DE2802238C2 - - Google Patents
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- DE2802238C2 DE2802238C2 DE2802238A DE2802238A DE2802238C2 DE 2802238 C2 DE2802238 C2 DE 2802238C2 DE 2802238 A DE2802238 A DE 2802238A DE 2802238 A DE2802238 A DE 2802238A DE 2802238 C2 DE2802238 C2 DE 2802238C2
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J8/00—Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes
- B01J8/18—Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes with fluidised particles
- B01J8/24—Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes with fluidised particles according to "fluidised-bed" technique
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- B01J8/28—Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes with fluidised particles according to "fluidised-bed" technique with two or more fluidised beds, e.g. reactor and regeneration installations the one above the other
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Melamin
durch Reaktion von Harnstoff oder thermischen Zersetzungsprodukten desselben
bei erhöhter Temperatur in einem fluidisierten Katalysatorbett in Gegenwart
von Ammoniak oder einem ammoniakhaltigen Gasgemisch bei einem Druck zwischen
100 und 2500 kPa in einem in zumindest zwei Zonen verteilten Reaktor.
Bekanntlich kann Melamin dadurch hergestellt werden, daß flüssiger
oder fester Harnstoff verdampft wird und die dabei gebildeten Gase zusammen mit
einem Trägergas in ein fluidisiertes Katalysatorbett mit einer Temperatur
von 300-450°C eingeleitet werden, oder daß Harnstoff unmittelbar in ein mit
Inertgas und/oder Ammoniak fluidisiertes Katalysatorbett mit einer Temperatur
von 300-450°C eingeleitet wird, wodurch die Katalysatorteilchen mit Harstoff
beladen werden, der sich anschließend thermisch zersetzt. Das dabei anfallende
melaminhaltige Gasgemisch wird anschließend abgeführt und das Melamin auf
weiter bekannte Weise isoliert.
Es wurde bereits vorgeschlagen, die Reaktion in einem Reaktor auszu
führen, der zwei separate Betten aus fluidisiertem partikelförmigem Material
enthält. Nach den amerikanischen Patentschriften 31 58 611, 30 95 416 und
31 52 128 wird in einer ersten Zone Harnstoff verdampft und in einem aus einem
Material, das die Umsetzung in Melamin unter den Reaktionsbedingungen nicht
begünstigt, bestehenden Bett zersetzt; der Dampf wird in eine zweite Zone
eingeleitet, die den fluidisierten Katalysator enthält und in der die Umsetzung
in Melamin stattfindet. Nach der amerikanischen Patentschrift 33 32 947 wird der
partikelförmige Katalysator in einer ersten Zone bei relativ niedriger Temperatur
mit Harnstoff und Zersetzungsprodukten desselben beladen, worauf dieser beladene
Katalysator in eine zweite Zone eingeleitet wird, in der eine höhere Temperatur
herrscht und die Umsetzung in Melamin stattfindet. Die Ausbeuten liegen bei
diesen Verfahren bedeutend unter 95%.
Nach der DE-AS 12 09 570 wird die Reaktion
in einer ersten Zone bei einer Temperatur von 370 bis 450°C und in einer zweiten
Zone bei einer Temperatur von 330 bis 370°C ausgeführt, wobei periodisch oder
kontinuierlich ein relativ geringer Teil des Katalysators zwischen beiden Zonen
ausgetauscht wird. Auf diese Weise sollten Aktivität und Selektivität des
Katalysators längere Zeit erhalten bleiben. Die Ausbeuten betragen maximal 95%.
Bei diesem bekannten Verfahren wird die erste Stufe bei höheren
Temperaturen durchgeführt als die zweite Stufe; dabei besteht die
Gefahr, daß bei diesen verhältnismäßig niedrigen Temperaturen der
zweiten Stufe Desaminierungsprodukte von Melamin, wie beispiels
weise Melem, auf den Katalysator abgelagert werden, wodurch es zu
einem Aktivitätsabfall des Katalysators kommt. Bei beginnendem
Aktivitätsabfall wird ein Teil des Katalysators aus der zweiten
Stufe abgezogen und reaktiviert, damit man die darauf abgelagerten
Desaminierungsprodukte in der ersten Reaktionsstufe bei den dort
herrschenden höheren Temperaturen wieder zu Melamin umsetzt. Bei
diesem Verfahren ist es demanch erforderlich, daß aus der zweiten
Stufe Wärme abgeführt wird oder ein kalter Gasstrom zugeleitet wird,
um die Temperatur zwischen 330 und 370°C zu halten. Dem aus der
zweiten Stufe abgezogenen Teil des Katalysators muß danach wieder
eine Wärmemenge zugeführt werden, damit der Katalysator die Tempe
ratur der ersten Stufe erhält.
Die Erfindung betrifft nunmehr ein einfaches Herstellungsverfahren
für Melamin mit hoher Ausbeute und maximaler Selektivität.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Melamin durch Erhitzung
von Harnstoff oder thermischen Zersetzungsprodukten desselben in Gegenwart
eines Katalysators sowie von Ammoniak oder einem ammoniakhaltigen
Gasgemisch in einem Reaktor, der ein in zumindest zwei Zonen ver
teiltes fluidisiertes Katalysatorbett enthält, ist dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Reaktion bei einem Druck zwischen 100 und 2500 kPa
in einem Reaktor ausführt, der mit einer Lochplatte oder einem äquivalenten
Organ ausgestattet ist, die das Katalysatorbett verteilt in eine untere Zone,
in die der Harnstoff oder die thermischen Zersetzungsprodukte desselben ein
geleitet und in Melamin umgesetzt werden und in der die Temperatur
zwischen 325 und 425°C gehalten wird, und in eine obere Zone, in
der die Temperatur dieselbe oder höher ist als die Temperatur in
der unteren Zone, aber 450°C nicht überschreitet, welche Loch
platte oder welches äquivalente Organ einen Katalysatorflux
zwischen 5 und 75% des Katalysatorfluxes durch eine entsprechende
freie Fläche ohne Lochplatte erlaubt.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat im Vergleich mit dem
bekannten Verfahren folgende Vorteile:
- 1. Eine zusätzliche Kühlung auf dem hohen Temperaturniveau der zweiten Reaktionsstufe wie bei dem Verfahren der DE-AS 12 09 570 ist nicht erforderlich.
- 2. Infolge der Anwendung der Lochplatte zwischen den beiden Reaktionsstufen, welche die unbeschränkte axiale Mischung unterdrückt, aber doch einen gewissen Katalysatoraustausch zwischen den beiden Stufen erlaubt, wird die in der zweiten Stufe freiwerdende Reaktionswärme durch den Katalysator zur ersten Stufe transportiert und dort wirtschaftlich zur thermischen Zersetzung von Harnstoff benützt.
Bei dem bekannten Verfahren der DE-AS 12 09 570 wird gerade
infolge der Zuführung von kälterem Katalysator aus der zweiten
Stufe die Temperatur der ersten Stufe herabgesetzt und dadurch
die Harnstoffzersetzung verzögert.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Melaminherstellung kann
demnach auch in einem verhältnismäßig kleinen Reaktor mit
höheren Ausbeuten wie bei dem bekannten Verfahren durchgeführt
werden.
Auf diese Weise ist es möglich, unter möglichst effektiver Benutzung
der freiwerdenden Reaktionswärme Ausbeuten von mehr als 95% der theoretischen
Ausbeute zu erreichen und sogar das thermodynamische Gleichgewicht annähernd zu
erreichen oder zu erreichen.
Die Verbesserung der Ausbeute beruht beim erfindungsgemäßen Verfahren
darauf, daß der Eintritt von unzersetztem Harnstoff in den oberen Teil des in einem
Melaminreaktor befindlichen Katalysatorbettes verhindert wird. Dieser Effekt
wird dadurch erreicht, daß ein Hindernis, wie eine Lochplatte oder äquivalente
Vorrichtung, angebracht wird, das die axiale Mischung des Katalysators unterdrückt
und das Katalysatorbett in zwei Zonen verteilt. Bei diesem Verfahren fällt der
größte Teil des Melamins in der unteren Zone an. Die aus dieser Zone austretenden
Gase enthalten jedoch noch eine Menge Zersetzungsprodukte von Harnstoff, die
in der oberen Zone, die als Nachreaktor dient, in einer exothermen Reaktion in
Melamin umgesetzt werden. Durch Anwendung eines Hindernisses, das die axiale
Mischung unterdrückt, aber wohl noch einen gewissen Katalysatoraustausch zwischen
beiden Zonen erlaubt, kann die in der oberen Zone freiwerdende Reaktionswärme
vom Katalysator aufgenommen, zur unteren Zone transportiert und dort zur
thermischen Zersetzung von Harnstoff benutzt werden.
Nach der vorliegenden Erfindung benutzt man eine Lochplatte oder
äquivalente Vorrichtung, die für den Katalysator durchlässig ist, so daß also
ein deutlicher Austausch zwischen beiden Zonen auftritt, obwohl dieser Austausch
geringer ist als bei vollkommen freier axialer Mischung. Wenn der Austausch zu
groß ist, gelangen beachtliche Mengen von mit unumgesetztem Harnstoff beladenen
Katalysatorteilchen in die obere Zone und muß das Bett in der oberen Zone
eine große Höhe haben, um eine gute Ausbeute zu erzielen, wodurch die Vorteile
der Erfindung geringer werden oder verlorengehen. Wenn der Austausch sehr gering
ist, gelangt nur ein geringer Teil des bei der exothermen Reaktion im oberen
Bett erwärmten Katalysators in die untere Zone und geht ein Teil dieser Reaktions
wärme mit dem Reaktionsgas ab. In diesem Fall bleibt allerdings die Verbesserung
der Ausbeute erhalten. Die Trennung zwischen der ersten und der zweiten Zone
besteht aus einer Lochplatte oder einer äquivalenten Vorrichtung, das einen
Katalysatorflux erlaubt, der 5-75% der Fluxes durch dieselbe Fläche in
Abwesenheit der Lochplatte beträgt. Der Katalysatorflux wird als die Gewichts
menge Katalysator ausgedrückt, die je Zeiteinheit und je Oberflächeneinheit
in irgendeiner Richtung die Fläche durchquert. Die mittlere Verweilzeit des
Katalysators in der oberen Zone liegt dabei unter normalen Reaktionsbedingungen
zwischen 5 und 2000 Sekunden.
Bei Anwendung einer Lochplatte mit einer geringen freien Fläche,
und somit einem niedrigen Katalysatorflux, ist die Wärmebilanz weniger günstig
und es treten Druckverluste auf. Bei Anwendung einer Lochplatte mit einer großen
freien Fläche, und somit einem großen Katalysatorflux, verbessert sich die
Ausbeute nur wenig.
Sehr gut geeignet sind insbesondere Lochplatten, die unter Betriebs
bedingungen einen Flux von 10-50% des Fluxes durch eine freie Fläche erlauben.
Die Verweilzeit des Katalysators in der oberen Zone beträgt in diesem Fall
etwa 10-200 Sekunden.
Als Trennung zwischen den beiden Zonen des Fließbettes kommt insbe
sondere eine Lochplatte mit einer bestimmten freien Fläche in Betracht. Die
Platte kann flach, gerippt oder gewellt sein. Statt einer Lochplatte können,
wie jedem Technologen klar sein wird, auch andere Mittel verwendet werden, die
die axiale Mischung in einem Fließbett verhindern, wie parallele Stäbe oder
Rohre, Glockenböden, Baffles, Gitterroste oder andersartige Platten. Der
Katalysatoraustausch zwischen der unteren und der oberen Zone wird nicht nur
durch die Art der benutzten Lochplatte oder qäuivalenten Vorrichtung bedingt,
sondern auch durch den Katalysatortyp und die im Reaktor herrschenden Gas
geschwindigkeit.
Das Melamin wird hauptsächlich in der unteren Zone gebildet. Diese
Zone kann auf bekannte und übliche Weise konstruiert und betrieben werden. Die
Verweilzeit der Reaktionsteilnehmer in dieser Zone kann in weiten Grenzen
variieren und wird in den meisten Fällen zwischen 5 und 300 Sekunden liegen.
Die Temperatur in der unteren Zone wird mit Hilfe von im Reaktor
angebrachten wärmeaustauschenden Organen, durch die ein wärmeübertragendes
Mittel wie geschmolzenes Salz strömt, innerhalb bestimmter Grenzen gehalten.
Die Temperatur in der unteren Zone wird im allgemeinen zwischen 325 und 425°C
und insbesondere zwischen 350 und 380°C gehalten. Die erwünschte Temperatur
wird mit durch den im Reaktor herrschenden Druck bedingt; bei höherem Druck
wird vorzugsweise eine höhere Temperatur gewählt.
Obwohl gute Resultate erzielt werden, wenn geschmolzener Harnstoff
unmittelbar an irgendeiner Stelle in das Fließbett der unteren Zone gespritzt
wird, sind Varianten, wie die Einleitung von festem Harnstoff oder die Ein
spritzung von Harnstoff in ein vorgeschaltetes Bett aus inertem Material,
nicht ausgeschlossen.
Die obere Zone dient deutlich als Nachreaktionszone und kann daher
ein kleineres Volumen als die untere Zone haben. Wenn der Reaktor in der
unteren Zone und in der oberen Zone denselben Durchmesser hat, kann die Höhe
des Katalysatorbettes in der oberen Zone in fluidisiertem Zustand zwischen
0,2 und 5 m oder mehr liegen. Beim niedrigsten Wert nimmt die Ausbeute nur
wenig zu, während die Ausbeute bei Anwendung einer großen Katalysatormenge
in der oberen Zone nicht entsprechend zuzunehmen braucht. Gute Ergebnisse
werden erzielt, wenn die Höhe des Katalysatorbettes in der oberen Zone
zwischen 0,5 und 4,0 m und insbesondere zwischen 1,0 und 3,0 m liegt.
In unfluidisiertem Zustand befindet sich die Lochplatte oder das
andere Hindernis in dem weiter ungetrennten Katalysatorbett oder liegt etwas
darüber. In fluidisiertem Zustand reicht das Bett in der unteren Zone bis
knapp unter die Lochplatte oder andere Hindernisse und befindet sich eine
gewisse Menge fluidisierter Katalysator oberhalb der Lochplatte. Aus der
Literatur sind Formeln für die Höhe des fluidisierten Bettes in der oberen
Zone eines Katalysatorbettes bekannt, das mit Hilfe einer Lochplatte in zwei
Zonen geteilt ist. Diese Höhe wird u. a. durch die Konfiguration des Reaktors,
die freie Fläche der Lochplatte, die Katalysatormenge, die physikalischen
Eigenschaften des Katalysators und die im Reaktor herrschende Gasgeschwindigkeit
bedingt (siehe u. a. Canadian Journal of Chemical Engineering 51 [1973]
S. 573-577).
In dem fluidisierten Bett in der oberen Zone können ggf. Gas
verteilungseinrichtungen angebracht sein.
Auch ist es möglich, einen Reaktor zu benutzen, dessen obere Zone
einen anderen Durchmesser hat als die untere Zone, obwohl hiermit wenig Vorteile
verbunden zu sein scheinen.
Die mittlere Verweilzeit der Reaktionsteilnehmer in der oberen
Zone wird durch die Höhe des fluidisierten Bettes in dieser Zone und durch
die Gasgeschwindigkeit bedingt und liegt zwischen 0,5 und 20 Sekunden. Die
besten Ergebnisse werden im allgemeinen bei Verweilzeiten zwischen 1 und
10 Sekunden erzielt.
Die Temperatur in der oberen Zone ist dieselbe oder eine höhere als die
Temperatur in der unteren Zone und liegt in den meisten Fällen nicht über 450°C
und vorzugsweise zwischen 350°C und 400°C.
Bevorzugt wird ein Verfahren, bei dem man geschmolzenen Harnstoff
unmittelbar in der unteren Zone im Fließbett versprüht in einem Reaktor, der
mit Hilfe eines oder mehrerer senkrecht angeordneter Trennungsmittel, die sich
von einer Stelle oberhalb des Harnstoffeintritts bis in die Nähe der Oberfläche
des Fließbettes in der unteren Zone erstrecken, in zumindest zwei Zonen
geteilt ist, wobei in zumindest einer Zone die Katalysatorteilchen eine Aufwärts-
und in zumindest einer anderen Zone eine Abwärtsbewegung machen, die zur Wärme
zufuhr benötigten Vorrichtungen in der Zone (den Zonen) mit den aufsteigenden
Katalysatorteilchen angeordnet sind und der Harnstoff innerhalb oder unterhalb
der Zone(n) mit aufsteigenden Katalysatorteilchen versprüht wird.
Ein solches Verfahren, bei dem das Fließbett in der unteren Zone mit
Hilfe eines oder mehrerer senkrecht angeordneter Trennungsmittel in zumindest
zwei Zonen geteilt ist, ist vorteilhaft, weil die Korrosion der Reaktorteile
auf diese Weise erheblich geringer wird.
Die Reaktionsumgebung ist äußerst korrosiv, insbesondere an solchen
Stellen, wo unumgesetzter Harnstoff vorhanden ist. Man hat bereits vorgeschlagen
(siehe DE-AS 22 20 905), den Harnstoff
zur Vermeidung von Korrosion oberhalb der Wärmeaustauscher in das Fließbett
einzuleiten. Ein Nachteil dieses Verfahrens ist, daß oberhalb der Harnstoffzufuhr noch
eine ausreichend große Katalysatormenge vorhanden sein muß, dadurch muß der
Reaktor relativ groß und die Gasgeschwindigkeit relativ niedrig sein, wenn man
Komplikationen zu vermeiden und einen zufriedenstellenden Umsetzungsgrad zu
erreichen wünscht.
Es zeigt sich, daß beim bevorzugten Verfahren die Korrosion der
Wärmeaustauscherrohre im Vergleich zur Korrosion in den Fließbetten ohne
senkrechte Trennungsmittel ganz erheblich geringer geworden ist, obwohl der
Harnstoff doch in relativ geringer Entfernung unterhalb der Wärmeaustauscher
eingeleitet wird. Weiterhin zeigt sich, daß auch die Korrosion der anderen Metall
teile des Reaktors, besonders der Wand und der unten im Reaktor angebrachten
Gasverteilungsplatte, abnimmt. Dadurch ist es möglich, für die Reaktorwand und
die inneren Reaktorteile billigere Konstruktionsmaterialien zu benutzen als
bei bekannten Verfahren.
Die Verteilung des Fließbettes in zumindest zwei separate Zonen mit
Hilfe eines senkrecht angeordneten Trennungsmittels kann auf verschiedene Weise
realisiert werden. So kann der Raum mit Hilfe eines rohrförmigen Trennungsmittels
oder einer einzigen Scheidewand in zwei Zonen geteilt werden. Auch kann eine
Verteilung in mehrere Zonen zustande gebracht werden durch Anwendung sich
kreuzender Scheidewände oder mehrerer rohrförmiger Trennungsmittel, wobei eine
Zone mit aufsteigenden Katalysatorteilchen und mehrere Zonen mit sich abwärts
bewegenden Katalysatorteilchen entstehen oder umgekehrt. Das (die) Trennungs
mittel kann (können) auf Wunsch so konstruiert sein, daß es (sie) zugleich
als wärmeübertragendes Mittel funktionieren kann (können).
Bevorzugt wird die einfachste Konstruktion, bei der das senkrecht
angeordnete Trennungsmittel ein an der Ober- und Unterseite offenes Rohr
gleichbleibenden Durchmessers ist, und insbesondere die Ausführungsform bei
der dieses Rohr das Fließbett in zwei konzentrische Zonen teilt, wobei die
zentrale Zone die zur Wärmezufuhr benötigten Vorrichtungen enthält und als
Zone mit aufsteigenden Katalysatorteilchen dient. Die Anwendung der zentralen
Zone als Steigzone bietet den Vorteil, daß es dann einfach ist, den Wärme
austauscher im Katalysatorbett unterzubringen, und daß Korrosion der Reaktor
wand weitgehend zurückgedrängt wird, da die Steigzone, in der die korrosivsten
Bedingungen auftreten, vom rohrförmigen Trennungsmittel umgeben ist. Die Harn
stoffdüsen regen dabei die Strömung der Katalysatorteilchen von der Absteigzone
zur Steigzone an. Weil das Trennungsmittel, insbesondere ein Rohr, keine
tragende Funktion hat und der Druckunterschied zwischen den Zonen nur gering
ist, kann die Konstruktion leicht sein.
Das Trennungsmittel kann auf bekannte Weise fest oder herausnehmbar
im Reaktor angebracht werden, vorausgesetzt, daß dabei die Strömung des
Katalysators nicht zu sehr beeinträchtigt wird. Es kann z. B. auf Stützen auf
der Gasverteilungsplatte stehen, mit dem Reaktordeckel verbunden sein, mittels
Verbindungsstücken an der Reaktorwand befestigt sein oder auf das der Reaktorwand
hervorragenden Nocken ruhen. Als Konstruktionsmaterial für das Trennungsmittel
kommen im allgemeinen die für die Konstruktion des Reaktors und das Wärmeaus
tauschers geeigneten Materialien in Betracht, wie z. B. die verschiedenen Typen
rostfreier Stahl.
Das senkrecht angeordnete Trennungsmittel reicht an der Unterseite bis zu einer
oberhalb des Harnstoffeintritts liegenden Stelle. Der Abstand hängt von der
Anordnung und dem Typ der benutzten Harnstoffdüsen ab und ist zumindest derart
groß, daß keine Harnstoffschmelze unmittelbar gegen das Trennungsmittel
gesprüht wird. In den meisten Fällen beträgt dieser Abstand 10-100 cm, vorzugs
weise 25-60 cm. An der Oberseite reicht das Trennungsmittel bis zu einer unter
halb der Oberfläche des Fließbettes befindlichen Stelle, so daß die Katalysator
teilchen leicht von einer Zone in die andere gelangen können. Der Abstand zwischen
der Oberseite des Trennungsmittels und der Oberfläche des Fließbetts beträgt
zumindest 10 cm.
Das senkrecht angeordnete Trennungsmittel befindet sich vollständig
im fluidisierten Bett der unteren Zone und darf nicht bis in die obere Zone
reichen, weil sonst die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens völlig
verlorengehen. Dies würde nämlich bedeuten, daß die Ausbeute geringer wird,
während der positive Einfluß des senkrecht angeordneten Trennungsmittels auf
die Verhinderung von Korrosion aufgehoben wird. Außerdem fehlt in diesem Fall
der synergistische Effekt, der durch die Kombination der waagerechten Loch
platte mit dem senkrechten Trennungsmittel entsteht. Dieser synergistische
Effekt besteht darin, daß die genannte Kombination eine beachtlich höhere
Belastung des Reaktors ermöglicht, als es bei Anwendung der einzelnen Maßnahmen
gesondert möglich wäre, ohne daß der Harnstoff weniger gut in Melamin umgesetzt
wird oder sichtbare Korrosion auftritt. Weiterhin begünstigt die Anwendung des
senkrecht angeordneten Trennungsmittels die axiale Mischung des fluidisierten
Bettes, während sog. "Kurzschluß" im Bett verhindert wird.
Das fluidisierte Bett wird an der Unterseite durch ein Gasverteilungs
organ, z. B. eine Gasverteilungsplatte, begrenzt, durch das das zur Fluidisation
benötigte Gas zugeführt wird. Eventuell kann diese Gaszufuhr etwas stärker
unterhalb der Zone(n) mit aufsteigenden Katalysatorteilchen konzentriert sein
(falls vorhanden).
Die Schnittfläche der Zone(n) mit absteigenden Katalysatorteilchen
kann im allgemeinen 5-35% der gesamten freien Schnittfläche des Reaktors
betragen und vorzugsweise 10-25%.
Das Verhältnis zwischen der Höhe und dem Durchmesser jenes Teils
des Reaktors, in dem sich das in mehrere Zonen geteilte Katalysatorbett befindet,
kann im allgemeinen zwischen 0,5 : 1 und 10 : 1 liegen und vorzugsweise zwischen
1 : 1 und 5 : 1.
Das Verhältnis zwischen der Länge und dem Durchmesser des rohrförmigen
Trennungsmittels liegt vorzugsweise zwischen 1 : 1 und 10 : 1.
Bevorzugt wird ein Verfahren, bei dem die obere Zone unter adiabatischen
Bedingungen betrieben wird. Die Temperatur in der oberen Zone wird in diesem
Fall bedingt durch den Katalysatoraustausch zwischen der oberen Zone und der
isotherm betriebenen unteren Zone sowie durch die auftretenden exothermen
Reaktionen. Es wird kein frischer Harnstoff in die obere Zone eingeleitet. Es
ist eventuell möglich, der oberen Zone auf andere Weise Wärme zu entziehen, z. B.
durch Anwendung von Wärmeaustauschern.
In bestimmten Fällen kann es erforderlich sein, die Abmessungen der
unteren Zone zu beschränken, wodurch es schwierig wird, die wärmeaustauschende
Fläche im Katalysatorbett groß genug zu machen. In diesem Fall kann eine
Lochplatte oder eine äquivalente Vorrichtung mit einer relativ großen freien
Fläche als Trennung zwischen den Zonen benutzt werden und kann ein Teil der
insgesamt benötigten wärmeaustauschenden Fläche in der oberen Zone untergebracht
werden. Die in die obere Zone eingeleitete Wärme wird dann vom Katalysator
aufgenommen und zur unteren Zone transportiert. Dadurch kann die Ausbeute zwar
etwas niedriger werden, dafür können die gesamte Höhe des Reaktors und das
Volumen des Katalysatorbettes in der unteren Zone aber geringer sein.
Daß Fließbett wird an der Unterseite von einem Gasverteilungsmittel,
z. B. einer Gasverteilungsplatte, begrenzt, durch das das zur Fluidisierung
benötigte Gas zugeführt wird. Diese Gaszufuhr kann auf Wunsch unterhalb der
Zone(n) mit aufsteigenden Katalysatorteilchen etwas stärker konzentriert sein.
Der Harnstoff wird in geschmolzenem Zustand mit Hilfe von Düsen,
insbesondere Zweiphasendüsen, zugeführt. Diese Düsen sind vorzugsweise in der
Reaktorwand oberhalb der Gasverteilungsplatte angebracht, um Montage und
Wartung zu erleichtern und Verstopfung mit Katalysatorteilchen bei Ausfall
oder Verringerung der Zufuhr von Fluidisierungsgas zu vermeiden. Die Düsen sind
im allgemeinen 10-75 cm über dem Gasverteilungsmittel angeordnet, und zwar auf
solche Weise, daß keine Harnstoffschmelze unmittelbar gegen das Gasverteilungs
mittel gesprüht wird. Die Düsen sind vorzugsweise so montiert, daß die sog.
"Düsenflamme" waagerecht oder etwas nach unten gerichtet ist. Unter Versprühen
des Harnstoffs unterhalb der Zone mit aufsteigenden Katalysatorteilchen wird
hier auch verstanden das Versprühen von Harnstoff auf solche Weise, daß der
mehr oder weniger konzentrierte Teil der "Düsenflamme" unterhalb der Zone mit
absteigenden Katalysatorteilchen liegt, das Ende der "Düsenflamme" jedoch bis
unter die Steigzone reicht. Die Düsen müssen so angeordnet sein, daß sie die
Strömung der Katalysatorteilchen von der Absteigzone zur Steigzone begünstigen.
Als Fluidisierungsgas und erforderlichenfalls als Zerstäubungsgas
wird Ammoniak oder ein ammoniakhaltiges Gasgemisch verwendet. Das Verhältnis
zwischen der eingeleiteten Menge Ammoniak oder ammoniakhaltigem Gasgemisch und
dem Harnstoff kann zwischen 1-5 Nm³, insbesondere zwischen 1,5 und 2 Nm³ Ammoniak
je kg Harnstoff schwanken.
Die Gasgeschwindigkeit im Reaktor, gemessen oben in der unteren Zone,
kann zwischen 5 und 200 cm/sec schwanken; in den meisten Fällen werden
Gasgeschwindigkeiten zwischen 20 und 70 cm/sec benutzt.
Als Katalysator kann einer der bekannten Katalysatoren verwendet
werden, wie Aluminiumoxid, Aluminiumoxid auf Siliciumoxid, Siliciumoxid,
Titanoxid, Zirkonoxid, Borphosphat oder Aluminiumphosphat, oder ein Gemisch dieser
Stoffe. Mit dem Ausdruck "Katalysator" oder "katalytisch aktives Material" wird
jedes Material gemeint, das unter den benutzten Reaktionsbedingungen die
Umsetzung von Harnstoff in Melamin begünstigt.
Normalerweise befindet sich oben im Reaktor ein Zyklon zur Entfernung
fester Katalysatorteilchen aus den Reaktionsgasen, der mit einem Standrohr zum
Zurückführen der Teilchen in das Katalysatorbett versehen ist. Bei einer Sonder
ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mündet das Standrohr oben in den
sich abwärts bewegenden Katalysatorteilchenstrom.
Bei einer Ausführung des Verfahrens nach dem Stand der Technik muß
das Standrohr bis unten in das Fließbett reichen, weil sonst Schwierigkeiten
bei der Fluidisierung entstehen können. Dadurch muß der Zyklon jedoch extra
hoch über dem Bett angebracht sein, um den Druckunterschied, der durch den
Dichteunterschied zwischen den Katalysatorteilchen im Bett und im Standrohr
bedingt ist, zu überwinden.
In dieser Sonderausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens tritt
dieses Problem nicht auf, so daß ein kürzeres Standrohr genügt, wodurch der
Reaktor erheblich weniger hoch zu sein braucht.
Die vorliegende Erfindung wird anhand der Figur näher erläutert, ohne
sich auf diese Ausführungsform zu beschränken. In der Figur, in der ein Reaktor
dargestellt wird, in dem das erfindungsgemäße Verfahren ausgeführt werden kann,
haben die Bezugszahlen folgende Bedeutung:
1. Reaktor
2. Harnstoffdüse
3. Harnstoffdüse
4. Fluidisationsgaszufuhr
5. Fluidisationsgasverteilerplatte
6. Wärmeaustauscherrohre
7. Lochplatte
8. Wärmeaustauscherrohre
9. Zyklonstaubabscheider
10. Standrohr
11. Synthesegasabfuhr
12. senkrecht angeordnetes Trennungsmittel
1. Reaktor
2. Harnstoffdüse
3. Harnstoffdüse
4. Fluidisationsgaszufuhr
5. Fluidisationsgasverteilerplatte
6. Wärmeaustauscherrohre
7. Lochplatte
8. Wärmeaustauscherrohre
9. Zyklonstaubabscheider
10. Standrohr
11. Synthesegasabfuhr
12. senkrecht angeordnetes Trennungsmittel
Im Reaktor wird mit Hilfe der Düsen (2, 3) Harnstoff mit NH₃ in einem
aus Katalysatorteilchen bestehenden Fließbett versprüht. Dieses Bett wird mit
Hilfe von NH₃ fluidisiert, das über die Fluidisationsgaszufuhr 4 und die Gas
verteilerplatte 5 über den Querschnitt des Reaktors verteilt wird. Mit Hilfe der
Wärmeaustauscherrohre 6, die hier schematisch dargestellt sind, wird die
Temperatur auf dem erwünschten Wert gehalten. Diese Wärmeaustauscherrohre sind in
einem senkrecht angeordneten Trennungsmittel (12) in Form eines Rohres angebracht.
Der Reaktor wird von Lochplatte 7, über der Wärmeaustauscherrohre 8
angebracht sind, in zwei Teile geteilt. Oben im Reaktor befindet sich ein Zyklon
9 zur Abscheidung des Katalysatorstaubs aus den Reaktionsgasen. Dieser Katalysator
staub wird anschließend über Standrohr 10 wieder in das untere Katalysatorbett
zurückgeführt. Die Reaktionsgase verlassen den Reaktor über Abfuhrleitung 11.
Die Melaminherstellung wird in einem zylindrischen Fließbettreaktor
mit einem Innendurchmesser von 1,45 m und einer Gesamthöhe von 15 m ausgeführt.
Der Katalysator wird durch Einleitung von Ammoniak über eine mit Düsen versehene
Gasverteilungsplatte fluidisiert und mit Hilfe von im Reaktor angebrachten
Wärmeaustauscherrohren, durch die geschmolzenes Salz strömt, geheizt. Flüssiger
Harnstoff wird mit Hilfe von Zweiphasendüsen mit Ammoniak als Zerstäubungsgas
unmittelbar über der Gasverteilungsplatte unter dem Wärmeaustauscher in den
Reaktor eingeleitet. Auf bekannte Weise wird Melamin aus den Reaktorgasen isoliert.
In einer Höhe von 6 m über der Gasverteilungsplatte ist im Reaktor eine Lochplatte
mit einer freien Fläche von 40% angebracht worden, so daß der Katalysatorflux
auf ungefähr 10% des Fluxes ohne Benutzung einer Lochplatte reduziert ist. Bei
einer Katalysatormenge von 5800 kg wird im Nachreaktor eine Betthöhe von 1,7 m
über der Lochplatte gemessen. Mit Hilfe der Zweiphasendüsen werden je Sekunde
644 g Harnstoff eingeleitet mit 405 g Ammoniak je Sekunde als Zerstäubungsgas.
Als Fluidisierungsgas werden 401 g Ammoniak je Sekunde eingeleitet, so daß das
Ammoniak/Harnstoff-Verhältnis 1,8 Nm³ je kg Harnstoff beträgt. Die Katalysator
belastung beträgt 0,40 kg Harnstoff je Stunde je kg Katalysator. Die Reaktions
bedingungen sind: Druck 6,5 ata (637,43 kPa), Temperatur maximal 390°C, gemessen im
Nachreaktorbett. Infolge der exothermen Reaktionen im adiabatisch betriebenen
Nachreaktorbett liegt die Temperatur im Nachreaktorbett 1,5°C höher als in der
unteren Zone. Die Ausbeute der Umsetzung von wasserfreiem Harnstoff in Melamin
beträgt 98,7% der theoretischen Ausbeute.
In dem in Beispiel I beschriebenen Reaktor werden eine Reihe von
Versuchen A-F ausgeführt, wobei die einzelnen Größen variiert werden. Weiterhin
werden in diesem Reaktor zwei Versuche, G und H, ausgeführt, bei denen sich im
Bett über der Lochplatte ein Wärmeaustauscher befindet, der etwa 25% der
insgesamt dem Reaktor zuzuführenden Wärme liefert. Aus der geringen Zunahme des
Temperaturunterschieds zwischen den Katalysatorbetten der unteren und oberen
Zone geht hervor, daß ein effektiver Transport des Katalysators, und damit der
Wärme, zwischen beiden Katalysatorbetten auftritt. Für die Versuchsergebnisse
sei auf die Tabelle verwiesen.
In einem zylindrischen Fließbettreaktor, der an der Unterseite mit
einer Gasverteilungsplatte mit darunter angeordneter Zufuhrleitung für Ammoniak
als Fluidisierungsgas versehen ist, wird konzentrisch ein Rohr mit einem
Durchmesser von 1,30 m und einer Länge von 5,20 m angebracht. Der Innendurch
messer des Reaktors beträgt 1,45 m. In der Wand des Reaktors werden Zweiphasen
düsen zum Versprühen von Harnstoff angebracht, und zwar 0,20 m über der Gas
verteilungsplatte und 0,40 m unter dem unteren Rohrrand. Die "Düsenflamme"
reicht unter Betriebsbedingungen bis unter die untere Öffnung des Rohres. Das
Rohr umgibt auch die zur Wärmezufuhr benötigten Wärmeaustauscherrohrbündel. Die
untersten Rohre befinden sich 0,80 m über den Harnstoffdüsen. 6,60 m über der
Gasverteilungsplatte ist im Reaktor eine Lochplatte mit einer freien Fläche
von 40% angebracht.
Der Reaktor wird mit 6000 kg Siliciumoxid/Aluminiumoxid-Katalysator
gefüllt; diese Menge genügt, um unter Betriebsbedingungen eine Betthöhe von
9,0 m über der Gasverteilungsplatte zu erreichen. In einer Menge von 940 g je
Sekunde wird Harnstoff zugeführt mit 200 g Ammoniak je Sekunde als Zerstäubungs
gas und 1000 g Ammoniak je Sekunde als Fluidisierungsgas. Der Druck im Reaktor
beträgt 6,5 ata (637,43 kPa) und die Temperatur wird auf 385°C gehalten. Unter diesen
Bedingungen beträgt die Ausbeute an Melamin aus wasserfreiem Harnstoff 97,5%
der theoretischen Ausbeute.
Nach einer Betriebszeit von 6 Monaten, in der die Harnstoffzufuhr
zwischen ca. 300 und 950 g/s und das Ammoniak/Harnstoffverhältnis zwischen
1,4 und 3,4 Nm³/kg Harnstoff variiert wird, wird der Reaktor stillgelegt und
entleert. Es zeigt sich, daß keine Korrosion in Form von Verminderung der
Wanddicke oder Lochfraß der Wärmeaustauscherrohre oder andere Metallteile
des Reaktors, welche aus Cr-Ni-(18-9)-Stahl hergestellt sind, aufgetreten ist.
Bei einem konventionellem Fließbettreaktor für die Melaminsynthese,
in dem der Abstand zwischen den Harnstoffdüsen und den darüber liegenden
Wärmeaustauscherrohren 0,20 m beträgt, wird nach einer Betriebszeit von
6 Monaten wohl Korrosion festgestellt, und zwar in Form von Lochfraß der Rohre,
insofern diese aus Cr-Ni-(18-9)-Stahl hergestellt sind.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird der Harnstoff mit Hilfe
einiger Düsen versprüht, wobei die "Flammenlänge" zwischen 0,7 und 1,0 m liegt.
Beim konventionellen Reaktor werden einige Hunderte von Düsen mit einer
"Flammenlänge" von ungefähr 0,2 m benutzt, so daß das Verhältnis zwischen der
"Flammenlänge" und dem Abstand zu den Wärmeaustauscherrohren in beiden Fällen
dasselbe ist.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Melamin durch Erhitzen von Harn
stoff oder thermischen Zersetzungsprodukten desselben in Gegenwart
eines Katalysators sowie von Ammoniak oder einem ammoniakhaltigen
Gasgemisch in einem Reaktor, der ein in zumindest zwei Zonen
verteiltes fluidisiertes Katalysatorbett enthält, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Reaktion bei einem Druck zwischen 100 und 2500 kPa
in einem Reaktor ausführt, der mit einer Lochplatte oder einem äquivalenten
Organ ausgestattet ist, die das Katalysatorbett verteilt in eine untere Zone,
in die der Harnstoff oder die thermischen Zersetzungsprodukte desselben ein
geleitet und in Melamin umgesetzt werden und in der die Temperatur
zwischen 325 und 425°C gehalten wird, und in eine obere Zone, in
der die Temperatur dieselbe oder höher ist als die Temperatur in
der unteren Zone, aber 450°C nicht überschreitet, welche Loch
platte oder welches äquivalente Organ einen Katalysatorflux
zwischen 5 und 75% des Katalysatorfluxes durch eine entsprechende
freie Fläche ohne Lochplatte erlaubt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur
in der oberen Zone höher liegt als die Temperatur in der
unteren Zone.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1-2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Reaktion in der oberen Zone unter adiabatischen Bedingungen
stattfindet.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß
man geschmolzenen Harnstoff unmittelbar in der unteren Zone des
Reaktors versprüht, der mit Hilfe eines oder mehrerer senkrecht
angeordneter Trennungsmittel, die sich von einer Stelle oberhalb
des Harnstoffeintritts bis in die Nähe der Oberfläche des Fließ
betts in der unteren Zone erstrecken, in zumindest zwei Zonen
geteilt ist, wobei in zumindest einer Zone die Katalysatorteilchen
eine Aufwärts- und in zumindest einer anderen Zone eine Abwärts
bewegung machen, die zur Wärmezufuhr benötigten Vorrichtungen in der
Zone (den Zonen) mit aufsteigenden Katalysatorteilchen angeordnet
sind und der Harnstoff innerhalb oder unterhalb der Zone(n) mit
aufsteigenden Katalysatorteilchen versprüht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ober
fläche der Zone, in der sich die abwärts bewegenden Katalysator
teilchen befinden, 10-25% der freien Schnittfläche des Reaktors
beträgt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 4-5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Trennungsmittel ein konzentrisch im Reaktor angebrachter rohr
förmiger Körper mit im Wesen gleichbleibendem Durchmesser ist, und
daß die Zentrale Zone im Katalysatorbett als Zone mit aufsteigenden
Katalysatorteilchen dient.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verhältnis zwischen Länge und Durchmesser des rohrförmigen Körpers
zwischen 1 und 10 liegt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß
sich oben im Reaktor ein Zyklon zwecks Entfernung von Katalysator
teilchen aus den Reaktionsgasen befindet, dessen Standrohr oben in
den Strom der sich abwärts bewegenden Katalysatorteilchen mündet.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperatur in der unteren Zone zwischen 325 und 380°C und in
der oberen Zone zwischen 350 und 400°C liegt.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druck im Reaktor zwischen 490,33 und 1176,8 kPa
liegt.
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