von Bögen vorbereiteten Rohrstücks, und Fig. 7 eine perspektivische
Darstellung eines ausgehend von dem Grundteil nach Fig. 6 hergestellten Bogens.
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Fig. 1 zeigt einen T-Abzweig zwischen einem ersten Rohr 1 und einem
dazu senkrecht verlaufenden zweiten Rohr 2, und es ist dargestellt, in welcher Weise
dieser T-Abzweig isoliert wird.
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Die Isolierung besteht aus elastischem Schaumstoff geeigneter Wandstärke,
wobei im Bereich des abzweigenden Rohres 2
ein Einschnitt vorgesehen
ist, in den ein Formstückteil 4 passend eingreift. Die Berührungsflächen zwischen
den Formstückteilen 3 und 4 stellen einen Klebebereich 5 dar, wobei aufgrund des
passenden Ineinandergreifens der Teile 3 und 4 eine dichte, insbesondere feuchtigkeitsdichte
Verbindung ohne Schwierigkeiten erzielbar ist.
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Das Anbringen der Isolierrohrabschnitte auf der T-Abzweigung erfolgt
in bekannter Weise dadurch, daß die Formstücke längs einer Mantellinie aufgeschnitten,
dann über das Rohr gestülpt und anschließend wieder zusammengeklebt werden. Dies
bereitet keine Probleme, da die Grund-Schlauchform der Formstücke auch nach dem
Aufschneiden praktisch erhalten bleibt und somit aufgrund dieser Formstabilität
die Schlauchform beim Zusammenkleben ohne weiteres wieder erreicht werden kann.
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Anhand der Figuren 2 bis 5 wird nunmehr eine bevorzugte Ausführungsform
eines Verfahrens zur Herstellung von Isolierrohr-Formstücken beschrieben, wie sie
zur Isolierung von T-Abzweigen Verwendung finden.
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Die Figur 2 zeigt einen Teiqabschnitt eines ebenen Streifens 6 aus
Isoliermaterial, der beispielsweise kontinuierlich von einer Vorratsrolle abgewickelt
wird. Dieser Streifen 6, dessen Breite zumindest im wesentlichen dem Außenumfang
des zu isolierenden Rohres entspricht, wird mittels eines Stanzwerkzeuges in vorgebbaren
Abständen mit Ausstanzungen versehen, und zwar werden solche Teilflächen ausgestanzt,
die den überschneidungsbereichen der mit einander zu verbindenden Formstückteile
3, 4 entsprechen.
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Aus dem Streifen 6 nach Figur 2 werden die Formstückteile 4 nach Figur
1 hergestellt, und zu diesem Zweck sind die Ausstanzungen derart gewählt, daß sich
eine mittig liegende, im wesentlachen dreieckförmige, mit ihrer Spitze in Längsrichtung
des Streifens 6 zeigende Aussparung 7 ergibt, neben der zwei zu den Seitepkanten
des Streifens hin offene Dreieckshalbflächen 8, 9 vorgesehen sind.
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Von ganz wesentlicher Bedeutung ist, daß durch die ständig vorgenommenen
Stanzvorgänge der Zusammenhang des Streifens 6 nicht beeinträchtigt, d.h. nicht
unterbrochen wird, so daß der Streifen in üblicher Weise weiter verarbeitet und
durch entsprechende Faltung unter gleichzeitiger Führung in die Rohrform gebracht
werden kann, wie dies in Figur 4 zu sehen ist. Besonders vorteilhaft ist es, die
Verbindung zwischen den einzelnen Formteilabschnitten derart zu gestalten, daß nach
Trennung der Isolierrohr-Formstücke keinerlei zusätzliche Schnitte bzw. Arbeitsgänge
mehr erforderlich sind.
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Dies wird bevorzugt dadurch erreicht, daß die in Figur 2 strichliert
angedeutete Form 11 eines Verbindungsbereichs gewählt wird, die bei entsprechender
Ausgestaltung des Gegenstücks gleichzeitig ein Kupplungsorgan bildet.
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Figur 3 zeigt einen Streifen 12, aus dem die Formstücke 3 gemäß Figur
1 gefertigt werden. Dazu ist es lediglich erforderlich, seitlich symmetrisch liegende
Ausschnitte 13 zu stanzen und gegebenenfalls bei Verwendung der bereits angesprochenen
Schwalbenschwanzkupplung diese Ausschnitte um die Zusatz-Kupplungsausschnitte 14
zu ergänzen.
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Dieser wiederum zusammenhängende Streifen 12 wird unter Vollführung
darauf zu einem rohrförmigen Gebilde gefaltet, wobei dann die Stoßkanten miteinander
verschweißt werden und sich ein schlauchförmiges Gebilde gemäß Figur 5 ergibt.
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Durch Trennung an den angedeuteten Trennlinien 15 werden dann die
einzelnen Isolierrohr-Formstücke 3 erhalten, die passend mit den Formstücken 4 zusammengefügt
werden können.
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Es ist verständlich, daß aufgrund der im ebenen Zustand der Streifen
möglichen exakten Stanzung eine hohe PaSenauigkeit der endgültigen Formstücke erhalten
wird, die siche-tellt, daß beim Zusammenkleben keine Schwierigkeiten entstehen können
und
problemfrei eine dichte Verbindung erzielbar ist.
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In der vorstehend anhand einer T-Abzweigung erläuterten Weise können
auch noch andere zueinander passende Formstücke gefertigt werden, so daß die Erläuterungen
anhand der Figuren 1 bis 5 als Beispiel zu betrachten sind.
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Häufig benötigt werden in der Praxis auch Bögen mit unterschiedlichen
Winkeln, die in gleicher Weise wie beispielsweise Abzweigungen möglichst genau passen
müssen, um eine einwandfreie und feuchtigkeitsdichte Vollisolierung zu gewährleisten.
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Figur 6 zeigt ein gerades Isolierrohrstück 16, das mit gegeneinander
versetzten, Segmente 18 definierenden Teileinschnitten 17 versehen ist, die herstellerseitig
angebracht worden sind und aufgrund der Verwendung der entsprechenden Werkzeuge
sehr exakt gelegt werden können.
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Muß nun ein bestimmter Bogen isoliert werden, so ist es lediglich
erforderlich, von dem Rohrstück 16 nach Figur 6 die erforderliche Anzahl von Segmenten
18 abzutrennen, wobei dieses Abtrennen durch Fortführung des Teilschnittes in dessen
Ebene erfolgen kann und damit sichergestellt ist, daß exakte und saubere Gesamtschnitte
erhalten werden, die dann ein einwandfreies Aneinanderpassen der Einzelsegmente
und ein dichtes Verbinden dieser Segmente 18 zu einem Bogen 19 gewährleisten.
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L e e r s e i t e