DE27932C - Neuerungen an Dampfkesseln - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 13: Dampfkessel nebst Ausrüstung.

JOS. PREGARDIEN in DEUTZ a. Rh. Neuerungen an Dampfkesseln.

Zusatz-Patent zu No. 24012 vom 7. Februar 1883.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 11. Januar 1884 ab. Längste Dauer: 6. Februar 1898.

Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, die durch den zweiten Anspruch des Patentes No. 24012 gekennzeichnete Einrichtung weiter und rationeller auszubilden.

Um den angestrebten Zweck ganz sicher zu erreichen und gleichzeitig dem Speisewasser eine lebhaftere Circulation zu geben, ist eine Doppelschale ABCD, Fig. ι bis 3, oder auch eine einfache Schale MN, Fig. 6 und 7, in den Kessel eingelegt, und in diese sollen die Scheidewände eingesetzt und das Speisewasser eingeführt werden. Die Seitenwände dieser Schalen, in kleinerem Radius concentrisch zu der Kesselwand gebogen, ragen über den höchsten Wasserstand im Kessel hinaus, und ebenso die vordere Schalenwand G. An der hinteren Seite ist nur die obere Abtheilung durch die Wand F so geschlossen, während die untere Abtheilung in Communication mit dem übrigen Theil des Kessels steht. Bei F, wo eingespeist wird, hat die obere Abtheilung der Schale eine Ausbauchung und Vertiefung, damit das frisch eingespeiste Wasser sich hier sammeln und beruhigen kann. Nach der anderen Seite hin ist die obere Schale nach abwärts geneigt. Die Scheidewände E¹ sind darin in gleichmäfsigen Abständen eingesetzt, und zwar ist, von F anfangend, jede nächstfolgende etwas höher als die vorhergehende, natürlich aber keine so hoch, dafs sie über den zulässigen niedrigsten Wasserstand im Kessel hinausragt und die Circulation des Wassers hemmen könnte. Es soll dadurch den fortschreitend an Menge geringer und specifisch leichter werdenden Niederschlägen auf ihrem Laufe in und mit dem Wasser im Kessel gröfserer Widerstand in den Weg gelegt werden, um so mechanisch deren Ablagerung zu fördern.

Aus der oberen Abtheilung A B strömt das Wasser in die untere CD, welche in entgegengesetzter Richtung zur vorigen Fall hat. In der unteren Abtheilung sind die Scheidewände K ähnlich eingesetzt wie in der oberen, in der Richtung der Wasserströmung höher werdend. Bei D gelangt das Wasser endlich, fast völlig von den Kesselsteinbildnern befreit, in den Schlammsack S des Kessels und passirt dann noch die im Kessel selbst angebrachte Scheidewand E, um endlich vollkommen rein in den Raum zu gelangen, an den sich die Röhren anschliefsen. Der in den Schalen zurückgebliebene Schlamm kann keine krystallinische, harte Gestalt annehmen, weil die Schalen nicht in Berührung mit dem Feuer kommen. Er kann folglich bequem aus den Schalen ausgefegt oder ausgespült werden.

In dem oberen Boden der Doppelschale ist eine beliebige Anzahl Röhren angebracht, welche den sich bildenden Dampfbläschen gestatten, auf directerem Wege als am Boden entlang in den Dampfraum zu gelangen. Ihr Hauptzweck aber ist, das sie umspülende Wasser zu erwärmen, um die Trennung der mineralischen Be-

standtheile vom Wasser zu fördern. Diese Röhrchen ragen oben über das Wasserniveau hinaus, damit kein frisch ankommendes Wasser durch dieselben in den unteren Raum gelangen kann, ohne alle Scheidewände passirt zu haben.

Die Schale ist natürlich so construirt, dafs sie bequem und in kurzer Zeit im Kessel aus einander genommen und wieder zusammengesetzt werden kann.

Der Kessel, Fig. 6, ist statt mit einer Doppelschale mit einer einfachen versehen, in welche die Scheidewände in gleicher Ordnung eingesetzt sind wie bei Fig. i. Ebenso haben die Röhrchen α¹ ί>¹ c¹. . . hier den gleichen Zweck.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:

1. An Stelle der in den Kessel direct eingenieteten Scheidewände die Anwendung solcher Scheidewände, welche in einer in den Kessel einzulegenden Schale befestigt sind.

2. Die Anwendung so ausgerüsteter Schalen für jedes geeignete Kesselsystem.

3. Die Anbringung der Wasser- bezw. Dampfröhrchen U¹O¹C¹.'.: in diesen Schalen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.