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Handsetzerei für Blinde
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Die Erfindung betrifft eine Handsetzerei für Blinde, welche sich durch
geringes Gewicht und zuverlässige Verwendungsweise auszeichnet.
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Es sind Schreibmaschinen bekannt, welche nur Blindenschrift oder auch
noch die übliche Druckschrift wiedergeben. Sie sind aber wegen Ihres hohen Gewichtes
nicht für die Mitnahme geeignet und sind auch nur für hohe Kosten zu erwerben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit dafür zu
schaffen, daß der Blirdeetwa in einer Aktentasche eine Handsetzerei zur Verfügung
hat, die Blindenschrift und Druckschrift gleichzeitig oder auch wahlweise wiederzugeben
erlaubt.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß a.) als
Lettern solche verwendet werden, die Druckschrift und Blindenschrift von gleicher
Bedeutung in normal lesbarer Schrift übereinander angeordnet wiedergeben,
Handsetzerei
für Blinde b.) sich als Signatur an jeder Letter am unteren Ende und auf der Schriftseite
eine bogenförmige Aussparung befindet, c.) ein dünner Rost vorgesehen ist, dessen
Roststäbe nur die eine der beiden gleichzeitig gesetzten Schriftarten freilassen
und dessen Schmalseiten um die Schrifthöhe voneinander verschieden breit sind, d.)
der Rost in einem Rahmen gehalten ist, welcher gelenkig mit dem Satzschiff verbunden
ist und an seinen Ecken Aussparungen für die Aufnahme von Spitzen des Satzschiffes
aufweist, e.) für die Wiedergabe der beiden Schriftarten zwei Rollenpaare mit Handgriff
vorgesehen sind, von denen die eine nachgiebige Rollen für die Wiedergabe der Blindenschrift,
die andere harte Rollen für die Wiedergabe der Druckschrift aufweist, f.) das Satzschiff
aus einer Platte besteht, in welche in senkrechter Richtung verlaufende, starke
Linien und in waagerechter Richtung verlaufende, schwache Linien im Abstand einer
Letter voneinander eingegossen sind, und g.) der Setzkasten an jedem Fach eine Aussparung
für die Aufnahme einer Letter dieses Faches aufweist.
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Handsetzerei für Blinde Wenn Lettern verwendet werden, die Druckschrift
und Blindenschrift in normal lesbarer Schrift übereinander angeordnet wiedergeben,
so kann der Blinde beim Betasten der Letter und der Benutzer mit vollem Sehvermögen
auf einen Blick hin mühelos feststellen, um welchen Buchstaben es sich handelt.
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Die bogenförmige Aussparung am unteren Ende und auf der Schriftseite
der Letter erlaubt es, nicht nur die richtige Lage der Letter ohne Abtasten festzustellen,
sondern auch mit dem Nagel eine auf dem Satzschiff darunter befindliche Letter bequem
herauszuheben.
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Der dünne Rost, dessen Roststäbe nur die eine der beiden Schriftarten
freiläßt, erlaubt es, nur die eine der beiden Schriftarten wiederzugeben und sich
beispielsweise ein Doppel stück mit der Blindenschrift für seine eigenen Akten zurückzubehalten
und ein solches mit Druckschrift an eine dritte Person zur Kenntnisnahme zu senden,
so daß beide Personen mühelos miteinander Schriftwechsel führen können.
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Hierbei ist die genaue Lage des Papieres zum Satzschiff von Wichtigkeit.
Es wird daher gemäß der Erfindung der Rost in einem Rahmen gehalten, welcher mit
dem Satzschiff gelenkig verbunden ist und in seinen Ecken Aussnarungen für die Aufnahme
von Spitzen des Satzschiffes aufweist, welche die Ecken des für die Wiedergabe des
Schriftstückes verwendeten Blatt
Handsetzerei für Blinde Papieres
in der einmal eingenommenen Lage genau und wiederholbar festhält.
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Um dem Blinden die genaue Anordnung der Lettern auf dem Satzschiff
zu erleichtern, besteht das Satzschiff aus einer Platte, in welche in senkrechter
Richtung verlaufende, starke Linien und in waagerechter Richtung erlaubt fende,
schwache Linien im Abstande einer Letter voneinander eingegossen sind.
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Da die Lettern die Schrift in lesbarer Form, also nicht spiegelbildlich
wiedergeben, ist es möglich, an jedem Fach des Setzkastens eine Aussparung vorzusehen,
in welche eine der für dieses Fach vorgesehenen Lettern eingeklebt, einqeklemmt
oder sonstwie unverrückbar festgehalten wird.
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Die Zeichnung gibt eine Handsetzerei nach der Erfindung beispielsweise
wieder, und zwar zeigt: Fig. 1 im Draufblick ein Satzschiff nach der Erfindung mit
einigen eingesetzten Lettern sowie mit einem daran gelenkig verbundenen Rahmen,
welcher einen Rost nach der Erfindung festhält, Fig. 2 Teile eines Setzkastens nach
der Erfindung im Schaubild, Fig. 3 ein Druckrollenpaar nach der Erfindung zur Wiedergabe
zweier Zeilen der gesetzten Schrift und
Handsetzerei für Blinde
Fig. 4 eine Letter nach der Erfindung im Schaubild.
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Bei den Lettern 1 nach der Erfindung, wie sie Fig. 4 zeigt, ist immer
ein Zeichen der Druckschrift 2 und eines der Blindenschrift 3 von gleicher Bedeutung
in normal lesbarer Schrift übereinander angeordnet wiedergegeben. Jede Letter hat
als Signatur am unteren Ende und auf der Schriftseite eine bogenförmige Aussparung
4, die einmal auch den Blinden sofort erfühlen läßt, ob die Letter die richtige
Lage hat und zum anderen es erlaubt, mit dem Fingernagel die auf dem Satzschiff
darunter liegende Letter aus dem Satzschiff herauszunehmen.
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Ein dünner Rost 5 nach Fig. 1, dessen Roststäbe 6 nur die eine der
beiden auf jeder Letter befindlichen Schriftart freigibt, ist in einem Rahmen 7
gehalten, der durch Scharniere 8, 9 mit dem Satzschiff 10 schwenkbar verbunden ist
und an jeder der vier Ecken eine Aussparung 11 aufweist, in welche sich je eine
Spitze 12 des Satzschiffes 10 einzulegen vermag, so daß beim Schließen des Rahmens
7 ein dazwischen liegendes Blatt Papier in einer ganz bestimmten Lage festgehalten
wird und immer wieder durch die in das Papier gedrückten Löcher diese Lage einnehmen
kann.
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Von den Rosten 6 sind der erste und der letzte, wie das die Figur
1 deutlich zeigt, verschieden vom oberen und unteren Rande des Rahmens 7 entfernt,
so daß in der dargestellten
Handsetzerei für Blinde Lage des Rostes
nur die Druckschrift freigegeben wird, die Blindenschrift aber abgedeckt ist, wenn
der Rahmen 7 über das Satzschiff geklappt ist.
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Zur Wiedergabe der Schriftzeichen wird auf das mit Lettern versehene
Satzschiff ein gewöhnliches Blatt Schreibpapier, darauf mit der Farbseite nach unten
ein Kohlepapier gelegt und dann der Rahmen geschlossen. Daraufhin rollt man mit
einem Rollenpaar 13 mit Handgriff 14, wie es die Fig. 3 zeigt, über zwei der vom
Rost freigelassenen Zwischenräume hinweg und erhält so in der Lage des Rostes nach
Fig. 1 zwei Zeilen der gewöhnlichen Druckschrift. Wird der Rost um 1800 gedreht
in den Rahmen eingesetzt und nimmt man jetzt ein zweites Rollenppar mit Handgriff,
welches weiche Rollen hat, dann kann die Blindenschrift in lesbarer Form auf der
Vorderseite des Blattes wiedergegeben werden.
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Damit ein Blinder die genaue Lage der Lettern im Satzschiff richtig
überprüfen kann, sind auf der Oberfläche einer Platte 15 breite, senkrechte Linien
16 und schmale, waagerechte Linien 17 eingegossen, deren Abstände den Abmessungen
einer Letter entsprechen.
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Das Setzen wird sehr erleichtert, wenn an jedem Fach 18 des Setzkastens
19 je eine Aussparung 20 für die Aufnahme einer Letter dieses Kastens vorgesehen
ist.
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Patentanspruch: