DE2800917A1 - Verfahren zur zuechtung von mikroorganismen - Google Patents
Verfahren zur zuechtung von mikroorganismenInfo
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Description
_ 4 Be" Schreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Züchtung von aeroben Mikroorganismen.
Die industrielle Züchtung von Mikroorganismen gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Sie ermöglicht in der Tat die Gewinnung
von Mikroorganismen als solchen/ die Bildung von Verbindungen, die von den Mikroorganismen abgeschieden
werden, wie beispielsweise Enzymen, Pigmenten oder Toxinen, die Bildung von Stoffwechselprodukten, wie
Antibiotika, Vitaminen oder Aminosäuren, oder schließlich die biochemische Umwandlung gewisser wohldefinierter Verbindungen,
wie es beispielsweise bei der industriellen Herstellung von Zitronensäure der Fall ist.
Weiterhin stellt die Verwendung gewisser Mikroorganismen als Proteinquelle für die menschliche oder tierische
Ernährung eine mögliche Lösung der weltweiten Nahrungsmittelknappheit dar.
Die Mikroorganismen besitzen gegenüber den üblicherweise für die Ernährung verwendeten pflanzlichen oder tierischen
Organismen den Vorteil, daß sie eine besonders große Wachstumsgeschwindigkeit zeigen. Diese wesentlich größere
Produktivität ermöglicht eine merkliche Steigerung der verfügbaren Nahrungsmittelmengen.
Es wurden bereits verschiedene Verfahren vorgeschlagen, nach denen man die Mikroorganismen mit den unterschiedlichsten
Substraten versorgt und aus den in dieser Weise gewonnenen Biomassen Proteinkonzentrate gewinnt, die für
die Ernährung nutzbar sind.
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Die Mehrzahl der für diesen Zweck verwendeten Mikroorganismen sind aerobe Mikroorganismen. Man muß die
Züchtungsvorrichtungen somit mit Luft oder mit Sauerstoff versorgen, um das Wachstum der Mikroorganismen
sicherzustellen. Da die Löslichkeit des Sauerstoffs in Wasser sehr gering ist, wird die Wachstumsgeschwindigkeit
der Mikroorganismen häufig durch die Lösungsgeschwindigkeit des Sauerstoffs in Wasser begrenzt.
Zur Überwindung dieses Nachteils wurde in der GB-PS 861 784 vorgeschlagen, als Sauerstoffquelle eine wäßrige
Wasserstoffperoxidlösung zu verwenden. Die verwendeten Substrate sind die üblicherweise für die Züchtung von
Mikroorganismen benützten Substrate, d.h. kohlenhydratreiche Produkte (Melassen, Pepton, Glucose, Lactose) oder
Proteine. Diese Produkte besitzen jedoch große Nachteile, die sie aus wirtschaftlichen Gründen für die Verwendung
als Substrate wenig interessant machen. In der Tat handelt es sich hierbei um bereits hochwertige Produkte, von denen
einige ohne weitere Umwandlung direkt für die tierische oder menschliche Ernährung verwendet werden können.
Andererseits stellen gewisse dieser Produkte Nebenprodukte der Landwirtschaft dar, was zur Folge hat, daß sie komplizierten
Vorbehandlungen unterworfen werden müssen, bevor sie als Substrate verwendet werden können.
Aus wirtschaftlichen Gründen ist man bestrebt, Substrate zu verwenden, die aus einfacheren Molekülen aufgebaut sind,
wie man sie beispielsweise aus Erdölprodukten gewinnt. So wurde in der GB-PS 914 568 vorgeschlagen, Mikroorganismen
in Gegenwart von Sauerstoff auf Kohlenwasserstoffen, wie
Kerosin, wachsen zu lassen. Die Weiterentwicklung dieses Verfahrens auf sehr leichte Substrate, wie Methan, Methanol
und Mischungen aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid oder Kohlendioxid stößt auf erhebliche Probleme wegen der Entzündbarkeit
der Mischungen dieser Produkte mit Sauerstoff.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren zur Züchtung von aeroben Mikroorganismen anzugeben,
das nicht an den genannten Nachteilen leidet.
Diese Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren
zur Züchtung von aeroben Mikroorganismen in einem Kulturmedium, das mit mindestens einer Sauerstoffquelle, mindestens
einer Kohlenstoffquelle und mindestens einer Wasserstoffquelle versorgt wird, gelöst, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man als Sauerstoffquelle durch die Zersetzung von Wasserstoffperoxid gebildeten Sauerstoff
und als Kohlenstoffquelle und Wasserstoffquelle mindestens ein hochbrennbares Produkt verwendet.
Im allgemeinen wählt man die erfindungsgemäß verwendeten hochbrennbaren Produkte aus den leichten Kohlenwasserstoffen,
ihren leichten Sauerstoffderivaten und Mischungen
aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid und Kohlendioxid aus. Unter hochbrennbaren Produkten sind Produkte zu verstehen,
deren Flammpunkt bei oder unterhalb 300C liegt. Von den
leichten oder niedrigmolekularen Kohlenwasserstoffen verwendet man insbesondere die Verbindungen, die 1 bis 8
Kohlenstoffatome enthalten und insbesondere gesättigte Verbindungen, die 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthalten.
Als Sauerstoffderivate von leichten Kohlenwasserstoffen,
die für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet sind, verwendet man vorzugsweise Alkohole, die 1 bis 4 Kohlenstoffatome
enthalten, und insbesondere einwertige, aliphatische, gesättigte Alkohole mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Die
besten Ergebnisse erzielt man mit Methan, Methanol und Mischungen aus Wasserstoff und entweder Kohlenmonoxid oder
Kohlendioxid. Die Mischungen aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid enthalten variierende Wasserstoffmengen, die im
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M 7 «
allgemeinen zwischen 30 und 99 Vol.-% und vorzugsweise
zwischen 60 und 95 Vol.-% liegen. Die Mischungen aus Wasserstoff und Kohlendioxid enthalten Wasserstoffmengen,
die im allgemeinen zwischen 40 und 99 Vol.-% und vorzugsweise zwischen 65 und 95 Vol.-% liegen.
Der Begriff "Kulturmedium" steht für Medien, in denen Mikroorganismen wachsen, in denen sie sich reproduzieren
oder in denen beide Maßnahmen gleichzeitig ablaufen.
Im allgemeinen sind die Kulturmedien flüssig und die Mikroorganismen sind in ihnen dispergiert. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist es besonders bevorzugt, die · Zersetzung des Wasserstoffperoxids in dem Kulturmedium
der Mikroorganismen und damit in Gegenwart der Mikroorganismen zu bewirken.
Die Zersetzung des Wasserstoffperoxids erfolgt unter Verwendung mindestens eines Katalysators, der die Zersetzung
des Wasserstoffperoxids begünstigt. Hierbei handelt es sich entweder um normale Bestandteile des Kulturmediums
oder um Fremdprodukte, die man dem normalen Kulturmedium zusetzt.
So ist es nicht erforderlich, einen fremden Katalysator zuzusetzen,
wenn die Mikroorganismen Produkte enthalten, die die Zersetzung des Wasserstoffperoxids begünstigen. Dies
trifft beispielsweise auf gewisse Bakterien und gewisse Pilze zu, die reich an Katalase sind. Jedoch ist die Zugabe
geringer Mengen des Katalysators nicht ausgeschlossen. Dies trifft auch dann zu, wenn einer der normalerweise in
dem Kulturmedium vorhandenen Nährstoffbestandteile eine katalytische Wirkung auf die Zersetzung des Wasserstoffperoxids
ausübt.
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Wenn keiner der Bestandteile des Kulturmediums der Mikroorganismen
eine Verbindung enthält, die eine katalytische Wirkung auf die Zersetzung von Wasserstoffperoxid ausübt,
gibt man dem Medium einen oder mehrere Katalysatoren zu.
Beispiele für Katalysatoren der Zersetzung von Wasserstoffperoxid sind beispielsweise in dem Buch von W.C.
Schumb, CN. Satterfield und R.L. Wentworth, "Hydrogen
Peroxide ",A. CS. Monograph Series No. 128, Reinhold
Publishing Corp., N.Y., U.S.A. (1955) Seiten 467 bis 501 angegeben. Sowohl organische als auch biologische Verbindungen
sind geeignet. Vorzugsweise verwendet man Katalase und Peroxydase, die für ihre hohe Aktivität gut
bekannt sind.
Die zu verwendende Wasserstoffperoxidmenge muß in Abhängigkeit von der maximal bei den Züchtungsbedingungen
zu erreichenden Geschwindigkeit der Wasserstoffperoxidzersetzung derart ausgewählt werden, daß das Medium keinen
Wasserstoffperoxidüberschuß enthält. Diese zulässige
Maximalgeschwindigkeit hängt insbesondere von der Art des Katalysators ab.
Wenn der verwendete Katalysator ausreichend wirksam ist, kann die gebildete Menge Sauerstoff größer als die Menge
sein, die für das Wachstum der Mikroorganismen erforderlich ist, so daß die zugeführte Wasserstoffperoxidmenge in Abhängigkeit
von den Sauerstoffanforderungen der Mikroorganismen derart ausgewählt wird, daß diese Anforderungen
erfüllt werden ohne daß sich ein übertriebener Überschuß ergibt. Diese Sauerstoffanforderungen der Mikroorganismen
hängen insbesondere von der Art der Mikroorganismen, ihrer Konzentration in dem Kulturmedium und dem als Nährstoffelement
verwendeten Substrat ab.
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Die in das Kulturmedium pro Zeiteinheit eingeführte Wasserstoffperoxidmenge variiert üblicherweise zwischen
10 und 10 000 μΜοΙ pro mg der pro Zeiteinheit gebildeten
trockenen Mikroorganismen. In Abhängigkeit von der Art des verwendeten MikroroganismenStammes kann man geringere
oder größere Wasserstoffperoxidmengen einsetzen. Die Verwendung von an Kohlenstoff und Wasserstoff reichen und an
Sauerstoff armen Substraten bedingt einen höheren Sauerstoff verbrauch .
Das Wasserstoffperoxid wird im allgemeinen in Form von Lösungen in einem Lösungsmittel eingesetzt, das mit dem
Wasserstoffperoxid und dem Kulturmedium verträglich ist. Üblicherweise verwendet man Wasser als Lösungsmittel.
Wenngleich man Lösungen mit stark variierenden Konzentrationen verwenden kann, benützt man vorzugsweise verdünnte Lösungen,
die im allgemeinen weniger als 10 Gew.-% und vorzugsweise 0,005 bis 8 Gew.-% Wasserstoffperoxid enthalten. Natürlich
machen sehr geringe Konzentrationen großvolumige Vorrichtungen erforderlich. Höhere Konzentrationen sind nicht
empfehlenswert, da man das Risiko der lokalen Ansammlung von Wasserstoffperoxid im Fall einer ungenügenden Bewegung
vermeiden muß, da hierdurch die Mikroorganismen abgetötet werden können.
Das Wasserstoffperoxid wird vorzugsweise direkt in das Kulturmedium eingebracht. Man kann auch andere Verfahren
anwenden, mit denen man den frisch durch die Zersetzung von Wasserstoffperoxid-gebildeten Sauerstoff mit dem Kulturmedium
in Kontakt bringt.
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Man kann beispielsweise Wasserstoffperoxid in dem Nährmedium lösen/ bei dem es sich üblicherweise um eine
wäßrige Lösung handelt, und die erhaltene Lösung direkt in das Kulturmedium einbringen. Man kann jedoch auch
andere Verfahrensweisen anwenden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf die Züchtung sämtlicher strikt oder fakultativ aerober Mikroorganismen
anwendbar, die die erfindungsgemäß verwendbaren Substrate zu assimilieren vermögen. Solche Mikroorganismen
sind chemotroph,da sie die für die Biosynthese erforderliche
Energie aus Fermentationsreaktionen von organischen Verbindungen oder durch Oxidation von organischen
oder anorganischen Verbindungen schöpfen. Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise auf chemoorganotrophe
Mikroorganismen angewandt. Mikroorganismen dieser Art umfassen eine große Vielzahl von Bakterien,
wie beispielsweise die Mehrzahl der Pseudomonas-und Actinomycesarten, viele Pilze, beispielsweise die Mehrzahl
der Phycomyceten und Ascomyceten und davon insbesondere die Saccharomyceten oder Hefen, Protozoen sowie
verschiedene Arten von Tierzellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders gut geeignet zur Züchtung von einzelligen Mikroorganismen.
Als Bakterien, für die das erfindungsgemäße Verfahren von besonderer Bedeutung ist, kann man die Bakterien der folgenden
Arten nennen: Acetobakter,Acetomonas, Arthrobakter, Brevibakterium, Corynebakterium, Hydrogemonas, Mikrokokkus,
Mykobakterium, Nokardia, Pseudomonas, Streptomyces, Vibrio,
etc..Als Plize oder Hefen kann man insbesondere die folgenden
Arten nennen:Aspergillus, Candida, Kryptokokkoideae, Penicillium, Saccharomyces und Torulopsis etc.
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Die Art der zu züchtenden Mikroorganismen hängt natürlich direkt von der Art des Substrats ab, das man zu verwenden
wünscht. Wenn man Methan als Substrat zur Herstellung von Proteinen einsetzen will, verwendet man mit Vorzug Mikro-Organismen
vom Typ der Bakterien, wie Pseudomonas. Wenn man als Substrat Methanol verwendet, erzielt man die
besten Ergebnisse mit Hefen des Typs Candida oder Bakterien des Typs Pseudomonas. Wenn man als Substrat eine
Mischung aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid oder Kohlendioxid verwendet, erhält man die besten Ergebnisse mit
Bakterien des Typs Hydrogenomonas.
Die Nährmedien, in denen man die Züchtung der Mikroorganismen bewirkt, sind ziemlich komplex und verschiedenartig.
Neben dem Substrat und dem Sauerstoff enthalten sie insbesondere eine gewisse Anzahl von mineralischen
Nährstoffprodukten, die Elemente wie beispielsweise Stickstoff,
Kalium, Calcium, Magnesium, Schwefel und Phosphor enthalten, sowie geringe Mengen anderer Spurenelemente, die
für die Entwicklung notwendig sind, wie beispielswiese Zink, Eisen, Kupfer oder Kobalt.
Die Art des Mikroorganismus bestimmt auch die Temperatur und den pH-Wert, bei denen die Züchtung durchgeführt wird.
Im allgemeinen liegt die optimale Züchtungstemperatur bei einer großen Zahl von Bakterien bei etwa 370C und bei einer
großen Zahl von Pilzen bei etwa 28°C, Gewisse Mikroorganismen erfordern jedoch höhere oder niedrigere Züchtungstemperaturen. Die pH-Werte variieren üblicherweise zwischen
4 und 8, wobei die Bakterien ein optimales Wachstum bei einem pH-Wert von etwa 7 zeigen, während Pilze einen pH-Wert
von 4 bis 5 benötigen. Da man im Verlaufe der Züchtung der Mikroorganismen die Bildung verschiedener
Produkte beobachtet, die dazu geeignet sind, den pH-Wert
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des Kulturmediums zu modifizieren, ist es häufig erforderlich,
dem Medium Puffer oder andere Mittel zuzusetzen, die den pH-Wert auf dem optimalen Wert halten.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann kontinuierlich oder
diskontinuierlich durchgeführt werden. Hierzu kann man verschiedenartige Vorrichtungen verwenden. Sie sind im
allgemeinen mit Einrichtungen zur Bewegung und zur Steuerung der Temperatur des Kulturmediums versehen, um
jedes Ansteigen der Temperatur zu verhindern, das für die Kulturen fatal sein könnte.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Züchtung der Mikroorganismen mit einem ausgezeichneten Wachstumsgrad. Weiterhin ermöglicht es jedes Risiko der Entzündung
der verwendeten Substrate auszuschließen.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung und verdeutlichen die bemerkenswerten Ergebnisse,
die man gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
erzielt.
Die im folgenden angegebenen Untersuchungen wurden im Auftrag der Anmelderin von Dr. Bernhard Schink unter
Professor Dr. H.G. Schlegel, dem Direktor des Instituts für Mikrobiologie der Universität Göttingen, Grisebachstr. 8,
3400 Göttingen, Bundesrepublik Deutschland, durchgeführt.
Die Beispiele 1,2 und 3 wurden unter Verwendung von Methanol als Substrat, das Beispiel 4 unter Verwendung einer
Mischung aus Wasserstoff und Kohlendioxid als Substrat durchgeführt.
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Beispiel 1
Man beschickt einen Weithals-Erlenmeyerkolben mit 30 ml
einer wäßrigen Lösung/ die Mineralverbindungen/ 0,2% Hefeextrakt (DIFCO), 0,5 % Methanol, 0,1 mg/1 Biotin, 1,0 mg/1
Thiamin und 0,09 ml/ml Katalase, d.h. 90 000 internationale
Einheiten Katalase enthält.
Der Gehalt der wäßrigen Lösung an Mineralelementen ist der folgende:
1 g/l NH4Cl
9,0 g/l Na3HPO4-12H2O
1,5 g/l KH2PO4
0,2 g/l MgSO4.7H2O
1,5 g/l KH2PO4
0,2 g/l MgSO4.7H2O
5 mg/1 FeNH4-Zitrat
10 mg/1 CaCl2-2H2O
10 mg/1 CaCl2-2H2O
Man impft das Medium mit Hefen des Typs Candida biodinii
in solchen Mengen an, daß die anfängliche optische Dichte der Suspension, die bei 436 nm gemessen wird, 0,7 beträgt.
Dann spült man mit einem sauerstofffreien Stickstoffstrom den freien Raum des Kulturbehälters.
Man hält die Temperatur der Kultur mit Hilfe eines Thermostats bei 300C und bewegt das Kulturmedium mit
einem Rührer, der bei'100 min betrieben wird.
Man bringt eine 0,3 prozentige wäßrige Wasserstoffperoxidlösung in einer Menge von 2,5 ml pro Stunden (Versuch 1)
bzw. in einer Menge von 5 ml pro Stunde (Versuch 2) in das
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Medium ein. Mit Hilfe einer in das Medium eingetauchten Sauerstoffelektrode bestimmt man den Gehalt an freiem
Sauerstoff.
Alle Stunden entnimmt man eine Probe des Kulturmediums und berechnet die Zunahme des Gewichts der anfänglich eingesetzten
Mikroorganismen durch die Bestimmung der optischen Dichte der entnommenen Proben.
Bei beiden Versuchen beträgt die Zeit zur Verdopplung des Gewichts der Mikroorganismen 3,5 Stunden. Das exponentielle
Wachstum wurde während 7 Stunden fortgesetzt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Fig. 1 (Kurven 1 und 2) dargestellt,
in denen auf der Abszisse χ die Zeit in Stunden und auf der Ordinate y die optische Dichte aufgetragen sind.
Zu Vergleichszwecken wird ein Versuch (Versuch 3R) durchgeführt, bei dem kein Wasserstoffperoxid und keine Katalase
zugegeben werden, während sämtliche anderen Bedingungen identisch mit den Bedingungen der Versuche 1 und 2 sind.
Hierbei ist kein Wachstum der Mikroorganismen festzustellen. Die erhaltenen Ergebnisse sind ebenfalls in der
Fig. 1 aufgeführt (Kurve 3R).
Zu Vergleichszwecken wurde ein weiterer Versuch (4R) ohne die Zugabe von Wasserstoffperoxid und Katalase durchgeführt.
Der freie Raum des Kulturbehälters wird mit einem Luftstrom in einer Menge von 0,5 1 pro Minute durchströmt.
Die übrigen Bedingungen sind identisch mit denen der Versuche 1,2 und 3R. Die erhaltenen Ergebnisse sind ebenfalls
in der Fig. 1 dargestellt (Kurve 4R).
Die Untersuchung der in der Fig. 1 dargestellten Ergebnisse
zeigt, daß der Ersatz des Sauerstoffs durch Wasserstoffperoxid das Wachstum der Hefe des Typs Candida biodinii
nicht modifiziert.
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Beispiel 2
Man beschickt einen 1 Liter-Weithals-Erlenmeyerkolben mit
200 ml einer wäßrigen Lösung/ die die gleichen Mineralverbindungen in den gleichen Mengenverhältnissen/ wie sie in
Beispiel 1 angegeben sind/ sowie 0,5 % Methanol, 0,1 mg/1
Biotin, 1,0 mg/1 Thiamin, 0,63 ml Katalase und 0,2 % Hefeextrakt (DIFCO) enthält.
Dann impft man das Medium mit Hefen des Typs Candida biodinii in solchen Mengen an, daß die anfängliche
optische Dichte der Suspension, die man bei 436 nm mißt, 3,9 beträgt.
Dann spült man mit einem sauerstofffreien Stickstoffstrom den freien Raum des Kulturbehälters.
Man hält die Temperatur der Kultur mit Hilfe eines Thermostaten
bei 300C und bewegt das Kulturmedium mit einem Rührer, der bei 800 min" betrieben wird.
Man versetzt das Medium mit einer vierprozentigen wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung in einer Menge von 3,8 ml/h und
schließlich von 5,4 ml/h (Versuch 5). Mit Hilfe einer in das Medium eingetauchten Sauerstoffelektrode wird es
möglich, den Gehalt an freiem Sauerstoff bei 2 mg Sauerstoff pro Liter zu halten.
Alle Stunde überprüft man in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise die Entwicklung des Gewichts der Mikroorganismen.
Die Zeit, die Zur Verdopplung des Gewichts der Mikroorganismen erforderlich ist, beträgt 4,8 Stunden. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in der Fig.2 (Kurve 5) dargestellt,
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in der χ und y die bezüglich der Fig. 1 angegebenen Bedeutungen
besitzen.
Es wurden 2 Vergleichsversuche in dem gleichen Medium wie dem für den Versuch 5 verwendeten durchgeführt, wobei jedoch
in Abwesenheit von Wasserstoffperoxid und Katalase unter Spülen mit Stickstoff (Versuch 6R) bzw. unter Spülen
mit Luft (Versuch 7R) gearbeitet wurde. Die erhaltenen Ergebnisse sind ebenfalls in der Fig. 2 als Kurven 6R und
7R angegeben.
Die Untersuchung der in der Fig. 2 dargestellten Ergebnisse zeigt eine leichte Überlegenheit der Wirksamkeit
von Wasserstoffperoxid im Vergleich zu Sauerstoff bezüglich des Wachstums der Mikroorganismen.
Man beschickt einen 1 Liter-Weithals-Erlenmeyerkolben mit
200 ml einer wäßrigen Lösung, die die gleichen anorganischen Verbindungen in den gleichen Verhältnissen, wie sie in
Beispiel 1 angegeben sind, sowie 1,0 % Methanol, 0,1 mg/1 Biotin und 0,63 ml Katalase enthält.
Man impft das Medium mit Pseudomonas des Stammes Finn an.
Die angewandten Bedingungen sind identisch mit denen von Beispiel 2, Versuch 5. Die vierprozentige wäßrige Wasserstoffperoxidlösung
wird dem Medium in einer Menge von 3,5 ml pro Stunde zugesetzt (Versuch 8). Mit Hilfe einer
in das Medium eingetauchten Sauerstoffelektrode wird es möglich, den Gehalt an freiem Sauerstoff bei 2 mg Sauerstoff
pro Liter zu halten.
Die Zeit zur Verdopplung des Gewichts der Mikroorganismen beträgt etwa 5 Stunden. Die erhaltenen Ergebnisse sind in
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ORIGINAL INSPHCTED
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der Pig. 3 dargestellt, in der χ und y die bezüglich der Fig. 1 angegebenen Bedeutungen besitzen.
Es wurden 2 Vergleichsversuche in dem gleichen Medium, wie es für den Versuch 8 benützt wurde, durchgeführt,
wobei jedoch in Abwesenheit von Wasserstoffperoxid und Katalase und unter Spülen mit Stickstoff (Versuch 9R)
bzw. unter Spülen mit Luft (Versuch 10R) gearbeitet wurde. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Fig. 3 als
Kurven 9R bzw. 10R dargestellt.
Die in der Fig. 3 dargestellten Ergebnisse lassen eine geringfügige Überlegenheit der Wirksamkeit des Wasserstoffperoxids
im Vergleich zu der von Sauerstoff hinsichtlich des Wachstums der Mikroorganismen erkennen.
Man beschickt einen Weithals-Erlenmeyerkolben mit 200 ml einer wäßrigen Lösung, die die gleichen anorganischen Verbindungen
in den gleichen Verhältnissen, wie sie in Beispiel 1 beschrieben sind, und 0,45 ml Katalase enthält.
Man impft das Medium mit einem Bakterienstamm des Typs
-4 Alcaligenes eutrophus (= Hydrogenomonas) H16 mutante PHB
an.
Dann spült man den freien Raum des Kulturbehälters mit einem Gasstrom, der 90 % Wasserstoff und 10 % Kohlendioxid
enthält.
Die Temperatur der Kultur wird mit Hilfe eines Thermostaten bei 300C gehalten, wobei man das Kulturmedium mit einem
Rührer rührt, der mit einer Drehzahl von 800 min" betr: wird.
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Man führt in das Medium eine 4,8 prozentige Wasserstoffperoxidlösung
in einer Menge von 2ml pro Stunde ein (Versuch 11). Mit Hilfe einer in das Medium eingetauchten
Sauerstoffelektrode kann man den Gehalt an freiem Sauerstoff bestimmen.
Alle Stunde entnimmt man eine Probe des Kulturmediums und berechnet die Gewichtsentwicklung der anfänglich eingesetzten
Mikroorganismen durch Messen der optischen Dichte der entnommenen Proben.
Die Zeit, die zur Verdopplung des Gewichts der Mikroorganismen notwendig ist, beträgt etwa 5 Stunden. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in der Fig. 1 (Kurve 11) dargestellt,
in der χ und y die gleichen Bedeutungen besitzen, wie sie bezüglich der Fig. 1 definiert wurden.
Weiterhin wurde ein Vergleichsversuch (Versuch 12R) in dem gleichen Medium, wie dem bei Versuch 11 verwendeten,
durchgeführt, wobei jedoch in Abwesenheit von Wasserstoffperoxid und Katalase und unter Spülen mit einem Gasstrom,
der 70 % Wasserstoff, 10 % Kohlendioxid und 20 % Sauerstoff enthält, gearbeitet wird. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in der Fig. 4 als Kurve 12R angegeben.
Die in der Fig. 4 dargestellten Ergebnisse zeigen, daß der Ersatz des Sauerstoffs durch Wasserstoffperoxid bezüglich
der Züchtung des Alkaligenes/eutrophus H16 PHB~ im wesentliehen
die gleichen Ergebnisse liefert.
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Claims (13)
1. Verfahren zur Züchtung von aeroben Mikroorganismen in
einem Kulturmedium, das mit mindestens einer Sauerstoff quelle, mindestens einer Kohlenstoffquelle und
mindestens giner Wasserstoffquelle versorgt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man als Sauerstoffquelle Sauerstoff, der durch die
Zersetzung von Wasserstoffperoxid gebildet worden ist,und als Kohlenstoff- und Wasserstoffquelle mindestens ein
hochbrennbares Produkt verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Kohlenstoff- und Wasserstoffquelle leichte Kohlenwasserstoffe, deren
leichte Sauerstoffderivate und/oder Mischungen aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid und Kohlendioxid verwendet.
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ORSGINAL INSPECI
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kohlenstoff-
und Wasserstoffquelle einen leichten Kohlenwasserstoff verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Kohlenstoff- und Wasserstoffquelle einen gesättigten Kohlenwasserstoff,
der 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthält, verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet , daß man als Kohlenstoff- und Wasserstoffquelle Methan verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet , daß man als Kohlenstoff- und Wasserstoffquelle ein leichtes Sauerstoffderivat
eines leichten Kohlenwasserstoffs verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kohlenstoff-
und Wasserstoffquelle einen einwertigen, gesättigten,
aliphatischen Alkohol, der 1 bis 4 Kohlenstoff atome enthält, verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß man als Kohlenstoff-
und Wasserstoffquelle Methanol verwendet.
9. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kohlenstoff-
und Wasserstoffquelle eine Mischung aus Wasserstoff und Kohlendioxid verwendet, die 40 bis 99 Vol.-?
Wasserstoff enthält.
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10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Zersetzung des Wasserstoffperoxids in dem Kulturmedium bewirkt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man das Wasserstoffperoxid
direkt in Form einer wäßrigen Lösung in das Kulturmedium einbringt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Lösung verwendet, die mindestens 10 Gew.-% Wasserstoffperoxid
enthält.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Zersetzung des Wasserstoffperoxids unter Verwendung eines die Zersetzung des Wasserstoffperoxids
begünstigenden Katalysators bewirkt.
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