DE276973C - - Google Patents

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DE276973C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L97/00Compositions of lignin-containing materials
    • C08L97/002Peat, lignite, coal

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 276973 KLASSE SOb. GRUPPE
feuersichere Baukörper herzustellen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. April 1913 ab.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Torfkörper von natürlicher Beschaffenheit, also aus ungepreßtem und nicht zerkleinertem Torf, für Bauzwecke verwendungsfähig zu machen und dabei den Kern des Torfkörpers vollkommen trocken zu bekommen, bevor er, wie bekannt, in seiner natürlichen wertvollen Struktur vollkommen dicht und möglichst feuersicher nach außen abgeschlossen wird.
Es ist bereits bekannt, die Außenflächen von Torfstücken mit einem wasserdichten Überzug zu versehen. Indessen muß der Torfkörper, wenn er seine guten isolierenden Eigenschaften voll zur Geltung bringen soll,
X5 bis in seinen innersten Kern möglichst trocken gemacht werden. Bleibt Feuchtigkeit in dem Torfkörper zurück, so ist seine Isolierfähigkeit stark herabgemindert. So hat z. B. ein an der Luft getrockneter Torfkörper von der Größe eines normalen Bausteines immer noch so viel Feuchtigkeitsgehalt im Innern, daß von einer wirklich ausreichenden Isolierwirkung nicht gesprochen werden kann. Auch die künstliche Trocknung eines solchen natürliehen Torfblockes bis in das Innerste bietet nach angestellten Versuchen erhebliche Schwierigkeiten, und zwar aus dem Grunde, weil· sich auf der Oberfläche des Torfkörpers, nachdem er an der Luft mehr oder weniger getrocknet ist, eine dichte Kruste bildet, die das weitere Austrocknen behindert.
Nach der Erfindung soll die bei der natürlichen Lufttrocknung sich bildende, weniger durchlässige und das vollständige Austrocknen behindernde Kruste entfernt werden, bevor der Körper der künstlichen Trocknung unterworfen wird. Ein solcher, von der abschließenden Außenhaut befreiter Körper läßt eine wirksame, vollkommene Austrocknung zu, so daß auch der innere Kern keine Feuchtigkeit mehr enthält.
Durch die Entkrustung und die dabei sich ergebende rasche Austrocknungsmöglichkeit erhärten mit der vorschreitenden Trocknung die Körper und werden standfester. Wohl würde es wirtschaftlich von Vorteil sein, möglichst große Soden zu gewinnen, doch ist deren natürliche Durchtrocknung langwierig, weshalb jetzt vornehmlich Soden in kleineren Abmessungen gewählt werden. Durch die erwähnte Entkrustung wird auch die Durchtrocknung großer Torfkörper wesentlich geförnert. Noch schneller kann die völlige Durchtrocknung erfolgen, wenn, wie es die Erfindung ferner vorsieht, in solche großen Torfkörper nach der Entkrustung zylindrische Löcher gebohrt werden, durch die die Kernfeuchtigkeit schneller entweichen kann. Diese Torfkörper mit zylindrischen Hohlräumen haben ferner den Vorteil, daß aus ihnen, zusammengefügt zu Blöcken und Platten, Körper mit allseits geschlossenen Hohlräumen gebildet werden können. Solche Körper haben ein geringes Gewicht, die Hohlräume enthalten ruhende Luftschichten, die als außerordentlich schlechte Wärmeleiter die Isolierfähigkeit erhöhen und,
innen imprägniert, die Standfestigkeit erhöhen. Diese Imprägnierung (Inkrustierung) der Hohlraumwandungen wird vor dem Zusammensetzen der einzelnen Leichtsteine zu ganzen Körpern vorgenommen.
Ist die künstliche Trocknung vollendet, so wird in geeigneten Vorrichtungen in bekannter Weise unter Anwendung von Luftverdünnung oder Luftverdichtung die Im-
ιυ prägnierung der oberflächlichen Schicht vorgenommen, die das Körperinnere gegen das Wiedereindringen von Feuchtigkeit schützt. Die entstandene Kruste widersteht als standfeste Schicht der mechanischen Einwirkung,
z. B. Stößen usw.
Es ist nun zwar bekannt, das Innere von Trockengut freizulegen, damit das Trocknen schneller und vollständiger vonstatten geht. So hat man vorgeschlagen, den Torf während des Trockenprozesses wiederholt zu zerkleinern, indem die aus dem Trockengut sich bildenden kugelförmigen Körperchen von harter Oberfläche und weicherem, feuchtem Kern wieder zerstört werden, so daß also eine fortgesetzte Zerkleinerung und Trocknung eintritt. Im Gegensatz dazu ist bei dem Verfahren nach , der Erfindung von einer fortgesetzten Zerkleinerung nicht die Rede, sondern es handelt sich nur um ein einmaliges Beseitigen der äußeren Kruste vor der künstlichen Trocknung. Oder es handelte sich um die Herrichtung eines Torfblockes als Brennstoff, wenn empfohlen wurde, eine mit Durchbrechungen versehene, sonst harte und dichte Oberfläche auf Torfblocken behufs besserer Austrocknung von innen nach außen herzustellen. Arbeitsgang und Endzweck sind jedoch dabei vom vorliegenden Fall völlig abweichend.
Bezüglich des vorliegenden Verfahrens ist besonders zu betonen, daß eine besondere Auswahl des Rohgutes als leichtester Faserstoff getroffen und in der weiteren Behandlung darauf geachtet wird, daß die natürliche Ablagerung des Torfes in jeder Weise zweckmäßig ausgenutzt wird und vor allen Dingen erhalten bleibt. Der Zweck ist: Erhaltung des porösen Gefüges und die dadurch bedingte Isolierfähigkeit und das leichte Gewicht.
Ein Ausführuhgsbeispiel für die Ausübung des Verfahrens nach der Erfindung ist folgendes :
Es werden zunächst gewöhnliche Torfstücke
in der für den jeweiligen Verwendungszweck geeigneten Größe auf dem Torfmoor gestochen, wobei der Längsrichtung der Faser gefolgt wird. Diese Torfkörper werden aufgestapelt und zunächst lufttrocken gemacht. Hierauf wird ihre Oberfläche mit Hilfe geeigneter Werkzeuge oder Sondermaschinen so bearbeitet, daß die durch die natürliche Lufttrocknung entstandene Kruste entfernt wird. Danach weist die Oberfläche die natürliche Torfstruktur, also eine gleichmäßige, poröse Beschaffenheit auf. Gleichzeitig ist aber die Oberfläche glatt und eben geworden. Hierauf kann man mehrere Torfkörper zu einem Gesamtkörper mittels geeigneter Kleb- und Bindemittel zusammenfügen, wobei man sie erforderlichenfalls noch durch leichte eingelassene oder einfach eingelegte starre Holzsprossengerüste, Eisenstäbe Drahtgewebe oder Geflechte oder gelochte Bleche besonders bewehrt. Zweckmäßig bilden die Einlagen in sich selbst ein ' einheitliches Ganzes.
Die Torfkörper setzt man nun einer künstlichen Trocknung aus, die beschleunigt vor sich geht, da alle Poren an der Oberfläche offen sind, so daß der Torfkörper bis in den innersten Kern hinein vollkommen ausgetrocknet wird. Ist dieser Grad der vollkommenen Trocknung erreicht, so setzt man die Torfkörper in einem geschlossenen Behälter der Einwirkung einer Luftverdünnung aus und imprägniert unter Zuhilfenahme dieser Luftverdünnung und Einführung von Druckluft die Oberflächenschicht mit geeigneten Mitteln, so daß eine feste, wasserdichte oder möglichst feuersichere oder eine beides zugleich bedingende Oberflächenschicht entsteht. Trocknende Öle, die im Torf eine Selbstentzündung hervorrufen können, dürfen keine Verwendung finden.
Als Imprägniermittel können in Betracht kommen: Teer, Asphalt, Stearinpech und ähnliche Erzeugnisse, die mit oder ohne Zusatz von Lehm, Ton, Kies u. dgl. angewendet oder durch einen nachträglichen Anstrich vor Flammen wirkung geschützt werden; ferner.: unlösliche kieselsaure Verbindungen, die z. B. durch Umsetzungen mit alkalischen Erden, Chlorkalzium, Chlormagnesium, Bittersalz, Alaun usw. erhalten werden; borsaure, schwefelsaure und phosphorsaure Verbindungen; weiter: Guttapercha, Kautschuk und deren Ersatzmittel.
Die Körper können außerdem zwecks größerer Verwendungsmöglichkeit und Isolationsfähigkeit verschiedenartigste Bezüge, z. B. mit Korkplatten, Holzplatten, Schiefer, Glas, wasserdichtem Papier u. dgl. erhalten.
Die so gewonnenen, vollkommen trockenen Körper können sich im Innern nicht mehr verändern und weisen alle Vorzüge des natürlichen, vollkommen trockenen Torfes auf, ohne daß der Körperkern irgendwie Feuchtigkeit von außen aufnehmen kann.

Claims (2)

  1. Patent-An Sprüche:
    i. Verfahren, aus Torf leichte, gegen Feuchtigkeit isolierende, schalldichte und etwa auch feuersichere Baukörper herzustellen, dadurch gekennzeichnet, daß geschnittene, lufttrocken gemachte, natür-
    liehe Torfkörper vor der künstlichen Trocknung auf mechanischem Wege von der oberflächlichen Kruste befreit und nach der künstlichen Trocknung in bekannter Weise oberflächlich imprägniert werden.
  2. 2. Ausführungsart des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in die Torfkörper nach Entfernung der Oberflächenkruste zylindrische Löcher gebohrt werden, deren Wände nach der künstlichen Trocknung mitimprägniert werden.
    Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei.
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