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Bezeichnung : "Halle oder Freiplatz zum Umschlagen von
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Ladeeinheiten"
Die Erfindung richtet sich auf eine
Halle oder einen Freiplatz zum Umschlagen von Ladeeinheiten aus oder in gleisgebundene
oder in oder aus gleislosen Transport-und Verkehrs systemen mit einem Hochregal
und daran angeordneten Förderzeugen, insbesondere Regalförderzeugen.
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Bei einem bekannten Umschlagssystem dieser Art (Z: fördern und heben,
1970, S. 785) sind neben einem außenseitigen Gleis von einer Mehrzahl von Gleisen
ein als Hochregal ausgebildetes Durchlauflager angeordnet. Die Entlade rampen neben
den Gleisen sind als Rollenbahnen ausgebildet. Rund um das Durchlauflager sind in
der Entladeebene dort ebenfalls Rollenbahnen vorgesehen, die auch zur Laderampe,
die dem gleislosen Verkehr zugeordnet ist, führen. Das Durchlauflager ist mit Ladeliften
ausgerüstet.
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Ein derartiges Umschlagssystem bringt gegenüber herkömmlichen Güterbahnhöfen
bereits gewisse Vorteile, ist aber nur bedingt oder gar nicht zum vollautomatischen
Güterumschlag geeignet. Durch die Zwischenschaltung von Rollenbahnen zwischen Waggon
und Lager sowie zwischen Lager und LKW wird der Stückgutfluß erheblich gestört,
da die Stückgüter einmal aus dem Waggon auf die Rollenbahn abgesetzt und dann von
dieser wieder erneut aufgenommen werden müssen. Dieses Arbeitsspiel wiederholt sich
bei der Beladung.
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Hierzu bedarf es zusätzlicher Förderzeuge in sehr großer Anzahl, beispielsweise
einer Vielzahl von Gabelstaplern,
wodurch die Anlage nicht in genügendem
Maße wirtschaftlich betrieben werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist die schaffung einer Lösung, mit welcher
ein kontinuierliches Be- und Entladen sowohl von schienengebundenen als auch von
schienenlosen Transportmitteln ermöglicht wird, wobei diese Lösung auch für den
vollautomatischen Betrieb geeignet ist.
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Bei einer Halle oder einem Freiplatz der eingangs bezeichneten Art
wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Regalbreite der Arbeitstiefe
der an den beiden Längsseiten angeordneten Regalförderzeuge entspricht, wobei deren
Gabelpaare beidseitig teleskopierbar sind und daß auf der der Regalseite abgewandten
Seite der Regalförderzeuge eine Fahrstraße oder ein Gleis angeordnet ist.
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Durch die Erfindung wird erreicht, daß zusätzliche Förderzeuge zum
Be- und Entladen der gleisgebundenen oder gleislosen Transportmittel gänzlich entfallen,
da die Regalförderzeuge selbst diese Aufgabe übernehmen. Die besondere Abstimmung
der Arbeitstiefe der Regalförderzeuge und der Regalbreite ermöglicht die vollautomatische
Entladung eines Transportmittels, die Zwischenladung und die Beladung eines anderen
Transportmittels unter gleichzeitiger beliebiger Zusammenstellung unterschiedlicher
Beladezustände
des jeweiligen Transportmittels, In einfacher Weise lassen sich alle Vorgänge über
einen Prozeßrechner steuern, wodurch bei entsprechend codierten Paletten, Containern
oder Stückgutbehältern der vollautomatische Betrieb möglich ist.
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Zwar gibt es bereits eine Mehrzahl von Vorschlägen, Transportsysteme
im Verbund zwischen Schiene und Straße für einen weitgehend automatischen Betrieb
geeignet zu machen (DE-OS 24 40 682), jedoch müssen bei derartigen Systemen sowohl
die Waggons als auch die Bahnhöfe als auch die gleislosen Transportmittel und die
verwendeten Container dem System konstruktiv angepaßt werden, was einen ganz erheblichen
finanziellen Aufwand bedeutet.
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Demgegenüber läßt sich die Erfindung bei allen heute üblichen Transport-
und Verkehrssystemen anwenden, ohne daß es einer Umrüstung von seitlich beladungsfähigen
Güterwaggons oder LKW's bedürfte.
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Zur Kapazitätserweiterung sieht die Erfindung eine Mehrzahl von Fahrstraßen,
Hochregalen mit Förderzeugen und Gleisen vor, wobei darüber hinaus erfindungsgemäß
ein alle Hochregale bedienender Querförderer vorgesehen sein kann.
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Um zusätzlichen Stauraum oder Zwischenlagerraum zu erhalten, kann
nach der Erfindung der Raum über den Fahrstrassen und Gleisen oberhalb der Arbeitshöhe
mit Regalen bestückt sein.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert. Diese zeigt in Fig. 1 auf die Halle oder den Freiplatz gemäß der
Erfindung, Fig. 2 eine Ansicht gemaß Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 eine Ansicht
gemäß Linie III-III in Fig. 1, Fig. 4 eine Detailaufsicht auf einen Querförderer
in vergrößertem Maßstab.
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In einer nicht näher dargestellten Halle oder einem Freiplatz zum
Umschlagen von Gütern sind, wie insbesondere aus Fig. 1 hervorgeht, mehrere Gleise
1 parallel verlaufend und wenigstens eine Straße 2 parallel zu den Gleisen 1 angeordnet.
Zwischen den Gleisen und der Straße sind als Hochregale ausgebildete Lager 3 vorgesehen,
die unter der Hallendecke im dargestellten Beispiel durch einen Querförderer 4 miteinander
verbunden sind. Neben dem Querförderer 4 sind die Lager 3 je mit einer Hub- und
Drehvorrichtung 5 ausgerüstet.
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Zwischen den Lagern 3 und den Gleisen 1 bzw. der Straße 2, sind Regalförderzeuge
6 vorgesehen. Die Regalförderzeuge 6 sind in Tragrahmen 7 höhenverstellbar angeordnet.
Die Tragrahmen 7 sind in bekannter Weise über Laufrollen 8 an den Regalen längverfahrbar
geführt.
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Wie inssoncere aus Fig. 2 hervorgeht, sind die Regalförderzeuge mit
Gabelpaaren g versehen, die beidseitig teleskopierbar sind. Die Arbeitstiefe der
Gabelpaare 9 ist dabei so groß, daß ein GüterwaGgon 10 oder ein LKW 11 direkt vom
Regalförderzeug 6 be- bzw. entladen werden kann. Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht,
entspricht die Breite der Lager 3 genau der Arbeitstiefe der beidseitig angeordneten
Regalförderzeuge 6.
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In Fig. 4 ist vereinfacht der die einzelnen als Hochregale ausgebildeten
Lager 3 verbindende Querförderer 4 mit der Hub- und Drehvorrichtung 5 dargestellt.
Der Querförderer 4 ist im Bereich der Lager 3 mit versenkbaren Ein- und Ausschubvorrichtungen
12 versehen.
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Der Totraum über den Schienen 1 bzw. der Straße 2 kann.
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wie in Fig. 2 angedeutet, ebenfalls oberhalb der Arbeitshöhe mit Regalen
bestückt sein.
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Die Funktionsweise des Systemes ist nachstehend anhand von Fig. 2
beschrieben. Die Stückgüter A und B im Güterwagen 10 sollen vom LKW 11 weitertransportiert
werden. Das rechte Regalförderzeug 6 nimmt die Stückgüter A und B auf und setzt
sie, beispielsweise zur Zwischenlagerung, im Regalfach 14 ab. Zur Kenntlichmachung
eines Zwischenlagerzustandes sind die Stückgüter als A' bzw. B' bezeichnet.
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Sobald ein zur Aufnahme der Stückgüter gedachter LKW 11 auf der Straße
2 verfügbar ist, entnimmt das linke Regalförderzeug
6 die Stückgüter
A' und !3' und setzt sie im LKW 11, in diesem Zustand sind die Stückgüter als A"
und B" gekennzeichnet, ab. Ist das Regalfach 14 an der fraglichen Stelle besetzt,
so kann das rechte Regalfzrderzeug die Stückgüter A und B auch in den darüberliegenden
Regalfacnern 15 - 17 oder einem benachbarten freien Regalplatz absetzen, wo sie
dann vom linken Regalförderzeug 6, je nach Bedarf, entnommen Werden können.
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Zum vollautometischen Betrieb werden alle Schritte von einem Prozeßrechner
gesteuert, der bei entsprechender Codierung der Stückgüter im dargestellten Beispiel
als A und B bezeichnet, über entsprechenae Eingaben den Beladezustand von zu entladenden
Fahrzeugen, die Bestükkung der Lager, sowie den Beladezustand und/oder das Beladeziel
der zu beladenuen Fai-lrzeuge kennt und somit alle erforderlichen Schritte steuern
kann. Mit Hilfe des Querförderers 4 und der Hub- und Drehvorrichtung 5 lassen sich
beispielsweise auch die Reihenfolgen in Arbeitsrichtung nebeneinanderliegender Stückgüter
vollautomatisch ändern. Im dargestellten Beispiel in Fig. 2 im Regalfach 16 durch
die Vertauschung von B' mit A' angedeutet.
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Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel noch in vielfacher
Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. Die Regalförderzeuge
können dabei mit nur zwei Gabelpaaren oder mit einer
Vielzahl von
Gabelpaaren, die getrennt steuerbar sind, ausgerüstet sein, die Anordnung. der Gleise
und der Straße kann je nacn den spezio-lLn Gegebenheiten vor urt eine andere, als
die dargestellte sein. Auch ist der Querföraerer nicht auf das darrestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt.
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