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"Vorrichtung zum Umschlagen von Ladeeinheiten"
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Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum Umschlagen von
Ladeeinheiten mit einem eine Anzahl von Ladeflächen aufweisenden Zwischenspeicher
zum Übernehmen und Übergeben einzelner und/oder mehrerer Ladeeinheiten von Bereitstellungsflächen
auf Ladeflächen unterschiedlicher Größe, insbesondere von Fahrzeugen, wobei der
Zwischenspeicher gegenüber der Bereitstellungs- und Ladefläche längsverfahrbar und
höhenverstellbar ist und wobei die einzelnen Ladeflächen des Zwischenspeichers -hinsichtlich
ihres Abstandes zueinander zum Verschieben der Ladeeinheiten auf das jeweilig zur
Verfügung stehende Maß der Ladeflächen veränderbar sind.
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Bei einer bekannten Vorrichtung zum Umschlagen von Ladeeinheiten (DE-GM
74 04 016) werden Stapel völlig gleicher Güter, beispielsweise palettierte Zementsäcke,
auf eine Bereitstellungsfläche verbracht und von mehreren, baugleichen Ladevorrichtungen,
deren Anzahl sich nach der zur Verfügung stehenden Länge einer LKW-Ladefläche richtet
Xuntergriffen
und synchron in gleicher Richtung auf der Ladefläche des LKW's abgelegt. Die Ladevorrichtungen
bestehen dabei aus mittels eines Portals und eines eigenen Hubantriebes vertikal
und horizontal bewegbaren Ladeköpfen mit gabelartigen Aufnahmemitteln zur Aufnahme
der Gutstapel. Außerdem können die Ladeköpfe nach einer dort gezeigten Variante
um 1800 in der Horizontalen schwenkbar sein. Die bekannten Ladevorrichtungen lassen
sich einzeln oder in Gruppen steuern.
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Mit der bekannten Vorrichtung ist es möglich, Ladeflächen von LKW's
seitlich in einem Arbeitstakt zu beladen, wobei aber die LKW-Ladefläche aufgrund
der kranmäßigen Anordnung der Ladevorrichtungen in einem Portal keinerlei Aufbauten
aufweisen darf, da diese sonst beim Beladevorgang zerstört würden.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtung liegt in dem großen
Uberkopfraumbedarf, der bei einer Umkleidung der Anlage mit einer Halle einen sehr
großen Totraum oberhalb der Vorrichtung mit sich bringt. Ein weiterer Nachteil der
vorbekannten Vorrichtung liegt darin, daß sie aufgrund ihrer Ausbildung als Kranförderelement
nicht geeignet ist, palettiertes Stückgut aus Regalfächern zu entnehmen. Vor allem
aber ist nachteilig, daß bei der bekannten Vorrichtung es nur mit sehr großem zusätzlich
aufzuwendenden Totraum in der Vertikalen möglich wäre,
bei unterschiedlichen
Ladegütern diese getrennt von einer Bereitstellungsfläche zu entnehmen und sie in
einer in Längsrichtung der Ladeflächen gesehen unterschiedlichen Reihenfolge auf
dieser abzusetzen, als sie auf der Bereitstellungsfläche vorlagen. Das Aufnehmen
von unterschiedlichen Stückgütern in Querrichtung der Ladefläche ist mit der bekannten
Vorrichtung nicht möglich.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, welche es in
einfacher Weise ermöglicht, von einer Bereitstellungsfläche Ladeeinheiten unterschiedlicher
Größe und/oder Beschaffenheit unabhängig von deren Bereitstellungsposition in der
Reihenfolge und Menge aufzunehmen, wie sie dem gewünschten Beladungszustand der
zu beladenden Ladefläche entspricht und die Busammengestellte Ladung in einem Arbeitsgang
auf der Ladefläche abzusetzen. Gleichzeitig soll die Vorrichtung geeignet sein,
Ladeeinheiten aus Bereitstellungsflächen unterschiedlicher Höhe, wie Regalfächern'entnehmen
zu können.
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Bei einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Zwischenspeicher als Unterflurladewagen
und die Ladeflächen als getrennt steuerbare, beidseitig ausfahrbare Teleskopgabelpaare
ausgebildet sind.
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Geht man beispielsweise davon aus, daß auf einer Bereitstellungsfläche
nebeneinander palettierte Ladeeinheiten
unterschiedlichsten Inhaltes
stehen, so ist es durch die Erfindung möglich, daß die Umschlagvorrichtung durch
zeitlich und örtlich unterschiedlichen Zugriff der Teleskopgabelpaare sich selbst
in kürzester Zeit einen Beladezustand zusammenstellt, wie er dem auf der LKW-Ladefläche
gewünschten entspricht. Ein entscheidender Vorteil der Erfindung liegt darin, daß
beispielsweise der zu beladende LKW durchaus Aufbauten aufweisen kann, beispielsweise
ein Planverdeck, wenn nur eine Ladeöffnung seitlich freigelegt wird, da die Umschlagvorrichtung
als Unterflurladewagen keine Überkopfelemente aufweist.
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In Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß die Teleskopgabelpaare
vom Ladewagen aus unterschiedlich weit ausfahrbar sind. Damit läßt sich erreichen,
daß durch unterschiedlich weiten Zugriff der Teleskopgabeln der Zwischenspeicher
auch mit unterschiedlichen Gütern nebeneinander in der Querrichtung gesehen beladen
werden kann.
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Um der Vorrichtung auch den Zugriff in Regalfächer zu ermöglichen,
sind die Teleskopgabelpaare höhenverstellbar.
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Zur Anpassung der Vorrichtung an den halb- oder vollautomatischen
Betrieb ist vorgesehen, daß der Zwischenspeicher um eine vertikale und/oder horizontale
Achse
verschwenkbar ist. Dies kann dann nötig sein, wenn gefederte
Fahrzeuge beispielsweise ungleichmäßig auf der Ladefläche belastet sind und damit
eine gegenüber der Vorrichtung andere Winkelstellung einnehmen, als dies im Idealfall
der Fall ist, auch kann bei handgesteuerten Fahrzeugen nicht immer die genaue Parallelität
der Ladefläche zur Vorrichtung eingehalten werden. Ein entsprechender Ausgleich
läßt sich damit durch die Verschwenkbarkeit des Zwischenspeichers erzielen.
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Wegen der notwendigen Sicherheitsabstände bei nebeneinanderstehenden
Ladeeinheiten weisen die auf der Bereitstellungsfläche befindlichen Ladeeinheiten
einen definierten Abstand auf. Um einen möglichst großen Ausnutzungsgrad der zu
beladenden Ladefläche zu erreichen, um also eine Verdichtung der Ladeeinheiten zu
erzielen, ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die Veränderung des Abstandes
der Teleskopgabelpaare durch einen diese verschiebenden Antrieberfolgt.
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Erfindungsgemäß kann auch vorgesehen sein> daß die Positionierung
der Jeweiligen Ubergabeposition und aber nahmepositionsawie die Übernahme und Übergabe
selbst und die Veränderung des Abstandes zwischen den Ladeeinheiten auf dem Zwischenspeicher
vollautomatisch erfolgt. Zur Anpassung an den vollautomatischen Betrieb ist daher
nach der Erfindung die Vorrichtung mit Rangierhilfen optischer, akustischer, elektromagnetischer
oder anderer Art ausgerüstet.
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Durch die Arbeitsweise der Vorrichtung und durch ihre besondere Ausgestaltung
ist es möglich, eiwi LKW in einem Arbeitsgang zu beladen, wobei Je nach Zugriff
zu den einzelnen Ladeeinheiten die Umschlagsvorrichtung bereits den Ladezustand
aufweist, der dem auf dem LKW gewünschten entspricht.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert. Diese zeigt in Fig. 1 eine schematische, perspektivische Ansicht
der Umschlagvorrichtung mit einer Mehrzahl von Teleskopgabelpaaren, Fig. 2 eine
Aufsicht auf die Vorrichtung mit daneben angedeutetem LKW sowie einer aus Rollbahnen
bestehenden Bereitstellungs fläche , Fig. 3 und 4 eine Aufsicht auf einen Vorrichtungsausschnitt
mit verschiedenen Ladespielen, Fig. 5 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit Regal
und Fig. 6 eine schematische Darstellung des Verschiebemechanismusses der Teleskopgabeln
in Längsrichtung der Vorrichtung.
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Die thnschlagvorrichtung 1 ist als ein auf Rollen 2, die
auf
Schienen 3 laufen, angeordneter Unterflurladewagen ausgebildet. In Fig. 1 ist ein
Steuerstand 4 mit einer Bedienungsperson 5 angedeutet. In den Schienen 3 ist die
Umschlagvorrichtung in Pfeilrichtung 6 verfahrbar. In einem Rahmen 7 der in Richtung
des Pfeiles 8 und des Pfeiles 9 quer zur Pfeilrichtung 6 bzw. vertikal verfahrbar
ist, sind eine Mehrzahl von Teleskopgabelpaaren 10 angeordnet. Die Teleskopgabelpaare
10 sind getrennt steuerbar und können unterschiedlich weit ausgefahren werden (Fig.
4).
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Neben der Umschlagvorrichtung 1 ist, wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht,
eine Bereitstellungsfläche 11 angeordnet, die im dargestellten Beispiel aus einer
Mehrzahl von Rollenbahnen 12 gebildet ist. Auf den Rollenbannen 12 befinden sich,
schematisch angedeutet, Ladeeinheiten 13 In den Figuren sind die Ladeeinheiten mit
Großbuchstaben versehen, was auf unterschiedlichen Beladungszustand bzw. unterschiedliche
Artikel hinweisen soll. Vorzugsweise sind dabei die einzelnen Rollenbahnen 12 mit
nur einer Art von Ladegut bestückt, d.h. artikelrein.
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Auf der der Bereitstellungsfläche 11 gegenüberliegenden Seite der
Umschlagvorrichtung 1 ist in Fig. 2 ein LKW 14 angedeutet. Wie aus Fig. 2 hervorgeht,
weisen die Rollenbahnen 12 einen gewissen Abstand zueinander auf 3 um das Anstoßen
beim Verfahren einzelner Ladeeinheiten auf den
Rollenbahnen 12
weitestgehend auszuschließen. Die Umschlagvorrichtung kann die Teleskopgabelpaare
10 derart verstellen, daß sie genau den durch die Rollenbahnen vorgegebenen Abstand
aufweisen. Diese Abstände bilden auf einer LKW-Ladefläche aber einen Tot raum. Aus
diesem Grunde lassen sich die Teleskopgabelpaare gegeneinander so weit verfahren,
daß die Abstände der auf der Umschlagvorrichtung befindlichen Ladeeinheiten verringert
bzw ganz vermieden werden. Dadurch läßt sich die Ladefläche 15 des LKW's optimal
beladen.
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In Fig. 3 ist dargestellt, wie eine LKW-Ladefläche 15 mit Jeweils
zwei Ladeeinheiten in Querrichtung beladen werden kann, wobei die Reihenfolge eine
andere als die auf der Bereitstellungsfläche ist.
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In Fig. 4 ist schematisch dargestellt, wie sowohl eine Veränderung
der Reihenfolge einzelner Ladeeinheiten auf der Umschlagvorrichtung in Längsrichtung
vorgenommen werden kann, wie auch in Querrichtung. In gleicher Weise ließe sich
auch ein Anlieferungsfahrzeug mit unterschiedlichen Gütern entladen und diese Güter
den artikelreinen Rollenbahnen zuführen. Hier sind einige Gabelpaare wegen der geringen
Ladeflächenlänge nicht im Einsatz.
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In Fig. 5 ist schematisch die Möglichkeit dargestellt, eine Ladeeinheit
mit der Umschlagvorrichtung aus Bereitstellungsflächen unterschiedlicher Höhen zu
entnehmen,
beispielsweise von der basisgleichen Bereitsteilungsfläche
oder aus einem Regalfach. Hierzu wird, Je nach Bauart der Umschlagvorrichtung entweder
der Rahmen 7 in geeigneter Weise3 beispielsweise hydraulisch angehoben oder aber
die Gabelpaare 10 einzeln hydraulisch auf das entsprechende Regalniveau verfahren.
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Fig. 6 zeigt schematisch eine Möglichkeit, die Gabelpaare 10 in Längsrichtung
der Umschlagsvorrichtung, d.h.
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in Pfeilrichtung 6, zu verschieben. Zu diesem Zweck sind innerhalb
des Rahmens 7 Arbeitszylinder 16, beispielsweise hydraulisch oder pneumatisch betätigbar,
angeordnet, deren Arbeitshub dem Jeweils maximalen Verstellweg der verschiedenen
Gabelpaare 10 angepaßt ist. So kann beispielsweise vorgesehen sein, daß das mittlere
Gabelpaar im Rahmen 7 ortsfest angeordnet ist und die benachbarten Gabelpaare Jeweils
auf dieses hinbewegbar sind, d.h. eine Verdichtung der Ladeeinheiten von zwei Richtungen
auf die Mitte hin erfolgt oder aber die Anordnung so getroffen ist, daß ein äußeres
Gabelpaar keinen oder nur einen sehr geringen Verstellweg zurückzulegen hat, wShrend
die anderen Gabelpaare in eine Richtung auf dieses hinbewegbar im Rahmen 7 angeordnet
sind. Bei Berührung der Ladeeinheiten und bei Erreichen eines definierten Anpreßdruckes
wird die Bewegung der Arbeitszylinder beispielsweise durch das Ansprechen eines
Sicherheitsveniles beendet.
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Die Funktionsweise der Vorrichtung ist dabei die folgende: Vorausgesetzt
sei, daß die Bereitstellungsfläche aus einzelnen Rollenbahnen, die Jeweils mit Ladeeinheiten
gleichen Inhaltes bestückt seien, bestünde. Kommt nun ein Auslieferungsfahrzeug
mit einem Bestellzettel, so wird diese Bestellung beispielsweise einem zentralen
Steuerungsgerät eingegeben, das dann entsprechend dem Entladevorgang die Position
der einzelnen Ladeeinheiten auf der LKW-Ladefläche ermittelt. Dieses Ergebnis wird
dann der Umschlagvorrichtung mitgeteilt, die dann beim Entlangfahren an der Bereitstellungsfläche
sich durch wahlweises Teleskopieren der einzelnen Teleskopgabelpaare 10 den Ladezustand
aufgibt, der dem gewünschten des LKW's entspricht.
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Nach vollzogener Beladung der Umschlagvorrichtung, wobei die Gabelpaare
sozusagen als Zwischenspeicher fungieren, fährt die Umschlagvorrichtung neben den
LKW, verdichtet dabei die Ladung entsprechend der Länge des LKW's und übergibt die
Gesamtladung in einem Arbeitsgang.
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Zum vollautomatischen Betrieb ist die Vorrichtung zu diesem Zweck
mit einer autmatischen Positioniereinrichtung der Umschlagvorrichtung im Bezug auf
die Ladefläche des LKW's ausgerüstet. Auch kann vorgesehen sein, daß beispielsweise
durch Lesen eines Farbcodes an der LKW-Ladefläche die Umschlagvorrichtung bereits
dadurch die zur Verfügung stehende Länge und Breite der Ladefläche mitgeteilt bekommt.
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Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel noch in vielfacher
Weise abzuändern, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. So kann beispielsweise
der Antrieb und das Verschieben von einzelnen Gabeln vorgesehen sein, wodurch in
besonders einfacher Weise ermöglicht wird, auch Ladeeinheiten völlig unterschiedlicher
Grundflächen mit in das halb- bzw. vollautomatische System der Erfindung zu integrieren.
Auch kann vorgesehen sein, und dies ist bei der Erfindung besonders einfach, da
die Vorrichtung als Schienenfahrzeug ausgebildet ist, daß die Be- oder Entladeposition
des LKW's sich nicht auf der der Bereitstellungsfläche gegenüberliegenden Seite
befindet, sondern auf der gleichen Seite neben der Bereitstellungsfläche. In diesem
Falle fährt die Umschlagvorrichtung neben den LKW und entleert sich durch Teleskopieren
der Gabelarme in die Richtung, die auch zur Aufnahme der Ladeeinheiten dient.
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