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Wendeltreppe
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Die Erfindung betrifft eine Wendeltreppe, insbesondere Rohrspindeltreppe,
mit Trittstufen, die an einer im wesentlichen geschoßhohen durchgehenden zentralen
Säule angeschraubt sind, wobei wenigstens ein Schraubenbolzen durch eine Bohrung
in der Säule hindurchgeführt ist.
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Eine derartige Wendeltreppe ist aus dem Neutschen Gebra@chsmuster
7 314 233 bekannt. @ei dieser bekannten Wendeltreppe werden die Trittstufen jeweils
mittels Schrauben befestigt, die durch zwei einander im wesentlichen diametral gegenüberliegenden
Bohrungen in der Säule hindurchgeführt sind. Diese bekannte Anordnung ermöglicht
zwar ein Anschrauben der Trittstufen ohne Schweißarbeit auf der Baustelle, wobei
jedoch verschiedene Nachteile in Kauf genommen werden. Durch solche quer durch die
zentrale Säule hindurchgeführten Schrauben wird die Festigkeit der Säule nachteilig
beeinflußt. Wenn nämlich die Schrauben festigezogen werden, wird die Säule durch
eine Querkontraktionskraft stark belastet. Dadurch wird die statische Berechnung
zumindest stark erschwert und in verschiedenen Fällen fast unmöglich.
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Weiterhin besteht die Schwierigkeit, daß bei der Verwendung mehrerer
Durchgangsschrauben eine mehr oder weniger schräge Anordnung der Schrauben erforderlich
st, um jcweils den Schaft der Schrauben an den übrigen Schrauben vorbei zuführen.
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Dadurch wird eine räumlich komplizierte Schraubenanordnung bedingt,
durch welche die Montagearbeitet erschwert wird.
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Weiterhin wird durch die Köpfe der quer durch die Säule hindurchgeführten
Schrauben auf der von der jeweils angeschraubten Treppstufe abgewandten Seite der
optische Eindruck nachteilig beeinträchtigt. Wenn zur Vermeidung eines negativen
äußeren Erscheinungsbildes Senkkopfschrauben verwendet werden, führt dies zu dem
Nachteil, daß die Säule eine verhältnismäßig große Wandstärke haben muß, um noch
eine ausreichende
Festigkeit zu gewährleisten. Dennoch besteht bei
dieser Anordnung grundsätzlich die Gefahr, daß die Köpfe der Schrauben durch die
Wand der Säule hindurcZlgezogen werden.
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Weiterhin ist aus der deutschen Patentschrift 1 056 352 eine Wendeltreppe
bekannt, bei welcher die Trittstufen mittels Schraubenbolzen an einer Hohrspiadel
befestigt sind. Diese bekannte Anordnung zeichnet sich dadurch aus, daß die Rohrspindel
in ihrer Wandung zur Aufnahme der Schraubenbolzen einander gegenüberliegende Löcher
aufweist, die an den den Trittstufen zuücwandten Seiten kleiner sind als an den
gegenüberliegenden Seiten und iu welche die im Schaft entsprechend abgesetzten Schraubenbolzen
in der Weise eingesetzt sind, daß der schwächere Schaftteil zunächst durch das größere
und dann durch das kleinere Loch des Lochpaares hindurchgeführt und durch Befestigen
der Stufen an diesem Schaftteil der Schraubenbolzen mit der durch das Absetzen seines
Schaftes sich ergebenden Fläche gegen die Innenwandung der Spindel gezogen ist,
während das stärkere Bolzenende in dem gegenüberliegenden Loch gehalten wird.
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Diese bekannte Konstruktion sieht zwei untereinanderliegende Schraubenbolzen
vor; jedoch die untere Befestigung ist statisch bedeutungslos, so daß hiermit der
Grundsatz "Eine Schraube ist keine Schraube" unbeachtet bleibt.
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Bei dieser bekannten Einrichtung treten ähnliche Schwierigkeiten auf
wie bei der eingangs diskutierten bekannten Wendeltreppe; insbesondere wird die
Bohrspindel auch auf der von einer Trittstufe abgewandten Seite durch Bohrungen
geschwäche und es wird durch die entsprechenden Schraubenköpfe der ästhetische Eindruck
gestört.
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Beiden bekannten Einrichtungen ist jedoch insbesondere der wesentliche
Nachteil eigen, daß Spezialachrauben verweudet werden müssen, die auf die jeweiligen
Abmessungen der Wendeltreppe abgestimmt sein müssen und dadurch außerordentlich
teuer sind0
Der Erfindung liegt die A u f g b e zugrunde, eine wendel
treppe der eingangs näher genannten Art zu schaffen, bei welcher unabhängig von
den Abmessungen der Säule Normschrauben verwendet werden können und zugleich die
Öberfläche der Säule auf der jeweils gegenüber einer Trittstufe liegende Seite nicht
beschädigt werden muß.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sicht die Erfindung vor, daß alle zur Aufnahme
eines Schraubenbolzens bestimmten Bohrungen jeweils nur auf derjenigen Seite der
Säule angeordnet sind, auf Welcher die Trittstufe an der Säule anliegt, und daß
Benachbart zu den Bohrungen wenigstens eine Durchgangsöffnung vorgesehen ist, deren
lichte Weite größer ist als der Durchmesser des Schraubenkopfes.
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Vorteilhafte Weiterbildungen und bevorzugte Ausführungsformen des
Erfindingsgegebstandes ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Gemäß der Erfindung wird eine den statischen Anforderungen gerechte
Schraubverbindung zwischen einer zentralen Säule und den Trittstufen ermöglicht.
Auf der jeweils einer Trittstufe gegnüberliegenden Seite der Säule bleibt eine völlig
glatte Oberfläche erhalten, deren optische Erscheinungsbild ebenso wie ihre Festigkeit
in keiner Weise gestört sind.
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Außerdem lassen sich auch bei stark unterschiedlichen Durchmessern
der Säule bei der erfindungsgemäßen Anordnung handelsübliche Schrauben oder Normschrauben
verwenden, anstatt einer Spezialanfertigung, deren Herstellungskosten um eine Größenordnung
höher liegt.
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Wenn vorzugsweise trogförmige Trittstufen an einem Spindelrohr angeschraubt
werden, können auch bei beliebiger Höhe des Spindelrohres gemäß der Erfindung die
Trittstufen in der Weise angeschraubt werden, daß die Verschraubungen bei
der
fertiggestellten Wendeltreppe nicht mehr sichtbar sind.
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Dabei spielt es grundsätzlich keine Rolle, ob die trogförinige Trittstufe
zunächst mit einer offenen Unterseite angeschraubt wird, die anschließend durch
eine entaprecheude Blende verschlossen wird, oder ob die offone Seite der trogförmigen
Tritt stufe zunächst nach oben weist und die Öffnung durch einen entsprechenden
Trittbelag oder Bodenbelag abgedeckt wird.
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Außerdem kann die trogförmige Tritt stufe mit Estrich zur Einbettung
von Teppich oder Fliesen ausgefüllt werden.
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Gemäß der Erfindung ergibt sich weiterhin der Vorteil, daß die Wandstärke
des Spindelrohres geringer sein kann als bei den bekanntetl Einrichtungen, da weder
eine Verspannung in der Querrichtung aufgenommen werden muß, noch eine statisch
nicht mehr eindeutig definierte Anordnung aus Sicherheitsgründen unter Umständen
überdimensioniert werden muß.
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Die nebeneinanderliegenden Schrauben erfüllen 8.1 der DIN 1050, wonech
jeder Querschnitt steil mit mindestens zwei Schrauben anzuschließen ist.
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Die Erfindung bedient sich somit der Erkenntnis, daß wesentliche Vorteile
erreicht werden können und insbesondere auch die flontagearbeit vereinfacht werden
kann, indem nämlich beispielsweise mit Hilfe einer Tiegel zange oder eines ähnlichen
Werkzeuges ein Schraubenbolzen jeweils durch die erfindungsgemäße Durchgangsöffnung
von außen in den Innenraum einer zentralen Säule eingeführt werden kann, wonach
sich der Schaft des Schraubenbolzens durch die Bohrung wieder nach außen führen
läßt. Das dabei hervortretende Schraubenende läßt sich leicht mit der Hand oder
mit einem Werkzeug erfassen und so weit nach außen ziehen, daß der Schraubenkopf
von innen an der Wand der Säule anliegt.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der Zeichnung
beschrieben; in dieser zeigen: Fig. 1 eine Teil-Seitenansicht eines Spindelrohres
mit zwei Bohrungen zur Aufnahme von Schraubenbolzen und einer Durchgangsöffnung,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines SchraubeLlbolzens, welcher von einer
Tiegelzange gehalten wird, und Fig. 3 einen schematischen Horizontalschnitt durch
eine erfindungsgemäße Wendeltreppe entlang der Linie III-III in der Fig. 10 Die
Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht eine bevorzugte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes,
bei welchem in der Säule 10, die als Spindelrohr ausgebildet ist, auf gleicher Höhe
auf einem vorgebbaren Abstand voneinander Bohrungen 16 und 17 angeordnet sind, die
zur Aufnahme von Schraubenbolzen dienen. Im Bereich zwischen den beiden Bohrungen
16 und 17 ist etwas tiefer eine Durchgangsöffnung 18 angeordnet. Diese Durchgangsöffnung
dient gemäß der Erfindung dem Zweck, daß ein Schraubenbolzen 12 oder 13 durch die
Durchgangsöffnung in den Innenraum des Spindelrohres eingeführt werden kann, um
anschließend wieder durch eine der Bohrungen 16 oder 17 nach außen geführt zu werden.
Sobald das vordere Ende des Schaftes eines Schraubenbolzens aus einer der Bohrungen
16 oder 17 hervorragt, kann der Schraubenbolzen vollständig uach außer gezogen werden,
bis der Schraubenkopf an der Innenwand des Spindelrohres anliegt.
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Die Fig. 2 veranschaulicht eine bevorzugte Ausführungsform für das
Einführen eines Schraubenbolzens 12 durch die Durchgangsöffnung 18 in den Innenraum
der Säule 10, indem der
Schaft des Schraubenbolzens 12 gemäß der
Darstellung in der Fig. 2 durch eine Tiegel zange 19 gehalten wird. Sobald der Schraubenbolzen
12 vollständig durch die Durchgangsöffnung 18 hindurchgeführt ist und anschließend
der Schaft des Schraubenbolzeus 12 aus der Bohrung 16 oder 17 hervorragt, so daß
der Schraubenbolzen von außen gehalten werden kaun, wird die Tiegel zange 19 wieder
durch die Durchgangsöffnung 18 nach außen gebracht.
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Anstatt der in der Fig. 2 dargestellten Tiegel zange 19 kann grundsätzlich
auch ein anderes geeignetes Werkzeug verwendet werden, um die Schraubenbolzen 12
und 13 durch die Durchgangsöffnung 18 zunächst nach innen und dann durch die Bohrung
16 bzw. 17 wieder nach außen zu führen, Die Fig. 3 veranschaulicht den Zustand,
in welchem eine Trittstufe 11 an der Säule 10 fest angeschraubt ist. Dabei liegt
die vorzugsweise trogförmige Tritt stufe 11 über einen bestimmten Bereich an der
Säule 10 fest an, was dadurch erreicht wird, daß auf die Schraubenbolzen 12 und
13 jeweils eine Mutter 12b bzw. 13b aufgesetzt ist. Um die Einleitung und Verteilung
der Kräfte besonders günstig zu gestalten, ist zwischen der Innenwand der Trittstufe
11 und der Schraubenmutter 12b bzw. 13b jeweils eine'Beilagscheibe 14 bzw. 15 angeordnet,
welche auf ihrer der Schraubenmutter zugewandten Seite plan und auf ihrer der Innenwand
der Trittstufe 11 zugewandten Seite konkav ausgebildet ist.
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In entsprechender Weise können (nicht dargestellte) Beilagscheiben
auf der Seite der Schraubenköpfe angeordnet sein, welche jeweils mit einer konvexen
Oberfläche an der Innenwand der Säule 10 anliegen.
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Wenn die Trittstufe 11 auf die nach außen ragenden Schraubenbolzen
aufgeschoben wird, kann es zweckmäßig sein, die Schraubenköpfe 12a und 13a durch
ein geeignetes Werkzeug zu unterstützen, welches durch die Durchgangsöffnung 18
eingeführt werden kann.
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Natürlich kann die Verteilung der Bohrungen und die Lage einer zugeordneten
Durchgangsöffnung den jeweiligen konstruktiven Erfordernissen und den statischen
Bedingungen angepaßt werden.
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L e e r s e i t e